Was ist Sportpsychologie? Allgemein gefasst beschäftigt sich Sportpsychologie mit den psychischen Grundlagen und Folgen sportbezogener Handlungen unter der Perspektive grundlagenwissenschaftlicher Analyse einerseits und praxisbezogener Aufgabenstellung andererseits. Grundlegende Theorien für die Sportpsychologie? Verhaltensorientierte Theorien: Behaviorismus: Mensch als Produkt der Umwelt Außenaspekt, Empirismus, Darvinismus Objektivismus, Fremdbeobachtung, Biologismus Verhaltensanalyse, Verhaltensmodifikation Reflexologie: M. als Produkt materieller Bedingungen, Umwelt u. phys. Prozesse Außenaspekt, Empirismus, Physiologismus Siehe Behavoirismus Konditionierung, Gegenkonditionierung, Löschung Erlebnisorientierte Theorien: Kognitivismus: M. als einsichtiges selbstverantw. Wesen, setzt sich aktiv mit Umwelt auseinander Erkenntnis, Bewusstsein, Kogn. Ordnung, Einsicht,Selbstverantwortung Subjekivismus, Selbstaussagen, Finalerklärungen Kogn. Um-/Neustrukturierung, Hilfe zur Selbsthilfe Psychoanalyse: durch unbewussttriebhafte Tendenzen begrenzte Handlungskontrolle Topologie: Bewusst, unbewusst, vorbewusst (Es, Ich, Über-ich) Deutung von symbolischen Inhalten Deutung, biographische Analyse, Aufklärung, Neuverarbeitung Systempostulat: Handeln wird in allgemeiner Sicht als ein ganzheitliches Geschehen, d.h. als Systemprozess verstanden. (3 Sichtweisen analysieren: Trainier-Sportler-Aufgabe) gut Beobachter 2 Ordnung Intentionalitätspostulat: Handeln wird als eine besondere Form der Verhaltensorganisation verstanden, nämlich als intentionales, d.h. nicht als primär von objektiven Ursachen, sondern von subjektiven Zwecken bestimmtes Verhalten. Regulationspostulat: Handeln als intentionales Verhalten lässt sich nicht alleine aus im engeren Sinn biologischen Regulationsmechanismen erklären, sondern ist wesentlich psychisch reguliert. Jede Regulation stellt einen Prozess und somit einen Zeitverlauf dar. Dieser Zeitverlauf lässt sich nun daraufhin untersuchen, ob er bestimmte Gliederungsmerkmale aufweist, nach denen einzelne, inhaltlich bestimmte Phasen unterschieden werden können. 1. Antizipationsphase; 2. Realisationsphase; 3. Interpretationsphase Entwicklungspostulat: Handeln ist in seiner generellen Bestimmung als Systemprozess, in seiner Intentionalität und in seinen Regulationsgrundlagen sowohl ein phylo- und ontogenetisches als auch ein – in seinem Bezug zu den gesellschaftlichen Lebensbedingungen – ein biographisch und gesellschaftlich-historisches Phänomen. Was sind Kognitionen? Wahrnehmung, Gedächtnis, Entscheidung, Sprache, Konzentration, Aufmerksamkeit, Denken beeinflussen Handlungen. Man nennt diese Faktoren kognitiv. Kognition ist ein allgemeiner Begriff für alle Formen des Erkennens und Wissens. Er bezieht sich sowohl auf das Produkt als auch auf den Prozessaspekt des Erkennens und Wissens. Produkte der Kognitionen sind Begriffe wie: Tatsachen, Aussagen, Regeln, Erinnerungen. Prozess der Informationsverarbeitung (Marteniuk) Gedächtnis Daten eingabe Sinnes- Wahrnehmungs- Entscheidungs- Effektor- musk. Datenausgabe organe mechanismen mechanismen mechan. System Es laufen innere Feedbackmechanismen ab die Könner für Feinabstimmung der Bewegung nutzen. Z.B.: Fußball: Stürmer läuft alleine auf Tormann zu. Nimmt von außen Zurufe war (mach Tor, Spiel ab,...), Er lenkt Aufmerksamkeit auf Tor und Tormann Erkennt freie Ecke und Entscheidet in diese zu schießen. Effektoren leiten Entscheidung an Muskulatur weiter Torschuss Diagnose kognitiver Prozesse: Wiener Testsystem: zu Aufmerksamkeit, Daueraufmerksamkeit, sprachfreier Intelligenz, Informationserkennung, Konzentration, Umstellugsfähigkeit, Gedächtnis Papier-Bleistift-Test Computerunterstützte Verfahren Wahrnehmung: Der vermuteten „objektiven“ Wirklichkeit steht die individuell-subjektive wahrnehmungsgeleitete Wirklichkeit gegenüber. Jeder einzelne kann aufgrund seiner Anlage oder seines Vorwissens Informationen ergänzen, selegieren und weglassen. mehr Erfahrungen bessere Wahrnehmungsleistungen Drei Aspekte der Wahrnehmung Physikalische Perspektive: physikalische Beschaffenheit der Wahrnehmungsgegenstände Physiologische Pers: Beschaffenheit und Funktion der Sinnesorgane, afferenten Reizleitung, Rezeptoren in Haut, Muskeln und inneren Organen Psychologische Pers: Verarbeitung der Informationen zu bewussten Wahrnehmungsinhalten. Fehlende Infos ergänzt, Überflüssige u. Bedeutungslose ausgeschieden einzelne Wahrnehmungsinhalte zu raum-zeitlicher Ganzheit Funktionen der Wahrnehmung: (Sonnenschein) - Voraussetzung für die Einleitung und Aufrechterhaltung von Handlungen - Wahrnehmung ist integraler Bestandteil der Planung und Steuerung sowie der Kontrolle von Ausführungen die Wahrnehmung wirkt sich unmittelbar auf die Bewegung aus. Wahrnehmung als Bedeutungswahrnehmung Wahrnehmen ist stets Bedeutungswahrnehmen. Die Bedeutung der Wahrnehmung begründet sich auf dem Erfahrungshintergrund des Individuums und der je gegebenen Handlungsperspektive. Wahrnehmung ist zyklischer Konstruktionsvorgang der auf antizipierten Schemata beruht. Wahrnehmungstraining 1. Verbesserung der Wissensstruktur: Information mit Medieneinsatz, induktives Lernen, Stabilisierung durch Wiederholung und über bewusstes, denkendes und engagiertes Handeln. (Tennis: Über Flugbahn des Balles, wenn er gespinnt oder geslicet wird, informieren) 2. Verbesserung der Informationsselektion: Aufmerksamkeit/Wahrnehmung weit streuen oder bündeln. 3. Verbesserung der Info-kodierung: Beobachtungskriterien auf Kurzformeln bringen (Ski: Eisstück-mehr Druck, Ziel-tiefe Hocke) 4. Umkodierung der Information: Fehlerhafte Info-verarbeitung muss sehr häufig in entspannten Zustand und unter Stress wiederholt werden. (Tennis: Schneller Ball wird oft mit hartem Rückschlag beantwortet besser nur kurz ausholen und Druck nutzen: aus Schnell-Schnell wird Schnell-Druck) 5. Wahrnehmung von psychischer Beanspruchung: psych. Beanspruchung in enger Koppelung zu Wahrnehmungsprozessen. Ihre Wahrnehmung und Steuerung ist eine Voraussetzung für ein effizientes Wahrnehmungstraining. (Fußballtormann: vor lauter Angst nur mehr Heranlaufen des berühmten Stürmers fixieren (psych Belastung), und keine Möglichkeit mehr seine Bewegungen auf mögliche Schussrichtung zu prüfen. lernen Wahrnehmung offener zu halten) Beispielhafte Gestaltgesetze: 1. Faktor der Gleichartigkeit bzw. Ähnlichkeit (Gruppierung von gleichartigen Gebilden) 2. Faktor der Nähe: (Gruppierung mit möglichst geringem Abstand dichte, isolierte) 3. Faktor der gemeinsamen Bewegung: gleichartige Veränderung zusammengehörig 4. Faktor der Geschlossenheit: unvollendete Gestalten als geschlossene wahrnehmen Denken Ist eine Bezeichnung für die interpretierende und Ordnung schaffende Verarbeitung von Informationen. Es führt zu Annahmen und Schlussfolgerungen, regt zu weiteren Überlegungen an und dient der Lösung von Problemen; inneres Probehandeln. Denken bezieht sich auf