Atmung 1. Wie erfolgt die Einatmung, beteiligte Muskeln bei der Ruheatmung? Da die Lunge elastisch und selbst nicht aktiv beweglich ist, folgt sie den Atembewegungen der Erweiterung und der Verengung des Brustkorps. Die Weite des Brustraums wird durch die Rippenstellung und den Stand des Zwerchfells bestimmt. Bei der Einatmung spannt sich das Zwerchfell an, so sengt sich die Zwerchfellkuppel und dehnt die Lungenflügel, indem sie diese nach unten zieht. Unterstützend ziehen sich bei der Einatmung die zwischen den Rippen verspannten äußeren Zwischenrippenmuskeln Mm.intercostales externi, Mm scaleni zusammen und erweitern den Brustkorb nach vorne und in geringem umfang auch zur Seite. Bauchatmung: Zwerchfell, Brustatmung: Mm intercostales externi, Mm scaleni Welche Hilfsmuskeln werden bei der forcierten Einatmung benützt? Einatemhilfsmuskeln: -M. sternocleidomastoideus -M. pectoralis major -M. pectoralis minor -M. levator scapulae -M. trapezius, pars descendens -M.m serrati posterior superior -M.m serrati posterior inferior 2. Wie erfolgt die Reinigung der Atemluft und in welchen abschnitten des Atemtraktes? Schmutzpartikel in der Einatemluft bleiben bereits in den oberen Atemwege Nasen– und Rachenhöhle, Trachea und Bronchialbaum hängen. Die Fremdkörper werden an Ort und Stelle von Makrophagen phagozytiert und mit Schleim vom Flimmerepitel der Bronchien in Richtung Trachea zurück getrieben. Der Schleim wird gewöhnlich verschluckt und die Flüssigkeit im Magen-Darm-Trakt resorbiert. In den Alveolen sind die Alveolarmakrophagen für die Reinigung verantwortlich. Sie phagozytieren Fremdstoffe und bauen diese ab, wo der Abbau nicht gelingt schirmen sie die phagozytierten Fremdstoffe vom umgebenen Gewebe ab. Durch ihre amöboide Beweglichkeit wandern sie auch bis in die luftleitenden Wege, wo sie mukoziliär aus der Lunge geschafft werden. Ein Teil der phagozytieten Substanzen gelangt ins peribronchiale und interlobäre Gewebe, wo sie in Histiozyten deponiert werden und dort zum Teil lebenslang liegen bleiben. Warum sieht ein altes Lungengewebe und das Lungengewebe von Rauchern dunkelgraubraun –schmutzig aus? Da ein Teil der phagozytierten Substanzen in Histiozyten deponiert werden und in der Lunge bleiben und diese dunkelgraubraun färben. 3. Erklären sie das zustande kommen des „ Raucherhustens“ und seine Ersatzfunktion ? Durch der Teer und andere Inhaltstoffe der Zigaretten wird mehr Schleim benötigt wodurch sich das Flimmerepithel in schleimproduzierente Becherzellen umwandelt. Dieses Flimmerephitel fehlt jetzt zum Abtransport der Fremdkörper nach oben, deshalb muss der Schleim abgehustet(120-160 km/h) werden. Die Luft streift über die Partikel und reißt die Passiv mit = Raucherhusten. Ersatzfunktion: Passiver Transport: Husten ersetzt das Flimmerephitel. ( Für das Husten wird ein Überdruck in der Lunge erzeugt um diesen Druck auf zu Bauen müssen die Zuführende Luftwege verschlossen werden. Dadurch wird die Luft komprimiert. Zum Husten wird die Stimmritze geöffnet und durch die Reibung der Luft wird er Schleim nach oben Transportiert.) 