Das kranke Kind in der Naturheilpraxis - heilpraktiker

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Das kranke Kind in der Naturheilpraxis
von Harald Krebs
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Aus der täglichen Praxis
2. 1 Der grippale Infekt
2. 2 Die akute und chronische Angina
2. 3 Die Erkrankungen der Nasennebenhöhlen
2. 4 Otitis akuta und chronica
2. 5 Das infektanfällige Kind
2. 6 Magen- Darmerkrankungen
2. 6. 1 Nabelkoliken
2. 6. 2 Obstipation
2. 6. 3 Wurmerkrankungen
2. 7 Enuresis nocturna - Bettnässen
2. 8 Kreislaufbeschwerden
2. 9 Schulschwierigkeiten
2. 10 Schlafstörungen
2. 11 Pubertätskrisen
2. 12 Allgemeine Verletzungen
2. 13 Impfschäden
3. Schlussbemerkung
4. Literatur
1. Einleitung
"Wer wäre imstande, von der Fülle der Krankheit würdig zu sprechen! Wir können die
kleinen Geschöpfe, die vor uns herumwandeln, nicht anders als mit Vergüngen, ja mit
Bewunderung ansehen."
Johann Wolfgang von Goethe
Das 20. Jahrhundert wird das Jahrhundert des Kindes genannt. Wird unser Jahrhundert
dieser Bezeichnung gerecht? Es begann mit Kinderarbeit und hohen Erkrankungsziffern,
mit Fehl- und Unterernährung und hoher Kindersterblichkeit. Jedoch die Anzahl der
Intaktfamilien und Familienverbände war erstaunlich hoch und die Bereitschaft, das
Schicksal unterprivilegierter Kinder zu erleichtern, Kinderkrankheiten und
Kindersterblichkeit zu bekämpfen, war groß.
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Wissenschaft und Technik haben dazu beigetragen, daß in den hochtechnisierten Ländern
das Jahrhundert des Kindes in einer Phase niederer Morbidität und Mortalität enden wird.
Die Gesundheitsbetreuung und rein körperliche Fürsorge der Kinder ist fast optimal. Selbst
Kinder mit schweren Mißbildungen oder Tumoren werden heute einer klinischen
Behandlung zugeführt,und hier kämpft man bis zum letzten Atemzug.
Zieht man einen Vergleich mit der dritten Welt, wo Kinder von Hunger und Tod bedroht
sind, so muß man feststellen, daß es unseren Kindern gegen Ende dieses Jahrhunderts
so gut wie noch nie ergeht. Insbesondere in bezug auf allgemeine Lebensbedingungen,
Schutz vor Ausbeutung, Gesundheitswesen und soziale Sicherung.
Trotz allen Fortschritts verdient jedoch dieses Jahrhundert bislang nicht den Namen, das
"Jahrhundert des Kindes" zu sein.
Denn bei genauer Betrachtungsweise stellt man fest, daß das psychische Klima für unsere
Kinder kälter geworden ist. Sie wachsen auf in der Rastlosigkeit verkehrsreicher Städte,
ständig Unfallgefahren ausgesetzt. Sie leben oft isoliert in der Wohnung erwerbstätiger
Eltern, deren Kommunikation allabendlich vor dem Fernsehgerät stattfindet. Das Kind wird
zwangsläufig zum Fernsehkind, süchtig nach immer mehr audiovisuellen Reizen.
Mangel an Zeit, fehlende Zuwendung und Zärtlichkeit, unzureichende mitmenschliche
Bindung zwischen Kind und Eltern führen zu unüberschaubaren Störungen. All das, was
zur seelischen, geistigen und körperlichen Entwicklung des Erwachsenwerdens
erforderlich ist, verkümmert.
Die Folgen bleiben nicht aus. Sie gehen uns alle an, wir haben sie täglich vor Augen:






Verhaltensstörungen und Schulversagen
Aggression und Brutalität
Alkoholismus und Drogenabhängigkeit
Kriminalität und Verwahrlosung
Hinwendung zu Sekten
Unfähigkeit zu mitmenschlicher Bindung und sozialer Verantwortung
Eine weitere extreme Form im Umgang mit Kindern ist die Überbehütung und
Verwöhnung. Auch hier besteht eine Einengung der kindlichen Entfaltungsmöglichkeit,
was letztendlich zu Fehlentwicklungen führen kann. Antriebsschwäche, Arbeitsunlust,
Anpassungsschwierigkeiten und Flucht in die Krankheit können die Folgen sein.
Wie sieht es heute mit der körperlichen Gesundheit unserer Kinder aus?
Unbestreitbar ist, daß die Verbesserung der Lebensqualität und der Fortschritt der
naturwissenschaftlichen Medizin mit ihren Schutzimpfungen und chemotherapeutischen
Behandlungsmethoden, die große Arztdichte und die vorbeugenden
Gesundheitsuntersuchungen im Kleinkind- und Jugendalter dazu beigetragen haben, den
Gesundheitszustand unserer Kinder beneidenswert erscheinen zu lassen.
Indessen, wie sieht die Realität aus?
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Zwar ist die Säuglingssterblichkeit in einem Zeitraum von 85 Jahren um ein vielfaches
gesunken.
Dem gegenüber stehen die rund 70.000 Kinder, die jährlich auf den Straßen verunglücken,
davon 15.000 tödlich. Auch hinsichtlich der Ernährung unserer Kinder werden nicht wieder
gutzumachende Fehler begangen. Der Nahrungsbedarf der Kinder wird von den Eltern
häufig überschätzt oder unterschätzt und von den Gewohnheiten der Erwachsenen
bestimmt. So haben Untersuchungen ergeben, daß jedes 5. Schulkind kein Frühstück
bekommt, und über 50 % statt eines abwechslungsreichen und appetitlichen Frühstücks
nur Süßigkeiten und gesüßte Getränke zu sich nehmen. Die Folgen: Neben zunehmender
Zahnfäule, nach Prof. Mommsen sind 97 % der 3- bis 6jährigen davon betroffen, neigen
viele Kinder zu Übergewicht bei schlechter Muskulatur durch mangelnde Bewegung und
Mast mit konzentrierten Kohlehydraten. Damit wird der Grundstock vieler Erkrankungen
gelegt.
