Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Begriffe zur Elektrik und Elektrochemie Akkumulator Ein Akkumulator ist eine elektrische Energiequelle, die wie eine Batterie Gleichstrom liefert. Im Gegensatz zur Batterie können bei einem Akkumulator die chemischen Reaktionen, die beim Entladen stattfinden, durch Anlegen einer äußeren Spannung (Ladegerät) wieder umgekehrt werden. NT(Ph)7 Atom Atome sind die Bausteine der Materie. Jedes Atom besteht aus einem positiv geladenen Atomkern und einer negativ geladenen, im Vergleich zum Kern sehr leichten Atomhülle. Es gibt über 100 chemische Elemente, deren Atome sich im Aufbau unterscheiden. Atome haben etwa einen Radius von einem Zehnmillionstel Millimeter, also 1010 m. Der Atomkern ist noch viel kleiner: Sein Radius beträgt nur etwa ein Hunderttausendstel des Atomradius, also 1015 m. Wäre ein Atom so groß wie ein Fußballstadion, dann wäre der Kern so groß wie ein Stecknadelkopf. Obwohl der Atomkern so klein ist, macht seine Masse mehr als 99,9 % der Atommasse aus. NT(Ph)7 CNTG 8 C9 Ph 9 Atomkern Der Atomkern ist der zentrale, positiv geladene Teil des Atoms, der fast NT(Ph)7 die gesamte Masse des Atoms trägt. Er besteht aus positiv geladenen CNTG 8 Protonen und ungeladenen Neutronen. C9 Batterie Eine Batterie ist eine elektrische Energiequelle, die Gleichstrom liefert. NT(Ph)7 CNTG8 Pluspol: Hier herrscht Elektronenmangel. Er zieht Elektronen aus dem Leiter. Minuspol: Hier herrscht Elektronenüberschuss. Er gibt Elektronen an den Leiter ab. Im Innern sorgen chemische Reaktionen dafür, dass am Pluspol Elektronenmangel und am Minuspol Elektronenüberschuss aufrechterhalten werden. In einer Batterie läuft eine Redoxreaktion ab, bei der die Teilreaktionen CNTG9 räumlich voneinander getrennt sind. Am Minuspol findet die Oxidation/Elektronenabgabe statt: z. B.: Ox.: Zn Zn2+ + 2 eAm Pluspol findet die Reduktion statt: z. B.: Red.: Cu2+ + 2 e- Cu Damit lautet der Gesamtprozess in diesem Fall: Redox: Cu2+ + Zn Cu + Zn2+ Glossar zum Themenbereich Elektrik und Elektrochemie Seite 1 von 6 Funktionsprinzip einer Batterie 2 Minuspol 2e- Pluspol Zn-Stab (Elektrode) Cu-Stab (Elektrode) 2e– 1 ZnSO4-Lsg. Zn 3 Zn2+ Cu2+ CuSO4-Lsg. 2e– Cu 4 SO42- 1 Zink-Atome geben Elektronen ab und gehen als Zink-Ionen (Zn2+) in Lösung. 2 Elektronen fließen durch den Draht. 3 Kupfer-Ionen (Cu2+) nehmen Elektronen auf und scheiden sich als KupferAtome ab. 4 Zum Ladungsausgleich wandern Ionen durch das Diaphragma. NT(Ph)7 elektrische Energiequelle, auch: Spannungsquelle, Stromquelle, elektrische Quelle Eine elektrischen Energiequelle ist eine „Pumpe“ für Ladungen. An ihrem Minuspol herrscht Elektronenüberschuss, an ihrem Pluspol Elektronenmangel. Typische elektrische Energiequellen für Gleichspannungen sind die Batterie und der Akkumulator. Elektrode Als Elektrode bezeichnet man allgemein das Ende eines Elektronenleiters (Metall oder Graphit), das Elektronen aufnehmen oder abgeben kann. Elektrolyse NT(Ph)7 Die Elektrolyse ist die chemische Zerlegung eines Stoffes durch elektrischen Strom (Bsp. Salzlösung, Salzschmelze). CNTG 8 Aufgrund der Anziehungskräfte wandern nach Anlegen einer C9 Gleichspannungsquelle die Anionen (negativ geladen) zur positiven