Innere Medizin 1 Thema 1: Apoplex Definition: Akute Durchblutungsstörung des Gehirns mit neurologischen Ausfällen (Bewußtseinseintrübung, Lähmungen, Sensibiltätsstörungen). Fast immer Folge arteriosklerotischer Prozesse der hirnversorgenden Arterien oder der Hirngefäße. plötzlich, ohne vorherige Ankündigung aus dem Wohlbefinden 15- 20% der Fälle tödlich Ursachen: 1. verminderte Blutversorgung (Ischämie) des Gehirns Hirninfarkt 80- 85% Thrombotischer Gefäßverschluß Arteriosklerose z.B. der Carotiden Embolie aus dem Herzen entzündliche Gefäßerkrankungen (eher selten) 2. Gehirnblutungen Gefäß-, Aneurysmaruptur 15% Hirnmassenblutungen Intracerebrale Blutung Hämatome Blutdruckkrisen 3. Tumoren im Gehirn/ Metastasen Klinik: Bewußtseinsstörungen Lähmungen die Muskulatur der betroffenen Extremität ist erschlafft neurologische Ausfälle Reflexe sind anfänglich erloschen später gesteigert pathologischer Babinski- Reflex Sensibilitätsstörungen Taubheitsgefühl, Kribbelparästhesien ("Ameisenhaufen") Wesensveränderungen Aphasie Störungen des Sprachverständnis Apraxie bestimmte Handlungen können nicht durchgeführt werden Harninkontinenz- Harnverhalt Kopfschmerz Blutung Übelkeit, Erbrechen durch Hirndruckzunahme Bradykardie Diagnostik: Schädel- CT + Kontrastmittel Tumor Liquorpunktion Blut im Liquor Vorbote für einen Apoplex TIA Doppler der Carotiden Echo/ TEE EKG Vorhofflimmern kann zu einer Embolie aus dem Herzen führen BZ- Kontrolle Therapie: Je früher die Therpie einsetzt, desto größer ist die Überlebenschance des Patienten und die Wahrscheinlichkeit einer Rückbildung der neurologischen Ausfälle 1. Blutungen evtl. operativ Aneurysma OP 2. Hirninfarkt: Blutdruckregulierung 160/90 Lyse- Therapie ASS (i.v./ oral) / vasoaktive Medikamente (Bufedil, Trental) Heparin i.v. O2- Gabe Verhinderung der Entwicklung einer Spastik Bobath- Konzept Krankengymnastik Bobath- Konzept Behandlung der Risikofaktoren (Aspirations-) Pneumonie- und Dekubitusprophylaxe, Vermeidung eines Schulter- Hand- Syndrom Innere Medizin 2 TIA: transitorische Ischämie neurologische Ausfälle die sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurückbilden ! Warnsignal für einen drohenden Apoplex! PRIND: prolongiertes ischämisches neurologisches Defizit die vollständige Rückbildung von neurologischen Symptomen dauert länger als 24 Stunden Innere Medizin 3 Thema 2: Vergiftungen endogen (Hyperglykämie, Hyperthyreose) exogen Ursachen: 1. Medikamenten- Intoxikation Schlafmittel Psychopharmaka Schmerzmittel fiebersenkende Substanzen 2. Alkoholintoxikation 3. Drogenintoxikation Klinik: akute Vergiftungserscheinungen zentrale Störungen Bewußtseinsstörungen Koma psychische Störungen: Aggressivität, "High sein" Gastrointestinale Störungen: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe Herz- Kreislaufstörungen Schweregrade der Vergiftungen: I Patient schläfrig, aber ansprechbar II Nicht ansprechbar, aber Reaktion auf leichtere Schmerzreize III Geringe Eaktion auf stärkere Schmerzreize IV Keine Reaktion auf maximale schmerzreize, alle Reflexe fehlen Therapie: Allgemeine Maßnahmen: Vitalzeichen Überprüfung gegebenfalls Stabilisierung ABCD- Regel Giftentfernung: 1. Provoziertes Erbrechen durch mechanische Reizung der Rachen- Hinterwand (Nur wenn Pat. wach) 2. Sirup Orpec® 3. Endoskopische Giftentfernung Vorbeugung einer Aspiration ! Magenspülung ( wenn Bewußtseintrübung des Pat. Intubation) Gift sicherstellen Infusionen Kohle und Bifiteral spezielle Maßnahmen: Verabreichung eines Antidot Gegenmittel - E605 Atropin® in hoher Dosierung 100mg, man orientiert sich an der Pupillenweite und an der Transpirations stärke - Benzodiazepine Anexate® - Paracetamol ACC® wichtig frühe Antidotgabe, sonst werden Nebenwirkungen des Paracetamol durch die Antidotgabe noch unterstützt (Leberschaden) Giftzentrale ABCDE- Regel: A: Atemwege freimachen B: Beatmung C: Circulation - Kreislauf z.B. durch Herzdruckmassage und Defibrillation stabilsieren D: Drugs Medikamente E: Elektotherapie (Defibrilieren) Innere Medizin 4 Thema 3: Hypertonie Definition: Dauerhafte, nicht situationsabhängige Blutdruckerhöhung über 160/90 mmHg. Die Hypertonie ist neben der Arteriosklerose die häufigste Kreislauferkrankung. Meist wird