Anatomie / Physiologie - Schulsport in Unna und Hamm

Werbung
Anatomie / Physiologie
(Marion Burscheidt)
Skelett und Muskulatur bilden gemeinsam den Bewegungsapparat, wobei Knochen
und Gelenke den passiven und die Skelettmuskulatur den aktiven
Bewegungsapparat darstellen.
Das Stützgerüst unseres Körpers wird von Einzelknochen gebildet, die durch die
Skelettmuskulatur bewegt werden.
Die Knochenzahl verändert sich im Lauf das Lebens, als Kind bzw. Säugling hat
man 350 Knochen, als Erwachsener nur noch 222.
Zwischen dem Mittelteil( Diaphyse) und den beiden Enden befinden sich die
Wachstumsfugen . Hier findet das Längenwachstum eines Knochens statt indem
sich die Knorpelzellen der Wachstumsfuge permanent teilen. Der Knochenschaft
wächst also an den Wachstumsfugen in die Länge und schiebt die Epiphyse (
Knochenende) vor sich her.So wächst der Knochen Stück für Stück, bis die
Epiphysenfugen geschlossen sind und damit das Wachstum beendet ist.
Das Längenwachstum ist bis zum 22. Lebensjahr abgeschlossen.
Dickenwachstum findet zeitlebens statt.Es geht von den knochenbildenden
Zellen ( Osteoblasten) aus, die außen ständig neuen Knochen anbauen, während
auf der Innenseite Knochensubstanz durch die knochenabbauenden Zellen
Osteoklasten) abgebaut wird.
Der Knochen enthält 30 Prozent organische und 50 Prozent anorganische Anteile
sowie 20 Prozent Wasser. Die anorganischen Anteile, Mineralien und Knochenkalk
verleihen dem Knochen seine Härte während die organischen Bestandteile
Bindegewebsfasern dem Knochen die Elastizität verleihen.
Wird ein Knochen besonders beansprucht, verdickt sich die Rindenschicht und
wird so erheblich widerstandsfähiger.
Knochen passt sich an sportliche Belastung an.
Aufbau und Funktion der Wirbelsäule
Die Wirbelsäule - besteht insgesamt aus 33 Wirbeln, von denen neun zum Kreuzund Steißbein zusammengewachsen sind. Die Halswirbelsäule besteht aus sieben,
die Brustwirbelsäule aus zwölf und die Lendenwirbelsäule aus 5 Wirbeln. Die
Wirbel sind alle nach einem einheitlichen Bauplan - Wirbelkörper, Wirbelbogen,
Dorn- und Querfortsätze, kleine Wirbelgelenke - aufgebaut, unterscheiden sich
aber in den einzelnen Abschnitten in Abhängigkeit von ihrer von oben nach unten
zunehmenden Druckbelastung.
Die unterschiedliche Stellung der Wirbelgelenke in den einzelnen Abschnitten
bedingt die Doppel-S-Form der Wirbelsäule. Auf diese Weise können
Belastungen wie z.B. Stöße abgefangen und ausgeglichen werden. Die
Krümmungen in den einzelnen Abschnitten der Wirbelsäule werden entsprechend
ihrer Richtung als Lordose (Krümmung nach vorn im Bereich der Hals- und
Lendenwirbelsäule) oder als Kyphose (Krümmung nach hinten im Bereich der
Brustwirbelsäule) bezeichnet. Eine vollkommen gerade oder nur einfach
geschwungene Wirbelsäule würde bei entsprechender Belastung vorzeitig
verschleißen und nicht tolerierbare Kräfte würden an angrenzende Strukturen
wie Becken und Kopf weitergeleitet.
