Christentum und Islam

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Christentum und Islam - 1. Teil
1. Was bedeutet das Wort „Islam“?
Islam bedeutet: Unterwerfung, Ergebung, Hingabe an den Willen Allahs.
Muslime/Moslem = die, die sich unterworfen haben
2. Die Entstehung des Islam:
a) Wer ist der Begründer des Islam? Welche historischen Dokumente gibt es über ihn?
- Mohammed; geb. 570 in Mekka; nach dem frühen Tod der Eltern wird er zuerst vom Großvater, dann von seinem
Onkel erzogen.
- Keine! Früheste Biographie 120 Jahre nach Mohammeds Tod.
2. b) Nennen Sie das Gründungsjahr des Islam und die Art der Ausbreitung
622 fühlt er sich zum Propheten berufen; Bevölkerung weigert sich, ihn als solchen anzuerkennen – er flieht nach Medina.
Zwingt die arabischen Stämme zur Annahme seiner Botschaft und eint sie. 630 Rückkehr nach Mekka.
Ausbreitung durch Überzeugungsarbeit, oftmals durch Zwang (Kriege).
3. Welche sind die 5 Säulen des Islam?
 Glaubensbekenntnis (Shahada): „Es gibt keine Gottheit außer Allah und Mohammed ist
 fünfmaliges tägliches Gebet (Salat) in Richtung Mekka
 Almosen geben (Zakat): 2,5 – 10 % von allem Reichtung (Almosensteuer)
 Fasten im Monat Ramadan (Ramasan, Saum) von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
 Jährliche Pilgerreise (Hadj) nach Mekka
sein Prophet“
Heilsentscheidend!
Allah rechnet im Gericht
gute und schlechte Werke
gegeneinander auf.
Bibel: aus Gnade gerettet.
4. Was lehrt der Islam über den Koran? Wie ist der Koran entstanden?
Die Offenbarungen des Erzengels Gabriel an Mohammed bilden die Grundlage für den Koran. Einteilung in Kapiteln, sog.
Suren. Vollgültig und authentisch nur in der arabischen Sprache – darf nicht übersetzt werden; Übersetzungen geben nur die
ungefähre Bedeutung des Korans wieder.
5. Was wissen Sie über die erste Spaltung des Islam? Welche Bedeutung hat sie bis heute?
Ausgelöst durch die Frage der Nachfolge Mohammeds. Dieser hinterließ keine männlichen Nachkommen und keine
Bestimmungen über seine Nachfolge.
Schwiegersohn Mohammeds (Ali b.abi Talib) siegt in einem ersten Bürgerkrieg über angesehene Prophetengenossen und über
die Prophetenwitwe (sog. Kamelschlacht) – erste Spaltung zwischen Schiiten und Sunniten.
Schiiten (Partei Alis) hält fest daran, dass nur jemand aus dem Prophetenhause Kalif sein kann – ist mit dieser Meinung in der
Minderheit.
Ermordung Alis nach nur 5jähriger Amtszeit. Sunnitischer Herrscher von Damaskus nimmt Amt an sich und vererbt es seiner
eigenen Dynastie. Die Ermordung Husains (Prophetenenkel) führt zur endgültigen Spaltung der Schiiten und Sunniten.
6. Heute wird die Gleichheit aller Religionen propagiert. Zeigen Sie die Verschiedenheit von Christentum und Islam
auf.
 Islam: reine Gesetzesreligion
 leugnet die Gottheit Christi und die Dreifaltigkeit
 Mitglied der Umma wird man durch die Geburt – kennen keine Taufe
 Verhältnis Gott – Mensch ist wie Herr – Sklave
 Gott ist unerreichbar
7. a) Was versteht man unter der „Umma“?
Umma = Glaubensgemeinschaft, islamische Gemeinde
 Die von Mohammed gegründete Glaubensgemeinschaft, die aus allen Völkern herausragt.
 Ziel: sie über die ganze Welt auszubreiten. → Der Islam herrscht, er wird nicht beherrscht.
7. b) Wer ist Mitglied der islamischen Umma?
