Seite 1 von 24 Das kranke Kind in der Naturheilpraxis von Harald Krebs Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung 2. Aus der täglichen Praxis 2. 1 Der grippale Infekt 2. 2 Die akute und chronische Angina 2. 3 Die Erkrankungen der Nasennebenhöhlen 2. 4 Otitis akuta und chronica 2. 5 Das infektanfällige Kind 2. 6 Magen- Darmerkrankungen 2. 6. 1 Nabelkoliken 2. 6. 2 Obstipation 2. 6. 3 Wurmerkrankungen 2. 7 Enuresis nocturna - Bettnässen 2. 8 Kreislaufbeschwerden 2. 9 Schulschwierigkeiten 2. 10 Schlafstörungen 2. 11 Pubertätskrisen 2. 12 Allgemeine Verletzungen 2. 13 Impfschäden 3. Schlussbemerkung 4. Literatur 1. Einleitung "Wer wäre imstande, von der Fülle der Krankheit würdig zu sprechen! Wir können die kleinen Geschöpfe, die vor uns herumwandeln, nicht anders als mit Vergüngen, ja mit Bewunderung ansehen." Johann Wolfgang von Goethe Das 20. Jahrhundert wird das Jahrhundert des Kindes genannt. Wird unser Jahrhundert dieser Bezeichnung gerecht? Es begann mit Kinderarbeit und hohen Erkrankungsziffern, mit Fehl- und Unterernährung und hoher Kindersterblichkeit. Jedoch die Anzahl der Intaktfamilien und Familienverbände war erstaunlich hoch und die Bereitschaft, das Schicksal unterprivilegierter Kinder zu erleichtern, Kinderkrankheiten und Kindersterblichkeit zu bekämpfen, war groß. Seite 2 von 24 Wissenschaft und Technik haben dazu beigetragen, daß in den hochtechnisierten Ländern das Jahrhundert des Kindes in einer Phase niederer Morbidität und Mortalität enden wird. Die Gesundheitsbetreuung und rein körperliche Fürsorge der Kinder ist fast optimal. Selbst Kinder mit schweren Mißbildungen oder Tumoren werden heute einer klinischen Behandlung zugeführt,und hier kämpft man bis zum letzten Atemzug. Zieht man einen Vergleich mit der dritten Welt, wo Kinder von Hunger und Tod bedroht sind, so muß man feststellen, daß es unseren Kindern gegen Ende dieses Jahrhunderts so gut wie noch nie ergeht. Insbesondere in bezug auf allgemeine Lebensbedingungen, Schutz vor Ausbeutung, Gesundheitswesen und soziale Sicherung. Trotz allen Fortschritts verdient jedoch dieses Jahrhundert bislang nicht den Namen, das "Jahrhundert des Kindes" zu sein. Denn bei genauer Betrachtungsweise stellt man fest, daß das psychische Klima für unsere Kinder kälter geworden ist. Sie wachsen auf in der Rastlosigkeit verkehrsreicher Städte, ständig Unfallgefahren ausgesetzt. Sie leben oft isoliert in der Wohnung erwerbstätiger Eltern, deren Kommunikation allabendlich vor dem Fernsehgerät stattfindet. Das Kind wird zwangsläufig zum Fernsehkind, süchtig nach immer mehr audiovisuellen Reizen. Mangel an Zeit, fehlende Zuwendung und Zärtlichkeit, unzureichende mitmenschliche Bindung zwischen Kind und Eltern führen zu unüberschaubaren Störungen. All das, was zur seelischen, geistigen und körperlichen Entwicklung des Erwachsenwerdens erforderlich ist, verkümmert. Die Folgen bleiben nicht aus. Sie gehen uns alle an, wir haben sie täglich vor Augen: Verhaltensstörungen und Schulversagen Aggression und Brutalität Alkoholismus und Drogenabhängigkeit Kriminalität und Verwahrlosung Hinwendung zu Sekten Unfähigkeit zu mitmenschlicher Bindung und sozialer Verantwortung Eine weitere extreme Form im Umgang mit Kindern ist die Überbehütung und Verwöhnung. Auch hier besteht eine Einengung der kindlichen Entfaltungsmöglichkeit, was letztendlich zu Fehlentwicklungen führen kann. Antriebsschwäche, Arbeitsunlust, Anpassungsschwierigkeiten und Flucht in die Krankheit können die Folgen sein. Wie sieht es heute mit der körperlichen Gesundheit unserer Kinder aus? Unbestreitbar ist, daß die Verbesserung der Lebensqualität und der Fortschritt der naturwissenschaftlichen Medizin mit ihren Schutzimpfungen und chemotherapeutischen Behandlungsmethoden, die große Arztdichte und die vorbeugenden Gesundheitsuntersuchungen im Kleinkind- und Jugendalter dazu beigetragen haben, den Gesundheitszustand unserer Kinder beneidenswert erscheinen zu lassen. Indessen, wie sieht die Realität aus? Seite 3 von 24 Zwar ist die Säuglingssterblichkeit in einem Zeitraum von 85 Jahren um ein vielfaches gesunken. Dem gegenüber stehen die rund 70.000 Kinder, die jährlich auf den Straßen verunglücken, davon 15.000 tödlich. Auch hinsichtlich der Ernährung unserer Kinder werden nicht wieder gutzumachende Fehler begangen. Der Nahrungsbedarf der Kinder wird von den Eltern häufig überschätzt oder unterschätzt und von den Gewohnheiten der Erwachsenen bestimmt. So haben Untersuchungen ergeben, daß jedes 5. Schulkind kein Frühstück bekommt, und über 50 % statt eines abwechslungsreichen und appetitlichen Frühstücks nur Süßigkeiten und gesüßte Getränke zu sich nehmen. Die Folgen: Neben zunehmender Zahnfäule, nach Prof. Mommsen sind 97 % der 3- bis 6jährigen davon betroffen, neigen viele Kinder zu Übergewicht bei schlechter Muskulatur durch mangelnde