Religionen in Europa - Atlas of European Values

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Wie sind die Religionen über Europa verteilt?
Stundenziel
In dieser Stunde wirst du untersuchen:
 Ob die Karten, die uns die Religionsverbreitung in Europa
zeigen wahr sind oder nicht!
 Was es bedeutet gläubig zu sein.
Einführung:
In der Vergangenheit gab es viele Schlachten und Kriege zwischen
verschiedenen Ländern in Europa. Oft wurden diese Kriege aus
religiösen Gründen geführt, beispielweise hat eine religiöse Gruppe
gegen eine andere gekämpft. Religiöse Unterschiede werden
allerdings auch oft als Vorwand genommen. In dieser Stunde
werden wir untersuchen, ob wir den Karten, die uns die religiöse
Vielfalt in Europa zeigen, glauben können.
Aufgabe Eins
Schau dir die Karte 1 an. Diese Karte zeigt die vorherrschenden
Religionen in Europa. Sie ist nicht dazu gedacht die Vielfalt der
Religionen darzustellen, (beispielsweise beheimaten viele Länder
viele verschiedene Religionen) sondern die beliebteste und
dominanteste Religion in dem Land.
Deine erste Aufgabe ist eine Beschreibung darüber zu verfassen,
was du in der Karte siehst.
Diese Wörter werden dir dabei helfen:
Norden
Süden
Clare Brooks – IOE, London
Osten
Westen
Grenzen
1
Vorherrschende Religionen in Europa und den Nachbarregionen:
Römisch-katholisches Christentum
Ost-orthodoxes Christentum
protestantisches Christentum
sunnitischer Islam
schiitischer Islam
Buddhismus
Judentum
Frage bei deinem Lehrer nach, wenn du dir unsicher bist, was die Unterschiede
zwischen diesen Religionen sind.
Clare Brooks – IOE, London
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Aufgabe Zwei
Lese die folgende Textpassage. Die Passage beschreibt, wie sich die
Religionen über Europa verbreitet haben.
1. Unterstreiche die Teile der Passage, die zu der jeweiligen Religion
gehören und benutze dabei die gleichen Farben, wie in der obigen
Legende.
2. Male nun mit den gleichen Farben deine eigene Karte zum Thema, wie
sich die Religionen in Europa verbreitet haben, auf die leere Karte
unterhalb des Textes.
Religionen in Europa
Die größte Religion in Europa für mindestens 1500 Jahre war das Christentum.
Etliche Länder in Südosteuropa haben muslimische Mehrheiten. Kleinere
Religionen sind das Judentum, der Buddhismus, der Sikhismus und der
Hinduismus. Die größten Gruppen von ihnen befinden sich in Frankreich und
Großbritannien.
Man weiß nur wenig über die prähistorische Religion des neolithischen
Europas. Die Religion der Bronze- und Eisenzeit war in Europa überwiegend
polytheistisch, was bedeutet, dass sie an mehr als einen Gott glaubten. Das
römische Reich hat das Christentum 380 n. Chr. offiziell angenommen. Im
frühen Mittelalter war der Großteil Europas der Christianisierung ausgesetzt. Im
8. Jahrhundert begann der Islam in Europa zu wachsen, indem er sich von Ostnach Südeuropa verbreitete. Dies hatte die Kreuzzüge zur Folge, die, wenn
auch unerfolgreich, einen wichtigen Schritt in der Entstehung einer religiösen
Identität Europas darstellten. Zu jeder Zeit gab es dennoch viele traditionelle
oder Volksreligionen, die neben den offiziellen Religionen existierten.
Das Große Schisma des 11. und die Reformation des 16. Jahrhunderts
spalteten das Christentum in unterschiedliche feindselige Gruppen. Während
dieser Zeit begann sich das Christentum in verschiedene Gruppen aufzuteilen:
in die, die größtenteils protestantisch, katholisch oder orthodox waren. Im 18.
Jahrhundert gab es in Westeuropa ein Wachstum derer, die an keine Religion
glaubten (Atheismus) und derer, die sich nicht sicher waren (Agnostizismus). Im
19. Jahrhundert führte das wachsende Interesse am Orient zu einem
Wachstum des Buddhismus, und die neue Religionsbewegung des 20.
Jahrhunderts wuchs wie zum Beispiel die New-Age Religion, die sich geistlich
von den traditionellen Religionen getrennt hat.