Kinder von Muslimen werden es mit der Geburt.
Nicht-Muslime treten bei durch das auf arabisch gesprochene Glaubensbekenntnis vor 2 Zeugen.
8. Versteht der Islam sich als neue Religion? Erklären Sie das Selbstverständnis des Islam.
Nein. Versteht sich als Reinigung und Wiederherstellung jener monotheistischen Religion, die vom Schöpfer von Anfang an
dem Adam gegeben wurde und für das Menschengeschlecht vorgesehen ist.
9. Welches ist das Ur- bzw. das Idealbild der islamischen Gemeinschaft?
Die islamische Gemeinschaft in Medina zur Zeit von Mohammed (622-630).
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10. Was bezweckt die Geschichte von der „Himmelsreise“ Mohammeds?
Entrückung Mohammeds von der „heiligen Moschee“ (die Kaaba in Mekka) nach der „äußeren Moschee“ (Felsendom,
Tempelberg in Jerusalem) → kein historisches Ereignis!
Mohammed stellt sich mit Moses, Jesus und andere Propheten auf Augenhöhe, geht aber einen Schritt weiter und deklassiert
sie = Überlegenheit seines Glaubens. Er ist ihr Vorbeter, der letzte der Propheten, alle anderen sind seine Vorläufer. Niemand
ist ihm, Mohammed, ähnlicher als Abraham. Er ist einzig legitimer Erbe von Ismail (Erstgeborener von Abraham) und
Vollender des abrahamischen Kults.
11. Ist ein Austritt aus der islamischen Glaubensgemeinschaft vorgesehen?
Nein. Gilt als Hochverrat und wird mit dem Tode bestraft.
12. Was versteht man unter der „Sharia“?
Sharia = islamische Gesetz (Staatsgesetz), steht über allen von Menschen gemachten Gesetzen, da durch Allah geoffenbart. Es
enthält die Summe der Ordnungen für das private und öffentliche Leben. Staat und Religion sind untrennbar miteinander
verbunden. Grundlagen bilden der Koran und die Sunna (=Lebensweise Mohammeds), wie die Hadithen (=Tradition) es
überliefern.
13. Wie ist die Stellung des Islam zum Christentum nach der „Sharia“?
→ Steht im Widerspruch zu allen Prinzipien der Religionsfreiheit.
Mohammed hoffte, von den Christen als Prophet anerkannt zu werden („… weil sie nicht hochmütig sind“). Nicht eingetroffen
– Mohammed hat sich von den Christen distanziert und auch die Umma dazu angewiesen: „Sie sind Freunde untereinander,
aber nicht mit euch. Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen und nicht mehr zur Gemeinschaft der
Gläubigen“.
Bekenner einer Buchreligion (Juden und Christen) können sich unter den Schutz des Islam stellen; durch Unterwerfung und
Tributzahlung können sie dem Tode entgehen und eine relative Religions- und Kultfreiheit ausüben.
14. Was beinhaltet die Verpflichtung zum „Dschihad“?
Dschihad = heiliger Krieg; Verpflichtung dazu lastet auf der muslim. Gemeinde als Ganzes. Vorbereitung und Führung obliegt
dem Kalifen. Soll geführt werden, bis die ganze Welt den Islam angenommen hat. Er beginnt mit der Aufforderung des Kalifen
an die Nicht-Muslime, den Islam anzunehmen bzw. Schutzbürger (dhimmi) zu werden (Kopf- und Grundsteuer zu zahlen).
→ Wahl: Islam oder Tod.
15. Nennen Sie die von Rechtsgelehrten Mawerdi (9. Jhd.) definierten klassischen sechs „notwendigen“ und die sechs
„wünschenswerten Verpflichtungen, die den Christen und Juden durch den Schutzvertrag auferlegt sind. Welche
Sanktionen sind jeweils damit verbunden?