Elektrode. Dort geben sie Elektronen ab und werden dadurch entladen. Die Kationen (positiv geladen) wandern entsprechend zur negativen Elektrode und werden dort durch Elektronenaufnahme entladen. Glossar zum Themenbereich Elektrik und Elektrochemie Seite 2 von 6 Prinzip der Elektrolyse einer Salzlösung 2 Pluspol Minuspol elektrische Energiequelle GraphitElektrode ZinkElektrode 2e– 1 I2 3 2 I– Zn2+ 2e– Zn ++ ZnI2-Lsg. 1 Iodid-Ionen (I–) wandern zum Pluspol und geben Elektronen ab. Hierbei entsteht Iod (I2). 2 Die elektrische Energiequelle pumpt die Elektronen vom Plus- zum Minuspol. 3 Zink-Ionen (Zn2+) wandern zum Minuspol und nehmen Elektronen auf. Hierbei scheidet sich metallisches Zink ab. Elektronen Elektronen sind die Bausteine der Atomhülle. Sie haben im Vergleich zum Atomkern eine sehr kleine Masse und tragen eine negative Elementarladung. In festen Leitern (Metalle, Graphit) ist ein Teil der Elektronen beweglich. NT(Ph)7 Elementarladung Die Elementarladung e ist der kleinste Betrag der Ladung, die ein Ph 8 freies Teilchen tragen kann. Die Ladung jedes Teilchens und jedes CNTG 8 Körpers ist stets ein ganzzahliges Vielfaches der Elementarladung. Ihr C9 Wert ist e = 0,00000000000000000016022 As = 1,6022·10-19 As = 1,6022·10-19 C. Typische Träger einer Elementarladung sind das Elektron (eine negative Elementarladung) und das Proton (eine positive Elementarladung). Galvanisches Element Galvanisches Element ist die in der Elektrochemie gebräuchliche Bezeichnung für eine elektrische Energiequelle, deren Bauprinzip dem oben beschriebenen Funktionsprinzip einer Batterie entspricht. Jede Batterie besteht aus einem oder mehreren galvanischen Elementen. CNTG 8 C9 Halbleiter Halbleiter sind Stoffe, die den elektrischen Strom bei Raumtemperatur schlecht leiten. Die Leitfähigkeit von Halbleitern steigt mit zunehmender Temperatur. In einem Halbleiter sind die Ladungsträger (Elektronen) schwach an die Atomrümpfe gebunden. Erst durch Energiezufuhr (z. B. Wärme, Licht) werden diese Ladungsträger freigesetzt. Im Periodensystem stehen Halbleiter als Halbmetalle zwischen den Metallen und den Nichtmetallen (Bsp.: Silicium, Germanium) Ph 10 Glossar zum Themenbereich Elektrik und Elektrochemie CNTG 8 C9 Seite 3 von 6 Ion Ionen sind elektrisch geladene Teilchen, die aus Atomen oder Molekülen durch Aufnahme oder Abgabe von Elektronen entstanden sind. Man unterscheidet zwischen Kationen und Anionen. Kationen sind positiv geladene Teilchen, da sie über weniger Elektronen als Protonen verfügen. Anionen sind negativ geladene Teilchen, da sie über mehr Elektronen als Protonen verfügen. CNTG 8 C9 Ladung Q Es ist eine Grundeigenschaft von Materie, dass Körper und Teilchen elektrisch geladen sein können. Es treten zwei Ladungsarten auf (positiv und negativ), die sich gegenseitig neutralisieren. Zwischen geladenen Körpern wirken Kräfte: (gleichnamig geladen: Abstoßung, ungleichnamig geladen: Anziehung). Maßeinheit: 1 As (Amperesekunde) = 1 C (Coulomb) Ph 8 Ladungsträger Geladene Teilchen, die in Leitern frei beweglich sind: in Metallen und Graphit: Elektronen in Lösungen und Schmelzen von Salzen: Ionen Leiter Leiter sind allgemein Stoffe, durch die elektrischer Strom leicht fließen NT(Ph)7 