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Salzsäure
Salzsäure ist ein wichtiger Stoff in der Chemieindustrie. Man nennt sie auch
Chlorwasserstoffsäure.
Chemische Reaktion von Wasserstoff mit Chlor
 Reaktionsgleichung → Reaktion von jeweils einem Wasserstoffmolekül und
Chlormolekül zu einem Chlorwasserstoffmolekül: H2 + Cl2 → 2 HCl ; exotherm
 Details → Reaktionsgleichung mit Aggregatzuständen und Reaktionswärme

H2(g) + Cl2(g) ⇌ 2 HCl (g) ; ΔH = -184 kJ/mol
Sicherheitshinweise → Gemische aus Chlor und Wasserstoff [Chlorknallgas] explodieren
z.B. bei Belichtung [Chlorknallgasreaktion]; Chlorwasserstoff ist giftig und ätzend, Chlor
giftig und Wasserstoff brennbar
Formel und Bau des Chlorwasserstoffmoleküls
 Name → Chlorwasserstoff [Hydrogenchlorid]
 Beschreibung → Molekül aus einem Wasserstoff- und einem Chloratom
bestehend, die durch eine polare Elektronenpaarbindung [polare
Atombindung] verbunden sind; das größere Chloratom [mit 17 Protonen
im Atomkern] zieht das gemeinsame [bindende] Elektronenpaar [rot]
stärker zu sich und vom kleinen Wasserstoffatom [mit nur einem Proton]
weg - dadurch entstehen Ladungsschwerpunkte am Molekül
[Dipolmolekül]; am Chloratom existieren außerdem noch 3 nicht-bindende
Elektronenpaare
 Summenformel → HCl
chemisches Zeichen für 1 Molekül Chlorwasserstoff und für das Gas (also den Stoff)
Chlorwasserstoff
 Strukturformel (LEWIS-Formel, Formel in Elektronenschreibweise) → siehe
nebenstehende Abbildung rechts
Eigenschaften von Chlorwasserstoff
 Eigenschaften bei 20°C → farbloses, giftiges, stechend riechende Gas; stark ätzend und
giftig; starke Säure; bildet mit Luftfeuchtigkeit weiße Nebel [feinste Salzsäuretröpfchen];
nicht brennbar; gut wasserlöslich; Dichte ρ=1,64 g/m3
 Reaktion mit Wasser → reagiert mit Wasser unter Bildung einer sauren Lösung
[Chlorwasserstoffsäure, Salzsäure]
Reaktion von Chlorwasserstoff mit Wasser, Bau von Salzsäure
 Reaktionsgleichung ausführlich → Jeweils ein Chlorwasserstoffmolekül reagiert mit
einem Wassermolekül zu einem Oxoniumion H3O+ sowie einem Chloridion Cl- [exotherm]:

HCl + H2O ⇌ H3O+ + Cl- ; ΔH = -75 kJ/mol
Erläuterung der Reaktion → Dabei gibt das HCl-Molekül ein Proton [H+] an das
Wassermolekül ab [Protolyse]:
Protonenabgabe: HCl ⇌ H+ + Cl-

Protonenaufnahme: H+ + H2O ⇌ H3O+
Reaktionsgleichung vereinfacht (ohne Berücksichtigung des Wassers) → Jeweils ein
Chlorwasserstoffmolekül dissoziiert [in wässriger Lösung] in je ein Wasserstoffion und ein
Chloridion:
HCl ⇌ H+ + Cl- ; ΔH = -n kJ/mol
oder mit Angabe des Lösungsmittels Wasser auch

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
HCl (aq) ⇌ H+(aq) + Cl-(aq)
einprotonige Säure → je HCl-Molekül kann nur 1 Proton H+ abgegeben werden
elektrische Leitfähigkeit → wässrige Lösung leitet den elektrischen Strom infolge frei
beweglicher Ionen
Chlorwasserstoff → Gas, besteht aus Molekülen; Formel HCl
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Salzsäure [Chlorwasserstoffsäure] → wässrige Lösung des Gases Chlorwasserstoff;
