Das Wesen der Seele Die Seele ... ist erhaben über die Materie und die physische Welt. ...die Seele tritt nicht in den Körper ein oder verläßt ihn und braucht auch keinen körperlichen Platz. ... ihre Verbindung mit dem Körper ist ähnlich dem eines Lichtes mit einem Spiegel, das von diesem reflektiert wird. Das Licht das im Spiegel erscheint, ist nicht in diesem; es kommt von einer Quelle außerhalb. Ähnlich ist es mit der Seele, diese ist nicht im Körper... Diese Verbindung besteht einzig und allein während der Zeit unseres irdischen Lebens. Wenn diese Verbindung zu Ende ist, kehrt jeder Teil zu seinem Ursprung zurück. Baha’i Die Seele löst sich vom irdischen Körper, um einen neuen und schöneren Körper anzulegen. ... Der Tod ist das Ablegen des Gewandes der Sterblichkeit und das Anlegen des Gewandes der Unsterblichkeit. Hinduismus Der Mensch ist sowohl menschlich als auch göttlich. Das Göttliche in ihm ist ewigwährend und von unendlichem Wert. Das Menschliche ist vergänglich, das Göttliche unvergänglich. Das Gute in ihm kommt von Gott. Taoismus Gekommen von den geistigen Reichen, erschaffen nach dem Ebenbild Gottes, befähigt, göttliche Qualitäten und himmlische Eigenschaften zu erwerben, macht die Seele nach der Trennung vom Körper in alle Ewigkeit Fortschritte. Baha’i Zu Beginn seines Erdenlebens war der Mensch ein Embryo im Mutterschoße. Dort erhielt er die Fähigkeiten und Gaben, die er für sein irdisches Leben braucht. ... Er braucht Augen in dieser Welt, er erhielt sie vorgebildet in jener anderen. Er braucht Ohren, dort erhielt er sie, fertig und bereit für sein neues Dasein. Die Kräfte, die er in diesem Dasein braucht, wurden ihm im Mutterschoße zuteil.... In dieser Welt muß er sich auf das jenseitige Leben vorbereiten. Hier muß er das erwerben, was er in der Welt des Königreiches braucht. Wie er sich im Mutterschoße auf das Leben in dieser Daseinssphäre vorbereitete, indem er die erforderlichen Kräfte erwarb, so müssen auch die zum göttlichen Dasein unerläßlichen Kräfte ihrer Anlage nach in dieser Welt erworben werden. Die ganze Pflicht des Menschen liegt an diesem Tage darin, seinen Teil von der Gnadenfülle zu erlangen, die Gott für ihn strömen läßt. Deshalb soll niemand der Größe oder Kleinheit des Gefäßes achten. Der Anteil der einen mag in einer Handvoll liegen, der Anteil anderer mag einen Becher füllen, der wieder anderer gar das Maß eines Scheffels. Baha’i Des Menschen erste Pflicht ist, Gottes Willen zu erkennen und Seine Gebote zu halten. Wer dies erreicht, wird Ihm aus ganzem Herzen und voller Liebe dienen. Judentum Gott ist weise. Was er verlangt, ist deshalb gut für Seine Gläubigen, und Seine Gebote müssen befolgt werden. Der Lohn für den Gehorsam ist die Unsterblichkeit. Zoroastrische Religion Die Absicht Gottes bei der Erschaffung des Menschen war und wird immer sein, ihn zu befähigen, seinen Schöpfer zu erkennen und in Seine Gegenwart zu gelangen. Diesen höchsten Zweck, dieses erhabenste Ziel bezeugen alle himmlischen Bücher und die göttlich offenbarten, inhaltsschweren Schriften unzweideutig. Was die Menschen betrifft, die von der Frucht des irdischen Daseins gekostet haben, welche die Anerkennung des einen, wahren Gottes ist - gepriesen sei Seine Herrlichkeit - so wird ihr Leben nach dem Tode dergestalt sein, dass Wir es unmöglich beschreiben können. Das Wissen darüber ist allein bei Gott, dem Herrn aller Welten. Baha’i Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. Johannes-Evangelium Du hast Mich nach dem Wesen der Seele gefragt. Wisse wahrlich, daß die Seele ein