vergangene, gegenwärtige und zukünftige Sachverhalte. Denkvorgänge können selbst zum Gegenstand des Denkens werden. Durch das Denken erschließen wir die Zeit. Denken wird als Sekundärprozess beschrieben, der in Raum und Zeit beweglicher und flexibler ist als Wahrnehmung. Denken im Handlungsverlauf Handlungsbezogene Denkvorgänge: - Lageorientiertes Denken: Tempo do halten Bombenzeit - Aufgabenorientiertes Denken: wo sind Gegner und Mitspieler für idealen Pass Ich-bezogene Denkvorgänge: - Kompetenzorientiertes D: Heute kann ich sichere harte Vorhand effektiv einsetzen - Zustandsorientiertes D: Allgemein: Heute tut mir Knie ordentlich weh - Selbsinstruktionsorient. D: Elfer: Schieße scharf und platziert ins linke Eck Sozial- und umweltbezogene Denkvorgänge: - Interaktionsorient. D:Box: Schaue Gegner vor Beginn tief in Augen beeindrucken - Bewertungsorient. D: Große Wettkämpfen messe zu viel Bedeutung zu nervös - Präsentationsorient. D: Heute zeige ich Publikum was ich leisten kann Funktionen des Denkens: 1. Handlungsvorbereitende: Durchspielen von möglichen Abläufen und Alternativen 2. Handlungsbegleitende: - Handlungsrelevante Kogn.: Denken und Handeln Hand in Hand - Handlungsirrelevante Kogn.: Denkprozesse an Fehler, Ergebnisse, Folgen 3. Handlungsnachbereitende: Aufarbeitung von Ereignissen zentrale Bedeutung auch für Motivation. Stärken und Schwächen erkennen. Positives und Negatives reflexieren Formen des Denkens 1. Intuitives Denken: unmittelbares Erfassen von Informationen starker Zeitdruck Entscheidungen folgen unmittelbar auf Grundlage automatisch ablaufender Denkprozesse 2. Operatives Denken: Handlungen geplant Möglichkeiten abgewogen Entscheidung (ohne großen Zeitdruck) 3. Strategisches Denken: Handlungsketten in komplexes Geschehen ohne größeren Zeitdruck eingebettet. (Strategie für ganzes Match) Negatives – Positives Denken - Kontrolle negativer Gedanken: Problem real, Befürchtungen angemessen, durch Pläne und konstruktive Gedanken ersetzen, warum gebe ich Gegner, die mich ärgern so viel Raum?, ermüden negative Gedanken?, unbeirrbare negative GedankenStopp!!, oder ziehen lassen - Negative Gedanken positiv nutzen: zB. Bevorstehender Krieg relativiert eventuellen zweiten Platz morgen. Gibt wichtigere Dinge auf der Welt - Positives Denken: nicht immer angebracht, unrealistisch positives Denken kann bei geringem Fehler zu Konzentrationsverlust führen - Kognitive Um- und Neustrukturierung: o Ziel: Veränderung einer belastenden Situation durch neuen gedanklichen Zugang o Annahme: Bewertung einer Situation ändern Erleben dieser ändert sich o Voraussetzung: Erarbeitung mit Experten Beispielhafte Vorgangsweise: Gedankliche Falle explorieren Zusammenhang Denken – Handeln erfassen Gewünschte Handlungsresultat formulieren Hilfreiche Gedanken hin zu gewünschten Resultat formulieren Auswählen der am besten geeigneten kognitiven Strategie Einüben Anwenden, anpassen und stabilisieren Aufmerksamkeit Von Aufmerksamkeit und Konzentration wird im Alltag immer dann gesprochen, wenn sich eine Person bestimmten äußeren Objekten, Ereignissen oder inneren Gedanken zuwendet. Diese Zuwendung ist beobachtbar und kann auch aus dem Verhalten geschlossen werden. Demnach sind Aufmerksamkeit und Konzentration „hypothetische Konstrukte“, mit deren Hilfe das beobachtete Verhalten der Zuwendung beschrieben und erklärt werden soll. Aufmerksamkeit wird dabei als Oberbegriff für gerichtete und eingegrenzte Wahrnehmung verwendet. Konzentration ist eine gesteigerte Intensitätsform der Aufmerksamkeit. Bsp.: Lichtkegel der Taschenlampe (weit gestreut – Aufmerksamkeit; gebündelt – Konzentration) Konzentration 3 Phänomene: 1. Hohes Maß an intentionaler Gerichtetheit: Fokussierung der Aufmerksamkeit Ausschaltung von Störfaktoren 2. Klarer Bewusstseinszustand: Keine Ablenkung 3. Erlebnis der Anspannung: positive Anspannung Energiebündelung Funktionen der Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit als strukturiertes Erleben: erlebnismäßige Abgrenzung eines Wahrnehmungszentrums von der Peripherie Abhebung eines Bewusstseinsvordergrundes von einem Bewusstseinshintergrund relative Klarheit und Deutlichkeit des bewussten Erlebens Aufmerksamkeit als Einengung des Wahrgenommenen oder Vorgestellten Begrenztheit des Bewusstseins („Enge“) ein Ins-Bewusstseins-Treten, eine Bevorzugung von bestimmten Bewusstseinsinhalten gegenüber anderen die „Konzentration“ der Wahrnehmung oder Vorstellung Zentralisierung als bewusste und willentliche Fokussierung geistiger Energie Selektive Funktion aktive, durch Interesse gelenkte Selektion aus dem Reizangebot auswählende Anknüpfung einer Vorstellung an eine Empfindung Hemmung des Ich auf einen Gegenstand, zu einer Handlung eine die Bewusstseinsüberlastung verhindernde Selektivität Aufmerksamkeit als Gerichtetheit oder Bereitschaft auf die Beachtung eines Objekts gerichtete Bewussteinshaltung so genannte Konation (Strebung) nach klarer Auffassung eines Gegenstandes einstellende oder regulierende Gerechtigkeit zielgerichtete Wahrnehmung erhöhte, gerichtete Aufmerksamkeitsbereitschaft ungleiche Verteilung der kognitiven Intentionen und Funktionen auf Objekte Aufmerksamkeit als Anpassungs- oder Steuerfunktion Sensibilisierung der Sinnfunktionen, affektiv gesteuerte Bahnung bestimmter Sinnesfunktionen verbesserter, konzentrierter Einsatz des Aufnahme- und Verarbeitungsapparates Erzeugung eines Zuwachses an Vorstellung erhöhte Aufmerksamkeit durch Wachheit des Bewusstseins Bereitstellung kognitiver Kapazität Steuerung von Wahrnehmung, Gedächtnis psychische Anspannung, Willensakt Sammlung psychischer Energie auf gewisse Gegenstände des Bewusstseins Anpassung der Sinnesorgane u./od. des ZNS für optimale Reizaufnahme Aufmerksamkeitsreaktion, Orientierungsreflex, Zuwendungsreflex, Merkmale der Aufmerksamkeit - Intensität vs. Beständigkeit: Hohe Intensität hoher Energieverbrauch; Organismus schaltet selbst ab Aufmerksamkeitsschwankungen; oder Spieler legt Pausen ein - Internale vs. Externale Aufmerksamkeit: selbstbezogene (z.b Muskelspannung) vs. Umweltbezogene (z.b. Gegner, Ball) - Konzentration vs. Distribution: enge vs. weite Aufmerksamkeit (Schnelle Umschaltung zb. Handball: bei Wurf auf Eck konzentrieren nicht im Tor weite - Aufmerksamkeitsrichtung: Worauf richte ich - Aufmerksamkeitsumfang: Was ist im Blickfeld? Trainierbarkeit: ist nachgewiesen, aber auch relative Stabilität des Merkmals Talent oder Transfer: Selektionshypothese: - Atypische Disziplinen: hervorragende Konzentrations- und Distibutionswerte - Vergleich Leistungsklassen kaum Unterschiede Formen der Aufmerksamkeit 1. External-weit: Optimal um komplexe Situationen zu lesen, Umfelder einschätzen, Ermöglicht hohes Maß an Antizipation 2. External-eng: Erforderlich beim Reagieren auf eine situative Anforderung, Aufmerksamkeit eingeengt, fokussiert 3. Internal-weit: Analyse des Eigenzustandes, der Gesamtbefindlichkeit, Vor Entscheidungen wichtig 4. Internal-eng: In sich hinein hören. Erforderlich um sich zu zentrieren, regulieren und um mental zu trainieren wichtig ist zwischen Formen der Aufmerksamkeit schnell zu wechseln. Aufmerksamkeitstraining Jannsen &Wagner 1. Trainingssituation Anforderungen des Wettspiels entsprechen 2. Spielnahe Miniatursituationen einbauen 3. komplexe situative Bedingungen die technischen Niveau der Spieler entsprechen 4. Spieler auch mit psychisch belastenden Situationen konfrontieren (Misserfolg,..) 