CHINA – URSPRUNGSLAND DES SEIDENRAUPENMORDES. Laut Legende ließ eine chinesische Kaiserin eine versponnene Seidenraupe aus Versehen in ihren Tee fallen. Dieses Missgeschick passierte wahrscheinlich vor rund 5.000 Jahren und hat bis heute tödliche Folgen für seidenspinnende Insekten. Denn als die Kaiserin den Kokon herausholen wollte, entdeckte sie das Geheimnis des Seidenfadens. Sie erkannte die hochwertigen Eigenschaften des Fadens und die Möglichkeit, durch Massenproduktion hohe Gewinne zu erzielen. Die Kaiserin ließ Maulbeerbäume pflanzen – die Maulbeerblätter sind Hauptnahrung des Maulbeerspinners –, sie ließ Maulbeerspinner züchten und töten, um die wertvolle Faser zu gewinnen. Im Laufe der Zeit entwickelte und professionalisierte China die Technik und behielt durch Verschweigen seines Wissens Jahrtausende ein Monopol auf Seidenproduktion und export. Obwohl auf Verraten des Geheimnisses die Todesstrafe stand, kam das Wissen und mit ihm die Eier des in China gezüchteten Maulbeerspinners nach Europa, so dass auch in Italien, Südfrankreich, Griechenland und in der Türkei massenweise Maulbeerspinner zur Herstellung der heißbegehrten weil profitstarken Faser ermordet wurden. Auch in Deutschland wurde - mit wenig Erfolg - versucht, die Seidenproduktion zu etablieren, z.B. im 18. Jhdt. durch Friedrich den Großen für die Seidenhemd- und Seidenstrumpfproduktion. Ab 1934 unternahmen die Nazis aufgrund Autarkiebestrebungen einen erneuten Versuch. Sie nahmen die Seidenproduktion wieder auf, um Fallschirme für den Kriegseinsatz herzustellen. Heute wird Edelseide hauptsächlich in den asiatischen Ländern China, Indien, Japan und Nordkorea produziert, in denen der Arbeitslohn nicht sehr hoch ist. Daneben versucht man auch in Entwicklungsländern, die noch keine Erfahrungen in der Seidenproduktion haben, diese zu etablieren. Die Verarbeitung der Seide findet vielfach in Industrieländern, in Europa, vornehmlich in Italien statt. SEIDE IST MORD. Luxus. Eleganz. Schönheit. Das verbinden viele mit Seide. Wer sie trägt, fühlt sich aufgewertet, exklusiv. Als Naturfaser hat Seide neben den vermeintlichen ideellen hochwertige materielle Eigenschaften. Seide besitzt die höchste Elastizität aller Naturfaserstoffe, sie lässt sich um 15% dehnen, ohne zu reißen, ist glatt, glänzend, knitterarm, trocknet schnell, wirkt temperaturregulierend und ist schmutz- sowie geruchsabweisend. Sowohl die ideellen als auch die materiellen Eigenschaften der Seide bedeuten für seidenspinnende Insekten den sicheren Tod. Denn der Mensch giert nach Luxus und Reichtum. Um das zu erreichen, beutet er Tiere aus und tötet sie. Für die Produktion und den Handel mit Seide ist es vor allem der Maulbeerspinner. Er wird seit Jahrtausenden von den Menschen gezüchtet, ausgebeutet und getötet. Der Maulbeerspinner ist ein wollig-behaarter Nachtschmetterling mit einer Spannweite von vier cm. Pro Jahr legt er bis zu 800 Eier. Aus einem Ei schlüpft nach 10 Tagen die Raupe. Etwa vier Wochen lang frisst sie ausschließlich Maulbeerblätter und häutet sich dabei vier mal. Dann kriecht sie auf Zweige oder zwischen Grashalme und spinnt zur Verankerung des Kokons ein Seidengewirr. Darin hängend fertigt sie ihren Kokon. Sie spinnt den fortlaufenden, rund drei km langen Faden durch eine achtförmige Kopfbewegung, die sie um die 300.000 mal wiederholt, um sich herum. Vier Drüsen, die am Unterkiefer sitzen, ermöglichen die Fadenherstellung; zwei Drüsen produzieren Fibroin, das Material des Seidenfadens, die anderen beiden produzieren Sericin, den Seidenleim, der zur Ummantelung des Seidenfadens dient. Nachdem der Kokon fertiggestellt ist, ist die Raupe