Bericht in der Stilart Aktuell

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Informatik im Unternehmen
Informatik im Unternehmen (SS 2005)
Grobgliederung
1 Einführung
Was ist Wirtschaftsinformatik? Was sind IVS? Einbettung in Curriculum, Lernziele,
Lehrinhalte
2 Klassifizierung und Systematisierung von
(betrieblichen) Informationsverarbeitungssystemen
(IVS)
Ziele des IV-Einsatzes in Betrieben; Betriebsw. Anwendungsgebiete der IV
(Produktion, Personal, Vertrieb usw.) mit Informationsflüssen und Abhängigkeiten;
Typen von betrieblichen IVS (Informations-/Dispositionssysteme,
Entscheidungsunterstützungssysteme, Branchenneutrale/-übergreifende Systeme)
3 Betriebliche IVS (Übersicht)
CIM: Computer Integrated Manufacturing), PPS: Produktionsplanungs- und
steuerungssysteme, Materialwirtschaft. Warenwirtschaft (Handel).
Unternehmensplanung
4 Architektur und Struktur von IVS
Ablauf- und Expertensysteme; Bestandteile betrieblicher IVS und ihre
Schnittstellen; Client-Server-Modelle; Verteilte Anwendungssysteme
5 Management von IVS
Auswahl von Systemkomponenten; Inbetriebnahme von IVS; Organisation des
Einsatzes von IVS; Wartung und Pflege
6 Neue Entwicklungen/Modernes
Geschäftsprozesse; Workflowmanagement; Componentware; ...
7 Zusammenfassender Rückblick
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Informatik im Unternehmen
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1 Einführung
1.1 Wirtschaftsinformatik (Betriebsinformatik)
WI = Anwendung der (praktischen) Informatik auf betriebliche
Aufgabenstellungen. Insbesondere: Beschaffung, Entwicklung, Einsatz
von betrieblichen Informationsverarbeitungssystemen (IVS) zur
Erreichung bzw. Unterstützung von Unternehmenszielen.
WI ist ein Gebiet der angewandten Informatik, neben z.B Medizinische
Informatik., Rechtsinformatik, Techn. Informatik, Bildungsinformatik, ...
WI = Kombination von:
 Betriebswirtschaftslehre (BWL) und
 Praktische Informatik (Datenorganisation, Systemanalyse,
Softwaretechnik, Betriebssysteme, Telekommunikation, Graph.
Datenverarbeitung
Wirtschaftsinformatiker arbeiten im Spannungsfeld von:
 Globalen Unternehmenszielen
 IV-Systemzielen
 Benutzeranforderungen
 Systemumgebung
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1.2 Informationsverarbeitungssysteme (IVS)
Informationsverarbeitungssysteme (IVS) bestehen aus:
 Hardware,
 Software,
 Organisatorisches Umfeld.
Es gibt sie für/als:
 Betriebliche Anwendungen (Gegenstand dieser Vorlesung)
 Anwendungen in anderen Gebieten wie Medizin, Recht
 Technisch-wissenschaftliche Anwendungen, z.B.
o Wettervorhersage,
o Messdatenauswertung,
o Technische Simulationen
 Prozessdatenverarbeitung
o Fließfertigung (Papier, Stahl),
o Gepäcksteuerung
 Basis-Software
o Betriebssystem,
o Datenbanksystem,
o Transaktionsmonitor
 Software-Werkzeuge
o Compiler,
o SW-Entwicklungswerkzeuge,
o Office-Produkte
1.3 Optionen für Entwickler:
 Welche Architektur?
o Client-Server/verteilt?
 Eigenentwicklung/Beschaffung und Anpassung von Standard-SW?
 Expertensystem?
 Funktional/traditionell oder objektorientiert?
 Welches Vorgehensmodell?
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2 Klassifizierung und Systematisierung von
(betrieblichen) Informationsverarbeitungssystemen
(IVS)
2.1 Unternehmensziele
 Langfristige Existenzsicherung
 Gewinn
 Kostensenkung
 Anerkennung
 Produktqualität
 Expansion
 Zufriedene Mitarbeiter
 Absatzmaximierung
 Effizienz
 Kundenbindung
 Innovation
 Produktivität
 Marktführung
 Preisführung
 Servicequalität
 Risikominimierung
 Erhaltung der Umweltressourcen
 Monopol
 Konkurrenzfähige Produkte
 Zufriedene Kunden
 Qualifizierte Mitarbeiter
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Unternehmensziele, z.B.
 Kosten senken,
 Bearbeitung beschleunigen,
 Produktqualität verbessern
ergeben Ziele für Informationsverarbeitungssysteme (IVS), z.B.
 Lagerbestände verringern,
 Fertigungsaufträge schneller den freiwerdenden Arbeitsplätzen
(Maschinen) zuweisen,
 gemessene Produktqualität schneller und vollständiger den
produzierenden Stellen melden.
Projektauftrag zur Beschaffung/Entwicklung eines entsprechenden
IVS.
Voruntersuchung für Machbarkeit/Wirtschaftlichkeit
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2.2 Betriebliche Anwendungsgebiete
Vgl. auch Stahlknecht-Graphik.
Material- und Infoflüsse im Industriebetrieb
Materialflüsse
im Betrieb
Lieferant
Produktion
n
Lager
Wareneingang
Steuerung
des Betriebs
Versand
Kunde
Betriebsdaten
-erfassung
Infoflüsse zwischen IVS
Lieferant
Einkauf
Personal
PPS
(MAWI,
Lager)
Verwaltung
Unternehmensplanung
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Absatz
Finanzu. ReWe
Kunde
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2.3 Typen von betrieblichen IVS
Systematik nach Stahlknecht:
Administrativ:
Abwicklung von Routinearbeit, Bearbeitung großer Datenmengen; z.B.
Lohn- und Gehaltsabrechnung, Kundendatenverwaltung.
Dispositiv:
Treffen kurzfristiger Entscheidungen (selbständig durch das System oder
Vorschlag durch das System); z.B.
Nachbestellungen bei Lieferanten.
Führungsinformationssystem (ManagementInformationssystem):
Bereitstellen von Informationen für das Management zur Vorbereitung
von Entscheidungen oder zur Kontrolle; z.B.
Übersicht über Verkaufszahlen dieses Jahres im Vergleich zum
Vorjahr, ggf. aufgegliedert nach Produktgruppen und/oder
Quartalen und/oder Verkaufsregionen.
