Das elektrische Potential und die elektrische Spannung Die Bewegung einer Ladung in einem elektrischen Feld ist mit Arbeit verbunden. r r Kraft auf eine positive Probeladung QP : F = QP ⋅ E r r r r r Verrichtete Arbeit entlang des Wegstückes ∆s : ∆W = − F ⋅ ∆s = −QP E ⋅ ∆s r r In inhomogenen Feldern: W = −QP ∑ Ei ⋅ ∆si n i =1 r r bzw.: W = −QP ∫ E ⋅ ds r2 r1 Energieerhaltung: Der Arbeitsaufwand um eine Ladung vom Punkt 1 zum Punkt 2 zu bringen ist unabhängig vom Weg! 1 2 r2 r ∆W r = − ∫ E ⋅ ds Definition: Elektrisches Potential ϕ = Qp r1 Elektrisches Potential am Ort r2 in Bezug auf den Ort r1. r r Wahl: ϕ = 0 im Unendlichen ϕ = − ∫ E ⋅ ds Einheit: 1 J/C = 1 V (Volt) r2 ∞ Arbeit um die Ladung QP vom Ort r1 zu dem Ort r2 zu bringen: W1, 2 = W1,∞ + W∞ , 2 Es gilt: ϕ1 = W∞ ,1 QP und ϕ 2 = W∞ , 2 QP mit W1, ∞ = −W∞ ,1 folgt: W1, 2 = −W∞ ,1 + W∞ , 2 = −ϕ1QP + ϕ 2 QP = QP ⋅ (ϕ 2 − ϕ1 ) Die Arbeit hängt von der Potentialdifferenz ab und ist unabhängig von der Wahl des Nullpunktes! Definition: Elektrische Spannung: U = ϕ 2 − ϕ1 r r r 1 r r r1 r r U = − ∫ E ⋅ ds + ∫ E ⋅ ds = ∫ E ⋅ ds r2 ∞ ∞ r2 r1 r r Potential im Abstand r1 von einer positiven Punktladung: ϕ = − ∫ E ⋅ ds r Mit E = ∞ 1 Q r ⋅ 2 ⋅ er und ϕ (∞) = 0 folgt: 4πε 0 r r1 r r ∞r r ∞ Q ∞1 Q ϕ = − ∫ E ⋅ ds = ∫ E ⋅ dr = ∫ Edr = dr = ∫ 4πε 0 r1 r 2 4πε 0 ∞ r1 r1 ∞ 1 Q 1 − = ⋅ r 4 πε r1 0 r1 Allgemein: Potential einer Punktladung im Abstand r : ϕ (r ) = 1 4πε 0 ⋅ Q r • Eine frei bewegliche positive Probeladung bewegt sich von Orten höheren Potentials zu Orten niedrigeren Potentials. • Eine frei bewegliche negative Probeladung bewegt sich von Orten niedrigeren Potentials zu Orten höheren Potentials. Potentielle Energie der positiven Probeladung: E pot = QPϕ Potentielle Energie der negativen Probeladung: E pot = −QPϕ Eine freie Probeladung verschiebt sich immer so, dass ihre potentielle Energie abnimmt. Beispiel: Plattenkondensator r r Kraft auf das gelöste Elektron: F = −eE Arbeit, die das elektrische Feld am Elektron verrichtet: - W = F ⋅ d = eEd Andererseits: W = e ⋅ ∆ϕ = e ⋅ U ⇒ - + d E= U d Beispiel: Welche Arbeit muss aufgebracht werden, um den Dipol um 180°zu drehen? −10 Dipol: q = 10 C, l = 4cm A B ϕ A (r ) = ++ -- s m s = 0,28 Q = −6 ⋅10 − 7 C 1 Q = −2,07 ⋅10 4 V 4πε 0 ( s − l / 2) 1 Q ϕ B (r ) = ⋅ = −1,80 ⋅10 4 V 4πε 0 ( s + l / 2) ⋅ W = + q (ϕ B − ϕ A ) + ( − q )(ϕ A − ϕ B ) = 2q (ϕ B − ϕ A ) = 0,54 ⋅10 − 6 J Oder: rA r rA r rA r r 2qQ rA 1 r r W = −(+ q ) ∫ E ⋅ ds − (−q ) ∫ E ⋅ ds = 2q ∫ E ⋅ ds = 2q ∫ E ⋅ dr = dr ∫ 2 4πε 0 rB r rA rB rB rB rB 2qQ W= 4πε 0 rA 2qQ 1 1 1 − + = 2q (ϕ B − ϕ A ) − = r 4πε 0 rA rB rB Elektrisches Feld und Potential