Prävention und 1. Hilfe

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Prävention und 1. Hilfe
- SS 2004 2. Semester - Dozent: Lars Bendzuck, 05624/925021, Do. 17:00-17:30 [email protected]
1. Vorlesung, Do. 22.04.04 1530 –1700, Sporthalle
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§ 323c StGB -> nur eine Drohung -> keine Verurteilung bis jetzt
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! Ein Verletzter wird nie allein gelassen!
Einen zweiten Erwachsenen besorgen -> Unfallgeschehen mitteilen > Notruf abgeben lassen
Sekretariat schlecht, da die keine Ahnung von dem Geschehen
haben
Bei Notruf früher: 5 W: Was, wo, welche Verletzung, wie viele
Verletzte, warten
Heute veraltet: 1 W: WARTEN AUF RÜCKFRAGEN!!!!
110 – Polizei
112 – Feuerwehr und Notruf
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Rettungskette:
-> Sofortmaßnahmen -> Notruf -> weitere Hilfe -> Rettungsdienst
-> Krankenhaus
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Sofortmaßnahmen: Druckverband, HLW, stabile Seitenlage,
Absichern
2. Vorlesung, Do. 29.04.04 1530 –1700, Sporthalle
Notfälle (Verletzte 1997)
 Haushalt: 2,7 Mio.
 Freizeit: 2,5 Mio.
 Arbeit:
1,7 Mio.
 Schule: 1,5 Mio.
 Verkehr: 0,5 Mio.
Atmung
Organe, die an der Atmung beteiligt sind: Mund, Nase, Kehlkopf (Obere
Atemwegsorgane)
Kehlkopf:
Schließung und Öffnung durch Reflex (Bei Wahrnehmung per Augen und
Kontakt) und Druckreglung (20 mbar).
Querschnitt durch den menschlichen Sprechapparat
Diese Graphik zeigt die anatomischen Strukturen des Mund-, Hals-, Nasen- und
Rachenraumes.
Lunge:
Luftröhre spaltet sich auf in den rechten Lungenflügel (3 Klappen) und den
linken Lungenflügel (2 Klappen).
Der rechte Lungenflügel weist drei Lappen auf, der linke zwei; zwischen den Flügeln liegt
das Herz. Die beiden Äste der Luftröhre, Bronchien genannt, verzweigen sich in den
Lungenflügeln zu immer kleineren luftführenden Gefäßen. Diese enden in Alveolen,
winzigen Lungenbläschen, die von Kapillaren umgeben sind. Wenn sich die Alveolen mit
eingeatmeter Luft füllen, diffundiert Sauerstoff ins Blut der Kapillaren und wird vom Herz
in die Körpergewebe gepumpt. Kohlendioxid diffundiert aus dem Blut in die Lunge und
wird ausgeatmet.
Atemprozess
O2 (Sauerstoff)
N2 (Stickstoff)
CO2 (Kohlendioxid)
Sonstige
Ein
21%
78%
0,04%
1%
Aus
17%
78%
4%
1%
O2 wird eingeatmet und CO2 wieder ausgeatmet. Die Umwandlung
geschieht in den Alveolarbläschen.
Die ausgeatmete Luft enthält ausreichend Sauerstoff zur Lebensrettung!
[Die linke Herzkammer besitzt mehr Muskel als die rechte -> man denkt,
dass das Herz links liegt -> Das Herz liegt aber nur zu 2/3 rechts, der Rest
des Herzens liegt hinter dem Brustbein.]
Umgebungsdruck bei O 1 Bar, je höher man kommt, desto niedriger ist
der Druck, je tiefer man kommt, desto höher stiegt der Druck, pro 10m
um 1 Bar.
Je höher der Co2-Gehalt in einem Raum, desto müder wird man und man
muss gähnen.
-> Der Körper orientiert sich am CO2, nicht am O2
Atemmechanik
Brustkorb: Zentrales Steuerorgan bei der Atmung
Einatmung -> aktiver Vorgang (in 90% der Fälle, man braucht Muskulatur
(Zwischenrippenmuskulatur), um den Brustkorb nach oben zu ziehen ->
Nur passiv bei Bauchatmung (keine Aktivität des Brustkorbs)
Ausatmung -> passiver Vorgang -> Durch hochgezogenes Zwerchfell
entsteht ein Unterdruck, der ausgeglichen werden muss
Atmung beim Menschen
Wenn sich das Zwerchfell kontrahiert und somit senkt, ziehen Musculus intercostalis und Musculus pectoralis
den Brustkorb auseinander. Die Brusthöhle dehnt sich aus, Luft strömt durch die Luftröhre in die Lunge, um das
entstandene Vakuum auszufüllen. Wenn sich das Zwerchfell hebt, kontrahieren die Lungen, und die Luft strömt