Bewegung und Mast mit konzentrierten Kohlehydraten. Damit wird der Grundstock vieler Erkrankungen gelegt. Nennen möchte ich die durch falsche Ernährung verursachten Stoffwechselstörungen, die häufige Anfälligkeit gegenüber Erkältungen durch mangelnde Abwehrlage, die oftmals in eine Kette von Infekten ausufern, oder die immer mehr um sich greifenden Allergien. Erkrankt nun ein Kind an einem fieberhaften Rachenkatarrh, kuriert man mit Antibiotikagaben sehr rasch und zunächst äußerst wirkungsvoll und verwandelt es damit, ich zitiere Prof. Dr. med. Mommsen: "..in ein ständig infektanfälliges Geschöpf, bei weiterer Behandlung mit Antibiotika und Sulfonamiden in ein blasses und appetitloses Wesen, das zu ehrlichen Reaktionen überhaupt nicht mehr fähig ist. Die Folgen der Chemotherapie sind weit schlimmer als die vorangegangenen Krankheiten! Das Niederknüppeln von Krankheitssymptomen mit Mitteln aus der chemischen Retorte, das geistlose Wegfegen notwendiger vitaler Heilreaktionen, das Festhalten an Ammenmärchen - daß aus jeder Angina Herz- und Nierenkrankheiten entstehen könnten, und daß eine Lungenentzündung vor der Tür stehe, wenn ein Kind zwei oder drei Tage 39 - 40 Grad Fieber hat -, all dies vernichtet die Grundgesundheit unserer Kinder und belastet sie mit schweren Hypotheken, die sie im späteren Leben mit frühzeitig auftretenden Zivilisationskrankheiten teuer bezahlen müssen." Soweit Professor Mommsen. Im Interesse der Kinder ist eine Änderung der bisherigen Denkweisen und Behandlungsmethoden geboten. Insbesondere bei der Vielzahl der leichten bis mittelschweren Erkrankungen zeigen sich Naturheilmethoden und die Naturmedizin gegenüber der konservativen Therapie überlegen. Sie tragen bei konsequenter Anwendung dazu bei, daß unsere Kinder nicht zu therapie- und umweltgeschädigten Geschöpfen verkümmern. Sie sind Garant dafür, die Abwehrkräfte zu stärken und zu aktivieren, ohne die natürlichen Regulationsmechanismen im Organismus in irgend einer Weise zu beeinträchtigen. Die vielen Beweise aus der täglichen Praxis machen dies deutlich. Zur Durchführung einer naturgemäßen Behandlung sind drei Grundprinzipien zu beachten: 1. Entschlackung und Entgiftung des Organismus zur Lösung der Regulationsstarre und mit dem Ziel, die Wiederherstellung eines gesunden Milieus mit gesteigerter Abwehrkraft zu erreichen. Seite 4 von 24 2. Ausschaltung von unnötigen Stoffwechselbelastungen durch gezielte Ernährung, wobei insbesondere die Vollwertkost mit ihren Mineralien und Spurenelementen zu einer Stärkung der Abwehrmechanismen führt. Dagegen verursacht eine Überernährung mit einer pathologischen Veränderung der Stoffwechselmetaboliten eine negative Wirkung auf die Abwehrmechanismen. 3. Möglichste Vermeidung oder Reduzierung von Umwelt-Disharmonien, die als existenzgefährdende Störfaktoren, im Gegensatz zu einer natürlichen, ausgeglichenen Lebensweise, zu einer Schädigung der körpereigenen Abwehr führen. 2. Aus der täglichen Praxis 2. 1 Der grippale Infekt Beim Einsetzen von plötzlichen Kältewellen oder naßkalter Witterung verbreiten sich Grippeviren unvorstellbar rasch. Es ist die Zeit, wo in Kindergärten und Schulen jeder zweite oder dritte niest, schneuzt, spuckt oder hustet. Vorbeugende Maßnahme Ab Oktober ist es angebracht, über die gesamte Winterzeit 3 x täglich 5 Tropfen bei Kindern und bei Erwachsenen 3 x 10 Tropfen zur Grippeprophylaxe zu verabfolgen. Die Einnahmezeit sollte über den ganzen Winter erfolgen. Die Erkrankung betrifft nur die Schleimhaut, die gerötet ist und ihre Sekretion steigert. Je nach Lokalisation kommt es zu einer Rhinitis, Pharyngitis, Laryngitis, Tracheitis oder Bronchitis. Selten handelt es sich um einen isolierten Befall nur einer dieser Bereiche, meist sind alle Schleimhautgebiete der oberen Luftwege betroffen, oder der Schwerpunkt wechselt von einem Gebiet zum anderen. Therapieempfehlungen: Grippale Infekte gehören nach Dr. Zoubek zu den "biologisch zweckmäßigen Krankheiten." Es handelt sich einmal um eine Selbsthilfe-Reinigungsaktion des Körpers und bewirkt zum anderen eine Stimulation der kindlichen Abwehrsysteme. Demgemäß sollten unsere Therapiemaßnahmen sein. Bei allen fieberhaften Prozessen sofort ins Bett! Zweimal tgl. erfolgt rectale Fiebermessung. Ist Fieber vorhanden, so seien wir uns bewußt, daß Fieber keine Krankheit ist, sondern nur ein Symptom für die aktive Abwehr des Körpers. Wir unterdrücken es nicht, sondern unterstützen den Organismus in seiner Bemühung, die Gesundheit wieder zu erlangen. Hilfreich ist hierbei die Durchführung von Wadenwickeln und die Verabfolgung von Species diaphoretica, den schweißtreibenden Tees. Sie werden entweder als Einzeldroge wie z.B. Lindenblütentee oder Holunderblütentee - 1 Teelöffel auf 1 Tasse als Aufguß - oder in bewährter Mischung verabfolgt: Seite 5 von 24 Rp. Flores Sambuci Flor. Tiliae Flor. Chamomillae aa ad 100,0 S. 1 Teelöffel auf 1 Tasse als Aufguß Einläufe Eine weitere zusätzliche Maßnahme bei hohem Fieber ist die Durchführung von Einläufen. Sie führen zur Entgiftung und Entschlackung, verkürzen die Krankheitsdauer und beschleunigen die Heilung. Durchführung von Einläufen beim Säugling: 1 Tl Kamille 1 Tl Tausendgüldenkraut mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. 