Vortrag: Oberbauch Entstauung

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Vortrag: Oberbauch Entstauung - Test und Probebehandlung
In diesem Vortrag werde ich anatomische Hintergründe, Indikationen und den
Untersuchungsablauf einer neuen Technik beschreiben.
In der AK werden von uns Techniken zur Verbesserung des Lymphflusses, insbesondere im
Gebiet des Venenwinkels oberhalb der 1. Rippe, genutzt.
Bild Lymphsystem
Als Beispiele seien hier Techniken wie Rethrograde Lymphatic, Neurolymphatischer Punkt
Pectoralis minor, Fixationen/ Subluxationen cervico-thorakal und Fasciale Befunde dieser
Region genannt.
Gemäß AK Testung behandeln wir dann diese Befunde, gegebenenfalls das Zwerchfell und
verordnen dann oft ein Leber- oder Lymphmittel.
Bei diesen Indikationen bietet sich die Testung der Technik Oberbauch Entstauung an.
Anatomische Hintergründe
Bild Lymphsystem Abflussgebiete
Die gesamte Lymphe der Beine, des Bauchraumes und der linken Thoraxhälfte
werden über den Ductus thoracicus in den linken Venenwinkel drainiert.
Die Lymphe der rechten Thoraxhälfte wird in den rechten Venenwinkel drainiert.
Bild Ductus Thoracicus im Venenwinkel
Physiologisch fließen täglich 2-4 Liter Lymphflüssigkeit in das venöse System.
Bild lymphatischer Abfluss Bauchraum
Die Lymphe sammelt sich in der Cisterna chyli und wird durch das Zwerchfell in den
Brustraum geleitet.
Bild venöser Abfluss Bauchraum
Hier setzt die folgend beschriebene Technik an indem der Patient im Thorax einen Unterdruck
erzeugt. Dadurch wird die Lymphe und das venöse Blut von unterhalb des Zwerchfelles
in den Thorax gesogen.
Eine Stauung im Lebergebiet ist oft innerhalb von 3 Atemzügen um 80% verringert.
Jede mobilisierende osteopatische Technik ist dann viel leichter oder teilweise überhaupt erst
ausführbar.
Indikationen:
- Alle Indikationen einer Lymphdrainage
- Erleichterter Zugang zur Leber und dem Omentum minus bei Osteopatischen
Techniken
- Stauung der Leber, des Dünndarmes
- Ideal als Eigenübung
Lage der Leber
Test und Therapieablauf:
1 AK Testung
Die AK Testung der relevanten erfolgt vor der Palpation, da bei strukturellen
Techniken und insbesondere bei der visceralen Therapie durch die Palpation schon
länger anhaltende Veränderungen der Testung erfolgen können.
Eine Palpation vor der AK Testung kann somit dazu führen, das einige Befunde nicht
gefunden werden oder sich ein falsches Bild ergibt.
2 Palpation
Untersuchungsgriffe:
A) Der Patient liegt in Rückenlage, der Oberkörper wird mit Kontakt der
unteren 5 Rippen seitlich weich nach links und rechts verschoben. Eine
verminderte Verschieblichkeit von der rechten Körperhälfte zur linken oder
eine en block Bewegung ist oft mit einer Leberdysfunktion assoziiert.
Des weiteren werden die unteren Rippen weich von anterior nach posterior
komprimiert.
Bei beiden Ausführungen ( von rechts nach links und von anterior nach
posterior ) wird das Gefühl bei Beginn des Widerstandes beurteilt: Zuerst
komprimiert man die Haut, dann die Unterhaut, dann müssen die Rippen
dem Widerstand nachgeben und dies muss die Leber zulassen!
Eine gestaute Leber wird bei beiden Tests zu einem erhöhten Widerstand
führen.
B) Dies ist für mich der aussagekräftigere Griff: Der Patient sitzt, ich fasse
rechts unter den Rippenbogen, schiebe meine Finger nach dorsal um unter
die Leber zu gelangen und hebe dann die Finger an. Oft kann ich mit den
Fingern schon nicht unter die Rippen gelangen oder die Finger können
nicht angehoben werden.
