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Atmungssystem
Das Wichtigste in Kürze
Modul Pranayama 1
2. Oktober 2015
Übersicht
• Innere und äussere Atmung
• Atmungssystem: Bestandteile
• Atemapparat
• Aufbau der Lunge
• Atemmuskulatur
• Atmungssystem: Mechanik
• Muskuläre Atembewegung
• Hydraulik (Volumen und Druck)
• Atmungssystem: Funktionen
• Gasaustausch
• Entgiftung und Entsäuerung
• Zusammenfassung
Innere und äussere Atmung
• Als «innere» Atmung bezeichnet man die Zellatmung oder auch die aerobe
Atmung.
• Die Zellatmung ist ein Stoffwechselprozess in der Zelle: Mithilfe von
Sauerstoff (O2) wird durch die Mitochondrien Wasserstoff (H) oxidiert,
daraus entsteht Wasser (H2O) und es wird Energie in Form von ATP
freigesetzt.
• Als «äussere» Atmung bezeichnet man die Lungenatmung, auch Ventilation
genannt. Zur äusseren Atmung gehören z.B. auch Haut-, Kiemen- und
Tracheenatmung.
• Die Lungenatmung ist ein Gasaustausch, es wird u.a. Sauerstoff (O2) aus der
Umgebungsluft aufgenommen und Kohlendioxid (CO2) abgegeben.
• Die Atemluft wird durch Nase oder Mund über die Atemwege zur Lunge hinund wieder zurückgeführt. Der eigentliche Gasaustausch geschieht beim
Übergang von Lungengewebe und Blutkreislauf mithilfe von Membranen.
Atemapparat
Der Atemtrakt oder Atemapparat besteht aus Atemweg und Lungen:
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Nase
Rachen (Pharynx)
Kehlkopf (Larynx)
Luftröhre (Trachea)
linker und rechter Luftröhrenhauptast (Stammbronchus)
Bronchien
Bronchiolen
Lungenbläschen (Alveolen)
Beim Embryo bildet sich die Lungen aus dem inneren Keimblatt
(Entoderm) als Ausstülpung des Vorderdarms heraus. Aus dem
gleichen Keimblatt entspringen das Verdauungs- und Harnsystem.
Atemapparat: Nase
• Erwärmung der Luft
• Reinigung der Luft
Aufbau der Lunge
• Zungenbein
• Freier, nur muskulär fixierter Knochen mit
Schaukelfunktion
• Aufhängung für Kehlkopf und Luftröhre
• Kehlkopf (Larynx)
• Trennung von Luft- und die Speiseröhre durch
Kehldeckel (Absenkung beim Schlucken)
• Modulation der Luft durch Stimmbänder
Aufbau der Lunge
• Luftröhre (Trachea)
• Verbindung von Kehlkopf und Bronchien
• Schlauch, durch Knorpelspangen eröffnet
• Spangen verhindert das Kollabieren
• Luftstrom erzeugt Sogwirkung (Bernoulli-Effekt)
• Hinter der LR liegt die Speiseröhre
• 2 x Luftröhrenhauptast (Stammbronchus)
• Innenseite der Bronchien besteht aus einer
Schleimhaut mit Flimmerepithel (feine Härchen) und
Becherzellen (schleimproduzierende Drüsen)
Aufbau der Lunge
• Bronchien (Bronchialbaum)
• Konduktiver Abschnitt (anatomischer Totraum)
• Leitet die Atemluft zum respiratorischen Abschnitt
• Bronchiolen
• Endbronchiolen sind die letzte Verästelung des Totraums
• Atmungsbronchiolen sind ca. 0,5mm gross
• Lungenbläschen (Alveolen)
• Wie Weintrauben um den Alveolargang angeordnet
• Die Grösse schwankt zwischen 50 bis 250µm
• Die Anzahl beläuft sich auf mehr als 300 Mio. und die
Gesamtoberfläche wird auf ungefähr 100m2 geschätzt
• Ort des Gasaustausches: Die Membran zwischen Alveolar- und
Kapillarsystem ist so dünn, dass die Atmungsgase
hindurchdiffundieren können (Blut-Luft-Schranke)
Aufbau der Lunge
• Rechter Lungenflügel
• 3 Lungenlappen
• 10 Segmente
• Linker Lungenflügel
• 2 Lungenlappen
• 9 Segmente
• Nice to know
• Lungenspitze überragt um 1-2cm das Schlüsselbein
• Die Lunge ist ca. 1300g schwer (1,6% des Körpergewichtes),
die Differenz zwischen Mann und Frau beträgt max. 200
Gramm
• Pro Minute strömen 6 Liter Blut durch die Lungen und
nehmen dabei rund 300ml Sauerstoff auf
• Die Lungen scheidet jeden Tag einen halben Liter Wasser aus
• Über die Atmung wird 217 mal so viel Säure aus dem Körper
abgeführt wie über das Harnsystem (Nieren)
Rosa = Lunge
nach Ausatmung
Blau = Lunge
nach Einatmung
Atemmuskulatur
