Erkrankungen der Leber und der Gallenblase - heilpraktiker

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Erkrankungen der Leber und der Gallenblase
von Harald Krebs
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Anatomische und physiologische Vorbemerkung
3. Toxische Leberschäden
3. 1 Industrie- und Umweltgifte
3. 2 Arzneimittelschäden
3. 3 Alkoholismus
4. Erkrankungen der Gallenblase
4. 1 Cholelitiasis
4. 2 Gallenkolik
4. 3 Akute Cholezystitis
4. 4 Chronische Cholezystitis
4. 5 Postcholezystektonie-Syndrom
5. Literatur
1. Einleitung
"Da flehen die Menschen die Götter an um Gesundheit und wissen nicht, daß sie in ihrer
eigenen Hand liegt. Durch ihre Unmäßigkeit schädigen sie ihre Gesundheit, durch ihre
Begierden machen sie sie zuschanden."
Demokrit
Diese Worte sprach der griechische Philosoph Demokrit vor 2500 Jahren und doch
gewinnen diese Worte, insbesondere in unserem Jahrhundert, zunehmend an Bedeutung.
Der Anstieg der Zivilisationserkrankungen hat die Sterblichkeit der Männer in den letzten
Jahren um 20 % erhöht und dadurch unsere Lebenserwartung, welche seit über 100
Jahren steil anstieg, erstmals wieder absinken lassen.
Durch die starke Zunahme des Konsums von Genußgiften wie Alkohol und Zigaretten,
durch den wachsenden Leistungsdruck vieler Menschen, die immer mehr Geld verdienen
wollen, der Anstieg des Stresses durch Lärm und Verkehr und die vermehrte Lebensangst
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durch Vereinsamung und Mangel an sozialen Kontakten, führt zu
Krankheitserscheinungen, die wir als Zivilisationsübel bezeichnen.
Dieses Umfeld mit Angst, Aggression und Streß, falschen Ernährungsweisen und
ansteigender Umweltvergiftung haben wir uns selbst geschaffen. Die daraus
erwachsenden negativen Ereignisse versuchen wir durch immer wieder neu entwickelte
Medikamente positiv zu beeinflussen, unbeachtet, daß mit dem Anstieg des
Medikamentenstroms neue Gefahren für den Menschen heraufbeschworen werden.
Nach Schätzungen des Tübinger Toxikologen Prof. Dr. Herbert Remmer sterben in der
Bundesrepublik Jahr für Jahr mindestens 10.000 Menschen an Nebenwirkungen von
Arzneimitteln. Jüngstes Beispiel sind über 1000 Todesfälle, die nur auf die Einnahme von
Rheumamitteln, bestehend aus Phenylbutazonverbindungen, zurückzuführen sind.
Diese Zahlen sind erschreckend, insbesondere wenn man bedenkt, daß der Pillenkonsum
weiterhin steigt.
"Das bekannte amerikanische Marktforschungsinstitut Information Research Ltd. schätzt
den Weltumsatz an Pharmazeutika für das Jahr 2000 auf 560 Milliarden DM. Die gleiche
Studie kommt zum Ergebnis, daß weiterhin Antibiotika die meistverkauften Medikamente
bleiben werden. Andere Medikamente, wie z.B. Heilmittel gegen Krebs, werden nach
dieser Untersuchung im Umsatz auf das 20fache steigen." (Auszug aus "Gesunde
Geschäfte" Langbein/Weis)
Viele Medikamente müssen dem kranken Menschen lebenslang in genauer Dosierung
täglich zugeführt werden, um das Leben zu erhalten, die Lebensqualität zu verbessern
oder chronische Leiden zu lindern. Ich denke hier insbesondere an Diabetes mellitus. Die
Statistiken der letzten Jahre beweisen aber, daß allzuviele Menschen, vom Säugling bis
zum Greis, die eigentlich nicht krank sind, Arzneimittel dazu benutzen, ihren Tagesablauf
"chemisch zu regulieren".
Es ist eine erschreckende Bilanz, wenn man bedenkt, daß im Jahr 1980 Kleinkinder bis zu
einem Jahr 36.000 Tranquilizer erhielten. Von Juli 1980 bis Juni 1981 wurden an Kinder
bis zu 11 Jahren insgesamt 580.000mal Psychopharmaka verordnet. Auf diese Weise
wurden Tranquilizer zum erzieherischen Element:
Schreiende Säuglinge wurden zu Ruhe gebracht, umweltgestörte und neurotisierte Kinder
gefügig und anpassungsfähig gemacht, Konzentrationsgestörte und Bettnässer auf das
Normalmaß zurechtgestutzt.
Hier wird nicht nur in verantwortungsloser Weise an der normalen Entwicklung und
Entfaltung der Kinder manipuliert, sondern leichtfertig die Grundlage für eine spätere
Sucht gelegt, ganz zu schweigen von den beträchtlichen und schwerwiegenden
Nebenwirkungen.
Aus einer weiteren Studie des Berliner Kardiologen Prof. Dr. Klaus Peter Schürer und dem
Pharmakologen Prof. Dr. Norbert Rietbrock aus dem Jahre 1982 geht hervor, daß von
61,6 Millionen Bundesbürgern 4 Millionen Digitalisschlucker sind, gegenüber 300.000 in
Großbritannien bei 55,8 Millionen Einwohnern und 2 Millionen in den USA bei 232
Millionen Einwohnern. Es ist hinreichend bekannt, daß Digitalispräparate neben Antibiotika
und Zytostatika zu den Medikamenten mit den häufigsten und unangenehmsten
Nebenwirkungen zählen.
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Schürer und Rietbrock kommen in ihrer Untersuchung u.a. zu dem Ergebnis, daß etwa 3
Millionen Bundesbürger Digitalispräparate nehmen, ohne daß es notwendig ist. Ferner
stellten sie fest, das 90.000 von 4 Millionen digitalisierten Patienten unter schweren
Vergiftungserscheinungen leiden. Beängstigend sind die Auswirkungen der häufig
verordneten Psychopharmaka. Allein 1982 wurden rund 60 Millionen Packungen
verordnet.
Viele Menschen betrachten die Beruhigungsmittel als "Problemlöser", die sie ohne
Bedenken jahrelang regelmäßig oder bei geringster Belastung einnehmen. Sie erhoffen,
sich dadurch Wohlgefühl zu verschaffen, Spannungen abzubauen, Gleichgültigkeit zu
erreichen oder Unlust zu vertreiben. Sie suchen dadurch die Flucht vor der Wirklichkeit.
Aber auch die Angst vor der Einsamkeit und geistigen Leere, fehlende Zuwendung und
Geborgenheit lassen viele Menschen zum "Seelentröster" Psychopharmaka greifen.
Ein Großteil der Patienten, die unter Psychopharmaka stehen, gibt an, ohne diesen
Konfliktbewältiger nicht mehr arbeitsfähig zu sein, den gestellten Anforderungen am
Arbeitsplatz nicht nachkommen zu können.
Der Mißbrauch ist sehr häufig und die unerwünschten Nebenwirkungen lassen nicht lange
auf sich warten:
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
Persönlichkeitsveränderungen,
Artikulationsstörungen,
Konzentrationsstörungen,
erhöhte Unfallgefahr auf der Straße,
im Betrieb oder Haushalt,
schließlich bei Dauergebrauch Organschädigung und Suchtgefahr
Allein diese Beispiele zeigen auf, daß mit solchen Pharmaprodukten keine Heilung zu
erzielen ist. Sie verringern Symptome und lindern Schmerzen, jedoch um den Preis
zahlreicher Nebenwirkungen.
"Die größte Krankheit der Menschen ist aus der Bekämpfung der Krankheiten entstanden,
denn die eigentlichen Heilmittel haben weit Schlimmeres gebracht, als man mit ihnen zu
beseitigen gedachte."
