Theaterstück: Mosche und Pharao Sprecher: Verzweifelt betete Mosche zu G’tt. Aber G’tt beruhigte ihn und sprach. G’tt: Jetzt wirst du sehen, was ich mit Pharao mache. Er wird gezwungen sein, dich gehen zu lassen. Er wird euch sogar aus dem Lande treiben. Sprecher: Mosche erzählte den Israeliten davon, aber sie wollten nicht zuhören, da sie so sehr mit Schwerarbeit belastet waren. So ging er nochmal mit Aharon zu Pharao, und sie baten, er solle ihr Volk gehen lassen. Pharao: Tue ein Wunder als Beweis, dass dich dein G’tt gesandt hat. Aharon: (wirft den Stock des Mosche zu Boden, und er wurde zur Schlange). Sprecher: Aber die Zauberer Pharaos taten desgleichen, und obwohl Aharons Schlange die anderen verschlang, achtete Pharao nicht auf diese Warnung. Er weigerte sich weiter, das Volk Israel gehen zu lassen. Als Pharao am nächsten Morgen zum Nil kam, um zu baden, wartete Mosche bereits auf ihn. Mosche: Höre die Worte G’ttes. Weil du sein Volk nicht gehen ließest, um ihm zu dienen, werde ich das Wasser des Nils mit meinem Stab schlagen und ihn über die Kanäle und Teiche strecken, und alles wird zu Blut werden! Sprecher: So tat Mosche. Die Fische der Flüsse starben, der Nil stank, und die Ägypter mußten nach Wasser graben, da sie vom Fluß nicht trinken konnten. Aber Pharao blieb hartnäckig. Eine Woche später brachte Mosche dem Pharao noch eine Botschaft. 1 Mosche: Wenn du dich weiter weigerst, mein Volk gehen zu lassen, wird der Nil von unzähligen Fröschen wimmeln. Sie werden in eure Häuser eindringen und in euren Betten, Öfen und eurem Essen sein. Sprecher: Es geschah, wie Mosche sagte. Es war so schrecklich, dass Pharao Mosche zu sich rief. Pharao: Nimm die Frösche weg (schreit), dann lasse ich dich und dein Volk gehen. Sprecher: Mosche betete, und überall starben die Frösche. Aber wiederum änderte Pharao seinen Willen. So kam eine dritte Plage über Ägypten. Aus den Fröschen kamen Maden und krochen über Mensch und Tier. Sogar seine Magier warnten den Pharao. Magier: Das tut G’tt! Sprecher: Aber er achtete auf sie genau so wenig wie auf Mosche. Als Pharao morgens zum Nil ging, traf er wiederum Mosche und Aharon auf seinem Weg. Mosche: Höre das Wort G’ttes. Fliegenschwärme werden in dein Land einfallen. Um dir aber zu zeigen, dass ich G’ttes Schutz habe, wird er zwischen deinem und meinem Volk unterscheiden, und es wird keine Fliegen in Goschen geben, wo die Israeliten wohnen. Pharao: Geht und betet, dass die Fliegen uns verlassen. Sprecher: Aber als die Fliegen verschwunden waren, war Pharao wiederum hartherzig, und es kam eine fünfte Plage. Eine tödliche Pest traf alle Kühe, Schafe, Pferde, Esel usw. Trotzdem wollte Pharao das Volk nicht ziehen lassen. Dann kam eine sechste Plage. G’tt befahl Mosche und Aharon, zwei Handvoll Ofenruß in den Wind zu werfen, damit er überall hingeblasen wurde. Das war das Zeichen, nach dem jedermann in Ägypten am ganzen Körper von aufplatzenden Beulen und Blasen befallen wurde. Aber das Herz Pharao blieb hart wie ein Fels. 2 Mosche: Wenn du mein Volk Israel nicht gehen lässt, werde ich Morgen zur gleichen Zeit einen Hagelsturm über dein Land bringen, der alles vernichtet, was er im Freien trifft, sei es Mensch oder Vieh. Sprecher: Als nämlich Mosche am nächsten Tag seinen Stab zum Himmel streckte, kam ein fürchterlicher Hagel, begleitet von schrecklichem Donner und Blitz, der jeden draußen tötete. Pharao: Ich habe gesündigt. Wir können es nicht mehr ertragen. Betet, dass G’tt uns vom Sturm und Hagel befreit, und ich lasse euch ziehen. Ihr müsst nicht länger warten. Sprecher: Aber als die Sonne wieder schien, widerrief Pharao sein Versprechen, und eine achte Plage wurde über Ägypten gesandt. Diesmal waren es die Heuschrecken. Pharao: Ich bin einverstanden, eure Männer gehen zu lassen. Mosche: Nein, alle Männer Frauen und Kinder müssen gehen mit allem, was uns gehört. Sprecher: Aber Pharao wusste, dass er ein Volk von Sklaven verlieren würde, wenn alle gingen, und so weigerte er sich und jagte Mosche und Aharon hinaus. Am Morgen war das Land schwarz vor Heuschrecken, eine derartige Menge war noch nie gesehen worden. Pharao: Ich habe gegen euren G’tt gesündigt. Betet zu ihm und fleht ihn an, diese tödliche Plage von mir zu nehmen. Sprecher: Mosche betete und die Plage verschwand. Aber als Pharao erneut sein Versprechen brach, wurde der Wind immer rasender und peitschte den Sand der Wüste im Westen, dass eine solche Dunkelheit anbrach, dass kein Mensch mehr den anderen sehen konnte und keine Bewegung wagte. Pharao: Geht, nimm alle deine Leute, Männer, Frauen und Kinder. Lasst nur eure Herden bei uns. 3 Mosche: Wir werden alles mitnehmen. Kein Huf darf zurückbleiben. Du selbst musst uns noch mit Opfertieren versorgen. Pharao: (Zornig) Ich lasse euch niemals gehen. Geht weg von hier. Wenn du mir noch einmal unter die Augen trittst, wirst du sterben. Mosche: Du hast recht. Ich werde dein Gesicht nie wieder sehen. Sprecher: Als letzte Plage kam die „Makkat Bechorot“ – das Sterben der Erstgeborenen. Jede ägyptische Familie, ob Bauer oder König, verlor ihren erstgeborenen Sohn. G’tt ging von Haus zu Haus und tötete alle Erstgeborenen. Nur die Israeliten hatte er angewiesen, ihren Türpfosten mit dem Blute eines frisch geschlachteten Lammes zu bestreichen. Das Blut an ihrer Tür war ein Zeichen für G’tt, dieses Haus zu überspringen, weil es ein jüdisches Haus war. Überspringen heisst „Passach“ auf Hebräisch und daher stammt der Name unseres „Pessachfestes“. Ein großes Klagen und Jammern der Trauer erhob sich in ganz Ägypten. Nun war der Pharao persönlich betroffen, da auch er einen erstgeborenen Sohn hatte. Er ließ Mosche rufen und schrie: Pharao: Nimm dein Volk und verschwinde sofort von hier! 4