1 Muskeln, mit Hauptfunktion im Handgelenk m. flexor carpi radialis m. flexor carpi ulnaris m. extensor carpi radialis longus m. extensor carpi radialis brevis m. extensor carpi ulnaris Allgemeine Vorbemerkungen Schwäche: Für eine normale Handstellung ist das Gleichgewicht zwischen diesen Muskeln wichtig. Ist es gestört, indem einer davon ausfällt oder stark beeinträchtigt ist, kommt es leicht zu Fehlstellungen der Hand: Ulnar.- oder Radialdeviation (=unphysiologische ulnare oder radiale Abd) oder/und Flex oder Ex-Fehlstellung Kontraktur: Lang andauernde Fehlstellungen sind oft Ursache für Kontrakturen. Bewegungen, bei denen die betroffene Muskulatur gedehnt werden müssen, sind dann aktiv und passiv eingeschränkt. Muskelfunktionsprüfung: Beim Test dieser Muskeln müssen die langen Extensoren bzw. Flexoren der Finger und des Daumens entspannt sein, da sie auch auf das Handgelenk wirken. So können z.B. die kräftigen Fingerflexoren, die auf das Handgelenk stärker flektierend wirken als die Handgelenksflexoren, deren Aktivität vortäuschen. Palpation Wie bei vielen langen Muskeln des Unterarms ist es auch bei den Handgelenksmuskeln am einfachsten die Sehne zu palpieren. Grundsätzlich sind dafür Stellen geeignet, an denen die Sehne im entspannten Zustand zu einem Umweg gezwungen werden kann. Bei Anspannung ist dann der Druck auf den palpierenden Finger besonders groß. Die oberflächlich liegenden Handgelenks.- und Fingermuskeln also alle Muskeln, die an den Epicondylen ihren Ursprung haben, lassen sich im gesamten Verlauf gut tasten. kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 2 m. flexor carpi radialis Ansicht von palmar Ursprung: epicondylus medialis humeri (nächster Muskel distal vom m. pronator teres) Ansatz: palmar an der Basis des os metacarpale II Verlauf: Funktion: Durch den Karpaltunnel Handgelenk: Flex + r. Abd (Unterarm: Flex + Pro) Innervation: n. medianus; C6, 7, 8 Palpation: Palmar proximal vom Handgelenk erste und sehr kräftige Sehne, ulnar vom processus styloideus radii. AST: Supination Unterarm: 50º - 80º -Flex Handgelenk: ca. 50º - 60º Flex + r. Abd Fixation: Kann in der Regel entfallen da Unterarm auf dem Tisch evtl. distal am Unterarm Zumindest bei MW 4 u. 5 sollte Druck auf eine harte Unterlage vermieden werden. MW 4-5: Druck in Richtung Ex und ulnare Abd. am Os metacarpale II. kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 3 m. Flexor carpi ulnaris Ansicht von palmar Siehe auch vorherige Abb Ursprung: epicondylus medialis humeri (caput humerale) Olecranon und obere 2/3 des margo posterior ulnae (caput ulnare) Ansatz: os pisiforme und os hamatum palmar an der Basis des os metacarpale V Verlauf: Funktion: nicht durch den Karpaltunnel Handgelenk: Flex + u. Abd CMC 4+5 Flex (Hohlhand) (Unterarm: Flex) Innervation: n. ulnaris; C 7, 8 Th 1 Palpation An der palmaren Seite proximal des Handgelenks, erste Sehne radial vom caput ulnae AST: s.o. nur u. Abd Fixation Bis auf u.Abd wie beim m. flexor carpi radialis: Supination Unterarm: 50º - 80º -Flex Handgelenk: ca. 50º - 60º Flex +u. Abd MW 4-5: Druck in Richtung Ex und radiale Abd. am Os metacarpale V kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 4 m. extensor carpi radialis longus m. extensor carpi radialis longus Ansicht von dorsal Ansicht von ulnar Ursprung: margo lateralis humeri epicondylus lateralis Ansatz: dorsal an der Basis des os metacarpale II Verlauf: Funktion: Durchs zweite Sehnenfach Handgelenk: Ex + r. Abd (Unterarm: Flex und Sup) Innervation: n. radialis; C5, 6, 7, 8 m. extensor carpi radialis brevis Ursprung: epicondylus lateralis humeri Ansatz: dorsal an der Basis des os metacarpale III Verlauf: Funktion: Durchs zweite Sehnenfach s.o. nur schwächere r. Abd als der m. extensor carpi radialis longus kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 5 Innervation: s.o. Palpation Beide Sehnen werden über dem Handgelenk von der Sehne des m. extensor pollicis longus überkreuzt und sind ulnar von ihr dorsal am Handgelenk tastbar. Der Ansatz der Sehne des m. extensor carpi radialis brevis liegt direkt ulnar neben dem des m. extensor carpi radialis longus und imponiert (= tritt hervor) stärker als die des longus. Muskelbauch des m. extensor carpi radialis longus am proximalen Drittel des Unterarms, lateral/dorsal neben dem m. brachioradialis. Muskelbauch des m. extensor carpi radialis brevis am proximalen Drittel des Unterarms, lateral/dorsal neben dem m.extensor carpi radialis longus. Der Muskelbauch des m. extensor carpi radialis longus liegt etwas weiter proximal als der Muskelbauch des m. extensor carpi radialis brevis Test für die mm. extensor carpi radialis longus und brevis AST: Pronation, 50º - 80º Unterarm Flex; Handgelenk: Ex + r. Abd MW 4-5: Druck in Richtung Palmar-Flex und Ulnar-Abd am Os metacarpale II Fixation: s.o. Anmerkung Für MW 4-5 empfehlen Kendal et al., den M. extensor carpi radialis longus bei O-Stellung im EG, den m. extensor carpi radialis brevis bei maximaler Flex im EG zu prüfen, da der longus durch die Flex mehr verkürzt wird, als der brevis. Der longus könne deshalb bei Flex nicht soviel Kraft entfalten. Meines Erachtens wäre für eine Differenzierung beider Muskeln zudem folgendes