Für die Atembewegung wichtig:
• «Pleura» meint allg. Brustfell
• Rippenfell (pleura costalis)
• Lungenfell (pleura visceralis)
• Brustfell (pleura parietalis)
• Ermöglicht Lungenbewegung
• Unterdruck im Pleuraspalt spannt
die Lunge auf und unterstützt somit
die Einatmung
• Pathologie: Pneumothorax
• Atemmuskulatur
• Einatmung
• Zwerchfell (diaphragma)
• Äussere Zwischenrippenmuskeln (m. intercostales
externi)
• Treppenmuskeln (m. scaleni)
• Ausatmung
• Innere Zwischenrippenmuskeln (m. intercostales
interni)
• Unterrippenmuskeln (m. subcostalis)
• Querer Brustmuskel (m. transversus thoracis)
• Atemhilfsmuskulatur
• Einatmung
• Rippenheber (m. levatores costarum)
• Verschiedene Sägemuskel (m. serrati)
• Kleiner u. grosser Brustmuskel (m. pectoralis minor
/ major)
• Kopfnicker (m. sternocleidomastoideus)
• Aufrichter (m. erector spinae)
• Ausatmung
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Schräge Bauchmuskulatur (m. obliqui abdominis)
Querer Bauchmuskel (m. transversus abdominis)
Gerader Bauchmuskel (m. rectus abdominis)
Hustenmuskel (m. latissimus dorsi)
Quadr. Lendenmuskel (m. quadratus lumborum)
Atemmuskulatur: Zwerchfell
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Form eines Fallschirms
Zwei Muskelkuppen mit Sehnenplatten
Kontraktion  Einatmung (aktiv)
Entspannung  Ausatmung (passiv)
Autonome Kontraktion: 23’000 x pro Tag
Sorgt für Zirkulation im Körper, ist also
eine venolymphatische Pumpe
• Enthält Durchgang für Speiseröhre,
Nerven und Blutgefässe.
Atemmechanik
• Bauchatmung (Zwerchfell)
• Brustatmung (Rippenmuskulatur)
• Die autonome Atmung wird reguliert durch das
Atemzentrum im verlängerten Rückenmark
• Auslösung durch Chemorezeptoren, die auf
Kohlenstoffdioxidgehalt des Blutes reagieren
• Weitere Rezeptoren reagieren auf den pH-Wert des
arteriellen Blutes und bei Sauerstoffmangel
• Nervus vagus drosselt Einatmung bei einer bestimmten
Ausdehnung der Lunge
• Die Atemfrequenz bezeichnet die Anzahl
Atemzüge pro Minute
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Erwachsene 11-15
Jugendliche 16-19
Schulkinder ca. 20
Kleinkinder ca. 25
Säuglinge ca. 30
Neugeborene bis 50
Vier Phasen der Zwerchfellkontraktion:
1. Kompression (Zusammenziehen)
2. Henkelbewegung (untere Rippen)
3. Rotation der Rippen nach aussen
4. Rotation des Zwerchfells nach hinten
unten
Volumen und Druck
• Bei Einatmung entsteht Unterdruck (-0,4 bis 20kPa)
• 20kPa = 0,2bar oder 2kg/m2
• Das Atemvolumen bezeichnet die Menge der
eingeatmeten Luft im Ruhezustand
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Erwachsene 500-800ml
Jugendliche 300-400ml
Schulkinder 200-300ml
Kleinkinder 100-200ml
Säuglinge 20-40ml
• Atemzeitvolumen = Atemvolumen x
Atemfrequenz/min (ca. 8-10 Liter)
Gasaustausch
Luft der EA besteht aus:
78% Stickstoff
21% Sauerstoff
0,04% Kohlendioxid
Edelgas
Luft der AA besteht aus:
78% Stickstoff
17% Sauerstoff
4% Kohlendioxid
Edelgase
• Kohlenstoffdioxid diffundiert 20x mehr als Sauerstoff
• In der gleichen Zeit dringt zwanzig mal mehr CO2 durch die
Membran als 02
• Sauerstoff dient zur «Verbrennung» der aufgenommenen
Nahrung (Freisetzen von Energie durch Oxidation)
• Für 1 Teil Zucker werden 6 Teile Sauerstoff benötigt
• Etwa 80% der freigesetzten Energie braucht das Gehirn
• Steigt die CO2-Konzentration im Blut, sinkt der pH-Wert
• Azidose (zu sauer, pH-Wert unter 7,4)
• Ansammlung von Stoffwechselprodukten im Blut
• Allergien, Entzündungen, Nervosität und
Stimmungsschwankungen, Übergewicht?
• Sinkt die CO2-Konzentration im Blut, steigt der pH-Wert
• Alkalose (zu basisch, pH-Wert über 7,4)  Einfluss auf
Elektrolythaushalt
• Unterversorgung des Gewebes mit Sauerstoff
• Antriebslosigkeit, Schwäche, Parästhesien (Kribbeln), Krämpfe?
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