Formel HCl; enthält sowohl Moleküle [restliche HCl-Moleküle, H2O-Moleküle] als auch frei
bewegliche Ionen [Cl- sowie H3O+ bzw. vereinfacht H+; Ursache für elektrische
Leitfähigkeit]
chemisches Zeichen für Salzsäure damit eigentlich H3O+ + Cl- (vereinfacht
H+ + Cl-), da das Zeichen HCl für ein Chlorwasserstoffmolekül steht
englischer Name → Hydrochlorid Acid
Löslichkeit → maximal 37%-ige Salzsäure ist möglich; die nicht reagierenden HCl-Reste
entweichen aus der Lösung [Ursache für stehenden Geruch der Salzsäure; weiße Nebel rauchende Salzsäure]
Eigenschaften von Salzsäure
 Eigenschaften konzentrierter (rauchender) Salzsäure [37%-ig] bei 20°C → farblose bis
leicht gelbliche Flüssigkeit; stark stechender Geruch; stark ätzend sowie gesundheits- und
umweltschädlich; Dichte ρ=1,19 g/cm3; wirkt ätzend auf unedle Metalle und Carbonate;
bringt Eiweiße zum Gerinnen [Denaturierung]; weißliche Nebel mit Luftfeuchtigkeit bildend
 Entdeckung → vermutlich bereits im 2. Jahrhundert durch Alchimisten
Einige typische Säurereaktionen
 Reaktion mit unedlen Metallen (Beispiel) → Reaktion von Magnesium mit Salzsäure zu
Magnesiumchlorid und Wasserstoff [Redoxreaktion]
Mg + 2 HCl → MgCl2 + H2 ; exotherm
 Reaktion mit Hydroxidlösungen [Neutralisation] (Beispiel) → Reaktion von
Natriumhydroxidlösung mit Salzsäure zu Natriumchloridlösung und Wasser [Protolyse]
NaOH + HCl → NaCl + H2O ; exotherm
 Reaktion mit Carbonaten (Beispiel) → Reaktion von Calciumcarbonat [Marmor, Kreide,
Kalkstein] mit verdünnter Salzsäure zu Calciumchloridlösung, Kohlenstoffdioxid und
Wasser [Protolyse]
CaCO3 + 2 HCl → CaCl2 + CO2 + H2O ; exotherm
Nachweisreaktionen zur Identifizierung
 Reaktion mit Indikatoren → Salzsäure reagiert mit Universalindikator unter Rotfärbung
[Ursache: frei bewegliche Oxoniumionen H3O+ bzw. vereinfacht Wasserstoffionen H+];
siehe Reaktion mit Wasser
 Reaktion mit Silbernitratlösung → weißer Niederschlag wegen der Chloridionen Cl- in
der Lösung [Bildung von schwerlöslichem Silberchlorid]: Ag+ + Cl- → AgCl
 Info → durch Nachweis der Wasserstoffionen sowie der Chloridionen ist Salzsäure
eindeutig identifiziert
Natürliche Vorkommen
 Vorkommen von Chlorwasserstoffgas → in geringen Mengen in Vulkanabgasen
 Vorkommen von Salzsäure → in geringen Mengen in Kraterseen; im Magensaft der
Wirbeltiere [etwa 0,1-0,5%-ig; zur Schaffung des sauren Milieus für die Wirkung des
Eiweiß spaltenden Enzyms Pepsin]
Verwendung
Info → u.a. als Lötwasser, Entkalker, zur Metallätzung und -reinigung, Entfernung von
Kesselstein [siehe Reaktion mit Carbonaten], Leimherstellung, zur Herstellung von Chloriden
[also diversen Salzen] und organischen Chlorverbindungen wie z.B. Kunststoffen [speziell
PVC, Polyvinylchlorid] und Lösungsmitteln; zur Neutralisation von alkalischen Abwässern
Darstellung im Labor
 Schritt 1 → z.B. Reaktion von Natriumchlorid mit konzentrierter Schwefelsäure zur
Chlorwasserstoff und Natriumsulfat: 2 NaCl + H2SO4 → 2 HCl + Na2SO4
 Schritt 2 → Einleiten von Chlorwasserstoff in Wasser:
HCl + H2O ⇌ H3O++ Cl-