Notwendige Verpflichtungen:
 Keine lügenhaften oder verächtlichen Bemerkungen über den Propheten machen
 Keine islam. Frau anrühren, werden in der Ausschweifung noch unter dem Namen der Ehe
 Nicht versuchen, einen Muslim vom Glauben abzubringen
 Nichts unternehmen, was gegen Gut und Leben der Muslime gerichtet ist
 Keine Spione beherbergen und die Feinde der Muslime nicht unterstützen
 Nicht mit Spott oder Respektlosigkeit vom islam. Kult sprechen
Wünschenswerte Verpflichtungen:
 Markierte Kleidung tragen
 Die Häuser nicht höher bauen als die der Muslime
 In der Öffentlichkeit keinen Wein trinken und keine Schweine sehen lassen
 Die Toten still begraben
 Keine Pferde besteigen, nur auf Eseln oder Mauleseln reiten
 Keine Glocken läuten, keine Kreuze anbringen, noch die hl. Schriften und Überlieferungen über den Messias laut
lesen.
Sanktionen:
2-Klassen System: Vollbürger sind nur die Muslime, die anderen werden nur geduldet:
 Haben nicht die gleichen Grundrechte und Grundpflichten
 Absicht zu demütigen
 Die vom Staat gewährten Rechte können jederzeit widerrufen werden
 Das Leben der „Schutzbefohlenen“ ist abhängig von der jeweils herrschenden politischen Lage
 „dhimmi“ haben eigene Verwaltung und Gerichtsbarkeit, aber in Abhängigkeit des islam. Rechts, das für den
gesamten Staat gilt, die Gesetze der „dhimmi“ nur für die eigenen Mitglieder.
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16. Was soll das sogenannte „Schutzabkommen“ mit den „Dhimmi“ bewirken?
Dhimmi = Schutzbefohlene: Nichtmuslime wie z.B. Juden und Christen sind in dem islamischen Gesetz als „Schutzbefohlene
– Dhimmi“ unterworfen.
Siehe oben; die fremden Religionsgemeinden werden im Zaum gehalten; Demütigung; Ausübung der Macht im Staat steht nur
den Muslimen zu.
17. Sind im islamischen Staat alle Bürger gleich?
Nein. 2-Klassen System: Vollbürger sind nur Muslime, Nichtmuslime werden nur geduldet. Aufteilung in Gläubige und
Ungläubige.
18. Muslime betonen gegenüber Christen, dass sie alle vier heiligen Bücher anerkennen, die von Gott offenbart wurden.
Von welchen Büchern wird hier gesprochen?
 Thora (Taurat) – Mose
 Psalter (Zebur) – David
 Evangelium (Incil) Jesus
 Koran – Mohammed
19. a) Was bedeutet der Vorwurf der Fälschung der heiligen Bücher?
11. Jhd.: Widersprüche zwischen jüdisch-christlicher Bibel und Koran sind offensichtlich – können nicht mehr länger
verborgen werden; Verfälschungstheorie besagt, dass Juden und Christen ihre Schriften verfälscht hätten.
Koran anerkennt die Bibel, steht aber im Widerspruch dazu.
19. b) Wer ist der so genannte „Erfinder der Fälschungstheorie“?
Ibn Chazm (1064)
20. Was kann der islamischen Fälschungstheorie entgegengehalten werden?
Die Muslime äußern sich praktisch nie dazu, wann die angeblichen Verfälschungen in der Bibel vorgenommen sein sollen. Da
nun Mohammed im Koran die Juden und Christen auf ihre Schriften verweist, müssten sie nach islamischer Logik im siebten
nachchristlichen Jahrhundert noch unverfälscht gewesen sein. Es ist jedoch, angesichts der Fülle von Textzeugen, unmöglich,
an eine Fälschung nach dem Jahre 620 n. Chr. zu glauben. Zu viele Textzeugen aus der Zeit der ersten Jahrhunderte sind
bekannt, die allesamt authentisch sind und mit den späteren Textzeugen übereinstimmen, so dass eine Fälschung nach 620 n.
Chr. unmöglich ist. Hätte eine Verfälschung vor dieser Zeit stattgefunden, hätte Mohammed im siebten Jahrhundert die Juden
und Christen nicht auf ihre Schriften verweisen können.