Nennen möchte ich die durch falsche Ernährung verursachten Stoffwechselstörungen, die
häufige Anfälligkeit gegenüber Erkältungen durch mangelnde Abwehrlage, die oftmals in
eine Kette von Infekten ausufern, oder die immer mehr um sich greifenden Allergien.
Erkrankt nun ein Kind an einem fieberhaften Rachenkatarrh, kuriert man mit
Antibiotikagaben sehr rasch und zunächst äußerst wirkungsvoll und verwandelt es damit,
ich zitiere Prof. Dr. med. Mommsen: "..in ein ständig infektanfälliges Geschöpf, bei
weiterer Behandlung mit Antibiotika und Sulfonamiden in ein blasses und appetitloses
Wesen, das zu ehrlichen Reaktionen überhaupt nicht mehr fähig ist. Die Folgen der
Chemotherapie sind weit schlimmer als die vorangegangenen Krankheiten!
Das Niederknüppeln von Krankheitssymptomen mit Mitteln aus der chemischen Retorte,
das geistlose Wegfegen notwendiger vitaler Heilreaktionen, das Festhalten an
Ammenmärchen - daß aus jeder Angina Herz- und Nierenkrankheiten entstehen könnten,
und daß eine Lungenentzündung vor der Tür stehe, wenn ein Kind zwei oder drei Tage 39
- 40 Grad Fieber hat -, all dies vernichtet die Grundgesundheit unserer Kinder und belastet
sie mit schweren Hypotheken, die sie im späteren Leben mit frühzeitig auftretenden
Zivilisationskrankheiten teuer bezahlen müssen." Soweit Professor Mommsen.
Im Interesse der Kinder ist eine Änderung der bisherigen Denkweisen und
Behandlungsmethoden geboten.
Insbesondere bei der Vielzahl der leichten bis mittelschweren Erkrankungen zeigen sich
Naturheilmethoden und die Naturmedizin gegenüber der konservativen Therapie
überlegen. Sie tragen bei konsequenter Anwendung dazu bei, daß unsere Kinder nicht zu
therapie- und umweltgeschädigten Geschöpfen verkümmern. Sie sind Garant dafür, die
Abwehrkräfte zu stärken und zu aktivieren, ohne die natürlichen Regulationsmechanismen
im Organismus in irgend einer Weise zu beeinträchtigen. Die vielen Beweise aus der
täglichen Praxis machen dies deutlich.
Zur Durchführung einer naturgemäßen Behandlung sind drei Grundprinzipien zu beachten:
1. Entschlackung und Entgiftung des Organismus zur Lösung der Regulationsstarre
und mit dem Ziel, die Wiederherstellung eines gesunden Milieus mit gesteigerter
Abwehrkraft zu erreichen.
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2. Ausschaltung von unnötigen Stoffwechselbelastungen durch gezielte Ernährung,
wobei insbesondere die Vollwertkost mit ihren Mineralien und Spurenelementen zu
einer Stärkung der Abwehrmechanismen führt. Dagegen verursacht eine
Überernährung mit einer pathologischen Veränderung der Stoffwechselmetaboliten
eine negative Wirkung auf die Abwehrmechanismen.
3. Möglichste Vermeidung oder Reduzierung von Umwelt-Disharmonien, die als
existenzgefährdende Störfaktoren, im Gegensatz zu einer natürlichen,
ausgeglichenen Lebensweise, zu einer Schädigung der körpereigenen Abwehr
führen.
2. Aus der täglichen Praxis
2. 1 Der grippale Infekt
Beim Einsetzen von plötzlichen Kältewellen oder naßkalter Witterung verbreiten sich
Grippeviren unvorstellbar rasch. Es ist die Zeit, wo in Kindergärten und Schulen jeder
zweite oder dritte niest, schneuzt, spuckt oder hustet.
Vorbeugende Maßnahme
Ab Oktober ist es angebracht, über die gesamte Winterzeit 3 x täglich 5 Tropfen bei
Kindern und bei Erwachsenen 3 x 10 Tropfen zur Grippeprophylaxe zu verabfolgen. Die
Einnahmezeit sollte über den ganzen Winter erfolgen.
Die Erkrankung betrifft nur die Schleimhaut, die gerötet ist und ihre Sekretion steigert. Je
nach Lokalisation kommt es zu einer Rhinitis, Pharyngitis, Laryngitis, Tracheitis oder
Bronchitis. Selten handelt es sich um einen isolierten Befall nur einer dieser Bereiche,
meist sind alle Schleimhautgebiete der oberen Luftwege betroffen, oder der Schwerpunkt
wechselt von einem Gebiet zum anderen.
Therapieempfehlungen:
Grippale Infekte gehören nach Dr. Zoubek zu den "biologisch zweckmäßigen
Krankheiten." Es handelt sich einmal um eine Selbsthilfe-Reinigungsaktion des Körpers
und bewirkt zum anderen eine Stimulation der kindlichen Abwehrsysteme. Demgemäß
sollten unsere Therapiemaßnahmen sein.
Bei allen fieberhaften Prozessen sofort ins Bett!
Zweimal tgl. erfolgt rectale Fiebermessung. Ist Fieber vorhanden, so seien wir uns bewußt,
daß Fieber keine Krankheit ist, sondern nur ein Symptom für die aktive Abwehr des
Körpers. Wir unterdrücken es nicht, sondern unterstützen den Organismus in seiner
Bemühung, die Gesundheit wieder zu erlangen. Hilfreich ist hierbei die Durchführung von
Wadenwickeln und die Verabfolgung von Species diaphoretica, den schweißtreibenden
Tees. Sie werden entweder als Einzeldroge wie z.B. Lindenblütentee oder
Holunderblütentee - 1 Teelöffel auf 1 Tasse als Aufguß - oder in bewährter Mischung
verabfolgt:
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Rp.
Flores Sambuci
Flor. Tiliae
Flor. Chamomillae aa ad 100,0
S. 1 Teelöffel auf 1 Tasse als Aufguß
Einläufe
Eine weitere zusätzliche Maßnahme bei hohem Fieber ist die Durchführung von Einläufen.
Sie führen zur Entgiftung und Entschlackung, verkürzen die Krankheitsdauer und
beschleunigen die Heilung.
