Station 1: Johann Sebastian Bachs Eltern sterben sehr früh Johann Sebastian Bach stammt aus einer weitverzweigten Musikerfamilie. Er war das Jüngste von acht Kindern des Hoftrompeters Johann Ambrosius Bach und dessen Frau Elisabeth Bach, geborene Lämmerhirt. Er wurde am 21. März 1685 in Eisenach geboren, wo er auch seine frühe Kindheit verbrachte. Durch den Cousin seines Vaters, den Organisten Johann Christoph Bach, kam der kleine Johann Sebastian erstmalig mit Kirchen- und Orgelmusik in Kontakt. Im Alter von acht Jahren kam Bach auf die Lateinschule des Eisenacher Dominikanerklosters. Damals war es üblich, dass die jungen Schüler mit dem Chor zum Bittsingen auf die Strassen gingen, um ein wenig Geld zu verdienen. Die Knaben sangen bekannte Lieder und konnten so ihr Taschengeld aufbessern. Seine Mutter starb überraschend am 3. Mai 1694 und einige Monate darauf auch sein Vater, so dass Johann Sebastian mit nicht einmal 10 Jahren Vollwaise war. Er zog zu seinem vierzehn Jahre älteren Bruder Johann Christoph Bach nach Ohrdruf. Station 2: Bach bringt sich Musik selbst bei Der Bruder Johann Christoph, Organist in Ohrdruf, übernahm seine weitere Erziehung und musikalische Ausbildung und lehrte ihn das Spielen auf der Orgel. In Ohrdruf besuchte Johann Sebastian das Gymnasium und bekam damit eine gute Schulausbildung. Der kleine Junge war für alles Musikalische äußerst aufgeschlossen und wollte mehr lernen, als sein Bruder zuließ. Johann Christoph unterband die stürmische Leidenschaft Johann Sebastians für Partituren, Noten und klingende Musik. Daher schrieb der junge Johann Sebastian nachts heimlich die Noten bedeutender Komponisten, die sein Bruder im Schrank aufbewahrte, ab. War er allein zu Hause, konnte er die Meisterstücke üben und spielen. Eines Tages überraschte ihn sein großer Bruder dabei, nahm ihm die über Monate mühevoll abgeschriebenen Noten weg und sperrte sie ein. Im Alter von 15 Jahren konnte der ältere Bruder dem jungen Johann Sebastian nichts mehr beibringen und so wurde beschlossen, ihn nach Lüneburg in das Michaelikloster zu schicken. Da er keine Eltern hatte, musste er dort für seine Unterkunft und Verpflegung selbst aufkommen durch Singen und Musizieren. Station 3: Die erste Anstellung Bachs in Arnstadt Im Jahr 1703 war Bach als Violinist in einem Orchester in Arnstadt angestellt, wenig später übernahm er in der Kirche die Stelle als Organist und leitete den Chor. Bach hatte von dem berühmten Organisten Dietrich Buxtehude in Lübeck gehört. Er wollte sich auf der Orgel weiter bilden und bekam hierfür vier Wochen Urlaub von seinem Dienst. Er machte sich zu Fuß auf den 500 km langen Weg. Die Reise zu Buxtehude bescherte Bach wertvolle musikalische Eindrücke. Buxtehudes Orgel- und Klavierwerke, die er dort kennen gelernt hatte, sowie dessen Orgelspiel, bildeten einen Ansporn für den jungen Komponisten und Organisten. Da es dem jungen Bach so gefiel, blieb er statt der vereinbarten vier Wochen gleich drei Monate bei dem alten Meister, der ihn gerne mit seiner Tochter verheiratet hätte. Bach lehnte dieses Angebot aber ab, da ihm die Tochter nicht hübsch genug und außerdem zehn Jahre älter als er war. Der Musiker Bach hatte mehrmals Konflikte mit dem Arnstädter Kirchenrat, bei dem er angestellt war. Sein Verhalten den Chormitgliedern gegenüber konnte sehr aufbrausend sein, wenn ihm das Singen des Chores nicht gefiel. Die Urlaubsübertretung (man kann sich denken, dass der Kirchenrat nicht freundlich auf das lange Ausbleiben seines Organisten reagierte) und seine ungewöhnliche Art, Orgel zu spielen (er begleitete die Lieder