Ibn Chazm steht im Widerspruch zum Koran, zum Hadith und zu Abu Dawud.
21. Was versteht man unter dem „Milletsystem“?
Die Millets waren im gewissen Sinne Selbstverwaltungskörperschaften unter der Leitung eines vom Sultan beschäftigten
Oberhauptes.
22. Können Sie erklären, warum Jesus Christus nicht einfach mit dem islamischen Propheten Isa gleichzusetzen ist?
Der Name „Jesus“ hat eine Bedeutung, ist ein Programm: „Gott rettet“, „Gott hilft“. Arabische Übersetzung „Isa“ hat keine
Bedeutung; christliche Bedeutung des Namens „Messias“ geht verloren (siehe: Jesaja 61, 1-2; Lk 4,18-19).
Im Islam wird die Gottessohnschaft Jesu geleugnet; Er ist der „Sohn Mariens“, aber ein geschaffener und sterblicher Mann,
nicht mehr als ein „Diener“ Allahs, wie andere Propheten auch.
Für Muslime bedeutet die Bezeichnung „Sohn Gottes“, dass Gott physisch ein Kind gezeugt habe. Das ist Gotteslästerung
(auch für Christen).
23. Was wollte das II. Vatikanische Konzil mit seinen Erklärungen über den Islam erreichen und was wollte es mit
Sicherheit nicht?
Ein neues Klima schaffen, in dem Verständigung und Austausch in gegenseitiger Achtung, Hochschätzung und gegenseitigem
Verstehen möglich wird, in dem Vorurteile abgebaut werden.
Toleranz bedeutet nicht: die Frage nach der Wahrheit zu umgehen, Differenzen zu verschweigen, sich nur auf menschliche und
soziale Komponenten zu beschränken.
Gegenseitige Achtung ist die Voraussetzung, bis zu den tiefsten Unterschieden vordringen zu können und die letzten
Wesensunterschiede in vollem Lichte zu behandeln.
Es ist kein Ersatz für die Verkündigung des Evangeliums!
24. Erklären Sie den Absolutheitsanspruch der beiden Religionen.
„Religion“ kann man wählen, Offenbarung aber nicht.
Beides sind Offenbarungsreligionen; verstehen sich nicht als Verkünder einer privaten Glaubensansicht, sondern: es wurde
ihnen die Heilsbotschaft Gottes anvertraut, die für alle Menschen Gültigkeit hat. Sie anzunehmen oder abzulehnen kommt
Gehorsam bzw. Ungehorsam gegenüber Gottes Wort und Wille gleich.
Beides sind missionarische Religionen.
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25. Was ist die „Devschirme“ – Knabenlese?
Blutzoll. Diente als Prozess der Islamisierung, von Sultan Orhan 1326 eingeführt. Sie erfolgte am Balkan und dauerte 300
Jahre. 1/5 der Kinder der Christen und Juden (ca. 1 000 Kinder) wurden jedes Jahr als Tribut entführt und der türkischen
Infanterie mit dem Namen „Janitscharen“ („neue Truppe“) hinzugefügt. Sie wurden in islamischen Ausbildungszentren hart
erzogen, es wurde ihnen militärische Disziplin und religiöser Fanatismus für den Islam beigebracht.
26. a) Gibt es die „drei abrahamitischen Religionen“?
Nicht als gemeinsame Grundlage; Ausgangspunkt und Kernpunkt des jeweils eigenen Abrahamsverständnisses beeinflusst
wesentlich die Religionen und macht die großen Unterschiede erst richtig deutlich.
26. b) Zeigen Sie das unterschiedliche Abrahamverständnis im Judentum, Christentum und Islam auf.
 Juden: Sie betonen die leibliche Abstammung von Abraham; Mittelpunkt: Abraham ist der Stammvater Israels und
der Juden.