Clare Brooks – IOE, London
3
Der Großteil der religiösen Europäer sind Christen, die unterteilt werden in eine
große Anzahl von Konfessionen. Der Römische Katholizismus ist die größte
Konfession mit Anhängern hauptsächlich in Romania (dies beinhaltet
Frankreich, Italien, Spanien, Südbelgien und Portugal), Irland, Litauen, Polen,
Ungarn, in der Slowakei, Slowenien, Kroatien und der Tschechischen Republik,
aber auch in den südlichen Teilen des germanischen Europas (dies beinhaltet
Österreich, Luxemburg, Nordbelgien, Süd- und Westdeutschland und
Liechtenstein). Der Protestantismus und die Orthodoxie sind in viele Kirchen
unterteilt.
Der Islam besiedelte während des 7. Jahrhunderts Teile der europäischen
Inseln und Teile der Küsten des Mittelmeeres. Während der osmanischen
Ausbreitung breitete sich der Islam in den Balkan und nach Südosteuropa aus.
Muslime sind in der Vergangenheit ebenfalls in Russland heimisch gewesen. In
den letzten Jahren sind Muslime als Zeitarbeiter und Einwohner nach Europa
ausgewandert.
Die Juden waren seit dem 2. Jahrhundert im römischen Reich verteilt. Einst
wurde das Judentum in weiten Teilen Europas praktiziert. Seit dem Mittelalter
wurden die Juden immer wieder mit Vorurteilen und Diskriminierungen
konfrontiert. Die Population der Juden in Europa wurde während des
Holocausts weitgehend zerrissen. Der Holocaust hat die Population der Juden
nicht nur dezimiert, sondern auch zu großräumigen Migrationen der Juden in
Europa geführt. Frankreich ist die Heimat der größten jüdischen Gemeinschaft
in Europa mit 1% der Gesamtbevölkerung. Andere europäische Länder mit
beträchtlichen jüdischen Populationen sind Deutschland, Russland, Italien und
Großbritannien.
Es gibt natürlich auch noch eine Reihe anderer Religionen in Europa wie den
Buddhismus (in Europa spärlich verbreitet und in den letzten Jahren stark
gewachsen), den Hinduismus, der hauptsächlich unter den indischen
Immigranten in Großbritannien verbreitet ist, und den Sikhismus, der ebenfalls
hauptsächlich in Großbritannien und Italien verbreitet ist. Außerdem gibt es
noch eine Reihe anderer kleinerer Religionen, die sich zusammen mit dem
Zustrom von Migranten aus anderen Teilen der Welt weiter bewegen. Es gibt
ebenfalls eine steigende Anzahl Menschen, die sich selbst als Atheist oder
Agnostiker bezeichnen.
Clare Brooks – IOE, London
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Aufgabe Drei
Du solltest jetzt eine Ahnung davon haben, wie sich die Religionen in Europa
verbreitet haben. Allerdings kommen diese Darstellungen von Historikern und
Statistikern und zeigen generelle Trends auf. In der European Values Studie
wurden Menschen in ganz Europa befragt, ob sie an Gott glauben. Die Ergebnisse
siehst du in der unteren Karte. Umso dunkler die Farbe, umso höher ist der
Durchschnittswert der Menschen, die ja zu der Frage gesagt haben.
Untersuche das Muster dieser Karte und beantworte die Fragen, die folgen:
Clare Brooks – IOE, London
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1. Welche Länder sind am stärksten religiös?
2. Welches ist die dominante Religion in diesen Ländern?
3. Welche Länder sind am wenigsten religiös?
Clare Brooks – IOE, London
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4. Welches ist die dominante Religion in diesen Ländern?
5. Ausgehend von der Arbeit, die du heute geleistet hast, besteht ein
Zusammenhang zwischen dem Grad an Religiosität der Menschen und der
dominanten Religion?
6. Überrascht dich die Antwort zu der vorherigen Frage? Warum?
Clare Brooks – IOE, London
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Evaluationsfragen (für Schüler)
Diese Arbeit hat die Verteilung der Religionen in Europa untersucht.
Was hast du verstanden, dass du nicht schon gewusst hast?
Was mochtest du an dieser Arbeit? Erkläre bitte warum.
Was mochtest du nicht an dieser Arbeit? Erkläre bitte warum.
Hast du weitere Anmerkungen?
