Arbeitsblatt Mikrobiologie Teil 4 -Fortsetzung Infektionsvorbeugung in der Praxis - InfektionswegeBisherige Gliederung: Infektionsvorbeugung in der Praxis: 1.) Infektionsquellen: a.) Personen b.) Kleidung c.) Geräte und Instrumente d.) Fußboden und Wände e.) Blut und Eiter 2.) Infektionswege ........... Man unterscheidet grundsätzlich 4 mögliche Infektionswege: -Tröpfcheninfektion: - Schmierinfektion und Kontaktinfektion - Wasser- und Nahrungsmittelinfektion - Perkutane Infektion Tröpfcheninfektion: Infektion durch kleine, erregerhaltige Tröpfchen, die von infizierten Personen beim Husten oder Niesen ausgestoßen werden. (In der Praxis zählen die Aerosole durch den Turbinennebel auch zu den Tröpfchen) Schmierinfektion und Kontaktinfektion: Übertragung von Krankheitserregern durch Verschmieren und Berühren von keimbeladenem Material (infektiösem Blut oder Eiter, Fäkalien, Harn) auf andere Körperteile und andere Personen. Wasser- und Nahrungsmittelinfektion: Übertragung von Krankheitserregern durch Wasser bzw. Nahrungsmittel. Perkutane Infektion: Übertragung von Krankheitserregern durch die Haut (perkutan) durch Injektionen oder Bisse bzw. Stiche (Insekten) Zur Infektionsvorbeugung in der Praxis heißt es also, dass die Infektionsquellen beseitigt werden und Infektionswege zu unterbrechen sind! In der Praxis sollte sich eine systematische Arbeitsweise angeeignet werden, d.h.: Bei den Infektionsquellen (....) ist eine Kontamination zu vermeiden oder die Infektionsquellen sind zu dekontaminieren!! Die Infektionswege unterbrechen wir, indem wir uns vor Tröpfchen-, Schmier- bzw. Kontakt- und perkutanen Infektionen schützen. Grundzüge des Infektionsschutzes: Definition: Die Anamnese: Krankengeschichte, die durch einen Anamnesebogen oder in ärztlichen Gesprächen über aktuelle oder frühere Krankheiten erfragt wird. Auf welche Erkrankungen ist besonders zu achten?: schwere Infektionskrankheiten wie AIDS, Hepatitis, Tuberkulose, Lungenentzündung, Typhus, Influenza Gliederung: Anamnese, persönliche Hygiene, Schutzmaßnahmen für das Team, Schutz vor Verletzungen, Desinfektion, Sterilisation Anhand der Anamnese muss entschieden werden, ob bei der Behandlung besondere hygienische Maßnahmen ergriffen werden müssen: - zum Schutz vor Wundinfektionen bei allen chirurgischen Eingriffen - zum allgemeinen Schutz des Patienten, wenn seine Körperabwehr durch eine aktuelle Erkrankung geschwächt ist. - zum allgemeinen Schutz des Praxisteams, wenn Patienten mit infektiösen Krankheiten behandelt werden. Persönliche Hygiene: Spezielle persönliche Praxishygiene: - In der Praxis werden Ringe, Uhren, Schmuck, Armbänder und Pearcings im Gesicht in den Behandlungszeiten abgelegt! Lange Haare müssen zusammengebunden werden. Geeignete Praxiskleidung ist zu tragen! Gliederung: Anamnese, Schutzmaßen für das Team: persönliche Hygiene, 1.)direkte Maßnahmen Schutzmaßnahmen für -persönliche Schutzausrüstung das Team, ggfls. sterile Handschuhe bei der Behandlung Schutz vor und feste Handschuhe beim Reinigen!! Verletzungen, Mund~ und Nasenschutz und Brille Desinfektion, spez. Praxisbekleidung Sterilisation -Abdeckmaterialien 2.) indirekte Maßnahmen: >systematische Absaug- und Haltetechnik >die Regel der Nichtkontamination beachten: Nicht benötigte Instrumente und Geräte nicht kontaminieren! >unfallsichere Abfallentsorgung >rationelles Instrumentieren Schutz vor Verletzungen: Alle Instrumente, die mit Blut oder Speichel in Kontakt gekommen sind, sind als kontaminiert anzusehen! Der Umgang mit diesen Instrumenten muss so erfolgen, dass dabei kein Verletzungs- bzw. Infektionsrisiko besteht! Das Zurückschieben von benützten Injektionskanülen gilt als häufigste Verletzungsursache bei Nadelstichverletzungen. Vorschriftsmäßig sollte die benützte Nadel in ein Sammelgefäß geworfen werden oder nur mit einer Hand in die Schutzkapsel eingeführt werden, ohne dass die zweite Hand die Hülse festhält!