Die Beweglichkeit der Wirbelsäule hängt von der Stellung der kleinen
Wirbelgelenke ab. Durch die schräge Stellung der Wirbel im
Halswirbelsäulenbereich wird hier die größte Beweglichkeit mit
Bewegungsmöglichkeiten nach fast allen Seiten erzielt. Die Brustwirbelsäule ist
durch die Fixierung des Brustkorbs in ihren Bewegungsmöglichkeiten deutlich
eingeschränkt. Die Lendenwirbelsäule ermöglicht aufgrund der Anordnung der
Wirbelgelenke Beuge- und Streckbewegungen.
Die Summation der Teilbewegungen innerhalb der einzelnen Segmente ergibt
eine erstaunliche Gesamtbeweglichkeit der Wirbelsäule.
Der Wirbelbogen bildet gemeinsam mit der Rückseite des Wirbelkörpers das
Wirbelloch, und die Gesamtheit aller Wirbellöcher wiederum bildet den
Wirbelkanal. In ihm verläuft das Rückenmark als wichtigster Bestandteil des
Zentralnervensystems. Im Bereich der Halswirbelsäule hat das Rückenmark den
größten Durchmesser und sendet lange Nervenfortsätze zu den Muskeln der
Gliedmaßen. Diese Fortsätze nehmen von oben nach unten hin ab. Deshalb hat
eine Verletzung der Halswirbelsäule, bei der das Rückenmark betroffen ist, in
der Regel schwerwiegendere Folgen als eine Verletzung der Lendenwirbelsäule.
Die wesentlichen Aufgaben der Wirbelsäule sind:
1. Stützen
2. Schützen
3. Federn
4. Bewegen
Aufbau und Funktion der Wirbelsäule
Eine der evolutionären Besonderheiten des Menschen bildet der aufrechte Gang.
Diese Errungenschaft mußte jedoch teuer erkauft werden, denn auch die
Belastung der Wirbelsäule wurde um neunzig Grad verlagert und trifft uns von
oben nach unten gerichtet. Die Wirbelsäule ist dabei das zentrale Achsorgan des
Rumpfes. Um auf der anderen Seite die Beweglichkeit des Menschen nicht
allzusehr zu beschränken, muß sie zudem eine gewisse Mobilität des Rumpfes
ermöglichen. Zusätzlich zu diesem scheinbaren Dilemma, einen Kompromiß von
Stabilität und Mobilität gewährleisten zu müssen, kommt der Wirbelsäule eine
wichtige Funktion als knöcherne Schutzhülle für das Rückenmark zu.
Die Wirbelsäule selber ist von der Seite betrachtet doppel-S-förmig gekrümmt
und wird in die Abschnitte Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule unterteilt
(Abbildung).
Wirbelsäule von der Seite her betrachtet
An die Lendenwirbelsäule schließt sich das Kreuzbein (Os sacrum) an, das
entwicklungsgeschichtlich aus miteinander verschmolzenen Wirbeln besteht.
Bauelemente der Wirbelsäule sind die einzelnen Wirbelknochen, von denen der
Mensch üblicherweise 24 (sieben Hals-, zwölf Brust- und fünf Lendenwirbel)
besitzt. Der oberste Halswirbel ist über mehrere Gelenke mit der Schädelbasis
verbunden. Im Bereich der Brustwirbel sind die Rippen befestigt. Der unterste
Lendenwirbel grenzt an das Kreuzbein, das seinerseits die Wirbelsäule mit dem
Becken verbindet.
Die Wirbel sind nicht einfach aufeinandergestapelt, sondern im vorderen
Bereich über Knorpelplatten - die Bandscheiben - und im hinteren Bereich links
und rechts jeweils über ein kleines Gelenk miteinander verbunden. Bänder und
eine komplexe Muskulatur ergänzen die Verbindungen und erlauben den Wirbeln
nur bestimmte Bewegungen. Zwischen zwei Wirbeln tritt links und rechts jeweils
ein Rückenmarksnerv aus und zieht mit seinen Asten bis weit in die Peripherie,
im Bereich von Hals- und Lendenwirbelsäule bis in die Finger und Zehen
(Abbildung).