 Christen: Mittelpunkt: Glaube und Vertrauen Abrahams auf Gott – alle, die glauben, sind Kinder Abrahams (siehe
Gal. 3,6). Nur Isaak, der im Vertrauen auf Gott gezeugte Sohn, ist Träger der Bundesverheißung. Isaak ist ein
Vorausbild für Christus. Durch Christus werden alle Glaubenden zu Nachkommen Abrahams und Söhnen Gottes.
 Islam: Abraham ist nur ein Mensch, der an den einzigen Gott glaubte, weder Jude noch Christ. Moh. Schließt daraus,
dass er weder Jude noch Christ werden muss, um den wahren Gott verehren zu können.
27. Erklären Sie das unterschiedliche Gottes- und Menschenbild im Christentum und im Islam.
 Christentum: Gott tritt unter die Menschen, will mit ihnen und unter ihnen sein, offenbart sich als Vater; erlöst den
Menschen – Christus, bleibt bei den Menschen – im heiligen Geist; Verhältnis des Menschen zu Gott: „… nicht mehr
Sklaven, sondern Söhne und dadurch auch Erben“.
 Islam: Allah bleibt unnahbar, unzugänglich, transzendent; er spricht durch die Offenbarung, hinter einem Vorhang; er
ist der Schöpfer von allem, bleibt aber außerhalb seiner Schöpfung; Verhältnis des Menschen zu Allah: Herr – Sklave
28. Welches sind die eigentlichen großen Differenzpunkte zwischen Christentum und Islam? Gibt es zwischen diesen
beiden >Botschaften< ein Sowohl – Als auch?
Die großen Differenzpunkte liegen im unterschiedlichen Verständnis des Heilsmittlers und im unterschiedlichen Begriff des
Monotheismus.
 Entweder glauben wir an einen Gott, dem gegenüber wir nur Sklaven sein können, oder an einen Vater, dessen
Kinder wir sein dürfen.
 Entweder beruht unser Heil in unserem glauben an die Offenbarung, die Gott dem Propheten von Mekka geschenkt
hat, oder auf dem Erlöserwert, das Jesus Christus im Auftrag seines Vaters für uns getan hat.
 Entweder ist das zum Buch gewordene Gesetz unsere Richtschnur, oder wir lassen uns täglich von Gott durch
seinen Heiligen Geist leiten.
 Entweder glauben wir an einen Gott, dessen Wesen vor allem darin besteht, dass er Einer ist, oder wir glauben an
einen Gott, der allerdings nur Einer ist in dem, was er mit uns will und an uns tut, aber der in geheimnisvoller
Weise in Jesus von Nazareth zu uns gekommen ist und in seinem Geist ständig unter uns weilt.
29. Wird im Islam der Heilige Geist verehrt? Warum kann man die Kirche nicht mit der islamischen „Umma“
gleichsetzen?
Der Islam hat keine Entsprechung für den Heiligen Geist.
Islam = Gemeinschaft, Volk der Gläubigen, aber: keine Sakramente, keinen Priesterstand, keine Hierarchie, keine Leitung
durch den Heiligen Geist.
Islam = blinder Gehorsamsakt, in Hingabe und Unterwerfung an die schicksalhafte wirkende göttliche Macht.
30. Das Leiden und der Tod Jesu Christi in christlicher Sicht. Und was lehrt der Islam über die Kreuzigung Christi und
seiner Erlösungstat?
Allah ist so transzendent, unnahbar; ihn kann nie eine Sünde erreichen. Er spricht nur „durch Offenbarung oder hinter einem
Vorhang“. Sünde richtet sich immer nur gegen den Menschen – jeder ist für sich alleine verantwortlich. Da der Islam keine
Erbsünde kennt und er keine stellvertretende Erlösung anerkennt, hat Leiden, Tod und Auferstehung Christi keinen Sinn und
wird deshalb geleugnet: „Sie haben ihn nicht getötet und auch nicht gekreuzigt. Vielmehr erschien ihnen ein anderer ähnlich …
Nein, Allah hat ihn zu sich in den Himmel erhoben“ (Sure 4, 157-158)
Nach Meinung des Islam kommt Jesus so mehr Ehre zu, dann sein Tod am Kreuz käme einem schmachvoll unterlegenen Jesus
gleich. Ein so geachteter Prophet wie Jesus kann nicht ein so schmachvolles Ende erleiden. Das wäre einem Scheitern
gleichzusetzen.