5. Gewöhne Spieler an komplexe taktische Situationen Transfer zu Wettkampf Syer & Conolly Ausbau und Üben eines stärkeren Verhaltensmusters Gedankenroutine für spez. Ablenkung aufbauen Vergrößern des Interesses für sportliche Aktion (auf die man sich konzentriert) Ablenkungsfaktor viel Aufmerksamkeit schenken Mit Ablenkung anfreunden durch Simulation im Training Aufmerksamkeit von körperlichen und geistigen Ablenkungsfaktoren auf emotionale Aktionsmuster lenken. Eberspächer 1. Schritt: je 5 Inhalte für Aufmerksamkeitsbereiche external-eng, external-weit und internal-eng festlegen. Internal-weit für eigene positive Befindlichkeit reserviert. 2. Schritt: Nacheinander Gedanken Aufmerksamkeit auf jeden Inhalt lenken 3. Schritt: In Gedanken zwischen verschiedenen Bereichen und Inhalten hin und her wechseln bis problemlos beherrscht. möglichst lebhafte Vorstellung 4. Zwei Wochen lang täglich einige Minuten an ruhigem Ort üben (Inhalte klar erleben, schneller Wechsel, Aufmerksamkeitslenkung auch im praktischen Training einüben) Prüfung der Effektivität von Aufmerksamkeitstraining Effektivitätskriterien vor Training festlegen; Ablenkung durch Gegner protokollieren – und vor allem die neuerliche Fokussierungsfähigkeit; Protokoll führen (was war gut oder schlecht); Neuerliche Selbst- und Fremddiagnostik (ev. Mit Video); Allgemeine Fähigkeitstests (auch unter Stressbelastung) wie sieht es mit Ablenkung aus Kennzeichen der Aktivierung 1. Steigerung der Frequenz und Abnahme der Amplitude von EEG-Rhythmen 2. Erregungssyndrom des autonomen Systems (Herz- und Atemfrequenz, Pupillenerweiterung, EDA, Hauttemperatur 3. Intensität und Extensität des Verhaltens 4. Psychische affektive Erregung (Affekte sind intensive, kurz dauernde Gefühle schwierig zu kontrollieren) Das Yerkes-Dodsonsche Gesetz Zwischen Aktivierung und Leistung besteht ein umgekehrt u-förmiger Zusammenhang. Stimmt nicht ganz, da jeder Sportler eigenen Grad der Aktivierung hat Weder psychophysische Aktivierung noch Aufgabenschwierigkeit sind eindimensional. Hyperaktivierung führe zu psychophysischen Labilisierung Gegenargument: der Umstand, der die Aktivierung überproportional ansteigen lässt, lenkt auch die Aufmerksamkeit von der Aufgabe ab. Vorschneller Schluss auf Überaktiviertheit bei Leistungssteigerung; Stressoren können auch zum Abschalten der Aufmerksamkeit führen (wie gelähmt, verschlafen) Möglichkeit der aufgabenorientierten Selbstregulation wird zu wenig berücksichtigt Catastrophic Performance Erweiterung des Yerkes-Dodsonschen Gesetzes um eine Dimension Kognitive Angst (Vor Versagen, Misserfolg) Ansätze der Ressourcentheorie Hilfsmittel der Leistungserbringung - äußere Ressourcen: natürliche: Sandplätze in ESP ganze Jahr; in Finnland nur 4 Monate technische: Das Material - innere Ressourcen: Intelligenz: taktische Intelligenz, Motive, Einstellungen,.. Glukosereserven: durch Ernährung beeinflussbar - strukturelle Ress: relativ stabile: Verbandstrukturen - konsumtive Ress: aufbrauchbare Ressourcen: Geldmittel Was ist Stress Kurz oder langfristige Belastung eines Organismus (physisch, infektiös, psychisch) Jeder Bewertet Stress anders interpretationsabhängig (für einen kein Stress - für anderen schon) 1. psychosomatische Stressreaktionen wirkt sich auf Hormonsystem aus. Erleben von Anspannung, Überforderung, Angst (bei Läufer auch positiv: Endrophinausschüttung) 2. habituelle Erkrankungen: Schlafstörungen, Bluthochdruck, Geschwürbildung, Atemwegserkrankung, Hautentzündung Übergänge zwischen beiden sind fließend Stress der erkannt wird, kann vermieden werden. Im Sport ist Wettkampf Stress vermeiden meist nicht möglich öö Psychoregulationstechniken - Zugang über Atmung: geeignete Atemtechnik, durch Konzentration auf Atmung aufgabenbezogene Konzentration wiederherstellen - Zugang über Motorik: Laufen, Schwimmen, Radfahren im regenerativen Bereich, aber auch Tai Chi und Yoga. - Zugang über Gedanken: Eingriff auf kognitiver Ebene Entspannung durch Vorstellung Visualisierungstechniken Ruhebild zuerst im entspannten Zustand vor Augen, dann auch in Trainings- und Wettkampfpausen - Zugang über Biofeedback: möglichst auch in Realsituationen zur Anwendung kommen. Progressive Muskelrelaxation (nach Jakobsen) Atmung zur Aufmerksamkeitslenkung auf einen Punkt: 1. Spannen (5-7sec) und Entspannen einzelner Muskelgruppen (zunächst 21 – dann im Training Kurzform von 5 M-Gruppen dauert halbe Minute) 2. Lenken der Aufmerksamkeit auf die entsprechende Muskelgruppe 3. Unterschied bemerken Autogenes Training nach Schulz 1. Schwereübung (Muskelentspannung): re+li Arm ganz schwer 2. Wärmeübung (Gefäßentspannung): re+li Arm ganz warm 3. Herzregulierung: Herz schlägt ruhig und gleichmäßig 4. Atemeinstellung: Atmung ganz ruhig 5. Regulierung der Bauchorgane: Bauch ist strömend warm 6. Einstellung des Kopfgebietes: Stirn angenehm kühl Sportler lernen schnell; Gruppen bis 6 Personen; Erklären worauf man hinaus will; Sitzen beim Erlernen; Anwendung unter Steigenden Stressbedingungen; Schwereübung problematisch für Sportler Kritik: für junge Leistungssportler oft zu langweilig; schwere Erlernbarkeit, Nicht für jeden geeignet; Schwereübung im Sport Nachteil (soll sich fit fühlen) Wirkungen: besser O² Aufnahme, RR Senkung, Gefäßerweiterung, neuromuskuläre Entspannung, elektrodermale Veränderungen, Veränderung der Atmung, längere Belastbarkeit, höhere Konzentration Biofeedback Generelle Reaktibilität (gewohnte Reaktionsstil) wird mit aktuellen Reaktibilität (vor wichtigem Wettkampf) verglichen Formen des Biofeedback: - Atemfunktion, Pulsfrequenz, Muskelaktivität, Gehirnaktivität , Herzfrequenz, Blutdruck, Oberflächentemperatur, elektr. Hautleitwert Einbindung von Biofeedback: Regulationstechniken müssen in kognitive Bewältigungsstrategien integriert werden und mit Visualisierungstechniken kombiniert werden. Emotionen Der Begriff Emotionen/Gefühl lässt sich nicht definieren, sondern nur umschreiben, das sie sich auf nichts anderes zurückführen lassen. Charakteristika können sein: - es werden Erlebnisse wie Freude, Ärger, Angst, Wut, Schreck damit verbunden - Neuheit - Intrinsische Angenehmheiten (wohlfühlen, begeistert sein) - Zielrelevanz: immer auf etwas Gerichtet - Bewältigungsfähigkeit - Normkompatibilität Emotionen entstehen durch Handeln und sind von Handlungserfahrungen abhängig. Es kommen ihnen sowohl handlungsorganisierende als auch handlungsenergetisierende, also motivationale Funktionen