Wirbelkörper, Bandscheibe, umhülltes Rückenmark und abgehende
Rückenmarksnerven
Die Bandscheiben selber unterliegen einem frühzeitigen natürlichen
Alterungsprozess und ihre Ernährung ist abhängig von einem Wechsel zwischen
Be- und Entlastung. Ihre Funktion als Puffer bei Belastungen können sie nur dann
idealerweise erfüllen, wenn sie entlang der Körperlängsachse belastet werden.
Kräfte sollten daher immer in Richtung vom Kopf zum Fuß einwirken und
asymmetrische Belastungen, z. B. durch Heben mit gebeugtem Rücken, vermieden
werden. Ebenso wirken sich einseitige Belastungen, z. B. in Form dauerhaften
Sitzens oder durch Tätigkeiten in sogenannten Zwangshaltungen, negativ auf den
Stoffwechsel der Bandscheibe aus. Wechselnde Körperhaltungen sollten
bevorzugt eingenommen werden.
Gelenke
Grundsätzlich sind alle Verbindungen zwischen knöchernen oder knorpeligen
Anteilen des Skeletts Gelenke.
Aufbau des Gelenks
Die echten Gelenke zeichnen sich aus dadurch, dass die Knochen durch einen
Gelenkspalt voneinander getrennt sind. Weitere typische Merkmale sind die
Gelenkkapsel und die von Knorpel bedeckten Gelenkflächen, der Gelenkknorpel.
Gelenkknorpel
Die Knorpelzelle ist die einzige Zelle im Körper, die ständig ohne Sauerstoff
lebt. Der Knorpel enthält keine Blutgefäße. Deshalb muss die Ernährung durch
Transport der Nährstoffe von der Gelenkschleimhaut durch die
Gelenkflüssigkeit und die Grundsubstanz bis zur Knorpelzelle erfolgen. Dies
erfordert eine möglichst häufig wechselnde Belastung zum besseren Austausch
der Gelenkflüssigkeit mit der Grundsubstanz, d. h. es sollte ein ständiger
Wechsel zwischen Belastung und Entlastung eines Gelenkes erfolgen, damit sich
der Knorpel vergleichbar mit einem Schwamm bei Entlastung vollsaugen und mit
Nährstoffen auffüllen kann.
Die Dicke des Gelenkknorpels variiert stark. Sie beträgt durchschnittlich 2-3
mm, wobei sie wesentlich von der Belastung der einzelnen Gelenkflächen
abhängt.( Knie ca.1 cm)
Es gibt

Elastischen Knorpel
Enthält elastische Fasernetze
( Kehldeckel, Ohrmuschel, Ohrtrompete, etc.)

Hyalinen Knorpel
Kann Kompression Widerstand leisten ( Gelenkdruck)
( Gelenkflächen, Rippenknorpel, etc)

Faserknorpel
Dort, wo großer Druck entsteht, enthält mehr Kollagenfasern
( Bandscheiben, Meniskus, etc.)
Gelenkkapsel
Sie umschließt das Gelenk und besteht aus zwei Schichten. Außen ist festes
Bindegewebe und innen ist die Gelenkschleimhaut. Verstärkungsbänder ziehen
über das Gelenk hinweg und und verstärken die äußere Gelenkkapsel. Sie
enthalten zahlreiche Stellungsfühler (Rezeptoren), die für die Steuerung und
Führung des Gelenkes erforderlich sind ( Propriozeption).
In der Gelenkschleimhaut befinden sich Zellen, die für die Bildung und Aufnahme
von Gelenkflüsigkeit zuständig sind.
Gelenkformen:
Unterschieden werden mehrere Formen, die Bewegungen nur in einer oder
mehreren Ebenen des Raumes zulassen.