mit dem Begriff Hypertonie die arterielle Hypertonie des großen Kreislauf bezeichnet. Einteilung: 1. essentielle oder primäre Hypertonie 2. sekundäre Hypertonie 1. essentielle oder primäre Hypertonie: ca. 90% der Hypertoniker Ursache unbekannt Man vermutet als Ursachen Faktoren wie: Erbanlagen psychischer Streß Umweltfaktoren Stoffwechselstörungen Veränderungen des endokrinen System Klinik der primären Hypertonie: Patienten sind meist viele Jahre ohne Beschwerden Kopfschmerz, Kopfdruck Ohrensausen Schwindel Herzklopfen Schweißausbrüche Luftnot 2. sekundäre Hypertonie: Bluthochdruck als Folge einer anderen Erkrankung renale Hypertonie durch eine Nierenerkrankung ausgelöst renoparenchymatös - chro. Pyleonephritis - chro. Glomerulonephritis - Niereninsuffiziens renovaskulär - Nierenarterienstenose Phäochromozyton - gesteigerte Produktion von Adrenalin in den Nebennieren endokrin: Schilddrüsenüberfunktion, Schwangerschaft neurogen: Hirndruckerhöhung vaskulär: Aortenistmusstenosen, Gefäßmißbildungen medikamentös: Psychopharmaka, Antirheumatika, "Pille", Glukokortikoide, Schilddrüsenhormone Klinik der sekundären Hypertonie: Bei der sekundären Hypertonie stehen die Symptome der Grunderkrankung im Vordergrund. Diagnostik: 1. Zur Erfassung der Folgeschäden 2. Abgrenzung der verschiedenen Hypertonieformen Blutdruckmessung RR- Tagesprofil 24h- RR- Messung Blutuntersuchung: Schilddrüsenwerte, Elektrolyte, BB, Glukose, Blutfette, Harnsäure Röntgen des Thorax EKG Augenärztliches Konsil (Gefäßerweitung des Augenhintergrund) Therapie: Jeder arterielle Hypertonus ist therapiepflichtig Kausaltherapie vor symptomatischen Maßnahmen Innere Medizin 5 Allgemeine Maßnahmen: Risikofaktoren mindern: Übergewicht senken, Rauchen und Alkoholkonsum einstellen, Kochsalzarme Diät Regelung der Lebensführung: Streßfaktoren mindern, geregelte Tätigkeiten und ausreichender Schlaf medikamentöse Therapie: 1. Diuretika 2. ß- Rezeptoren- Blocker 3. Calciumantagonisten senken den Wiederstand im Gefäßsystem, verringern die Herzkraft und damit die Herzarbeit sowie den Sauerstoffverbrauch des Herzens (KHK) 4. ACE- Hemmer hemmen die Angiotensin II Bildung, dardurch wird der Gefäßwiderstand in den peripheren Gefäßen vermindert 5. Antisympathotonika Spätkomplikationen: Arteriossklerose Netzhautveränderungen links Herzhyperthropie Gehirnschäden mit Blutungen bis zum Schlaganfall Innere Medizin 6 Thema 4: Diabetes mellitus Definition: Chronische Störung des Glucosestoffwechsels mit Erhöhung des Blutzuckerspiegels bei erniedrigter intrazellulärer Blutzuckerverfügbarkeit durch Insulinmangel oder verminderte Insulinempfindlichkeit des Körpers bedingt. Im Verlauf der diabetischen Stoffwechselstörung kann es zu akuten Stoffwechselentgleisungen sowie zu diabetestypischen chronischen Komplikationen (diabetisches Spätsyndrom) in verschiedenen Organen kommen. Einteilung: 1. primärer Diabetes mellitus: Typ I, juveniler Diabetes, IDDM= insulin- dependent diabetes mellitus insulinabhängiger D.m. Typ II, Altersdiabetes, NIDDM= non- insulin- depentdent dia.- mell. insulinunabhängiger D.m. 2. sekundäre Diabetes mellitus Formen: ausgelöst durch Grunderkrankungen wie z.B. Pankreatitiden, M. Cushing, Akromegalie, Phäochromozytom oder Medikamente Der Schwangerschaftsdiabetes stellt eine Sonderform dar. 1: Typ I Diabetes Ursache Absoluter Insulinmangel durch Zerstörung der B- Zellen des Pankreas meist zwischen dem 15.- 30. Lebensjahr. Die Autoimmunreaktion des Körpers wird vermutlich ausgelöst durch Erkrankungen wie z.B. Mumps und Röteln, genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Der Typ I Diabetes ist immer insulinpflichtig. Klinik: Rascher Beginn der Erkrankung mit Symptomen wie z.B. starker Durst, Polyurie, Übelkeit, Schwäche und erheblichen Gewichtsverlust, oft tritt auch ein ketoazidotisches Koma als Erstmanifestation auf. Diagnostik. Blutzuckerkontrollen Labor: Bestimmung der Elektrolyte Bestimmung des C- Peptid, ein körpereigener Insulinvorläufer hier kann die (Rest-) Insulineigenproduktion bestimmt werden Therapie: Diät, lebenslange Insulingabe, Bewegung 2: Typ II Diabetes Ursache: der Altersdiabetes tritt wie es die Bezeichnung schon sagt vorwiegend im Alter auf, meist ab dem 