KEUDELL-GESCHICHTS-KARTEN® 62 Beispielkarten Skizzieren Sie die Vorgeschichte des amerikanischen Bürgerkrieges (1855-1861) Parteienentwicklung frühe 1850er American Party militant fremdenfeindliche Bewegung wegen Masseneinwanderung Spaltung der Demokraten in Nord und Südhälfte 1854 Republikanische Partei reine Nordstaatenpartei, 1856 Lincoln tritt bei (missbilligt zwar Sklaverei Einheit der Nation aber das Wichtigste) bleeding Kansas 1854 Kansas-Nebraska Gesetz: Bev. zukünftiger Staaten im NW sollen selber entscheiden seit 1854 Stellevertreterkrieg zwischen Nord und Süd in Kansas beide Seiten versuchen ihr Gesellschaftsmodell im Kansasterritorium zu verwirklichen Dred Scott-Fall Bundesgericht spricht geflohenem Sklaven Klagerecht ab Schwarze ≠ US Staatsbürger (Heideking) Präsident Buchanan hatte mehrheitlich aus S stammende Richter ermuntert hoffte auf Beruhigung und allgemeine Akzeptanz Gegenteil tritt ein Kein gem Nenner mehr Ansichten über zivilis. Verhalten, Grundwerte, Recht und Unrecht (Dippel) Harper’s Ferry Okt. 1859 John Brown greift Waffenarsenal in Harper’s Ferry an verfehlt Zweck eines Startschusses zum Aufstand wird (von Lees Truppen) gefangengenommen Hinrichtung Browns macht ihn zum Märtyrer Wahl Lincolns Zerstrittenheit der Demokraten (2 Kandidaten) erhöht Lincolns Chancen (Heideking) Ganzer Norden stimmt für ihn (im Süden war er als Kandidat ausgeschlossen) (Heideking) absolute Mehrheit von 180 Stimmen im Ellektorenkolleg 20.12.1860 Austritt South Carolinas aus Union (=“Sezession“), bis Juni folgen alle weiteren Südstaaten „Konföderierten Staaten von Amerika“, J. Davis Präsident, Hauptstadt Richmond (Anerkennung durch England und Frankreich) KEUDELL-GESCHICHTS-KARTEN® 63 Beispielkarten Skizzieren Sie die Ursachen des amerikanischen Bürgerkrieges (1861 – 1865) Wirtschaftliche/gesellschaftliche Unterschiede´ N (= Schutzzölle) und S (Angst vor Gegenzöllen und verteuerte Industrieanlagen) N Aufbau eigener Industrie (Einwanderer kommen in den fortschrittlicheren N freiheitlich, progressivere Denkart stärker), Abschirmung vor engl. Konkurrenz S landw. Monokulturen, auf Export nach Europa angewiesen (Offenhalten der Märkte) Expansion N und S rivalisieren um Gestaltung der polit-soz Ordnung der Westgebiete 2 Senatoren pro Staat Beeinflussung der Machtbalance in Washington bei Lincolns Wahl stehen 36 Senatoren der sklavenfreien Staaten gegen 30 Streit um Kriegsbeute gegen Mexiko beschleunigt Gegensätze Abhängigkeit des S von Reedern des N (diktieren Frachtpreise) S fühlt sich als Kolonie des Nordens Klischee und Selbstverständnis N sieht S lazy South (geringe Arbeitsmoral), Southern pride (übertriebener Sinn von verletzter Ehre), violent South (geringe Hemmschwelle zur Gewalt, Duelle) (Adams) S sieht sich Southern gentleman (christl. Tugenden, Vaterlandsliebe, Opferbereitschaft), Southern belle (Schutz und Achtung der Frauen und Sklaven) Sklavenfrage Norden lehnt mehr und mehr ab (v.a. Abolitionisten) aber: Sklavenfrage ist Sache der Einzelstaaten prinzipielle Frage um Macht der Zentralregierung (Adams) Zentrale Ursache (Heideking) Anlaß 12.4.1961 