Entlang der elektrischen Feldlinien nimmt das Potential ab. r r r Eine Probeladung wird in einem Feld um ds verschoben: dϕ = − E ⋅ ds = − E|| ds dϕ Daraus folgt: E|| = − ds Vektor, der die Richtung der größten Änderung einer skalaren Funktion anzeigt: Gradient r ∂ϕ ∂ϕ ∂ϕ E = −gradϕ ( x, y, z ) = −∇ϕ ( x, y, z ) = − , , ∂x ∂y ∂z Beispiel: ϕ = ( 2V/m 2 ) x 2 + (1V/m 2 ) yz Elektrisches Feld am Ort (2m, 1m, 2m) ? ∂ϕ = −4V/m 2 ⋅ x ∂x ∂ϕ Ey = − = −1V/m 2 ⋅ z ∂y ∂ϕ Ez = − = −1V/m 2 ⋅ y ∂z Ex = − r r r r E ( 2m,1m,2m) = −8V/m ⋅ e x − 2V/m ⋅ e y − 1V/m ⋅ e z Übungen 1. Das elektrische Potential in einem Raumgebiet sei überall konstant. Welche Aussage ist richtig? • • • r E=0 Das elektrische Feld ist homogen mit E ≠ 0. Das elektrische Feld ist radialsymmetrisch. 2. Richtig oder Falsch? • • • • Wenn das el. Feld in einem Raumgebiet Null ist muss das el. Potential dort ebenfalls Null sein. Die elektrischen Feldlinien zeigen immer zu Gebieten mit niedrigerem Potential. Die Oberfläche eines beliebig geformten Leiters ist in der Elektrostatik immer eine Äquipotenzialfläche. Wenn das Potential an einem Raumpunkt etwa 100 V beträgt bewegen sich dort vorhandene Ladungen immer. 3. Ein Potential sei gegeben mit: ϕ ( x) = 100V − (25V/m) x r Das elektrische Feld E beträgt: r r E = − ( 25 V/m ) e • x r r • E = + ( 25V/m )e x r r r • E = 100Vxex − (25V/m) x 2 ex Kapazität und Kondensatorschaltungen Experiment: Verschiedene Kondensatoren werden bei verschiedenen Spannungen aufgeladen. Resultat: Q ~ U Q = C ⋅ U Proportionalitätskonstante: Kapazität C, Einheit: 1 F (Farad) U 1 Q Für einen Plattenkondensator gilt: E = ⋅ und E = d ε0 A 1 Q U Q A ⋅ = ⇒ = C = ε0 ⋅ gleichsetzen: ε0 A d U d Die Kapazität eines Kondensators hängt von dem zwischen den Platten befindlichen Material (Dielektrikum) ab. • Orientierungspolarisation • Verschiebungspolarisation Die Dielektrizitätszahl ε r gibt an um wie viel das Dielektrikum die Kapazität gegenüber dem Vakuum vervielfacht. C = ε 0 ⋅ε r ⋅ A d Kondensatorschaltungen 1. Parallelschaltung C3 C2 C1 Q1 = C1 ⋅ U Q2 = C 2 ⋅ U Q ges = Q1 + Q2 + Q3 = C ges ⋅ U Q3 = C3 ⋅ U ⇒ C gesU = C1U + C 2U + C3 U ⇒ C ges = C1 + C 2 + C3 2. Reihenschaltung: C1 C2 C3 U ges = U 1 + U 2 + U 3 U ges = ⇒ Q Q Q Q = + + C ges C1 C 2 C3 1 1 1 1 = + + C ges C1 C 2 C3 Energie und Energiedichte des elektrischen Feldes Ein Kondensator wird mit einer Spannungsquelle aufgeladen, dann von der Spannungsquelle getrennt und die Platten werden auseinander gezogen: Q ⋅ d , d.h. U ~ d A Q und ⇒ U = C = ε0 ⋅ Es gilt: C = ε0 ⋅ A d U 1 Q Zusätzlicher felderfüllter Raum: ∆V = ( d − d ) A E= ⋅ 2 1 ε0 A Die zugeführte mechanische Arbeit