40. Lebensjahr. Die Körpereigene Insuilnproduktion ist noch erhalten, doch die Zeilzellen reagieren nicht mehr ausreichend auf das Insulin. Verschiedene Belastungsfaktoren ( Streß, Übergewicht, Schwangerschaft, Medikamente) können die Entwicklung von einem Typ II Diabetes noch verstärken. Die genetischen Faktoren sind bei einem Typ II Diabetes stärker ausgeprägt. Klinik: Langsamer Beginn der Erkrankung mit Harnwegsinfekten, Hautjucken, Mykosen, Furunkeln, Sehstörungen und Schwäche. Häufig gleichzeitige Fettstoffwechselstörungen, Hypertonie und Adipositas. Diagnostik: Nüchtern- Blutzucker Blutzucker Tagesprofil oraler Glukosetoleranztest (oGT), Gabe von 100g Glucose gelöst in 300ml Flüssigkeit, der BZ wird nach einer Stunde und nach zwei Stunden überprüft Bewertung Normal Nüchtern 2 Std.- Wert < 100 mg/dl < 140 mg/dl Pathologische Glucosetoleranz 100- 120 mg/dl 140- 200 mg/dl Diabetes mellitus > 120 mg/dl > 200 mg/dl Innere Medizin Therapie: Diät kohelhydratarm, eiweiß- und fettreich Gewichtsreduktion Bewegung Medikamente: oralen Antidiabetika Insulin Patientenschulung und Betreuung Prophylaxe und Therapie von Komplikationen Komplikationen: akute Komplikationen: hyper- und hypoglykämische Krise Spätkomplikationen: Mikroangiopathie: Retinopathie Nephropathie Makroangiopathie: KHK Apoplex periphere arterielle Verschlußkrankheit Polyneuropathie Gangrän diabetischer Fuß Katarakt (Linsentrübung) und Glaukom (Erhöhung des Augeninnendruck) 7 Innere Medizin 8 Thema 5: Die coronare Herzkrankheit, Herzinfarkt Koronare Herzkrankheit (KHK) Definition: Mangeldurchblutung (Ischämie) und dadurch Sauerstoffmangel (Hypoxie) des Herzmuskels durch Einengung oder Verschluß von Koronararterien Die KHK äußert sich durch: Herzrhythmusstörungen Herzinsuffizienz Angina pectoris- Anfällen Herzinfarkt plötzlicher Herztod Ursache: arteriosklerotische Verengung der Herzkranzgefäße, die zu einer Minderdurchblutung und in der Folge zum Sauerstoffmangel des Herzmuskels führt. Klinik: Angina pectoris: Leitsymptom der KHK Schmerzen im Brustkorb (Sekunden bis Minuten andauernd) Beklemmung und Engegefühl oft mit Todesangst strahlende Schmerzen in den linken Arm, den Hals, den Unterkiefer oder den Oberkiefer stabiler Angina pectoris Schmerzen lassen bei Gegenmaßnahmen nach instabiler Angina pectoris Medikamente lassen in ihrer Wirkung von Mal zu Mal nach, Anfallsdauer, Anfallhäufigkeit und Schmerzintensität nehmen rasch zu ! Ein instabiler Angina pectoris bedeutet immer höchste Herzinfarktgefahr ! Diagnostik: Vitalzeichenkontrolle EKG (Belastungs- EKG, Langzeit- EKG) TEE Koronarangiographie Therapie: körperliche Ruhe Vermeidung von Aufregung (Sedierung) medikamentöse Herzentlastung Sauerstoffgabe Langzeitbehandlung: Regelung der Lebensaktivitäten Vermindern von Übergewicht Rauchen einstellen senken eines erhöhten Cholesterinwertes maßvolle Sportaktivitäten, Streßabbau Herzinfarkt: Definition: Akute und schwerste Manifestation der KHK mit umschriebener Nekrose (Gewebsuntergang) des Herzmuskelgewebes infolge einer Ischämie (Minderdurchblutung). Innere Medizin Klinik: 2/3 aller Patienten: retrosternale Schmerzen, mit starkem Engegefühl, Todesangst und Unruhe 20% gar keine oder nur wenig Schmerzen (stummer Infarkt), meist bei Diabetikern und älteren Menschen 60% der Patienten: Angina- pectoris- Anfälle als Vorstadium des Herzinfarkt anhaltender Brustschmerz, der in die Arme, den Bauch, zwischen die Schulterblätter oder in den Unterkiefer ausstrahlen kann Übelkeit, Erbrechen Blasse, fahl- graue Gesichtfarbe und kalter Schweiß im Gesicht Dyspnoe Bewußtlosigkeit und kardiogener Schock Diagnostik: EKG Labor: Troponin (T) erhöht und Kreatinphosphokinase der Untergruppe MB (CK-MB) > 6% GOT erhöht HBDH (Enzym der Glykolyse) erhöht TEE Koronarangiographie Therapie: Bettruhe une Ruhe (äußere Reize reduzieren) Symptomatische Therapie: Schmerzen reduzieren systolischer RR > 110mmHg 1-2 Hub Nirto, anschließend Nitro üner einen Perfusor O2- Gabe Sedierung Lysetherapie: Streptokinase oder Actilyse innerhalb der ersten 6 Stunden Komplikationen: akutes Herzversagen kardiogener Schock Kammerflimmern Defilibrator, Xylocain Herzbeuteltamponade 24H EKG und Belastungs EKG 9 Innere Medizin 10 Thema 6: Pneumonien Definition: akute oder chronische Entzündung der Lunge, die Alveolen und Lungengerüst betrifft Ursachen: 1. Erreger Viren Bakterien Pilze 2. chemisch (Aspirationspneumonie) 3. toxisch 4. Strahlentherapie Personenkreis: geschwächte Abwehrlage: - HIV- Patienten - Immunsuppressiva Transplantationspneumonie - COLD- Patienten - Krebspatienten - Suchtkranke, C2- Abusus - Diabetiker wichtige Erreger: Pneumokokken Hämophilus Mycoplasmen Chlamydien Legionellen Unterscheidung im Verlauf: 1. akut 2. chronisch - ambulant erworben Pneumonie - nosokomiale Pneumonie Ablauf der Klinik und Therapie anhand der Pneumokokken- Pneumonie: Klinik: Lobärpneumonie: die Lungenlappen betreffend 1. Tag: Anschoppung 2. Tag: fibrinreiches Sekret 3. Tag: Leukozyteninfiltrat 8. Tag: Lösung des Sekretes (ca. 4 Wochen Dauer) Temperatur Anstieg Husten Auswurf Pleuritis- Schmerz ausstrahlende Diagnose: Auskultation Rasselgeräusche Röntgen Thorax in 2 Ebenen (Frontal und Seitlich) Bronchoskopie Labor: Leukozytose Blutgasanalyse Blutsenkungsgeschwindigkeit Innere Medizin Therapie: 1. symptomatische Maßnahmen Bettruhe Fiebersenkende Medikamente O2- Gabe reichlich Flüssigkeit 2. Antibiotika Breitspektrum- Antibiotika - Spizef - Amoxypen - Ciprobay Komplikationen: Pleuraempyem Pleuraerguß toxisches Herz- Kreislaufversagen Multiorganversagen respiratorische Insuffizienz Beatmung 11 Innere Medizin 12 Thema 7: Das Bronchialkarzinom Definition: Bösartige Neubildung in Trachea, Bronchien und Lunge werden als Bronchialkarzinom zusammengefaßz. Ursache: 1. eingeatmete Noxen: Tabackrauch berufliche Karzinogene (Asbest, Chrom, Kohlenstaub) Umwelteinflüsse 2. Narbenkarzinome (TBC- Narben) Histologie: 1. Kleinzellige Karzinome ca. 20% 2. Nicht Kleinzellige Karzinome Plattenepithelkarzinom (40%) Adenokarzinom(20%) großzelliges Karzinom (10%) Mischformen (10%) Klinik: Frühstadien sind schwer zu erkennen hartnäckiger Husten blutiges Sputum Gewichtsverlust, Heiserkeit (N. laryngeus recurrens), Leistungsknick Retentionspneumonie hinter einem Tumor liegendes Lungengewebe entwickelt eine Pneumonie Knochen- oder Gehirnmetastasierung Knochenschmerzen Diagnostik: Röntgen Thorax Thorax CT Sputumzytologie Bronchoskopie mit Biopsie Mediastinoskopie bronchoalveoläre Lavage Sicherstellen von Fernmetastasen CT Therapie: 1. Kurative Therapie: kleinzellige Karzinome: - metastasieren früh - generalisierte Tumorerkrankung Kombinations- Chemotherapie nicht kleinzellige Karzinome: operative Therapie - Lobektomie und Pneumektomie Strahlen- oder Chemotherapie 2. Palliativ Therapie: Tumorverkleinerung durch Laser-, Chemo- oder Strahlentherapie, manchmal ist eine palliative Operation notwendig Stents können die verengten Bronchien offen halten Spätstadien der Erkrankung: medikamentöse Schmerzbehandlung Antitussiva Antiemetika Laxantien Neuroleptika und Antidepressiva zur Unterstützung der Schmerztherapie Glukocortikoide bei Hirnödem oder Leberkapselspannungsschmerz infolge von Metastasen Innere Medizin 13 Thema 8: Ulcuskrankheit und Magencarcinom Ulcuskrankheit: Mit der Bezeichnung Ulkuskrankheit werden ds chronische Ulcus ventriculi (Magengeschwür) und das chronische duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür) zusammengefaßt. Meist handelt es sich um ein einzelnes geschwür, doch können auch mehrere Ulzera gleichzeitig vorkommen. Die Krankheit neigt zu Rezidiven. Ursachen: 1. schädigende Faktoren: Salzsäure Helicobacter- Bakterien Pepsin Gallensäure Medikamente Nikotin körperlicher und psychischer Streß Familiäre Disposition 2. schützende Faktoren: Schleimqualität und -menge gut durchblutete Magenschleimhaut neutralisierndes Duodenalsekret Klinik: Schmerzen im Oberbauch Ulcus ventrilculi direkt während den Mahlzeiten Ulcus duodeni lange nach den Mahlzeiten bzw. Nüchternschmerz Druckschmerz im Epigastrium Übelkeit Appetitlosigkeit Völlegefühl Nahrungsmittelunverträglichkeit Gewichtsverlust Diagnose: Ösophagusgastroduodenoskopie mit Biopsie Urease- Schnelltest CLO- Test Helicobacter pylori Kontrastmittel - Röntgendarstellung Therapie: Komplikationen ausschalten kurzfristige Nahrungskarenz weglassen auslösender Faktoren Medikamentöse Therapie: 1. Antazida wirken Säurebindend (Maaloxan und Tephilta) 