Nietzsche
Dieser Ausspruch hat wohl für kein Organ unseres Körpers eine so große Bedeutung wie
gerade für die Leber. Denn kein Mensch macht sich darüber Gedanken, daß Medikamente
eine erhöhte Arbeitsanforderung an das bereits durch Ernährungsfehler und Umweltgifte
überlastete Organ Leber bedeuten. Jedes Organ im menschlichen Organismus hat
Leistungsgrenzen, werden sie überschritten, kommt es zu Funktionsausfällen.
2. Anatomische und physiologische Vorbemerkungen
Die Leber ist mit ihren 1200-1500 g das größte Einzelorgan in unserem Organismus. Sie
hat eine Vielzahl von Funktionen und Aufgaben zu erfüllen und gilt daher als Stoffwechsel-
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und Entgiftungszentrale. Sie entwickelt fernerhin eine außergewöhnliche
Regenerationsfähigkeit, was für ihre umfangreiche Tätigkeit von großer Bedeutung ist.
Innerhalb der Leber bilden verschiedene Struktursysteme eine Einheit. So unterscheidet
man:
1. die Parenchymzelle
2. das retikuloendotheliale System (Kupffersche Zellen sowie andere
Endothelzellen)
3. das Gefäßsystem
4. das Gallenwegssystem
Jede einzelne Leberzelle stellt für sich ein äußerst kompliziertes Gebilde dar. Die
elektronenmikroskopischen Untersuchungen machen deutlich, daß die Leberzelle aus
einem Kern, aus Mitochondrien, Lysosomen und dem endoplasmatischen Retikulum
bestehen.
Eine wesentliche Bedeutung haben die Mitochondrien. Sie sind der Ort der Aminosäuren-,
Kohlenhydrat- und Lipidoxydation, ferner enthalten sie die Enzyme des
Zitronensäurezyklusses. Der Zitronensäurezyklus gilt als Drehscheibe und wichtigste
Energiequelle des Stoffwechsels.
Die Lysosomen sind enzymhaltige Bläschen mit Ribonuklease, Phosphatasen, Sulfatasen
usw. Sie dienen dem Proteintransport und dem Abbau von Stoffen, die durch Phagozytose
in die Zelle aufgenommen werden. Die anfallenden Schlacken werden wieder zur
Zellgrenze transportiert und nach außen abgegeben.
Das endoplasmatische Retikulum enthält die Ribosomen, die für die Eiweißsynthese
verantwortlich sind, auch ein wesentlicher Teil der Entgiftung geht von hier aus.
Durch Einwirkung von Viren, Toxinen, durch Sauerstoffmangel und durch Fehlernährung
kommt es zur Schädigung an den subzellulären Strukturen. Hat die Schädigung einen
bestimmten Schweregrad erreicht, kommt es zur Zerstörung der Leberzelle.
Das retikuloendotheliale System RES oder retikulohistiozytäre System RHS ist im
gesamten Organismus verbreitet. Etwa 60 % davon befindet sich in der Leber, wobei der
Hauptanteil am RES in den Kupfferschen Sternzellen und den Endothelzellen zu finden ist.
Die Kupfferschen Sternzellen stellen einen zellulären Fangapparat dar, der durch
Adsorption und Phagozytose die Aufnahme, Speicherung, Inaktivierung und Abwehr
verschiedenartiger Noxen wie z.B. Viren, Bakterien, überalterte Blutzellen, körperfremde
Stoffe, Stoffwechselschlacken usw. ermöglicht.
Aus dem Blutfarbstoff bilden die Kupfferschen Sternzellen und die anderen zum RHS
gehörenden Zellen das Bilirubin. Ferner speichern sie Lipoide, Eisen, Vitamin A usw.
Das Gefäßsystem der Leber ist ein Wundernetz. Hinsichtlich der Blutdurchströmung ist
die Leber wie ein großer Schwamm, eingeschaltet zwischen der das Blut zuführenden
Pfortader und Leberarterie und der abführenden Lebervene. Die Anteile beider Gefäße
treffen sich in den Sinusoiden, die den Kapillaren in den übrigen Körperabschnitten
entsprechen. Um die Gefäße herum befinden sich lockere Bindegewebsmassen, in denen
auch Lymphgefäße verlaufen.
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Die Gallengänge bestehen aus den Gallenkapillaren, einem feinen Kanälchennetzwerk,
das zwischen zwei Leberzellen gelegen ist, den kleinen Gallengängen (Ductuli) und den
interlobulären Gallenkanälchen, die schließlich in die mittleren Gallengänge und in die
großen intrahepatischen Gallengänge münden.
Die Leberzellen entleeren das Bilirubin, das Cholesterin und Abbauformen von
Arzneimitteln, Hormonen usw. in die Gallenkapillaren.
Die Gallenblase ist ein birnenförmiger, 8 - 12 cm langer, 4 - 5 cm breiter dünnwandiger
Sack. Sie faßt etwa 30 - 60 ml Flüssigkeit. Über den Ductus hepaticus, der die Leber-Galle
aus dem rechten und linken Leberlappen aufnimmt, fließen tgl. 800 - 1000 ml
Gallenflüssigkeit in den Ductus choledochus und von dort in den Zwölffingerdarm.
Die wichtigste Funktion der Gallenblase ist die Speicherung und die Konzentration der
Gallenflüssigkeit. Wird die Galle zur Verdauung benötigt, kontrahiert sich die Gallenblase
und der Inhalt mischt sich portionsweise dem duodenalen Speisebrei zu.
Die in der Gallenblase gesammelte Galle wird durch Wasserentzug auf 1/5 - 1/10
eingedickt. Die in der Gallenblase enthaltenen Elektrolyte werden mit dem Wasser
rückresorbiert; Gallenpigmente, Cholesterin und Gallensäure hingegen werden um ein
vielfaches konzentriert, was die Gallensteinbildung begünstigt.
3. Toxische Leberschäden
Die wichtigste Aufgabe der Leber ist die Entgiftung des Blutes von toxischen Substanzen.
Leitet man das gesamte Blut, das aus dem Darm über die Pfortader der Leber zugeführt
wird, an der Leber vorbei direkt in den großen Körperkreislauf, würde der Mensch an
schwerer Selbstvergiftung zugrunde gehen.
Mit der Nahrung nehmen wir nicht nur wertvolle und lebensnotwendige Bestandteile auf,
sondern es gelangen erhebliche Schadstoffmengen wie z.B. Konservierungsmittel und
Düngemittel, Schädlingsbekämpfungsmittel usw. in den menschlichen Organismus. Die
zunehmende chemische Komplexität unserer Umwelt schafft für die Leber täglich neue
Probleme. Schließlich sind es Alkohol und Medikamente, die unsere Leber zusätzlich
belasten. All diese Stoffe werden in der normal funktionierenden, gesunden Leber zum
größten Teil ungiftig gemacht und gelangen über die Galle in den Darm, wo sie mit dem
Stuhl den Organismus verlassen.
Nimmt die Aufnahme der in den Körper eingebrachten Giftstoffe überhand, so wird durch
die Überlastung nicht nur unmittelbar die Leber geschädigt, sondern es kommt zu einer
erheblichen Beeinträchtigung der Stoffwechselentgiftung.
Durch die zunehmende Stoffwechselverschlackung, insbesondere des Mesenchyms, wird
die Grundlage für eine beginnende langwierige chronische Erkrankung gelegt.
Wir können drei wichtige Faktoren für die toxischen Leberschäden verantwortlich machen:
1. Industrie- und Umweltgifte
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2. Arzneimittelschäden
3. Alkoholismus und Drogenabhängigkeit
3. 1 Industrie- und Umweltgifte
Die unfreiwillige Aufnahme exogener Noxen kann über verschiedene Wege erfolgen.
Werden sie oral aufgenommen, gelangen die Giftstoffe über den Darm und den
enterohepatischen Kreislauf in den Stoffwechsel. Jüngstes Beispiel dafür: Die
Speiseölkatastrophe im Mai 1981 in Spanien.