erforderlich: m. extensor carpi radialis longus: Widerstand in Richtung Flex und u.Abd m. extensor carpi radialis brevis: AST: maximale Pronation, Widerstand nur in Richtung Flex (durch die Pronation wird die extensorische Komponente des m. extensor carpi ulnaris aufgehoben) kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 6 m. extensor carpi ulnaris Ursprung: epicondylus lateralis (caput commune, mit dem m. extensor digitorum) Ansatz: dorsal an der Basis des os metacarpale V Verlauf: Funktion: Durchs sechste Sehnenfach Handgelenk: u. Abd Handgelenk: Ex abhängig von der Pro- und Supinationsstellung des Unterarms: Bei Pronation geringe, bei Supination stärkste extensorische Wirkung CMC 4+5: Ex (Flachhand) Die Sehne des m. extensor carpi ulnaris verläuft lateral vom processus styloideus ulnae in einem sulcus. Bei der Pro und Sup folgt die Hand dem Radius, bei seiner Drehung um die Ulna. Es kommt deshalb auch zu einer Veränderung der Lagebeziehung zwischen Ulna und der Hand. Bei der Pronation ist der processus styloideus ulnae zur palmaren Seite des Handgelenks gerichtet. Die Sehne des m. extensor carpi ulnaris verläuft neben dem Handgelenk und wirkt als Ulnar-Abduktor. Bei der Sup ist der processus styloideus ulnae zur dorsalen Seite des Handgelenks gerichtet. Der m. extensor carpi kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 7 ulnaris wirkt nun auch als kräftiger Extensor. Innervation: N. radialis; C 6, 7, 8 Palpation: Beachte: Die Sehne zieht lateral vom processus styloideus ulnae durch einen sulcus. Distal von dieser Stelle ist sie am besten tastbar. In Pronation liegt die Sehne mehr lateral neben dem Handgelenk, bei Sup dorsal. Als erster Muskel, lateral, vom margo posterior. ulnae (tastbare Kante der Ulna) kann der Muskelbauch des m. extensor. carpi ulnaris gut getastet werden. Eine sehr wichtige Funktion der Handgelenksmuskeln ist die Kompensation der Wirkung der langen Fingermuskeln auf das Handgelenk, und zwar gleichen die Handgelenksextensoren die Flexionswirkung der mm. flexor digitorum superficialis und profundus aus. Die letztgenannten Muskeln sind die kräftigsten Handgelenksflexoren. Deshalb müssen die Handgelenksextensoren ebenfalls kräftig sein. Die Kraft der langen Fingerextensoren ist wesentlich geringer als die der langen Fingerflexoren, da sie ja nur die Ausgangsstellung für verschiedene Greiffunktionen herstellen müssen. Ihre extendierende Wirkung auf das Handgelenk ist demzufolge nur schwach. Die Handgelenksflexoren brauchen deshalb auch nicht so kräftig ausgebildet zu sein. Die Handgelenksextensoren und die langen Fingerflexoren sind also bezogen auf das Handgelenk kräftige Antagonisten, die in der Regel gemeinsam tätig sind. Das gleiche gilt für die langen Fingerextensoren und die Handgelenksflexoren. Dieses Paar ist allerdings schwächer Der extensor und der flexor carpi ulnaris spannen sich bei der Aktivität der Daumenextensoren und des m. abductor pollicis longus an, wenn eine radiale Abduktion durch diese Daumenmuskeln verhindert werden soll. AST: s.o.; Ulnar-Abd + leichte Dorsal-Flex MW 4-5 Druck in Richtung Radial-Abd + leichte Palmar-Flex kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 8 m. palmaris longus Ursprung: epicondylus medialis Ansatz: Palmaraponeurose Verlauf: Nicht durch den Karpaltunnel sondern palmar vom Retinaculum flexorum beteiligt sich durch Spannung der Palmaraponeurose an der Hohlhandbildung Handgelenk: Flex Anteposition im CMC 1 (bei Ausstrahlung in den Daumenballen) (Unterarm: Flex) Funktion: Innervation: n. medianus C (6), 7, 8, Th 1 Palpation: Die Sehne ist palmar am Handgelenk, ulnar neben der stärkeren Sehne des m. flexor carpi radialis gut tastbar und sichtbar. Sie liegt im Gegensatz zu den Nachbarmuskeln oberhalb des Retinaculum flexorum und tritt deshalb in der folgenden Stellung besonders hervor: O-Stellung im Handgelenk und Ausführung eines Lumbricalgriffs unter Beteiligung des Daumens. Bei Widerstand in Richtung Retroposition tritt die Sehne dann meist noch deutlicher hervor. Schwäche: Beeinträchtigt das kraftvolle Umschließen von kugeligen Gegenständen (z.B. Tennisball) und die Palmar-Flex Beachte: Der m. palmaris longus zeigt eine große Variabilität. Er kann fehlen, verdoppelt sein, er kann zwei Bäuche und kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 9 eine Zwischensehne besitzen. Er ist relativ entbehrlich und wird deshalb gern zum Ersatz gelähmter Nachbarmuskeln verwandt. An der Ausbildung des Hohlhandbogens hat auch der m. opponens digiti minimi entscheidenden Anteil. AST: Sitz; Unterarm-Flex, Sup; Handgelenk: Flex; Hohlhand bei lockeren Fingern Fixation: Unterarm liegt auf dem Tisch MW 4-5: Druck in Richtung der Abflachung des Handtellers am Thenar und Hypothenar Lange Fingerflexoren m. Flexor digitorum superficialis Ansicht von lateral (=radial) Ansicht von ventral (=palmar) Ursprung: caput humerale: Epicondylus medialis humeri caput ulnare: Processus coronoideus ulnae caput radiale: von der Palmarseite des Radius fast in ganzer Länge Ansatz: Mit vier Sehnen beidseitig an den seitlichen Knochenleisten der Mittelphalangen des 2. – 5. Fingers. Jede Sehne teilt sich. Zwischen ihnen treten die Sehnen des