Kugelgelenke
( Schulter, Hüfte)
6 Hauptbewegungsrichtungen
Zapfengelenk
( 1. Und 2.Halswirbel
2 Hauptbewegungsrichtungen
, Elle und Speiche
Scharniergelenk
Finger, Ellbogen
Sattelgelenk
( Daumensattel)
Eigelenk
(Handgelenk)
2 Hauptbewegungsrichtungen
4 Hauptbewegungsrichtungen
4 Hauptbewegungsrichtungen
Sehnen Sehnen übertragen die Kräfte vom Muskel auf das Skelett. Man kann sie
besonders gut fühlen am Knie, Hals, Fuß, Leiste
Muskeln/ Muskelgruppen
Ein Muskel besteht aus vielen Muskelfaserbündeln, deren Fasern miteinander
verzahnt sind. Angeregt durch Nervenimpulse die vom Gehirn gesteuert und über
den Nervenstrang auf den jeweiligen Muskel weitergeleitet werden, gleiten diese
Fasern ineinander. Sie ziehen sich zusammen und eine Bewegung findet statt.
Jede Muskelfaser ist mit einer elastischen Bindegewebshaut überzogen, ebenso
die einzelnen Faserbündel. Auch der Muskel als Ganzes ist noch einmal von einer
besonders straffen, silbrig-weißen Bindegewebshaut umgeben. Dieses
Bindegewebe schützt und verbindet die verschiedenen Funktionseinheiten des
Muskels. Doch es hat daneben eine andere wichtige Aufgabe: Durch seine
Elastizität sorgt es dafür, dass der Muskel nach einer Dehnung oder Verkürzung
wieder in seine Ruhelage zurückkehrt.Nur aus dieser Entspannung heraus kann er
seine Maximalkraft entwickeln.
Man bezeichnet die beiden Enden des Muskels, an denen die Sehnen in den
Knochen einstrahlen als Ansatz und Ursprung. Der Ursprung ist das rumpfnahe
Ende und der Ansatz ist das rumpfferne Ende des Muskels.( Am Rumpf kopfnah
Ursprung kopffern Ansatz)Kontrahiert der Muskel, bewegen sich diese beiden
Enden aufeinander zu. Das dazwischen liegende Gelenk wird bewegt. Gleichzeitig
muss der entgegengesetzt arbeitende Muskel entspannt werden.....
Agonist- Muskel, der eine bestimmte Bewegung ausführt
Antagonist- Muskel, der im Verhältnis zum Agonisten die entgegengesetzte
Bewegung ausführt
Synergist- Muskel, der die Bewegung des Agonisten unterstützt
Für eine weiche, runde Bewegung müssen Agonist und Antagonist
zusammenarbeiten:
Der Agonist muss sich kontrahieren , der Antagonist muss gleichzeitig in seiner
Spannung nachlassen. Dies muss koordiniert und harmonisch ablaufen.......
Man unterteilt die Muskulatur funktionell in verschiedene Gruppen. Dabei wird
die Haltemuskulatur als tonisch bezeichnet und die Bewegungsmuskulatur als
phasisch bezeichnet.
Die tonische Muskulatur neigt zu Verkürzungen und die phasische neigt zur
Abschwächung Zur Vermeidung von muskulären Dysbalancen, ist es notwendig,
die phasische Muskulatur zu kräftigen und die tonische Muskulatur zu
dehnen.
Muskuläre Dysbalancen
Muskuläre Dysbalancen stellen muskuläre Ungleichgewichte dar, die einerseits
durch eine unproportionale Kraftentwicklung und Verkürzung der
"Leistungsmuskulatur" , andererseits durch eine Abschwächung nicht
ausreichend trainierter Muskeln beschrieben werden können. Die muskulären
Dysbalancen können aber auch dadurch entstehen, dass gewisse Muskelgruppen
von Haus aus zur Abschwächung neigen ( z.B. Bauchmuskeln, Gesäßmuskulatur),
andere Muskeln hingegen eine Tendenz zur Verkürzung haben (z.B.