[ vereinfacht HCl ⇌ H+ + Cl- ]
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Herstellung in der Industrie
 Schritt 1 → Synthese von Chlorwasserstoff aus den Elementsubstanzen:
H2 + Cl2 → 2 HCl
 Schritt 2 → Einleiten von Chlorwasserstoff in Wasser
HCl + H2O ⇌ H3O++ Cl-
[ vereinfacht HCl ⇌ H+ + Cl- ]
Einige Fachbegriffe dieses Themas
 saure Lösung → wässrige Lösung, die Wasserstoffionen H+ enthält; diese bilden
gemeinsam mit je einem Wassermolekül die frei beweglichen Oxoniumionen H3O+
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H+ + H2O ⇌ H3O+
pH-Wert ist kleiner als 7
Säure [nach ARRHENIUS] → Stoffe die Protonen abspalten und so in wässriger Lösung
in frei bewegliche positiv geladenen Wasserstoffionen H+ und negativ geladenen
Säurerestionen dissoziieren [Säurerestionen der Salzsäure sind Chloridionen]
Dissoziation [dissoziieren] → Zerfall von Stoffen in frei bewegliche Ionen durch
Einwirkung von Wassermolekülen
Säure [nach BRÖNSTED] → Teilchen, die Protonen H+ abgeben können
[Protonendonatoren]
Aggregatzustände in Reaktionsgleichungen → (g) gasförmig [gaseous], (l) flüssig [liquid],
(s) fest [solid]; (aq) wässrige Lösung
Reaktionswärme [Reaktionsenthalpie] → exotherm [Abgabe von Wärmeenergie]
ΔH = -n kJ/mol; endotherm [Aufnahme von Wärmeenergie] ΔH = +n kJ/mol;
manchmal auch mit Q = ... statt ΔH angegeben (Q für Wärmemenge); Schreibweise der
Einheit kJ/mol auch als kJ · mol-1 möglich
ΔH → Änderung der Enthalpie bei einer Reaktion, also Energiebilanz bei einer
chemischen Reaktion unter konstantem Druck [Differenz der Enthalpie der Produkte und
Ausgangsstoffe, d.h. ihrer chemischen Energien]
Elektronenpaarbindung [Atombindung] → Art der chemischen Bindung, die auf
Anziehungskräften zwischen einem gemeinsamen Elektronenpaar [negativ geladen] und
den positiv geladenen Atomkernen der beteiligten Atome beruht; typische Bindung in
Molekülen
polare Elektronenpaarbindung [polare Atombindung] → Atombindung, bei der das
gemeinsame Elektronenpaar von einem Atom stärker angezogen wird als vom anderen;
typische Bindung in Molekülen aus verschiedenartigen Atomen
Dipol → Molekül mit Ladungsschwerpunkten, die infolge polarer Bindung entstanden
[negativer Ladungsschwerpunkt δ- an dem Atom, zu dem das gemeinsame [bindende]
Elektronenpaar stärker hingezogen wird; positiver Ladungsschwerpunkt δ+ an dem Atom
mit der geringeren Anziehungskraft]
Protolyse [nach BRÖNSTED] → Reaktion mit Protonenübergang; mindestens ein Proton
H+ wird von einem Teilchen abgegeben [Protonendonator; Säure], das von einem anderen
Teilchen [Protonenakzeptor; Base] wieder aufgenommen wird
Redoxreaktion → Reaktion mit Elektronenübergang; mindestens ein Elektron wird von
einem Teilchen abgegeben [Reduktionsmittel; wird oxidiert], das von einem anderen
Teilchen [Oxidationsmittel, wird reduziert] wieder aufgenommen wird
umkehrbare Reaktion → Einstellung eines chemischen Gleichgewichts zwischen Hinund Rückreaktion; gekennzeichnet mit einem Doppelpfeil ⇌
Quellenangaben
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