Tontechnik 1 - Testfragen und Testantworten Mikrofone: 1.Erläutern Sie die zwei Grundprinzipien bei der Beschreibung von Mikrofonen. Differenzieren Sie innerhalb der einzelnen Sparten. 1. Empfängerprinzip Auf welche Schallgröße reagiert das Mikro? 1. Druckempfänger (reagiert auf Druck) stets ungerichtet Nur von einer Seite offen Kugel 2. Druckgradientenempfänger (Differenz) stets gerichtet Von beiden Seiten offen (reagiert nicht auf Schalldruck sondern auf Schalldruckdifferenz) 3. Schnelleempfänger (Schnelle) stets gerichtet Reagiert auf Schallschnelle durch Kombination zweier gerichteter Mikros kann auch die Charakteristik eines ungerichteten Mikros erreicht werden RICHTCHARAKTERISTIK WIRD DURCH DIE Wahl Des Empfängers beeinflußt! 2. Wandlerprinzip Prinzip der Umwandlung in Spannung (Art) akustischeelektrische Schwingungen AKTIV Wandler PASSIV Wandler Aktiv: Benötigt keine Veränderung externe einer Spannungsversorgu zugeführten ng (zufuhr) elektrischen unmittelbare Energie z.B. Umwandlung Phantomspeisun g 1.Kondensatormikrofon 1.Dynamisches Mikro (in Hochfrequenzsch.) (=mit Dauermagnet) kapazitiv dynamisch Schwingspule befestigt an Magnet erzeugt Spannung 2.Kohlemikro Gleichspannung : 10V-60V 2.Piezoelektrische Mikros reagiert auf Schalldruck, gibt Spannung ab (innere Polarisationsspannung) = an der Kristalloberfläche treten elektrische Ladungen auf durch Bewegung o. Temperaturänderung Problem:Empfindlichkeit u. Frequenzgang stark temabhängig. 3.Kondensatormikros in Niederfrequenzschaltungen Elektretfolie 1 Elongationswandler Ausgangsspannung ~ Membranauslenkung Anwendung: Kontaktmikro zB Schlagzeugpad erzeut Impulsnicht als Schwingung weitergegeben, sondern direkt an Mikro als Impulssofort in Spannung gewandelt 1.kompazitive Mikros 2.Kohlemikros 3.Piezoelektrische Mikros Geschwindigkeitswandler Ausgangsspannung ~ Membranauslenkung Alle Magnetfeldwandler Wandlerprinzip hat Einfluß auf: Impulstreue Frequenzgang Höhe der abgegebenen Spannung nicht auf Richtcharakteristik!!! 2. Was versteht man unter Nahbesprechungseffekt? Druckgradientenempfänger haben für nahe Schallquellen einen anderen Frequenzgang als für entfernte Schallquellen nämlich eine Überbetonung tiefer FrequenzenNahbesprechungseffekt Tiefenanhebung setzt etwa bei Abstand <= Wellenlänge λ ein Tiefenanhebung ist um so größer je kleiner die Frequenz & je kleiner der Abstand ist. --Frequenzgang ist für das Fernfeld linearEntzerrung. --In der Praxis spielt der Nahbesprechungseffekt nur eine Rolle, wenn der Abstand < 0,5m wird (Radio!) --Tiefenabfall im Fernfeld wird im Mikrofon elektrisch durch Bassanhebung ausgeglichenNahfeld einheitliche Baßanhebung. 3. Erläutern Sie die Problematik beim Frequenzgang von Druckgradientenmikrofonen. Mit welchen Mitteln kann ein ebener Frequenzgang erreicht werden? Membranauslenkung durch Schalldruckunterschiede zwischen Membranvorder – u. Rückseite in einfachster Form: 8-Charakteristik Frequenzgang: Bei frequenzunabhängiger Druckamplitude steigt der Druckgradient und damit die Membranauslenkung zunächst mit der Frequenz an. (linearer Anstieg) Maximale Membranauslenkung: Wenn mittlere Wegdifferenz zwischen Membranvorder – u. Rückseite einer halben Wellenlänge bzw. einer Phasendifferenz von 180° entspricht. 2 Für größere Phasendifferenz (>180°) wird Auslenkung wieder geringer. Bei 360° wird sie 0, um danach erneut anzusteigen. Ohne Maßnahme wäre Membranauslenkung frequenzabhängig!!! man möchte aber einen linearen Verlauf von der tiefsten bis zur höchsten zu übertragenden Frequenz haben (ebener Frequenzgang) Lösung: Man legt mittlere Wegdifferenz zwischen Membranvorder- u. Rückseite so fest, dass sie etwa Der halben Wellenlänge der höchsten zu übertragenden Frequenz entspricht. Mikro arbeitet abgesehen von seinem oberen Übergangsbereich im ansteigenden Teil der Frequenzkurve. 