Schadstoffe können aber auch über die Lunge inhaliert oder durch perkutane Resorption
in den Körper gelangen.
Die aufgenommenen Toxine werden in der Regel mehr oder weniger stark an Proteine
gebunden und durch verschiedene Umwandlungsprozesse verstoffwechselt und über
Lunge, Niere oder Darm ausgeschieden. Beobachtungen und Untersuchungen haben
gezeigt, daß im Verlauf der hepatischen Metabolisierung nicht immer eine "Entgiftung" der
aufgenommenen Substanzen auftritt. Es ist durchaus möglich, daß vorher atoxische
Substanzen nach der Leberpassage hochtoxisch sind. Ein typisches Beispiel dafür ist das
Lösungsmittel Tetrachlorkohlenstoff.
Die normale Entgiftungsfunktion der Leber kann nur bei ausreichender Eiweiß- und
Vitaminversorgung der Leber funktionieren. Eiweiß- und Vitaminmangel schwächt den
Entgiftungsprozeß ab, ebenso Alkohol und zahlreiche Medikamente; letzteres kann dazu
beitragen, daß es zu einer erheblichen Steigerung der schädlichen Noxen kommt.
Wirkungsweise chemischer Noxen auf die Leber
Direkte Wirkung auf die Leber
(schwere Parenchymschädigung)
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
DDT
HCH z.B. Jacutin, Lindan (Hexachlorcyclohexan)
phosphorhaltige Pestizide
Alkohol
Anästhetika
polyzyklische Kohlenwasserstoffe
Indirekte Wirkung auf die Leber durch hepatische Metabolisierung
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halogenierte Kohlenwasserstoffe z.B. Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
Brombenzol, Jodoform, Methylchlorid, Vinylchlorid (Ausgangsmaterial für PVCKunststoff)
Medikamente
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Krankheitsbilder durch chemische Leberschäden
Insbesondere gewerbliche Noxen können zu einer toxischen Hepatitis oder zur Fettleber
führen. Vereinzelt kann es zu einer akuten Lebernekrose, Leberfibrose oder Leberzirrhose
kommen. Seltener zu einem Leber-Malignom.
Toxische Hepatitis
Es handelt sich um eine Form der Hepatitis, die durch eine Vielfalt chemischer Noxen
hervorgerufen wird. Vor allem halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Chloroform,
Trichloräthylen usw., ferner Phenole und Blei gelten als auslösende Ursache. Diese
Substanzen rufen nicht nur Veränderungen in der Leber hervor, sondern sie können auch
andere Organschädigungen auslösen, so z.B. Hautallergien, chronische Bronchitiden,
Nierenschädigungen, Veränderungen im Knochenmark, Störungen im
Zentralnervensystem bis hin zur Polyneuritis.
Symptome:
Die Symptomatik ist abhängig von den einwirkenden Schadstoffen. Brechreiz und
Erbrechen, Diarrhoe und Kollapszustände mit nachfolgendem Ikterus weisen auf eine
Intoxikation hin. Klinische Einweisung ist erforderlich!
Vorbeugung:
Neben der Beachtung der üblichen Arbeitsplatzschutzmaßnahmen und einer
ausgewogenen eiweiß- und vitamreichen Kost sollten gefährdete Personen im Frühjahr
und Herbst "Entgiftungskuren" durchführen (siehe ZUM THEMA Nr. 1). Durch eine
intensive Funktionsanregung des Leber-Gallensystems, der Nieren und der Haut, werden
Giftstoffe und Stoffwechselschlacken aus dem Körper entfernt.
Therapieempfehlung
tgl. 2 Liter Flüssigkeitszufuhr
3 Tage PHÖNIX Phönohepan
3 x tgl. 60 Tropfen n.d.E. kräftigt die Leberzelle, entschlackt die Leberläppchen,
normalisiert die Gallensekretion
anschließend
3 Tage PHÖNIX Solidago II/035 B
3 x tgl. 60 Tropfen n.d.E. steigert die Ausscheidung harnpflichtiger Stoffe und fördert die
Diurese
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anschließend
3 Tage PHÖNIX Antitox
3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E. fördert die Ausscheidung der im Körper befindlichen Giftstoffe
über Haut, Drüsen, Leber und Nieren
Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 45 Tagen zu wiederholen und sollte 2mal
jährlich durchgeführt werden.
Bei besonders gefährdeten Personen ist eine 2mal jährlich durchgeführte
Eigenblutbehandlung angezeigt.
2 x wöchentlich
2 ml Eigenblut
1 Ampulle neurotropan i.v.
Insgesamt 12 Injektionen.
Vorgehensweise bei Einsatz von neurotropan i.v.:
Nach Entnahme von 2 ml Blut, das mit der Spritze beiseite gelegt wird, wird durch die in
der Vene verbleibende Nadel 1 Ampulle neurotropan i.v. langsam injiziert, unter
Berücksichtigung, daß vor der Injektion nochmals 2 ml Blut aspiriert werden, das sich mit
dem bereits in der Spritze befindlichen neurotropan vermischt, um die positiven
vegetativen Reaktionen besser zu steuern. Machen Sie den Patienten auf die völlig
ungefährlichen Reaktionen wie evtl. kurzzeitig auftretenden Flush, kurzfristig einsetzenden
Schwindel oder verstärkten Speichelfluß aufmerksam. Es sind erwünschte Reaktionen, die
die Ansprechbarkeit des Patienten auf die Injektion deutlich machen.
Anschließend wird dann das zuvor entnommene und beiseite gelegte Eigenblut i.m.
injiziert.
Wesentlich intensiver in seiner Wirkung ist die Eigenbluttherapie mit aktiviertem Eigenblut
durch den Hämoaktivator nach Dr.med. Höveler. Insbesondere bei bereits bestehenden
Lebererkrankungen aller Art und in jedem Stadium ist die Behandlung mit aktiviertem
Eigenblut zu empfehlen, weil dadurch die Regenerationsfähigkeit der Leber enorm
gesteigert wird.
2 x wöchentlich
8 ml aktiviertes Eigenblut
nach Dr. Höveler plus
1 Ampulle Juv 110
Beide Eigenblutmethoden sollten jeweils 12mal durchgeführt werden. Außerdem sei auf
die Verabfolgung eines Multivitaminpräparates als Injektion oder oral für die Dauer von 6-8
Wochen hingewiesen.
Toxische Fettleber
Methylalkohol, der oftmals als Lösungsmittel in der Industrie eingesetzt wird, aber auch
Insektizide wie DDT oder Hexachlorcyclohexan können zur toxischen Fettleber führen.
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Erkennbar ist die Fettleber an der Lebervergrößerung mit weicher Konsistenz. Kommt eine
Entzündung hinzu, was labormäßig durch Erhöhung von Gamma GT, GPT und GOT
abgeklärt werden kann, erfolgt der Übergang in die Leberzirrhose.
Therapieempfehlung
Wichtig ist zunächst die Ausschaltung der primären Noxe.
2 x wöchentlich
2 ml Eigenblut
1 Ampulle neurotropan i.v.
Insgesamt 12 Injektionen.
Mit dem Hämoaktivator
2 x wöchentlich
8 ml aktiviertes Eigenblut plus
1 Ampulle Juv 110
oral:
PHÖNIX Phönohepan
PHÖNIX Plumbum 024 A aa 50,0 S. 3 x tgl. 40 Tropfen n.d.E. und 1 x 60 Tropfen vor
dem Schlafengehen
lokal:
Chelidonium Phcp®Salbe
2mal tgl. Leberbereich einreiben
Als weitere Ergänzung zu den genannten Therapien sollte insbesondere bei den toxischen
Leberschäden microflorana F verabfolgt werden. Es handelt sich hierbei um eine
biologische Nährflüssigkeit, ein Dispergat, welches milchsäurevergoren ist und dem
Körper natürliche Biobausteine zuführt wie hydrolysiertes, vorwiegend pflanzliches Eiweiß,
Mineralstoffe, Spurenelemente, natürliche Vitamine und Enzyme.