2. Schutzfilmbildner überziehen die Magenschleimhaut (Ulcogant) 3. H2- Blocker hemmen die Enzymbilung und somit die Säurebildung (Pepdul, Zantic) 4. Protonenpumpenhemmer blockieren die H2- Rezeptoren und hemmen somit die Säurebildung (Antra, Agopton) Therapie bei Helicobacter pylori: Antra 2x1 Tablette Rulid 300 1x1 Tablette Clont 2x1 Tablette Innere Medizin 14 Komplikationen: 1. Blutungen Teerstuhl Hämatemisis (Bluterbrechen) 2. Perforation Magendurchbruch hefitiger plötzlicher Abdomenschmerz Blässe, Schweißigkeit und Kollaps bretthartes Abdomen 3. Penetration Einbrechen des Ulkus in benachbarte Organe z.B. in die Bauchspeicheldrüse dumpfer Dauerschmerz "Rückenschmerz/ Gürtelförmig in den Rücken ausstrahlend) 4. Pylorusstenosen Magenausgangsstenosen Übelkeit , Erbrechen 5. maligne Entartung Magenkarzinom Magenkarzinom: Definition: Maligner Tumor, der von den Drüsen oder dem Zylinderepithel der Magenschleimhaut ausgeht und vor allem Männer im 50.- 70. Lebensjahr betrifft. Ursachen: chronische Gastritis chronisches Ulcus ventriculi Zustand nach Magenteilresektion (Billroth I und II) Magenpolypen Helicobacter pylori geographisch (Asien) genetisch Bedingt (Blutgruppe A) Einteilung in: 1. Frühkarzinom auf die Schleimhaut begrenztes Karzinom 2. Fortgeschrittenes Karzinom Adenokarzinom, Siegelringzell- Karzinom Tumor überschreitet die Submucosa schnelle Metastasierung 3. Metastasierung vor allem Leber, Lunge, Knochen, Hirn und ins große Netz. Sonderlokalisation im sog. Virchow- Lymphknoten (hinter der linken Clavicula) Klinik. Gewichtsabnahme Leistungsknick Schmerzen Übelkeit Völlegefühl und Druckgefühl Anämie (Hb 8), durch chronischen Blutverlust Diagnose: Gastroskopie mit Biopsie Oberbauch Sonographie CT des Abdomens Röntgen Thorax Metastasensuche (Tumormarker CEA und CA 19- 9) Therapie: 1. OP Frühzellkarzinom Maganeteilresektion (Billroth I und II) Adenokarzinom totale Gastrektomie Chemotherapie und Strahlentherapie sind wenig Erfolgsversprechend Innere Medizin Thema 9: Pyelonephritis, akut- chronisch Akute Pyelonephritis: Definition: Meist bakterielle Entzündung des Nierenbeckens und des Nierenparenchyms. Ursachen: 1. Harnabflußstörungen Nierensteine Tuomre narbige Gewebsveränderungen angeborene Mißbildungen Prostata veränderungen Schwangerschaft (aufsteigende Pyelonephritis) 2. Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus) 3. Blasen Dauerkatheter Klinik: Fieber und Schüttelfrost Abgeschlagenheit Kopfschmerz Dysurie Harndrang Tenesmen Schmerz und Druck in den Nierenlagern und im Rücken (Flankenschmerz) Diagnose: 1. Labor: Leukozytose BSG Erhöhung 2. Urinkultur und Urinstatus 3. Sonographie 4. IVP i.v. urogramm (Darstellung mit jodhaltigem Kontrastmittel Therapie: Antibiotika: Ciprobay und Binotal Analgesie Fiebersenkende Mittel Ben-u-ron Flüssigkeitszufuhr (3L/Tag) Chronische Pyelonephritis: Definition: chronische Nierenbeckenentzündung mit narbigen Veränderungen, in der Regel liegen Abflußstörungen vor Klinik: Kopfschmerz Abgeschlagenheit Hypertonie Dumpfe Rückenschmerzen Niereninsuffizienz Diagnose: Sono (narbige Veränderungen IVP Urin: Bakterien Kultur Leukozytose Therapie: Flüssigkeitszufuhr erhöhen (3l/Tag) OP (Entfernung der Abflußbehinderung/ Prostata, Blasenwandveränderung) Antibiose 15 Innere Medizin Komplikationen: Urosepsis durch Keiminvasion in die Blutbahn 16 Innere Medizin 17 Thema 10: Leukämien Definition: ungesteuerte Vermehrung einer Leukozytenrasse im Knochenmark Ausschwemmung von Leukämiezellen in das Blut Verdrängung der normalen Blutbildung im Knochenmark Einteilung: 1. Zellform myeloische lymphatische (M) (L) 2. Verlauf der Leukämie: akut (A) chronisch (C) Die Bezeichnungen der einzelnen Leukämieformen setzen sich aus diesen Abkürzungen (M, L, A, C,) zusammen. typische klinische Zeichen einer akuten Leukämie: Abgeschlagenheit, Müdigkeit Anämie Blutungsneigung durch Thrombozytenabfall Zahnfleischbluten Thrombozytopenie Infektanfälligkeit Leukozyten sind funktionsgestört Knochenschmerzen / Sternumschmerzen Leber und Milzschwellung Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme Diagnose: Labor: Blutbild: - Hb erniedrigt - Thrombozyten erniedrigt Knochenbiopsie: - Sternum - Beckenkamm Therapie: symptomatische