4. Welche Atemvolumina kann man unterscheiden, wie groß sind sie und wie können sie gemessen werden? -Atemzugvolume VT: Luftmenge die bei einer normalen Einatmung eingeatmet wirt. -Inspiratorisches Resevevolume IRV: Luftmenge die nach einer normale Einatmung noch ein geatmet werden kann. -Experatorisches Resevervolume ERV: Luftmenge die nach einer normalen Ausatmung noch ausgeatmet werden kann. -Residualvolumen RV: Luftmenge die nach einer maximalen Ausatmung noch in der Lunge verbleibt. - Totraumvolumen; Luft, die in den Atemwegen ist und nicht am Gasaustausch beteiligt ist (ca. 150ml) - forcierte Expirationskapazität FEV1 = Sekundenkapazität (was in 1sec maximal ausgeatmet werden kann) - forcierte Vitalkapazität FVC = Menge, die man nach maximaler Ein- und Ausatmung atmen kann - Vitalkapazität VC = VT+IRV+ERV - totale Lungenkapazität TLC = RV+VC - Atemzugvolume VT ca. 0,5 Liter -Inspiratorischen Reservevolume ISR ca. 2-3 Liter -Experatorisches Resevevolume ca 1,5-1,7 Liter -Residualvolumen ca. 1,3 Liter Mit Ausnahme von RV und der Kapazitäten, in dehnen dieses enthalten ist, können die obigen Größen mit dem Spirometer gemessen werden. Dieses Gerät besteht meist aus einem Topf, über den, durch Wasser abgedichtet, eine Glocke gestülpt ist. Der so abgeschlossene Gaßraum hat einen Auslass, an den die Atemwege der Versuchsperson angeschlossen werden. Die Glocke ist mit einem Gegengewicht ausbalanciert. Der Gasinhalt des Spirometers wird durch die Glockenstellung angezeigt, die in Volumeneinheiten geeicht ist. Atmet die Versuchsperson in den Spirometer ( Exspiration) hebt sich die Glocke, wirt inspiriert, senkt sich die Glocke. ( Spirograf : Messung des Atemzeitvolumen) Messung Residualvolumen (Argonmethode) Der Probant atmen 1l Argon ein. Beim Einatmen verteilt sich das Argon in den Luftwegen, beim ausatmen, misst man den Anteil an Argon, der ausgeatmet wurde in % Es wird nicht alles abgeatmet. Dies entspricht dem Residualvolumen. (Mit dieser Verdünnungsmethode werden auch abgeschlossene Lufträume in der Lunge mit bestimmt.) Dazu sitzt der Probant in einer luftdichten Kammer und atme durch ein Gasstrommessgerät (Pneumotachograph). Gleichzeitig werden atemabhängige Luftdruckänderungen am Mund und in der Kammer registriert. Aus diesen Größen können sowohl FRC als auch der Atemwegswiderstand errechnet werden. Bsp: VC 9l: 90% Atemluft, 10% Argon = Argon/Luft 1:10 Es werden 9% ausgeatmet = 1l RV (das restliche Argon bleibt in der Lunge) 5. Was geschieht bei der Hyperventilation? (Stichpunkte: Totraumvolumen, Co2 und O2 Gehalt des Blutes und Atemzeitvolumen) - durch schnelles Atmen wird Luft im Totraumvolumen nur hin und her bewegt -> O2 im Blut sinkt -> CO2 im Blut steigt -> Totraumvolumen bleibt -> Atemzeitvolumen nimmt zu -> Atemzentrum braucht einen Atemantrieb -> CO2 treibt Atemzug und -tiefe an -> daher muss beim Hyperventilieren CO2 zugeführt werden -> tiefer Atemzug (in Tüte atmen) 6. Welche Teilschritte der Atmung läuft aktiv, welcher Passiv ab mit Begründung? Aktiv: Inspiration - Senkung des Zwerchfells (Konzentrik) und Hebung des Brustkorbes gegen die Schwerkraft und gegen die Elastizität der Lunge forcierte Expiration - Zuhilfenahme der Bauchmuskeln und der intercostales interni Passiv: Expiration - Hebung des Zwerchfells (Exzentrisch) und Senkung des Brustkorbes mit der Schwerkraft und mit der Elastizität der Lunge Inspiration: Anspannung des Zwerchfells, Hebung des Brustkorps durch Anspannung der Mm. scaleni und der Mm intercostalis externi und sonstigen Atemhilfsmuskeln die den Brustkorb ebenfalls anheben und erweitern, arbeiten somit aktiv gegen die Elastischenkräfte .