m. flexor digitorum profundus hindurch. Verlauf: Funktion: Durch den Karpaltunnel MCP und PIP 2 – 5: Flex CMC 4+5: Flex (Hohlhand) Handgelenk: Flex (Unterarm: Flex) kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 10 Innervation: n. medianus C /, 8, Th 1 Palpation: Sehnen des m. Flexor digitorum superficialis und distale Anteile des Muskels sind an der Palmarseite des Unterarms, bei Supination zwischen der Sehne des m. palmaris longus und der des m. Flexor carpi ulnaris gut tastbar. Außerdem kann die Sehne über den Grundphalangen getastet werden. Schwäche: Faustschluß und Flexion beeinträchtigt Beeinträchtigt besonders die Tätigkeiten, bei denen eine Flex im PIP bei Ex im DIP gefordert wird, z.B. Klavier- und Gitarren spielen. Setzt die Stabilität des PIP herab, so daß es bei Finger Ex zur Hyper-Ex im PIP kommt. Kontraktur: Flex-Deformität im PIP Flex im PIP bei Ex im Handgelenk oder Palmar-Flex bei Ex im PIP und MCP 2-5 Beachte: Die mm. flexor digitorum superficialis und profundus sind kräftigere Handgelenksflexoren als die mm. flexor carpi radialis und ulnaris. AST: Unterarm: Flex und Sup Handgelenk + MCP: O-Stellung PIP: 90º Flex DIP: Finger im DIP locker lassen oder zumindest keine stärkere Flexion zulassen, da sonst der Flexor digitorum profundus aktiv wäre. Fixation: Der Untersucher fixiert das MCP so, daß nur im PIP eine Bewegung stattfindet. MW 4-5: Druck in Richtung Ex im PIP an der Mittelphalanx kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 11 m. Flexor digitorum profundus Ansicht von lateral (=radial) Ansicht von ventral (=palmar) Ursprung: Proximale 2/3 der ventralen Fläche der Ulna und membrana interossea Ansatz: Palmar an der Basis der Endphalangen des 2. – 5. Fingers Die Sehnen treten durch die sich teilenden Sehnen des m. flexor digitorum superficialis hindurch Verlauf: Funktion: Durch den Karpaltunnel DIP 2 – 5: Einziger Flexor MCP und PIP 2- 5: Flex CMC 4+5: Flex (Hohlhand) Handgelenk: Flex Innervation: n. medianus (für digitorum 2 und 3) n. ulnaris (für digitorum 4 und 5) C 7, 8, Th 1 Palpation: Die Sehnen können an der Palmarseite der Mittelphalanx getastet werden (am besten bei Flex im PIP) Der Muskelbauch ist als erster Muskel medial vom Margo posterior ulnae gut tastbar. Schwäche: Die Kraft der Flex im DIP 2 – 5 nimmt proportional zur Schwäche des m. Flexor digitorum profundus ab, da er der einzige Flexor im DIP 2 – 5 ist Palmar Flex beeinträchtigt Kontraktur: Flex-Deformität im Dip 2 - 5 Unmöglichkeit gleichzeitiger Ex im Handgelenk und allen Fingergelenken AST: Unterarm: Supination kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 12 Handgelenk: 0º - Stellung PIP und MCP: 0º - Stellung bei leichter Flex Dip: 45º - 90º Flex Fixation: Stabilisierung des MCP und PIP, um Bewegungen in diesen Gelenken zu verhindern. MW 4-5: Druck in Richtung Ex an den Endphalangen Lange Fingerextensoren m. extensor digitorum retinaculum extensorum Ursprung: epicondylus lateralis humeri Ansatz: Dorsalaponeurose des 2. - 5. Fingers Verlauf: Innervation: Durchs vierte Sehnenfach n. radialis; C 6, 7, 8 kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 13 m. extensor digiti minimi (1) 2 1 1 2 1 Ursprung: caput commune mit dem m. extensor digitorum am epicondylus lateralis Ansatz: Dorsalaponeurose des 5. Fingers Verlauf: Innervation: Durchs fünfte Sehnenfach n. radialis; C 6, 7, 8 m. extensor digiti indicis (2) Ursprung: Ansatz: Dorsalaponeurose des 2. Fingers Verlauf: Innervation n. radialis; C 6, 7, 8 Funktion der langen Fingerextensoren: kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. Distales Drittel der facies dorsalis ulnae membrana interossea Der m. extensor digiti indicis liegt im Gegensatz zu den anderen beiden Fingerstreckern in der tiefen dorsalen Schicht des Unterarms. Nur seine Sehne verläuft oberflächlich und ist über dem Handrücken gut zu sehen und zu palpieren. Durchs vierte Sehnenfach Nachfolgende Funktionen beziehen sich für den m. extensor digitorum auf die Finger 2-5, den m. extensor digiti indicis auf den Zeigefinger und für den m. extensor digiti minimi auf den kleinen Finger: MCP 2 - 5: Einzige Extensoren PIP + DIP 2- 5: Ex CMC 4+5: EX (Flachhand) Handgelenk: Ex Bei alleiniger Aktivität der langen Fingerextensoren kommt es im MCP 2 - 5 zur vollständigen Extension (ca. 10º - 30º Ex). Im PIP und DIP hingegen wird aufgrund des Ruhetonus der langen Fingerflexoren 14 noch nicht einmal die Nullstellung erreicht. (Krallenhand) Palpation: m. extensor digitorum: Sehnen am besten proximal von MCP 2 - 5 tastbar. Muskelbauch zwischen dem m. extensor carpi radialis brevis und dem m. extensor digiti minimi an der radialen (bezogen aufs Handgelenk dorsalen) Seite des Unterarms gut tastbar. m. extensor digiti minimi: Die Sehne hebt sich von den Sehnen des m. extensor digitorum am besten an der Dorsalseite des Handgelenks ab, und zwar distal vom caput ulnae. Es ist die erste Sehne radial von der Sehne des m. extensor carpi ulnaris. Der Muskelbauch ist zwischen dem m. extensor carpi ulnaris (1. Muskel lateral von der Ulna) und dem m. extensor digitorum zu tasten. m. extensor digiti indicis: Ulnare Sehne der zwei zur Dorsalaponeurose des 2. Fingers ziehenden Sehnen. Muskel nicht tastbar. Schwäche: Abnahme der Kraft bei Ex im MCP 2 - 5 proportional zum Kraftverlust, da die langen Fingerextensoren die einzigen Extensoren in den MCP 2-5 sind Kraft bei Ex im PIP, DIP und Handgelenk reduziert Flexionsfehlstellungen im MCP 2 - 5 und bei andauernder Fehlstellung Flexionskontraktur im MCP 2 -5 Kontraktur: Hyper-Ex im MCP 2 - 5 Schwierigkeit bzw. Unmöglichkeit gleichzeitiger Flex im Handgelenk und allen Fingergelenken. Test der langen Fingerextensoren: AST: MW 4-5: Druck am distalen Ende der proximalen Phalanx in Richtung Flex im MCP kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. Unterarm: Pronation Handgelenk: 0º - 30º Ex MCP 2 - 5: Maximale Ex Finger im PIP und DIP locker lassen oder zumindest eine Ex vermeiden. 