Durchführung von Einläufen beim Säugling:



1 Tl Kamille
1 Tl Tausendgüldenkraut
mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen.
1 Tl Leinsamen in ¼ l Wasser kochen lassen, bis es schleimig wird.
Beides wird durch ein Sieb gegeben und bis auf 34 - 35 Grad abgekühlt. Die Flüssigkeit
wird nun in einen Klistierballon gegeben und dem Säugling langsam verabfolgt. Dabei
muß der Säugling auf der Seite liegen.
Durchführung von Einläufen beim Klein- und Schulkind:
Bei Klein- und Schulkindern wird die gleiche Mischung verabreicht. Nur erfolgt hier der
Einlauf mit Hilfe eines Irrigators. Das Kind sollte während des Einlaufes auf der linken
Seite liegen.
Manche Kinder, besonders wenn sie älter sind, scheuen sich vor dem Einlauf, weil sie
glauben, es müsse ihnen jemand dabei behilflich sein. Die Selbstdurchführung ist für
größere Kinder leicht möglich. Sie erfolgt am besten im Badezimmer, in Hockstellung,
wobei die Spülkanne aufgehängt wird.
Die Anzahl der Einläufe ist nicht allgemeingültig festzulegen. Je höher das Fieber, desto
mehr Einläufe sind notwendig. Für eine schnelle Ausschwemmung der Toxine sind am
ersten Tag bis zu vier Einläufe angezeigt, die sich an den nachfolgenden Tagen auf zwei
Einläufe reduzieren.
Will man oder muß man Fieber medikamentös senken, dann empfiehlt sich folgende
Vorgehensweise:
Säugling:
Viburcol Supp.
S. 3 x tgl. 1 Supp.
Belladonna D12 und
Ferrum phosphoricum D12
S. im stdl. Wechsel 5 Tropfen
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Belladonna wird auch als kindliches Fiebermittel bezeichnet und Ferrum phosphoricum ist
das Simile bei der Otitis media.
Kleinkind:
PHÖNIX Anphön
S. stdl. 10 Tropfen
PHÖNIX Kalium nitricum 05
S. stdl. 10 Tropfen
Bei trockenen, fieberhaften Zuständen ½stdl. 10 Tropfen bis zum Schweißausbruch.
Schulkind:
PHÖNIX Anphön
S. stdl. 20 Tropfen
PHÖNIX Kalium nitricum 05
S. zunächst ½2stdl. 20 Tropfen und
späterhin stdl. 20 - 30 Tropfen
Aus der Erfahrung heraus gebe ich bei allen grippalen Infekten stets ein Lebermittel hinzu
und erziele damit eine schnellere Erholung:
PHÖNIX Phönohepan
S. 2 x tgl. 10 - 20 Tropfen
oder
Hepeel Tbl.
S. 2 x tgl. 1 Tbl. im Mund zergehen lassen
Oft stellt sich bei Grippalinfekten eine Begleitbronchitis ein, die durch die nachfolgenden
Medikamente gut zu beeinflussen ist:
PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A
S. 5 x tgl. 10 - 20 Tropfen
PHÖNIX Arsenicum 022 A
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 5 x tgl. 10 - 20 Tropfen
Allgemeine Maßnahmen:



Einreibung der Brust mit mentholfreien Präparaten
Inhalations-Aerosoltherapie
Ableitung über Niere und Darm beachten
Behandlung mit potenziertem Eigenblut
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Akute Infektionskrankheiten lassen sich durch potenziertes Eigenblut sehr günstig
beeinflussen. Diese milde Behandlungsform ist angezeigt, wenn es sich um geschwächte
Kinder handelt und evtl. Komplikationen zu erwarten sind, oder wenn es sich um
rezidivierende Infekte handelt.
Die Herstellungstechnik von potenziertem Eigenblut wurde ausführlich im Heft ZUM
THEMA Nr. 2 "Eigenblut - als Medikament" beschrieben.
In unserem speziellen Fall entnehmen wir das Blut für die Herstellung der
Eigenblutnosode bei hohem Fieber und fertigen eine C5 Nosode an.
Die Verabreichung erfolgt unverdünnt auf die Zunge:
1. Tag 1 x tgl. 2 - 3 Tropfen
2. Tag 1 x tgl. 2 - 3 Tropfen
Am 3. Tag wird eine C7 Nosode zubereitet, die in 2- bis 3tägigen Abständen 1 x tgl. 2 - 3
Tropfen auf die Zunge verabfolgt wird.
Man kann bei dieser Therapieform immer wieder beobachten, daß sich die Kinder rasch
erholen.
2. 2 Die akute und chronische Angina
Sie tritt bei Kleinkindern meist als Folge anderer Erkältungskrankheiten auf, während sie
bei größeren Kindern als selbständige Krankheit auftritt.
Die Gaumenmandeln sind hochgradig gerötet und geschwollen. Meistens treten weißgelbliche Pfröpfe auf, die auch zusammenfließen können. Es besteht eine Schwellung der
regionären Lymphknoten.
Therapieempfehlungen:
PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. stdl. 10 - 20 Tropfen
PHÖNIX Antitox
S. 3 x 20 Tropfen tgl.
äußerlich:
PHÖNIX Kalantol-A
S. mehrfach tgl. Halswickel anlegen
oder
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Arnika Heel Tropfen
S. stdl. 10 Tropfen
Mercurius Heel Tbl.
S. stdl. 1 Tbl. lutschen
äußerlich:
PHÖNIX Kalantol-A
S. mehrfach tgl. Halswickel anlegen
Während und nach einer Angina können Nierenfunktionsstörungen auftreten. Es ist daher
erforderlich, am 3. und 10. Tag der Krankheit den Urin zu kontrollieren. Eine weitere
Urinkontrolle sollte 14 Tage später erfolgen.
2. 3 Die Erkrankungen der Nasennebenhöhlen
Schon bei jüngeren Kindern, jedoch überwiegend bei Schulkindern finden wir die Sinusitis
maxillaris. Sie ist häufig vergesellschaftet mit einer chronischen Bronchitis, einer
Sinubronchitis. Auffallend ist bei diesen Kindern das schlechte Aussehen, die Anorexie,
der immer wieder auftretende Schnupfen, die Schleimeiterstraße an der Rachenwand und
der morgendliche Husten. Ferner klagen die Kinder häufig unter einseitigen
Stirnkopfschmerzen, die sich beim Bücken verstärken.