Therapie Anämie Fieber Schmerzen Chemotherapie Bestrahlung Knochenmarkstransplantation Komplikationen: Abstoßung des Knochenmarktransplantat vom Empfänger Knochenmark stößt den Körper des Empfängers ab Im Kindesalter ist eine Leukämie in vielen Fällen durch Bestrahlung heilbar. Eine chronische Leukämie tritt meist erst im hohen Alter auf und wird erst spät und sehr mild therapiert. Innere Medizin 18 Thema 11: Anämien Definition: Blutarmut mit Mangel an Hämoglobin (Hb) oder Erythrozyten Ursachen: 1. gestörte Blutbildung Eisenmangel Vitamin B12- Mangel 2. verkürzte Lebensdauer der Erythrozyten Hämolyse 3. gesteigerter Verbrauch z.B. Blutverlust, Schwangerschaft Symptome einer Anämie: Abgeschlagenheit, Müdigkeit Blässe Schwindel Belastungsdyspnoe Tachykardie Eisenmangelanämie: häufigste Anämieursache (80%) Ursachen: Eisenverlust Menstruationsblutungen, Blutungen aus dem Magen- Darm- Trakt verminderte Zufuhr Säuglingen, alte Menschen vermehrter Verbrauch: Schwangerschaft, Stillperiode Diagnose: Labor: Eisen (Fe) Ferritin ist gesenkt (Speichereisen) Blutbild Erythrozyten mikrozytär und hypochrom (klein und blass) Therapie: Eisensubstitution Ferrosanol duodenal i.v. Kontrolle: Retikulozyten (Vorstufe der Erythrozyten) Blutbild- Kontrolle: Normalisierung des Hb und der Erythrozyten Innere Medizin 19 Thema12: Virushepatitis Definition: Durch Viren ausgelöste Entzündung der Leber Einteilung: 1. chronisch 2. akut zu 1: chronische Leberentzündung länger als 6- 12 Monate andauernde Entzündung der Leber. Zum einem durch Viren ausgelöst, aber auch Alkohol, Medikamente, Stoffwechselerkrankungen können eine chronische Hepatits nach sich ziehen. zu 2: akute Virushepatitis: Erreger: Hepatitsviren A- G Epstein- Barr- Virus Cytomegalie- Virus Arten: Hepatitis A- G Infektionsweg: fäkal- oral: Hepatitis A, E parenteral und sexuell: Hepatits B, C, D perinatal: Hepatits B, C Inkubationszeit: von 2 Wochen (Hepatits A) bis 6 Monate (Hepatits C) Klinik: 2/3 der Fälle asymptomatisch durch die Virämie verursachte Symptome: Abgeschlagenheit Gliederschmerzen Kopfschmerz gastroinestinale Beschwerden Fieber Vergrößerung der Leber und Milz Ikterus Juckreiz/ Hautreiz grau- gelber Stuhl und braungefärbter Urin Diagnostik: Blutbild: Bilirubin erhöht Transaminasen erhöht GPT und GOT AP und -GT leicht erhöht Routineserologie: Nachweis von Antikörper IgM frische Antikörper gegen die Hepatits Viren (HAV, HBV, HCV,....) Therapie: symptomatisch Behandlung Komplikationen: Alkoholverbot oftmals chronischer Verlauf z.B. Hepatits D zu 90% Coma hepaticum Innere Medizin 20 Thema 13: Erkrankung der Schilddrüse Anatomie und Physiologie: Die Schilddrüse (SD) ist eine endokrine Drüse und liegt unterhalb des Kehlkopfes, hufeisen- und schmetterlingsförmig vor der Luftröhre an der Halsvorderseite. Sie besteht aus einem rechten und einem linken Lappen. Diese sind durch eine Brücke Isthmus miteinander verbunden. An der Hinterseite liegen oben und unten beiderseits je zwei Nebenschilddrüsen, die sogenannten Epithelkörperchen. Größe und Gewicht der SD sind Abhängig von der Ernährung, der körperlichen Konstitution und der geographischen Lage, in welcher der Betreffende wohnt. Wichtig ist der Verlauf des N. laryngeus recurrens, der links und rechts unmittelbar hinter der Schilddrüse verläuft Die endokrine Funktion der SD: Die Funktion der SD wird nach Art eines Rückkopplungsmechanismus von der Hypophyse und dem Hypothalamus reguliert. - Steigerung des Stoffwechsels und Grundumsatzes Aufgaben - der Wärmeregulation - der Magen- Darmtätigkeit - der Blutbildung - der Regulation des Wasser- und Salzhaushaltes - des Knochensystems - des Wachstums Die SD bildet, speichert und schüttet die Hormone L- Thyroxin und Calcitonin aus L- Thyroxin: ist als T4 (Tetrajodid- Thyronin) und T3 (Trijod- Thyronin) an Eiweißträger gebunden. Das Jod wird mit der Nahrung über den Dünndarm aufgenommen. Der Körper benötigt täglich ca. 140g Jod/täglich. Calcitonin: wird in den C- Zellen gebildet. Es bewirkt eine Senkung des Kalziumspiegels im Blut, indem es den Knochenabbau hemmt und die Kalziumausscheidung im Urin steigert. TSH: Schilddrüsen- stimulierendes Hormon wird im Hypophysenvorderlappen gebildet TRH: Thyreotropin- Releasing- Hormon wird im Hypothalamus produziert. Es regt die Hypophyse zur Synthese und Ausschüttung von TSH an. Schilddrüsenhormone: Steigern den Grundumsatz Steigerung des Wachstum und der Nervenreifung Fördern der Knochenstoffwechsel Wirkung am Muskel Myopathie Wirkung am Herzen (Pulsregulierung) Wirkung am Nervensystem Diagnostik: 1. Palpation 2. Sonographie 3. Laborbestimmungen 4. Szintigraphie 5. Punktionszytologie 1. Palpation: Tasten der SD zur Überprüfung von Größe, Formveränderungen, Knoten oder Schmerzhaftigkeit 2. Sonographie: Sie ermöglicht den Nachweis und die Abgrenzung von knotigen, zystischen und soliden Veränderungen. Eine aussage über Gut- oder Bösartigkeit der Veränderung ist allerdings nicht möglich. 3. Laborbestimmungen: Suchtest im Serum: - T3- Test - T4- Test - PBJ (proteingebundenes Jodid) - F- T4 (freies T4) - F- T3 (freies T3) Innere Medizin RIA: 21 - T4 basal - T3 basal TSH TRH- Test: Entnahme von Blut und RIA- Test Injektion von TRH Entnahme von Blut und RIA- Test (evtl. Wiederholung nach 180 min) TSH- Stimulationstest TSH- Suppressionstest: Gabe von Schilddrüsenhormonen, dadurch wird die TSH- Abgabe gedrosselt. Die Intaktheit des Regelkreises wird somit überprüft 4. Szintigraphie: Darstellung der SD durch Anreicherung und Speicherung von radioaktiv markiertem Jod oder Technetium. Die Anreicherung kann als radioaktive Strahlung mit einem Szintillastionszähler (Gammakammera) erfaßt werden. Unterschiedliche Strahlenintensitäten werden mit unterschiedlichen Farben dargestellt. Befunde: - kalter Knoten: Keine oder nur geringe Speicherung (DD: Zyste, Entzündung, Adenom, Karzinom) - warmer Knoten: etwas stärkere Speicherung als im umgebenden Gewebe (meist Adenom) - heißer Knoten: verstärkte Speicherung (V.a. Adenom) 5. Punktionszytologie: Sie kann "blind" oder gezielt mit Hilfe der Sonographie erfolgen und dient dem Ausschluß eines Karzinoms bei jedem kalten Knoten. Einteilung in: 1. Euthyreote Struma 2. Autonomes Adenom und Hyperthyreose: gesteigerte Bildung und Ausschüttung von SD- Hormonen 3. Schilddrüsentumoren 4. Hypothyreose: verminderte Bildung und Ausschüttung von SD- Hormonen zu 1: Euthyreote Struma Vergrößerung die Schilddrüse vergrößert sich damit sie ausreichend Hormone produzieren kann durch Jodmangel oder Jodfehlverwertung man unterteilt in eine Struma diffusa und Struma nodosa. 1. Struma diffusa: Drüsengewebe sind gleichmäßig vergrößert (häufig bei Jugendlichen und Schwangeren) 2. Struma nodosa: knotige, meist regressive Veränderungen und adenomatöser Umbau, Einengung der Luftröhre, selten maligne Entartung, retrosternale Struma, Schluckbeschwerden zu 2: Hyperthyreose: Autonomes Adenom und Morbus Basedow - Überfunktion: unabhängig von der SD- Steuerung über die Hypophyse Autonomes Adenom: heißer Knoten - umschriebener Bezirk produziert, das übrige SD- Gewebe wird ruhiggestellt - Therapie: Enukleation des Gewebes Klinik: gesteigerte Nervosität Schweißausbrüche, feucht warme Hände Haarausfall Wärmeempfindlichkeit (Bevorzugung kalter Räume) Gewichtsabnahme Durchfälle, Muskelschwäche Tachykardie Exophtalmus ("Froschaugen") Struma Frauen erkranken 5mal häufiger als Männer Morbus Basedow: chronische Schilddrüsenentzündung Autoimmunbedingt Mersenburger Trias: Struma, Tachykardie und Exophtalmus Autoantikörper besetzen die TSH- Rezeptoren und führen so zu einer ständigen Stimulation der Hormonbildenden Zellen Innere Medizin 22 zu 3: Schilddrüsenkarzinome ca. 0,1% aller SD- Erkrankungen sind bösartige Tumore Frauen : Männer 2:1, 20- 30. Lebensjahr Ursache unbekannt, evtl. Radioaktive Strahlungen Tritt meist als kalter Knoten auf schnellwachsende Knoten Recurrensparese zu 4: Hypothyreose: Definition: Unterfunktion der SD mit einem Mangel an SD- Hormonen im Blut Ursachen: chronische Entzündungen als Folge einer Autoimmunerkrankung (Hashimoto- Thyreoiditis ähnlich wie M. Basedow nur gegensätzlich!) Kretinismus Kleinwuchs fehlende TSH- Produktion bei Funktionsausfall der Hypophyse mangelnde Ausschüttung von Releasing- Hormonen (TRH) aus dem Hypothalamus Klinik: rauhe, trockene, teigige Haut Müdigkeit, Antriebsarmut rauhe, heisere Stimme Gewichtszunahme trotz schlechtem Appetit Kälteempfindlichkeit Bradykardie