31. Die Bedeutung des Kreuzes
a) im Christentum
b) im Islam
a) Für Christen ist es das Siegeszeichen, das Zeichen der einzigen Hoffnung. Unter diesem Zeichen wird Christus
wiederkommen als Zeichen des Sieges gegen Tod und Sünde zum Gericht.
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b) Der Muslim hasst und verabscheut das Kreuz; der Islam lehrt, dass am Ende der Zeit bei der Wiederkunft Isa`s dieser „alle
Kreuze auf Kirchen und Gräbern zerschlagen werde“. (Vernichtung aller christlichen Symbole.)
In der Ablehnung des Opfertodes Jesu sind beinahe alle anderen antichristlichen Elemente der islamischen Lehre begründet.
32. Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Leugnung der Erbsünde im Islam?
 Nachdem es keinen Sündenfall gegeben hat, brauch es auch keine Erlösung
 Der Mensch kann allein durch seinen Willen das Gute tun
 Es gibt keine ausreichende Erklärung, wenn der Mensch versagt – Allah kann nicht wirklich Erbarmen mit der
Schwachheit des Menschen haben
 Das Halten der Gebote (5 Säulen) wird heilsentscheidend; lt. Bibel wird der Mensch aus Gnade gerettet, nicht
aufgrund seiner Taten
 Ob Allah beim Gericht barmherzig sein wird, darauf wird und kann dein Muslim eine Antwort geben, denn das hieße,
Allah etwas vorschreiben
33. Was bedeutet Tod und Auferstehung für den Christen? Lehrt der Islam die Auferstehung Christi?
Für das biblische Verständnis von Tod und Auferstehung Christi gibt es im Koran keine Entsprechung, im Gegenteil: nur
massive Ablehnung.
Christus hat uns durch sein Leiden und seinen Tod erlöst und durch seine Auferstehung gerecht gemacht. Die Auferstehung ist
der sichtbare Beweis, dass der Gott Vater verziehen hat, das heißt, die Erlösung ist geschehen und vollzogen. Die Menschheit
ist in Jesus Christus mit dem Vater versöhnt und gerecht gemacht. Die verschlossenen Tore des Himmels sind zerstört. Mit
dem Ereignis der Emmausbegegnung zeigt uns Christus den Weg. Mit der Heiligen Eucharistie, dem Wort Gottes und dem
Geheimnis des Kreuzes kann die Kirche und wir mit ihr in Demut und mit Jubel auf ihrem Weg zur Vollendung
voranschreiten, immer unterstützt durch die Gegenwart des Erlösers.
Der Islam leugnet den Tod Isa`s und damit seine Auferstehung. Allah hat Isa lebendig in den Himmel genommen um ihn am
Ende der Zeiten zum Gericht wieder auf die erde zu senden als Moslem.
34. Was bedeutet „Takiya“ (bzw. taqwa) im Islam?
= Glaubensverheimlichung (v.a. bei den Schiiten)
Es wird von Allah belohnt, v.a. wenn der Muslim sich in einer dem Islam feindlich gesinnten Umgebung befindet und es dem
Schutz und zugunsten der islamischen Gemeinschaft geschieht. Er darf dann auch Taten vollbringen, die gegen das Gesetz
verstoßen.
35. Die Stellung Mariens im Christentum/im Islam?
Ihr Name ist der einzig weibliche Name, der im Koran genannt wird. Sie wird als „Vorbild für alle Gläubigen“ und „Zeichen
für die Menschen in aller Welt“ bezeichnet. Gleichzeitig ist sie nur eine demütige Jungfrau, die einen wichtigen Propheten und
Gesandten Allahs geboren hat.
Wie eine gute Moslemin soll Maria ihre Demut vor Allah dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie sich vor ihm niederwirft
und die zum Gottesdienst gehörenden Verneigungen mitvollzieht.