Einnahmevorschrift für microflorana F:
1.
3 x tgl. 1 Teelöffel mit etwas Wasser nach den Mahlzeiten
Woche
ab 2.
3 x tgl. 1 Eßlöffel mit etwas Wasser nach den Mahlzeiten
Woche
Die kurmäßige Anwendung von microflorana N sollte im Frühjahr und Herbst erfolgen.
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Lebernekrose
Der ständige gewerbsmäßige Umgang mit Anilin und Phosphor kann zu nekrotischen
Leberveränderungen führen, die in der Regel mit einer fettigen Degeneration
vergesellschaftet sind.
Toxische Leberzirrhose
Bei Winzern im Mosel- und Kaiserstuhlgebiet, die über langen Zeitraum arsenhaltige
Pestizide einsetzten, fand man neben anderen Organveränderungen auch schwere
komplette Leberzirrhosen. Aber auch Methylalkohol, halogenierte Kohlenwasserstoffe und
insbesondere Vinylchlorid können eine Leberzirrhose bewirken.
Bei dieser durch Toxine ausgelösten Leberzirrhose findet man kleinknotige
Umbaustrukturen, häufig versehen mit Lymphzysten und gestauten Lymphgefäßen als
Hinweis auf die beginnende portale Hypertension.
Während beim Gesunden in 24 Std. bis zu 3 l Peritonealflüssigkeit gebildet und über das
Lymphsystem der Leberkapsel zum Ductus thoracicus transportiert werden, können beim
Zirrhotiker im gleichen Zeitraum bis zu 13 Liter anfallen. Die ständige Überbelastung des
hepatogenen Lymphtransportes führt schließlich zu Ascites mit all seinen
Begleiterscheinungen.
Bei ausgeprägter Leberschädigung steht die klinische Behandlung im Vordergrund.
Jedoch nicht jede Leberzirrhose kann als solche diagnostiziert werden, denn gerade im
Anfangsstadium sind die Symptome uncharakteristisch. Erst mit Zunahme der
Leberstörungen setzen allmählich Symptome ein, die auf Störungen im Leberstoffwechsel
hindeuten:
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Appetitlosigkeit
Übelkeit bis zum Erbrechen
Druckgefühl im rechten Oberbauch
Flatulenz
Nachlassen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit
Bei Fortschreiten der Leberzirrhose treten typische Hinweise auf:

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
Ikterus
leichte Temperaturerhöhung
Foetor hepaticus
Mundwinkelrhagaden
glatte rote Zunge
Gefäßspinnen
Exsikkose
Akne vulgaris
Palmarerythem
Gynäkomastie
Dupuytrensche Kontraktur
erweiterte Bauchvenen durch Pfortaderstauung
Seite 11 von 26

schließlich kommen Aszites, Ödeme und geistige Stumpfheit hinzu.
Therapieempfehlung
Bei Vorliegen chronischer Leberschäden ist die nachfolgende entgiftende und
leberstoffwechselanregende Maßnahme zu empfehlen:
tgl. 2 Liter Flüssigkeitszufuhr
12 bis 15 Eigenblutinjektionen
2 x wöchentlich
2 ml Eigenblut
1 Ampulle neurotropan i.v.
Gleichzeitig wird folgende Mischinjektion auf die andere Seite i.m. injiziert:
Mischinjektion:
Cholo I Injektopas
Cholo II Injektopas
Obatri Injektopas
Oder
12 bis 15 Eigenblutinjektionen
2 x wöchentlich
8 ml aktiviertes Eigenblut nach
Dr. med. Höveler plus
1 Ampulle neurotropan-m
außerdem o.g. Mischinjektion auf die andere Seite i.m. injizieren.
oral:
PHÖNIX Phönohepan
PHÖNIX Plumbum 024 A ana 50,0
S. 3 x tgl. 40 Tropfen n.d.E.
1 x 60 Tropfen vor dem Schlafengehen
Lycopodium Phcp®
S. 3 x tgl. 8 Globuli n.d.E.
Zur Nahrungsergänzung:
microflorana N
S. 3 x tgl. 1 Eßlöffel mit etwas Wasser n.d.E.
Bei Verabfolgung von microflorana F entfällt die ansonsten notwendige
Vitaminsubstitution.
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3. 2 Arzneimittelschäden
Mit dem Umfang und der Wirkungsintensität der Arzneimittel treten unerwünschte
Nebenwirkungen häufiger und weitaus gefährlicher auf als je zuvor. Sie können harmloser
Natur sein und wenig belästigen, sie können aber auch sehr schmerzhafte und
lebensbedrohliche Ausmaße annehmen, die Einnahme kann auch tödlich sein.
Die Verschreibungspraktiken führen heute oft dazu, daß der Patient bestimmt, was
verordnet wird, ohne Rücksicht darauf, ob das verordnete Medikament für das
Wohlbefinden des Patienten zuträglich ist. So ist es keine Seltenheit, daß Aufputschmittel
für den Tag und Beruhigungsmittel für die Nacht gleichsam das Rezept zieren.
Dazu eine Aussage des Kabarettisten Werner Schneyder:
"Die Gesellschaft fraß Aufputschmittel und Beruhigungsmittel gleichzeitig und rühmte sich
der inneren Spannung bei gleichbleibendem Niveau."
Durch den enormen Konsum an Medikamenten, jeder Bundesbürger schluckt in seinem
Leben zwischen 30.000 und 50.000 Pillen, ist die Leber als Entgiftungs- und
Ausscheidungsorgan häufig auch Zielorgan für Schädigungen durch eben diese
Arzneimittel.
Dabei ist zu bemerken, daß akute und chronische toxische Leberschädigungen nicht nur
durch Arzneimittel selbst, sondern in erster Linie durch deren überwiegend in der Leber
entstehende Metaboliten entstehen. (Metaboliten nennt man zusammenfassend alle
Produkte, die im biologischen Stoffwechsel durch Stoffwechselprozesse oder
enzymatische Leistungen, z.B. bei der Entgiftung von Arzneimitteln, in der Leber anfallen.)
Diese Erkenntnisse hat man in den letzten Jahrzehnten gewonnen, nachdem die
Häufigkeit der Medikamentenunverträglichkeit und insbesondere der nachfolgenden
Leberschäden zugenommen hat.
Leberschäden durch Medikamente können in zwei Typen eingeteilt werden:
TYP 1
Schädigungen vom Typ 1 sind vorhersehbar, dosisabhängig und treten bei allen Patienten
früher oder später auf. Aus der Vielzahl der Wirkstoffe mit schädlichen Nebenwirkungen
möchte ich beispielhaft zwei herausgreifen.
Auslösende Substanzen:



Paracetamol - Bestandteil vieler Antirheumatika
Im Zeitraum von 7/82 - 6/83 wurden von niedergelassenen Ärzten in der
Bundesrepublik 20.290.000 kortikoidfreie Antirheumatika verordnet.
Methotrexat - Bestandteil von Zytostatika
Nebenwirkungen:
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


Leberzellnekrose,
Leberfibrose,
Leberzirrhose
TYP 2
Schädigungen vom Typ 2 sind nicht vorhersehbar, dosisunabhängig und treten nur bei
einem geringen Prozentsatz behandelter Patienten auf. Ausgelöst wird die Schädigung
durch eine allergische Reaktion gegenüber dem Medikament oder einem seiner
Metaboliten.