zu. Vierkomponententheorie des Gefühls: Reiz 1.Phase der Aktivierung 2. Phase der Emotion 3. Phase der Konsequenzen Gesichtsausdruck spontan erlebter Ausdruck Zustand bewirkt eigene und fremde Konsequenzen Einflussfaktoren unserer Emotionen: Kognitionen/Bewertungsprozess: Höhe des Turms: Das ist aber hoch aus Angst Physiologische Prozesse: Steigen des Puls, flaches u. häufiges Atmen Bewegungsverhalten: Springt nicht und steigt Leiter runter Ausdrucksverhalten: Stimme zittrig; Mimik ängstlich Bedeutung positiver Emotionen Spielen beim Erbringen von Leistung eine ausgezeichnete Rolle Für jeden eigene Form der optimalen Emotionalität Sportler rekonstruiert an idealen WK-leistugen das optimale Emotionsmuster (anhand von Eigenschaftswörterlisten Befindlichkeit Ungerichteter emotionaler Zustand (gerichtet = Freude über Ass) Kurzfristige Gefühle werden auch als aktuelle Befindlichkeit bezeichnet Habituelle Befindlichkeit ist grundsätzliche Stimmungslage eines Menschen. Veränderung der Befindlichkeit durch Bewegung und Sport In 2 Richtungen positiv: - Stress und Hyperaktivität können in ausgeglichene Funktion kommen - Depressive Verstimmtheit kann verbessert werden. Angst Freud unterscheidet: Realangst: Angst vor Krokodil, ist normal, sogar notwendig das man Angst bekommt, um notwendige Verhalten einzuleiten. neurotische Angst: panische Angst, wenn man nur Foto von Krokodil sieht moralische, Über-Ich-Angst: „ich kann es dem Trainer nie recht machen. Er wird wieder schimpfen“. Oder „Oh Gott, wenn mich jetzt jemand beim Ballfangen sieht“. Interaktionistisches Modell der Angst (Spielberger) 1) Zustandsangst (Angstzustand) entsteht durch externe und interne Stimuli, die als bedrohlich wahrgenommen werden (interne: Gedanken über Versagen; externe: zB. Qualifikationswettkampf) 2) Die kognitive Verarbeitung und die Bedrohungssituation dieser Stimuli hängt von der Höhe der Trait-Angst (Angstdisposition) jeder einzelnen Person ab. Daneben spielen aber auch Fähigkeiten, Fertigkeiten und vergangene Erfahrungen einer Rolle, wie auch das Maß an objektiv gegebener Gefahr. (Freundschaftsspiele erzeugen weniger Zustandsangst als Meisterschaften) 3) Wird Situation als bedrohlich empfunden Reaktion mit Zustandsangst, deren Stärke proportional zum Ausmaß der erlebten Bedrohung ist. 4) Reduktion der Zustandsangst Beendigung der bedrohlichen Situation oder durch Anpassungsprozesse (Umdeutung der Situation; vermehrte Anstrengung; bzw. Flucht vor Situation) 5) Bei Umdeutung wird Verhalten eher locker sein. Die Messung von Angst als Eigenschaft und Angst als Zustand erfolgt bei Spielberger zumeist mit Hilfe von Fragebögen. Diagnosemöglichkeiten von Angst - Competitve State anxiety Inventory-2: Zustandsangst bei Wettkämpfen - State- Trait- Angstinventar: Zustandsangst vs. Eigenschaftsangst - Sport Competition anxiety Test: Eigenschaftsangst bei Wettkämpfen - Das Sportangst Deutungsverfahren: bei Kindern - Bilder-Angst-Test für Bewegungssituationen: Kinder (Selbsteinschätzung der Angst) Bewältigungsstrategien in 3 Schritten: Primäre Einschätzung: worum geht es, was steht am Spiel Sekundäre Einschätzung: zur Verfügung stehenden Ressourcen werden durch Person geprüft. - Kompetenzen (halte ich durch,..) - Selbstwirksamkeitsüberzeugung (wenn ich will, schaffe ich es) - Ziele (Da komm ich drüber) Neubewertung: Aufgrund primärer und sekundärer Einschätzung werden Handlungen gesetzt deren Ergebnisse dienen zur Neubewertung Motivation Unter Motivation wird das Warum und das Wozu des Handelns verstanden. Motivation ist die Gesamtheit der Person- und Umweltfaktoren, die Verhalten auslösen und aufrechterhalten, um einen als angemessenen erscheinenden Person-Umwelt Bezug aufrechtzuerhalten oder zu erreichen. Motive: sind nicht direkt beobachtbare, überdauernde Bereitschaften zu Zielvorstellungen, die an Situationen herangetragen werden. Meist regt ein ganzes Motivbündel eine Person zum handeln an. Motiviert-sein drückt die aktuelle Handlungsbereitschaft aus. Leistungsmotivation Aktuelle, emotionale und kognitive Prozesse, die in der Auseinandersetzung mit Leistungssituationen angeregt werden. Leistungsmotiviertes Handeln liegt vor wenn folgende 5 Bedingungen erfüllt sind. 1. Objektivierbarkeit: Ergebnis objektiv bewertbar 2. Gütemaßstab: Leistungen werden gemessen (cm, sec,..) 3. Schwierigkeitsmaßstab: Gütemaßstab muss Schwierigkeitsmaßstab zuzuordnen sein 4. Verbindlichkeit von Güte- und Schwierigkeitsmaßstab 5. Das Handlungsergebnis muss vom Handelnden selbst verursacht sein (beabsichtigt) Sachliche Bezugsnorm: angestrebte Leistung an sachbezogenen Gütemaßstab messen Individuelle Bezugsnorm: messen mit individuumsbezogenen Gütemaßstab (Vergleich mit früheren Handlungsergebnissen) Soziale Bezugsnorm: messen mit sozialbezogenen Gütemaßstab Handlungen von Kollegen als Bezugsnorm Diagnostisches Gespräch 1. Trainer begründet Wunsch Gespräch zu führen 2. Trainer beschreibt Beobachtungen (ohne zu werten) genauer Zeitpunkt 3. Sportler stellt seine Sichtweise das a. Weichen Trainer und Sportler ab ohne Konsens Abbruch, neu Beobachten b. Übereinstimmung: zuerst Sportler dann Trainer über Ursachen 4. Besteht Übereinstimmung Motivationsproblem Faktoren näher ergründen Sportler zuerst Zielsetzungstraining Zielformulierung: realistisch, herausfordernd und überprüfbar nicht zu allgemein Ziele überprüfen, verändern und anpassen Grenzen des Zielsetzungstrainings: Gibt Sportler die mit Grenzen nicht zurechtkommen Kurzfristige Ziele: Wochenplan Detailziele: zB. Wenn li Fuß weh tut Konzentration auf rechten Arten von Zielen: Ergebnisziele: 1. Platz Handlungsziele: Tollen Start hinlegen; Tore möglichst eng umfahren. Es ist unvermeidbar an Ergebnisziele zu denken man sollte aber schnell wieder bei Handlungszielen sein, da diese leichter zu intrinsischer Motivation führen. Prognosetraining Ziel zu bestimmter Zeit optimale Leistung zu erbringen psychische Beanspruchung zu bewältigen (auch im Training einbauen) Ziele suchen wo man klar als Verursacher des Erfolgs erkennbar ist. Lernen mit Risiko des Misserfolgs umzugehen Prognosen schriftlich festhalten und anschließend überprüfen Training der Nichtwiederholbarkeit Einmaligkeitstraining: wer optimale Leistungsfähigkeit prüfen will nur einmal handeln bei Misserfolg nicht wiederholen. Erfolg als unmittelbare Belohnung Misserfolg als Herausforderung für nächstes Training Prognosetraining und Training der Nichtwiederholbarkeit mit Zeitverzögerung anspruchsvolles Ziel wird vorgegeben Trainingswettkampf ähnliche psychische Belastung wie bei Wettkampf Aspekte der Motivation Motivation und Motiviertheit sind: aktive Vorgänge des Individuums individuell sehr unterschiedlich von außen „nur“ aufgrund von „Vermutungen“ unterstützt werden können Rezepte nahezu unmöglich sind Kriterien für motivationsförderndes Verhalten 1. Lernklima a. Verständnis zeigen: in Konfliktsituationen (hält sich mit Androhung und Anwendung von