Verhältnis Herr – Sklave: unter dieses Gesetz fallen auch Jesus, Maria und die Propheten.
36. Die dritte Sure im Koran trägt die Überschrift „Die Sippe Imrans“. Wer ist damit gemeint? Kann diese
Verwandtschaft überhaupt stimmen?
Gemeint ist die Familie Mariens. Imran ist der Vater von Maria. Imran entspricht dem biblischen Amram und ist der Vater von
Mose, Aaron und deren Schwester Mirjam. Diese Mirjam ist im Koran mit Maria, der Mutter Jesu, zu einer Person
verschmolzen. (histor. Irrtum!!!)
37. Unter den zahlreichen „Ehrennamen“ für Jesus im Koran steht am häufigsten, nämlich 33 mal, „Ibn Maryam“
(„Sohn der Maria“). Was aber bedeutet diese Betonung der Mariensohnschaft?
Leugnung der Gottessohnschaft! Jesus ist nicht der Sohn Gottes, sondern eben nur der Sohn Mariens – trotz der wunderbaren
Umstände um seine Geburt; eben doch nur Mensch mit einem besonderen Auftrag. Er ist ein Mensch wie jeder andere Mensch.
38. Den Höhepunkt der Polemik im Koran gegen den christlichen Glauben bildet die so genannte „Trias des Koran“.
Welche christlichen Glaubenswahrheiten werden damit geschmäht und bekämpft?
Die vermeintlichen drei Götter der Christen sind für Mohammed: Allah, Jesus, Maria!
Leugnung der Trinität, der Gottessohnschaft Jesu und Diffamierung (Verleumdung) der Marienverehrung
39. Das islamische Gebet hat mit dem christlichen Verständnis von Gebet nichts gemein. Was sind die grundsätzlichen
Unterschiede?
Mit Gebet ist normalerweise das fünfmalige rituelle Gebet gemeint. Es muss von jedem Muslim ab der Pubertät zur genau
festgesetzten Tagzeit, in arabisch, in Richtung Mekka gesprochen werden. Dazu gehören rituelle Waschungen, entsprechende
Kleidung und die Abfolge des Gebetes mit Niederknien und Niederfallen muss genau beherrscht werden. Jede Abweichung
davon macht das Gebet ungültig und es muss wiederholt werden. Ehepaare dürfen das Gebet nicht gemeinsam verrichten – das
wäre Sünde. Die bewusste Vernachlässigung des rituellen Gebetes ist überhaupt eine der schwersten Sünden, die der Muslim
kennt.
Das Gebet von Nicht-Muslimen ist immer ungültig.
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Das freie Gebet hat neben dem Pflichtgebet immer eine untergeordnete Rolle. Das Freitagsgebet ist als verbindliche Pflicht
festgelegt. Freitag ist kein Feiertag; An diesem Tag versammeln sich nur die Muslime zum gemeinsamen Mittagsgebet in der
Moschee unter Anweisung eines Vorbeters (Imam).
Das Gebet tilgt kleinere Sünden, das Gebet in der großen Moschee in Mekka tilgt auch große Sünden.
40. Der islamische Gebetsruf ist nicht bloß ein Aufruf zum Gebet, sondern hat auch andere Komponenten. Welche?
 Öffentliches Bekenntnis zum Islam
 Glaubensbekenntnis wird im Gebetsruf zitiert – Machtanspruch auf die Durchsetzung des Willens Allahs in der
Gesellschaft – auch politische Komponente
 Kritisiert den christlichen Glauben an die Dreifaltigkeit und die Gottessohnschaft Jesu in der Öffentlichkeit
41. Wann und wie wird das islamische Fasten (Ramadan) abgehalten? → Pflichterfüllung
Im Monat Ramadan, wenn die Mondsichel neu am Himmel erscheint. Es ist die Pflicht jedes gläubigen Muslim; er erhofft sich
durch das Fasten Verdienste zu erwerben und Sünden zu tilgen. Fasten ist zu einem Erkennungsmerkmal der Zugehörigkeit
zum Islam geworden.