wieder aus.
Volumen beim Einatmen:
Ca. 500-800ml pro Atemzug -> Erwachsener
Ca. 200-600ml pro Atemzug -> Schulkind
Atemzüge pro Minute:
15-12 mal -> Erwachsener
20-15 mal -> Kind
(je kleiner, desto schneller)
Pleuraspalt:
Brustfell oder Pleura, häutige, doppelwandige Auskleidung der Brusthöhle
bei höheren Wirbeltieren und dem Menschen. Die innere Wand
(Lungenfell, Pleura pulmonalis) liegt fest an der Oberfläche der Lunge an,
die Außenwand (Pleura parietalis) stellt die Innenauskleidung der
Brusthöhle dar, welche ganz von der Lunge ausgefüllt ist. Durch die
Ausscheidung von Flüssigkeit zwischen die beiden Wände wird eine
reibungsfreie Bewegung bei der Atmung gewährleistet.
-> leer, Vakuum
-> Ohne Pleuraspalt keine Atmung möglich
-> Rippe zieht Lunge nach außen – Entstehung eines Unterdrucks – man
kann einatmen – geht nur wegen Vakuum
-> Verletzung des P. würde zum Tod führen, wenn nicht beide
Lungenflügel getrennt wären
-> Lungenflügel fällt in sich zusammen - Pleuraspalt füllt sich mit Luft –
Luft geht nicht mehr raus – man kann nicht mehr einatmen (Toraxdrenage – Nadel zum Luft rauslassen)
Unterschied zwischen einem Erwachsenen und einem Kind im Bereich Hals
– Kopf:
Babys haben keinen Hals – Kehlkopf sitzt extrem weit oben – Kinder
haben häufiger Atemwegserkrankungen
Atemwegsverletzungen
a) Fremdkörper in der Luftröhre
Anzeichen:
 Typischer Griff zum Hals
 Husten, Würgen, Atemnot -> kein Luftstrom -> keine Geräusche
 Blaufärbung von Haut und Lippen -> Sauerstoffmangel
Maßnahmen:
 Auf Rücken schlagen (Schulterblätter) -> Zum Druck erzeugen
 Oberkörper nach vorne beugen zwischen die Schulterblätter
schlagen
 Betreuen – Kontrolle – ggf. Notruf
 Heimlich-Handgriff (wird heute nicht mehr bei Erste Hilfe Kursen
gelernt)
Heimlich-Handgriff
Die Kraft, die erforderlich ist, um einen Fremdkörper aus dem Atemweg eines Erstickenden zu lösen, kann
Verletzungen innerer Organe zur Folge haben. Der Heimlich-Handgriff sollte deshalb nur angewandt werden,
wenn Schläge auf den Rücken wirkungslos bleiben. Im letzteren Fall beugt sich der Betroffene, wenn er bei
Bewusstsein ist, so weit herunter, dass der Kopf sich unterhalb der Lunge befindet. Die Person, die erste Hilfe
leistet, platziert einen kräftigen Schlag zwischen die Schulterblätter – notfalls bis zu viermal.
b) Insektenstich im Mund/Kehlkopf
Anzeichen:
 Schmerzen im Mundraum
 Rasch fortschreitende Schwellung
 Zunehmende Atembeschwerden
 Bei Kindern Erstickungsgefahr, da die Luftröhre kleiner als bei
Erwachsenen ist, aber die Schwellrate genauso ->
LEBENSBEDROHLICH
Maßnahmen:
 Kühlen (Eis(würfel) lutschen lassen, Hals von außen kühlen)
 Betreuen – Kontrolle – NOTRUF!
 Lebensbedrohlich für Erwachsene nur bei Allergie
3. Vorlesung, Do. 06.05.04 1530 –1700, Sporthalle
c) Atemwegsvergiftung: Gase
CO (Kohlenmonoxid)
Leichter als Luft
Entsteht bei unvollständiger Verbrennung
Bindet sich 300x besser als O2
-> man nimmt es vor O2 auf ->
Verschlechterung der O2 Aufnahme
Nicht wahrnehmbar
Hoch-explosiv
Verflüchtet schnell, da leichter als O2
CO2
Schwerer als luft
Ensteht bei Verbrennungen (gering),
Gärungsprozessen
Man kann es nicht riechen, sehen,
schmecken
Bildet O2 - Seen
Nicht explosiv
Ohne Luftströmung bekommt man CO2
nicht aus einem Raum
Bei Aufnahme keine Farbveränderung
Jagender Puls (Krämpfe)
Eingeatmetes CO wird man nicht mehr los
Maßnahmen
Lüften, Feuerwehr rufen
Person aus Raum bringen, nicht einatmen,
beatmen/selber atmen lassen
Atemwegserkrankungen
a) Hyperventilationstetanie
(=Verkrampfung auf Grund einer Überatmung)
[Hyper = über/mehr, Ventilation = Form der Atmung, Tetanie = Verkrampfung]
 Abatmung von CO2

