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Sperrfrist bis 5.12.2011, 12:15 Uhr
Wiesbaden, den 5.12.2011
5. Hessischer Kooperationspreis des TechnologieTransferNetzwerk Hessen
EMPT – Schweißen von Blechen mit elektromagnetischen Pulsen
EMPT steht für „Elektromagnetische Pulstechnologie“ und ist das Projekt des 3.
Preisträgers des diesjährigen Hessischen Kooperationspreises, den Staatsminister
Dieter Posch am 5. Dezember 2011 im Rahmen des Hessischen Transferforums
verliehen hat. Das Forschungsprojekt von Wissenschaft, Werkzeugbau und
Prozesstechnik über die Grundlagen und Mechanismen des „Schweißens“ mit
Elektromagnetischer Pulstechnologie optimierte das EMPT-Verfahren weiter: Heute
kann es kostengünstig zur Fertigung von Massenprodukten in der Blechschweißung
eingesetzt werden. An der 18 Monate dauernden Weiterentwicklung von EMPT zum
Schweißen von Blechen beteiligten sich die Technische Universität Darmstadt mit dem
Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen (PtU) sowie die Firmen LSMechanik Werkzeug- und Maschinenbau GmbH (Alsfeld) und die PSTproducts GmbH
(Alzenau).
Wissenschaft als Integrator
„Die Elektromagnetische Pulstechnologie ermöglicht die Verschweißung von
konventionell nicht schweißbaren Materialpaarungen wie Aluminium mit Stahl ohne
Wärmeeinbringung“, erläutert Alexander Elsen vom PtU, das als Konsortialführer in
dem Förderprojekt fungierte, den Ursprung dieser Entwicklung. So ist das EMPTVerfahren schon seit den frühen 60’er Jahren bekannt und wurde später von der Firma
PSTproducts in der Massenfertigung etabliert. Bislang ermöglichte diese
Schweißtechnik nur die stoffschlüssige Verbindung von Rohrstrukturen. Ziel von
PSTproducts war es jedoch, das Verfahren auch im Blechbereich anwendbar zu
machen. Das Wissen zur analytischen Beschreibung des Schweißprozesses lieferten
die Wissenschaftler vom PtU. Die Forschungsabteilung von PSTproducts führte
Experimente für Schweißnähte durch, um den optimalen Energiebereich
herauszufinden, in dem zwei unterschiedliche Metalle - beispielsweise Aluminium und
Stahl - sich miteinander verbinden. Über das PtU kam auch der dritte Konsortialpartner,
die Firma LS-Mechanik Werkzeug- und Maschinenbau GmbH ins Spiel. Das Alsfelder
Unternehmen entwickelte in Zusammenarbeit mit dem PtU einen Prüfstand zur
detaillierten Untersuchung der Wirkmechanismen. Darüber hinaus initiierte das PtU
aufgrund der Kooperation federführend ein Schwerpunktprogramm der Deutschen
Forschungsgemeinschaft DFG, das in den nächsten sechs Jahren 20
Forschungsinstitute und Universitäten vernetzt. In dieses Projekt fließen zur Forschung
und Weiterentwicklung rund 12 Mio. EUR.
Markt für Produktentwicklungen
Gemeinsames Projektziel war die mathematisch-physikalische Beschreibung des
Prozesses mit dem Ziel, die Fügemöglichkeiten zu erweitern. Basierend auf
experimentellen Ergebnissen und Simulationsmodellen konnten die Wirkmechanismen
des Prozesses so gut verstanden werden, dass PSTproducts nun das ursprünglich nur
zum Rohrschweißen geeignete Verfahren auch auf das Verschweißen von Blechen
erweitern konnte. Dies stellt eine deutliche Erweiterung des ProzessAnwendungsspektrums dar. LS-Mechanik konnte durch die Kooperation mit der
Universität seine technologische Basis deutlich stärken, so dass künftig auch
Dienstleistungen und Entwicklungsarbeiten für wissenschaftliche Zwecke das
Firmenportfolio ergänzen. Bereits heute schon stoßen der Prüfstand und sein
Wirkprinzip in der Industrie auf großes Interesse. Mit Spannung werden die
Inbetriebnahme sowie die ersten Untersuchungsergebnisse verfolgt, da das zu Grunde
liegende mechanische Prüfprinzip bislang nur aus der Rüstungsindustrie bekannt ist.
Seine Realisierung stellt einen wesentlichen wissenschaftlichen Fortschritt dar.
Innovation durch Kooperation
Rückblickend sind sich die drei Projektpartner einig, dass sich die partnerschaftliche
Kooperation zwischen Forschung und Mittelstandsunternehmen Innovationsfördernd
auswirkt. Die an der Universität möglichen Untersuchungsmethoden können
mittelständische Technologie-Entwicklung deutlich erleichtern. Zudem eröffnete die
Kooperation von Unternehmen und Universität eine aktive, forschungs- und
anwendungsorientierte Nachwuchsarbeit in Form von studentischen Projekten und
Abschlussarbeiten.
Seit 2003 verleiht das TTN-Hessen alle zwei Jahre den Hessischen Kooperationspreis. Mit ihm
würdigt das Netzwerk für Technologietransfer erfolgreiche und herausragende F&EKooperationen zwischen Forschung und Industrie. Der Preis ist mit 5.000 Euro für den
Erstplatzierten, 2.500 Euro für den zweiten und 1.250 Euro für den dritten Platz dotiert.
In diesem Jahr schreibt das TTN-Hessen den 5. Hessischen Kooperationspreis aus. Die
Preisverleihung fand im Rahmen des "Hessischen Transferforums" am 5.12.2011 in der IHK
Frankfurt durch Staatsminister Posch statt.
Kooperationspartner Grundlagen und Mechanismen des EMPT-Schweißens:
1) Technische Universität Darmstadt, Institut für Produktionstechnik und
Umformmaschinen
Dipl.-Ing. Alexander Elsen
Telefon: 06151/163542
www.ptu.tu-darmstadt.de
2) PSTproducts GmbH
Dr.-Ing. Ralph Schäfer
Telefon: 06023/947816
www.pstproducts.com
3) LS-Mechanik Werkzeug- und Maschinenbau GmbH
Dipl.-Ing. Horst Ludwig
Telefon: 06641/9690-0
www.ls-mechanik.com
Nähere Informationen unter
http://www.transferforum-hessen.de/index.php?id=238
HA Hessen Agentur GmbH
Presse und Kommunikation: Christiane Pötter
Telefon: 0611 774-8262
Email: [email protected]
www.hessen-agentur.de
Barbara Hoffmann, Geschäftsstelle TTN-Hessen
Telefon: 0611 774-8231
Email: [email protected]
www.ttn-hessen.de
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