bei Kindern Wachstumsrückstand, verminderte Intelligenz Neigung zur Verstopfung Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen: 1. Euthyreote Struma: Substitutions- Behandlung: L- Thyroxin oder Euthyrox- Gabe Jodzufuhr Jodid 2. Hyperthyreose Substitutions Behandlung: Favistan zur Normalisierung der Schilddrüsenfunktion Autonome Adenome sollten operativ entfernt werden (Enukleation) 3. Schilddrüsenkarzinom: Radiojodtehrapie Strahlentherapie radikale Entfernung 4. Hypothyreose: Dauersubstitution mit Schilddrüsenhormonen: Euthyrox Innere Medizin 23 Thema 14: Pankreatitis Anatomie: Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) besteht aus drei Teilen: Pankreaskopf, Pankreaskörper und Pankreasschwanz. Ein exokriner und endokriner Teil bilden verschiedene Enzyme und Verdauungsfermente. Der exokrine Pankreasteil produziert ca. 1,5l Pankreassaft, Trypsin. Chymotrypsin, - Amylase und Lipase. Diese Enzyme sind zur Verdauung wichtig und werden über die Vatersche Papille in das Duodenum abgegeben. Der endokrine Teil produziert in den Langerhans- Inseln Insulin und Glukagon, was auch über die Vatersche Papille aus dem pankreas ausscheidet. Definition: Akute und chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Akute Pankreatitis: Plötzlich einsetzende Entzündung mit Selbstandauung und Beeinträchtigung der Funktion. Ursachen: Gallensteinleiden (Abflußbehinderung des Pankreassaft Selbstverdauung, da die Enzyme schon im Pankreas wirken) C2- Abusus Medikamentös (z.B. durch Tetracycline) Hyperparathyreodismus durch eine ERCP Infektionskrankheiten (Parotitis, Mumps) Klinik: Schmerzen/ Dauerschmerz im Oberbauch Übelkeit und Erbrechen Abwehrspannung der Bauchdecke (Druckschmerzhaftes Abdomen) Subileus Fieber Schwellung der Bauchspeicheldrüse Ikertus, Aszites, Pleuraergüsse Diagnose: Sonographie CT ERCP Labor: - Amylase Lipase BSG, BZ Leukozytose Hypovolämie Therapie: Nahrungskarenz patenteraleb Ernährung evtl. Magensonde und Absauung von Magensaft H2- Blocker Alkoholverbot Schockprophylaxe Vitalzeichenkontrolle chronische Pankreatitis: Definition: Kontinuierliche oder in Schüben fortschreitende Pankreatitis mit zunehmendem Verlust der der exokrinen und endokrinen Pankreasfunktion. Ursachen: C2- Abusus (zu 80%) Innere Medizin 24 Klinik: Schmerzattacken Im Oberbauch und strahlen gürtelförmig aus, meist nach fettigen Mahlzeiten oder Alkohol Gewichtsverlust Fettstühle Malassimilationssyndrom Diabetes mellitus Pankreasinsuffizienz Druckschmerzhaftes Abdomen Diagnose: Sonographie CT ERCP Röntgen- Abdomen (Nachweis von Kalksalzen) Chymotrypsin im Stuhl Sekretin- Pankreazymin- Test Entnahme von Duosdenalsaft vor- und nach Stimulation mit Sekretin und Pankreozymingabe Therapie: frische Schübe werden wie eine akute Pankreatitis behandelt symptomatisch Nahrungskarenz mittelkettige Triglyceride Vitmanine bei einem Diabetes mellitus Insulingabe Operative Maßnahmen: bei Stenosierung ausgedehnten Nekrosen Pseudozysten Innere Medizin 25 Thema 15: Infektiöse Darmerkrankungen Definition: Durch Erreger wie z.B. Viren und Bakterien ausgelöste akute Erkrankung des Darms Arten: Salmonella enteritis Typhus Paratyphus Cholera Botolismus Ruhr (Shigellose) Symptome: Diarrhoe Übelkeit, Erbrechen erbsenbreiartige Stühle erbsenbreiartige Stühle reiswasserähnliche Stühle Ileusanzeichen (Obstipation) schleimig- blutige Durchfälle mit Tenesmen mehr als 3 Stühle am Tag Wassergehalt ist stark erhöht Stuhlmenge sollte erhöht sein (125g) Salmonellose: 1. Typhus- Paratyphus Salmonellen 2. Enteritis Salmonellen zu 2: Salmonella enteritis Erreger: Salmonella enteritidis Übertragungsweg: Lebensmittel, vor allem Geflügel, Eier, Milch und die daraus hergestellten Produkte. Inkubationszeit: wenige Stunden (Toxine die oral aufgenommen werden beginnen zu wirken) bis zu 2 Tage (Bakterien die sich entwickeln) Klinik: Kopfschmerz Übelkeit Leibschmerz Fieber breiige bis wässrige Durchfälle Diagnose: Bakteriennachweis im Stuhl, Erbrochenem oder Nahrungsmittelresten Labor: - Leukozytose - Elektrolyte Therapie. Symptomatische Therapie Flüssigkeitszufuhr in seltenen Fällen Antibiotika (Bactrim und Amoxypen) Komplikationen: Blutdruckabfall Exikkose Prophylaxen: Hygiene Erhitzen von Speisen