1 Tl Leinsamen in ¼ l Wasser kochen lassen, bis es schleimig wird. Beides wird durch ein Sieb gegeben und bis auf 34 - 35 Grad abgekühlt. Die Flüssigkeit wird nun in einen Klistierballon gegeben und dem Säugling langsam verabfolgt. Dabei muß der Säugling auf der Seite liegen. Durchführung von Einläufen beim Klein- und Schulkind: Bei Klein- und Schulkindern wird die gleiche Mischung verabreicht. Nur erfolgt hier der Einlauf mit Hilfe eines Irrigators. Das Kind sollte während des Einlaufes auf der linken Seite liegen. Manche Kinder, besonders wenn sie älter sind, scheuen sich vor dem Einlauf, weil sie glauben, es müsse ihnen jemand dabei behilflich sein. Die Selbstdurchführung ist für größere Kinder leicht möglich. Sie erfolgt am besten im Badezimmer, in Hockstellung, wobei die Spülkanne aufgehängt wird. Die Anzahl der Einläufe ist nicht allgemeingültig festzulegen. Je höher das Fieber, desto mehr Einläufe sind notwendig. Für eine schnelle Ausschwemmung der Toxine sind am ersten Tag bis zu vier Einläufe angezeigt, die sich an den nachfolgenden Tagen auf zwei Einläufe reduzieren. Will man oder muß man Fieber medikamentös senken, dann empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: Säugling: Viburcol Supp. S. 3 x tgl. 1 Supp. Belladonna D12 und Ferrum phosphoricum D12 S. im stdl. Wechsel 5 Tropfen Seite 6 von 24 Belladonna wird auch als kindliches Fiebermittel bezeichnet und Ferrum phosphoricum ist das Simile bei der Otitis media. Kleinkind: PHÖNIX Anphön S. stdl. 10 Tropfen PHÖNIX Kalium nitricum 05 S. stdl. 10 Tropfen Bei trockenen, fieberhaften Zuständen ½stdl. 10 Tropfen bis zum Schweißausbruch. Schulkind: PHÖNIX Anphön S. stdl. 20 Tropfen PHÖNIX Kalium nitricum 05 S. zunächst ½2stdl. 20 Tropfen und späterhin stdl. 20 - 30 Tropfen Aus der Erfahrung heraus gebe ich bei allen grippalen Infekten stets ein Lebermittel hinzu und erziele damit eine schnellere Erholung: PHÖNIX Phönohepan S. 2 x tgl. 10 - 20 Tropfen oder Hepeel Tbl. S. 2 x tgl. 1 Tbl. im Mund zergehen lassen Oft stellt sich bei Grippalinfekten eine Begleitbronchitis ein, die durch die nachfolgenden Medikamente gut zu beeinflussen ist: PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A S. 5 x tgl. 10 - 20 Tropfen PHÖNIX Arsenicum 022 A PHÖNIX Lymphophön aa 50,0 S. 5 x tgl. 10 - 20 Tropfen Allgemeine Maßnahmen: Einreibung der Brust mit mentholfreien Präparaten Inhalations-Aerosoltherapie Ableitung über Niere und Darm beachten Behandlung mit potenziertem Eigenblut Seite 7 von 24 Akute Infektionskrankheiten lassen sich durch potenziertes Eigenblut sehr günstig beeinflussen. Diese milde Behandlungsform ist angezeigt, wenn es sich um geschwächte Kinder handelt und evtl. Komplikationen zu erwarten sind, oder wenn es sich um rezidivierende Infekte handelt. Die Herstellungstechnik von potenziertem Eigenblut wurde ausführlich im Heft ZUM THEMA Nr. 2 "Eigenblut - als Medikament" beschrieben. In unserem speziellen Fall entnehmen wir das Blut für die Herstellung der Eigenblutnosode bei hohem Fieber und fertigen eine C5 Nosode an. Die Verabreichung erfolgt unverdünnt auf die Zunge: 1. Tag 1 x tgl. 2 - 3 Tropfen 2. Tag 1 x tgl. 2 - 3 Tropfen Am 3. Tag wird eine C7 Nosode zubereitet, die in 2- bis 3tägigen Abständen 1 x tgl. 2 - 3 Tropfen auf die Zunge verabfolgt wird. Man kann bei dieser Therapieform immer wieder beobachten, daß sich die Kinder rasch erholen. 2. 2 Die akute und chronische Angina Sie tritt bei Kleinkindern meist als Folge anderer Erkältungskrankheiten auf, während sie bei größeren Kindern als selbständige Krankheit auftritt. Die Gaumenmandeln sind hochgradig gerötet und geschwollen. Meistens treten weißgelbliche Pfröpfe auf, die auch zusammenfließen können. Es besteht eine Schwellung der regionären Lymphknoten. Therapieempfehlungen: PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Lymphophön aa 50,0 S. stdl. 10 - 20 Tropfen PHÖNIX Antitox S. 3 x 20 Tropfen tgl. äußerlich: PHÖNIX Kalantol-A S. mehrfach tgl. Halswickel anlegen oder Seite 8 von 24 Arnika Heel Tropfen S. stdl. 10 Tropfen Mercurius Heel Tbl. S. stdl. 1 Tbl. lutschen äußerlich: PHÖNIX Kalantol-A S. mehrfach tgl. Halswickel anlegen Während und nach einer Angina können Nierenfunktionsstörungen auftreten. Es ist daher erforderlich, am 3. und 10. Tag der Krankheit den Urin zu kontrollieren. Eine weitere Urinkontrolle sollte 14 Tage später erfolgen. 2. 