wird im elektrischen Feld gespeichert. Vorstellung: Eine Ladung wird in kleinen Portionen dQ auf die Platten eines Kondensators gebracht und die Arbeit berechnet. Q max Gesamtarbeit: W = ∫ UdQ 0 Die während des Ladevorgangs am Kondensator anliegende Spannung ist: Q mit 0 ≤ Q ≤ Q max C Q max 2 Q max Q 1 Q max 1 1 2 1 Qmax ⇒ W= ∫ dQ = QdQ = Q = ∫ C 0 C 2 0 2 C 0 C U= Die in einem Kondensator, im Raum zwischen den Platten, gespeicherte Energie ist also: 1 Q2 1 1 W= = QU = CU 2 2 C 2 2 Energiedichte w: W 1 CU 2 1 ε 0 A U 2 1 ε 0U 2 1 2 w= = = ⋅ = = ε E 0 V 2 Ad 2 d Ad 2 d 2 2 Übungen: 1. Ein luftgefüllter Plattenkondensator ist an eine Batterie mit konstanter Spannung angeschlossen. Wie ändert sich die in dem Kondensator gespeicherte Energie, wenn der Abstand der Kondensatorplatten bei weiterhin angeschlossener Batterie verdoppelt wird? • • • • • Die Energie vervierfacht sich. Die Energie verdoppelt sich. Die Energie bleibt unverändert. Die Energie fällt auf die Hälfte. Die Energie fällt auf ein Viertel. 2. Wie ändert sich die in dem obigen Kondensator gespeicherte Energie, wenn dieser von der Spannungsquelle getrennt wird, bevor der Abstand der Platten verdoppelt wird. • • • • • Die Energie vervierfacht sich. Die Energie verdoppelt sich. Die Energie bleibt unverändert. Die Energie fällt auf die Hälfte. Die Energie fällt auf ein Viertel. 3. Zwei zunächst ungeladene Kondensatoren mit den Kapazitäten C und 2C werden über eine Batterie in Reihe geschaltet. Welche der folgenden Aussagen ist richtig? • • • • 4. Der Kondensator mit der Kapazität 2C wird mit einer doppelt so großen Ladung geladen wie der Kondensator mit der Kapazität C. Die Spannungen über beiden Kondensatoren sind gleich. Die in beiden Kondensatoren gespeicherten Energien sind gleich. Keine der Aussagen ist richtig. Wie groß ist die Gesamtkapazität? 6 • C ges = ∑ Ci i =1 −1 −1 • C ges = (C1 + C 2 + C3 ) + (C 4 + C5 + C 6 ) • C ges −1 1 1 1 1 1 1 = + + + + + C1 C 2 C3 C 4 C5 C 6 C4 C5 C6 C1 C2 C3 −1 −1 −1 −1 • C ges = (C1 + C 4 ) + (C 2 + C5 ) + (C3 + C 6 ) Materie im elektrischen Feld Wird der Raum, in dem sich ein elektrisches Feld befindet, mit einem Dielektrikum gefüllt, so geht in allen Gleichungen ε 0 in ε 0 ⋅ ε r über. Beispiele: F= 1 4πε 0 E= ϕ= ⋅ 1 Q1Q2 r2 ⋅ Q 4πε 0 r 2 1 Q ⋅ 4πε 0 r r r Ψ = ε 0 ∫ E ⋅ dA ⇒ F= ⇒ E= 1 4πε 0ε r 1 4πε 0ε r ⋅ Q1Q2 r2 ⋅ Q r2 1 ⇒ Q ϕ= ⋅ 4πε 0ε r r ⇒ r r Ψ = ε 0ε r ∫ E ⋅ dA Dielektrische Verschiebungsdichte (oder Elektrische Flussdichte oder elektrische Verschiebung) r r D = ε 0ε r E ε r : relative Dielektrizitätskonstante, Vakuum: ε r = 1 r r Bsp.: Ψ = ∫ D ⋅ dA Gleichstromkreise: Der elektrische Strom