Zeichen Gottes ist, ein himmlischer Edelstein, dessen Wirklichkeit die gelehrtesten Menschen nicht zu begreifen vermögen, und dessen Geheimnis kein noch so scharfer Verstand je zu enträtseln hoffen kann. Baha’i Der Mensch ist Gottes Schöpfung, nach Seinem Ebenbild geformt. Es steht nur ein wenig unter dem Göttlichen. Kinder des lebendigen Gottes sind sie. Wie Ton in den Händen des göttlichen Töpfers, den Er formt nach Seinem Willen. Jainismus Auf die innerste Wirklichkeit jedes erschaffenen Dinges hat Er das Licht eines Seiner Namen ergossen; jedes hat Er zum Empfänger der Herrlichkeit einer Seiner Eigenschaften gemacht. Die Wirklichkeit des Menschen jedoch hat Er zum Brennpunkt für das Strahlen aller Seiner Namen und Eigenschaften und zum Spiegel Seines eigenen Selbstes erkoren. Baha’i Gott schuf den Menschen, auf dass dieser Ihn auf Erden vertrete. Der Mensch ist Gottes Stellvertreter auf Erden. Islam Der Himmel hat den Menschen gut erschaffen. Sein ursprüngliches Wesen ist gut, aber viele haben sich davon entfernt. Konfuzianismus Die Kräfte, mit denen die Sonne göttlicher Großmut, die Quelle himmlischer Führung, die Wirklichkeit des Menschen begabt hat, liegen verborgen in ihm, gleichwie die Flamme in der Kerze verborgen ist und die Lichtstrahlen als Möglichkeit in der Lampe vorhanden sind. Der Glanz dieser Kräfte kann durch weltliche Wünsche verdunkelt werden, wie das Licht der Sonne unter dem Staub und Schmutz, die den Spiegel bedecken, verborgen bleiben kann. Weder die Kerze noch die Lampe können durch eigenes Bemühen und ohne Hilfe entzündet werden, noch ist es dem Spiegel jemals möglich, sich selbst von seinem Schmutze zu befreien. Es ist klar und offenkundig, dass die Lampe niemals brennen wird, ehe ein Feuer in ihr entzündet ist, und der Spiegel niemals das Bild der Sonne wiedergeben noch ihr Licht und ihren Glanz widerspiegeln kann, ehe nicht der Schmutz von seiner Oberfläche getilgt ist. Baha’i Das Tor zur Erkenntnis Gottes ist immer vor den Menschen verschlossen gewesen und wird es für immer bleiben. Kein menschliches Begreifen wird jemals zu Seinem heiligen Hofe Zutritt gewinnen. Als Zeichen Seiner Barmherzigkeit und als Beweis Seiner Gnade hat Er jedoch den Menschen die Sonnen Seiner göttlichen Führung, die Sinnbilder Seiner göttlichen Einheit offenbart und hat verfügt, dass die Erkenntnis dieser geheiligten Wesen mit der Erkenntnis Seines eigenen Selbstes gleichbedeutend sei. ... Jeder von ihnen ist der Pfad Gottes, der diese Welt mit den Reichen der Höhe verbindet, und das Banner Seiner Wahrheit für alle in den Reichen der Erde und des Himmels. Baha’i Wisse, daß jedes hörende Ohr, wenn es sich rein und unbefleckt erhält, zu allen Zeiten und aus jeder Richtung die Stimme hören muss, die diese heiligen Worte spricht: »Wahrlich, wir sind Gottes, und zu Ihm werden wir zurückkehren.« Baha’i Staub kehrt zu Staub zurück, und die Seele des Menschen wird sich zu ihrem ewigen Heim begeben. ... Der Herr entlohnt den Guten mit Unsterblichkeit. Judentum Der Gute und Weise wird Glück im Jenseits finden. Böse und Gedankenlose werden auf ewig sterben. Der Himmel ist ein Ort der Glückseligkeit für die Guten. Hier wird Belohnung finden, wer aufrichtig und weise gelebt hat. Buddhismus Wenn sie aus dieser sterblichen Welt gegangen sind, werden natürlich Verschiedenheit und Rang aller Menschen wahrgenommen. Dies bezieht sich jedoch nicht auf den Raum, sondern auf die Seele und ihr Bewußtsein... Baha’i Der Gute stirbt nur um nach Hause zurückzukehren. Er stirbt nicht, sondern lebt für immer. Sikhismus