3 Die Erkrankungen der Nasennebenhöhlen Schon bei jüngeren Kindern, jedoch überwiegend bei Schulkindern finden wir die Sinusitis maxillaris. Sie ist häufig vergesellschaftet mit einer chronischen Bronchitis, einer Sinubronchitis. Auffallend ist bei diesen Kindern das schlechte Aussehen, die Anorexie, der immer wieder auftretende Schnupfen, die Schleimeiterstraße an der Rachenwand und der morgendliche Husten. Ferner klagen die Kinder häufig unter einseitigen Stirnkopfschmerzen, die sich beim Bücken verstärken. Therapieempfehlungen: PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A PHÖNIX Lymphophön aa 50,0 S. 2 Tage 2stdl. 20 Tropfen ab 3. Tag 4 x 20 Tropfen tgl. PHÖNIX Antitox S. 3 x 20 Tropfen tgl. Außerdem sollte einmal tgl. eine Inhalation mit folgender Teemischung erfolgen: Fol. Menthae piperitae 30,0 Fol. Salviae 30,0 Flor. Violae odoratae 30,0 Hb. Basilici 30,0 M.f.spec. D.S. 1 Eßlöffel auf 1 Liter Wasser, kurz aufkochen und 3 Minuten ziehen lassen 1 x tgl. 10 Minuten inhalieren Bei größeren Kindern kann man mit einem Sinusitis-Cocktail, der intramuskulär injiziert wird, die Absonderung in Gang setzen. Seite 9 von 24 Mischinjektion i.m. Mercur. sublimatus Injeel forte Hepar sulf. Injeel forte Euphorbium cps. Die Mischinjektion wird am 2. Tag noch einmal wiederholt. Oftmals reicht auch eine einzige Ampulle Sulfur Injeel forte aus, die subcutan injiziert wird. Besonders bei hartnäckigen, chronischen Sinusitiden erweist sich die Behandlung mit potenziertem Eigenblut als sehr günstig. Man beginnt mit der Eigenblutnosode C 7 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 4mal anschließend C 9 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 4mal im Anschluß daran C 12 14tägig 1 x 5 Tropfen = insgesamt 4mal Für größere Kinder bietet sich auch eine Eigenblutbehandlung mit aktiviertem Eigenblut nach der von Dr.med. Höveler entwickelten Methode an (s. ZUM THEMA Nr. 2). Die Vielfalt der naturgemäßen Behandlungsmethoden ist gerade bei den chronischen Entzündungen ungeheuer groß. 2. 4 Otitis media acuta und chronica Sie kann in jedem Lebensalter auftreten, jedoch am häufigsten im Säuglings- und Kleinkindalter. Neben hohem, remittierenden Fieber mit starken Ohrenschmerzen, kommt es zur Schwellung regionaler Lymphknoten. Mitunter sind meningeale Zeichen und zunehmende Somnolenz festzustellen. Wegen der sich entwickelnden Dramatik des Krankheitsbildes ist im akuten Stadium eine sofortige Überweisung zum Facharzt notwendig. Bei rezidivierenden Mittelohrentzündungen und -eiterungen können wir dem Patienten wirksam helfen. Therapieempfehlungen: Seite 10 von 24 14 Tage: Mercurius Heel Tbl. S. 3 x tgl. 1 Tbl. anschließend 4 Wochen: Hepar sulf. olpx. S. 3 x tgl. 1 Tbl. anschließend 3 Monate: Silicea olpx. S. 3 x tgl. 1 Tbl. Dauermedikation für sechs Monate: PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A S. 3 x tgl. 20 Tropfen v.d.E. PHÖNIX Antitox S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E. Bei chronischen Mittelohreiterungen zeigt folgendes Therapieschema gute Ergebnisse: 4 Wochen: Silicea olpx. S. 3 x tgl. 1 Tbl. 3 Monate: Sulfur D30 S. 1 x im Monat 5 Globuli Dauermedikation für sechs Monate: PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A S. 3 x tgl. 20 Tropfen v.d.E. PHÖNIX Antitox S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E. Auch bei den rezidivierenden Mittelohrentzündungen ist die Behandlung mit potenziertem Eigenblut sehr wirkungsvoll. Man beginnt wiederum mit C 7 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 6mal C 9 = 14tägig 1 x 5 Tropfen insgesamt 6mal Nach Abklingen der Mittelohrbeschwerden bleibt oftmals eine Hörschwäche zurück, die sich unter Umständen zur zunehmenden Schwerhörigkeit entwickeln kann. Es ist daher angezeigt, über einen Zeitraum von 3 - 6 Monaten das Gelsemium Phcp® der Firma PHÖNIX mit tgl. 3 x 8 Globuli einzusetzen. Seite 11 von 24 2. 5 Das infektanfällige Kind Viele unserer kleinen Patienten gehören zum großen Kreis der infektanfälligen Kinder. Es handelt sich hierbei um einen Zustand, in dem sich katarrhalische fieberhafte Infekte der oberen Luftwege in kürzeren Zeitabständen wiederholen. Diese Kinder befinden sich meistens in einem schlechten Allgemeinzustand, sie wirken blaß und fahl, sind müde und lustlos. Ihr Gesicht ist überzogen von einem Schleier von Traurigkeit und Teilnahmslosigkeit. Ihre körperliche Haltung wirkt schlaff und schwach. Es sind die Kinder, die häufig an Bronchitis, Laryngitis, Pseudokrupp, Entzündungen der Bindehäute oder an Entzündungen des Magen-Darm-Kanals leiden, es sind Kinder mit einem minderwertigen Lymphsystem. Die Minderwertigkeit des Lymphapparates kann vererbt sein, wir sprechen dann von einer lymphatischen Diathese. Neben der bestehenden Konstitutionsschwäche können zwei weitere Faktoren die Infektanfälligkeit begünstigen: a. vorhandene Störfaktoren im Organismus Zahnherde Dysbiosen Nasennebenhöhlenaffektionen