15 Muskeln der Mittelhand mm. interossei palmares Beachten Sie, daß die mm. interosssei nicht an den proximalen Phalangen ansetzen, sondern dort in die Dorsalaponeurose einstrahlen. Ursprung: os metacarpale 2, 4 und 5 Ursprung und Ansatz des m. interosseus palmaris des 2. Fingers ulnar, Ursprung und Ansatz der mm interossea palmares des 4.+5. Finger jeweils radial Ansatz: Basis der entsprechenden Grundphalanx strahlen in die Dorsalaponeurosen der entsprechenden Finger ein Verlauf: Funktion: Dorsal vom ligamentum metacarpeum transversum profundum MCP 2, 4 und 5: Flex und Add zum Mittelfinger PIP 2, 4, und 5: Ex DIP 2, 4, und 5: Ex Innervation: n. ulnaris; C 8, T 1 Palpation: von dorsal, etwas distal vom MCP 2 - 5 schwerer zu tasten als die mm. interossea dorsales kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 16 AST: Unterarm: Pro Handgelenk, MCP, PIP und DIP: O-Stellung (Hand mit der Palmarseite nach unten flach auf den Tisch legen) MW 4-5 Druck an der Endphalanx der Finger 2, 4 und 5 in Richtung Abd vom Mittelfinger mm. interossei dorsales Beachten Sie: Die Einstrahlung in die Dorsalaponeurose ist nicht dargestellt! (s.o.) Ursprung: Zweiköpfig von den einander zugewandten Seiten des Os metacarpale 1 - 5 Ansatz: m interosseus dorsalis 1: prox. Phalanx von dig.2, radiale Seite m interosseus dorsalis 2: prox. Phalanx von dig.3, radiale Seite m interosseus dorsalis 3: prox. Phalanx von dig.3, ulnare Seite m interosseus dorsalis 4: prox. Phalanx von dig.4, ulnare Seite Einstrahlung in die Dorsalaponeurose (aus der Abbildung leider nicht ersichtlich) Funktion: MCP 2 und 3: rAbd MCP 3 und 4: uAbd MCP 2 - 4: Flex PIP 2 - 4: Ex DIP 2 - 4: Ex m interosseus dorsalis 1: CMC 1: Retroposition und Flex kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 17 Verlauf: Dorsal vom ligamentum metacarpeum transversum profundum Innervation: n. ulnaris; C 8, T 1 Palpation: Zwischen dem Mittelhandknochen gut tastbar. Der m. interosseus dorsales 1 ist besonders gut tastbar, und zwar bei Ex im CMC 1. Er überlagert den m. adductor pollicis von dorsal. Schwäche: Kraft beim Fingerspreizen, bei Flex im MCP 2 - 5, Ex im PIP und DIP 2 - 5 reduzierTh. Beachte: Das Fingerspreizen ist bei 90º Flex in den MCP 2 - 5 nur in geringem Umfang möglich. Ursache dafür ist die Tatsache, daß bei zunehmender Flex der MCP die Spannung der ligamenta collateralia anwächst. Außerdem nimmt die Kraft bei der Abd und Add in den MCP mit zunehmender Flexion ab. Die mm. interossea dorsales haben nämlich bei O-Stellung hierfür die besten Hebelverhältnisse. Andererseits ist bei O-Stellung die Flexionswirkung in den MCP gering, da die mm. interossei dann neben den MCP liegen. Die Mm. interossei stabilisieren bei 90º Flex die MCP-Gelenke. Bei Widerstand in Richtung ulnare Abd., wie zum Beispiel beim Schlüsselgriff werden sie von den mm. lumbricales unterstützt. AST: Fixation: evtl. Handteller fixieren MW 4-5: Druck in Richtung uAbd an der distalen Phalanx des 2. und 3. Fingers Druck in Richtung rAbd an der distalen Phalanx des 3. und 4. Fingers kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. Unterarm: Pro Handgelenk: O-Stellung MCP 2 : rAbd MCP 3 : O-Stellung MCP 4 : uAbd PIP : O-Stellung DIP : O-Stellung (Hand flach auf den Tisch, Finger gespreizt) 18 mm. lumbricales ligamentum metacarpeum transversum profundum Ursprung: radiale Seite der Sehnen des m. flexor digitorum profundus Ansatz: Dorsalaponeurose der digiti 2 - 5 Funktion: MCP 2 - 5: Flex und r.Abd PIP 2 - 5: Ex DIP 2 - 5: Ex Verlauf: Innervation: palmar vom ligamentum metacarpeum transversum profundum radial des bereffenden MCP M. lumbricales 1 + 2; n. medianus C (6), 7, 8, T 1 M. lumbricales 3 + 4; n. ulnaris C (7), 8, T 1 Schwäche: häufig Ursache für Krallenhanddeformität Der Lumbricalgriff ist stark geschwächt und bei gleichzeitigem Ausfall der m. interossea nicht mehr möglich. So kann z.B. ein Buch nicht mehr mit dem Lumbricalgriff gehalten werden. Ähnliche Schwierigkeiten entstehen beim Halten von Spielkarten Schwäche der Muskeln der Mittelhand Sowohl beim Versuch die Finger zu strecken als auch bei Belastung an den Endgliedern der Finger kommt es zur „Krallenhand“: Extension in den MCP und Flex in den DIPs und PIPs Kontraktur: Deformität im Sinne eines Lumbricalgriffs leichte Kontrakturen zeigen sich in der Unfähigkeit eine Krallenhand auszuführen, denn in dieser Stellung werden die m. lumbricales in allen Gelenken