Hierzu werden sogenannte EIS (Executive Information Systems)
eingesetzt oder auch Data Mining-Systeme
Planungssystem:
Unterstützung (langfristiger) Unternehmensziele; z.B.
Modell zur Simulation des Marktes
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2.4 Executive Information System
Administratives System zur schnellen und bequemen Bereitstellung
von entscheidungsrelevanten Informationen für Manager.
Andere Bezeichnungen: Entscheidungsunterstützungssystem, Decision
Support System.
 Graphische Ausgabe
 Leichte Anpassung an Auswertungswünsche des Managers
 Datenquellen (Basisdaten) sind die operativen Datenbestände
(Datenbanken)
 Belastung der operativen DB durch EIS ist groß
 Extraktion aus Basisdaten in ein Data Warehouse (DWH)
 Steuerungsdaten zum Füllen und Aktualisieren des DWH sind
DWH-intern gespeichert (Meta-Daten)
Beispiel für Basisdaten, aus denen Absatzzahlen abgeleitet werden
können:
Kunde
Auftrag
Datum
Artikel
Menge
124578
44320
2.7.2001
457603
170
124578
44320
2.7.2001
760345
240
29008
9.3.2001
123456
400
03456
17.12.2001
123456
250
...
124578
...
124578
...
Ergänzende Tabellen: Kundentabelle, Artikeltabelle
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Tabelle mit Absatzmengen als Extrakt im Data Warehouse:
Jahr-Quartal
Produktgruppe
Verkaufsgebiet
Absatzmenge
1999-1
11
A
2714
1999-1
11
B
4893
1999-1
11
K
667
1999-1
14
A
2209
1999-1
14
B
3288
10
K
4004
...
...
2003-4
...
(DWH-Grafik)
Weiteres EIS-Beispiel: Stillstandzeiten in der Produktion.
Gewünschte Auswertungsdarstellung:
12780
2,1%
1999
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16030
2,3%
13480
2,3%
10600
1,9%
2000
8940
2,5%
2001
2002
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2003
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Tabelle mit Maschinenstatus als Extrakt im Data Warehouse:
Monat
Masch.-Gruppe Status
Dauer (min)
...
2002/09
A
Produktion
2403
2002/09
A
Leerlauf
207
B
Pause
390
2003/01
A
Reparatur
429
2003/01
A
Wartung
405
...
2002/09
...
...
Zeit
OLAP: Online Analytical Processing
OLAP-Würfel
Slicing and Dicing
Würfelzelle
Status
2003/01
330
2002/12
...
2002/09
A
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B
C
D
E
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Masch.-Gruppe
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3 Betriebliche IVS (Übersicht)
3.1 Computer Integrated Manufacturing (CIM)
Zusammenspiel verschiedener Informationsverarbeitungssysteme für
 Steuerung und Überwachung (fertigungs)technischer Aufgaben
und Abläufe
 Unterstützung betriebswirtschaftlich/organisatorischer
Administrations- und Dispositionsaufgaben
Ziele:









Rationelle Fertigung
Hohe Produktqualität
kurze Fertigungs-Durchlaufzeiten
Hohe Termintreue
Hohe gleichmäßige Auslastung der Arbeitsplätze
Hohe Lieferbereitschaft
Flexibilität
Minimale Kapitalbindung
...
CIM
CAD
WZMasch
NC
CAP
Roboter
CNC
Logistik
MaWi
Fe-Pl
Fe-St
DNC
--------------------Technisch----------
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PPS
CAM
M
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---Betriebswirtschaftlich---
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Computer Aided Design (CAD)
Computergestützter Entwurf von Produkten:
Maße, Material, Toleranzen, Bestandteile
Ergebnis: Teiledaten und Stücklisten
Beispiel für Strukturstückliste:
P
2
1
3
A
1
B
4
4
E
2
50
1
D
C
F
H
I
J
2
1
K
L
Mengenabgaben an allen Verbindungslinien.
Eine Baukastenstückliste benennt zu einem Teil seine unmittelbar
untergeordneten, einschließlich Mengenangaben.
Die Baukastenstückliste von P umfaßt A,B,C. Die von J umfaßt K und L.
Überg. Teil Unterg. Teil Menge
P
A
1
Die operative DB enthält in
P
B
3
Tabellenform alle elementaren
P
C
2
Baukastenstücklistenbeziehungen.
A
D
1
A
E
1
Zusätzlich gibt es eine Tabelle,
A
F
4
die zu jedem Teil die erforderlichen
B
H
50
Einzelangaben enthält.
C
I
4
C
J
2
J
K
1
J
L
2
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Computer Aided Planning (CAP)
Computergestützte Festlegung von Fertigungsabläufen, z.B. zur
Herstellung von Endprodukt P aus den untergeordneten Teilen A, B. C
oder von B aus dem Rohzustand H.
Ergebnis: Arbeitspläne; zu jedem im Unternehmen hergestellten Endund Zwischenprodukt gibt es einen Arbeitsplan.
Jeder Arbeitsplan enthält Reihenfolge von Arbeitsgängen, die zur
Herstellung des Teils erforderlich sind, dem er zugeordnet ist.
Jeder Arbeitsgang enthält Angaben zu:
 Zeitbedarf (Rüst-, Stück-, Übergangszeit)
 Arbeitsplatz
 Werkzeug
 Zu verwendendem untergeordnetem Teil laut Stückliste
 Bei NC-Maschinen: Programm
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Computer Aided Manufacturing (CAM)
Festlegung der technischen Fertigungsverfahren und der
Logistik.
Numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen (NC = Numerical
Control).
3 Generationen:
NC –Maschinen (automatisches Bohren, Drehen, Fräsen, ...)
Individuelle Programmiersprachen, Steuerung über
Lochstreifen.
CNC: Computerized NC:
Programmierung an der Maschine (jede einzeln),
Makrosprachen.
DNC: Direct NC:
Steuerung mehrerer Maschinen durch einen Computer.
Innerbetriebliche Logistik:
Materialfluß
Flexible Fertigungszellen
Hochregallager
...
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3.2 Produktionsplanung und –steuerung
Materialwirtschaft
o Lagerhaltung
o Materialbedarfsplanung
 Fertigungsplanung
o Terminplanung
o Kapazitätsabgleich
 Fertigungssteuerung
o Wekstattplanung
o Fertigungsauftragsüberwachung
Lagerhaltung:
 Führen der Bestände (Lager, Werkstatt, Bestell-/Vormerkbestände)
 Erfassen der Zu- und Abgänge
 Bewertungen
 Inventur
Bei manchen Autoren/Systemen gehört zur MAWI auch
Beschaffung/Einkauf:
 Bestelldisposition
 Bestellverwaltung/-überwachung
 Wareneingang
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3.3 Materialbedarfsplanung
Ausgangsdaten hierfür sind die Primärbedarfsdaten (PB).