noch aktiv, dann ruht sie. Nach 18 Tagen weicht der fertige Schmetterling den Kokon mit einem Sekret auf, beißt sich durch, schlüpft und fliegt davon (wenn er frei ist). SEIDE IST MORD. Durch seine Fähigkeit, einen 3 Kilometer langen Faden zu spinnen, ist der Maulbeerspinner ein von Menschen heißbegehrtes Tier. Seine Art macht den größten Anteil an seidespinnenden Insekten aus, die zur industriellen Massenproduktion von Zuchtseide (Haspelseide) gezüchtet, ausgebeutet und getötet werden. Nur wenige Maulbeerspinner dürfen schlüpfen. Sie müssen leben, um Eier zu produzieren und zu befruchten, damit die nächste Generation der Seidenraupen und somit der zukünftige Profit der HändlerInnen sicher ist. Der größte Teil der eingesponnenen Larven wird nach zehn Tagen getötet. Fachleute nennen die Tötung verharmlosend 'stifled' (unterdrückt). Tötungspraktiken: Die Larven werden bei 100°C für 20 Minuten gebacken oder gedämpft, einen Tag lang der Sonne ausgesetzt oder per Mikrowellen getötet. Danach kommen die Kokons ins heiße Bad, um das Sericin zu lösen. Beim Abwickeln des Fadens fällt die für die HändlerInnen nun wertlose Larve heraus. Sie gilt nur noch als Abfall. Der abgewickelte Faden wird mit Fäden anderer Kokons zusammengefasst, da ein einzelner zu dünn für die Verarbeitung ist. Es gibt viele verschiedene Arten von Seide. Wie immer sie auch genannt werden, sie sind und bleiben das Ergebnis der Züchtung, Ausbeutung und Tötung (Ausnahme: Wildseide, Rayon) von Tieren durch den Menschen. Seidenarten: Seidendamast/Atlasseide/Seidenduchesse: teuerste Seide, verwebt aus Cuite-Seide. Chiffon-Seide: 100% Maulbeerseide, sehr transparent. Crepe de Chine: 100% Maulbeerseide, rauer, leicht körnige Oberfläche. Bourette-Seide/Schappe-Seide: Abfallprodukt der Maulbeer-seide, stumpfer und fülliger. Wildseide: 100% Tussahspinnerseide, un-gleichmäßig, matt, gilt als Öko-Seide, da Seidenfäden erst nach Schlüpfen der Tussahspinner entnommen werden. Chardonnet-Seide/Rayon: Kunstseide, Produkt aus Nitrocellulose, die aus der Cellulose der Maulbeerblätter gewonnen wird. STOPP DEM TIERMORD. 3000 Tiere werden für die Produktion eines Seidenkleides mit einem Gewicht von 400 g getötet! Dadurch werden die einen reicher und reicher und die anderen finden sich todschick. Helfen Sie mit, die seit Jahrtausenden andauernde Zucht, Ausbeutung und Tötung von seidenspinnenden Insekten zu stoppen. Kaufen Sie keine Seidenprodukte, wie z.B. Seidenblusen, hemden, -hosen, -tücher, -schals, -tischdecken. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Produkt Seide enthält, lesen Sie das Textilkennzeichnungsschild oder fragen Sie die VerkäuferInnen. Fasern, die aus Kokons seidenspinnender Insekten gewonnen werden, sind laut Textilkennzeichnungsgesetz als Seide deklariert. Achten Sie besonders auf versteckte Seide bei Produkten wie z.B. Handtaschen, Gürteln, Schuhe, Bänder, Sofabezug, Handtücher. Geben Sie diese Informationen auch an Familie, Freunde, Bekannte, Nachbarn und KollegInnen weiter. Diskutieren Sie. Kopieren Sie diesen Flyer und verteilen Sie ihn. Die Herstellung von Seide durch Züchtung, Ausbeutung und Tötung seidenproduzierender Insekten reiht sich ein in die lange Kette der Tierausbeutungsindustrie, durch die der Mensch Tiere für seine Zwecke benutzt und definiert; als Schlachttier, Zuchttier, Versuchstier, Haustier, Masttier, Zootier, Zirkustier, Sporttier, Milchkuh, Legehenne, Blinden- und Spürhund ... Tiere sind kein Eigentum des Menschen. Sie haben ein uneingeschränktes Lebensrecht und das Recht auf körperliche sowie psychische Unversehrtheit! Tierrechtsinfos: www.die-tierbefreier.de v.i.s.d.p. Clarissa.Scherzer