Der amerikanische Bürgerkrieg - Traumfaenger

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Der amerikanische
Bürgerkrieg
Teil 1: Amerikanischer Bürgerkrieg - Entstehung
Darstellung einer Schlacht in der
Westernstadt Eldorado in Templin
im Rahmen des Reannactments
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Wissenswertes
Bei einem Besuch im Eldorado (Templin) im Mai
2010 wurde ich von Soldaten des Amerikanischen
Bürgerkrieges überrascht. Auf Nachfrage was
dieses Schauspiel zu bedeuten hat, wurde mir
erläutert, dass hier ein Civil-War Reenactment
stattfindet, was nichts anderes bedeutet, als
dass verschiedene Szenen des Amerikanischen
Bürgerkrieges nachgestellt werden. Das alles
hatte mein Interesse an dem Thema geweckt
und ich begann mich schlau zu machen. Ich
habe dabei festgestellt, dass es hierüber sehr viel
Material in Form von Büchern, Filmen, Artikeln
und Seiten im Internet gibt. Ich weiß auch, dass
sich viele Leser für diesen Teil der amerikanischen Geschichte interessieren und so wollen
wir Euch in den nächsten Ausgaben ausführlich
darüber berichten.
Wolfgang Sahr
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Der amerikanische Bürgerkrieg nimmt
auch heute noch, 145 Jahre nach seinem Ende, einen großen Stellenwert in
der Geschichte der Vereinigten Staaten
von Amerika ein. Tausende Amerikaner
treffen sich regelmäßig um über den
Krieg zu diskutieren. Jedes Jahr besuchen Hunderttausende die nationalen
Gedenkstätten wie Antietam, Gettysburg,
Chickamauga, Vicksburg, Shiloh und Fort
Sumter. Zusätzlich veranstalten Tausende
von Geschichtsenthusiasten jedes Jahr
sogenannte „Civil War Reenactments“,
indem sie das spartanische Leben im
Kriegscamp nachempfinden und den
Ablauf von berühmten Schlachten mit
Gewehr und Schwarzpulver nachspielen.
Die Gegensätze beider kriegsführenden
Parteien gehen auf die Staatsgründung
der Vereinigten Staaten zurück. Die
Sklaverei wurde durch die Verfassung
dort geschützt, wo sie bereits existierte.
Wegen der Regelung, dass die Anzahl
der Abgeordneten eines Bundesstaates
zum Repräsentantenhaus von der
Bevölkerungszahl abhing – Sklaven
wurden zu drei Fünfteln auf die
Bevölkerungszahl angerechnet – war
der Einfluss der stimmberechtigten
Bevölkerung der Südstaaten immer
größer als derjenige der Nordstaatler.
Das schwierige Gleichgewicht beider
Seiten geriet immer wieder in Gefahr,
wenn ein neuer Staat der Union beitrat. Als 1820 Missouri und Maine in
die Union aufgenommen werden sollten,
einigten sich die Abgeordneten auf den
Missouri-Kompromiss. Danach sollte die
Sklaverei in allen neuen Staaten südlich
der Mason-Dixon-Linie erlaubt, nördlich davon jedoch prinzipiell verboten
sein, mit Ausnahme Missouris. Thomas
Jefferson befürchtete, die Teilung des
Landes durch die Mason-Dixon-Linie
könnte zur Zerstörung der Union führen.
Veranstaltungstipp
Old Style Herbstball
und Old Style Weekend
01.10.-03.10.2010
Pullman City/Harz
Die Vereinigten Staaten 1864
blau: Sklavenfreie Staaten der Union
hellblau: Unionsstaaten mit Sklaverei
rot: Konföderierte Staaten
Bei der Präsidentschaftswahl 1860 spaltete sich dann die Demokratische Partei
in zwei Flügel. Die Nord-Demokraten
nominierten den gemäßigt sklavereikritischen Senator Stephen A. Douglas aus
Illinois als Präsidentschaftskandidat, die
Süd-Demokraten den Vizepräsidenten
John C. Breckinridge, einen eindeutigen Sklavereibefürworter. Für die
Republikaner trat Abraham Lincoln an.
Eine vierte Partei war die Constitutional
Union Party, eine Plattform ehemaliger,
gemäßigter Whigs, die sich weder den
Republikanern noch einem der Flügel
der Demokraten anschließen wollten. Ihr
Kandidat war John Bell. Die Partei versuchte sich als Mittlerin zwischen Nord
und Süd und gab sich den Slogan „… the
Union as it is, and the Constitution as it
is.“ (deutsch: „… die Union wie sie ist
und die Verfassung wie sie ist.“).
Gewonnen hat die Wahl Abraham
Lincoln, der seinen Sieg hauptsächlich
den Wählerstimmen des Nordens zu verdanken hat. Lincoln hatte in der Frage
der Sklaverei immer wieder betont, die
Entscheidung darüber sei Sache der
Einzelstaaten. Dennoch kam es nach
seiner Wahl zur Sezession (Sezession =
Abspaltung).
Die Tatsache, dass der Norden einen
Präsidenten gewählt hatte, für den
die Sklaverei eine ,,monstrous injustice“ darstellte und der die Ansicht
vertrat, die Sklaverei müsse endgültig „ausgelöscht“ werden, war für den
Süden Grund genug zur Tat zu schreiten und sich vom Norden abzuspalten.
Im Dezember 1860 war Süd-Carolina der
erste Staat, der sich von der Union abspaltete. Mississippi, Florida, Alabama,
Georgia, Louisiana und Texas folgten
bald darauf. Delegierte dieser sieben
Bundesstaaten trafen sich im Februar
1861 in Montgomery (Alabama) und gründeten die Konföderierten Staaten von
Amerika. Als ihren Präsidenten wählten
sie den Senator von Mississippi, Jefferson
Davis.
Diese Abspaltung bedeutete jedoch nicht
den sofortigen Krieg. Lincolns Regierung
hätte die Möglichkeit gehabt, die Staaten
„in Frieden“ aus der Union austreten zu
lassen. Doch die meisten Nordstaatler
akzeptierten die Sezession nicht, da sie
überzeugt waren, jede Minderheit würde sich bald darauf abspalten, wenn es
ihr in den Sinn käme.
Bei seiner Antrittsrede im März 1861
machte Abraham Lincoln jedoch deutlich, dass er entschlossen war, die Union
zu erhalten. Dies sollte sich nicht erfüllen
und bereits kurz nach seinem Amtsantritt
befand sich Lincoln und die Union in einer Krise.
Nächste Ausgabe: Die dunkle Zeit
Wissenswertes
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