Absatzprogramm (AP) -> Produktionsprogramm (PP) -> PB
AP: Festlegung (Bereich Absatz), welche Endprodukte in welchen
Mengen und zu welchen Zeiten in Zukunft verkauft werden sollen.
Planungshorizont z.B. 1 Jahr.
PP: Festlegung (Bereich Absatz unter Beteiligung des Bereichs
Produktion), welche Endprodukte in welchen Mengen und zu welchen
Zeiten in Zukunft produziert werden sollen. Planungshorizont i.d.R. wie
beim AP.
Gründe für mögliche Abweichungen PP von AP:
 Kapazität der Produktionsanlagen erfordert „Strecken“ der
Produktion (z.B. für Saisonprodukte)
 Produktion muß früher liegen als Absatz
 Zukauf von Produkten
PP (enthält Soll-/Planmengen, geschätzte Mengen) wird ergänzt um
konkrete Kundenaufträge und führt zu Primärbedarf.
Ein Primärbedarf: PB (Endprodukt-ID, Menge, Bedarfstermin) wird also
im allgemeinsten Fall gebündelt aus der zum betreffenden Termin
geplanten Produktionsmenge und aus einem oder mehreren
Kundenaufträgen.
PB-Daten werden i.d.R. für einen kürzeren Zeitraum (Planungshorizont)
festgelegt als AP- und PP-Daten, z.B. für die nächsten Monate.
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Materialbedarfsplanung: Ziel: ausgehend von den
Primärbedarfsdaten, die für die Planungsperiode vorliegen, soll ermittelt
werden:
„Wann werden welche Teile wofür gebraucht?“
1. Welche Teile?
2. In welcher Menge?
3. Zu welchem Termin?
Antworten:
Zu 1.: Stücklistenauflösung anhand der Stückliste des betreffenden
Endprodukts ergibt, welche untergeordneten Teile zur Erfüllung des PB
gebraucht werden.
Zu 2.: Dieselbe Stückliste ergibt auch die benötigte Menge an
untergeordneten Teilen.
Zu 3.: Der Arbeitsplan zum Endprodukt liefert die Zeitangaben, aus
denen berechnet wird, wie lange die Herstellung des PB dauert.
Den Bedarf an untergeordneten Teilen nennt man Sekundärbedarf.
C
B
F
E
D
A
Fert.Zeit laut A-Plan
für SB von A bzw. B,C
Fert.Zeit lt A-Plan
für PB von P
Zeitachse
Fert.Beg. für SB von A
= SB-Termine f. D,E,F
Fert.Beg. für PB von P
= SB-Termine f. A,B,C
Analog für untergeordnete Teile von B und C.
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PB-Termin für P
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Sek.-Bedarfswerte eines Teils, deren Termine hinreichend dicht
beieinander liegen, werden zu einem Los zusammengefaßt (gebündelt).
Es gibt mathematische (Operations Research) Verfahren zur
Bestimmung von optimalen Losgrößen (Z.B. Andlerformel).
Wenn im obigen Beispiel für A ein weiterer Sekundärbedarf durch
Stücklistenauflösung von einem anderen Endprodukt anfällt, der mit dem
von P ausgelösten gebündelt werden kann, wird der gebündelte SB als
Basis für die SB-Ermittlung von D, E, F verwendet.
Das bedeutet, daß die Fertigungszeit für den SB von A größer wird
(wegen der größeren Stückzahl) und daß die Mengen, die sich für D, E,
F ergeben,ebenfalls größer werden.
Die Losmenge (z.B. von A) wird bis jetzt als Bruttobedarf angesehen,
der mit den Lagerbeständen abgeglichen werden muß:
Brutto – Lagerbestand = Netto.
Erst der Nettobedarf, definiert durch Artikel-ID, Menge, Termin, muß
gedeckt werden und ist die Basis für die weitere Auflösung zu SBWerten von D, E, F.
Die Fertigungszeit für A im Diagramm ist die für die Nettobedarfsmenge
erforderliche Zeit!
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Nicht für alle untergeordneten Teile wird der Bedarf als Sekundärbedarf
über die Stücklistenauflösung ermittelt.
Häufig benötigte Teile werden auf Vorrat hergestellt oder eingekauft.
Der Bedarf für diese Teile wird statistisch ermittelt oder bei
Unterschreitung einer Bestandsgrenze festgestellt.
Auch hierfür gibt es die Losgrößenoptimierung.
Bei solchen Teilen sagt man, sie werden verbrauchsgesteuert oder
programmgesteuert disponiert.
Die Teile, deren Bedarf als SB durch Stücklistenauflösung ermittelt wird,
werden bedarfsgesteuert disponiert.
Ein verbrauchsgesteuert diponiertes Teil kann seinerseits in seiner
Stückliste untergeordnete Teile besitzen, die bedarfsgesteuert disponiert
werden.
Ebenso kann ein bedarfsgesteuert disponiertes Teil untergeordnete Teile
besitzen, die verbrauchsgesteuert disponiert werden.
Egal, wie ein Nettobedarf zustandegekommen ist: er muß gedeckt
werden.
Dies geschieht bei Eigenfertigungsteilen durch einen Fertigungsauftrag
(FA), bei Kaufteilen (Fremdbezugsteilen) durch einen
Beschaffungsauftrag (BA).
Die Materialbedarfsplanung liefert als Ergebnis für ihren
Planungszeitraum die Nettobedarfswerte (Bedarfs- oder
verbrauchsgesteuert ermittelt), für alle Teile, deren Bedarfstermine im
Planungszeitraum liegen.
Die NB-Werte gehen entweder als FA an die Fertigung oder als BA an
die Beschaffung.
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3.4 Fertigungsplanung
Die Fe-Planung übernimmt die FA von der MAWI.
Jeder FA : Teil-ID, Menge, Bedarfstermin (als vorgegebener
Fertigstellungstermin).
Die FA sind vernetzt (Vorgänger, Nachfolger).
FA3
FA6
FA5
FA14
FA9
Was bedeutet eine Vorgänger-Nachfolger-Beziehung?
Warum kann ein FA mehrere Nachfolger haben?
Nicht jeder FA ist vernetzt. Warum?
