Schlussbericht - Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser

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Paul Geißendörfer
Heilsbronn, 10. Mai 2013
Bericht vom 21. Jahrestreffen vom 14.-17. April 2013 in Loccum
Das 21. Jahrestreffen der "Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in
Deutschland" hat mit dem 13. Jahrestreffen 2005 vom 14.-17. April 2013 zum zweiten Mal in Loccum stattgefunden. Auf der endgültigen Teilnehmerliste standen 189
Namen. Die Teilnehmer kamen wie in den vergangenen Jahren aus allen Bundesländern und Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland. Unter ihnen waren
katholischen Mitchristen und Ordensleute aus dem Zisterzienser- und Benediktinerorden. Das Programm war dicht, eine hohe geistliche Atmosphäre war spürbar. Das
Treffen stand unter dem Thema: „Wort halten“ und war somit eingebettet in das 850jährige Jubiläum des Klosters Loccum. Dem Abt zu Loccum, D. Horst Hirschler, Landesbischof i.R., konnte die Gemeinschaft gleich am Anfang zu diesem Jubiläum gratulieren und für Einladung und Gastfreundschaft danken.
Ich folge dem Programm. Die Teilnehmer konnten bereits vor dem offiziellen Beginn
an einem Konzert des „Norddeutschen Figuralchores, 850 Jahre Vokalmusik“ in der
Klosterkirche teilnehmen. Im Eröffnungsgottesdienst mit Hl. Abendmahl, bei dem
auch der Gemeindepfarrer Joachim Köhler mitwirkte, hielt Landesbischof Ralf Meister,
Hannover, die Predigt*. Die Orgel spielte Stiftskantor Michael Merkel, der Chor gestaltete mit Liturgie und dem Bachsatz „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ den Gottesdienst. Die Kollekte erbrachte 582 € für die Kirchenmusik in der Landeskirche. Anschließend folgte ein Empfang mit Grußworten im Kreuzgang und Refektorium. Der
Tag wurde mit der Komplet beschlossen.
Die Tagzeitengebete um 8, 12, 18 und 21.45 Uhr in der Klosterkirche rahmten wie
immer auch dieses Treffen. Am Montag und Dienstag wurde zusätzlich um 15 Uhr eine
„Jubiläumshora“ angeboten. Die Stundengebete wurden wieder vom Konvent und der
Familiaritas des Klosters Amelungsborn und des Klosters Loccum im Wechsel übernommen. Dafür danken wir Altabt Dr. Drömann und Abt Hirschler. Zu den Stundengebeten zogen die Teilnehmer vom Kreuzgang in die Kirche ein, schon dies war beeindruckend.
An den beiden Tagen folgten Referate von den Professoren Dr. Hermann Spieckermann und Dr. Reinhard Feldmeier, beide von der Universität Göttingen. Weitere Referate wurden gehalten vom Generalprokurator des Zisterzienserordens, Dr. Meinrad J.
Tomann OCist, Rom, von Prof. Dr. Fulbert Steffensky, Luzern und dem KonventualStudiendirektor Dr. Christian Stäblein vom Predigerseminar Loccum.* Am Montagnachmittag fanden in Gruppen aufgeteilt Führungen durch die sanierte Klosterkirche
und die weite Klosteranlage statt. Die etwa 20 „Dreiminuten-Berichte“* aus den einzelnen Klöstern zeigten wieder Ideen und Initiativen von Kirchengemeinden und Klöstern, sich des zisterziensischen Erbes bewusst zu werden.
Am 3. Abend veranstaltete der Norddeutsche Rundfunk (NDR) eine Podiumsdiskussion
in der Klosterkirche mit Äbtissin Laetitia Fech, OCist, Waldsassen, Prof. P. Dr. Karl
Wallner OCist, Stift Heiligenkreuz im Wienerwald, Prof. Fulbert Steffensky, Luzern und
Abt D. Horst Hirschler. Ordensleute gaben Auskunft über ihr Leben hinter Klostermauern und darüber, was für sie die Faszination klösterlichen Lebens ausmacht bzw. ausgemacht hat. Diese eineinhalbstündige Diskussion ist am Sonntag, 19. Mai 2013, ab
20 Uhr auf NDR Kultur „Sonntagsstudio“, im Internet z.B. über Livestream zu hören.
Florian Breitmeier von der Redaktion Religion und Gesellschaft, Hannover, sei dafür
herzlich gedankt.
Bevor der „Tag seiner Höhe nah“ war, führte Michael Merkel am Dienstag vor dem
Mittagsgebet die neue Kirchenorgel vor. Es war ein Vergnügen, dem talentierten jun-
gen Organisten „auf Augenhöhe“ zuzuschauen, wie er Tasten, Register und Pedal bediente und die Orgel in ihrem Aufbau und in ihren vielen Besonderheiten erklärte.