b. die zunehmende ökologische Disharmonie Therapieempfehlungen: Im Kleinkindalter kann man durch gezielte Maßnahmen noch recht gut eine organkonstitutionelle Verbesserung auf medikamentösem Wege erreichen. Bei älteren Kindern und späterhin bei den Erwachsenen offenbart sich die lymphatische Diathese oft dadurch, daß der Patient an seiner Krankheit regelrecht klebt. Hier ist es dann oft sehr langwierig, wenn überhaupt möglich, den Patienten von seinem chronischen Leiden zu befreien. Anders im Kleinkindalter. Hier muß man neben der spezifischen Arznei ein das gesamte Lymphsystem regenerierendes Mittel verabfolgen. Bewährt hat sich seit vielen Jahren in der Praxis die Aufbautherapie für Kinder. Sie greift intensiv in das Immungeschehen des kindlichen Organismus ein. 3 Tage Mercurius solubilis Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli*) anschließend 3 Tage Dulcamara Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli Seite 12 von 24 anschließend 3 Tage Tage Acidum nitricum Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli Die Einnahme beginnt jetzt wieder mit Mercurius solubilis Phcp®. Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 3 Monaten zu wiederholen. *) Kinder bis 5 Jahre 5 Globuli Kinder bis 10 Jahre 10 Globuli Kinder bis 15 Jahre 15 Globuli Wenn das Kind zuvor mit Antibiotika oder Sulfonamiden behandelt wurde, so ist eine "Entgiftung" durchzuführen. Sulfur D200 S. 1 x 5 Tropfen Wiederholung nach 14 Tagen Wurden zur Therapie andere chemische Arzneimittel eingesetzt, dann Nux vomica D200 S. 1 x 5 Tropfen Wiederholung nach 14 Tagen Zur Steigerung der körpereigenen Abwehr: PHÖNIX Antitox PHÖNIX Lymphophön aa 50,0 S. je nach Alter 4 x tgl. 5 - 20 Tropfen Vergessen wir nicht, bei allen chronischen Entzündungsprozessen und rezidivierenden Infekten den Darm in die Therapie mit einzubeziehen, z.B. durch eine konsequent durchgeführte Symbioselenkung mit Symbioflor oder durch die kurmäßige Anwendung von Microflorana F. Behandlung mit potenziertem Eigenblut Rezidivierende Infekte lassen sich mit Hilfe der Eigenblutnosode günstig beeinflussen. Man beginnt mit einer Nosode C7= C9= C 10 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 6mal 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 6mal 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 6mal Seite 13 von 24 C 12 = 1 x wöchentlich 5 Tropfen insgesamt 6mal Erfahrungsgemäß bleiben die so behandelten Kinder für die Dauer von acht bis zwölf Monaten von fieberhaften Infekten verschont. Ältere Kinder können mit aktiviertem Eigenblut nach der Methode Dr. Höveler behandelt werden. 1. Tag Aktiviertes Eigenblut 3. Tag Aktiviertes Eigenblut 11. Tag Aktiviertes Eigenblut 18. Tag Aktiviertes Eigenblut 25. Tag Aktiviertes Eigenblut (insgesamt werden 10 - 12 Injektionen durchgeführt.) Unter dieser Behandlungsmethode schwinden auch hartnäckige Infekte. 2. 6 Magen- und Darmerkrankungen Wenn Kinder über Bauchschmerzen klagen, sind überwiegend Blähungen die Ursache. Die festsitzenden Gase im Darm bewirken eine Überdehnung, so daß kolikartige Schmerzzustände auftreten können. Allerdings denke man differenzialdiagnostisch auch an eine akute Appendicitis, insbesondere dann, wenn das Kind einen Druckschmerz (Loslaßschmerz) im rechten Unterbauch am McBurneyschen Punkt angibt. Hier ist die sofortige klinische Einweisung notwendig. Therapieempfehlungen bei Blähungen: PHÖNIX Lymphophön S. 3 x tgl. 20 Tropfen v.d.E. PHÖNIX Plumbum 024 A S. 3 x 20 Tropfen n.d.E. bei kolikartigen Beschwerden auch öfter Biosanum Fermenttee S. 3 x tgl. 1 Tasse n.d.E. Ricinusöl S. mehrmals tgl. den schmerzenden Bauch mit angewärmtem Ricinusöl einreiben oder Seite 14 von 24 man durchtränkt ein dickes Flanelltuch mit Ricinusöl und legt es auf die schmerzende Stelle für zwei Stunden. Mit einem weiteren Tuch wird das Flanelltuch abgedeckt. Blähende Speisen wie Kohlarten, Bohnen, Erbsen usw. sind zu meiden. 2. 6. 1 Nabelkoliken Nicht selten kommen Mütter in die Praxis, deren Kinder unter Nabelkoliken klagen. Es handelt sich hierbei um eine besondere Form von Bauchschmerzen, die sich in der Gegend um den Nabel konzentrieren und von außerordentlicher Heftigkeit sein können. Die Schmerzen können von solcher Heftigkeit sein, daß die Kinder blaß werden und sich hinlegen müssen. Allerdings halten die Schmerzen nur kurze Zeit an. Die Nabelkoliken treten insbesondere bei vegetativ-labilen Kindern auf, die meist appetitlos, häufig verstopft sind, manchmal auch dyspeptische, insbesondere unangenehmen riechende Stühle aufweisen. Meist leiden diese Kinder auch unter starken Blähungen. Wichtig ist, daß immer eine Appendicitis ausgeschlossen wird. Die fehlende Bauchdeckenspannung, der kurzzeitige Schmerz und die Fieberlosigkeit sprechen gegen eine Appendicitis. Sicherheitshalber sollte eine Urinuntersuchung, die Bestimmung der