gedehnt. kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 19 Beachte: Die mm. lumbricales liegen im Gegensatz zu den mm. interossea palmar vom ligamentum metacarpeum transversum (siehe Abbildung). Sie liegen also weiter palmar von der Flex/Ex-Achse der MCP 2 - 5. Deshalb haben sie für die Flex in diesen Gelenken eine bessere Hebelwirkung. Sie sind deshalb trotz ihres relativ geringen Querschnitts kräftige Flexoren im MCP 2 - 5 als die mm. interossea. Dies gilt insbesondere für die Flex aus der O-Stellung, da hier die mm. interossea neben den MCP-Gelenken liegen. Für den Start der Flex sind die mm. lumbricales also besonders wichtig. Der m. flexor digitorum profundus und der m. flexor digitorum superficialis bewirken in der Ruhestellung eine Flex in allen Fingergelenken. Diese Flexion kann von den langen Fingerextensoren nur in den MCP Gelenken aufgehoben werden. Für eine Ex in den PIPs und DIPs 2-5 ist die Aktivität der Muskeln der Mittelhand, insbesondere der mm. lumbricales erforderlich. Aufgrund ihres Ansatzes an den Sehnen des m. flexor digitorum profundus übertragen die mm. lumbricales wenn sie sich anspannen deren Dehnungsspannung in die Dorsalaponeurose der Finger und bewirken so eine Streckung in den PIPs und DIPs 2 - 5. Sie reduzieren oder kompensieren dabei gleichzeitig die Spannung in dem distal vom Ursprung der mm. lumbricales liegenden Teil der Sehne des m. flexor digitorum profundus, dessen Zug in Richtung Flex in den PIPs und DIPs dadurch vermindert oder aufgehoben wird. Der Druck , welcher zwischen dem dritten und vierten Finger aufgebracht werden kann, ist relativ gering. Dazu folgender Versuch: Einen Finger zwischen dig. 3 und 4 legen und Druck ausüben; dabei dürfen dig. 3 und 5 nicht an dig. 3 und 4 anliegen und auf diese Weise mithelfen. Belastet werden hierbei die mm. interossea dorsales 3 und palmares 2. Die selben Muskeln bringen wesentlich mehr Kraft auf, wenn alle Finger gleichzeitig in Richtung radiale oder bzw. ulnare Abd im MCP belastet werden. Versuch: Finger wie zum Händefalten verschränken, aber jeweils nur die Endglieder von jeweils zwei Fingern aneinanderlegen. Dann die Hände in Richtung radiale und ulnare Abd drücken. Je nach Grad der Anspannung der Fingerextensoren und der mm. lumbricales lassen sich alle Stellungen zwischen den Extremen der Krallenhand und des kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 20 Lumbricalgriffes herstellen. Dabei beobachten wir stets, daß PIP und DIP etwa im gleichen Maße flektiert sind. Dies ist auch nicht verwunderlich. Eine isolierte Flex im PIP bei O-Stellung im DIP ist schwierig, aber durch Anspannung des m. Flexor digitorum superficiales sowie der mm. extensores digitorum immerhin noch möglich. Eine isolierte Flex im DIP ohne gleichzeitige Flex im PIP ist hingegen nicht möglich. Gehalten werden kann diese Position wenn die Sehnen des m. flexor digitorum superficialis bei Ex im PIP nach dorsal rutschen und dann als Extensoren im PIP wirken. Fordert man den Betreffenden auf, bei Aufrechterhaltung der Flex im PIP eine Flex im DIP auszuführen, wird diese Bewegung sehr abrupt ausgeführt, weil sich die Sehnen des stark angespannten m. flexor digitorum superficialis nach palmar auf die Beugeseite verlagern und dann ein plötzliche Flexion im PIP bewirken. Es handelt sich quasi um eine von einigen Personen ausführbare Schwanenhalsdeformität. Hierbei handelt es sich um eine dauerhafte Verlagerung der Superficialissehnen nach dorsal. Im PIP kann keine Flexion mehr ausgeführt werden. Lediglich im DIP ist noch eine Flexion möglich. AST: Fixation: Stabilisation des Handgelenks in leichter Ex, falls eine Schwäche der Extensoren des Handgelenks besteht. MW 4-5: 1. Druck an der prox. Phalanx in Richtung Ex im MCP 1 2. an der distalen Phalangen in Richtung Flex im PIP und DIP 1 und 2 wird hintereinander durchgeführt kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. Handgelenk: 30º Ex MCP : 90º Flex PIP : O-Stellung DIP : O-Stellung 21 Daumenmuskeln Auflistung gemäß Ursprung von dorsal nach palmar Daumenmuskeln des Unterarms: m. extensor pollicis longus m. extensor pollicis brevis m. abductor pollicis longus m. flexor pollicis longus Daumenmuskeln des Thenar: m. opponens pollicis m. abductor pollicis brevis m. flexor pollicis brevis m. adductor pollicis m. extensor pollicis longus Darstellung der Zugrichtung der mm. extensor pollicis longus u(3)nd brevis (2) und des abductor pollicis longus (1) über das CMC 1. Vertiefungen im Radius zur Führung der mm. Extensor carpi radialis longus und brevis (2. Sehnenfach Ursprung: facies dorsalis ulnae membrana interossea (distal vom m. extensor pollicis brevis) Ansatz: Basis der Endphalanx des Daumens Verlauf: Funktion: Durchs dritte Sehnenfach IP 1: Ex MCP 1: Ex CMC 1: Rp und Ex Handgelenk: Ex und r.Abd kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 22 Anmerkung zur Funktion Der m. extensor pollicis longus kann trotz Flex im IP aktiv sein. Dies ist sogar relativ häufig der Fall, insbesondere bei Retroposition und kräftiger Ex im CMC1. In diesen Fällen ist allerdings immer der m. flexor pollicis longus angespannt. Dieser hat wahrscheinlich bei Flex im IP bessere Hebelverhältnisse als der m. extensor