Therapieempfehlungen:
PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 2 Tage 2stdl. 20 Tropfen
ab 3. Tag 4 x 20 Tropfen tgl.
PHÖNIX Antitox
S. 3 x 20 Tropfen tgl.
Außerdem sollte einmal tgl. eine Inhalation mit folgender Teemischung erfolgen:
Fol. Menthae piperitae 30,0
Fol. Salviae 30,0
Flor. Violae odoratae 30,0
Hb. Basilici 30,0
M.f.spec.
D.S. 1 Eßlöffel auf 1 Liter Wasser, kurz aufkochen und 3 Minuten ziehen lassen 1 x tgl. 10
Minuten inhalieren
Bei größeren Kindern kann man mit einem Sinusitis-Cocktail, der intramuskulär injiziert
wird, die Absonderung in Gang setzen.
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Mischinjektion i.m.
Mercur. sublimatus Injeel forte
Hepar sulf. Injeel forte
Euphorbium cps.
Die Mischinjektion wird am 2. Tag noch einmal wiederholt. Oftmals reicht auch eine
einzige Ampulle Sulfur Injeel forte aus, die subcutan injiziert wird.
Besonders bei hartnäckigen, chronischen Sinusitiden erweist sich die Behandlung mit
potenziertem Eigenblut als sehr günstig.
Man beginnt mit der Eigenblutnosode
C 7 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen
insgesamt 4mal
anschließend
C 9 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen
insgesamt 4mal
im Anschluß daran
C 12 14tägig 1 x 5 Tropfen
=
insgesamt 4mal
Für größere Kinder bietet sich auch eine Eigenblutbehandlung mit aktiviertem Eigenblut
nach der von Dr.med. Höveler entwickelten Methode an (s. ZUM THEMA Nr. 2).
Die Vielfalt der naturgemäßen Behandlungsmethoden ist gerade bei den chronischen
Entzündungen ungeheuer groß.
2. 4 Otitis media acuta und chronica
Sie kann in jedem Lebensalter auftreten, jedoch am häufigsten im Säuglings- und
Kleinkindalter.
Neben hohem, remittierenden Fieber mit starken Ohrenschmerzen, kommt es zur
Schwellung regionaler Lymphknoten. Mitunter sind meningeale Zeichen und zunehmende
Somnolenz festzustellen.
Wegen der sich entwickelnden Dramatik des Krankheitsbildes ist im akuten Stadium eine
sofortige Überweisung zum Facharzt notwendig.
Bei rezidivierenden Mittelohrentzündungen und -eiterungen können wir dem Patienten
wirksam helfen.
Therapieempfehlungen:
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14 Tage:
Mercurius Heel Tbl.
S. 3 x tgl. 1 Tbl.
anschließend
4 Wochen:
Hepar sulf. olpx.
S. 3 x tgl. 1 Tbl.
anschließend
3 Monate:
Silicea olpx.
S. 3 x tgl. 1 Tbl.
Dauermedikation für sechs Monate:
PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A
S. 3 x tgl. 20 Tropfen v.d.E.
PHÖNIX Antitox
S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E.
Bei chronischen Mittelohreiterungen zeigt folgendes Therapieschema gute Ergebnisse:
4 Wochen:
Silicea olpx.
S. 3 x tgl. 1 Tbl.
3 Monate:
Sulfur D30
S. 1 x im Monat 5 Globuli
Dauermedikation für sechs Monate:
PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A
S. 3 x tgl. 20 Tropfen v.d.E.
PHÖNIX Antitox
S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E.
Auch bei den rezidivierenden Mittelohrentzündungen ist die Behandlung mit potenziertem
Eigenblut sehr wirkungsvoll.
Man beginnt wiederum mit
C 7 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen
insgesamt 6mal
C 9 = 14tägig 1 x 5 Tropfen
insgesamt 6mal
Nach Abklingen der Mittelohrbeschwerden bleibt oftmals eine Hörschwäche zurück, die
sich unter Umständen zur zunehmenden Schwerhörigkeit entwickeln kann. Es ist daher
angezeigt, über einen Zeitraum von 3 - 6 Monaten das Gelsemium Phcp® der Firma
PHÖNIX mit tgl. 3 x 8 Globuli einzusetzen.
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2. 5 Das infektanfällige Kind
Viele unserer kleinen Patienten gehören zum großen Kreis der infektanfälligen Kinder. Es
handelt sich hierbei um einen Zustand, in dem sich katarrhalische fieberhafte Infekte der
oberen Luftwege in kürzeren Zeitabständen wiederholen.
Diese Kinder befinden sich meistens in einem schlechten Allgemeinzustand, sie wirken
blaß und fahl, sind müde und lustlos. Ihr Gesicht ist überzogen von einem Schleier von
Traurigkeit und Teilnahmslosigkeit. Ihre körperliche Haltung wirkt schlaff und schwach.
Es sind die Kinder, die häufig an Bronchitis, Laryngitis, Pseudokrupp, Entzündungen der
Bindehäute oder an Entzündungen des Magen-Darm-Kanals leiden, es sind Kinder mit
einem minderwertigen Lymphsystem. Die Minderwertigkeit des Lymphapparates kann
vererbt sein, wir sprechen dann von einer lymphatischen Diathese.
Neben der bestehenden Konstitutionsschwäche können zwei weitere Faktoren die
Infektanfälligkeit begünstigen:
a. vorhandene Störfaktoren im Organismus
Zahnherde
Dysbiosen
Nasennebenhöhlenaffektionen
b. die zunehmende ökologische Disharmonie
Therapieempfehlungen:
Im Kleinkindalter kann man durch gezielte Maßnahmen noch recht gut eine
organkonstitutionelle Verbesserung auf medikamentösem Wege erreichen. Bei älteren
Kindern und späterhin bei den Erwachsenen offenbart sich die lymphatische Diathese oft
dadurch, daß der Patient an seiner Krankheit regelrecht klebt. Hier ist es dann oft sehr
langwierig, wenn überhaupt möglich, den Patienten von seinem chronischen Leiden zu
befreien.