Es ist nur gültig, wenn vorher eine Absichtserklärung gesprochen wurde. Es beginnt bei Tagesanbruch und endet mit
Sonnenuntergang. Es darf weder Speise noch Trank zu sich genommen werden (auch nicht das Ausspülen des Mundes mit
Wasser). Untersagt ist auch rauchen und Geschlechtsverkehr.
Ausgenommen sind Kranke, Alte, Schwangere, Stillende und Kinder. Frauen während ihrer Periode dürfen nicht fasten,
müssen aber die Tage so bald wie möglich nachholen. Pflicht des Fastens entstand in Medina – um den Juden
entgegenzukommen. Später wurde es umgedeutet und bezogen auf die Herabsendung des Koran – in der 27. Nach des Monats
Ramadan „Nacht der Macht“.
42. Was wissen Sie über „die Hadsch“?
Jeder erwachsene Muslim soll 1x in seinem Leben die Pilgerfahrt nach Mekka machen.
Große Wallfahrt (Hadsch) im 10.11. und an den ersten 10 Tagen des 12. Monats
Kleine Wallfahrt (Umra) zu einer anderen Jahreszeit
Wallfahrt ist das Symbol für den Glauben und die Unterwerfung unter den Willen Allahs.
Ziel ist Mekka – die Kaaba, „der Tempel des schwarzen Steins“. Der Koran lehrt, dass Ibrahim den schwarzen Stein vom
Engel Gabriel empfing, als er zusammen mit seinem Sohn Ismael den Auftrag erhielt, die Kaaba zu bauen.
Mekka ist die „Mutter aller Städte“, das Zentrum aller menschlichen Wohnstätte. Adam habe hier nach der Vertreibung aus
dem Paradies nach langer Irrfahrt seine Frau Eva wieder gefunden.
Bereits das Gebiet um Mekka gilt als „heiliger Bezirk“. Darf von Nichtmuslimen unter Todesstrafe nicht betreten werden.
Schon 10 km vor dem Wallfahrtsziel gelten strenge Reinigungs- und Kleidungsvorschriften und Rituale.
43. Wer sind die anatolischen Aleviten?
= Anhänger Alis
Ali Ibn Abu Talib war Vetter, Schwiegersohn und Kampfgenosse Mohammeds.
Ca. 1/3 der Türken sind Aleviten.
Entwicklung des Alevitentums in Anatolien zwischen 1200 und 1350 – Zeit der türkischen Einwanderung.
Bereits kurz nach Mohammeds Tod geriet die islamische Welt in eine Krise. Grund war die Frage der Nachfolge Mohammeds.
Nach blutigen Auseinandersetzungen kam es zur Spaltung des Islam in zunächst zwei Hauptkonfessionen: in die Sunna und
Schiia. Aus den Schiiten gingen dann die Alaviten in Syrien und später die Anatolischen Aleviten hervor.
„Außer der Liebe zu Ali und den zwölf Imamen verbindet den Alevismus nichts mit den Schiiten im Iran, Irak und anderen
arabischen Ländern.“
 Anerkennen nicht die 5 Säulen des Islam
 Lehnen die Sharia ab
 Keine Moscheen, keine Pflichtgebete, keine 5 rituellen Gebetszeiten, keinen Fastenmonat, keine Pflichtwallfahrt,
keine Geschlechtertrennung, kein Weinverbot
Anstelle der systematischen Glaubenslehre stehen ethische Gebote: „Tue das Gute und meide das Böse“.
Ein Teil der anatolischen Aleviten waren Christen. Ihre Art des Betens, Feste zu feiern und ihr Brauchtum stet dem
Christentum näher als dem Islam.
44. Welche Unterschiede gibt es zwischen Schiiten und Sunniten?
Unterschiede beziehen sich auf:
 Leitungsämter
 Auslegung des Koran
 Rechtssprechung
45. Wie heißen die vier sunnitischen Rechtsschulen?
 Malikiten
 Hanafiten (Türkei – gemäßigt)
 Hanbalithen (Saudi-Arabien – traditionalistisch)
 Schafiten
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