Leukozyten oder die Durchführung eines BSG erfolgen. Therapieempfehlungen: PHÖNIX Plumbum 024 A S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E. bei Bedarf auch öfter Bei starken Beschwerden werden Umschläge mit angewärmtem Ricinusöl durchgeführt, die ein bis zwei Stunden auf der schmerzenden Stelle verbleiben. Behandlung mit potenziertem Eigenblut: Alle acht Tage 1 x 5 Tropfen C 7 auf die Zunge geben. Ein Großteil dieser Nabelkoliken ist auf psychische Belastungen zurückzuführen, weshalb das klärende Gespräch mit den Eltern nicht zu vergessen ist. Denn bei der Entstehung dieser Neurose spielen oftmals falsche Erziehungsmethoden wie z.B. Überhütung und Verhätschelung, Überfütterung und Fernhalten aller natürlichen Lebensreize eine wesentliche Rolle. 2. 6. 2 Obstipation Seite 15 von 24 Leider finden wir diese leidige Zivilisationserscheinung auch bei den Kindern. Ein Grundübel sind die falschen Ernährungsweisen und Essensgewohnheiten. Bereits der kindliche Organismus erhält mit der täglichen Nahrung viel zu wenig Rohkost. Sie sollte etwa ein Drittel der täglichen Nahrung ausmachen. Ein Beispiel für ein sehr schmackhaftes und gesundes Frühstück ist das Oslo'er Frühstück: Haferflocken werden über Nacht in roher Kuhmilch eingeweicht. Am nächsten Morgen leicht erwärmt und mit folgenden Zutaten versehen: 1 Teelöffel Honig 1 Teelöffel geriebene Nüsse oder Mandeln 1 geraspelte Möhre Therapieempfehlungen: Microflorana F S. 3 x tgl. 1 Teelöffel mit etwas Aprikosen- oder Pfirsichsaft einnehmen PHÖNIX Phönohepan S. 3 x tgl. 20 Tropfen 1 x 30 Tropfen v.d. Schlafengehen Zusätzlich wird folgendes Einzelmittel nach dem Ähnlichkeitsprinzip ausgewählt und verordnet: Aluminia D12 Stuhl ist hart und zäh wie Kitt, oftmals kleinkugelig 3 x 5 Tropfen tgl. Bryonia D30 Stuhl ist sehr dunkel, kleinknollig und sehr hart 1 x 5 Tropfen tgl. Calcium dicker Kopf und Schwerfälligkeit, Neigung zum carbonicum D30 Schwitzen 1 x 5 Tropfen tgl. 2. 6. 3 Wurmerkrankungen Unbestimmte Bauchschmerzen können auch durch Würmer ausgelöst werden. Es scheint daher sinnvoll, wenn andere Ursachen auszuschließen sind, den Stuhl auf Wurmeier untersuchen zu lassen. Meistens handelt es sich dann um Wurmbefall mit Oxyuren, weniger Askariden oder Bandwürmer. Prinzipiell besteht ein solcher Verdacht bei nächtlichem Afterjucken, bei blassen und blutarmen Kindern mit Ringen unter den Augen, bei Neigung zu Unruhe und Nervosität sowie Ernährungsstörungen. Therapieempfehlungen: Microflorana F S. 3 x tgl. 1 Teelöffel n.d.E. Seite 16 von 24 Im Anschluß daran Durchführung der PHÖNIX Entgiftungstherapie: 3 Tage 3 Tage 3 Tage PHÖNIX Phönohepan S. 3x täglich die 3fache Tropfenzahl wie Kindesalter PHÖNIX Solidago II/035 B S. 3x täglich die 3fache Tropfenzahl wie Kindesalter PHÖNIX Antitox S. 3x täglich die Tropfenzahl wie Kindesalter Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 45 Tagen zu wiederholen. 2. 7 Enuresis nocturna - Bettnässen Das Verlangen, etwas zu trinken, wird durch das Durstgefühl reguliert, die Abgabe von Wasser durch den Harndrang. Vor der Harnentleerung wird der Harn in der Blase gesammelt und in Schüben entleert. Dieser Entleerungsmechanismus unterliegt unserem Willen und Einfluß, und hier können Störungen auftreten, wie es beim Bettnässen der Fall ist. Diese unangenehme und lästige Erscheinung ist nur allzuoft ein psychisches Problem. Es sind meist Kinder, die sich vernachlässigt oder gegenüber ihren Geschwistern zurückgesetzt fühlen. Daneben können aber auch Funktionsschwächen des Blasen-Nerven-Systems, chronische Blaseninfekte oder Organmißbildungen Ursache des Bettnässens sein. Therapieempfehlungen: Von der medikamentösen Seite hat sich, nach Ausschluß von chronischen Harnwegsinfekten oder Organmißbildungen, folgendes bewährt: Enuresis Gastreu R 74 S. 3 x tgl. 8 - 10 Tropfen n.d.E. Wichtig ist das klärende Gespräch mit den Eltern, um zu erfahren, ob zu oft angewandte Strafmaßnahmen, mangelnde Zuwendung, übermäßige Strenge oder Überforderung des Kindes auslösende Ursache des Bettnässens sind. Die Behandlung der meisten Verhaltensstörungen und seelisch bedingten Organneurosen wäre kaum erfolgreich, wenn man nur am Kind therapieren und keine Milieutherapie treiben wollte. Aus diesen Überlegungen heraus ist das Gespräch mit Mutter und Vater unbedingt notwendig. Nur auf diesem Wege ist eine erfolgreiche Therapie der Enuresis nocturna gewährleistet. 2. 