Auslösende Substanzen:



Isoniazid - Tuberkulostatikum
a-Methyldopa Sympathikushemmer
Valproinsäure Antiepileptika
Nebenwirkungen:



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Leberfunktionsstörungen
Leberzellverfettung
Hepatitis
Leberzellnekrose
Bei jedem Patienten mit plötzlich auftretendem Ikterus ist daher die Überlegung
anzustellen, ob evtl. ein medikamentöser Leberschaden die Ursache sein könnte.
Der ArzneimittelIkterus kann in zwei Formen auftreten:
a. Infolge intrahepatischer Cholostase (ohne Abflußhindernis auftretende Stauung des
Gallenabflusses durch Medikamente) Ähnelt dem klinischen Bild eines
Verschlußikterus mit zunächst uncharakteristischen Allgemeinsymptomen wie z.B.
Juckreiz, heller Stuhl, dunkler Urin, Ikterus usw. Allerdings kann das "Leitbild"
Gelbsucht auch fehlen.
b. Infolge hepatozellulärer Schädigung Klinisch gleicht es dem Bild einer Virushepatitis
oder Fettleber und ist histologisch durch Leberzellverfettung oder Leberzellnekrose
gekennzeichnet.
Es sei mir hier der Hinweis gestattet, daß die Komplikationen der oralen Kontrazeptiva
allgemein unterschätzt werden. Sie treten zwar nicht sehr häufig auf, aber wenn sie in
Erscheinung treten, sind sie meist schwerwiegend.
Die bislang bekannten Komplikationen durch Ovulationshemmer in Bezug auf
Leberschädigung:
1.
2.
3.
4.
5.
Intrahepatische Cholostase
Cholelithiasis
Gefäßveränderungen
Thromboseneigung
Lebertumoren
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- benigne:
- maligne:
Adenome
Angiosarkom
Hepatoplastom
Leberzellkarzinom
Die wachsende Zahl der Organschädigungen durch Arzneimittel und die immer mehr in
den Vordergrund tretenden Nebenwirkungen vieler Medikamente, die unter Umständen
tödlichen Reaktionen, sollten dem Behandler Veranlassung sein, die medikamentöse
Therapie neu zu überdenken. Bei mehr Nachdenklichkeit und Besinnung würde manchem
Therapeuten auch alternative Behandlungsmethoden einfallen.
Ein Beispiel dafür sind die jährlich 11,4 Millionen verordneten Abführmittel. Die
Wissenschaft ist sich heute weitgehend einig darüber, daß die Ursache einer Verstopfung
in falschen Ernährungs- und Lebensbedingungen zu sehen ist. Ein aufklärendes Gespräch
mit dem Patienten würde der Krankenkasse erhebliche Kosten sparen und beim Patienten
unangenehme Spätfolgen nach Dauergebrauch von Abführmitteln verhindern.
Ein weiteres Beispiel ist die Rheumatherapie. Vor allem hier bieten sich eine Reihe von
Alternativen an. Das von der Firma PHÖNIX entwickelte Rheumaprogramm setzt sich bei
der Behandlung des rheumatischen Formenkreises immer mehr durch (siehe ZUM
THEMA Nr. 6).
PHÖNIX Arthrophön
fördert die Auflösung und Ausscheidung der Ablagerungen in Gewebe, Gefäßwänden und
Gelenken. Wirkt insbesondere günstig auf die Harnsäureausscheidung.
Dosierung:
ab
1. Woche 3 x 10 Tropfen tgl.
2. Woche 3 x 20 Tropfen tgl.
3. Woche 3 x 25 Tropfen tgl.
PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A
PHÖNIX Solidago II/035 aa 50,0
eine Mischung, bestehend aus einem starken Antiphlogisticum und Analgeticum, die
gleichzeitig die Lymphe aktiviert, die Ausscheidung harnpflichtiger Stoffe steigert und die
Diurese fördert.
Dosierung:
ab
2 Tage 2stdl. 30 Tropfen
3. Tag 4 x 30 Tropfen tgl.
JUV 110 Injektion
zur Unterstützung der Gewebsentschlackung
1 x wöchentlich, bis eine deutliche Besserung des Gesamtzustandes eingetreten ist.
Rhus toxicodendron Phcp®Salbe
2 x tgl. schmerzende Stellen einmassieren.
oder
Spongia-Silicea Phcp®Salbe
Dies nur als ein Behandlungsbeispiel von den Möglichkeiten, die uns zur Verfügung
stehen.
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Patienten mit Medikamentenmißbrauch müssen zunächst entgiftet werden. Dies geschieht
durch die bereits mehrfach erwähnte "Entgiftungstherapie" mit:
PHÖNIX Phönohepan
PHÖNIX Solidago II/035 B
PHÖNIX Antitox
Nach Beendigung der Entschlackung ist es ratsam, die überaus strapazierte Leber durch
eine Mischung von
PHÖNIX Phönohepan
PHÖNIX Plumbum 024 A aa 50,0
S. 4 x tgl. 30 Tropfen
weiterhin zu therapieren. Der Patient muß angewiesen werden, die Tropfenmischung
mindestens ½ Jahr konsequent einzunehmen. Nur so können wir erreichen, daß langsam
die Leberläppchen entschlacken und ihre normale Funktion wieder aufnehmen.
Gleichzeitig wird die Gallensekretion angeregt und einer intrahepatischen Cholostase
entgegengewirkt.
3. 3 Alkoholismus
Alkohol ist ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. Alkohol war, ist und wird
auch in Zukunft die Droge Nr. 1 für die Menschheit bleiben. Seit Urzeiten werden
alkoholische Getränke getrunken. In Maßen genossen kann Alkohol Heiterkeit und
Entspannung herbeiführen, im Übermaß gezecht zur Hemmungslosigkeit und Trunkenheit
ausarten, auf Dauer getrunken schwere Organschädigungen und seelische Störungen
auslösen.
Der Alkoholkonsum in der Bundesrepublik hat sich seit 1950 verdreifacht. Nach
vorsichtiger Schätzung gibt es derzeit ca. 2 Millionen behandlungsbedürftige Alkoholiker in
der BRD. Darunter befinden sich 270.000 junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren.
Etwa 7 Millionen Bundesbürger gelten als stark alkoholgefährdet. Der Alkoholverbrauch
pro Kopf der Bevölkerung in der BRD steigt von Jahr zu Jahr weiter an:
Bier:
1950 28,0 l/Kopf
1951 71,0 l/Kopf
1977 148,7 l/Kopf
1982 150,0 l/Kopf
Wein:
1950 5,1 l/Kopf
1975 25,7 l/Kopf
1977 25,6 l/Kopf
Wen wundert es da noch, daß etwa 40 % aller Lebererkrankungen auf Alkoholeinwirkung
zurückgeführt werden können.
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Folgen des Alkoholabusus
nach einer Zusammenstellung von Prof. Dr. med. Kunz
1. 600.000 schwere chronische Alkoholiker = etwa 1 %, 1,5 - 2 Mill. Alkoholgefährdete
bzw. Alkoholabhängige = etwa 23 %
2. 1 Alkoholiker = 350.000 - 400.000 DM Soziallasten
3. Von 1968 - 1978 Zunahme der Alkoholkranken um 300 %
4. Von 81.000 psychiatrischen Betten = 18.000 für Alkohol-Entziehungskuren
5. Jeder der 1,5 - 2 Mill. Alkoholabhängigen hat Anspruch auf Entziehung = 35 - 45
Milliarden DM/Jahr
6. Abnahme der Lebenserwartung um 12 % bei der Frau bzw. 15 % beim Mann.
7. Jeder 5. tödliche Arbeitsunfall ist alkoholbedingt. Etwa 10-20 % (200.000-400.000)
aller Arbeitsunfälle sind alkoholbedingt.
8. Etwa 5.000 alkoholbedingte Verkehrstote/Jahr. Etwa 100.000 alkoholbedingte
Verkehrsverletzte/Jahr. 132.584mal Führerschein-Entzug wegen Alkohol.