Jeder FA gehört zu einem Teil. Im FA-Netz kann es mehrere FA zu
demselben Teil geben. Warum? Unterschiede?
Die Fe-Planung terminiert die FA arbeitsganggenau unter
Berücksichtigung der (beschränkten) Kapazitäten der Arbeitsplätze.
Dabei können von der MAWI vorgegebene Fertigungsendtermine
geändert werden. Warum?
Der Planungshorizont der Fe-Planung ist i.d.R. kürzer als der der MAWI.
Wenn die Fe-Planung einen FA geplant hat, kann dieser nicht mehr von
der MAWI geändert werden (es könnte sich z.B. eine nachträglich
Bündelung mit einem neuen Bedarf ergeben).
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3.5 Fertigungssteuerung
Der Planungshorizont der Fe-Steuerung ist i.d.R. noch kürzer als der der
Fe-Planung, z.B. eine Woche.
Die Fe-Steuerung legt die genauen Daten für die Werkstatt/den
Fertigungsbetrieb fest und erstellt alle Unterlagen, die die dort tätigen
Personen benötigen und die für die Arbeitsplätze erforderlich sind.
Was für Daten könnten das sein?
Sie nimmt über die Betriebsdatenerfassung (BDE) Rückmeldungen über
Ist-Termine und Ist-Mengen entgegen. Sie werden bei der Fe-Steuerung
für das folgende Zeitintervall berücksichtigt.
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3.6 CIM-Übersicht und Zusammenfassung
PBVerw.
PP
Teile
PB
CAD
Bestä
nde
Stüli
MAWI
CAP
BA
FA
A-Pläne
FePlanung
CAM
APlätze
Fe-Steuerung
Fertigung
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BDE
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3.7 IV-Systeme in Handelsunternehmen
Warenwirtschaft
Beschaffung
Bestellwesen
Lagerhaltung
Bestandsverwaltung
Wareneingang
Verkauf
Abwicklung
Bestandsbewertung
Bedarfsermittlung
Die WaWi-Systeme haben Schnittstellen zu FiBu usw.
Kreislauf der Funktionen:
Wareneingang
Lagerung
Bestellung
Verkauf
Disposition
Ziele:
 Geringe Kapitalbindung
 Hohe Lieferbereitschaft
 Genaue und aktuelle Info über Umsätze Bestände, Ladenhüter,
Renner, ...
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POS- Systeme (Point of Sale), Scanner-Kassen, Elektronische Kassen
im Einzelhandel:
EAN
Gewicht
Scanner
Konto,PIN
Waage
Kartenlesegerät
Anzahl
Tastatur
Kasse
Bank
Verbindung
Beleg
i.A. über Filialrechner
EAN
Preis
Menge
Text
Datum
DB
Aktualisierung
Bestand, Umsatz, ...
EAN: Europäische Artikelnummer
13 Stellen: 2 Land, 5 Betrieb/Hersteller, 5 Produkt, 1 Prüfziffer
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3.8 Unternehmensplanung
Untern.leitung
Plan
Ist
Finanz
Plan
Ist
Durchführung
Prod.
Vertrieb
Plan
Ist
Marktverhalten
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Einkauf
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4 Architektur und Struktur von IVS
4.1 Ablauf- und Expertensysteme
Wissensbasierte Systeme:
 Sprachverarbeitung
 Bildverarbeitung
 Mustererkennung
 Robotik
 Deduktionssysteme
 Neuronale Netze
 Expertensysteme
 Fallbasiertes Schließen
4.2 Architektur von IVS
Systemtheoretische Betrachtung eines Systems:
 Wirkungsbezogene Betrachtung: „nach außen“
 Strukturbezogene Betrachtung: „nach innen“
Systemarchitektur ist die Betrachtung nach innen:
 Bestandteile (Komponenten)
 Funktionen der Bestandteile
 Schnittstellen zwischen Funktionen
 Schnittstellen zwischen Funktionen und Außenwelt
Aussagen zur Architektur beziehen sich auf
 Hardware
 Software
 Daten
Früher (vor 30 Jahren) waren alle Systeme monolothisch auf einem
Computer installiert; heute sind die meisten als verteilte Systeme
installiert.
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Andere „Dimensionen“ der Architektur: Schichtendarstellungen:
 Client-Server: 2, 3, 4 Schichten (Tier)
 ANSI/SPARC-Architekturmodell für Datenbanksysteme
 OSI-Architekturmodell für Telekommunikationssysteme
 Hardware-Architektur
 Betriebssystem-Architektur
„Offene“ Architekturen/Systeme: Standardisierte (wenigstens
veröffentlichte) Schnittstellen.
Beispiel: ODBC als Standard-Schnittstelle für Zugriffe zu beliebigen
Datenhaltungssystemen.
Umsetzung dieser Zugriffe mittels ODBC-Treiber in (z.B.) SQL.
Fortentwicklung dieses Gedankens: Komponententechnik:
Alle SW-Komponenten werden in Form vorgefertigter Komponenten
eingesetzt mit definierten Funktionen und Schnittstellen.
Ziel: Neue IV-Systeme werden durch Montieren dieser Komponenten
zusammengesetzt.
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4.3 Client-Server-Modelle
Client:
SW-Komponente, die „Service“ von Server anfordert.
Server:
SW-Komponente, die Service (Funktionen) beliebig vielen Clients
anbietet.
Bsp.: DB-Server, Drucker-Server
Auftrag
Client
Server
Rückmeldung
HW
HW
Client
HW
Client
Server
Client
Server
Client
Server/
Client
Client
Server/
Client
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Client
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Server
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Trennung der Funktionalitäten, z.B.:
Client
Server
1. Anwendungsprogramm
Datenbanksystem
2. Oberfläche
Anwendungsprogramm
Eingabe/Ausgabe
Nettodatenübertragung
Kombination dieser beiden Trennungsprinzipien ergibt 3 (oder 4)
Schichten (engl.: Tier):
3-Tier
4-Tier
Darstellung
Darstellung
Verarbeitung
Verarbeitung 1
Datenhaltung
Verarbeitung 2
Datenhaltung
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4.4 Verteilte Anwendungssysteme
Für die Ausführung einer Anwendungsfunktion (oder mehrerer im
Gesamtsystem) werden weitere Funktionen benötigt, die auf anderen
Knoten implementiert sind.
Knoten = Rechner im Netz.
