LthK: Gottesdienst

Werbung
LthK: Gottesdienst
I. Relgeschichtlich: Grundlegende Momente der Gestalt des G.:
 Ort
 Zeit
 Innere & äußere Disposition der Teilnehmer
 Rolle von Wort und Schweigen
 Rolle von Wort und Handlg.
 Akteure der kultischen Handlgg.
 Dramatik v. Verkündigg.
 Opfer & kult. Mahl
 Inhalt: Heils- und Lebensverheißgg. u. –vermittlg.
 Manifestation u. Präsenz des Göttlichen
 Eröffnung v. bleibender Zukunft.
II. Biblisch:
2. Judentum:
vor 70n. Chr. :
 Heiligtum/ Altarbau/ Tempel, dort: Anrufung Gottes, Opfer u. Abgaben
 Gehorsam gegen Gottes Willen
 Richtigkeit d. Verhaltens u. d. Einstellung nach Kriterien des Rechts u. d. Ethik
 Keine allgemeine jüdische G..Ordnung: G. im Rahmen der Sippe, Ortsgemeinde, rel.
Einzelgruppe
nach 70n. Chr. :
 Liturgie der Synagoge
3. NT:
 Übereinstimmung mit AT: G. als Gott geschuldeter Verehrung u. Opferdarbringg. 
a) Verehrung Gottes, des Vaters Jesu Christi / Anbetung Gottes u. Liebe zu ihm.
 Eucharistie (Identitätsschaffende Bedeutung des Herrenmahls in der Urgemeinde (1
Kor 10, 14-22)
 „G. im Alltag“: „Selbstdarbringg“= Hören u. Tun des Wortes (Röm 12, 1)
 In Anlehng. an jüd. Tradition:
o Psalmengesang
o Gebet
o Schriftlesung
o Auslegg.
o Glaubensbekenntnis
o Lehre und geisterfüllte Rede
o
III. Liturgiegeschichtlich:
URGEMEINDE:
 Initiation
 Herrenmahl
 Bestellg v. Trägern best. Dienste
 Prophet. Kritik am Tempelkult
 Hl. Schrift /Psalmen
daraus bleibt:
 Hochschätzg des Wortes
 Vorrang der Zeit vor dem Ort
NACH 70N. CHR.:
Die Tradition Israels hört auf, steten Einfluß auszuüben. Bedürfnis nach Kult muss nun allein
durch die G.e der Kirche ausgefüllt werden.  Übernahme v. Termini (Opfer, Priester).
Kultkritik jetzt nach innen.
NACH 313:
Einfluß der kulturellen Umwelt.
Neue Faktoren:
 Hierarchie: Vorsteherschaft wird zum Amt d. maßgebenden Leitung und Kontrolle
 Klöster (prägen Liturgie der Tagzeiten, Bdgg d. Ortsgemeinde werden vernachlässigt)
 Kult. Dienst an Heiligtümern (Ereignisse der Heilsgesch., Märtyrerstätten) , Reliquien
 Pluralität der Liturgiefamilien des Westens (Nordafrika, Spanien, Gallien) wird durch
die Liturgie Roms verdrängt (Übernahme best. Feste, Weise d. Gesangs, Formelgut,
lat. Sprache).
FRÜH. MITTELALTER:
Aufgabe: Bewältigg. der Völkerwanderg. und des Ende des weström. Reiches.
 Latein wird ausschließliche Liturgiesprache.
 Auch der Lebensstil der früheren Kultur wird beibehalten: Trad. Kleidung wird 
Liturgische Sondergewänder
 Wein ist wenig gefragt/ teuer, daher: Kelchkommunion wird eingeschränkt.
 Reduktion der rel. Erfahrung auf:
o Gott als Schutzmacht
o Auszeichng einzelner Menschen mit sakralen Potenzen
o rel. Nimbus für jegl. Führungsmacht ↓
 Salbung Pippins z. Franken-Kg. (754)  Der G. wird politisch relevant.
 Der G. benutzt Formen u. Texte, ohne deren soziolog., kulturell, und theolog. Kontext
sachgerecht adaptieren zu können.
 „Leitritual“ dieser Epoche wird die Personen- und Ritualsegnung (Exorzismus).
 Frömmigkeit des Einzelnen und G. beginnen auseinanderzutreten.
KAROLINGISCHE REFORM:
 Rückgriff auf die Vorgaben der Ortskirchen im Mittelmeerraum.
 Neuschöpfungen durchweg in künstler. Ausgestaltg. des Kontextes der Liturgie (in:
Dichtung, Gesang, Illumination der Evangeliare, lit. Geräte, Kirchenbauten.)
HOCHMITTELALTER:
 Interpretation des G. als Schau- und Nachspiel der Lebens- und Leidensgeschichte
Jesu mit Höhepunkt Abendmahl und Opfertod Jesu.
 Scholastik steht der Liturgie fremd gegenüber  Nun nicht allein Lit. und
Frömmigkeit, sondern auch Liturgie und Theologie getrennt.
 Ausrichtung der Lit. an Rom wird verstärkt. (1264: Erstmal von Papst Urban IV
ausgeübtes Weisungsrecht.)
 Erstmals programmat. Reform der Liturgie durch Zisterzienser.
ENDE DES MITTELALTERS:
 Spirituelle Lehre des kath. G.s
 In der Ref. werden Riten der Lit. z.T. „gereinigt“ (Luther), z.T. teils ersetzt (Zwingli,
Calvin).
 Erst 1568 Reaktion der kath. Kirche mit zetralistischer Lit.reform.Vernachlässigg der
Trad. d. Ortskirchen und fehlende Akkulteration in der Neuen Welt.
 zw. 16. und 20. Jh. wandelt sich die Lit. mit den jeweiligen Frömmigkeitsmoden.
 Auch wenn die Lit. nicht mehr verstanden wird, bleibt unbestritten: Der hohe Rang
des G. Ohne ihn gibt es keine Kirche, ohne seine Mitfeier ist niemand Christ.
 Aber: G. wird binnenkirchl. Angelegenheit.
19. JH.:
 Liturgie ist der Ort, an dem die Kirche unmittelbar am Heilswert des Herrn Anteil
nimmt. (Mysterientheologie).
20 JH.:

Reform Papst Pius X.
o
o
o

Zurückdämmg d. den Sonntag verdrängenden Heiligenfeste
Neue Ordnung der Psalmenaufteilung
Änderung der Kommunionpraxis
o Liturgie soll so gefeiert werden, dass die Menschen mitfeiern und mitfeiernd
Christen sind.
Vat. II. 1963: Lit. ist unerläßl. Quelle der chr. Spiritualität, aufgrund der Taufe ist es
Recht und Pflicht aller, an der Lit. „tätig“, „voll“, und „bewußt“ mitzuwirken.
IV. Liturgisch-theologisch:
 Das ganze Christenleben kann G. genannt werden.
 G. im engeren Sinn: Verhalten von Menschen, die sich bewußt in die Nähe Gottes
stellen, auf diesen hören und ihn, antwortend, ansprechen.
 Sammelbegriff für unterschiedl. Handlgsvorgänge, je nach Dichte der kirchl.
Repräsentation, der unterschied. Intesität des sakramentl. Geschehens, Häufigkeit, des
zeremoniellen Aufwands, der Form.
 Vat. II: G. ist Repräsentation der Kirche, deren höchste Verwirklichg. Der Herr ist
Kraft seiner Präsenz, eigentl. Subjekt des G., die Gemeinde Mit-Subjekt. PassahMysterium als eigentl. Geschehen des G.
 Strukturelles Zeichen für den Herrn als Subjekt des G. : Schriftlesg.
 Strukturelles Zeichen für die Gemeinde als Mit-Subjekt des G. : eplizites Gebet.
 Jeder, dessen Glaube mit der Taufe besiegelt wurde, hat ein inneres Anrecht u. eine
mitgegebende Pflicht auf Teilnahme, genauer: Mitwirken.
 Kultkritik bleibt.
 G. tendiert zu Einstellgg., die ihn von innen her aufheben:
o Perfektionismus des Zieles (Für Gott ist das Beste gerade gut genug) – formale
Überforderung der Teilnehmenden
o Angst, vor Gott nicht zu genügen – G. wird zur Last
 G. muss mehr als in jeder früheren Zeit den Glauben der Mitfeiernden wecken und
stärken.
V. Ostkirchlich:
 Kategorie des „Schönen“.

Betonung der Katabasis, weniger: Gott die schuldige Verehrung erweisen (so im
Westen).
VI. In den reformatorischen Kirchen:
 Rechtfertiggslehre G. als Gottes Werk an uns durch Wort und Sakrament, dann als
Werk des Glaubens (Lob-, Dank-, Gebetsopfer, Lebensgestaltg. im Alltag).
 Schwerpkt Lesungen, Predigt, Gemeindegesang.
 Seltenere „Mahlfeier“.
 Freikirchen: weniger traditionsgebunden, unmittelbar bibelorietiert, freies Gebet,
persönliches Bekenntnis, kommunikative Elemente.
Herunterladen