9. Von 1018 Disziplinarverfahren bei Beamten waren 689 alkoholbedingt
10. 50 % aller kriminellen Delikte erfolgen unter Alkoholeinwirkung
11. 4.000 Kinder/Jahr werden sonderschulreif geboren
12. Jeder 4. Erwachsene ist leberkrank bzw. lebergeschädigt, 30-40 % davon
alkoholbedingt
13. Jede 3.-4. Ehescheidung ist alkoholbedingt
14. Zunahme der Alkohol-Suchttoten von 1968-1977 um 323 %, von 1977-1978 um
weitere 6,4 %
15. Suicid bei Alkoholkranken ist 12mal häufiger als bei der Normalbevölkerung
(Auszug aus "Toxische Leberschäden", Sonderdruck alkoholbedingte Leberschäden, Prof.
Dr. med. E. Kunetz, Documed 1979)
Der Alkohol wird in sehr kurzer Zeit im oberen Verdauungstrakt resorbiert und erreicht
über die V. portae die Leber. Hier erfolgt zunächst der Abbau und die "Entgiftung" des
Alkohols durch zwei Enzyme: die Alkoholhydrogenase, kurz ADH genannt, und das
mikrosomale Ethanol oxydierende System, abgekürzt MEOS.
Das ADH ist für die Abbaugeschwindigkeit des Alkohols verantwortlich, es sind etwa 8 g
pro Stunde. So benötigt die Leber ca. 10-12 Stunden, um nach dem Genuß von 1 Liter
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Wein den Blutalkoholspiegel wieder auf den Nullwert zu bringen. Bei einem Vollrausch
kann sich der Abbauprozeß über 24 Stunden hinziehen.
Bei tgl. Alkoholgenuß und entsprechenden Mengen entwickelt sich in kurzer Zeit eine
Leberschädigung. Als häufigste alkoholbedingte Leberdegeneration gilt die
Leberzellverfettung. Es kommt zur Ablagerung von zunächst kleinen Fetttröpfchen, später
von großen Fetttropfen in der Leberzelle. Sie füllen die gesamte Leberzelle aus und
drücken den Zellkern an die Zellwand. Ausgelöst wird diese verstärkte Fettablagerung
durch:
a. Steigerung des Fett-Antransportes
b. Hemmung der Fettverwertung
Die alkoholbedingte Fettleber kann sich innerhalb weniger Wochen entwickeln und ist
zunächst symptomarm. Sie kann sich bei völliger Alkoholkarenz wieder vollständig
zurückbilden.
Bei fortgeschrittener Fettleber werden uncharakteristische Beschwerden angegeben:






starkes Völlegefühl und Flatulenz
zunehmende Leistungsschwäche, Müdigkeit und Impotenz
Übelkeit und Aufstoßen
morgendliches Erbrechen
Druck im rechten Oberbauch
Unverträglichkeit von Speisen und Getränken
Die Leber ist in vielen Fällen erheblich vergrößert. Laboruntersuchungen ergeben
zunächst auch nur geringen Anhalt, erst bei fortgeschrittenem Prozeß zeigen sich im Blut
pathologische Werte.
Die alkoholische Fettleber kann sich weiterentwickeln zur alkoholischen Fettleberhepatitis
und schließlich übergehen in eine alkoholische Leberzirrhose.
Bei absoluter Alkoholkarenz bietet auch die alkoholische Leberzirrhose eine gute
Prognose, indem eine Defektheilung mit entsprechend stark ausgeprägter Leberfibrose
eintritt. Allerdings entwickelt sich der portable Hochdruck mit seinen Komplikationen
weiterhin fort. Bei weiterer Leberbelastung treten bei Fortschreiten der Leberzirrhose
immer schwerwiegendere Komplikationen auf:



obere gastrointestinale Blutungen
Aszites
Leber-Koma usw.
Therapieempfehlung
Fettleber:
15 bis 20 Eigenblutinjektionen
2 ml Eigenblut
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1 Ampulle neurotropan i.v.
(Applikation s. S. 14)
Gleichzeitig folgende Mischinjektion auf die andere Seite i.m. verabfolgen:
Mischinjektion:
Cholo I Injektopas
Cholo II Injektopas
Obatri Injektopas
Oder
Infusionstherapie
250 ml physiol. Kochsalzlösung 0,9 %
plus
3 Ampullen neurotropan i.v.
Insgesamt 5 Infusionen, je 1 x wöchentlich.
Langsame Tropfgeschwindigkeit, zunächst 30 - 40 Tropfen/min. zu Beginn der Infusion,
später 40 - 60 Tropfen/min. Lassen Sie den Patienten nach der Infusion noch 10 Minuten
ausruhen, zunächst im Liegen, anschließend im Sitzen.
Bei starker toxischer Belastung der Leber hat sich gezeigt, daß diese Infusion wöchentlich
1mal über einen längeren Zeitraum erfolgen sollte.
Oder
15-20 Eigenblutinjektionen
8 ml aktiviertes Eigenblut
nach Dr. Höveler plus
1 Ampulle Juv 110
2 x wöchentlich i.m.
Außerdem o.g. Mischinjektion auf die andere Seite i.m. injizieren.
oral:
Lycopodium Phcp®
S. 3 x tgl. 8 Globuli n.d.E.
Chelidonium Phcp®Salbe
S. 2 x tgl. Lebersektor einreiben unter gleichzeitiger Anwendung von feuchter Wärme
(Wärmeflasche und feuchtes Tuch). Anwendungsdauer: 15 Minuten
Zur Nahrungsergänzung und Vitaminsubstitution microflorana N 3 x tgl. 1 Eßlöffel mit
etwas Wasser ½ Stunde vor den Mahlzeiten.
Nach Beendigung der Injektionsbehandlung werden auf die Dauer von mindestens sechs
Monaten folgende Medikamente verordnet:
Lycopodium Phcp®
S. 3 x tgl. 8 Globuli n.d.E.
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Chelidonium Phcp®Salbe
S. 2 x tgl. Lebersektor einreiben, zumindest zu Beginn unter Anwendung von feuchter
Wärme. Anwendungsdauer: 15 Minuten
montags:
1 Kps. Latensin stark, nüchtern einnehmen und 3 Stunden nüchtern bleiben.
freitags:
1 Kps. Recarcin nüchtern einnehmen und drei Stunden nüchtern bleiben.
Chronische Alkoholhepatitis - Fettleberzirrhose
jeweils Dienstag und Donnerstag eine Mischinjektion i.m.
Engystol
Injektio Hepatis EKF
Interferon D6
am Montag und Freitag eine Mischinjektion an Blase 18 und am Voglerschen Punkt
Nosode F Hepatitis KuF
Injektio Hepatis EKF
Coxsackie virus A9 Injeel
2 x wöchentlich
2 ml Eigenblut
1 Ampulle neurotropan i.v.
(Applikation s.S. 14)
Eine sehr wichtige Therapie, die wesentlich zum Erfolg beiträgt und den Alkoholismus mit
seinen verheerenden Folgen erheblich eindämmt. Das Verlangen nach Alkohol wird durch
die neurotropan-Gaben herabgesetzt und dadurch für den Patienten beherrschbarer.
oral:
Lycopodium Phcp® PHÖNIX
S. 3 x tgl. 8 Globuli n.d.E.
Chelidonium Phcp®Salbe
S. 2 x tgl. Lebersektor einmassieren
im tgl. Wechsel mit
JUV 110-Salbe B PHÖNIX
Latensin Kps. stark jeweils montags 1 Kps. nüchtern einnehmen und drei Stunden
nüchtern bleiben
Recarcin Kps. jeweils freitags 1 Kps. nüchtern einnehmen und drei Stunden nüchtern
bleiben
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Auch hier ist die Anwendung der Infusionstherapie mit neurotropan sehr zu empfehlen.