Beim Anheben sind zwei Dinge zu unterscheiden: werde ich durch Zug von
unten behindert ( Narben, Ptosen, Organfixationen, ) oder gibt das
Lebergewebe nicht nach, ist also eventuell gestaut?
Kurze Testung AK ob durch PAlpation Veränderungen
Test/Therapie:
Übung 1:
Der Patient atmet ein, hat dabei aber den Mund nur minimal geöffnet.
Er muss sich anstrengen, die Luft durch die kleine Öffnung zu saugen.
Dadurch erzeugt er einen großen Unterdruck im Brustkorbbereich. Die
Lymphe wird förmlich nach oben gesaugt.
Übung 2:
Verstärkbar ist dies, indem der Patient gleichzeitig Überdruck im
Bauchraum aufbaut: er zieht während der Einatmung den Bauch ein.
Diese zweite Variante schaffen nicht alle Patienten koordinativ; sie ist
auch nicht unbedingt notwendig.
Retest: Muskeltest, Palpationsbefunde
Ergebnisse:
Häufig NC vieler Muskeln – daher die Testung dieser Technik nicht zu früh in der
Untersuchung einsetzen, da Sie vorübergehend Spuren verwischt.
Bei der Palpation ist die Stauung oft nach drei Atemzügen zu 80% verringert;
insbesondere der Leber aber auch des Darmes.
Jede mobilisierende osteopatische Technik ist dann viel leichter oder teilweise
überhaupt erst dann ausführbar.
Öfters ist der cervco-thorakale Übergang danach frei, Rippenfixationen beseitig –
insbesondere einseitige rechts.
Die Lymphe der Leber fließt links ab. Die oft fixierte rechte Rippe ist
daher eher reflektorisch oder faszial betroffen.
Ich bin immer wieder über die Effektivität dieser Technik überrascht.
Fazit:
Wenn wir an die Leber oder das Lymphsystem denken, sollten wir gleichrangig mit
Leber und Lymphmitteln die mechanische Entstauung testen. Diese ist billiger,
schneller und oft effektiver. Manchmal ist aber auch die Kombination gefragt,
manchmal ist das Leber- oder Lymphmittel wirksamer.
Inwiefern ein HC durch diesen Challenge mit den typischen Kontraindikationen der
Lymphdrainage – akute Entzündung, Tumore – übereinstimmt, kann noch nicht gesagt
werden.
Patientenbeispiel:
Oliver S., 36J, klagt über Fettunverträglichkeit seit der Weihnachtszeit.
Er hatte viele Geschäftsessen.
U:
w:PMS²,LAT²
n: RF², Pir², Pop li
h : Pop re
NC : TL Leber außer Popliteus
Ø : TL Sphinkter oddi, zwei Lebermittel, ein Lymphmittel, B3, Kalium
NC : Methylcobal, B-Complex plus – ebenfalls außer Pop re!
NC: Oberbauchentstauung – ebenfalls ohne Pop re!
NC Pop re: Mobilisation der 6.-9. Rippe re
Nach der oben beschriebenen Atemübung Normotonus aller Muskeln bis auf Popliteus
rechts. Aber: nach Mobilisation der 6.-9. Rippe rechts in allen drei Dimensionen und
einer weiteren Leberentstauung auch Popliteus rechts normoton!
Diskussion:
1) Normotonus vieler Muskeln durch Challenge Oberbauch Entstauung;
Palpatorisch: massive Entstaung
In diesem Fall deutlich besseres Ergebnis – AK Testung und Palpation im Vergleich zu Lymphmitteln. Hier ist die strukturelle Technik effektiver und
billiger.
2) Der Popliteus war durch die Organ-TL nicht normoton, sondern erst nach der
Probebehandlung. Genau wie es uns bei den Zähnen klar geworden ist – beim
Zahnwurzelgranulom und negativer TL suchen wir ja auch weiter – zeigt sich hier:
bei Verdacht aufgrund der Anamnese, Palpation oder Zusatzverfahren muss eine
Probebehandlung gemacht werden um nichts zu übersehen.
Zusammenfassend:
- Technik Oberbauchentstauung
- erst Palpation dann AK Testung
- TL reicht nicht aus um sicher eine Störung auszuschließen
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