Rein psychische Erkrankung
-> meist bei psychisch/emotional belasteten Menschen
-> Viel häufiger Frauen als Männer
-> kein physischen Ursachen
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
Sauerstoffgehalt steigt (97% -> 100%)
CO2 wird permanent abgeatmet
Mineralstoffe im Körper: Ca+ (Muskelerregung), Mg (Muskelabregung),
Kal (eine Schwankung von 10% reicht für Tod)
Bei CO2-Abatmung: Anbindung von Ca+ -> nicht genug Ca+ für
Muskelerregung
Erkennungszeichen:
-> Mehratmung (kurz und schnell)
-> „Pfötchenstellung“ (Füsse und Hände zusammengezogen)
Maßnahmen:
-> Person kommt aus der Tetanie schwer allein raus
-> nicht tödlich
-> CO2 Aufnahme bewirken (z.B. in Tüte atmen)
-> BETREUUNG ! (Zuerst)
b) Asthma
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
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Atemwegserkrankung, bei der die Atmung durch Krämpfe und
Verengungen der Luftwege sowie durch Schleimhautschwellungen
behindert ist
5-7% der Bevölkerung
Nebenerscheinung von Allergiebehandlungen
Formen des Asthma: allergisch, chronisch, berufsbedingt, analgetiger
(Schmerzmittel -> Aspirin, Paracetamol)

Symptome:
-> Verengung der Luftröhre -> Luftstrom gering
-> Unruhe, Angst, Schwierigkeit beim Ausatmen
-> Verkrampfung der Lungenmuskulatur -> schwerer atmen
-> Blaufärbung (Sauerstoffmangel)
-> vermehrter Speichelfluss
-> Ausatmung schwierig: CO2 gelangt nicht mehr aus der Lunge
- Nach einiger Zeit: nicht genug Lungenvolumen für O2 vorhanden
-> Bodybuilder-Effekt: Nach einiger Zeit hat der Köper nicht mehr
genug Kraft zum Atmen
-> Geräuschbildung (Pfeifen) beim Ausatmen (bei Bronchitis: Pfeifen
bei Aus- und Einatmen)

Maßnahmen:
-> Hinsetzen – Arme nach hinten aufstützen (Oberkörper erhöht)
-> Betreuung – Beruhigen – Atemfrequenz senken – Mitatmen Mitsprechen
-> Lippenbremse: über Backen ausatmen
-> Sprays: Corticoide, Kortison – 2 Hübe während tief einatmen
Erstickungsgefahr für Bewusstlose in Rückenlage
Bewusstlosigkeit:



Keine Reaktion auf ansprechen und anfassen (Schmerzreize)
Atmung funktioniert
Externer (Körper-)Muskeltonus versagt völlig
-> Zunge fällt nach unten (wegen Rückenlage) – Gefahr der
Erstickung
-> Magenverschlussmuskel: Magen liegt höher als Kopf – Inhalt
läuft in Hals – oft auch in die Lunge – Folge: Lungenentzündung
Maßnahmen:
 Atemwege freimachen -> Kopf überstrecken -> Zunge wird
angehoben
 Stabile Seitenlage
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