(Applikation s.S. 30)
Zur Nahrungsergänzung und Vitaminsubstitution microflorana N mit 3 x tgl. 1 Eßlöffel ½
Stunde vor den Mahlzeiten verabfolgen.
Strenge Alkoholabstinenz !!!
4. Erkrankungen der Gallenblase
4. 1 Cholelithiasis - Gallenblasensteine
Nach Hoffmann und Kühl haben etwa 15 % der Bevölkerung in den westlichen Ländern
Gallensteine, wobei Frauen etwa mehr als doppelt so häufig betroffen werden als Männer.
Mit Zunahme des Alters steigt die Häufigkeit der Cholelithiasis. So kann man im
Altersbereich über 50 Jahren bei 20-40 % aller Personen Konkremente in der Gallenblase
vorfinden. Prädisponierende Faktoren für die Entwicklung von Gallensteinen sind
Fettsucht, Hypertonie, Altersdiabetes, Schwangerschaft. Bei der Bildung von
Gallensteinen spielen zweifellos in erster Linie die Lösungs- und Konzentrationsvorgänge
in der Gallenblase eine Rolle. Sowohl der Gallenfarbstoff wie auch das Cholesterin, die
beide konzentriert werden, geben das Ausgangsmaterial für Steinbildung. Bei
Erkrankungen, die mit einem erhöhten Bilirubingehalt der Galle einhergehen, wie z.B.
nach einer chronischen Hämolyse, ist die Bildung von Gallenpigmentsteinen häufig.
Ebenso finden wir bei Stoffwechselstörungen, z.B. der Hypercholesterinämie, häufig
Cholesterinsteine. In den westlichen Ländern sind es vorwiegend Cholesterinsteine, die
sich dadurch bilden, daß die Gallenflüssigkeit mit Cholesterin übersättigt ist. Dabei
kristallisieren Cholesterinsteine aus, die häufig noch mit Calcium-, Kupfer- und EisenBilirubinaten verunreinigt sind.
Man unterscheidet verschiedene Gallensteinarten:



Cholesterinsolitärsteine
Pigmentsteine
Cholesterinpigmentsteine (Tonnensteine, Maulbeersteine, Facettensteine)
Ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung von Gallensteinen ist die Ernährungsweise.
Es ist bekannt, daß Ballaststoffe zu einer Verdünnung der Gallensalze führen, während
eine sehr fettreiche Nahrung zu einer Vermehrung der Gallensalze führt, was wiederum
die Cholesterinkonzentration in der Gallenblase ansteigen läßt. Burkitt fand, daß eine
ballaststoffreiche Ernährung nicht nur das Cholesterin aus der Nahrung, sondern auch die
im Stuhl enthaltenen Gallensalze bindet. Dadurch werden die Gallensalze mit dem Stuhl
ausgeschieden. Bei ballaststoffarmer Nahrung werden die Gallensalze in größeren
Mengen rückresorbiert und so das Lebercholesterin vermehrt.
In den Entwicklungsländern Afrika und Asien sind Gallensteine und Gallenoperationen
äußerst selten, bedingt durch die Nahrung mit einem hohen Ballaststoffanteil.
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Aufgrund dieser Erkenntnis ist eine Ernährungsumstellung auf eine ballaststoffreiche
Ernährung bei allen Gallenblasenerkrankungen notwendig. Natürlich muß die Nahrung
auch fettarm und frei von allen Schweinefleischprodukten sein. Kernhaltiges Obst sollte
ebenso gemieden werden.
Symptomatik:
Zu den wesentlichen Symptomen bei Gallensteinträgern zählen:
1. Funktionelle Störungen im Bereich des Magen-Darm-Kanals wie Völlegefühl,
Meteorismus, Aufstoßen, Fettunverträglichkeit, Druck im rechten Oberbauch.
Besonders augenfällig treten die Beschwerden in Erscheinung nach:
o
o
o
o
ausgiebigen und fettreichen Mahlzeiten
Kaffeegenuß
kalten Getränken oder Eis
blähenden Speisen
2. Schmerzen
Eine schwere und fettreiche Mahlzeit oder eine starke psychische Belastung kann
eine halbe Stunde oder auch mehrere Stunden später eine Gallenkolik auslösen.
Die Schmerzen beginnen zunächst mit Unbehagen und zunehmendem
Schweregefühl im rechten Oberbauch und Übelkeit. Schließlich steigern sich die
Beschwerden zu einem sehr heftigen Schmerz, der vom Epigastrium unter dem
rechten Rippenbogen nach dem rechten Schulterblatt ausstrahlt. Ein starkes
Erbrechen spricht für eine Pankreasbeteiligung, wobei gleichzeitig ein
Linksschmerz auftreten kann.
3. Gelbsucht
Treten mehrere Steine durch den Ductus choledochus, kann ein flüchtiger Ikterus
auftreten. Der Stuhl ist dabei entfärbt und der Urin zeigt die typische Verfärbung
durch Bilirubinausscheidung. Während dieser Phase kann auch verstärkt Juckreiz
auftreten, insbesondere im gesamten Rückenbereich. Gallenkolikanfälle hören oft
spontan auf und zwar nach einigen Stunden, sobald der Stein in die Gallenblase
zurückfällt oder durch den Ductus choledochus in das Duodenum gelangt.
Nach der Gallenkolik kann noch für längere Zeit ein starkes Wundgefühl im rechten
Oberbauch zurückbleiben. Auch die Hautzone über der Gallenblase kann längere Zeit
überempfindlich reagieren.
Therapieempfehlung
Jede Cholelithiasis kann zu Komplikationen führen. Es sei hier nur die chronische
Cholezystitis genannt. Daher ist es notwendig, dann, wenn der Verdacht auf Steine
besteht, mit entsprechenden Mitteln eine vorbeugende Therapie einzuleiten. Die
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medikamentöse Litholyse wird heute sehr viel diskutiert. Sie hat aber nur dann Erfolg,
wenn die Steine vorwiegend aus Cholesterin bestehen.
Die Firma PHÖNIX bietet mit den beiden biologischen Präparaten PHÖNIX Plumbum 024
A und PHÖNIX Tartarus III/020 zwei Produkte an, deren Wirkungsnachweis erbracht ist
und deren Anwendung sich inzwischen vielfach bei der Behandlung von Cholelithiasis
erfolgreich bewährt hat (siehe PHÖNIX, Gallensteinbrevier).
Das Wirkprinzip von PHÖNIX Tartarus III/020 beruht auf dem Einsatz resolvierender
Stoffe wie Tartarus crudus, Mercurius subl. corrosivus und Antimonium crudum, die bereits
von Paracelcus zur Auflösung von Steinen mit Erfolg verwendet wurden.
Durch die spasmolytische Wirkung von PHÖNIX Plumbum 024 A ist sein Einsatz bei
Gallenkoliken u.a. gerechtfertigt.
4. 2 Gallenkolik
1. Im Anfangsstadium:
a. jeweils 10 Tropfen PHÖNIX Plumbum 024 A in fünfminütigem Abstand
verabfolgen bis Beschwerden vorüber sind
b. heiße Kompressen auflegen, wenn möglich heiße Heublumenwickel
2. Im akuten Stadium:
a. Spasmolytika i.v.
b. jeweils 10 Tropfen PHÖNIX Plumbum 024 A in 5minütigem Abstand etwa 1
Stunde, anschließend 2stdl. 20 Tropfen PHÖNIX Plumbum 024 A mit etwas
Wasser oder Tee einnehmen
c. heiße Kompressen auflegen, wenn möglich heiße Heublumenwickel
3. Am Tage danach
a. Diät
In den ersten Tagen nach einer Gallenkolik sind Schleimsuppen,
Kartoffelbrei, Zwieback und Tee angezeigt. Nach einigen Tagen kann mit
aufbauender Kost begonnen werden, jedoch müssen alle Speisen fettarm
sein.
b. orale Medikation
PHÖNIX Plumbum 024 A
S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E.