(Unter dem Einfluss des Symphatikus kommt es in der Inspirationsphase zu einer Erschlaffung der glatten Bronchialmuskulatur und damit zu einer Erweiterung der Bronchien (Bronchodilatation).) - Exspiration: Die Verkleinerung von Brustkorps und Lunge folgt passiv der Schwere und der Elastizität nach. Bei verstärkter Ausatmung müssen die Bauchmuskeln und die Mm. intercostalis interni das Zwerchfell aktiv nach obern drängen. (Der Parasimphatikus bewirkt in der späten Expirationsphase eine Kontraktion der glatten Muskulatur, wodurch die Bronchen verengt werden. ( Bronchokonstriktion ) ) 7. Welche Rolle spielt die Auskleidung der Alveolen mit dem surfactant? Damit die Alveolen trotz ständig bei der Atmung auftretenden Druckschwankungen nicht zusammenfallen oder platzen,ist ihre Innenfläche mit surfactant überzogen (Monomolekulare Schicht; wirkt nicht behindernd für den O2-Durchgang). Zusammen mit den elastischen Fasern, die die Alveolen netzartig umgeben, ist der Oberflächenfaktor surfactant die wichtigste Einflussgröße für die Dehnbarkeit der Lunge. Funktion: Verminderung der Oberflächenspannung (Spüli) Wird während des 6.-7. Schwangerschaftsmonats gebildet. 8.Was ist ein Pneumothorax, wodurch entsteht er? Pneumothorax ist, wenn Luft in den Pleuraspalt gelangt. Die betroffene Lunge fällt dabei infolge ihrer eigen Elastizität in sich zusammen und fällt für die Atmung aus. Auch die Funktion der anderen Lunge ist beeinträchtigt, da ein Teil der Atemluft zwischen gesunder und kollabierter Lunge hin und her pendelt und damit nicht zum Gasaustausch beiträgt. Entstehung: - Bei geschlossenem innerer Pneumothorax: Nach platzen einer Emphysemblase, Tuberkulose, Lungenverletzung durch Barotrauma (Überdruck) oder forcierter Überdruckbeatmung (Frühchen oder Taucher). Die Luft aus dem Alveolraum ins in die Pleurahöhle gelangt. - Bei offenem äußerem Pneumothorax: Brustkorbverletzung, Luft gelangt von außen in den Pleuraspalt, wodurch der Unterdruck im Pleuraspalt aufgehoben ist. Atmet der Patient aus so wird die Luft wieder nach außer gepresst. - Ventilpneumothorax: (Bei Wunde von außen) Entsteht, wenn die bei jeder Atembewegung in den Pleuraspalt eingedrungene Luft nicht mehr entweichen kann, weil ein Gewebestück als Ventil wirkt. So entsteht ein Überdruck in Pleuraraum der kranken Seite, der das Herz verdrängt und den gesunden Lungenflügel komprimier . P Taschenbuch S 111 Bilder Wie wirt er akut versorgt, wie stationär Behandelt? Akut: Druckverband (Luftdicht verschließen; z.B. Gegenstand stecken lassen) Stationär: - Ventilpneumothorax: öffnen des Ventils -> Überdruck ablassen - offener äußerer: Schließen der Wunde; Überdruckbeatmung, damit sich die Lunge wieder entfaltet - Wozu kann aus medizinischen Gründen das Setzen eines Pleuratoraxes erforderlich sein ? Bei Bakterien im Pleuraspalt zur Ruhigstellung eines Lungenflügels. Zur Verhinderung der Verklebungen der Pleurablätter z.B. bei Entzündungen. Bei Verletzungen oder Wunden eines Lungenflügels wird künstlich Luft in den Pleuraspalt eingebracht um den Lungenflügel auszuschalten. Er bewegt sich nicht mehr im Atem Rhythmus und kann so heilen. 