Clare Brooks – IOE, London
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Lehreranmerkungen:
Ziele:
Dieses Arbeitsblatt zielt darauf ab, die räumliche Verteilung der Religionen in Europa zu
untersuchen. Mit Hilfe des geographischen Konzeptes “Raum” werden die Schüler untersuchen,
wie sich die Religionen in Europa verbreitet haben und ob dies in gegenseitiger Beziehung mit
der Religiosität der Menschen steht.
Die Ergebnisse des Arbeitsblattes:
Die Schüler untersuchen das Muster der Verteilung religiöser Gruppen in Europa und die
historischen Gründe, die diese Verteilung untermauern. Anschließend vergleichen sie dies mit
dem angegebenen Religionsgrad von Menschen.
Alter der Schüler:
Das Niveau dessen, was für den Arbeitsauftrag gelesen werden soll ist eher für ältere Schüler
geeignet (15-16 Jahre). Die Aufgaben könnten auch für jüngere Schüler verwendet werden,
allerdings müsste der Text dann angepasst werden.
Wie viel Stunden:
Dieses Arbeitsblatt ist für eine Zeitstunde konzipiert. Bei einer kürzeren Stunde kann Aufgabe 2,
Frage 2 weggelassen werden. Für eine noch kürzere Stunde kann Aufgabe 2 gänzlich
weggelassen werden (allerdings lernen die Schüler dann nichts über die historische Entwicklung
der Religionen).
Lehreranmerkungen:
Dieses Arbeitblatt konzentriert sich auf die räumliche Verteilung der Religionen in Europa. Es
wäre anwendbar in einer Unterrichtssequenz, die sich mit den Kulturen in Europa oder mit der
Vielfalt in Europa beschäftigt. Diese Stunde geht über eine einfache Beschreibung der
Religionsunterschiede in Europa hinaus. Sie regt die Schüler auch dazu an, die offiziellen
Statistiken in Frage zu stellen. Die Stunde beinhaltet die geographischen Konzepte “Raum” und
“räumliche Verteilung”.
Die Stunde beinhaltet alle vier Teile des Rahmenlehrplans. Die Schüler beginnen damit, Muster
zu erkennen, anschließend vertiefen sie ihr Verständnis, indem sie die historische Entwicklung
Europas untersuchen. Diese Erkenntnisse setzen sie dann in Beziehung zu verschiedenen
Haltungen und Werten und vergleichen dies schlussendlich mit ihrer eigenen Haltung.
Obwohl alle Aufgaben textbasiert sind, möchte der Lehrer eventuell nach jeder Aufgabe eine
Pause einlegen und die Ergebnisse in der Klasse diskutieren. Dies hängt von der Zeit ab, die
dem Lehrer zur Verfügung steht.
Aufgabe zwei ist die anpassungsfähigste Aufgabe in der Stunde. Wenn die Zeit knapp ist, können
die Schüler die zweite Frage weglassen. Für eine noch kürzere Stunde kann Aufgabe zwei
gänzlich weggelassen werden. Das bedeutet allerdings, dass die Schüler ihr Verständnis nicht
vertiefen, jedoch werden sie weiterhin ein Verständnis für räumliche Verteilung entwickeln.
Clare Brooks – IOE, London
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Antwortenmuster:
Aufgabe Eins: Die Schüler sollten bemerken, dass starke Unterschiede zwischen Nord-, Süd,
Ost- und Mitteleuropa bestehen, da alle von verschiedenen Religionen dominiert werden.
Aufgabe Zwei: Die Schüler sollten bemerken, dass die ersten drei Paragraphen das
Christentum, der nächste den Islam und der darauf die Juden behandelt, gefolgt von anderen
kleineren Religionen. Die Kartenaufgabe soll zeigen, wie die religiöse Entwicklung dazu neigte
von Osten her zu kommen, mit Ausnahme neuerer Religionen, die größere Wanderungen von
außerhalb Europas unternommen haben.
Aufgabe Drei: Die Schüler sollten herausfinden, dass die am stärksten religiösen Länder die
Türkei, Nordafrika, Irland, Polen und Rumänien sind. Die am wenigsten religiösen Länder sind
Dänemark, Schweden und die Tschechische Republik. Diese Länder gehören keinen bestimmten
Religionen an, dadurch wird klar, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion nicht
unbedingt heißt, dass man mit größerer Wahrscheinlichkeit an Gott glaubt.
Clare Brooks – IOE, London
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