Anders im Kleinkindalter. Hier muß man neben der spezifischen Arznei ein das gesamte
Lymphsystem regenerierendes Mittel verabfolgen.
Bewährt hat sich seit vielen Jahren in der Praxis die Aufbautherapie für Kinder.
Sie greift intensiv in das Immungeschehen des kindlichen Organismus ein.
3 Tage
Mercurius solubilis Phcp®
S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli*)
anschließend
3 Tage
Dulcamara Phcp®
S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli
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anschließend
3 Tage
Tage Acidum nitricum Phcp®
S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli
Die Einnahme beginnt jetzt wieder mit Mercurius solubilis Phcp®. Dieser Zyklus ist bis
zu einer Gesamtdauer von 3 Monaten zu wiederholen.
*)
Kinder bis 5 Jahre 5 Globuli
Kinder bis 10 Jahre 10 Globuli
Kinder bis 15 Jahre 15 Globuli
Wenn das Kind zuvor mit Antibiotika oder Sulfonamiden behandelt wurde, so ist eine
"Entgiftung" durchzuführen.
Sulfur D200
S. 1 x 5 Tropfen
Wiederholung nach 14 Tagen
Wurden zur Therapie andere chemische Arzneimittel eingesetzt, dann
Nux vomica D200
S. 1 x 5 Tropfen
Wiederholung nach 14 Tagen
Zur Steigerung der körpereigenen Abwehr:
PHÖNIX Antitox
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. je nach Alter 4 x tgl. 5 - 20 Tropfen
Vergessen wir nicht, bei allen chronischen Entzündungsprozessen und rezidivierenden
Infekten den Darm in die Therapie mit einzubeziehen, z.B. durch eine konsequent
durchgeführte Symbioselenkung mit Symbioflor oder durch die kurmäßige Anwendung von
Microflorana F.
Behandlung mit potenziertem Eigenblut
Rezidivierende Infekte lassen sich mit Hilfe der Eigenblutnosode günstig beeinflussen.
Man beginnt mit einer Nosode
C7=
C9=
C 10 =
1 x wöchentlich 5 Tropfen
insgesamt 6mal
1 x wöchentlich 5 Tropfen
insgesamt 6mal
1 x wöchentlich 5 Tropfen
insgesamt 6mal
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C 12 =
1 x wöchentlich 5 Tropfen
insgesamt 6mal
Erfahrungsgemäß bleiben die so behandelten Kinder für die Dauer von acht bis zwölf
Monaten von fieberhaften Infekten verschont.
Ältere Kinder können mit aktiviertem Eigenblut nach der Methode Dr. Höveler behandelt
werden.
1. Tag Aktiviertes Eigenblut
3. Tag Aktiviertes Eigenblut
11. Tag Aktiviertes Eigenblut
18. Tag Aktiviertes Eigenblut
25. Tag Aktiviertes Eigenblut
(insgesamt werden 10 - 12 Injektionen durchgeführt.)
Unter dieser Behandlungsmethode schwinden auch hartnäckige Infekte.
2. 6 Magen- und Darmerkrankungen
Wenn Kinder über Bauchschmerzen klagen, sind überwiegend Blähungen die Ursache.
Die festsitzenden Gase im Darm bewirken eine Überdehnung, so daß kolikartige
Schmerzzustände auftreten können.
Allerdings denke man differenzialdiagnostisch auch an eine akute Appendicitis,
insbesondere dann, wenn das Kind einen Druckschmerz (Loslaßschmerz) im rechten
Unterbauch am McBurneyschen Punkt angibt. Hier ist die sofortige klinische Einweisung
notwendig.
Therapieempfehlungen bei Blähungen:
PHÖNIX Lymphophön
S. 3 x tgl. 20 Tropfen v.d.E.
PHÖNIX Plumbum 024 A
S. 3 x 20 Tropfen n.d.E.
bei kolikartigen Beschwerden auch öfter
Biosanum Fermenttee
S. 3 x tgl. 1 Tasse n.d.E.
Ricinusöl
S. mehrmals tgl. den schmerzenden Bauch mit angewärmtem Ricinusöl einreiben
oder
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man durchtränkt ein dickes Flanelltuch mit Ricinusöl und legt es auf die schmerzende
Stelle für zwei Stunden. Mit einem weiteren Tuch wird das Flanelltuch abgedeckt.
Blähende Speisen wie Kohlarten, Bohnen, Erbsen usw. sind zu meiden.
2. 6. 1 Nabelkoliken
Nicht selten kommen Mütter in die Praxis, deren Kinder unter Nabelkoliken klagen. Es
handelt sich hierbei um eine besondere Form von Bauchschmerzen, die sich in der
Gegend um den Nabel konzentrieren und von außerordentlicher Heftigkeit sein können.
Die Schmerzen können von solcher Heftigkeit sein, daß die Kinder blaß werden und sich
hinlegen müssen. Allerdings halten die Schmerzen nur kurze Zeit an.
Die Nabelkoliken treten insbesondere bei vegetativ-labilen Kindern auf, die meist
appetitlos, häufig verstopft sind, manchmal auch dyspeptische, insbesondere
unangenehmen riechende Stühle aufweisen. Meist leiden diese Kinder auch unter starken
Blähungen.
Wichtig ist, daß immer eine Appendicitis ausgeschlossen wird. Die fehlende
Bauchdeckenspannung, der kurzzeitige Schmerz und die Fieberlosigkeit sprechen gegen
eine Appendicitis.
Sicherheitshalber sollte eine Urinuntersuchung, die Bestimmung der Leukozyten oder die
Durchführung eines BSG erfolgen.
Therapieempfehlungen:
PHÖNIX Plumbum 024 A
S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E.
bei Bedarf auch öfter
Bei starken Beschwerden werden Umschläge mit angewärmtem Ricinusöl durchgeführt,
die ein bis zwei Stunden auf der schmerzenden Stelle verbleiben.
Behandlung mit potenziertem Eigenblut:
Alle acht Tage 1 x 5 Tropfen C 7 auf die Zunge geben.