8 Kreislaufbeschwerden Seite 17 von 24 Ein weiteres Kapitel in der Praxis sind die Akzelerationsbeschwerden und die meist damit verbundenen Kreislaufbeschwerden. Es sind die Kinder, die morgens mehrfach geweckt werden müssen bevor sie aufstehen und dann auch eine lange Anlaufzeit haben. In der Schule fehlt es ihnen an Konzentrationsvermögen, sie sind oftmals müde und schlapp. Therapieempfehlungen: PHÖNIX Aurum III/012 B S. 4 x tgl. 20 Tropfen PHÖNIX Hypotonex PHÖNIX Kalium nitricum 05 aa 50,0 S. n.d. Aufstehen 40 Tropfen v.d. Frühstück 40 Tropfen gegen 11 Uhr nochmals 20 - 30 Tropfen Magnesium phosphoricum Phcp® S. 3 x 8 Globuli tgl. oder Calcium phosphoricum D6 im tgl. Wechsel mit Ferrum phosphoricum D6 S. 3 x tgl. 2 Tbl. v.d.E. Auf eine gesunde Ernährung ist hinzuweisen. Brötchen und Kaffee mit viel Zucker müssen durch ein Vollwertfrühstück mit Haferflocken, z.B. Oslo'er Frühstück, oder Vollkornbrot ersetzt werden. 2. 9 Schulschwierigkeiten Die Angst vor schlechten schulischen Leistungen, der Druck der Eltern, der Numerus clausus-Zwang, um nur drei Dinge zu nennen, lösen bei vielen Schulkindern Störungen vielfältiger Natur aus wie z.B. nervöse Unruhe und Reizbarkeit Schlaflosigkeit Vergeßlichkeit und Konzentrationsunfähigkeit Magen- und Darmbeschwerden Kreislaufstörungen Kopfschmerzen usw. Hier können wir den "gestreßten Kindern" mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln Hilfe gewähren. Seite 18 von 24 Als Basistherapie sollte bei allen Schulschwierigkeiten grundsätzlich PHÖNIX Ferrum 032 A mit je nach Alter zwischen 3 x 5 - 3 x 20 Tropfen verabreicht werden. Dadurch kann der oftmals gestörte Eisenstoffwechsel wieder reguliert werden. Therapieempfehlungen: Konzentrationsunfähigkeit 3 Tage Mercurius solubilis Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli*) anschließend 3 Tage Dulcamara S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli anschließend 3 Tage Acidum nitricum S Phcp® S. 3 x tgl. 5/10/15 Globuli Die Einnahme beginnt jetzt wieder mit Mercurius solubilis Phcp®. Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 3 Monaten zu wiederholen. *) Kinder bis 5 Jahre 5 Globuli Kinder bis 10 Jahre 10 Globuli Kinder bis 15 Jahre 15 Globuli Famulon-N S. 2- bis 5mal tgl. 1 Messerspitze voll einnehmen. Angst vor Prüfungen mit Erbrechen Strophanthus D3 S. v.d. Schlafen 5 Tropfen u. morgens n. dem Aufstehen 5 Tropfen oder Argentum nitricum D12 S. vor dem Schlafengehen 10 Tropfen u. morgens n. dem Aufstehen 10 Tropfen Gelsemium D12 S. morgens vor der Prüfung 10-20 Tropfen Schwierigkeiten im Rechnen Seite 19 von 24 Luesinum D200 S. 1 x monatlich 5 Globuli Schwierigkeiten im Schreiben Medorrhinum D200 S. 1 x monatlich 5 Globuli Schwierigkeiten im Lesen Carcinosinum D200 S. 1 x monatlich 5 Globuli Allgemein schlechte schulische Leistungen Magnesium carbonicum D12 S. 2 x tgl. 5 Tropfen Reizbarkeit, schlechtes Gedächtnis, hyperaktives Kind Agaricus muscarius D12 S. morgens nüchtern 1 Tbl. u. am späten Nachmittag 1 Tbl. Trotz intensiven Lernens bleibt nichts hängen Piper methysticum D6 S. 4 - 6 Wochen 3 x tgl. 5 Tropfen und anschließend D12 3 x tgl. 5 Tropfen Es ist empfehlenswert, zu allen Verordnungen das Magnesium phosphoricum Phcp® mit 3 x 8 Globuli tgl. hinzuzugeben. Bei nervösen und discogeschädigten Jugendlichen ist folgende Tropfmischung sehr hilfreich: Hypericum D4 Ignatia D5 Veratrum album D3 aa 10,0 S. 4 x tgl. 15 - 20 Tropfen Zusätzlich Durchführung der PHÖNIX Entgiftungstherapie: 3 Tage Anregung der Leber-Gallefunktion und Ausleitung über den Darm: PHÖNIX Phönohepan S. 3 x tgl. 60 Tropfen n.d.E. 3 Tage lang Aktivierung der Nierenfunktion: Seite 20 von 24 PHÖNIX Solidago II/035 B S. 3 x tgl. 60 Tropfen n.d.E. 3 Tage Steigerung der körpereigenen Abwehr und verstärkte Ausscheidung über die Haut: PHÖNIX Antitox S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E. Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 45 Tagen zu wiederholen. 2. 10 Schlafstörungen Die ständige Berieselung unserer Kinder mit Umweltreizen führen zwangsläufig zur Zerstreutheit und Übererregbarkeit und schließlich zur Schlaflosigkeit. Die in dieser Situation befindlichen Kinder nehmen oftmals bereits "Psychopharmaka" und geraten damit in den Teufelskreis einer nur sehr schwer zu überwindenden Abhängigkeit. Besonders bei kindlichen Schlafstörungen kann man wirksame Hilfe leisten, um zu erreichen, daß die Kinder nachts ruhig und entspannt schlafen und morgens frisch aufwachen. Therapieempfehlungen: 1 Glas Honigwasser plus 20 Tropfen Avena sativa ? 1/2 Stunde v.d.Schlafengehen oder Passiflora D12 Avena sativa Zincum valerianicum D4 aa 30,0 S. 1/2 Std. v.d.Schlafengehen 10 - 20 Tropfen oder Aranidorm Tropfen Weber & Weber S. 1 x 20 Tropfen v.d. Schlafengehen Zu all den genannten Präparaten und Mischungen sollte zusätzlich Cocculus S Phcp® mit 3 x 8 Globuli tgl. verabfolgt werden. Nicht zu vergessen ist der Hinweis an die Eltern, die schädlichen Reizüberflutungen auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Seite 21 von 24 2. 