4. Was versteht man unter einem „geräuschkompensiertem“ Mikrofon? Frequenzgerichtetes Mikrofon = geräuschkompensiertes Mikrofon (NIERE) Für extreme Nahbesprechungen Brauchbarer Frequenzgang in 2-4cm Entfernung Pegelabfall von 6dB pro Oktave schon bei 100Hz gute Sprachübertragung aus Umgebung mit hohem Störpegel häufig leichte Anhebung bei 1-3kHz für bessere Sprachverständlichkeit 5.Nennen Sie Besonderheiten von Grenzflächenmikrofonen/PZM (PressureZoneMicrofone) Kleine Kondenstordruckempfänger, die bündig in eine schallharte Platte eingebaut sine, so, dass ihre Membran (nahezu) in der Plattenebene liegt. Die Platte kann auf größere Flächen, beispielsweise den Boden oder an der Wand befestigt werden. man kann so die Verhältnisse der „unendlichen Schallwand“ annähern, die bis zu den tiefsten Frequenzen als Reflektor wirksam ist. Im Schallfeld eines Raumes bilden sich stets stehende Wellen und dadurch frequenz – u. ortsabhängige Schalldruckmaxima u. Minima aus. Ein in einer Begrenzungsfläche angeordnetes Mikrofon (PZM) befindet sich dagegen stets in einem Schalldruckmaximum. Dadurch entfallen Schwankungen im Frequenzgang des auftretenden Schalldrucks und die Nutzspannung wird verdoppelt (+6dB) besserer Rauschabstand. Ein ebener Frequenzgang auch für den seitlich eintreffenden Schall, läßt sich nur erreichen, wenn der Membrandurchmesser <5mm ist sonst Interferenzerscheinungen Rauschen 3 PZM übertragen auch den über Wand-/Boden-/Deckenrückwürfe zum Mikro gelangenden indirekten Schall originalgetreu. Einschwingvorgänge u. impulshaltige Schallanteile behalten ihren ursprünglichen Klangcharakter. Freifeld- und Diffusfeldfrequenzgang des Mikrofons sind einander gleich. Durch den Einbau in eine Platte haben Grenzflächenmikrofone eine Halbkugelcharakteristik klare Richtcharakteristik möglich. 6.Erläutern Sie den Unterschied zwischen Freifeld- u. Diffusfeldentzerrung! Bei welchem Mikrofontyp macht er sich am stärksten bemerkbar? Nennen Sie Gründe.???HÄHHH Diffusschall: Schall, der reflektiert wird Hallradius: Punkt, an dem der Direktschall so groß ist wie der Diffusschall (gemessen in dB) 1. Druckgradientenempfänger: a.) im Diffusfeld b.) im Freifeld Frequenzgang an beiden Punkten gleich ebener Frequenzgang Sänger hört sich gleich an , an Punkt a oder b 2.Druckempfänger (Kugel): a.) im Diffusfeld ebener Frequenzgang b.) im Freifeld keine lineare Wiedergabe zB ab 1kHz wird angehoben höhere Wiedergabe (=Schärfe) 4 kein ebener Frequenzgang ist nur negative Eigenschaft man kann sie auch positiv nutzen = „s“ und „t“ kommen stärker zur Geltung. 7. Nennen Sie Vor- u. Nachteile von Großmembranmikrofonen. beliebt vor allem in der Unterhaltungsmusik. Vorteile: Höhere Empfindlichkeit größere Angriffsfläche bei Kondensatormikrofonen ist die Membran sehr dünn = leicht?? Druckstau zu hohen Frequenzen setzt früher ein + für Sänger, da hohe Frequenzen betont werden Stimme klingt voller bei Großmembrankondensatormikro - für E-Gitarre meist nicht so gut klingt zu scharf Besserer Störabstand (= Grundrauschen) 1. zB bei Bändchenmikrofon Leiser Aufnahmeton muß verstärkt werden – Grundrauschen wird mitverstärkt = schlechtes Ergebnis 2. Großmembranmikrofon Signal ist schon so groß, dass es nicht verstärkt werden muß Rauschen stört icht Nachteile: Frequenzgang naturgemäß nicht ganz linear Skizze! Frequenzgang oder „Entzerrung“ Schlechtes Einschwingverhalten, da große Masse Allgemein… 5 8. Erklären Sie die Funktionsweise von Doppelmembranmikrofonen. Umschaltbare Kondensatormikrofone nach dem Doppelmembranprinzip besitzen auf beiden Seiten der teils angebohrten, teil durchgebohrten Gegenelektrode eine Membran. Je nach dem, ob beide Membranen elektrisch wirksam werden und mit welche Polarität sie zusammengeschaltet werden, kann das Mikrofon verschiedene Charakteristiken annehmen: 1. Kugelcharakteristik: An beiden Membranen gleich große Spannung und gleiche Polarität zwei Nieren, die sich addieren 2. Achtcharakteristik: Gleiche Spannung, aber entgegengesetzte Polarität zwei Nieren, die sich subtrahieren 3. Nierencharakteristik: Spannung nur an einer Membran 4. Wenn man den Umschalter durch ein Potentiometer ersetzt, können die Charakteristiken stufenlos ineinander übergeführt werden. alle Zwischenformen wie Hyper- und Superniere lassen sich einstellen. 