Beispiel:
CAP
PPS
MAWI
CAD
APläne
Vertrieb
Teile
Stüli
QS
Kunden
Aufträge
PB
FA
Beständ
e
QSDaten
Bsp.: Kundenauftragserfassung (Vertrieb) benötigt Bestandsprüfung
(MAWI)
KA-Erf. = Client, Best.-Pr. = Server
Jede einzelne Kommunikation zwischen Anwendungsfunktionen kann
als Client-Server-Beziehung gesehen werden.
Verteilte Systeme sind i.A, historisch gewachsen; nur selten werden sie
„auf der grünen Wiese“ entworfen
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5 Management von IVS
5.1 Auswahl von Systemkomponenten
Auswahlprozeß
Nutzwertanalyse
5.2 Inbetriebnahme/Einführung von IVS
Einführungsvorbereitung:
 Entscheidung Einführungsmethode:
Direkt-Einführung
Parallel-Einführung
Probe-Einführung
Stufen-Einführung
 Einführungsplanung
 Bereitstellung
 Schulung
 Information
 Einführungssicherung
Rückkehrplanung
Reduktionsplanung
Notsystemplanung
Datenübernahme
Systemanlauf
Systemkontrolle
 Qualitätssicherung der Einführung
 Qualitätssicherung des Systems
 Einführungsprotokoll
 Abschlußbericht
5.3 Organisation des Einsatzes von IVS im Unternehmen
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5.4 Wartung und Pflege von IVS
Anlässe:
 Fehler
 Modifikationen/Neue Versionen der Basis-Software (BS, DBS, TS,
Compiler, ...)
 Neue Funktionen
 Neue Schnittstellen
 Größere Datenmengen
 Performance-Probleme
 Gesetzesänderungen
 Änderungen der Benutzeranforderungen
 Firmenübernahme
 Stand der Technik: Neues System
70% der Entwicklerkapazität werden durch Wartung/Pflege gebunden!
Lebensspanne (Life cycle) eines IVS:
Idee Entwicklung Einf.
2 Mon 2-3 Jahre 6 Mon
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Nutzung
10 Jahre
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6 Neue Entwicklungen/Modernes
6.1 Geschäftsprozesse
Ein Geschäftsprozeß (GP, Business Process, Workflow) ist im
betrieblichen Geschehen eine zusammenhängende Bearbeitungseinheit,
die durch ein Ereignis (oder durch eine Kombination von Ereignissen)
ausgelöst wird und ein (im betrieblichen Sinn erforderliches) Ergebnis
(oder mehrere Varianten eines Ergebnisses) erzeugt.
Beispiele: Auftragsbearbeitung von Auftragseingang bis –bestätigung
bzw. –ablehnung. Immatrikulation von Anmeldung bis Ausgabe der
Studienbescheinigung.
Anfang und Ende eines GP sind nicht fest definiert, sondern werden im
Rahmen der jeweiligen Sicht sinnvoll festgelegt.
Ein GP besteht aus Arbeitsschritten (Funktionen, Vorgängen,
Operationen), die zeitlich/logisch voneinander abhängen. Sie laufen in
einfachen Fällen linear ab, meistens mit Verzweigungen und Schleifen.
Beispiel Bestellabwicklung:
6
1
2
3
9
5
4
10
7
8
11
1
Bestellannahme
7
Transport
2
Int. Auftragsvergabe
8
Zahlungseingang
3
Kommissionierung
9
Lieferscheinerstellung
4
Bereitstellung/Kontrolle 10 Disposition
5
Verladen
6
Fakturierung
11 Nachbestellung
Für jeden Arbeitsschritt sind diese Fragen wichtig:
 Wer führt sie aus? (Person, Rolle, organisatorisch Einheit)
 Was ist sein Inhalt? (verbale/formale Beschreibung)
 Wie/womit wird er ausgeführt? (Softwaremodul, Arbeitsanweisung)
 Welche Daten werden wie benötigt? (Datenmodell, -träger)
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 Was löst seine Ausführung aus? (Abhängigkeit von anderen Schritten
bzw. von externen Ereignissen)
 Wie wird die Korrektheit seiner Ausführung überwacht?
(Qualitätskontrolle)
 Welche Kennzahlen sind zur Beurteilung wichtig? Wie werden sie
gemessen? (Einzelwerte, Statistiken)
Für den GP insgesamt sind diese Fragen wichtig:
Welche Kennzahlen sind zur Beurteilung des GP wichtig? Wie werden
sie gemessen? (Einzelwerte, Statistiken)
Wie kann der Bearbeitungsstatus ermittelt werden?
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6.2 Workflowmanagement
Worklow-Management (Vorgangssteuerung, vgl. Stahlknecht) ist die
Steuerung des Arbeitsablaufs zwischen allen an der Bearbeitung eines
Geschäftsprozesses beteiligten Arbeitsplätzen bzw. Personen.
WF-Managementsysteme unterstützen dies, indem sie an jedem
beteiligten Arbeitsplatz
 das zu bearbeitende Dokument
 die damit auszuführenden Tätigkeiten
 die anschließend erforderlichen Maßnahmen
 alle benötigten Unterlagen und Daten
aus Datenbanken holen und am Bildschirm anzeigen sowie die jeweils
benötigte Software starten und nach Beendigung der Bearbeitung alle
benötigten Informationen an den nächsten Arbeitsplatz weiterleiten.
WFMS-Beispiel Reisekostenabrechnung:
Ausfülllen
Geneh
-migen
Reisender
Chef
Bearbeiten
Finanz-MA
RK-Abrechnungssystem
DBS
Auszah
-len
Finanz-MA
Buchh.System
DBS
DB
Ablegen
Sekretär
ArchivSystem
DMS
DB
El.Ablage
Je Funktion: Lesen (Holen), Bearbeiten, Speichern (Ablegen),
Weiterleiten.