sehr kunstvoll, so dass man nicht immer gleich mitsingen konnte) verärgerte seine Vorgesetzten. Bach wollte aus der kleinen Stadt weg, die seine Kunst nicht zu schätzen wusste. Station 4: Bach kommt ins Gefängnis Bach übersiedelte 1708 mit seiner Gattin Maria Barbara Bach als Hoforganist und Geiger in den Dienst des Herzogs nach Weimar. Während dieser Zeit bekam der Musiker fünf Kinder mit seiner Frau. In Weimar komponierte Bach weiterhin Orgelwerke und Kantaten für den Gottesdienst. Sein Ruf als meisterhafter Orgelspieler verbreitete sich in ganz Deutschland und darüber hinaus. Deshalb wurde er auch häufig zur Prüfung neuer Orgeln in andere Städte gerufen. In Dresden zum Beispiel, der Hauptstadt von Sachsen, regierte damals August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen. An seinem Hof hielt sich der damals in ganz Europa berühmte französische Orgel- und Klavierspieler Louis Marchand auf. Ein Wettstreit wurde zwischen ihm und Bach vereinbart, wer der größere Klaviervirtuose sei. Aber zur vereinbarten Zeit warteten die vornehmen Gäste vergeblich auf Marchand - er war plötzlich abgereist. Er hatte schon beim Probenspiel Bachs erkannt, dass Bach ihm überlegen war. So ging Bach als Sieger aus diesem „Wettkampf“ hervor. 1717 bat Bach den Herzog von Weimar um seine Entlassung. Er hatte vergeblich gehofft, Leiter (Dirigent) des Hoforchesters zu werden. Der Herzog war über Bachs Absicht fortzugehen so verärgert, dass er ihn vier Wochen lang ins Gefängnis sperren ließ. Am 2. Dezember wurde er aus der Haft und dem Dienstverhältnis in Ungnade entlassen. So konnte er erst im Dezember 1717 seine neue Stelle antreten, die er schon in Aussicht hatte. Station 5: Seine Frau stirbt überraschend Der junge Fürst Leopold hatte Bach als Leiter seines Hoforchesters in sein kleines Schloss in Köthen (bei Magdeburg) gerufen. Hier schrieb Bach weltliche Musik für das Hoforchester des Fürsten und komponierte den größten und schönsten Teil seiner Konzerte für festliche Anlässe des Hofes: sogenannte "Große Konzerte" und Solokonzerte wie Violin- und Klavierkonzerte. Bach lebte in einer guten Ehe mit seiner Frau. Sie hatte ihm viele Kinder geschenkt. Als Bach jedoch 1720 von einer Reise zurückkehrte und froh sein Haus betrat, sagte man ihm, dass seine Frau plötzlich verstorben und schon beerdigt worden sei. Nach eineinhalb Jahren der Trauer heiratete Bach seine zweite Frau Anna Magdalena. Auch mit ihr lebte er in einer glücklichen Ehe. Sie schenkte ihm viele weitere Kinder, somit hatte Johann Sebastian Bach in seinem Leben insgesamt 20 Kinder. Bach wollte, dass seine heranwachsenden Kinder gute Schulen besuchen und einmal studieren können. Das war in dem kleinen Köthen jedoch nicht möglich. Deshalb bewarb Bach sich einmal um eine Stelle als Organist an einer Kirche in Hamburg. Aber in der reichen Handelsstadt Hamburg regierte das Geld. Bach hätte für die Stelle eine große Geldspende an diese Kirche zahlen müssen, was er aber nicht wollte. So bekam statt seiner ein unbedeutender Organist diese Stelle, der das nötige Geld für die Spende hatte. 