negativen Sanktionen zurück) b. Persönliches Gespräch: unabhängig vom Lerninhalt; thematisiert unangemessen Umgang miteinander; stellt niemanden bloß 2. Aufgabenstellung a. Sportlervorschläge: beteiligt Sportler an Planung und Durchführung der Einheiten; nimmt unaufgeforderte Vorschläge auf und weißt sie nicht kommentarlos ab b. Differenzierende Aufgabenstellung: keine einheitliche Aufgabenstellung häufig unterschiedliche Aufgabenschwierigkeiten, die eigene Lösungsmöglichkeiten zulassen. Individuellen Leistungsfortschritt deutlich machen und nicht direkt sozialen Vergleich nach legen. c. Korrektur des Anspruchsniveaus: Trainer korrigiert bei wiederholtem Misserfolg oder Erfolg eine neue Aufgabenschwierigkeit, wenn Sportler sich nicht individuell neues Ziel setzt d. Neue Teilaufgabe: zunächst einheitliche Aufgabenstellung bei Unter- oder Überforderung gibt Trainer neue Teilaufgabe e. Positive Erwartungen: Trainer macht deutliche, dass er bei angemessener Schwierigkeit dem Sportler die Lösung der Aufgabe zutraut 3. Leistungsbewertung a. Individuelle Vergleichsmaßstäbe: zb: Veränderung der Lactatkurve im Monat b. Leistungsgespräche: Trainer bespricht Kriterien für Leistungsbewertung und gibt Orientierungshilfe für selbständige Beurteilung er gibt individuelle Korrekturen und Rückmeldungen c. Ursachengespräche: über mögliche Ursachen eines Ergebnisses fordert eigene Ursachenerklärung und korrigiert unangemessene U-erklärung d. Bekräftigung: nicht nur für Ausführung und Leistung loben, sondern auch für Planung und Durchführung der Einheiten e. „intrinsische“ Motivation: Trainer versucht intrinsische Motivation aufzubauen Aufmerksamkeit auf Freude an der Tätigkeit zu lenken Aggressionen sind Verhaltensweisen, die auf die soziale Umwelt im Sinne einer Schädigung gerichtet sind. Die überdauernde Bereitschaft in gegebenen Situationen aggressiv zu handeln wird als „Aggressivität“ bezeichnet. Aspekte der Aggressions-Defininitionsproblematik Instrumentelle vs. explizite Aggression: Positive und negative Aspekte der Aggressionsauslebung : aufgestaute Aggressionen sollen ausgelebt werden sonst sogar Depressionen bzw Autoaggressionen möglich - explizite Agg: Zweck ist personale Beschädigung eines Gegners (innerhalb und außerhalb des sportlichen Geschehens) - Instrumentelle Agg: aggressive Handlungen zum Zweck der Leistungsverbesserung und die hierbei mögliche Schädigung des Gegners zugunsten des übergeordneten Leistungsziels. (Schädigung wird nicht angestrebt, aber in Kauf genommen) Theoretische Modelle zur Aggression 1. Trieb- und instinkttheoretischer Ansatz: aggressive Verhaltensweisen kommen vom angeborenen Aggressionstrieb. Staut sich auf und muss entladen werden. Sport ist günstiges Ventil für Abbau, weil Regeln und Normen den Abbau im einem gewissen Rahmen erlauben. 2. Frustrations-Aggressionshypothese: Aggression ist Reaktionsform auf Frustration. 3. Lern- und sozialisationstheoretischer Ansätze: Aggressionen im Sport sind v.a. das Ergebnis von Lernprozessen. aggr. Verhaltensweisen werden übernommen Lernen durch Nachahmung (weil andere dies auch mit Erfolg tun) 4. Integrative Modelle: vereinen den triebtheoretischen und den lerntheoretischen Ansatz. Personen werden mit gewisser Aggressionsdisposition geboren, wobei aggr. Verhaltensweisen auch angelernt werden. Maslows Bedürfnispyramide Ebene 1: physiologischen Bedürfnisse (Schlaf, Hunger, Sex,..) Ebene 2: Sicherheitsbedürfnisse (Schutz, Behaglichkeit, Ruhe,..) Ebene 3: Soziale Anerkennung (Zugehörigkeit, Verbindung) Ebene 4: Ich Bedürfnisse (Selbstwertgefühl, etwas wert/kompetent sein) Ebene 5: Selbstverwirklichung: (eigene Potential ausschöpfen, bedeutende Ziele zu haben) Maslow unterscheidet: Mangelmotivation: veranlasst Menschen ihr physisches und psychisches Gleichgewicht zu erneuern und Wachstumsmotivation: veranlasst Menschen, das zu überschreiten, was sie in der Vergangenheit getan haben und gewesen sind. Anreiztheorie nach Rheinberg Situations-Ergebnis-Erwartungen: Sportler hat bestimmt Erwartung bezüglich des Ergebnisses (am Start) Handlungs-Ergebnis-Erwartungen: Was muss ich tun um Ziel zu erreichen? (bei Handlung) Ergebnis-Folge-Erwartungen: welches Ergebnis verursacht welche Folgen Anreiz des Tätigkeitsvollzugs: - Handlung: Handlung alleine befriedigt entsprechende Bedürfnis (intirinsisch) – Ergebnis nicht so wichtig - Folgen: Gefühl erleben – nicht Ergebnis sichern Flow Das reflexiosfreie gänzliche Aufgehen in einer glatt laufenden Tätigkeit, die man trotz hoher Anforderungen unter Kontrolle hat. Person geht in Tätigkeit auf, ohne an das Ergebnis zu denken. Vier Aspekte kennzeichnen Flow: 1. Verschmelzen von Handeln und Bewusstsein. Handlung passiert ohne nachzudenken. 2. Konzentration der Aufmerksamkeit auf ein zunehmend begrenztes Feld 3. Selbstvergessenheit (Selbstreflexion auf Minimum reduziert) 4. Verschmelzen von Selbst und Umwelt, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ohne Kontrollverlust. Ziel und Person bilden Handlungseinheit (Gefühl für Zeit ist abhanden gekommen) 2 Seiten der Medaille von Flow: Intensives Erleben kann positiven Weltbezug herstellen und zu Rückzug in begrenzten Wirklichkeitsbereich führen Flow ist eine optimale Passung von Herausforderung der Aufgabe (challenge) und den Fähigkeiten der Person (skills) Skizze S.99 Motivation im Gesundheitssport zu regelmäßiger Bewegung und Sportaktivität Selbstwirksamkeit: Resultate einer Handlung auf eigene Kompetenz zurückführen Barriere-Erwartung: sind Zeitprobleme, Motivationsprobleme und Probleme mit sozialen Umfeld (wer beaufsichtigt Kinder ) Vulnerabilität: Wahrscheinlichkeit zu Erkranken (zu hoher RR bringt mich nicht um) Änderungsdruck: Person wird schonungslos an desolaten Zustand erinnert (Arzt) Gesundheitserwartung: Aktive (Bewegung fordert Gesundheit), Passive (Sport ist Mord) Soziale Untestützung: aus Familie, Kommunikation in Gruppe Aus diesem Bündel an Motiven resultiert Ergebnis: Sport ja oder nein Veränderungscoaching Phasenmodell der Veränderung: 1. Überraschung/Schock: Feststellung von Arzt 2. Verneinung: Verleugnet Tatsache 3. Rationale Einsicht: Doch etwas Wahres dran 4. Emotionale Akzeptanz: Situation akzeptieren Veränderung einleiten 5. Ausprobieren: von Bewegungsmöglichkeiten 6. Erkenntnis/Integration: Bewegungsprogramm hilft und wird eingebaut Lernen und Bewegungslernen Mit Lernen wird ein Vorgang bezeichnet, der aufgrund der Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen zu relativ stabilen Änderungen im Verhaltenspotential einer Person führt. Lernen bezieht sich demnach auf die Veränderungen spezifischer interner Zustände, wie Wissens- und Könnensbestand, aber auch Dispositionen im Bereich des Wahrnehmens, Denkens, Fühlens und Wollens, die zu beobachtbaren Veränderungen des Verhaltens führen können, aber nicht müssen. Traditionelle Lerntheorien Klassische Konditionierung: Erlernen von Angst-, Sicherheits-, Lust-, Hunger-, Zornund Ekelreaktionen auf ursprünglich neutrale Reize. Neutraler Reiz (Kastensprung) mit unbedingten Reiz (Verletzung) kombiniert unkonditionierte Raktion (Angst) Nochmals Kastensprung (konditionierter Reiz) auch ohne Verletzung Angst (konditionierter Reaktion) Bei schwerer Verletzung bereits Anblick Kasten (kond. Reiz) Angst (kondit. Reaktion) Konditionierung kann auch im positiven Sinne stattfinden. Löschung: kond. Reaktion zum Verschwinden gebracht Generalisierung: Tendenz auf ähnliche Reich gleich zu reagieren. Instrumentelle Konditionierung Wenn Person auf Situation so reagiert, dass sie danach positiven Zustand erlebt erhöht sich Wahrscheinlichkeit in vergleichbaren Situationen wieder so zu reagieren. Was eine Person als positiv erlebt, ist stark individuumsabhängig. Argumente gegen Bestrafung (=negative Verstärkung) 1. lenkt Aufmerksamkeit auf unerwünschte Verhaltensweise. 