I= S t r o m s t ä r k e : dQ dt dQ: Ladungsmenge, die in der Zeit dt durch die Fläche A tritt. Einheit der Stromstärke: 1A (Ampère) = 1C/s Jeder Fluss von elektrischen Ladungen ist ein Strom: • Elektronen in einem Draht • positive und negative Ionen in einem Elektrolyten • Protonenstrahl in einem Beschleuniger • Elektronenstrahl in einer Fernsehröhre Konvention: Die positive Stromrichtung ist die Flussrichtung positiver Ladungsträger. Die Elektronen im Draht bewegen sich also entgegen der Stromrichtung! Bewegung der Elektronen in einem Draht: Ohne Spannung: Es ist kein elektrisches Feld vorhanden. thermische, statistische Bewegung in alle Richtungen r r Mit angelegter Spannung: Elektronen werden durch die Kraft F = −eE beschleunigt und es erfolgen Stöße. Es ergibt sich eine konstante Driftgeschwindigkeit vD gegen die Richtung des elektrischen Feldes. q vD A v D ⋅ ∆t V = A ⋅ v D ⋅ ∆t n: Anzahldichte der Ladungsträger Stromstärke: I = ∆Q n ⋅ Av D ∆t ⋅ q = = n ⋅ q ⋅ A ⋅ vD ∆t ∆t Beispiel: Wie groß ist die Driftgeschwindigkeit der Elektronen in einem Kupferdraht mit dem Radius r = 0,815 mm, in dem ein Strom von 1 A fließt? Kupfer: 1 Leitungselektron pro Atom 3 Dichte: ρ = 8,93g/cm molare Masse: M = 63,5g/mol 23 −1 Avogadrokonstante: N A = 6,02 ⋅10 mol −19 Elementarladung: e = 1,6 ⋅10 C Anzahldichte der Atome (und Elektronendichte) : n A = Driftgeschwindigkeit: vD = ρ ⋅ NA M = 8,47 ⋅10 22 cm − 3 I I m mm = 2 = 3,5 ⋅10 −5 ≈ 0,04 A ⋅ n ⋅ e πr ⋅ n ⋅ e s s Thermische Geschwindigkeit für Elektronen bei Zimmertemperatur: vTh = 3kTZ km ≈ 1200 mel s Widerstand und Ohmsches Gesetz Elektrisches Feld im Inneren eines Leiters Kein elektrostatisches Gleichgewicht! r E A U = ϕ a − ϕ b = E ⋅ ∆l ϕa ∆l ϕb Für viele Materialien gilt: I ~ U , Proportionalitätskonstante: Leitwert G, Einheit S (Siemens) 1 , Einheit Ω (Ohm) Elektrischer Widerstand: R = G U Ohmsches Gesetz: I = G ⋅ U = R U Kein allgemeingültiges Naturgesetz! Widerstand eines Drahtes: R = ρ ⋅ ρ : spezifischer Widerstand 1 σ = : spezifischer Leitwert ρ l A nichtohmscher Widerstand U R= I ohmscher Widerstand I Die Stromdichte r E I Stromdichte : j = I A ϕa A ∆l ϕb A ⋅ U folgt: j = σ ⋅ E bzw.: ∆l r r Allgemeine Form des Ohmschen Gesetzes j = σ ⋅ E Mit U = ∆l ⋅ E und I = G ⋅ U = σ ⋅ r r Elektrisches Feld ist nicht homogen über den gesamten Leiter: I = ∫ j ⋅ dA A Temperaturabhängigkeit des Widerstandes Der spezifische Widerstand hängt in guter Näherung linear von der Temperatur ab: ρ (ϑ ) = ρ (ϑ = 20° C ) [1 + α (ϑ − 20°C )] α : Temperaturkoeffizient des Widerstandes (tabelliert) Beispiel: −3 −1 Prozentuale Widerstandsänderung von Kupfer (α = 3,9 ⋅10 K ) , wenn