Wadenmuskel, Rückenstreckmuskel im LWS-Bereich). Muskuläre Dysbalancen
entstehen vor allem durch einseitige Haltungen und Bewegungen. In der Folge
kann es zu einer gestörten Gelenkfunktion und zu gestörten Stereotypen des
Bewegungsablaufs sowie zu einer gestörten Haltung kommen.
Kräftigen
Kraft als motorische Eigenschaft bezeichnet die Fähigkeit der Muskulatur,
einen Widerstand zu überwinden oder sich einem Widerstand zu
widersetzen.
Man unterscheidet unterschiedliche Kontraktionsformen des Muskels:
a.) dynamische Muskelarbeit
- der Muskel verändert seine Länge; Ursprung und Ansatz verändern ihre
Distanz
b.)statische Muskelarbeit
- der Muskel wird angespannt, ohne seine Länge zu verändern
Bei Kindern bis etwa zum zehnten Lebensjahr ist durch Training keine
erhebliche Vergrößerung des Muskelquerschnitts zu erreichen. Jedoch ist
Leistungsverbesserung durch optimierte intramuskuläre und intermuskuläre
Koordinationsfähigkeit des Nerv- Muskelzusammenspieles zu erwarten.
Zuerst kommt es zu einer verbesserten intramukulären
Koordination, dann erst erfolgt Muskelfaserhypertrophie.
Es wird eine vielseitige Kräftigung des Halte- und Bewegungssystems empfohlen,
die den ausgeprägten Bewegungsdrang der Kinder berücksichtigt. Es bedeutet
bei Kindern schon einen adäquaten Kräftigungsreiz, wenn Widerstände bzw.
Lasten überwunden werden, die die Bewältigung des eigenen Körperwiderstandes
betreffen. Kindgemäße Bewegungsanlässe bieten insbesondere
Gerätearrangements die zum Klettern, Ziehen , Hangeln, Springen, Balancieren ,
Schaukeln und Stützen herausfordern
Dehnen
Beweglichkeit
Beweglichkeit ist die Fähigkeit, Bewegungen mit großen Bewegungsamplituden
auszuführen.
Von der allgemeinen Beweglichkeit spricht man, wenn die Beweglichkeit in den
großen Gelenksystemen ausreichend entwickelt ist.
Die aktive Beweglichkeit umfasst die größtmögliche Bewegungsamplitude, die
durch Muskelkontraktion erreicht werden kann. Sie wird als physiologischer
Bewegungsbereich bezeichnet. Die passive Beweglichkeit umfasst die
größtmögliche Bewegungsamplitude, die durch die Einwirkung äußerer Kräfte
(z.B. Partner, Gewichte) erreicht werden kann. Sie wird als anatomischer
Bewegungsbereich bezeichnet. Die passive Beweglichkeit ist immer größer als die
aktive Beweglichkeit Beim Dehnen entfernen sich Ursprung und Ansatz des
Muskels voneinander.
Muskelkater
Muskelkater ist oft eine Begleiterscheinung beim Training Ungeübter.
Er tritt meistens einen Tag nach einer ungewohnten Belastung auf und verliert
nach einigen Tagen seine schmerzhafte Wirkung.
Was ist im Muskel passiert ? Ein überbelasteter Muskel weist feine Risse
(Mikrorupturen) in den Muskelfasern auf. Durch diese Risse dringt langsam
Wasser ein, so dass sich nach einiger Zeit (24-36 Stunden kleine Oedeme bilden.
Die Muskelfaser schwillt durch das eindringende Wasser an und wird gedehnt.
Der wahrgenommene Dehnungsschmerz ist der Muskelkater.
Trainingsregeln:
Zu hohe Druckbelastungen, unphysiologische Rückenhaltungen, einseitige
Bewegungen belasten auch die gesunde Wirbelsäule oft im extremen Ausmaß.