1723 bekam Bach jedoch die Stelle als Kantor an der Thomaskirche in der großen Handelsstadt Leipzig in Sachsen. Station 6: Viel Arbeit in Leipzig Als Thomaskantor hatte Bach die Leipziger Kirchen jeden Sonntag mit Kirchenmusik zu versorgen. Ein Kantor musste damals in Deutschland mit dem Schulchor Lieder und Musik einüben und wöchentlich im Gottesdienst vortragen. Hierfür komponierte Bach jede Woche eine Kantate für den Gottesdienst, die er mit den Schülern der Thomasschule einübte. Die Thomasschule war in Leipzig zu der Zeit eine Armenschule. Die Schüler hatten deshalb zweimal wöchentlich auf Strassen und Plätzen zu singen, d. h. singend betteln zu gehen. Bach kannte das selbst aus seiner Kindheit gut genug. Das ersungene Geld wurde nach einem festgelegten Schlüssel an Schüler, Lehrer und Schule (für Renovierungsarbeiten) verteilt. Da es noch keine Kopiergeräte gab, mussten seine eigenen Kinder ständig Noten von seinen neuen Kompositionen abschreiben, damit ausreichend viele Exemplare für den Chor und das Ochstester zum Einüben und Musizieren vorhanden waren. Daneben hatte Bach auch noch Unterricht in der Schule zu geben. Die Schüler waren oft undiszipliniert, er hatte dadurch sehr viel Arbeit. Heute ist der Chor der Thomaskirche in Leipzig, der "Thomanerchor", ein weltberühmter Knabenchor. Bach komponierte große Werke für Kirchenmusik. So z B. die „Johannespassion“, die „Matthäus-Passion“, das „Weihnachtsoratorium“ und viele mehr. Station 7: Bach stirbt Bach starb 1750 in Leipzig, nachdem er eine schmerzhafte Augenoperation hinter sich hatte. Er war am Ende seines Lebens blind geworden. Als er den Tod nahen fühlte, diktierte er seinem Schwiegersohn eine Variation des Chorals "Vor deinen Thron tret ich hiermit". Nach seinem Tod wurde der große Komponist fast vollständig vergessen: man wollte andere, zur damaligen Zeit modernere Musik hören. Felix Mendelssohn Bartholdy (ein bedeutender Komponist der Romantik) gebührt der Verdienst, mit der Wiederaufführung der Matthäus-Passion im Jahr 1829 Johann Sebastian Bach fast achtzig Jahre nach dessen Tod wieder einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein gerückt zu haben. Er gab damit einen wichtigen Anstoß für die Wiederentdeckung der Musik Bachs, die bis heute anhält. Bach war einer der bedeutendsten Komponisten der abendländischen Kultur. Viele Komponisten in der Zeit nach Bach (wie z. B. Beethoven, Mozart, Brahms etc.) haben seine Noten studiert und dadurch viel bei ihm gelernt. Station 8: Bachs selbstentworfenes Familien-Siegel Namen:___________________________ Hier lernst du an verschiedenen Stationen. Schreibe deine Lösungen nur auf dein eigenes Blatt, nicht auf die Stationen. Wenn du den Gong hörst, hast du noch 1 Minute Zeit um zur nächsten Station zu gehen. Solltest du früher als deine Mitschüler fertig sein, so warte still an der Station auf deine Gruppenmitglieder. Schreibe in ganzen Sätzen. Station 1: a.) Wo und wann ist Johann Sebastian Bach geboren? ___________________________________________________________________________ b.) Wohin und zu wem musste der kleine Bach nach dem Tod seiner Eltern ziehen? ___________________________________________________________________________ Station 2: a.) Was machte Johann Sebastian Bach, um andere Werke großer Komponisten kennen zu lernen? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ b.) Wohin kam der 15-jährige Bach, nachdem ihm sein Bruder nichts mehr beibringen konnte? ___________________________________________________________________________ Station 3: a.) Was machte Bach in Arnstadt? ___________________________________________________________________________ b.) Weshalb blieb Bach so lange bei dem Komponisten Buxtehude? ___________________________________________________________________________ Station 4: a.) Wo und als was arbeitete Bach nachdem er Arnstadt verlassen hat. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ b.) Was hatte sich Bach in Weimar erhofft? ___________________________________________________________________________ Station 5: a.) Wohin geht Bach nach seinem Aufenthalt in Weimar und was macht er dort? ___________________________________________________________________________ b.) Wie viele Kinder hatte Bach in seinem Leben? ___________________________________________________________________________ Station 6: a.) Was musste Bach als Thomaskantor in Leipzig komponieren? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ b.) Was mussten Bachs eigene Kinder oft machen? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Station 7: a.) Wann und wo stirbt Bach? ___________________________________________________________________________ b.) Welche Komponisten haben viel von Bach gelernt? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Station 8: Male mit einem bunten Stift die Anfangsbuchstaben (Initialen) des Namens Johann Sebastian Bachs in dem von ihm selbst entworfenen Siegel aus. Station 9: Verbinde die Orte miteinander, in denen Johann Sebastian Bach gewirkt hat. Beginne mit seiner Geburtsstadt Eisenach und gehe dann in der Reihenfolge der Stationen vor. Lüneburg * * Köthen Eisenach * * Leipzig Ohrdruf * Arnstadt * * Weimar Stationenlernen mit der Klasse 5c Hier lernst du an verschiedenen Stationen. Schreibe deine Lösungen nur auf dein eigenes Blatt, nicht auf die Stationen. Wenn du den Gong hörst, hast du noch 1 Minute Zeit um zur nächsten Station zu gehen. Solltest du früher als deine Mitschüler fertig sein, so warte still an der Station auf deine Gruppenmitglieder. Station 1: a.) Wo und wann ist Johann Sebastian Bach geboren? Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach geboren. b.) Wohin und zu wem musste der kleine Bach nach dem Tod seiner Eltern ziehen? Er zog zu seinem älteren Bruder nach Ohrdruf. Station 2: a.) Was machte J. S. Bach, um andere Werke großer Komponisten kennen zu lernen? Er schrieb nachts heimlich die Noten ab, die sein Bruder vor ihm versteckte. b.) Wohin kam der 15 jährige Bach, nachdem ihm sein Bruder nichts mehr beibringen konnte? Der 15. jährige Bach kam an das Michaelikloster nach Lüneburg. Station 3: a.) Was machte Bach in Arnstadt? Er war an der Kirche als Organist angestellt. b.) Weshalb blieb Bach so lange bei dem Komponisten Buxtehude? Er blieb deshalb so lange, weil es ihm gefiel und er viel lernen konnte. Station 4: Station 5: a.) Wo und als was arbeitet Bach nachdem er Arnstadt verlassen hat. Er arbeitete als Hoforganist und Geiger beim Herzog in Weimar. b.) Was hatte sich Bach in Weimar erhofft? Bach wollte Leiter des Hoforchesters werden. a.) Wohin geht Bach nach seinem Aufenthalt in Weimar, und was macht er dort? Bach wird nach Köthen als Leiter des Hoforchesters des jungen Fürsten Leopold gerufen. b.) Wie viele Kinder hatte Bach in seinem Leben? Bach hatte insgesamt 20 Kinder von 2 verschiedenen Frauen. Station 6: Station 7: a.) Was musste Bach als Thomaskantor in Leipzig komponieren? Bach musste jede Woche eine Kantate für den Gottesdienst komponieren. b.) Was mussten Bachs eigene Kinder oft machen? Seine Kinder mussten oft Noten abschreiben, damit genügend Noten zum musizieren da waren. a.) Wann und wo stirbt Bach? Bach stirbt 1750 in Leipzig. b.) Welche Komponisten haben viel von Bach gelernt? Beethoven, Mozart und Brahms haben die Werke Bachs studiert und dadurch viel gelernt. Station 8: Male mit einem bunten Stift die Anfangsbuchstaben Bachs selbst entworfenen Siegels aus. Hier bild vom BachSiegel einfügen Station 9: Verbinde die Orte miteinander, in denen Johann Sebastian Bach gewirkt hat. Beginne mit seiner Geburtsstadt Eisenach und gehe dann in der Reihenfolge der Stationen vor. Lüneburg * Köthen * Eisenach * * Weimar Ohrdruf * Arnstadt * * Leipzig