kann, d. h. eine kleine Spannung genügt, um eine nennenswerte Stromstärke hervorzurufen. Typische Leiter sind Metalle und Graphit, in denen Elektronen als leicht bewegliche Ladungsträger dienen. In Lösungen und Schmelzen von Salzen fungieren Ionen als bewegliche Ladungsträger. Nichtleiter Nichtleiter (Isolatoren) sind allgemein Stoffe, durch die elektrischer Strom nicht oder nur bei sehr großer Spannung fließen kann, da in ihnen kaum bewegliche Ladungsträger vorhanden sind. Typische Nichtleiter sind Porzellan, Glas, viele Kunststoffe. Spannung U Die elektrische Spannung zwischen zwei Anschlüssen (z. B. den Polen NT(Ph)7 einer elektrischen Energiequelle) ist die Ursache für den Stromfluss durch den angeschlossenen Verbraucher. Sie ist ein Maß für die Fähigkeit einer elektrischen Energiequelle, Ladungen durch den Stromkreis zu „pumpen". Ph 8 Maßeinheit: 1 V (Volt) Die Spannung gibt an, wie viel Energie pro transportierter Ladung freigesetzt wird. Eine Ladung, die sich auf dem einen Pol einer elektrischen Energiequelle befindet, hat potenzielle Energie in Bezug auf den anderen Pol. Der elektrischen Spannung entspricht im Wassermodell der Druck, den die Wasserpumpe aufbaut. Spannungsquelle, Stromquelle siehe elektrische Energiequelle Glossar zum Themenbereich Elektrik und Elektrochemie NT(Ph)7 NT(Ph)7 Seite 4 von 6 Stromfluss NT(Ph)7 Elektrischer Strom fließt, wenn sich Ladungen bewegen. Minuspol Pluspol Atomrumpf Elektron Bei Stromfluss in Metallen bewegen sich Elektronen vom Minuspol der elektrischen Energiequelle durch das Kabel und den „Verbraucher“ (Glühlampe, Motor) zum Pluspol. Am Minuspol der elektrischen Energiequelle herrscht Elektronenüberschuss, am Pluspol Elektronenmangel. In Salzschmelzen oder Lösungen bewegen sich entsprechend Ionen. Bei Stromfluss entsteht immer ein Magnetfeld. Elektrischer Strom kann bewirken, dass sich ein Leiter erwärmt oder dass, z. B. in einer Flüssigkeit, chemische Veränderungen stattfinden. Stromkreis Ein Stromkreis besteht aus elektrischer Energiequelle, Verbraucher und Verbindungskabeln: NT(Ph)7 elektrische Energiequelle Glühlampe als Verbraucher Bewegung der Elektronen: Vom Minuspol über den Verbraucher zum Pluspol. Weiteres Beispiel eines Stromkreises: Spannungsmessgerät U elektrische Energiequelle + Stromstärkemessgerät I Schalter Widerstand Glossar zum Themenbereich Elektrik und Elektrochemie Seite 5 von 6 Stromrichtung Es wurde festgelegt, dass die (technische) Stromrichtung vom Pluspol Ph 9 über den Verbraucher zum Minuspol verläuft, also entgegengesetzt zur Elektronenbewegung. Stromstärke I Die elektrische Stromstärke gibt an, wie viel Ladung pro Zeiteinheit durch einen Leiter transportiert wird. Maßeinheit: 1 A (Ampere) Der elektrischen Stromstärke entspricht im Wassermodell der Durchfluss (in Litern pro Sekunde) in einem Rohr. NT(Ph)7 Widerstand R Der elektrische Widerstand eines Verbrauchers gibt an, wie sehr der Verbraucher den Stromfluss hemmt. NT(Ph)7 Maßeinheit: 1 (Ohm) = 1 V . A Ph 8 Der Widerstand ist der Quotient aus Spannung U und Stromstärke I. In vielen Fällen sind U und I zueinander direkt proportional, d. h., der Widerstand ist konstant. Glossar zum Themenbereich Elektrik und Elektrochemie Seite 6 von 6