2. erzeugt negative emotionale Zustände gegen den Bestrafer. Abwehrreaktion wahrscheinlicher als Veränderung 3. weniger wirksam als Nichtverstärkung: Ignorieren oft gewinnbringender Unterschiedliche Verstärkungspläne: 1. kontinuierliche: andauernde Verstärkung: zb. Dauernd loben auf Dauer nicht gewünschte Reaktion da keine Besonderheit mehr 2. Intermittierende: Verstärkung nach festgelegten Pausen. Zu Beginn einer Handlung Verstärkung dann zurückschrauben Im richtigen Moment wieder loben. 3. Löschung/Extinktion (wie vorher) Schrittweise Annäherung = Shaping Veränderung des Verhaltens in aufeinanderfolgenden kleinen Schritten jeder eine Annäherung an erwünschte Leistung. Zu Beginn jedes auftretende Element der erwünschten Leistung verstärkt. Tritt es regelmäßig auf, nur noch Reaktionen verstärken die Zielverhalten schon ähnlicher sind. Lernen am Modell Aufgrund des sozialen Gefüges werden nicht nur Einzelreaktionen, sondern komplexe Verhaltensmuster von so genannten „Modellen“ übernommen. Aneignung als kognitiver Vorgang: A schaut B zu. denkt darüber nach Informationsverarbeitungsprozesse A versucht selbe Handlung wie B Auslösung als motivationstragendes, verstärkerabhängiges Geschehen: A sieht B bei Tennis. A sieht Freude (Verstärker) die B hat selbst wieder motiviert Tennis zu spielen Drei Effekte: 1. Neulernen: bei Kindern häufig sehen jemanden zu probieren es auch. Kind kann aber nicht genau sagen was es da macht. Hängt viel vom Bewegungsgefühl und Talent ab. 2. Verstärker oder Hemmen bereits gelernter Verhaltensweisen: Wenn guter Freund macht dann selber auch (Verstärker); Wenn unbeliebte Lehrperson (auch noch auffordert) nicht nachmachen (Hemmung) 3. Auslösen bereits gelernter Verhaltensweisen: Kind sieht jemanden bei Handlung Kind kann dies auch und beginnt ebenfalls mit Handlung Aufmerksamkeitsprozesse: Lernenden Person muss klar sein, worauf Aufmerksamkeit bei Beobachtung von Modell zu richten ist. Herausgehobenheit und Differenziertheit des Modells (welchen Inhalten soll Aufmerksamkeit geschenkt werden) Anreiz des zu erlernenden Verhaltens Attraktivität des Modells (Übernahme von geachteter, geschätzter Person eher) Instruktion oder Akzentuierung zur Aufmerksamkeitslenkung: Anleitung worauf achten Modelle können real sein (aber auch Bildserien, Video) Gedächtnisprozesse Verbale oder bildhafte Speicherung aktiver Vorgang Lernen kein exaktes Abbild des Models Am Modell erworbene Vorstellungen und Sprachsysteme dienen zum Wiederabruf. (Versprachlichung der Bewegung – innere Dialog od. lautes Mitsprechen) Negativ: zu kurze sporadische Beobachtung mangelnde körperliche Voraussetzungen Entscheidende Elemente der Bewegung sind nicht beobachtbar (dann Lernen am Modell nicht möglich Bei zu komplexen Bewegungen ist man auf kinästhetische Faktoren angewiesen. Motorische Reproduktionsprozesse: Problem, wenn einzelne Verhaltensequenzen nicht im motor. Repertoire sind. Im Modellernen wenig ausgearbeitet Verstärkungs- und Motivationsprozesse: Verstärkung des Nachahmungsverhalten externer Ursprung (Lob) Verstärkung des Modellverhaltens stellvertretende Verstärkung (genaue Nachahmung des Modells) Selbstverstärkung: Sportler will von selbst aus gesehene Handlung erlernen (intrinsisch) Modelle der Bewegungssteuerung und Regulation Open-loop-Modelle (einfaches Programmmodell) Afferenz Motorisches Programm Efferenz Afferenz: Gesamtheit der Nervenerregungen, die von Sinnesorganen (auch Muskeln) zum Zentralnervensystem führen. Effernz: leitet Bewegungsprogramm vom ZNS an Organe weiter. Charakteristika: kein Feedback, keine Regulierungsinstanzen zur Fehlerkorrektur während Bewegungsausführung. Ausführung ist festgelegtes Programm, dass erst nach Handlungsrealisation geändert werden kann. Kritik: Man kann keine 1:1 Übertragung annehmen Programm geht nie so als Efferenz zur Muskulatur wie abgerufen Es kann verschieden Programme geben muss Entscheidungsprozess stattfinden (scheint in diesen Modell nicht auf) Mensch müsste unglaublich viele Programme haben (unendlich viele Bewegungen) Wie kommt erste Bewegung zustande. War zuerst Bewegung da oder das Programm? Cloosed-loop-Modell (Einfaches Regelkreis Modell) Feedbackprozesse spielen große Rolle (innere Feedbackschleifen). Ständiger Ist-SollKorrektur. Bewegungslernen kommt in den Geltungsbereich. Nachteil die Fehlerkorrektur durch einen Ist-Sollwert-Vergleich während der Handlung grenzt Anwendungsbereich auf relativ langsame ablaufende Bewegungen ein. (Bewegungen bei denen es auf Genauigkeit ankommt – Balancieren) Schematheorie nach Schmidt Schema ist Abstraktion die aus bisherigen Bewegungshandlungen resultiert. 4 Informationstypen werden dabei gespeichert und miteinander in Beziehung gesetzt. Der Stärke der Beziehung erhöht sich mit jeden Bewegung der selben allgemeinen Art und erhöht sich mit steigender Genauigkeit der Feedbackinformationen aus dem Handlungsergebnis. 4 Informationstypen: 1. anfänglichen Bedingungen (z.b. Extremitätenposition) 2. Reaktionsspezifikation des motorischen Programms (die Programmparameter zb. Krafteinsatz, Geschwindigkeit) 3. Sensorischen Konsequenzen (Rückmeldungen: visuell, auditiv, kinästhetisch,...) der hervorgerufenen Reaktion 4. Bewegungsergebnis Zwei getrennte Schemata: beide beinhalten Informationen über anfängliche Bedingungen und das gewünschte Ergebnis (das Handlungsziel) Das Recall-Schema: enthält zusätzlich Informationen über die Reaktionsspezifikation Das Recognition-Schema: enthält Informationen über die sensorischen Konsequenzen damit wird Möglichkeit eröffnet, Fehler bei der Bewegungsausführung zu entdecken. Rückmeldungen über die Ausführung der Bewegungshandlung gehen in das motorische Schema ein und spielen wichtige Rolle für motorischen Lernprozess. Wichtig ist dabei die subjektive Verarbeitung, die in einen Etikettierungs- und Benennungsprozess mündet. Ablauf einer Bewegungshandlung nach Schematheorie: Beginn der Bewegungshandlung mit Festlegung des gewünschten Ergebnisses, verbunden mit einer Bestandaufnahme der vorliegenden (anfänglichen) Bedingungen. Auf Grundlage von Erfahrungen werden vermutete Reaktionsspezifikationen antizipiert, ebenso die zu erwartenden sensorischen Konsequenzen. danach folgt Phase der Bewegungsausführung führt zu realen sensorischen Rückmeldungen, die mit erwarteten verglichen werden. kann bei Abweichung zu unmittelbarer Korrektur führen oder: über den Irrtumsbennenungsprozess, zu einer Veränderung des motorischen Schemas (Bewegungslernen). Ebenso erfolgt eine Rückmeldung durch Ergebnisbewertung (zb. Weite, Traineraussage, Zeit,..) Schemata bleiben relativ lange gespeichert (auch nach längerer Pause mühelos reaktivierbar), wobei Reaktionsspezifikationen schneller vergessen werden. Schematheorie von Schmidt stellt Verbindung von open und closed loop Modellen dar. Kognitiv kontrollierter Lernprozess??? Hinweise für das Bewegungslernen Explizites Lernen: kognitive System zuständig (es geht um Dinge die erkennbar sind) Hier ist strukturiertes Lernen gefragt: Lernende entwirft aktiv Bewegungsplan, stellt Annahmen darüber auf, wie Bewegung auszuführen ist versucht Regelhaftigkeiten in Bewegung zu erfassen. Weiters werden: Intentionen formuliert Aufgabenstellungen verstanden Handlungsausführungen reflektiert Impliziertes Lernen: motorisches System (Steuerung und Regelung der motor. Prozesse) Dabei sind eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen. - Rezeptives Lernen: Dinge auf sich zukommen lassen, nicht analytisch und sprachlich Gesetze formulieren, sonder ganzheitlichen Eindruck gewinnen - Motorisches System: entzieht sich bewusster Kontrolle (Jonglieren, Einradfahren,..) Beschleunigung von Lernprozessen (in Kombination mit dem aktiven Lernen) Vermittlung von Kenntnissen zum Aufbau adäquater interner Repräsentationen sprachliche Benennung von (Teil-)Bewegungen (zur Erleichterung der Superzeichenbildung Kurzformel einer Bewegung) Hinweis auf die sprachliche Benennung von relevanten Signalen (zur Aufmerksamkeitslenkung) Durchführung von ergänzendem (externen) Feedback (Spiegel, Video, Trainer) zur besseren Ausnutzung von Eigenfeedback. (Aber extrinsisches Feedback sparsam und punktgenau zuviel stört inneres Feedback) Gedankliche Beschäftigung mit Bewegungsaufgabe (mentales Training) Psychomotorisches Training Ist die Schulung grundlegender, jedoch stets an den sportartspezifischen Anforderungen orientierter, psychischer Voraussetzungen der Bewegungsregulation. Mit Hilfe verschiedener Übungsformen werden Bewegungswahrnehmung, Bewegungsgenauigkeit und –schnelligkeit, die differenzierte muskuläre An- und Entspannung, das optimale Abstimmen von Aktivitäts- bzw. Konzentratinszustand und Bewegungsausführung trainiert. Grundtechniken: Observatives Training: anderen Sportler beobachten; Augen zu in Vorstellung Technik richtig durchführen. Vorstellungstraining: Bewegungsfolge durchlaufen sich selbst wie in einem Film beobachten. Ideomotorisches Training: von eigener Position aus mehrmals die gewünschte Bewegungsabfolge durchlaufen lassen und darauf achten, wie die Sinneskanäle genutzt werden können. Mentalsimulation: umfassend den Wettkampf vor inneren Auge ablaufen lassen, und mit gutem sicheren Gefühl begleiten. Auch Vorstartphase und Zeit unmittelbar nach Wettkampf Ziele: Bewegungslernen: (als ergänzende Maßnahme zum aktiven Training) Stabilisation der Bewegung Antizipation der Bewegungshandlungen Erklärungstheorien: kognitive Modell erklärt Erfolg des Trainings mit Koppelung von Bewegung und Sprache ideomotorischer Effekt (Carpentereffect): durch intensives Vorstellen und Beobachten einer Bewegung Muskelgruppen werden innerviert (ohne das sichtbare Veränderungen auftreten müssen). Die Muskeleinstellungen und –empfindungen und physiologischen Veränderungen können wahrgenommen werden trainierenden Effekt Aufmerksamkeits- und Aktivierungsregulation werden geübt Elemente mentaler Steuerung: Informationsaufnahme (Bewegung anschauen) und Verarbeitung (Einprägung der Informationen) wiederholtes und bewusstes „sich Vorstellen“ (vor geistigen Auge ablaufen) unabhängig von Raum und Zeit verbal orientierte Reproduzierbarkeit (Sollte Bewegung benennen können) Entscheidungssicherheit vie der Auswahl relevanter Muster (wichtige Merkmale der Bewegung erkennen und unrelevante Inhalte streichen) kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Bewegungsvorstellung (in Absprache mit Trainer richtige Vorstellung) Effektivitätsnachweise: Verhältnis aktiv : mental 2:1 bis 3:1 Anfänger Lernzuwachs; Könner Stabilität, Neukombinationen, Umlernen in verletzungsbedingten Pausen weniger Leistungsverlust Schnelles Wiedererlernen nach Pausen Wie wird mental trainiert? 1. Bewegungsplan aus Innensicht schriftlich erarbeiten (mit Trainer gegenprüfen) 2. Knotenpunkte herausarbeiten 3. Knotenpunkte auf Kurzformeln reduzieren 4. Rhythmisieren der Bewegung 5. Verinnerlichtes Trainieren der Bewegungsvorstellung 6. Wechsel von Vorstellungs- und Realtraining Die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen 1. Ziele klären: positive Atmosphäre, Bedürfnisse der Lernenden erheben, Vorgehen begründen, effizient loben – wenig kritisieren, auf Erfolg aufbauen, individuelles Leistungsniveau beachten 2. Lehren und Lernen über alle Sinneskanäle: (visuell, akustisch, vestibulär, taktil, kinästhetisch,...) tun, beobachten, denken, fühlen, empfinden, hören 3. Bei Erfolglosigkeit den „Zugangskanal“ wechseln: (z.b.: Ohren zustoppeln um mehr Aufmerksamkeit auf Fühlen der Bewegung zu legen) 4. Bei Lernplateaus mögliche Ursachen bedenken: Überforderung: eher stufenweise lernen und Lernniveau anpassen; Übermüdung: neuraler sowie muskulärer Natur Pause; Umlernen: schwieriger als Neulernen (altegelernte stört das Umzulernende) 5. Das „zentrale“ Erkennen: Wozu macht Sportler das, was er tut?; Was hindert am Lernfortschritt 6. Nach Erkennen gibt es zwei Reaktionsmöglichkeiten: Mangel bewusst machen alternative Lösung; Fehler nicht mitteilen und entsprechende Bewegungsaufgabe stellen 7. Mit komplexen Methoden arbeiten: Lernen an Aufgabenstellung, Rhythmus auf allen Lernniveaus einsetzen, Können nach allen Seiten entwickeln, Wechsel zwischen Erhöhung der Schwierigkeit und bei gleichzeitiger Reduktion der Komplexität 8. Selbstrückmeldung vor Fremdrückmeldung: wenig und punktgenaues externes Feedback, damit Selbstrückmeldung nicht gestört. 9. Fehler verstärken: um sie anschließend bewusst zu machen. 