pollicis longus. Es gelingt ihm deshalb relativ leicht im IP gegen den m. extensor pollicis longus „anzukommen“, während im CMC1 die Verhältnisse umgekehrt sind. Der m. extensor pollicis longus verläuft relativ weit entfernt vom CMC1 und bewirkt dadurch in diesem Gelenk ein wesentlich größeres Drehmoment als der m. flexor pollicis longus, welcher viel näher am CMC1 vorbeizieht. Innervation: n radialis; C 6, 7, 8 Palpation: Die Sehne ist ulnar neben der des m. extensor pollicis brevis vom Retinaculum extensorum bis zur distalen Phalanx 1 sichtbar und tastbar. Sie verläuft ulnar von dem m. extensor carpi radialis brevis und longus durch das dritte Sehnenfach und überkreuzt diese an deren Ansatz. Bei Kontraktion springt sie hervor und verhindert ein Tasten der beiden Sehnenansätze. Über dem Radius verläuft es ulnar vom Tuberculum dorsale, einem dorsal am Radius gut tastbaren Höckerchen. Das Tuberculum dorsale dient der Sehne als Führung. Schwäche: Abnahme der Kraft bei Ex im IP 1 kann zu einer Flex-Deformität im IP 1 führen Beachte: Der m. extensor pollicis longus ist nicht der einzige Extensor im IP 1. Durch die Einstrahlung in die Dorsalaponeurose des Daumens können der m. abductor pollicis brevis, der m. Flexor pollicis brevis und dem caput obliquum des m. adductor pollicis im IP 1 extendieren. Darauf sollte man bei kompletten Radialisparesen achten und eine Ex im IP 1 nicht fälschlich als Regeneration des m. extensor pollicis longus deuten. AST: kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. (Unterarm : O-Stellung) Handgelenk: O-Stellung CMC 1: Rp und Ex MCP 1: Ex IP 1 : Ex 23 Fixation: An der ulnaren Seite der Hand zur Entlastung der Radialabductoren der Hand MW 4-5: Druck an der distalen Phalanx in Richtung Flex im IP 1 m. extensor pollicis brevis Ursprung: facies dorsalis ulnae membrana interossea facies dorsalis radii (distal vom m. abductor pollicis longus) Ansatz: Basis der proximalen Phalanx des Daumens Verlauf: Funktion: Durchs erste Sehnenfach MCP 1: Ex CMC 1: Ex und geringe Rp Handgelenk : rAbd Innervation: n. radialis; C 6, 7, 8 Palpation: Der m. extensor pollicis brevis tritt distal vom m. abductor pollicis longus zwischen dem m. extensor digitorum und dem m. extensor carpi radialis brevis aus der Tiefe an die Oberfläche (siehe Palpation des m. abductor pollicis longus). Der Muskelbauch ist über dem distalen Drittel des Radius, die Sehne entlang der ganzen Länge gut tastbar. Bei Ex im MCP 1 und IP 1 treten dorsal-radial zwei zum Daumen führende Sehnen deutlich hervor. Die radiale der beiden ist die kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 24 Sehne des m. extensor pollicis brevis, die ulnare die des m. extensor pollicis longus. Schwäche: Setzt die Kraft bei Ex im MCP 1 herab und kann Ursache einer verstärkten Flexionsstellung im CMC 1 sein. Der m. extensor pollicis brevis verhindert eine Flex im MCP 1 bei isolierter Flex im IP 1. Seine Kontraktion bei dieser Bewegung läßt sich gut tasten. Bei einer Paralyse des m. extensor pollicis brevis ist die isolierte Flex im IP 1 deshalb beeinträchtigTh. AST: Fixation: Stabilisation der ulnaren Handseite, damit die radialen Abduktoren des Handgelenks entlastet sind. MW 4-5: Druck an der prox. Daumenphalanx in Richtung Flex im MCP 1 kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. Unterarm : O-Stellung CMC 1 : Ex MCP 1 : Ex IP 1 : locker oder zumindest leichte Flexionsstellung, damit der m. extensor pollicis longus nicht mit angespannt wird. 25 m. abductor pollicis longus Ursprung: facies dorsalis ulnae, distal von der crista m. supinatoris ulnae membrana interossea facies dorsalis radii Ansatz: proximal an der radialen Seite des os metacarpale 1 Verlauf: Der m. flexor pollicis longus tritt gemeinsam mit dem m. extensor pollicis brevis zwischen dem m. extensor carpi radialis longus und m. extensor digitorum communis an die Oberfläche. Beide umschlingen den Radius und verlaufen gemeinsam an der radialen Seite des Radius und durch das erste Sehnenfach des retinaculum extensorum. Funktion: CMC 1: Ex und geringe Anteposition Handgelenk: rAbd Innervation: n. radialis; C 6, 7, 8 Palpation: Der Muskelbauch ist distal dorsal und radial über dem Radius tastbar. Die Sehne tastet man am besten kurz vor ihrem Ansatz an der radialen Seite des Handgelenks. kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 26 AST: Fixation: Stabilisation des Handgelenks, um eine Innervation der Radial-Abduktoren des Handgelenks zu vermeiden. MW 4-5: Druck am Os metacarpale 1 in Richtung Flex im CMC 1. Unterarm : O-Stellung Handgelenk: O-Stellung CMC 1 : Ex MCP : locker oder oft praktikabler Flex IP 1 : locker oder oft praktikabler Flex m. Flexor pollicis longus Ursprung: Palmarfläche des Radius distal von der tuberositas radii membrana interossei Ansatz: Endphalanx des Daumens Verlauf: kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. Durch den Karpaltunnel Die Sehne des m. Flexor pollicis longus verläuft zwischen dem caput superficiale und dem caput profundus des m. flexor pollicis brevis. Über dem Handgelenk erhält sie eine Führung durch ein Tuberculum am Os trapezium und durch das Retinaculum Flexorum. 