Der Dienstagnachmittag diente in seiner zweiten Hälfte der Verabschiedung des Ehepaares Geißendörfer aus der Funktion der Kontaktstelle. Mit musikalischen Einlagen
und einem Sketch wurden die Anwesenden überrascht. Dankesworte sprachen Altabt
Dr. Hans-Christian Drömann, Amelungsborn, Ursula Stöffler, Tübingen-Bebenhausen,
Monika von Kleist, Altäbtissin, Kloster Medingen, Generalprokurator P. Dr. Meinrad
Tomann OCist, Rom, Monika Anders & Elvira Bratsch, beide Doberlug und Abt D. Horst
Hirschler.* Dabei zogen die 20 Jahre des Werdens und Wachsens der "Gemeinschaft
Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland" humorvoll und feinsinnig an den
Teilnehmern vorüber.
Dank sei dem Familiaren Roland Schweitzer, Amelungsborn/Lauf für die Anregung und
dem Familiaren Berthold Ostermann, Amelungsborn/Lengerich/Westf., als Verfasser
einer „Sitzung des Generalkapitels in Citeaux mit dem Generalabt und 12 Äbten/Äbtissinnen und zwei Schreibermönchen als Protokollanten“ für die „Uraufführung“ – sie wird einmalig bleiben.
Gleichzeitig stellte sich das Team vor, das ab Herbst die Leitungs- und Beraterfunktion
übernehmen wird. Das Pfarrerehepaar Axel und Claudia Lundbeck, das im Sommer in
Blankenburg/Harz in den Ruhestand verabschiedet wird und seinen Sitz in Goslar
nimmt, wird die Kontaktstelle übernehmen. Praktizierende Gemeindepfarrerinnen und
Gemeindepfarrer wie Brigitte Fried, Bad Herrenalb, Claudia Posche, Altenberger Dom,
Daniel Kolkmann, Kloster Mariental, Berthold Ostermann, Verwaltungsleiter Amelungsborn, der Kustos von Bad Doberan Martin Heider und Dipl.-Ing. Peter Bleckwenn
werden in ihren speziellen Fächern mitarbeiten, ebenso der Landessuperintendent Dr.
Detlef Klahr, Emden, im theologischen Bereich. Anschließend, in der Hora wurden
dem künftigen Team unter Gebet und Segen die Aufgaben übertragen. Meine Frau
und ich danken für die schönen und erfolgreichen Jahrzehnte zusammen mit Ihnen in
der Gemeinschaft. Wir bleiben mit Ihnen verbunden und wünschen, uns immer wieder
einmal begegnen zu dürfen. Gottes Segen allen und geistliche Früchte, die für die Zukunft Verantwortung übernommen haben.
Die Organisation am Ort besorgte Pfr. Michael Kalla, für Unterkunft und Verpflegung
sorgten die Damen Heike Guttschuß von der Evang. Akademie und Nicole Schulze
vom Kloster Loccum. Alles ging reibungslos vor sich und war bestens gelungen. Herzlichen Dank dafür. Dem Kloster und seinem Abt wird im Namen aller Teilnehmerinnen
und Teilnehmer ein herzlicher Dank ausgesprochen. Das Jahrestreffen 2013 grüßt
Loccum und wünscht Gottes Segen.
Ein Teilnehmer schreibt: „Das diesjährige Treffen war noch mehr als bisher von einer
großen ökumenischen Weite gekennzeichnet.“ Prof. P. Wallner OCist spricht am 17 04
2013 im Pressedienst seines Klosters von einem „kleinen ökumenischen Wunder“. Abt
Dr. Kassian Lauterer OCist, Mehrerau, schrieb bereits 2012 in einem Brief, die Gemeinschaft sei seines Erachtens „eine der ehrlichsten ökumenischen Bemühungen“. Es
wäre gut, würde die verfasste evangelische Kirche auf solche Würdigungen achten.
Man sollte nicht immer von einer steckengebliebenen Ökumene sprechen. Welches
Bild von Ökumene bieten wir? Der Beitrag „Wende oder Ende“ in ‚zeitzeichen’, 14.
Jahrgang Mai 2013, S. 20-36 ist dazu lesenswert.
Beste Grüße zum Hl. Pfingstfest und Segenswünsche
Ihre Paul und Else Geißendörfer
* Soweit uns die Manuskripte zur Verfügung gestellt wurden, können sie in unserer Webseite heruntergeladen
und ausgedruckt werden. Wir danken auch den Bildautoren.
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