die Temperatur von 20 °C auf 30 °C steigt: ρ 30°C − ρ 20°C = α (30°C − 20°C) = 3,9 ⋅10 −3 K −1 ⋅10K ρ 20°C ρ 30°C − ρ 20°C = 3,9 ⋅10 − 2 = 3,9% ρ 20°C Elektrische Leistung A1 ϕ1 ∆Q ∆l A2 ϕ2 • Im Zeitintervall ∆t fließt die Ladung ∆Q durch die Fläche A1 in den Abschnitt hinein. potentielle Energie der Ladung: W1 = ϕ1 ∆Q • Im Zeitintervall ∆t fließt die Ladung ∆Q durch die Fläche A2 aus dem Abschnitt hinaus. potentielle Energie der Ladung: W2 = ϕ 2 ∆Q Abnahme der potentiellen Energie: ∆W = ∆Q(ϕ 2 − ϕ1 ) = ∆Q(− U ) ⇒ − ∆W = ∆Q ⋅ U 2 U ∆W ∆Q Elektrische Leistung P : − = ⋅U = I ⋅U = R ⋅ I 2 = R ∆t ∆t Joulesche Wärme: Wärmeenergie, die durch elektrische Verluste in einem Leiter erzeugt wird. Beispiel: Ein Strom von I = 3A fließt durch einen 12 Ω Widerstand. 2 2 Wie groß ist die elektrische Verlustleistung? P = R ⋅ I = 12Ω ⋅ 9A = 108W Die Kirchhoffschen Regeln Erste Kirchhoffsche Regel oder Knotenregel: I2 I1 n ∑ Ii = 0 i =1 I3 Die Summe aller Ströme, die zu einem Knoten hinfließen, ist gleich der Summe der Ströme, die von diesem Knoten wegfließen. Ladungserhaltung Zweite Kirchhoffsche Regel oder Maschenregel: R1 m i =1 j =1 ∑ U Qi + ∑ IR j = 0 U Q1 U Q2 R3 n R2 Beim Durchlaufen einer Masche in einem willkürlich festgelegten Umlaufsinn ist die Summe aller Spannungen gleich Null. Energieerhaltung Widerstandsschaltungen 1. Reihenschaltung R1 R2 R3 U ges = U 1 + U 2 + U 3 (Maschenregel) U ges = IR1 + IR2 + IR3 = I ( R1 + R2 + R3 ) ⇒ R ges = U ges I = R1 + R2 + R3 2. Parallelschaltung R3 I = I1 + I 2 + I 3 R2 U U U U = + + Rges R1 R2 R3 (Knotenregel) R1 ⇒ 1 1 1 1 = + + R ges R1 R2 R3 Beispiel: Wie groß ist der Widerstand zwischen den Punkten A und B? 24Ω A B 4Ω 5Ω 12Ω RI R II 1. Schritt: 1 1 1 4 1 = + = = ⇒ RI = 3Ω RI 4Ω 12Ω 12Ω 3Ω 2. Schritt: RII = 3Ω + 5Ω = 8Ω 3. Schritt: 1 1 1 4 1 = + = = ⇒ R AB = 6Ω R AB 8Ω 24Ω 24Ω 6Ω Der Ersatzwiderstand zwischen A und B beträgt 6 Ω. Übungen: 1. Zwei Widerstände R1 und R2 werden parallel geschaltet. Es gilt: R1 >>R2. Wie groß ist ungefähr der Ersatzwiderstand der Schaltung? • • • • R1 R2 Null Unendlich 2. Zwei Widerstände R1 und R2 werden hintereinander geschaltet. Es gilt: R1 >>R2. Wie groß ist ungefähr der Ersatzwiderstand der Schaltung? • • • • R1 R2 Null Unendlich 3. Eine Reihenschaltung zweier identischer Widerstände ist an die Klemmen einer Spannungsquelle angeschlossen, die dabei eine Leistung von P = 20 W abgibt. Welche Leistung gibt die Spannungsquelle ab, wenn dieselben Widerstände parallel geschaltet sind? • • • • • 5W 10 W 20 W 40 W 80 W Beispiel: Berechnung der Stromstärke R1 = 5Ω a I Ri1 = 1Ω U Q1 = 12V g b a b: − IR1 R2= 5Ω b c: − IR2 c d e: − IRi 2 d c