27 Funktion: IP 1: Einziger Flexor MCP 1: Flex CMC 1: Flex Handgelenk: Flex + rAbd Innervation: n. medianus; C (6), 7, 8, T 1 Fixation: Evtl. Stabilisation des MCP und CMC 1 Palpation: Die Sehne ist an der Palmarseite der Daumengrundphalanx zu tasten. Der Muskelbauch kann distal am Unterarm radial neben der Sehne des m. Flexor carpi radialis getastet werden. Direkt proportionale Abnahme der Kraft bei der Flex im IP 1. Daraus resultierende Schwierigkeiten beim Halten eines Stiftes, bei der Ausführung vom Spitzgriff, Pinzettengriff und anderen Greiffunktionen, bei denen etwas mit der Endphalanx des Daumens und der Finger gehalten werden muß. Eine Schwäche des m. Flexor pollicis longus führt bei entsprechender Belastung häufig zur Hyperextension im IP 1. Dies ist auch beim Gesunden der Fall, wenn ein starker Widerstand in Richtung Ex im IP 1 wirkt (z.B. beim Drücken auf ein Stahllineal beim Leder schneiden). Schwäche: Kontraktur: Flex-Deformität im IP 1 Beachte: Der m. Flexor pollicis longus könnte entwicklungsgeschichtlich aus dem m. flexor digitorum profundus entstanden sein, was nicht nur aufgrund der Funktion, sondern auch in Nachbarschaft der Ursprungsfelder nachvollziehbar wäre. Eine isolierte Bewegung des IP 1 ist gut möglich, während eine Flex in einem der DIP 2 – 5 häufig mit einer Flex der anderen DIP verbunden ist. Eine isolierte Flex im IP 1 ohne Flex im MCP 1 ist nur möglich bei gleichzeitiger Innervation des m. Extensor pollicis brevis, was sich durch Palpation leicht nachweisen läßt. Die Fingerextensoren können die Flex der PIP 2 – 5 bei Flex im DIP 2 – 5 nicht verhindern. Personen, die isoliert im DIP eines Fingers flektieren können, stabilisieren das PIP mit dem m. flexor digitorum superficialis welcher sich wie bei einer Schwanenhalsdeformität bei Polyarthritis so verlagert, das seine beiden dorsal von der Flexionsachse des PIPs liegt. Eine kontrollierte Flex im PIP ist nicht möglich. Der m. flexor digitorum superficialis verlagert sich wieder auf die Beugeseite und es kommt zu einer plötzlichen Beugung. kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 28 Unterarm: Sup Handgelenk: Leichte Flex CMC 1: Leichte Flex MCP 1: Leichte Flex IP 1: 90º Flex Druck an den Endphalangen in Richtung Ex im IP AST: MW 4-5: m. opponens pollicis m. opponens digiti minimi Ursprung: os trapezium (am tuberculum) retinaculum flexorum Ansatz: Radialer Rand des os metarcarpale 1 Funktion: CMC 1: Anteposition (Ap) und Flex Innervation: n. medianus; C 6, 7, 8, T 1 kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 29 Palpation: Der m. opponens pollicis ist radial am Thenar tastbar. Er liegt bei seinem Ansatz am os metacarpale 1 oberflächlich, wird aber größtenteils vom m. adductor pollicis brevis überdeckTh. Eine palpatorische Differenzierung zwischen beiden Muskeln ist schwierig. AST: Fixation: Stabilisation der Mittelhand MW 4-5: Druck in Richtung O-Stellung im CMC 1 Beachte: Die Differenzierung zum m. abductor pollicis brevis ergibt sich aus der Anspannung oder Lockerheit im MCP. Viele Patienten werden aber aufgrund von Koordinationsschwierigkeiten (nicht unbedingt pathologisch) eine isolierte Anspannung des m. opponens pollicis nicht zustande bringen. In dem Fall müssen beide Muskeln gemeinsam beurteilt werden. kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. (Unterarm: ca. 45º Sup) (Handgelenk: O-Stellung) CMC 1: Ap und leichte Flex MCP + IP: locker! 30 m. abductor pollicis brevis Ursprung: Ansatz: radiale Seite der proximalen Phalanx des Daumens und radiales Sesambein (Dorsalaponeurose des Daumens) Funktion: CMC 1: Flex und Anteposition (Ap) MCP 1: Flex, Pro, rAbd (Ex im IP durch Einstrahlung in die Dorsalaponeurose des Daumens) Anmerkungen zu Funktion: nach Kendal wirkt der m. abductor pollicis brevis stärker in die radiale Abd als in Flex im MCP1 Auch der m. flexor pollicis brevis und der m. adductor pollicis strahlen in die Dorsalaponeurose des Daumens ein. Wie stark die extensorische Wirkung dieser Muskeln ist konnte ich leider nirgendwo finden. Wahrscheinlich können sie die Ex kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. os scapoideum (am tuberculum) retinaculum flexorum 31 nicht gegen stärkeren Widerstand halten. Bei kräftiger Flex im MCP1 kann nämlich dennoch relativ leicht das IP passiv flektiert werden. Eine zu starke Kopplung von Ex im IP und Flex im MCP1 wäre auch nicht sinnvoll, da beim Greifen mit dem Daumen Flex oder zumindest Flexionsmuskeln in beiden Gelenken erforderlich sind. Die EX im IP durch die kurzen IPFlexoren Muskeln ist wahrscheinlich nur für das Einnehmen der Ausgangsstellung für das Greifen von Bedeutung. Durch Aktivierung des m. flexor pollicis brevis kann dann ohne größeren Kraftaufwand eine Flex im IP ermöglicht werden oder Druck in Richtung Flex ausgeübt werden. Der m. abductor pollicis brevis ist der wichtigste Muskel zur schnellen Ausführung von Greiffunktionen, an denen die Daumen- und Fingerbeeren beteiligt sind. Er bewirkt einerseits die Opposition durch Ap und Flex im CMC 1 sowie durch rAbd und Pro im MCP. Andererseits führt er durch die Flex im MCP die Daumen- und Fingerbeeren zusammen. Unterstützt wird er dabei zu Anfang vom m. opponens und zum Ende der Bewegung sowie beim Festhalten