03 Arbeitsblatt Mikrobiologie Teil 3 -weitere InfektionskrankheitenEine weitere Infektionskrankheit: AIDS, auf Deutsch: erworbenes Immundefekt-Syndrom Definition: AIDS ist ein durch Infektion (Ansteckung) mit HI-Viren (HIV) erworbener Immundefekt. Gekennzeichnet ist AIDS durch eine Immunschwäche (Abwehrschwäche) gegen sonst vom Körper beherrschbare Erkrankungen. Typische Erkrankungen durch den Immundefekt: Hauterkrankungen, Pilzerkrankungen, Entzündungen verschiedener Organe, maligne Tumore Krankheitsentstehung: Die HI-Viren befallen verschiedene Blutzellen, die für die Immunität zuständig sind, sogenannte Helferzellen (T-Helfer-Zellen) Krankheitsverlauf: Durch eine messbare Verringerung der Anzahl der Helferzellen kann es in der ersten Phase nach wenigen Wochen zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Lymphknotenschwellungen und Durchfällen kommen. In dieser ersten Phase, die symptomlos verlaufen kann, bildet der Körper Antikörper gegen HIV, die im Blut nachgewiesen werden können – das ist der AIDS-Test. Die Antikörper können den Virus allerdings nicht hemmen!! Der HI-Virus ist nachweisbar im lymphatischen Gewebe, im Blut, in der Samenflüssigkeit, im Vaginalsekret, im Speichel, in der Muttermilch und in anderen Körperflüssigkeiten! Das bedeutet, der Erkrankte ist hoch infektiös! Die Übertragung der Viren erfolgt parenteral: > durch Blut bzw. Blutbestandteile (Verletzungen mit direktem Blutkontakt, Bluttransfusionen, Injektionen) > durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten (z.B. Speichel, Lymphe) > durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, auch homosexuellen Kontakt. > selten (20%) ist eine Übertragung auf einen Fötus Nach 6 Monaten bis 10 Jahren kann es zu einem manifesten Immundefekt kommen. In dieser Zeit kommt es zu rezidivierenden* Infektionskrankheiten, die tödlich verlaufen können! Zur Verhinderung dieser Infektionskrankheiten muss der Patient sehr viele Medikamente gegen Mikroorganismen einnehmen. Es können sich auch bösartige Haut~, Lymphknoten~ und Organ-Tumore bilden. Bei fortschreitender Abwehrschwäche führen auch sie zum Tode! Da es keine Übertragung des HIV mit Tröpfchen oder über Nahrungsmittel gibt, ist der Hauptübertragungsweg mit direktem Körperflüssigkeitskontakt jeder Art zu vermeiden!! Aufgrund der bekannten Übertragungswege gibt es Risikogruppen für AIDS: -Männer und Frauen mit häufig wechselnden Sexualpartnern (Prostituierte, Homound bisexuelle Männer), -Drogenabhängige, durch Verwendung von infizierten Spritzbestecken, -Ärzte und Zahnärzte durch Kontakt mit Verletzungen, bei chirurgischen Eingriffen mit infizierten Bestecken. -Patienten, die dialysiert werden oder Blut übertragen bekommen haben (seit 1985 nicht mehr möglich, da alle Blutkonserven auf HIV-Antikörper getestet werden) Infektionsvorbeugung in der Praxis: Zur Infektionsvorbeugung muss man die Infektionsquellen und die Infektionswege aufspüren und durch geeignete Maßnahmen ausschalten! Infektionsquellen: - Dazu zählen alle Personen in der Praxis: also Patienten und das gesamte Praxisteam! - Kleidung - Gerätschaften - Instrumente - Oberflächen, wie Wände und Böden! Personen: Bei Personen sind vor allem Hände und Atemluft häufigste Infektionsquelle. Dabei können Infektionen von einem Patient über das Praxisteam auf einen anderen Patienten übertragen werden Deswegen ist vor und nach jeder Behandlung eine sorgfältige Händedesinfektion erforderlich! Lange Haare sind zusammenzubinden oder zu schützen. Kleidung: Auch die Kleidung kann mit pathogenen Mikroorganismen belastet sein! Kleidung, vor allem Oberkörperbekleidung sollte jeden Tag gewechselt werden (möglichst kochfest sein). Oberkörperbekleidung sollte keine lange Ärmel haben und nicht zuuu weit sein! (Sie können über kontaminierte Flächen streifen und dann den Patienten über Berührungen infizieren) Geräte und Instrumente: Alle Geräte und Instrumente können Infektionsquellen sein, da sie mit pathogenen Mikroorganismen kontaminiert sein können! Nach jeder Benutzung und/oder Berührung sollten sie gereinigt, desinfiziert und falls erforderlich sterilisiert werden! Fußböden und Wände: Insbesondere Ecken und Fugen stellen besondere Infektionsquellen dar, weil sie schlechter zu reinigen sind, bzw. aus Faulheit gerne ausgespart werden. Bei hochinfektiösen Patienten sollte er mit chirurgischen sterilen Tüchern abgedeckt werden, damit keine Keime auf Böden und Wände gelangen können. Abfälle: Benutzte Einmalartikel, wie Handschuhe, Masken, Tupfer oder Watterollen und Materialreste können mit dem normalen Hausmüll entsorgt werden. Sie sollten aber in dichten Plastiksäcken verpackt sein. Scharfkantige oder spitze Gegenstände wie Einmalkanülen oder Skalpelle dürfen zur Ausschaltung von Verletzungsgefahren nur in in stabilen Verpackungen in den Abfall gegeben werden. Blut und Eiter: Blut und Eiter sind die Körperflüssigkeiten mit dem größten Infektionsrisiko! Cave: Direkter Hautkontakt zu Blut und Eiter vom Patienten oder den Kontakt von Blut und Eiter des Patienten zu der Praxiseinrichtung ist zu vermeiden!!