d: − U Q 2 U Q 2 = 4V Ri 2 = 1Ω f R3 = 4Ω 0V e e f: − IR3 f g: + U Q1 g a: − IRi1 Maschenregel: − IR1 − IR2 − U Q 2 − IRi 2 − IR3 + U Q1 − IRi1 = 0 ⇒ I= ⇒ I= U Q1 − U Q 2 R1 + R2 + R3 + Ri1 + Ri 2 12V − 4V 8V = = 0,5A 5Ω + 5Ω + 4Ω + 1Ω + 1Ω 16Ω Potentiale an den Punkten a bis g: R1 = 5Ω a R2= 5Ω I Ri1 = 1Ω U Q1 = 12V c g d f 0V b U Q 2 = 4V Ri 2 = 1Ω R3 = 4Ω e f: ϕ = 0 g: ϕ = 12V a: ϕ = 12V - 0,5A ⋅1Ω = 12V - 0,5V = 11,5V b: ϕ = 11,5V - 0,5A ⋅ 5Ω = 11,5V - 2,5V = 9V c: ϕ = 9V - 0,5A ⋅ 5Ω = 9V - 2,5V = 6,5V d: ϕ = 6,5V - 4V = 2,5V e: ϕ = 2,5V - 0,5A ⋅1Ω = 2,5V - 0,5V = 2V f: ϕ = 2V - 0,5A ⋅ 4Ω = 2V - 2V = 0V Leistungsbilanz: R1 = 5Ω a b R2= 5Ω I Ri1 = 1Ω U Q1 = 12V c g d f 0V e R3 = 4Ω U Q 2 = 4V Ri 2 = 1Ω Quellenspannung der ersten Batterie: PQ1 = U Q1 ⋅ I = 12V ⋅ 0,5A = 6 W 2 2 Verlustleistung am Innenwiderstand der Batterie: PRi1 = I ⋅ Ri1 = (0,5A) ⋅1Ω ⇒ PRi1 = 0,25W die erste Batterie gibt eine Leistung von 5,75 W ab. Verlustleistung in den Widerständen R1 bis R3: PR ( Last ) = I 2 ⋅ ( R1 + R2 + R3 ) = (0,5A ) 2 ⋅14Ω = 3,5W In die zweite Batterie eingespeiste Leistung: PQ 2 = (ϕ c − ϕ e ) ⋅ I = (6,5V − 2V ) ⋅ 0,5A = 2,25W 2 Davon werden PRi 2 = I ⋅ Ri 2 = 0,25W am Innenwiderstand in Wärme umgesetzt, der Rest als chemische Energie gespeichert. RC-Kreise: Schaltungen, die einen Widerstand und einen Kondensator enthalten. Entladen eines Kondensators: I + Q0 − Q0 Schalter offen: U 0 = R Q0 C Bei t = 0 wird der Schalter geschlossen. U 0 Q0 = R RC dQ Die Ladung auf dem Kondensator nimmt ab. Strom im Zeitintervall dt: I = − dt Q Q dQ dQ Q Maschenregel: − IR = 0 ⇒ + R=0 ⇒ =− C C dt dt RC Anfängliche Stromstärke: I 0 = 1 1 Trennung der − − t+A t dQ 1 1 RC RC Variablen und =− dt ⇒ ln Q = − t+A ⇒ Q=e =e eA Q RC RC Integration: Anfangsbedingungen ⇒ Q0 = e A ⇒ Q (t ) = Q0 ⋅ e t = 0: Q = Q0 1 − 1 t RC charakteristische Zeitkonstante τ 1 t − dQ Q0 − RC t U 0 − RC t ⇒ I (t ) = − = ⋅e = ⋅e = I 0 e τ , τ = RC dt RC R Laden eines Kondensators: I U Schalter offen, Kondensator ungeladen. Bei t = 0 wird der Schalter geschlossen. + − Anfängliche Stromstärke: I 0 = R U R dQ Q Q dQ ⇒ U= R+ = 0, I = + dt C C dt dQ dQ 1 CU − Q = RC ⇒ = dt dt CU − Q RC Maschenregel: U − U R − U C = U − IR − Trennung der Variablen und Integration: Anfangsbedingungen ⇒ CU = e t = 0: Q = 0 t − t ⇒ − ln(CU − Q ) = + A ⇒ CU − Q = e RC e − A RC −A ⇒ CU − Q = CU ⋅ e − t RC t t − − ⇒ Q = CU 1 − e RC ⇒ Q = Qmax 1 − e RC t t t − dQ Qmax − RC U − RC ⇒ I= = = e = I 0e τ e dt RC R Entladen eines Kondensators: Q I Q0 I0 Q(t ) = Q0 ⋅e − t RC I (t ) = I 0 e − t RC t t Laden eines Kondensators: Q I I0 QMax t − RC Q = Qmax 1 − e I (t ) = I 0 e t − t RC t