9. Erklären Sie die Funktionsweise eines Richtmikrofons. Für Fernsehton, Beschallungen oder Liveaufnahmen auf der Bühne werden Mikrofone mit möglichst hoher Richtwirkung benötigt. Funktionsweise: Verwirklichung durch Anwendung des Interferenzprinzips in Zusammenhang mit einem Druckgradientenempfänger mit Nieren oder Supernierencharakteristik 6 Ziel: Vor der Membran ist ein Richtelement angeordnet, das aus einem seitlich geschlitzten oder gebohrtem Rohr besteht. Richtwirkung, da Schallanteile aus Richtung der Rohrlängsachse (0°) sich im Rohr gleichphasig addieren. Schallanteile, die aus anderen Richtungen eintreffen, werden phasenverschoben überlagert und löschen sich dadurch gegenseitig je nach Phasenlage mehr oder weniger aus. Die entstehende Keulencharakteristik und damit der Bündelungsgrad sind abhängig vom Verhältnis der Länge der Richtelements zur Wellenlänge. Richtwirkung nimmt mit der Frequenz zu. Bei tiefen Frequenzen ^= Niere / Superniere Für hohe Frequenzen zunehmende Einengung der Richtcharakteristik Gleiches Richtdiagramm für alle Frequenzen wirksame Rohrlänge muß für hohe Frequenzen kleiner werden wird erreicht…durch Abdeckung des Schlitzes mit feiner Gaze höherer Störungswiderstand für hohe Frequenzen, keine Rohrresonanzen scheinbare Rohrverkürzung. Druckstau für 0° schon relativ früh 10. Wozu benötigt man eine Phantomspeisung? Kondensatormikrofone benötigen eine Versorgungsspannung zum Erhalten der Ladung des Kondensators und zur Versorgung des Verstärkers i Mikrofon. Bei der Phantomspeisung wird die Versorgungsspannung von 12V oder 48V gleichzeitig über die beiden Adern und über den Kabelschirm zugeführt Für symmetrische Mikrofonleitung (Tonadern a+b bilden mit dem Kabelschirm einen Phantomkreis) Versorgungsspannung von 48V liegt zwischen Tonader a und dem Kabelschirm und zwischen Tonader b und dem Kabelschirm – zwischen den Tonadern besteht keine Gleichspannung: dynamische symmetrische können ohne weiteres angeschlossen werden ohne Versorgungsspannung abzuschalten Schwankungen der Versorgungsspannung haben keinen Einfluß auf das Tonsignal. Umpolen der Leitung zwischen Speisung und Mikrofon zulässig Bei Speisung mehrerer Mikrofone aus einer gemeinsamen Stromquelle ist keine Weiche erforderlich Phantomspeisung wird durch Mehrfachnutzung der Mikrofonleitung bereitgestellt keine (zusätzlichen) Versorgungsleitungen benötigt. 11. Wozu dient die Hochfrequenzschaltung bei Kondenstormikrofonen? Erforderlich um einen großen Störabstand ohne die Verwendung von Feldeffekttransistoren (Transistoren, die weniger Rauschen) oder Operationsverstärker (Verstärker, der größeren Störabstand bewirkt wenig Rauschen) zu erreichen. Relativ kleine Impedanz der Kapselkapazität im (Gegensatz zu Niederfrequenzschaltung) Vorteil: Es ist eine Tieffrequenzübertragung bis 0Hz möglich. Nachteil: Keine Umschaltung der Richtcharakteristik möglich. 7 12. Was versteht man unter dem „Piezoelektrischem Effekt?“ An der Oberfläche bestimmter Kristalle treten elektrische Ladungen auf, wenn die Kristalle deformiert werden zB durch Bewegung oder Temperaturänderung) Werden häufig als Tonabnehmer für Gitarren benutzt. Im Frequenzgang ab 8kHz allerdings miserabel. 13. Nennen Sie die Nachteile bei Tauchspulenmikrofonen. Feinstruktur des Frequenzgangs ist verglichen mit Kondensatormikrofon unregelmäßiger (nicht aus Datenblättern abzulesen!!!) Phasenfrequenzgang ist unvermeidlich Wegen der, verglichen mit Kondensatormikrofonen, wesentlich größeren bewegten Masse von Membran und Schwingspule ist das Einschwingverhalten beim Tauchspulenmikrofon langsamer. (deshalb bei hohen Qualitätsanforderungen Bevorzugung von Kondensatormikrofon) Durch die Masse der Membran inkl. Schwingspule wird die Membrangeschwindigkeit mit zunehmender Frequenz gedämpft – Dämpfung ist so stark, dass Membrangeschwindigkeit durch Resonanzen wieder angehoben werden muß. Membranresonanz wird in Mitte des Übertragungsbereichs gelegt für frequenzunabhängige Signalspannung sind besondere konstruktive Maßnahmen nötig. Anfällig für magnetische Störfelder (zB Netzttrafos, elektr. Motoren) Lösung: gegenläufig gewickelte Kompensationsspule in Reihe geschaltet. 8