1 x 20 Tropfen vor dem Schlafengehen
PHÖNIX Phönohepan
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 3 x tgl. 30 Tropfen n.d.E.
1 x 60 Tropfen vor dem Schlafengehen
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PHÖNIX Phönohepan wirkt günstig auf die Leberzelle und normalisiert die
Gallensekretion. Außerdem wirkt PHÖNIX Phönohepan regulierend auf die gestörte
Darmfunktion.
PHÖNIX Lymphophön ist dann angezeigt, wenn eine Pankreasbeteiligung nicht
ausgeschlossen werden kann. Dies zeigt sich bei Durchfall mit unverdauten Essensresten.
Der Einsatz von PHÖNIX Tartarus III/020 erfolgt erfahrungsgemäß etwa acht Tage nach
Abklingen der Gallenkolik. Die Verabfolgung beginnt einschleichend:
PHÖNIX Tartarus III/020
S.
1. Woche 3 x tgl. 10 Tropfen v.d.E.
2. Woche 3 x tgl. 15 Tropfen v.d.E.
3. Woche 3 x tgl. 20 Tropfen v.d.E.
ab 4. Woche 3 x tgl. 30 Tropfen v.d.E.
Nach den bisherigen Erfahrungen muß die Gallensteinkur über einen Zeitraum von 6-12
Monaten oder auch länger durchgeführt werden. Die Gefahr besteht darin, daß der
Patient, sobald er eine Besserung verspürt, in der Einnahme seiner Medikamente
nachlässig wird, was den Erfolg der Behandlung dann in Frage stellt.
4. 3 Akute Cholezystitis
Die akute Gallenblasenentzündung tritt häufig als Komplikation einer Cholelithiasis auf.
Die hervorstechenden Beschwerden sind Fieber und rechtsseitige
Oberbauchbeschwerden, die sich langsam steigern oder kolikartig auftreten können.
Übelkeit und Erbrechen sowie hochgradige Empfindlichkeit im rechten Oberbauch
schließen sich an.
Die Schmerzen sind ausgelöst durch eine Dehnung der Gallenblase und zum anderen
durch eine peritoneale Reizung. Dadurch tritt eine erhebliche Abwehrspannung im rechten
Oberbauch auf. Manchmal entwickelt sich eine leichte Gelbsucht, der Urin wird
vorübergehend dunkel und der Stuhl hell.
Therapieempfehlung
Wegen der evtl. auftretenden Komplikationen, wie z.B. Empyem, nekrotische
Veränderungen oder Perforation der Gallenblase, ist eine stationäre Einweisung und
klinische Behandlung erforderlich. Bis zum Eintreffen des Krankenwagens sind Umschläge
mit Biosan Essenz und darüber Eisbeutel angezeigt.
Nach der klinischen Behandlung ist es für den Patienten ratsam, über einen längeren
Zeitraum folgende Medikamente einzunehmen:
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PHÖNIX Plumbum 024 A
PHÖNIX Phönohepan aa 50,0
S. 3 x tgl. 30 Tropfen n.d.E.
4. 4 Chronische Cholezystitis
Als Folge einer rezidivierenden Entzündung entsteht die chronische Cholezystitis. Die
Entzündungen verlaufen leichter, oft kaum bemerkt. Im Laufe der Zeit aber ist die
Gallenblasenwand verdickt, die Gallenblase schrumpft, ihre Funktion ist gestört.
Symptome
Der Patient klagt über uncharakteristische rechtsseitige Oberbauchbeschwerden,
besonders nach Diätfehlern. Hinzu kommen Völlegefühl, Aufstoßen und Blähungen.
Außerdem werden Verdauungsstörungen angegeben.
Therapieempfehlung
1. orale Medikation
PHÖNIX Plumbum 024 A
PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A aa 50,0
S. 4 x tgl. 30 Tropfen n.d.E.
1 x 60 Tropfen vor dem Schlafengehen
Besteht der Verdacht auf Beteiligung der Bauchspeicheldrüse, ist zusätzlich folgende
Mischung angezeigt:
PHÖNIX Phönohepan
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 4 x tgl. 20 Tropfen n.d.E.
2. Durchführung einer 6wöchigen Rettichsaftkur mit schwarzem Rettichsaft:
1. Woche 3 x tgl. 1 Eßlöffel
2. Woche 6 x tgl. 1 Eßlöffel
ab 3. Woche langsame Steigerung auf tgl. 400 g frischen Rettichsaft.
3. Regelmäßiges Trinken von Mergentheimer Bitterwasser
4. Artischockentee
4. 5 Postcholezystektomie-Syndrom
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Bei etwa 30 % der Cholezystektomierten treten erneute Beschwerden auf. Durch
stenosierende Prozesse im Operationsgebiet entstehen teilweise kolikartige Beschwerden.
Häufig finden wir bei diesen Patienten auch eine Obstipation und eine Dysbakterie.
Therapieempfehlung
1. Neuraltherapeutische Behandlung der Cholezystektomie-Narbe
2. orale Medikation
PHÖNIX Phönohepan
PHÖNIX Plumbum 024 A aa 50,0
S. 4 x tgl. 30 Tropfen n.d.E.
1 x 60 Tropfen vor dem Schlafengehen
3. Zur Behebung der Dysbakterie
microflorana N
S. 3 x tgl. 1 Teelöffel mit etwas Wasser n.d.E.
Operationsnarbe mit PHÖNIX Kalophönsalbe 2 x tgl. einreiben.
Bei allen Leber- und Gallenerkrankungen bedarf das seelische Gleichgewicht besonderer
Beachtung. Nicht umsonst heißt es im Volksmund: "Dem ist die Galle übergelaufen" oder
"Dem ist eine Laus über die Leber gelaufen". Es sind Aussprüche, die im wahrsten Sinne
des Wortes ihre Bedeutung haben.
Starke psychische Belastung, Aufregungen, Angst, Sorgen und ständiges Zweifeln an sich
selbst führen bei Disponierten allzuoft zu Gallenkoliken und Verkrampfungen der
Gallenwege. Zornesausbrüche können eine kurzfristige Veränderung des Gallensaftes
bewirken und damit die Grundlage für ein Steinleiden der Gallenblase legen. Auf der
anderen Seite kann sich ein chronisches Leberleiden auch in Depression und Melancholie
nach außen hin äußern. Daher ist bei all den Rezepturen, die wir verschreiben, und den
Injektionen, die wir verabfolgen, das Gespräch mit dem Patienten und vor allen Dingen
das Zuhörenkönnen für eine erfolgreiche Therapie so wichtig.
Denn wie sagte einst Franz Kafka:
"Rezepte schreiben ist leicht, aber im übrigen sich mit den Leuten verständigen ist
schwer."
5. Literaturverzeichnis
Seite 26 von 26
Stefan Silbernagel:
Taschenatlas der Physiologie, Thieme Verlag: Stuttgart
Helmut Leonhardt:
Taschenatlas der Anatomie, Thieme Verlag: Stuttgart
Prof Dr. med Kuntz:
Toxische Leberschäden; Hepathologische,
arbeitsmedizinische und soziologische Probleme, Nattermann:
Köln
Dr. med V. Höveler:
Fibel der Eigenbluttherapie, Haug Verlag: Heidelberg
Harald Krebs:
Handbuch der Eigenbluttherapie mit dem Hämoaktivator,
Verlag Wirtschaftsdiens: Hofstett
W. Klinger:
Arzneimittelnebenwirkungen, Gustav Fischer Verlag: Stuttgart
Grosdanoff:
Problematik Hepatotoxizität, Zusammenfassung der Bad
Mergentheimer Fortbildungstage
Harald Krebs:
Zum Thema Nr.1 - Entgiftung durch spagyrische Mittel, Phönix
Laboratorium: Bondorf
Harald Krebs:
Gallensteinbrevier, Phönix Laboratorium: Bondorf
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