Unaufgewärmtes trainieren, zu schnelle Startbewegungen (reißen, ruckartig)
beim konzentrischen Übungsteil und zu schnelles Zurücklassen des (Körper-)
Gewichtes in der exzentrischen Phase überlasten oft Sehnen, Bänder und
Muskeln und führen zu Zerrungen, Ein- und zerreißen derselben.
Bei Kindern und Jugendlichen muss darauf geachtet werden, dass sowohl Druckals auch Zugbelastungen im höheren Ausmaß einen vorzeitigen Verschluß der
Epiphysenfugen und damit einen vorzeitigen Abbruch des Größenwachstums
herbeiführen können. Als Faustregel sollte man Belastungen nicht zu hoch
wählen. Gewichte sind nicht angebracht. Übliche Handgeräte können eingesetzt
werden . Es geht um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körpergewicht. Zu
beachten ist auch, dass hohe Beschleunigungen ebenfalls zu hohe Belastungen
bewirken können.
Ausgewählte Muskelgruppen und klassische Kräftigungs- / Dehnübungen
Arbeitsweisen der Muskulatur
Dynamische und statische Arbeitsweise
Konzentrisch-dynamisch :
der positive Arbeitsweg der Muskulatur. Man bezeichnet sie auch als
überwindende Kraft. Hierbei verkürzt sich der Muskel während der
Kraftleistung, d.h. Ansatz und Ursprung des Muskels nähern sich.
Exzentrisch-dynamisch:
als negative Arbeitsweise wird auch als nachlassende Kraft bezeichnet. Hierbei
verlängert sich der Muskel unter Spannung, d.h. Ansatz und Ursprung entfernen
sich voneinander.
Die statische Arbeitsweise wird auch als haltende Kraft bezeichnet. Die
Entfernung zwischen Ursprung und Ansatz bleibt gleich.
Klassische Kräftigungsübungen
Immer wieder Hinweise auf die Wahrnehmung der trainierten Muskulatur geben!
Bizeps - Curl
Bauch - Crunches
Rücken – Auf dem Bauch liegen, Arme in U-Halte
Oberschenkel -Kniebeuge
Trizeps - Dips
Brust - Liegestütz
Wade - Wadenheben
Po_- Vierfüßlerstand, Bein heben
Latissimus - Klimmzüge
Trapez – Rudern im Stehen
Dehnen - aber richtig
Die aktive Beweglichkeit umfasst die größtmögliche Bewegungsamplitude, die
durch Muskelkontraktion erreicht werden kann. Sie wird als physiologischer
Bewegungsbereich bezeichnet. Die passive Beweglichkeit umfasst die
größtmögliche Bewegungsamplitude, die durch die Einwirkung äußerer Kräfte
(z.B. Partner, Gewichte) erreicht werden kann. Sie wird als anatomischer
Bewegungsbereich bezeichnet. Die passive Beweglichkeit ist immer größer als die
aktive Beweglichkeit Beim Dehnen entfernen sich Ursprung und Ansatz des
Muskels voneinander. Die Wirksamkeit von Dehnübungen hängt wesentlich davon
ab, ob die Ausführungsprinzipien eingehalten werden. Will man angemessen
dehnen, so ist es wichtig, mit dem Dehnen im Sinne des Stretching umzugehen,
d.h. Dehnen wird als weicher, einfühlsamer Umgang mit dem eigenen Körper
verstanden. Hierin wird auch der entscheidende Unterschied zur "Schwung- und
Zerrgymnastik" deutlich, die rücksichtslos mit dem eigenen Körper umgeht.
Klassische Don`ts:
Klappmesser, Butterwiegen, Mühlarmkreisen, Nackenbrücke, Hyperextensions,
Hürdensitz etc.
