1.2 Plattentektonik – endogene Gestaltung der Erde M1 Modell der Plattentektonik Wegeners Frage in einem neuen Kontext Bislang beschrieb die Forschung einzelne geologische Phänomene und Prozesse, die durch die Theorie der Plattentektonik logisch erklärt werden konnten. Die bloße Beschreibung ist aber noch kein Beweis für die Stimmigkeit dieser Theorie. Daher richtet sich heute die Aufmerksamkeit auf die Frage, die schon Wegener nicht beantworten konnte: Welche Antriebsmechanismen sind für die Drift der Platten verantwortlich? Press (1994): „Why should plates move? Because the mantle is hot and moldable. Convective motion occurs in a flowing material ... when hot matters rises from the bottom and cool matter sinks from the surface. The slow movement of the mantle by convection ... drags the plates along.“ M2 Die plattentektonische Bewegung unterliegt nach Wilson einem typischen Zyklus, der von der Bildung eines Ozeans durch Riftingprozesse über die Subduktion bis zur Kontinent-Kontinent-Kollision reicht 18 Bahlburg/Breitkreuz (1998): „Die Plattentektonik ist ... eine Folge der Mantelkonvektion. Daneben spielen das gravitative Herabgleiten der Lithosphäre vom Mittelozeanischen Rücken, das Absinken der schweren ozeanischen Lithosphäre in den Subduktionszonen sowie die Reibungskräfte an den Transformgrenzen eine Rolle. Ozeanische Lithosphäre wird in Subduktionszonen problemlos konsumiert, wenn die Subduktion erst einmal in Gang gekommen ist.“ M3 Übersicht zur Dynamik und Mobilität der Erdkruste 19