Petition Zur Forderung eines Gesetzes, um die schändlichen Versteigerungen von historischen Dokumenten über die Sklaverei und den transatlantischen Sklavenhandel zu stoppen. Selbst wenn die Geschichte des transatlantischen Sklavenhandels und der Sklaverei in ihrem Gesamtumfang vielen bis heute noch unbekannt ist, hat dieser stets verdrängte Teil der Menschheitsgeschichte nichtdestotrotz die Beziehungen zwischen Nord-Süd nachhaltig verändert. Die sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen waren so verheerend, dass wir sie heute noch spüren, wo immer unser Standort auf dieser Erde auch sein mag. Die erschütterte Welt kann sich ihrer Pflicht, sich zu erinnern nicht entziehen. Es liegt in der Verantwortung eines jeden, auf diese schmerzhafte Vergangenheit zu schauen, damit wir gemeinsam trauern und der betroffenen Völker gedenken. Obwohl Frankreich mit dem sogenannten Taubira1-Gesetz (N° 2001.434 vom 21. Mai 2001) mit gutem Beispiel voranging, indem es die Sklaverei und den transatlantischen Sklavenhandel als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkannte, erleiden noch heute tagtaglich die Kindeskinder der Sklaven Diskriminierungen und Demütigungen auf französischem Gebiet… So wurden in Lyon am 12. Januar 2005 historische Dokumente über den Sklavenhandeln versteigert, worüber sich unterschiedliche Organisationen empörten. Das Kollektiv der Töchter und Söhne deportierter Afrikaner (COFFAD : Collectif des Filles et Fils d’Africains Déportés) brachte diese Angelegenheit vor Gericht. Die Öffentlichkeit war entruestet über diesen Skandal und diese Demütigung. Die Presse, die Politiker nahmen Stellung. Doch wäre die Versteigerung von wichtigen Dokumenten von der Insel La Réunion2, die am 14. März 2005 im Auktionshaus Drouot, im Herzen der französischen Hauptstadt, beinahe untegegangen, hätte die Organisation Capoeira Kolors nicht dagegen protestiert. Aufgrund dieser Proteste löste der Staat sein Vorkaufsrecht in Höhe von 4 200 Euro ein und unterstützte damit den Handel. Am Folgetag und am selben Ort rief das Kollektiv der Töchter und Söhne deportierter Afrikaner zu einer Mobiliseirung gegen den generellen Verkauf von Dokumenten über die Sklaverei in Guadeloupe 3 auf. Diesmal aber fanden die Proteste im pariser Gerichtshof ihr Echo. Der Richter verkündete einen Erlass, der die Aufhebung des Verkaufs und die Beschlagnahmung dieser Dokumente vorsieht. Dies war aber nur ein kurzweiliger Sieg, denn bereits am 14. April 2005 im Auktionshaus Drouot erneut Unterlagen versteigert wurden. In Anbetracht dessen, dass die Rechtsprechung den generellen Handel von historischen Dokumenten verbietet, die zum Erbe der Menschheit gehören, ist das Geschäftemachen durch die Eigentümer Rechtsbruch und beschmutzt zudem das Andenken der Opfer der Sklaverei. Desweiteren ist es unbegreiflich, dass der Statt mit Steuergeldern den Handel derartiger Dokumente unterstützt, indem er von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch macht. Der Schmerz ist ohnesgleichen, gerad wo heutzutage so gerne von einem multikulturellen Frankreich gesprochen wird. In diesen Affären offenbart sich ein deutliches Ungleichgewicht zwischen den Forderungen der Bürger auf das Recht auf Glecihbehandlung und dem Verhalten des Staates, der die Rechte missbraucht. Wie ist es tatsächlich um das Andenken der Sklaven bestellt? Es geht uns nicht darum, das Gewissen des Staates zu ersetzen, indem wir lediglich dagegen demonstrieren, sondern es liegt in der Verantwortung des Staates selbst, alle notwendigen Massnahmen unverzüglich einzuleiten, da diese Art von Geschäftemacherei ein für allemal unterbunden wird. Daher fordern wir ein Gesetz bzw. eine Gesetzesänderung des sogenannten Taubira-Gesetzes, welches den Verkauf von Dokumenten und historischen Gegenständen untersagt, die mit Menschenhandel jeglicher Art (u.a. dem transatlantischen Sklavenhandel), mit der Sklaverei so wie mit Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verbunden sind. Hiermit möchten wir Sie gerne dazu auffordern, diese Petition zu unterschreiben, damit wir unsere Forderungen bei unseren Volksvertretern geltend machen können und dieser Schande sofort ein Ende bereiten. Denn nur gemeinsam werden wir die Zukunft gestalten können. Jocelyn Chaubo, Vorsitzender der Organisation Capoeira Kolors 1. nach ChristianeTaubira, Abgeordnete der linksradikalen Partei von Guyane (ehemaliger französischen Kolonie in Süd-Amerika). 2. Insel der Karibik 3. Im Indischen Ozean Hiermit möchten wir Sie gerne dazu auffordern, diese Petition online zu unterschreiben : Hier klicken