9.Wie kann man eine restriktive von einer obstruktiven Ventilationsstörung unterscheiden. Durch welche Ursache oder krankhaften Veränderungen können sie ausgelöst werden? Obstruktive: (Verengung der Atemwege) Ursache: - Lungenemphysem - Schleimhautschwellung - Einlagerung von Sekret - Bronchospasmen - Druck von Außen auf die Bronchen - Asthma bronchiole - Chronische Bronchitis - Sekundenkapazität erniedrigt - VC bleibt gleich Restriktive Funktionsstörung: (Ausdehnfähigkeit verringert) Ursache: - Skoliose - Pleuraerguß - Pleurablattverwachsung - Lungenfibrose - Pleuritis - Buckel KKH - Segmentresektion - Lobektomie - Pneumektomie - Lungenödem - Schwangerschaft - Bauchödem - Adipositas -> VC sinkt, Sekundenkapazitt FEV1 bleibt 10. Wodurch wird die Atmung ( Atemzeitvolumen) gesteigert? Welcher Zustand bewirkt die stärkere Atmungssteigerung: Hyperkapnie, Hypoxie oder eine Azidose? -Durch körperliche Belastung, -Ein erniedrigter PH-Wert im Blut (unter 7,4), -Ein erhöhter Kohlendioxidgehalt in Blut, -Ein erniedrigte Sauerstoffsättigung im Blut steigert das Atemzeitvolumen. An dieser Steigerung sind sowohl die Atemfrequenz als auch das Atemzugvolumen beteiligt. Hyperkapnie bewirkt die größte Atemsteigerung. Hyperkapnie: Wird zuwenig CO2 abgeatmet (Hypoventilation), steigt der CO2Patialdruck im Plasma an, dies nennt man Hyperkapnie. Es entstehe eine respiratorische Azidose. Hypoxie: Verminderung des Sauerstoffpartialdrucks im arteriellen Blut. Atemzeitvolumen wird gesteigert. Azidose: Abfall es PH-Wertes des arteriellen Blutes unter 7,38-7,42. 11. Was versteht man unter Vitalkapazität und Sekundenkapazität? Vitalkapazität VK : Ist das Volumen von maximaler Ausatmungsstellung bis zur maximalen Einatmungsstellung. Ca. 4-6l (Sportler mehr) Atemzugvolumen VT + inspiratorisches Reservevolumen IRV + expiratorisches Reservevolumen ERV = Vitalkapazität VK Sekundenkapazität: Luftmenge, die man nach einer maximalen Einatmung innerhalb einer Sekunde maximal Ausatmen kann. 12. Bis zu welchem Höhenunterschied = Tiefe kann ein Mensch Wasser durch den erzeugten Unterdruck in der Lunge hochsaugen? Wie hoch kann er Wasser in einem Strohhalm senkrecht hochpumpen (= Valsalva-Versuch)? Welchen Druck wendet er dabei auf? Angabe in mbar, atm, hPa, mmHg, mmWassersäule. Hochsaugen: 1m Drücke: 1m H2O = 1000mm H2O = 101,3 hPa = 76 mmHg = 0,1 atm = 0,1 bar = 100 mbar Valsalva-Versuch: 1,5m Drücke: 1,5m H2O = 1500 mm H2O = 151,95 hPa = 114 mmHg = 0,15 atm = 0,15 bar = 150 mbar 13. Wie wird im peripheren Blut die Blutgaskonzentration physiologisch reguliert, wo sitzen diese Rezeptoren? Gemessen wird es durch Chemosensoren. Vorkommen: - Aorta, a. carotis = sinus carotis (für kurzfristige Veränderungen); misst den Sauerstoff-Partialdruck (pO2), den Kohlendioxid-Partialdruck (pCO2) und den pH-Wert - Medulla oblongata (für langfristige Veränderungen), misst nur den pCO2 im Liquor (- pO2 wird auch in der Niere gemessen) 14. Was ist eine respiratorische Azidose? Wie entsteht sie? Wodurch unterscheidet sie sich von einer metabolischen Azidose? Respiratorische Azidose: - Übersäuerung des Blutes durch "falsches Atmen" / zu langsames Atmen -> Erhöhung der CO2-Konzentration im Blut -> pH-Wert im Blut sinkt Wie entsteht sie? Ursache sind - eine Verminderung des funktionstüchtigen Lungengewebes( z.B. Tuberkulose, Lungenfibrose, Mukoviszidose) - eine Behinderung des alveolären Gasaustausch (z.B. beim Lungenödem) - eine Lähmung der Atemmuskeln (z.B. Kinderlähmung) - ein unzureichender Atemantrieb (z.B. Schlafmittelvergiftung) - eine Einschränkung der Brustkorb Beweglichkeit (z.B. Skoliose) Kompensation: Vermehrte Wasserstoffausscheidung durch die Niere Vermehrte CO2-Abatmung Wodurch unterscheidet sie sich von einer metabolischen Azidose? Metabolische Azidose: - Überschuss an Wasserstoffionen oder ein Basenverlust = Übersäuerung des Blutes - Metabolisch, da die Ursache im Stoffwechsel liegt Ursachen: - Säurezufuhr von außen (z.B. Essig) oder Abbau von Alkohol oder zu viel Fleisch. - Der Körper baut sich aus Stoffen eine Säure, z.B. Diabetes-PAT in Folge einer Stoffwechselstörung - Niereninsuffizenz, - Hypercaliämie (z.B. Diabetes Mellitus) - Vermehrt anerober Abbau von Glukose in Milchsäure (Körperliche Arbeit) - Durchfall und Erbrechen(zu hoher Salzsäure Verlust in Magen) Gegenregulation: Niere scheidet Protonen aus und Bildet Amoniak und Phosphate Vermehrte CO2-Abatmung (Hyperventilation) 15. Warum kann über die Atmung der Blutdruck kurzzeitig verändert werden? Wodurch kann der Einfluss der Atmung auf die Kreislauffunktion zustande kommen? Bei der EA in den Bauch: Durch die Kontraktion des Zwerchfells sinkt der Druck der Lunge auf das Herz ab -> Blutdruck sinkt Bei der AA: Zwerchfell und Bauch heben sich -> Brustkorb wird kleiner -> Druck aufs Herz steigt -> Systolischer Druck + Druck von außen addieren sich -> Blutdruck steigt Berechnung: 120 mmHg (normaler Blutdruck) + 114 mmHg (pressen = Valsalva-Versuch) = 234 mmHg = ~3m H2O 16. Welche Zusammensetzung besitzt die Einatemluft, welche die Ausatemluft? %O2 %N2 %CO2 Temp.°C H2O Einatemluft: - 21% O2 - 78% N2 - 0,03% CO2 - ca. 1% Edelgase - H2O Temperatur abhängig Ausatemluft: - 16% O2 - 78% N2 - 4% CO2 - 1% Edelgase - 6% Wasserdampf (H2O) - Temp. 37°C Ab 9°C Umgebungstemperatur gibt es eine Kondensreaktion. Mann in Kiste, 2000l Luft = 400l O2 -> 10 Atemzüge/Min = 5l/Min = 400 Min 21% O2 der Einatemluft wird als Ausatemluft auf 16% O2 reduziert -> O2 kann erneut veratmet bis auf 9-11% O2-Konzentration -> 400 Min * 2,5 = O2 Ausschöpfung = 1200 Min = 20 Stunden (2,5 weil das LuftVolumen in der Kiste 2,5* durchgeatmet werden kann, bis die O2-Konzentration auf 9-11% O2 sinkt) (9-11%, weil dann das Konzentrationsgefälle in den Alveolen nicht mehr ausreicht, damit ein Gasaustauch stattfindet) 17. Wie erfolgt der Gasaustausch in der Lunge? Wie wird O2 bzw. CO2 im Blut transportiert? - Diffusion ufgrund des Konzentrationsgefälles Partialdrücke O2 CO2 Arteriell 5,3 kPa 6,1 kPa Alveolär 13,3 kPa 5,3 kPa Konzentrationsgefälle 8 kPa 0,8 kPa Diffusionsweg 1-2 µm (Blut-Luft-Schranke; = Membran Gefäß + Membran Alveole + Basalmembran + Surfactant) Transport CO2: - ca. 80% des CO2 als HCO3 (Bicarbonat) direkt in Plasma gelöst (sehr langsamer Vorgang) -> Prozess wird durch den Erythrocyt beschleunigt (durch Carboanhydrase) und wieder ins Plasma abgegeben -> H2O + CO2 = H2CO3 (Kohlensäure) -> zerfällt durch Carboanhydrase als Katalysator in H+ + HCO3- (Bicarbonat bzw. Hydrogencarbonat) - ca. 10% des CO2 direkt am Hämoglobin gebunden (- Rest als CO2 selbst im Plasma gelöst) Transport O2: - an ca. 98,5% des zur Verfügung stehenden Hämoglobins gebunden (durch Ansäuerung des Hämoglobins durch z.B. Laktat wird O2 vom Hämoglobin gelöst und ins Plasma abgegeben -> diffundiert durch das Konzentrationsgefälle wieder ins Gewebe) 18. Warum muss ein Tieftaucher beim Auftauchen an die Oberfläche eine Dekompressionszeit einhalten? Bezüglich Stickstoff: - beim Abtauchen steigt durch den hydrostatischen Druck die Aufnahme von N2 ins Gewebe an, das sich v.a. an lipidhaltigem Gewebe (Bsp: Myelinschicht der Nerven) anlagert - beim Auftauchen wird N2 wieder ins Blut abgegeben und abgeatmet - geschieht das Auftauchen zu rasch, kann der N2 nicht schnell genug abgeatmet werden und wird im Gewebe blasenförmig frei Folgen: - Embolien in Gefäßen, dadurch u.a. durch die Neigung zur Anlagerung an lipidhaltigem Gewebe (Myelinschicht) Schädigung der Nerven Allgemein (Barotrauma): - beim Abtauchen wird Gas durch den hydrostatischen Druck komprimiert (bei 20m Tiefe 6l auf 2l) - der Taucher ist atmet weiter, um die Lunge wieder mit 6l zu füllen (was bei normalem LuftDruck an der Oberfläche 18l entspricht) - beim Auftauchen dehnen sich die Gase wieder aus - werden diese nicht ausreichend abgeatmet, dehnen sich die Gase in der Lunge zu weit aus, was zu Lungenverletzungen führen kann; in Gefäßen bilden sich Gasblasen, die zu Embolien führen können Ertrinkungsunfälle beim Tauchen 1. Normalerweise zwingt die allmähliche Anreicherung von CO2 den Taucher zum Wiederauftauchen und zum Atmen. Hyperventiliert man vor dem Tauchen stark, erniedrigt man damit den CO2Gehalt im Körper -> der Atemreiz wird ebenfalls stark vermindert. Wegen des relativ hohen O2-Druckes und der damit fehlenten Atemreize über die glomera carotica kann dann die Apnoezeit verlängert werden. Wenn der Taucher tiefer taucht, ergibt sich eine zusätzliche Abnahme der Alveolären O2-Konzentration durch vermehrte Abgabe von O2 ins Blut. Beim Aufsteigen aus großen Wassertiefen in flaches Wasser fällt der alveoläre O2-Druck mit der Rückkehr zum Normaldruck schnell ab, und zwar so schnell, das kritische Werte erreicht werden und es zur Bewusstlosigkeit kommen kann. -> Ersaufen kurz vor der Wasseroberfläche! 2. Druckbedingte Verletzung des Trommelfells Durch starke Wölbung des Trommelfells nach innen kann es zu Einrissen im Trommelfell kommen. Dringt kaltes Wasser in den Mittelohrraum ein, wird das dort anliegende Gleichgewichtsorgan gereizt, was zu Schwindel, Orientierungsstörung und Übelkeit führt. -> Taucher weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Vorbeugung durch Nase zuhalten und Luft ins Mittelohr pressen. 19. Was versteht man unter dem 'Bohr-Effekt', wie beeinflusst er die O2-Bildungskurve des Hämoglobins? Bohr-Effekt: Die Abhängigkeit des Verlaufs der Sauerstoff-Dissoziationskurve (Zerfallskurve) vom pH und CO2-Patialdruck. Der Bohr-Effekt erleichtert die Sauerstoffbindung im Lungenkreislauf und die Sauerstoffabgabe im Gewebe. In der Lunge wird nämlich durch die CO2-Abgabe der Pco2 des Blutes gesenkt und der pH erhöht, dadurch wird die Bindungsfähigkeit für O2 erhöht. In den Geweben wird durch die CO2-Aufnahme der Pco2 des Blutes erhöht und der pH erniedrigt, dadurch wird die O2-Freisetzung aus dem Blut begünstigt. Einfluss auf die O2-Bindungskurve: Eine Reihe von Faktoren beeinflusst die O2-Affinität des Hämoglobins, das heißt die O2-Sättigung bei gegebenem O2Patialdruck. Affinitätsabnahme zeigt sich in einer Rechtsverschiebung der Bindungskurve und kann verursacht werden durch - Erhöhung der Temperatur - Erhöhung der H+-Konzentration - Erniedrigung des pH Affinitätszunahme zeigt sich in einer Linksverschiebung der Bindungskurve und kann verursacht werden durch - Abkühlung - Erniedrigung der H+-Konzentration - Erhöhung des pH (Bohreffekt: Ist wenn die O2- Bindungskurve nach rechts verschoben ist . Dies Bedeutet das in der Periverie aus dem Blut mehr O2 abgegeben werden kann, ohne das dazu der O2 Patialdruck gesenkt und somit die Triebkraft der O2- Abdiffusion geschmälert wird.)