Ein Großteil dieser Nabelkoliken ist auf psychische Belastungen zurückzuführen, weshalb
das klärende Gespräch mit den Eltern nicht zu vergessen ist. Denn bei der Entstehung
dieser Neurose spielen oftmals falsche Erziehungsmethoden wie z.B. Überhütung und
Verhätschelung, Überfütterung und Fernhalten aller natürlichen Lebensreize eine
wesentliche Rolle.
2. 6. 2 Obstipation
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Leider finden wir diese leidige Zivilisationserscheinung auch bei den Kindern. Ein
Grundübel sind die falschen Ernährungsweisen und Essensgewohnheiten. Bereits der
kindliche Organismus erhält mit der täglichen Nahrung viel zu wenig Rohkost. Sie sollte
etwa ein Drittel der täglichen Nahrung ausmachen.
Ein Beispiel für ein sehr schmackhaftes und gesundes Frühstück ist das Oslo'er
Frühstück:
Haferflocken werden über Nacht in roher Kuhmilch eingeweicht.
Am nächsten Morgen leicht erwärmt und mit folgenden Zutaten versehen:
1 Teelöffel Honig
1 Teelöffel geriebene Nüsse oder Mandeln
1 geraspelte Möhre
Therapieempfehlungen:
Microflorana F
S. 3 x tgl. 1 Teelöffel mit etwas Aprikosen- oder Pfirsichsaft einnehmen
PHÖNIX Phönohepan
S. 3 x tgl. 20 Tropfen
1 x 30 Tropfen v.d. Schlafengehen
Zusätzlich wird folgendes Einzelmittel nach dem Ähnlichkeitsprinzip ausgewählt und
verordnet:
Aluminia D12
Stuhl ist hart und zäh wie Kitt, oftmals kleinkugelig
3 x 5 Tropfen tgl.
Bryonia D30
Stuhl ist sehr dunkel, kleinknollig und sehr hart
1 x 5 Tropfen tgl.
Calcium
dicker Kopf und Schwerfälligkeit, Neigung zum
carbonicum D30 Schwitzen
1 x 5 Tropfen tgl.
2. 6. 3 Wurmerkrankungen
Unbestimmte Bauchschmerzen können auch durch Würmer ausgelöst werden. Es scheint
daher sinnvoll, wenn andere Ursachen auszuschließen sind, den Stuhl auf Wurmeier
untersuchen zu lassen. Meistens handelt es sich dann um Wurmbefall mit Oxyuren,
weniger Askariden oder Bandwürmer. Prinzipiell besteht ein solcher Verdacht bei
nächtlichem Afterjucken, bei blassen und blutarmen Kindern mit Ringen unter den Augen,
bei Neigung zu Unruhe und Nervosität sowie Ernährungsstörungen.
Therapieempfehlungen:
Microflorana F
S. 3 x tgl. 1 Teelöffel n.d.E.
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Im Anschluß daran Durchführung der PHÖNIX Entgiftungstherapie:
3 Tage
3 Tage
3 Tage
PHÖNIX Phönohepan
S. 3x täglich die 3fache Tropfenzahl wie Kindesalter
PHÖNIX Solidago II/035 B
S. 3x täglich die 3fache Tropfenzahl wie Kindesalter
PHÖNIX Antitox
S. 3x täglich die Tropfenzahl wie Kindesalter
Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 45 Tagen zu wiederholen.
2. 7 Enuresis nocturna - Bettnässen
Das Verlangen, etwas zu trinken, wird durch das Durstgefühl reguliert, die Abgabe von
Wasser durch den Harndrang. Vor der Harnentleerung wird der Harn in der Blase
gesammelt und in Schüben entleert. Dieser Entleerungsmechanismus unterliegt unserem
Willen und Einfluß, und hier können Störungen auftreten, wie es beim Bettnässen der Fall
ist.
Diese unangenehme und lästige Erscheinung ist nur allzuoft ein psychisches Problem. Es
sind meist Kinder, die sich vernachlässigt oder gegenüber ihren Geschwistern
zurückgesetzt fühlen.
Daneben können aber auch Funktionsschwächen des Blasen-Nerven-Systems,
chronische Blaseninfekte oder Organmißbildungen Ursache des Bettnässens sein.
Therapieempfehlungen:
Von der medikamentösen Seite hat sich, nach Ausschluß von chronischen
Harnwegsinfekten oder Organmißbildungen, folgendes bewährt:
Enuresis Gastreu R 74
S. 3 x tgl. 8 - 10 Tropfen n.d.E.
Wichtig ist das klärende Gespräch mit den Eltern, um zu erfahren, ob zu oft angewandte
Strafmaßnahmen, mangelnde Zuwendung, übermäßige Strenge oder Überforderung des
Kindes auslösende Ursache des Bettnässens sind.
Die Behandlung der meisten Verhaltensstörungen und seelisch bedingten Organneurosen
wäre kaum erfolgreich, wenn man nur am Kind therapieren und keine Milieutherapie
treiben wollte. Aus diesen Überlegungen heraus ist das Gespräch mit Mutter und Vater
unbedingt notwendig. Nur auf diesem Wege ist eine erfolgreiche Therapie der Enuresis
nocturna gewährleistet.
2. 8 Kreislaufbeschwerden
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Ein weiteres Kapitel in der Praxis sind die Akzelerationsbeschwerden und die meist damit
verbundenen Kreislaufbeschwerden. Es sind die Kinder, die morgens mehrfach geweckt
werden müssen bevor sie aufstehen und dann auch eine lange Anlaufzeit haben. In der
Schule fehlt es ihnen an Konzentrationsvermögen, sie sind oftmals müde und schlapp.
Therapieempfehlungen:
PHÖNIX Aurum III/012 B
S. 4 x tgl. 20 Tropfen
PHÖNIX Hypotonex
PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0
S. n.d. Aufstehen 40 Tropfen
v.d. Frühstück 40 Tropfen
gegen 11 Uhr nochmals 20 - 30 Tropfen
Magnesium phosphoricum Phcp®
S. 3 x 8 Globuli tgl.
oder
Calcium phosphoricum D6
im tgl. Wechsel mit
Ferrum phosphoricum D6
S. 3 x tgl. 2 Tbl. v.d.E.
Auf eine gesunde Ernährung ist hinzuweisen. Brötchen und Kaffee mit viel Zucker müssen
durch ein Vollwertfrühstück mit Haferflocken, z.B. Oslo'er Frühstück, oder Vollkornbrot
ersetzt werden.