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Dokumenten-Managementsystem (DMS):
 Speicherung von (elektronischen) Dokumenten: z.B. auf optischen
Speicherplatten
 Zuordnen der Dokumente zu und Verknüpfen mit (codierten) Daten
in Datenbanken
 Wiederauffinden (Retrieval) der Dokumente über
Hierarchisch geordnete Verzeichnisse
Suchbegriffe (Deskriptoren)
Verknüpfungen mit DB-Info
 Anzeige der Dokumente, ergänzt um DB-Info
 Geänderte/ergänzte Rückspeicherung nach Bearbeitung
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Literatur (Auswahl)
(Im Zweifelsfall jeweils die neueste Auflage)
Bleimann, Udo; Dippel, Dieter; Turetschek, Günter; Wente, Klaus W.:
Betriebsinformatik, Informationsverarbeitungssysteme in Unternehmen und
Verwaltungen, Hanser 1989
Hansen, Hans Robert; Neumann, Gustav:
Wirtschaftsinformatik I, 9. Auflage, UTB 802 Fischer 2005
Mertens, Peter:
Integrierte Informationsverarbeitung 1, Administrations- und
Dispositionssysteme in der Industrie, 10. Auflage, Gabler 1995
Mertens, Bodendorf, König, Picot, Schumann:
Grundzüge der Wirtschaftsinformatik, 87. Auflage, Springer 2003
Scheer, August W.:
Wirtschaftsinformatik, Referenzmodelle für industrielle Geschäftsprozesse,
7. Auflage, Springer 1997
Scheer, August W.:
EDV-orientierte Betriebswirtschaftslehre, 4. Auflage, Springer 1990
Schwarz, Jochen:
Einführung in die Wirtschaftsinformatik, 5. Auflage, NWB 2000
Specht, Olaf:
Betriebswirtschaft für Ingenieure und Informatiker, 5. Auflage, Kiehl 2000
Stahlknecht, Peter, Hasenkamp, Ulrich:
Einführung in die Wirtschaftsinformatik, 10. Auflage, Springer 2001
Steinbuch, Pitter A.:
Betriebliche Informatik, 7. Auflage, Kiehl 1998
Steinbuch. Pitter A., Olfert, Klaus:
Organisation, 12. Auflage, Kiehl 2003
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Informatik im Unternehmen
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Glossar zu „Informatik im Unternehmen“
Begriff
Absatzprogramm
Administrations-/
Dispositionssystem
Arbeitsgang
Arbeitsplan
Bedarfsgesteuerte
Disposition
Beschaffungsauftrag
Betriebsdatenerfassung
Bruttobedarf
Client / Server-Modell
Computer Aided Design
Computer Aided
Manufacturing
Computer Aided Planning
Computer Integrated
Manufacturing
Computerized
Numerically Control
Prof. Dr. Dieter Dippel
Abk.
Beschreibung
AP
In einem Absatzprogramm wird monats- oder quartalsgenau festgelegt,
welche und wie viele Endprodukte in Zukunft verkauft werden sollen.
Die Planung erfolgt meist für ein Jahr und wird regelmäßig für die
jeweils nächsten 12 Monate aktualisiert.
Administrationssysteme wickeln Routinearbeiten mit großen
Datenmengen ab. Dispositionssysteme treffen kurzfristige
Entscheidungen selbständig oder sie schlagen sie dem Nutzer vor.
AG
Ein Arbeitsgang ist ein Arbeitsschritt des Arbeitsplans. Er legt fest, an
welchem Arbeitsplatz (Maschine) das Teil bearbeitet wird, sowie die
erforderlichen Rüst-, Stück- und Übergangszeiten
A-Plan Der Arbeitsplan legt die Folge von Arbeitschritte für die Herstellung
eines Teils fest..
Bei der bedarfsgesteuerten Disposition wird die benötigte Menge eines
Teils durch Stücklistenauflösung aus dem Bedarf seines übergeordneten Teils ermittelt, bei Endprodukten aus den Kundenaufträgen.
BA
Beschaffungsaufträge werden genau wie die Fertigungsaufträge (FA)
von der Materialwirtschaft (MAWI) entweder verbrauchsgesteuert oder
bedarfsgesteuert geplant Sie werden an den Einkauf übermittelt und –
ggf. modifiziert – an Lieferanten weitergegeben. Jeder BA enthält die
Identifikation des Produktes, die zu beschaffende Menge und den
Bedarfstermin
BDE Unter der Betriebsdatenerfassung versteht man die Erfassung von
Fertigungs- und anderen Betriebsdaten im Rahmen der Produktion bzw.
Produktionsplanung und Steuerung . Die gesammelten, gespeicherten,
aktualisierten und ausgewerteten auftragsbezogenen (z.B.
Produktionszeit), maschinenbezogenen (z.B. Unterbrechungszeit),
mitarbeiterbezogenen (z.B. Anwesenheitszeit) sowie materialbezogenen
(z.B. Materialverbrauch) Daten fließen als Rückmeldungen in das
Produktionsplanungs- und Steuerungssystem (PPS) ein und werden
statistisch ausgewertet.
BB
Der Bruttobedarf ist der Gesamtbedarf eines Teiles, ohne Abgleich mit
den Lagerbeständen und schon etwaigen laufenden Bestellungen.
Ein Client ist eine Software-Komponente, die Service (Ressourcen,
Daten und Dienste) von einem Server anfordert. Ein Server ist ebenfalls
eine Software-Komponente, die Service beliebig vielen Clients zur
Verfügung stellt (z.B. Datenbankserver, Printserver). Alle Komponenten
müssen miteinander vernetzt sein.
CAD Computergestützter Entwurf von Erzeugnissen inklusive der
notwendigen Berechnungen. Die gewonnenen Daten fliessen dann in
Form von Teiledaten und Stücklisten in den CIM- Prozess ein. CAD
bezeichnet somit einen fertigungstechnischen Aspekt des CIM.
CAM Bestandteil des CIM. Umfasst die computerunterstützte Festlegung von
Fertigungsverfahren. Darunter fallen die direkte Steuerung von NC
(Numerical Control)- Werkzeugmaschinen, sowie die Bearbeitung
logistischer Probleme im innerbetrieblichen Rahmen.
CAP Bestandteil des CIM. Computerunterstützte Planung der Arbeitspläne,
d.h. der Arbeitsgänge und ihrer Reihenfolge zur Herstellung eines
Endprodukts. Dazu gehören Programmen für NC-Maschinen, sowie die
Einteilung von Arbeitsplätzen.
CIM
Informatik-Konzept mit dem Ziel, betriebswirtschaftlich-organisatorische
mit technischen Anwendungen zu verknüpfen bzw. diese in ein System
zur Steuerung aller Produktionsabläufe zu integrieren.
CNC Eine CNC-Maschine ist eine Werkzeugmaschine, die durch einen
Computer gesteuert wird. Jede Maschine muss jedoch mittels
Makrosprachen einzeln programmiert werden. Vor der Entwicklung von
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Informatik im Unternehmen
Data Ware House
2
DWH
CNC-Maschinen gab es nur NC-Maschinen.
