Prof. Dr. Uwe Küchler Dr. Markus Riedle Dipl. Math. Hagen Gilsing Dipl. Math. Thomas Knispel SS 2006 Stochastik I 2. Übungsserie 2.1 (4 Punkte) Es wird viermal mit einem Würfel gewürfelt. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeiten der Ereignisse: a) A - “das Maximum der Augenzahlen ist 4”; b) B - “das Minimum der Augenzahlen ist kleiner oder gleich 4”; c) C - “das Maximum ist gleich 5 und das Minimum ist gleich 3”. 2.2 (4 Punkte) Es sei Z := (Zi : i ∈ I) eine Zerlegung von Ω in höchstens abzählbar viele Mengen Zi , wobei I eine feste nichtleere Teilmenge von N1 ist. a) Man gebe die kleinste σ-Algebra σ(Z ) von Teilmengen von Ω an, die das Mengensystem Z umfasst. b) Man bestimme mittels a) die Elemente von ³© ª´ −n −n n A n := σ [k2 , (k + 1)2 ) : k ∈ {0, 1, . . . , 2 − 1} und zeige, dass A n ⊆ A n+1 für alle n ∈ N1 gilt. c) Mit der Bezeichnung von b) zeige man, dass [ A := An n>1 eine Algebra von Teilmengen von [0, 1) bildet. Ist A auch eine σ-Algebra? 2.3 (4 Punkte) In einer Stadt mit n + 1 Einwohnern erzählt eine Person einer zweiten ein Gerücht. Diese ihrerseits erzählt es einer dritten und so weiter. Bei jedem Schritt wird der ”Empfänger” rein zufällig aus den n möglichen ausgewählt. Man berechne die Wahrscheinlichkeiten folgender Ereignisse, falls das Gerücht r-mal weitererzählt wird: (a) das Gerücht kehrt nicht zum Urheber zurück; (b) das Gerücht wird keiner Person zweimal erzählt; (c) man berechne den Limes der Wahrscheinlichkeit für das Ereignis in (b) für n → ∞, falls r = n + 1. 2.4 (4 Punkte) Zwei Personen spielen das folgende Spiel: jede der Personen hat ein gut gemischtes Kartenspiel von 32 Karten auf der Hand. Beide Personen decken gleichzeitig rein zufällig eine Karte auf. Stimmen die Karten überein, so hat sich ein Rencontre ergeben. Mit welcher Wahrscheinlichkeit tritt solch ein Rencontre ein? 2.5 (4 Punkte) Es sei P die Gleichverteilung auf der Menge Ω aller Permutationen von {1, . . . , n}. (a) Für l ∈ {1, . . . , n} und ω ∈ Ω bezeichne Ml (ω) := ω(max{i | ω(i) 6 l}) die Stelle, an der das Maximum der ersten l Zahlen erscheint. Berechnen Sie die Verteilung der Zufallsvariablen Ml unter P . (b) Es erscheinen n unbekannte Zahlen a1 < · · · < an in zufälliger Reihenfolge. Wir warten die ersten k Zahlen ab und nehmen dann die erste Zahl, die größer als alle bisherigen ist. Falls solch eine Zahl nicht mehr auftaucht, nehmen wir die letzte Zahl. Beweisen Sie, dass bei dieser Strategie die Wahrscheinlichkeit dafür, die größte P 1 Zahl an zu bekommen, durch nk n−1 j=k j gegeben ist. 2