2. 9 Schulschwierigkeiten
Die Angst vor schlechten schulischen Leistungen, der Druck der Eltern, der Numerus
clausus-Zwang, um nur drei Dinge zu nennen, lösen bei vielen Schulkindern Störungen
vielfältiger Natur aus wie z.B.
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
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nervöse Unruhe und Reizbarkeit
Schlaflosigkeit
Vergeßlichkeit und Konzentrationsunfähigkeit
Magen- und Darmbeschwerden
Kreislaufstörungen
Kopfschmerzen
usw.
Hier können wir den "gestreßten Kindern" mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln
Hilfe gewähren.
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Als Basistherapie sollte bei allen Schulschwierigkeiten grundsätzlich PHÖNIX Ferrum 032
A mit je nach Alter zwischen 3 x 5 - 3 x 20 Tropfen verabreicht werden.
Dadurch kann der oftmals gestörte Eisenstoffwechsel wieder reguliert werden.
Therapieempfehlungen:
Konzentrationsunfähigkeit
3 Tage
Mercurius solubilis Phcp®
S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli*)
anschließend
3 Tage
Dulcamara S Phcp®
S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli
anschließend
3 Tage
Acidum nitricum S Phcp®
S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli
Die Einnahme beginnt jetzt wieder mit Mercurius solubilis Phcp®. Dieser Zyklus ist bis
zu einer Gesamtdauer von 3 Monaten zu wiederholen.
*)
Kinder bis 5 Jahre 5 Globuli
Kinder bis 10 Jahre 10 Globuli
Kinder bis 15 Jahre 15 Globuli
Famulon-N
S. 2- bis 5mal tgl. 1 Messerspitze voll einnehmen.
Angst vor Prüfungen mit Erbrechen
Strophanthus D3
S. v.d. Schlafen 5 Tropfen
u. morgens n. dem Aufstehen 5 Tropfen
oder
Argentum nitricum D12
S. vor dem Schlafengehen 10 Tropfen
u. morgens n. dem Aufstehen 10 Tropfen
Gelsemium D12
S. morgens vor der Prüfung 10-20 Tropfen
Schwierigkeiten im Rechnen
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Luesinum D200
S. 1 x monatlich 5 Globuli
Schwierigkeiten im Schreiben
Medorrhinum D200
S. 1 x monatlich 5 Globuli
Schwierigkeiten im Lesen
Carcinosinum D200
S. 1 x monatlich 5 Globuli
Allgemein schlechte schulische Leistungen
Magnesium carbonicum D12
S. 2 x tgl. 5 Tropfen
Reizbarkeit, schlechtes Gedächtnis, hyperaktives Kind
Agaricus muscarius D12
S. morgens nüchtern 1 Tbl.
u. am späten Nachmittag 1 Tbl.
Trotz intensiven Lernens bleibt nichts hängen
Piper methysticum D6
S. 4 - 6 Wochen 3 x tgl. 5 Tropfen
und anschließend D12
3 x tgl. 5 Tropfen
Es ist empfehlenswert, zu allen Verordnungen das Magnesium phosphoricum Phcp® mit
3 x 8 Globuli tgl. hinzuzugeben.
Bei nervösen und discogeschädigten Jugendlichen ist folgende Tropfmischung sehr
hilfreich:
Hypericum D4
Ignatia D5
Veratrum album D3 aa 10,0
S. 4 x tgl. 15 - 20 Tropfen
Zusätzlich Durchführung der PHÖNIX Entgiftungstherapie:
3 Tage Anregung der Leber-Gallefunktion und Ausleitung über den Darm:
PHÖNIX Phönohepan
S. 3 x tgl. 60 Tropfen n.d.E.
3 Tage lang Aktivierung der Nierenfunktion:
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PHÖNIX Solidago II/035 B
S. 3 x tgl. 60 Tropfen n.d.E.
3 Tage Steigerung der körpereigenen Abwehr und verstärkte Ausscheidung über die Haut:
PHÖNIX Antitox
S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E.
Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 45 Tagen zu wiederholen.
2. 10 Schlafstörungen
Die ständige Berieselung unserer Kinder mit Umweltreizen führen zwangsläufig zur
Zerstreutheit und Übererregbarkeit und schließlich zur Schlaflosigkeit. Die in dieser
Situation befindlichen Kinder nehmen oftmals bereits "Psychopharmaka" und geraten
damit in den Teufelskreis einer nur sehr schwer zu überwindenden Abhängigkeit.
Besonders bei kindlichen Schlafstörungen kann man wirksame Hilfe leisten, um zu
erreichen, daß die Kinder nachts ruhig und entspannt schlafen und morgens frisch
aufwachen.
Therapieempfehlungen:
1 Glas Honigwasser
plus
20 Tropfen Avena sativa ?
1/2 Stunde v.d.Schlafengehen
oder
Passiflora D12
Avena sativa
Zincum valerianicum D4 aa 30,0
S. 1/2 Std. v.d.Schlafengehen 10 - 20 Tropfen
oder
Aranidorm Tropfen Weber & Weber
S. 1 x 20 Tropfen v.d. Schlafengehen
Zu all den genannten Präparaten und Mischungen sollte zusätzlich Cocculus S Phcp® mit
3 x 8 Globuli tgl. verabfolgt werden.
Nicht zu vergessen ist der Hinweis an die Eltern, die schädlichen Reizüberflutungen auf
ein vertretbares Maß zu reduzieren.
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2. 11 Pubertätskrisen
Die Pubertät und damit der Beginn einer Selbstorientierung kann zu einer Labilität der
seelischen Struktur führen. Das "Nichtwissen wohin" kann Minderwertigkeitsgefühle
auslösen oder zur Geltungssucht führen.
Neben den unter Umständen auftretenden psychischen Veränderungen können
Organstörungen unterschiedlicher Art hinzukommen, die durch die seelischen Vorgänge
bedingt sind.
So finden wir insbesondere bei den pubertierenden Mädchen neben Kreislaufstörungen,
kalten Extremitäten, Müdigkeit und allgemeine Erschöpfung häufig auch
Erregungszustände, Magenschleimhautreizungen, Vergrößerungen der Schilddrüse und
Unregelmäßigkeiten der Periode.