34stündiger Beschuss des Bundesforts Sumter (vor Hafeneinfahrt von Charleston) Lincoln nahm Fort als Testfall würde South Carolina Nachschub erlauben, könne dies Indiz für Einlenken sein (Dippel) KEUDELL-GESCHICHTS-KARTEN® 64 Beispielkarten Skizzieren Sie den Verlauf des amerikanischen Bürgerkrieges (1861 – 1865) (I) Umwerben der sklavenhaltenden Grenzstaaten (border states) für N Missouri (v.a. durch Deutsch-Amerikaner unter C. Schurz), Kentucky, Maryland (überragende Bedeutung wegen Hafen Baltimore und Flottenakademie in Annapolis), Delaware (Heideking) Maryland geogr zur Verteidigung Washingtons wichtig Linclon schränkt Grundrechte ein und geht hart gegen Sezessionisten vor, Staat wird für N gesichert (Heideking) Sklavenhalterstaaten als Verbündete des N L betont immer wieder: Krieg nur zur Wiederherstellung der Union geführt (Heideking) für S Virginia (versorgt CSA mit Hauptstadt Richmond und fähigen Generälen, u.a. Lee, Abspaltung des zum N gewandten West Virginia), Arkansas, Tennessee, North Carolina (Heideking) Kräfteverhältnis N:S 23 Staaten mit 20 Mio.:11 Staaten mit 6 Mio. Bev., enorme techn Unterlegenheit des S Seeblockade zerstört Wirtschaft des S vollends Starke Geschlossenheit im S <> Lincoln gegen verschiedene republik. Fraktionen im Kongreß einerseits und „Friedensdemokraten auf Einzelstaatenebene andererseits (Heideking) große milit. Talente wie Lee und „Stonewall“ Jackson <> unfähige Generäle des N (Heideking) S kann auf Zeit spielen (in Defensive), N muss S erobern (Offensive) (Dippel) Kalkül des Südens so lange wehren bis im N Preis für Unterwerfung des S zu hoch empfunden wird (Adams) engl./franz. Kriegsunterstützung wahrscheinlich engl. Textilfabriken auf ihre Baumwolle angewiesen, F hofft auf Schwächung der USA zu Gunsten franz. Aspiration auf Mexiko (Heideking) Fehler a) ertragreiches Jahr 1860 hatten engl. Vorratslager gut gefüllt, b) Lieferungen aus Indien und Ägypten, c) engl. Furcht vor Krieg gegen US Flotte, d) kein europ. Staat wagt Einmischung bevor nicht auch E Partei ergreift KEUDELL-GESCHICHTS-KARTEN® 65 Beispielkarten Skizzieren Sie den Verlauf des amerikanischen Bürgerkrieges (1861 – 1865) (II) Kalkül des Nordens Blockade des S aber: Schiffe reichen zunächst nicht für 5.600 km Küste (Adams) 22.9.1862 Emanzipationserklärung (1.1.1853) (Sklaven der border states ausgeschlossen) Krieg kann nur unter Banner der Sklavenbefreiung gewonnen werden (Heideking) signalisiert N,dass Opfer gerechtfertigt seien ehemalige Sklaven können als Soldaten rekrutiert werden (v.a. 54. Massachusetts Regiment glorreich) 200.000 schwarze Soldaten verschiebt milit. Kräfteverhältnis (Heideking) erschwert außenpolit. Emanzipation kann nicht Vorwurf riskieren man greife zum Erhalt der Sklaverei ein leitet radikale Phase ein Kampf kann nur mit Zerstörung des unterl. Systems enden Gesicht des Krieges erster moderner (totaler) Krieg v.a. im letzten Jahr: verbrannte Erde der Unionstruppen Landkrieg 1850 Schussgenauigkeit auf 400m erhöht (Kavallerieangriffe = Selbstmord) Schützengraben, Eisenbahn, Seekrieg Tauchboote mit Torpedos, gepanzerte Dampfschiffe (Merimac) KEUDELL-GESCHICHTS-KARTEN® 66 Beispielkarten Skizzieren Sie den Verlauf des amerikanischen Bürgerkrieges (1861 – 1865) (III) Schlachten Kompromissbereitschaft Lincolns (will nur die Einheit erhalten) Lincoln erklärt Region zum Aufstandsgebiet und verlangt von Einzelstaaten 75.000 Milizionäre Erfolge des Südens 1861/62 Bull Run, 1862 Fredericksburg, 1863 Chancellorsville 17.9.1862 Antietam (blutigste Schlacht) Vorteil für N, E/F werden abgehalten CSA anzuerkennen 1.1.1863 Aufhebung der Sklaverei durch Lincoln Unionssiege 4.7.1863 Gettysburg (Lee wollte Union auf ihrem Territorium schlagen, bricht Offensivkraft, nur noch Schutz von Richmond möglich) 4.7.1863 Vicksburg (Mississippi kommt vollends unter Unionskontrolle CSA in 2 Hälften gespalten) 1864 Grant greift unaufhörlich an (ohne Rücksicht auf eigene Verluste), 2.9.1864 Atlanta erobert, Shermans „Marsch ans Meer“ (Vernichtungsfeldzug zur Demoralisierung des S) Auflösung der CSAArmeen (Heideking) 9.4.1865 bedingungslose Kapitulation (Appomattox Court House) verhindert Guerillakriege Grant entlässt Truppen auf Ehrenwort hin nicht weiterzukämpfen, Offiziere dürfen Säbel behalten (Heideking) KEUDELL-GESCHICHTS-KARTEN® 67 Beispielkarten Skizzieren Sie die Folgen des amerikanischen Bürgerkrieges (1861 – 1865) Warum hat Süden verloren? erdrückende Überleg. des N Mobilisierung der Menschenreserven der CSA war gescheitert (Dippel) Unvermögen ausländische Unterstützung für eigene Sache zu bekommen (Dippel) Person Lincolns unbeugsame Entschlossenheit, interne Kompromisslosigkeit, Weitblick (Dippel) heutige Forschung Ausgang des Krieges hängt bei turning points in der Schwebe (Antietam, Gettysburg, Atlanta) (Heideking) Verluste „erste moderne Krieg“ der Neuzeit Truppenstärke, Bewaffnung, Kriegsführung, enorme Verluste 650.000 Tote mehr als im 1WK + 2WK zusammen (durch: Epidemien, Kriegsgefang.) ¼ der kriegstauglichen Männer im S waren umgekommen massive Zerstörungen der Infrastruktur im S 2/3 des Vermögens im S langfristige Folgen wirtschaftl. Aufschwung unter Führung des Nordens (durch Krieg wirtschaftl. Impulse) Gefühl der Demütigung auch durch häufig arrogante, verständnislose Besatzungszeit „moderne Prinzipien“ und Lebensformen des N wird kultureller mainstream der USA (Heideking) Grundlage für Erkämpfung der gesellschaft. Gleichstellung durch Minderheiten Rückgang der wirtschaftl. Bedeutung (Baumwollprod. nach Ägypten/Indien) des S (Verarmung) aus Sklavenfrage wird Rassenfrage Rassentrennung in meisten öffentlichen Bereichen Vergangenheitsbewältigung durch den Süden Südstaatenfarmer tragen zum wirtschaftlichen Aufschwung des ganzen Landes bei (Adams) Sklaverei sei nicht so schlimm gewesen (Fürsorge für Kinder und Alte) Civil War ≠ Landesverrat sondern ehrenhafte Verteidigung der Heimat gegen Invasion aus Norden Wiederaufbau des Südens 1865-1877 unter Unionstruppen war Besatzungsregime/Fremdherrschaft Nachdenken über kollektive Schuld, über Rassenwahn und Versagen der Eliten in anderen Regionen, die sich als Sieger identifizieren fehlt diese Sensibilität für Schuld, Versagen und Niederlage (Adams)