10. Kontrastaufgaben: Aufmerksamkeit auf Unterschiede zwischen Aufgaben 11. Aufgaben zur Erhöhung der Selbständigkeit: Selbständigkeit durch selbständiges Üben (auch ohne externes Feedback) 12. Aufmerksamkeit gezielt richten: materiale Umwelt, Mitspieler, Gegner, Sportgerät, Körper, Gesamtsystem 13. Ängste ernst nehmen: Persönlichkeit Ist Bedingung, Ordnung, Produkt oder Abstraktion des konkreten Verhaltens und Erlebens, und ist dem Zeitablauf relativ konstant und stabil. Ist bei jedem Menschen einzigartiges, relativ überdauerndes und stabiles Verhaltenskorrelat. Unterschiedliche Auffassungen bestehen über die Enge (Persönlichkeit = Charakter: innerer Kern: Moral, Werte,..) und Weite (Auch Aspekt der Leistungen und Fertigkeiten) bzw. über die zeitliche Stabilität der Persönlichkeit (Konstanz vs. Prozesscharakter) Zentrale Hypothesen zum Zusammenhang von Sport und Persönlichkeit 1. Sozialisationshypothese: Sport trägt zur Persönlichkeitsformung bzw. zur Ausbildung und Festigung allgemeiner Persönlichkeitsmerkmale bei. 2. Selektionshypothese: Bestimmte allgemeine Persönlichkeitsmerkmale sind für sportlichen Erfolg mitentscheidend 3. Interaktionshypothese: beide Hypothesen kombiniert. Sport und Persönlichkeit beeinflussen sich gegenseitig. Zentrale Methoden zur Erfassung der Persönlichkeit Expertenrating: Beurteilung von Verhalten und Zuordnung Verhaltensbeobachtung: in vivo, Video, Selbstaussagen Projektive Verfahren: Menschen sollen auf unstrukturiertes, mehrdeutiges Material reagieren (Rohrschachtest Tintenklecks; TAT mehrdeutige Bilder) Standardisierte Fragebögen Gründe für Widersprüchlichkeit der emp. Ergebnisse zu Sport und Persönlichkeit 1. Es gibt „den Sport“ nicht: nicht unabhängig von gesellschaftlichen Gesamtsystem; ist komplexes, inhomogenes und sinnoffene Phänomen; gibt keine einheitliche begriffliche Definition 2. Problem der Definition und Theorien von Persönlichkeit 3. Verschiedenste Persönlichkeitsinventare und Meßmethoden bei Untersuchungen 4. Unterschiedliche Anzahl und Art der Einflussvariablen bei Erhebung 5. Unterschiedliche Untersuchungsdesigns 6. Stichprobenunterschiede Verzerrungstendenzen 7. Statistische Auswertungs- und Interpretationsprobleme 8. Selbstdarstellungsphänomene: Andere Persönlichkeitseigenschaften wenn man als Jurist oder Sportler befragt wird Differenzierung des „Selbst“ Leibselbst: aktualisiert sich laufend durch Empfindungen, Wahrnehmungen und Kognitionen die aus dem Erleben einer Situation über Sinnesorgane ins Bewusstsein gelangen. Kognitives Selbst: - wahrgenommene eigene Kompetenz in unterschiedlichen Handlungsfeldern. - Die erlebten Handlungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Situationen - Von anderen zugesprochenen Kompetenzen Soziales Selbst: entwickelt sich in der aktiven Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen-sozialen Umwelt. Mit Umwelt kommunizieren, rechtfertigen und angemessen anpassen. Kommunikation unverzichtbarer Teilaspekt der Interaktion Mitteilungsfunktion. mitteilen und dadurch beeinflussen. 3 Dimensionen der Beeinflussung: Machtinteresse; Soziales Interesse; Interesse an einer Aufgabe 3 Arten der Kommunikation Verbal: Training bzw vor und nach Wettkampf Nonverbal: im Sport am häufigsten (Training und Wettkampf) - äußere Erscheinung; Gestik, Mimik, Haltung, Stimme, Berührungen Räumlich: Nähe/Distanz (umarmen, abklatschen, abstand halten); Territorialverhalten (durch Markierungsgegenstände (Trikot, Wimpel, Fahnen,..) Feed Back Ist eine Mitteilung an eine Person, die diese darüber informiert, wie ihre Verhaltensweisen von anderen wahrgenommen und erlebt werden. Feedbackregeln: FB-Geber: nach Eignung des Zeitpunktes fragen Konkrete Rückmeldungen genaue Beobachtungen (nur beschreiben was nach außen Sichtbar war; eigene Reaktion darauf benennen; im eigenen Namen sprechen) FG-Erhalter: aktiv zuhören, aufnehmen andere Position verstehen Verständnisfragen stellen nicht verteidigen und rechtfertigen mit Feedbackgeber ins Gespräch kommen Positive Wirkungen von Feedback: Johari Fenster 1. 2. 3. 4. 5. Stütz und fördert positive Verhaltensweisen hilft negative, störende Wirkungen des Verhaltens zu erkennen und zu korrigieren hilft Beziehungen zwischen Menschen zu klären, besser kennenzulernen, verstehen hilft Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung zu vergleichen leitet Verhaltensänderungen ein bewusste Akzeptanz des Eigen- und Fremdverhaltens Beachten: Ich Botschaften; vor allem positive Gefühle und Wahrnehmungen; keine Analyse der Person, sondern auf konkretes Verhalten beziehen; möglichst unmittelbar (aber nicht in Stress-Situation) Konfliktmanagement Kennzeichen eines Konflikts: gibt mehrere Handlungsmöglichkeiten offene Entscheidung versperrt den weiteren Entwicklungsraum starke persönliche Betroffenheit Differenzen zwischen Erwartung und Verhalten einer Person sofortige, befriedigende Lösung ist nicht in Sicht Konfliktstärke ist abhängig von: Bedeutsamkeit der Lösung; Zeitdruck; persönliche Betroffenheit, persönliche Konflikttoleranz, Einschätzung – ob Interessenausgleich möglich Konflikteinstellung: Egoistische, kooperative, kompetitive Mechanismen die bei Konflikt wirksam werden: Verdrängen, ausweichen, verniedlichen, Versprechungen machen, dramatisieren, drohen, belehren, Schuldzuweisung vornehmen Konfliktformen: Beziehungskonflikt; Prozesskonflikt, Verteilungskonflikt; Zielkonflikt Wesentliche Schritte zur Konfliktlösung: Konfliktpartner akzeptieren Konflikt ernst nehmen Ist Problem klar beschrieben?, Besteht darüber Einigkeit? Sind unterschiedliche Ziele und Interessen deutlich herausgearbeitet? Lösungsmöglichkeiten erfragen, anbieten und festhalten sind genügend Wahlmöglichkeiten vorhanden? Vor und Nachteile der Lösungen bewerten Entscheiden (Einverständnis) Haben alle Beteiligten von Lösung einen Nutzen? Durchführen und Kontrollieren Phasen der Gruppenentwicklung 1. Formierungsphase (Forming): es besteht Angst; Abhängigkeit von einem Führer a. Sportler: Unsicherheit, höflich-gespannt, Klischeeverhalten, Orientierung am Trainer, Erstes Abtasten b. Trainer: Ziele des Teams festlegen, Zielverständnis im Team sicherstellen, Rahmenbedingungen festlegen 2. Konfliktphase (Storming): Konflikt zwischen Untergruppen, Rebellion gegen Führer, gegensätzliche Meinungen, Widerstand gegen Kotrolle durch Gruppe, Konflikt über Intimität der Gruppe a. Sportler: Sinn der Teamarbeit in Frage stellen, Zielsetzung und oder Rahmenbedingungen verändert, Team ruft nach Entscheidung von „oben“ b. Trainer: klare Führungsposition einnehmen; Strukturen halten, Inhalte vorgeben 3. Normierungsphase (Norming): Entwicklung der Gruppenkohäsion, Aufkommen von Normen, Widerstand ist überwunden und Konflikte beigelegt, gegenseitige Unterstützung und Entwicklung von Gruppengefühl a. Erwartungen an Leistung und Entwicklungstempo werden realistischer; Funktion und Aufgabe werden klar, Kommunikation offener und direkter, vermehrtes Feedback, Steigerung des Selbstvertrauens der Mannschaft, Steigerung der Teamleistung b. Emotionale Entlastung, Verstärkte Konzentration auf Management optimaler Trainingsbedingungen, Beginn der diff Potentialentwicklung 4. Arbeitsphase (Performing): Interpersonale Probleme gelöst, Rollen flexibel und funktional, interpersonale Struktur im Dienst der Aufgabenaktivität a. Zielorientiert, Konfliktfähig, Lernfähig, Feedback-fähig, Identifikation mit Team, Ideenreich, Gestaltend.. b. Expertenfunktion, Beobachtung, Beratung, Impulse, Steuern, Teamressourcen