Zirkeltraining in der Grundschule:
Auswahlkriterien für die einzelnen Stationen ist die Ausgewogenheit, d.h. es
sollen möglichst viele verschiedene Muskelgruppen angesprochen werden. Die
Kinder sollten an der Auswahl der Übungen oder Geräte beteiligt werden. Wenn
als langfristiges Ziel die Gesunderhaltung und Erreichung angestrebt wird,
müssen zwangsläufig Gesprächsphasen eingeschaltet werden, in denen
Erfahrungen verbalisiert oder Wahrnehmungsaufgaben besprochen werden. Es
bietet sich an, das Sachunterrichtsthema „Mein Körper und ich“
fächerübergreifend anzulegen.
Je nach Zielsetzung können bei einem Zirkel- oder Stationslernen eher Kraft,
Beweglichkeit, Ausdauer , Schnelligkeit oder Koordination gefördert werden.
Heute geht es vor allem um Kraft und Beweglichkeit, um muskulären Dysbalancen
vorzubeugen.
Warm up:
Laufen zu Musik
Memory-Karten werden verteilt mit den Begriffen , die erklärt wurden
Pärchen finden sich bei Musikstopp und bekommen Partneraufgaben
zum spielerischen Kräftemessen
Linienziehen ( Armmuskulatur)
Gemeinsame Kniebeuge ( Oberschenkelvorderseite)
Hahnenkampf ( Gleichgewicht)
Krebskampf ( Armmuskulatur)
Beine auseinander drücken
Arme auseinander drücken
Fahrradfahren( Bauchmuskulatur)
Armdrücken ( Armmuskulatur)
Mäuschen
Denkmal
( Gruppenbild darstellen)
Kraft/ Beweglichkeitszirkel:
Die Kinder suchen aus Karten für einer Muskelgruppe eine Übung heraus, die am
besten gefällt und bauen die Station so auf, dass 6 Kinder gleichzeitig
trainieren können!
Bauch, Rücken, Beine, Arme
Sie stellen diese Übung anschließend den anderen vor.
Trainingsform: Break-out-Zirkel mit Musik
Die Kinder trainieren gemeinsam und gehen bei Musikwechsel in die Mitte ,
machen etwas gemeinsam, wechseln denn zur nächsten Station.
Gemeinsam werden Übungs - oder Spielformen zur Dehnung/ Mobilisation
durchgeführt:
Fallschirmspiele
Wanderreifen
Wanderball
Wanderstab Tu -Tzing –Lied
Übungen aus: Fit wie`n Turnschuh
Literatur:
Boeckh/Behrens
Gesundheitsorientiertes Fitnesstraining Bd 1-3
Dr. Loges Gmbh 200
Frey/ Hildenbrandt
Einführung in die Trainingslehre Bd 1 und 2
Hoffmann Verlag Schorndorf 1994
Bundesarbeitsgemeinschaft zur
Förderung Haltungs- und bewegungsauffälliger kinder
Tips und Tops Band 1 und 2 Mainz 1999
Angerer – Kraus
Gesunder Rücken ohne Krücken
Donauwörth 2000
Dordel, S.
Bewegungsförderung in der Schule
Dortmund 1993
Gehrke, Thorsten
Sportanatomie
Meyer&Meyer Verlag, Hamburg 1999
Koschel
Wirbelsäulengymnastik
Meyer &Meyer Verlag Aachen 2002
Kollmuß , S.
Rückenschule für Kinder
- ein KinderspielMedler,M., Mielke,W.
Fitness im Schulsport und im Breitensport
Sportbuch- Verlag Flensburg
Medler,M:; Mielke,W.
Rückenschule im Schulsport
Sportbuch-Verlag, Flensburg
Schuba, Violetta
Funktionelles Krafttraining
Meyer &Meyer Verlag Aachen 2003
Slomka, Gunda
Das neue Aerobic-Training
Meyer& Meyer Verlag Aachen 2002
Workies, Auer- Verlag
Fit wie`n Turnschuh, DTB
Internetseiten: Leistungskurs Sport
Herunterladen