Therapieempfehlungen: (Mädchen)
PHÖNIX Corallium I/02 B
S. 2-3 Monate 2 x tgl. 20 Tropfen
PHÖNIX Hypotonex
S. 3 x tgl. 30 Tropfen n.d.E.
oder
Magnesium phosphoricum Phcp®
S. 3 x 8 Globuli tgl. n.d.E.
PHÖNIX Ferrum 032 A
S. 3 x 20 Tropfen täglich
Therapieempfehlungen: (Knaben)
Magnesium phosphoricum Phcp®
S. 3 x 8 Globuli tgl.
PHÖNIX Ferrum 032 A
S. 3 x 20 Tropfen täglich
Bei allen Pubertierenden ist die intravenöse Verabreichung von neurotropan® einmal
wöchentlich sehr hilfreich, insbesondere um die psychische Labilität wieder ins
Gleichgewicht zu bringen.
2. 12 Allgemeine Verletzungen
Kinder und Jugendliche gelangen durch Herumtollen oder durch sportliche Aktivitäten
wesentlich schneller zu Verletzungen als Erwachsene.
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Prellungen (Kontusion)
Es handelt sich hierbei um überaus häufige Verletzungen, durch Schlag, Stoß oder Sturz
ausgelöst. Je nach Ausmaß ist zum Ausschluß von Knochenverletzungen eine
Röntgenaufnahme notwendig.
Therapieempfehlungen:
Arnica D30
S. 1 x 10 - 15 Tropfen
Traumeel Tropfen
S. stdl. 10 Tropfen
äußerlich:
Umschläge mit PHÖNIX Kalantol-A
Zerrung (Distorsion)
Durch indirekte Krafteinwirkung kommt es zur Überbeanspruchung der
gelenkstabilisierenden Gebilde. Distorsionen finden sich überwiegend an den unteren
Extremitäten wie Kniegelenk, Sprunggelenk. Es sind Verletzungen, die häufig bei
sportlicher Betätigung entstehen.
Therapieempfehlungen:
Arnica D30
S. 1 x 10 - 15 Tropfen
Traumeel Tropfen
S. stdl. 10 Tropfen
äußerlich:
Umschläge mit PHÖNIX Kalantol-A
Kopfverletzungen
Wenn als Folge einer Kopfverletzung bei Wetterveränderung Kopfschmerzen auftreten,
gibt man für 6 Monate:
PHÖNIX Phönomigral
S. 3 x 20 Tropfen tgl.
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Solum uliginosum cps. Wala
S. 3 x 10 Globuli tgl.
Frakturen
Nach der chirurgischen Versorgung ist zusätzlich zu geben:
Arnika Heel Tropfen
S. 4 x 20 Tropfen tgl.
und nach Rückgang der Schwellung als Langzeitmittel
Calcium phosphoricum D12
S. morgens 2 Tbl.
Symphytum D10
S. abends 2 Tbl.
Späterhin sind Einreibungen mit PHÖNIX Kalantol-A vorzunehmen, insbesondere nach
Entfernung des Gipsverbandes oder nach durchgeführter Nagelung.
2. 13 Impfschäden
Die heute allgemein durchgeführten Impfungen werden in der Regel gut vertragen. Zur
Vorbeugung negativer Folgen kann man folgende Nosoden vier Wochen vor der Impfung
einsetzen:
Masern:
Keuchhusten:
Scharlach:
Diphtherie:
Tetanus:
Nosode Morbillin D200
S. 1 x 5 Globuli
Nosode Pertussis D200
S. 1 x 5 Globuli
Nosode Scarlatin D200
S. 1 x 5 Globuli
Nosode Dyphterin D200
S. 1 x 5 Globuli
Nosode Tetanus D200
S. 1 x 5 Globuli
Nach jeder Impfung gebe man vier Wochen:
Thuja D4
S. 3 x 10 Tropfen
3. Schlußbemerkung
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Viele Krankheiten der Kinder treten auf, weil sie heranwachsen bei verunsicherten Eltern,
bei überlasteten erwerbstätigen Müttern, bei Vätern, die ihre Vaterrolle nicht übernehmen
wollen oder nicht übernehmen können. Kinder brauchen zu allen Zeiten warmherzige und
liebevolle Erzieher. Ein Kind muß spüren, daß es ein Wunschkind ist. Es braucht den
engen Kontakt mit seinen Eltern, besonders in den ersten Lebensjahren. Nur so lassen
sich schwere Verhaltensstörungen vermeiden, aus denen viele organische Leiden
erwachsen. Aus Kindern ohne Liebe werden Erwachsene voller Haß! Mit sich und der
Umwelt in Harmonie zu leben ist die Basis für einen gesunden Geist im gesunden Körper.
Wir sollten einmal darüber nachdenken, was der Kieler Kinderpsychiater Prof. Löwnau als
die vier Tendenzen des modernen Lebensstils bezeichnet hat, die bei Kindern seelische
Störungen und Erkrankungen provozieren können:
1. Der schnelle Wandel des Zeitgeschehens, der hochtourige Lebensstil und die
Überflutung mit Informationen aller Art bei gleichzeitiger Einengung des
Lebensraumes.
2. Der durch die Industrialisierung erzeugte Entfremdungseffekt und das
Unbeheimatetsein.
3. Das Unsichtbarwerden der Autorität in unserer Zeit.
4. Die Vermaterialisierung der Welt, das hemmungslose Anwachsen des Konsums mit
dem Trend zur Ersatzbefriedigung.
4. Literaturverzeichnis

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
Imhäuser, Hedwig Homöopathie in der Kinderheilkunde
Haug Verlag, Heidelberg
Alexander / Zoubek Biomedizin für Kinder
Econ Verlag, Düsseldorf
Joppich, Gerhard Lehrbuch der Kinderheilkunde
Gustav Fischer Verlag, Stuttgart
Airola, Paavo Natürlich Gesund
Papyrus Verlag, Hamburg
Moll, Helmut Pädiatrische Krankheitsbilder
Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Hebere - Köle - Tscherne Chirurgie
Springer Verlag, Heidelberg
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