Unter Data Warehouse versteht man einen Datenbestand, der im
Unternehmen bereitgehalten wird, um entscheidungsrelevante
Informationen schnell und gezielt bereitstellen zu können. Dieser
Datenbestand wird entweder als redundanter und verdichteter Extrakt
aus den operativen Datenbanken - und ggf. aus externen Datenbanken
- gehalten (mit festgelegten Regeln für die Aktualisierung) oder die
geforderten Auswertungen greifen direkt (lesend) auf die operativen oder auf externe - Daten zu.
Das Data Warehouse besteht nicht nur aus diesen Daten, sondern vor
allem aus einem Repository, das alle für seine Nutzung relevanten
Metainformationen enthält. Das Data Warehouse ist somit vergleichbar
mit einem Datenbanksystem und dessen Repository; es unterscheidet
sich davon einerseits dadurch, daß - abgesehen von der Datenaktualisierung - nur lesend auf die Daten zugegriffen wird, und andererseits
dadurch, daß es neben realen Daten, den genannten Extrakten, auch
virtuelle Daten, die operativen und die externen, enthält. Ferner unterscheidet sich das Repository des Data Warehouse von dem eines Datenbanksystems dadurch, daß es zusätzlich zu den Metadaten der realen und der virtuellen Daten auch Regeln und Prozeduren für die Aktualisierung, Benutzerprofile usw. enthält.
Datenbanksystem
DBS
Direct Numerical Control
DNC
Direkteinführung
DokumentenManagementsystem
DMS
Europäische
Artikelnummer
EAN
Executive Information
System
EIS
Fertigungsauftrag
FA
Prof. Dr. Dieter Dippel
Eine Datenbank ist ein zentral verwaltetes System großer Mengen von
Daten, die so gespeichert sind, dass sie mit Hilfe eines Computers auf
dem neuesten Stand gehalten und jederzeit nach verschiedenen
Kriterien durchsucht und ausgewählt werden können.
Datenbanksysteme bestehen einerseits aus den Daten (der Datenbasis)
und andererseits aus einer Software (dem Datenbankverwaltungssystem) die die Daten organisiert und auswertbar macht.
Form des Computer Aided Manufacturing (CAM) bei der mehrere Werkzeugmaschinen, die zumeist zum Drehen, Fräsen, Bohren und Schneiden dienen, zentral über einen Computer gesteuert und programmiert
werden.
Ein neues Informationsverarbeitungssystem (eine neue Systemkomponente) wird zu einem festen Zeitpunkt eingeführt und ersetzt i.d.R ein
altes. Hierbei wird eine gründliche Vorbereitung vorrausgesetzt, da man
sich bei einer Störung auf keine vorhergegangen Einführungskomponenten beziehen kann.
Vorteil: Es werden keine Arbeiten doppelt ausgeführt.
Nachteil: Es gibt i.A. kein Zurück.
Hiermit können Dokumente (z.B. eingescannte Texte, Grafiken, Bilder)
verwaltet und archiviert werden. Solche Systeme sind sinnvoll, wenn
sehr viele Dokumnete anfallen, welche nicht mehr einfach manuell
verwaltet werden können. Ein weiterer Vorteil ist auch die
Versionisierung der jeweiligen Informationen durch das System. Die
Dokumente sind mit anderen Informationen (z.B. in formatierten
Datenbanken) verknüpft. Sie sind i.d.R. auf speziellen Medien archiviert.
Europaweit einheitlicher, und überschneidungsfreier, maschinenlesbarer Balkencode zur Identifikation von Artikeln. Die zwei ersten
Stellen des gebräuchlichen 13-stelligen Codes stehen für das Herkunftsland, die nächsten 5 für die bundeseinheitliche Betriebsnummer, die
nächsten 5 enthalten die individuelle Artikelnummer des Herstellers und
die letzte Ziffer dient als Prüfziffer. Der EAN-Code bildet die Grundlage
für den Einsatz von Scannertechnologie und erleichtert wesentlich die
elektronische Erfassung von Teiledaten.
Ein für Routinearbeiten individuell anpassbares Abfragesystem, das
schnelle und aktuelle Managementinformationen durch
Datenbankabfragen des Data Warehouse oder auch der operativen
Datenbestände liefert. Die Ausgabe der Informationen ist i.d.R. grafisch.
Fertigungsaufträge werden genau wie die Beschaffungsaufträge (BA)
von der Materialwirtschaft (MAWI) entweder verbrauchsgesteuert oder
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Fertigungsplanung
Fe-Pl
Fertigungssteuerung
Fe-St
Finanzbuchhaltung
FiBu
Führungssysteme
Geschäftsprozeß
GP
Informationsverarbeitungssystem
IVS
Lebensspanne
(life cycle)
Losgröße
Materialwirtschaft
(Materialbedarfsplanung)
MAWI
NC-Maschine
Nettobedarf
NB
Paralleleinführung
keine
Point Of Sale
POS
Primärbedarf
PB
Prof. Dr. Dieter Dippel
bedarfsgesteuert geplant . Sie werden an die Fertigungsplanung
übermittelt. Jeder FA enthält die Identifikation des Produktes, die zu
fertigende Menge und den Bedarfstermin. Fertigungsaufträge können
miteinander vernetzt sein.
Terminiert die Fertigungsaufträge (FA) des Betriebs arbeitsganggenau
unter Berücksichtigung der Kapazitätsgrenzen der Produktion.
Die Fertigungssteuerung legt die genauen Daten für den
Fertigungsbetrieb fest und erstellt alle Unterlagen, die die dort tätigen
Personen benötigen und die für die Arbeitsplätze erforderlich sind.
(Werkstattsteuerung). Der Planungshorizont ist i.d.R. noch kürzer als bei
der Fertigungsplanung, z.B. eine Woche.
Die Fertigungssteuerung nimmt über die Betriebsdatenerfassung (BDE)
Rückmeldungen über Ist-Termine und Ist-Mengen entgegen. Diese
werden dann für das folgende Zeitintervall berücksichtigt.
Die Finanzbuchhaltung beschäftigt sich mit der Buchführung mit der
Außenwelt, z. B. Geschäftsberichte. Von der Finanzbuchhaltung werden
auch Zahlungseingänge erfaßt und ggf. Mahnungen erstellt
Als Führungssysteme werden Planungs- und Führungsinformationssysteme bezeichnet. Sie erleichtern Führungskräften die Entscheidungsfindung, indem sie relevante Daten führungsadäquat darstellen,
und arbeiten i.d.R. mit mittel- bis langfristigen Planungsmodellen.