von den beiden Daumenflexoren. Innervation: n. medianus; C 6, 7, 8 Th 1 Palpation: Der Muskel liegt oberflächlich am Thenar und ist dort gut tastbar, wenn die richtige Stelle gefunden wird. Eine Unterscheidung von den benachbarten Daumenmuskeln ist palpatorisch sehr schwer bzw. unmöglich. Deshalb ggf. vorher ins Anatomiebuch sehen. AST: MW 4-5: Druck am radialen Rand des os metacarpale I in Richtung O-Stellung kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. (Unterarm: ca. 45º Sup) (Handgelenk: O-Stellung) CMC 1: Zwischenstellung aus Flex und Ap MCP 1: Flex, Pro, rAbd IP 1: O-Stellung 32 m. Flexor pollicis brevis Ursprung: caput superficiale: retinaculum flexorum caput profundus: os trapezium, os trapezoideum und os capitatum Ansatz: radiales Sesambeim des MCP 1 radiale Seite der Daumengrundphalanx (strahlt in die Dorsalaponeurose des Daumens ein) Funktion: MCP 1: Flex, Pro, rAbd CMC 1: Flex (IP 1: Ex aufgrund der Einstrahlung in die Dorsalaponeurose) Innervation: caput superficiale: n. medianus C 6, 7, 8, Th 1 caput profundes: n. ulnaris C 8, Th 1 Palpation: Am Thenar, aber schlecht von den anderen Daumenmuskeln zu differenzieren Schwäche: Kraft bei Flex, Pro und rAbd im MCP 1 ist vermindert, was z.B. beim festen Umschließen von Gegenständen gefordert wird Schwerwiegende Ausfälle führen oft zur Hyperextension im MCP 1 Kontraktur: Flex-Deformität im MCP 1 Beachte: Zwischen den beiden Teilen des m. Flexor pollicis brevis verläuft die Sehne des m. Flexor pollicis longus kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 33 AST: Fixation: evtl. Stabilisation des CMC 1 MW 4-5: Druck an der radialen Seite der prox. Phalanx in Richtung Ex, Sup und uAbd im MCP 1 Unterarm: Sup Handgelenk: Leichte Flex CMC 1: Flex MCP 1: maximale Flex IP 1: locker oder zumindest nicht stark flektiert, damit eine Anspannung des m. Flexor pollicis longus vermieden wird. m. adductor pollicis Ursprung: caput transversum: os metacarpale 3 caput obliquum: Benachbarte Handwurzelknochen (os capitatum und os trapezoideum) Ansatz: Über das ulnare Sesambein an der Grundphalanx des Daumens (Einstrahlung in die Dorsalaponeurose (caput obliquum)) Funktion: CMC 1: Flex und Rp (in geringem Maße) MCP 1: Flex, Sup, uAbd (IP 1: Ex durch Einstrahlung in die Dorsalaponeurose) Innervation: n. ulnaris; C 8, T 1 Palpation: Bei Ex im CMC 1 ist das caput transversum zwischen dem Os metacarpale 1 und 2 gut tastbar. Es wird dorsal zum größten Teil vom m. interossea dorsales 1 überdeckt. Damit letzterer entspannt ist, soll der 2. Finger im MCP 2 locker sein. Deshalb fixiert man falls erforderlich am Handteller und nicht am 2. Finger. kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 34 Schwäche: Der m. adductor pollicis ist vor allem bei Greiffunktionen ohne Opp von Bedeutung wie z.B. dem Schlüsselgriff. Folglich werden diese Greiffunktionen besonders betroffen sein. Kontraktur: Abweichung von der Normalstellung in Richtung Flex im CMC 1. Beachte: Ein Test des m. adductor. pollicis, der gelegentlich angewendet wird, ist das Halten eines Papiers im Schlüsselgriff. Bei kräftigem m. adductor. pollicis wird allerdings dessen Muskelbauch eine komplette Annäherung des Daumens verhindern. Dieser Test ist auch deshalb nicht sinnvoll, weil die Daumenflexoren hierbei entscheidend beteiligt sind. AST: Fixation: evtl. den Handteller festhalten MW 4-5: Druck in Richtung Ex am ulnaren Rand der proximalen Phalanx Unterarm: Sup CMC 1 : Flex + RP MCP 1 : Flex, uAbd, Sup IP 1 : locker Muskulatur des Hypothenar m. abductor digiti minimi Ursprung: os pisiforme Retinaculum Flexorum ligamentum pisohamatum Ansatz: ulnarer Rand der Basis der Grundphalanx 5 kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. 35 Funktion: MCP 5: uAbd Innervation: n. ulnaris; C (7), 8 T 1 Palpation: An der ulnaren Seite des os metacarpale 5 gut tastbar Schwäche: reduzierte Kraft bei radial-Abd Add-Stellung des dig. 5 AST: Wie m. interossea dorsales bezogen auf den 5. Finger Fixation: Hand evtl. vom Therapeut gehalten MW 4-5: Druck an der ulnaren Seite des kleinen Fingers in Richtung Add m. flexor digiti minimi (brevis) Ursprung: retinaculum flexorum, os hamatum Ansatz: Palmarfläche der Basis der Grundphalanx Funktion: MCP: Flex + (Rotation) Innervation: n. ulnaris C 7, 8, T 1 Palpation: An der Palmarseite des Hypothenar AST: Unterarm : Supination Handgelenk : O-Stellung MCP 5 : 90º Flex PIP 5 : O-Stellung DIP 5 : O-Stellung Unterstützung der Hand von dorsal Fixation: MW 4-5: kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. Druck an der Palmarseite der proximalen Phalanx in Richtung Ex im MCP 5 36 m. opponens digiti minimi Ursprung: caput commune mit dem m. flexor digiti minimi brevis Ansatz: ulnarer Rand des os metacarpale 5 Funktion: CMC 5: Flex (Hohlhand) Innervation: n. ulnaris; C 7, 8, T 1 Palpation: Schlecht möglich, weil er von den anderen Hypothenarmuskeln überdeckt wird AST: Fixation: Hand von radial MW 4-5: Druck am os metacarpale 5 in Richtung des dig. 5 in OStellung kursiv = nicht prüfungsrelevant für F.A. Unterarm Handgelenk CMC 2-5 MCP 2-5 PIP 2-5 DIP 2-5 : Sup : O-Stellung : Flex (Hohlhand) : O-Stellung oder Finger leicht gespreizt : O-Stellung : O-Stellung