11 Pubertätskrisen Die Pubertät und damit der Beginn einer Selbstorientierung kann zu einer Labilität der seelischen Struktur führen. Das "Nichtwissen wohin" kann Minderwertigkeitsgefühle auslösen oder zur Geltungssucht führen. Neben den unter Umständen auftretenden psychischen Veränderungen können Organstörungen unterschiedlicher Art hinzukommen, die durch die seelischen Vorgänge bedingt sind. So finden wir insbesondere bei den pubertierenden Mädchen neben Kreislaufstörungen, kalten Extremitäten, Müdigkeit und allgemeine Erschöpfung häufig auch Erregungszustände, Magenschleimhautreizungen, Vergrößerungen der Schilddrüse und Unregelmäßigkeiten der Periode. Therapieempfehlungen: (Mädchen) PHÖNIX Corallium I/02 B S. 2-3 Monate 2 x tgl. 20 Tropfen PHÖNIX Hypotonex S. 3 x tgl. 30 Tropfen n.d.E. oder Magnesium phosphoricum Phcp® S. 3 x 8 Globuli tgl. n.d.E. PHÖNIX Ferrum 032 A S. 3 x 20 Tropfen täglich Therapieempfehlungen: (Knaben) Magnesium phosphoricum Phcp® S. 3 x 8 Globuli tgl. PHÖNIX Ferrum 032 A S. 3 x 20 Tropfen täglich Bei allen Pubertierenden ist die intravenöse Verabreichung von neurotropan® einmal wöchentlich sehr hilfreich, insbesondere um die psychische Labilität wieder ins Gleichgewicht zu bringen. 2. 12 Allgemeine Verletzungen Kinder und Jugendliche gelangen durch Herumtollen oder durch sportliche Aktivitäten wesentlich schneller zu Verletzungen als Erwachsene. Seite 22 von 24 Prellungen (Kontusion) Es handelt sich hierbei um überaus häufige Verletzungen, durch Schlag, Stoß oder Sturz ausgelöst. Je nach Ausmaß ist zum Ausschluß von Knochenverletzungen eine Röntgenaufnahme notwendig. Therapieempfehlungen: Arnica D30 S. 1 x 10 - 15 Tropfen Traumeel Tropfen S. stdl. 10 Tropfen äußerlich: Umschläge mit PHÖNIX Kalantol-A Zerrung (Distorsion) Durch indirekte Krafteinwirkung kommt es zur Überbeanspruchung der gelenkstabilisierenden Gebilde. Distorsionen finden sich überwiegend an den unteren Extremitäten wie Kniegelenk, Sprunggelenk. Es sind Verletzungen, die häufig bei sportlicher Betätigung entstehen. Therapieempfehlungen: Arnica D30 S. 1 x 10 - 15 Tropfen Traumeel Tropfen S. stdl. 10 Tropfen äußerlich: Umschläge mit PHÖNIX Kalantol-A Kopfverletzungen Wenn als Folge einer Kopfverletzung bei Wetterveränderung Kopfschmerzen auftreten, gibt man für 6 Monate: PHÖNIX Phönomigral S. 3 x 20 Tropfen tgl. Seite 23 von 24 Solum uliginosum cps. Wala S. 3 x 10 Globuli tgl. Frakturen Nach der chirurgischen Versorgung ist zusätzlich zu geben: Arnika Heel Tropfen S. 4 x 20 Tropfen tgl. und nach Rückgang der Schwellung als Langzeitmittel Calcium phosphoricum D12 S. morgens 2 Tbl. Symphytum D10 S. abends 2 Tbl. Späterhin sind Einreibungen mit PHÖNIX Kalantol-A vorzunehmen, insbesondere nach Entfernung des Gipsverbandes oder nach durchgeführter Nagelung. 2. 13 Impfschäden Die heute allgemein durchgeführten Impfungen werden in der Regel gut vertragen. Zur Vorbeugung negativer Folgen kann man folgende Nosoden vier Wochen vor der Impfung einsetzen: Masern: Keuchhusten: Scharlach: Diphtherie: Tetanus: Nosode Morbillin D200 S. 1 x 5 Globuli Nosode Pertussis D200 S. 1 x 5 Globuli Nosode Scarlatin D200 S. 1 x 5 Globuli Nosode Dyphterin D200 S. 1 x 5 Globuli Nosode Tetanus D200 S. 1 x 5 Globuli Nach jeder Impfung gebe man vier Wochen: Thuja D4 S. 3 x 10 Tropfen 3. Schlußbemerkung Seite 24 von 24 Viele Krankheiten der Kinder treten auf, weil sie heranwachsen bei verunsicherten Eltern, bei überlasteten erwerbstätigen Müttern, bei Vätern, die ihre Vaterrolle nicht übernehmen wollen oder nicht übernehmen können. Kinder brauchen zu allen Zeiten warmherzige und liebevolle Erzieher. Ein Kind muß spüren, daß es ein Wunschkind ist. Es braucht den engen Kontakt mit seinen Eltern, besonders in den ersten Lebensjahren. Nur so lassen sich schwere Verhaltensstörungen vermeiden, aus denen viele organische Leiden erwachsen. Aus Kindern ohne Liebe werden Erwachsene voller Haß! Mit sich und der Umwelt in Harmonie zu leben ist die Basis für einen gesunden Geist im gesunden Körper. Wir sollten einmal darüber nachdenken, was der Kieler Kinderpsychiater Prof. Löwnau als die vier Tendenzen des modernen Lebensstils bezeichnet hat, die bei Kindern seelische Störungen und Erkrankungen provozieren können: 1. Der schnelle Wandel des Zeitgeschehens, der hochtourige Lebensstil und die Überflutung mit Informationen aller Art bei gleichzeitiger Einengung des Lebensraumes. 2. Der durch die Industrialisierung erzeugte Entfremdungseffekt und das Unbeheimatetsein. 3. Das Unsichtbarwerden der Autorität in unserer Zeit. 4. Die Vermaterialisierung der Welt, das hemmungslose Anwachsen des Konsums mit dem Trend zur Ersatzbefriedigung. 4. Literaturverzeichnis Imhäuser, Hedwig Homöopathie in der Kinderheilkunde Haug Verlag, Heidelberg Alexander / Zoubek Biomedizin für Kinder Econ Verlag, Düsseldorf Joppich, Gerhard Lehrbuch der Kinderheilkunde Gustav Fischer Verlag, Stuttgart Airola, Paavo Natürlich Gesund Papyrus Verlag, Hamburg Moll, Helmut Pädiatrische Krankheitsbilder Georg Thieme Verlag, Stuttgart Hebere - Köle - Tscherne Chirurgie Springer Verlag, Heidelberg