Geschäftsprozesse bestehen aus einer zusammenhängenden Folge
von Tätigkeiten, die zur Erfüllung einer betrieblichen Aufgabe notwendig
sind. Die Tätigkeiten werden von Aufgabenträgern in organisatorische
Einheiten unter Nutzung der benötigten Produktionsfaktoren geleistet.
Unterstützt werden die Tätigkeiten meist durch ein Informationsverarbeitungssystem.
Besteht aus Hard- und Software und organisatorischem Umfeld
inklusive Kommunikationssystem, zur Steuerung und Bearbeitung
betrieblicher Abläufe
Die Lebensspanne eines Informationsverarbeitungssystems umfasst die
Zeit, in der es konzipiert, entwickelt, eingeführt und genutzt wird. Die
Zeit der Nutzung beinhaltet dabei auch die Wartung und Pflege des
Systems. Typischerweise fallen in dieser Zeit die höchsten Kosten und
der höchste Arbeitsaufwand an.
Menge von Teilen, die im Rahmen der Materialwirtschaft disponiert
werden. Sekundär-Bedarfswerte eines Teils, deren Termine dicht
beieinander liegen, werden üblicherweise zu einem „Los“ zusammengefasst bzw. gebündelt. Zur Ermittlung von optimalen „Losgrößen, gibt
es spezielle mathematische Verfahren, z.B. die Andlerformel
Ein wichtiger Teilbereich der Produktionsplanung und -steuerung, der
darauf ausgerichtet ist, die für den Produktionsprozess einer
industriellen Unternehmung benötigten Materialien in der erforderlichen
Menge und zum erforderlichen Zeitpunkt bereitzustellen.
NC: Abkürzung für "Numeric Control" - englische Bezeichnung für eine
numerische Steuerung von Werkzeugmaschinen über Lochstreifen (z.B.
automatisches Bohren, Drehen, Fräsen,...).
Der Nettobedarf wird aus den Bruttobedarf errechnet unter Berücksichtigung des Lagerbestands, der laufenden Fertigung bzw. laufender
Bestellungen und von Reservierungen.
Ein neues Informationsverarbeitungssystem (eine neue Systemkomponente) wird parallel zum alten eingeführt.
Vorteil: Paralleleinführung kann bei Problemen ohne Auswirkungen
nach außen abgebrochen werden.
Nachteil: Hoher personeller Aufwand
POS bedeutet wörtlich übersetzt "Verkaufspunkt". Dies ist der Ort, an
welchem in Handelsunternehmen ein Kassenterminal steht. Hier werden
die verkauften Artikel erfasst (und in ein Warenwirtschaftssystem
eingegeben) und wird ggf. bargeldlos bezahlt.
Die Primärbedarfsdaten sind die Ausgangsdaten für die
Materialbedarfsplanung. Sie kommen i.d.R. aus dem Verkauf und geben
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Probeeinführung
Produktionsplanung und steuerung
PPS
Produktionsprogramm
PP
Sekundärbedarf
SB
Stufeneinführung
Stückliste
Verbrauchsgesteuerte
Disposition
Warenwirtschaft
Workflow-ManagementSystem
Prof. Dr. Dieter Dippel
Stüli
für jedes Teil an, wann wie viele benötigt werden.
Ein neues Informationsverarbeitungssystem (eine neue Systemkomponente) wird ohne Einwirkungen nach außen erprobt (eingeführt).
Vorteil: Geringes Risiko bei Fehlern; Nachteil: Hohe Kosten
Betriebswirtschaftlicher Teil des CIM, der sich mit der Planung und
Ausführung von Fertigungsaufträgen (FA) beschäftigt. Sie gliedert sich
in Materialwirtschaft (MaWi), Fertigungsplanung (Fe-Pl) und
Fertigungssteuerung (Fe-St).
In einem Produktionsprogramm wird – ausgehend vom Absatzprogramm und unter Berücksichtigung der Produktionskapazitäten - monatsoder quartalsgenau festgelegt, welche und wie viele Endprodukte in
Zukunft produziert werden sollen. Die Planung erfolgt meist für ein Jahr
und wird regelmäßig für die jeweils nächsten 12 Monate aktualisiert.
Aus dem Bedarf eines Teils (z.B. aus dem Primärbedarf) ergibt sich
durch Stücklistenauflösung der Bedarf an untergeordneten Teilen als
Sekundärbedarf
Ein neues Informationsverarbeitungssystem (eine neue Systemkomponente) wird nach und nach, Komponente für Komponente eingeführt.
Vorraussetzung: Die Komponenten können (wenigstens teilweise)
unabhängig voneinander agieren.
Vorteil: Risikoreduzierung, Fehler können leichter auf einzelne
Komponenten zurückgeführt werden.
Sie beschreibt, aus welchen und wie vielen Teilen ein (zu produzierendes) Teil besteht.
Die Strukturstückliste beschreibt die gesamte Struktur eines Teils bis zut
untersten Ebene, die Baukastenstückliste nur die jeweils direkt
untergeordneten Teile mit Mengenangaben.
Häufig benötigte Teile (z.B. Kleinteile, die in vielen Großteilen verwendet
werden) werden auf Vorrat hergestellt oder eingekauft. Dies geschieht
durch statistische Berechnung aus Vergangenheitswerten oder bei
Unterschreitung von vorgegebenen Mengengrenzen. Solche Teile
werden verbrauchsgesteuert disponiert.
WaWi Unter Warenwirtschaft versteht man die Steuerung des Warenflusses im
Handelsunternehmen und den damit verbundenen Informationsfluss.
Ziele: das Sortiment bedarfsgerecht an Kundenwünsche anzupassen,
den Lagerumschlag zu optimieren, exakte Daten für die Inventur zu
erhalten sowie um den Personaleinsatz zu planen und Warenverluste
und Auszeichnungsfehler zu vermeiden. Wird die Warenwirtschaft durch
den Einsatz eines Informationsverarbeitungssystems unterstützt, spricht
man von einem Warenwirtschaftssystem.
WFMS Für die Steuerung von Team- und Projektarbeiten werden WorkflowManagementsysteme eingesetzt, darunter verbirgt sich die Organisation
von Arbeitsabläufen, indem Arbeitsprozesse beschrieben und fest
definiert werden. Die Prozesse unterliegen einer definierten
Reihenfolge, teils parallel, teils sequenziell. Ziel ist es, dass die jeweils
anstehende Aufgabe zum richtigen Termin den Bearbeiter mit den
nötigen Informationen erreicht.
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