Portosystemischer Shunt Autor: Dr. med. vet. Leona Lexmaulova In der IHF läuft (seit 2000) ein Forschungsprojekt dieser Krankheit, das finanziell von RZV Deutschland unterstützt wird; der Verein finanziert die Blutteste. Die Vererbung ist nicht klar; die Diskussion läuft über die polygene und rezessive Art. Das Projekt basiert auf der Voraussetzung der rezessiven Vererbung, denn nur in diesem Fall hat das Suchen von Zeichen einen Sinn. Jedes Land, in dem die Krankheit auftritt, gibt die Ergebnisse der Blutuntersuchungen von kranken Hunden, Vätern und Müttern und Geschwistern von allen alten und neuen Fällen und meldet neue Fälle. Portosystemischer Shunt (PSS) ist eine abnormale Blutgefäßverbindung zwischen der Portalblutzirkulation, die den Gastrointestinaltrakt mit der Leber verbindet, und der großen Blutzirkulation. Als Ergebnis dieser Kommunikation kommt das Blut, das in einem gesunden Tier durch die Leber fließt, direkt in den Körper. Dabei gibt es eine ungenügende Aufnahme und Verarbeitung von Nährstoffen, die aus dem Gedärm geführt werden, und eine ungenügende Entgiftung von Abfallprodukten vom Metabolismus und von bakteriellen Giftstoffen aus dem Darm-Trakt, als es der Fall bei einem gesunden Tier sein sollte. Einige Metabolite (z. B. Ammoniak oder bestimmte Aminosäuren) können Reizungen an das Gehirn und einige neurologische Symptome (Lethargie, Blindheit, Manegebewegung, abnormales Verhalten, Krämpfe) verursachen. Ammoniak wird durch die Nieren ausgeschüttet, es kann daher zu der Bildung von Nierensteinen kommen. Portosystemischer Shunt kann angeboren (es gibt Rassenprädispositien) oder erhalten sein als Ergebnis der langfristigen Lebererkrankung, die erhöhten Blutdruck in der Portalblutzirkulation verursacht. Zum Ausgleich dieses Zustandes entstehen häufig viele kleine Blutgefäße zwischen der Portal- und Großzirkulation. Der angeborene Shunt ist im Allgemeinen durch ein außerhalb der Leber lokalisierten Blutgefäß gebildet (als extrahepatischer Shunt bekannt - Yorkshire Terrier, Kleiner Schnauzer, Shi-tzu) oder in der Leber (intrahepatischer Kurzschluss genannt - Irischer Wolfshund, Goldener Retriever, Labrador Retriever), der aus den Resten des fetalen Blutkreislaufs besteht. Dieses Blutgefäß schließt sich normalerweise in den ersten Tagen nach der Geburt. Die genauen Ursachen seines Nichterschließens sind noch nicht bekannt. Es gab keinen Beweis über den Einfluss des Geschlechts auf diesen Mangel. Bei einem angeborenen Shunt fließt über die Leber nur ein kleiner Teil des Blutes, und es gibt eine unreichende Versorgung der Leber mit Sauerstoff und Stoffen, die für ihre Funktion und Wachstum wichtig sind. Die Leber ist klein, sie aufweist Anzeichen von Degeneration und sie kann nicht vollständig ihre Aufgaben im Metabolismus erfüllen. Infolge dessen gibt es eine Verzögerung im Wachstum der betroffenen Tiere, ein verschlechterter Ernährungszustand, die Unfähigkeit, mit der Belastung angemessen zu bewältigen, und das gelegentliche Auftreten von neurologischen Symptomen. Für die Diagnosebestimmung sind eine klinische Untersuchung, eine Untersuchung an Blut in Urin und andere speziellen Untersuchungen notwendig. Mit einer klinischen Untersuchung bestimmen wir die Verzögerung im Wachstum, schlechter Ernährungszustand, ungewöhnliches Verhalten und mögliche Anämie. Die wichtigsten Blutparameter sind: Ammoniak- und Gallensäureninhalt im Blut während des Fastens und nach der Fütterung. Ammoniakinhalt im Blut bei Tieren mit dem portosystemischen Shunt ist deutlich erhöht, aber die Bestimmung dieses Parameters ist schwierig und sie muss meist in einer sehr kurzen Zeit nach der Blutentnahme getan werden. Daher ist es günstiger, den Gallensäureninhalt zu bestimmen, der bei Tieren mit dem portosystemischen Shunt erhöht ist. Zur Bestimmung der Gallensäuren wird das Blut nach einem 6-12 stündigen Hunger (nach dem Alter des Tieres) entnommen und nach 2 Stunden nach der Fütterung wird eine zweite Probe entnommen. Die Höhe der Gallensäuren ist bei den betroffenen Einzelnen während des Fastens hoch und nach der Fütterung erhöht sie sich weiter. Der Gallensäuren- und Ammoniakinhalt können aber auch bei jeder anderen Lebererkrankung erhöht werden (Gallensäuren sind der empfindlichste Parameter für Lebererkrankungen). Bei einem Verdacht auf den portosystemischen Shunt, ist es notwendig, eine Ultraschalluntersuchung der Bauchhöhle zu tun, mit einem Schwerpunk auf der Beurteilung der Größe und Struktur der Leber, die Anwesenheit von krankhaften Blutgefäßen und möglicherweise die Inzidenz von Harnsteinen. Weitere spezielle Tests liegen in der Anwendung von Kontrastmitteln in die Portalzirkulation und anschließend Röntgenbild. Diese Untersuchung benötigt eine Anästhesie des Patienten und erfolgt in der Regel kurz vor der Operation des portosystemischen Shunt für präzise Positionierung der Verbindung zwischen der Portal- und Großblutzirkulation (sofern sie nicht mit einer Ultraschalluntersuchung lokalisiert wurde). Für die präventive Prüfung der Anwesenheit von dem portosystemischen Shunt bei den prädisponierten Rassen bei den 6-Wochen alten Welpen ist es am besten eine den Gallensäureninhalt während des Fastens (nach dem 6-12 stündigen Hunger) und zwei Stunden nach der Fütterung zu bestimmen. Wenn die Ergebnisse in Ordnung sind, können wir den angeborenen portosystemischen Shunt ausschließen. Bei Tieren mit erhöhten Werten wird es empfohlen, eine komplette Blutuntersuchung (mit einer wiederholten Bestimmung des Gallensäureninhalts während des Fastens und nach der Fütterung), eine Urinanalyse der Anwesenheit von Kristallen von Ammoniumsalz und eine Ultraschalluntersuchung der Leber durchzuführen, um Leberschäden durch andere Ursachen auszuschließen (Entzündung der Leber durch eine Infektion verursacht, Parasiten, Toxine, usw.). DVM. Leona Lexmaulova Klinik für Kleintiereerkränkungen der Veterinärmedizinischen und Pharmazeutischen Universität Brno