Umwelt Innovation LehrerInnenbildung Ein Entwicklungs- und Forschungsnetzwerk Wie können Schulen jungen Menschen die Erfahrung vermitteln, dass sie in der Gesellschaft wichtig sind und konstruktive Spuren hinterlassen können? Wie können Schulen die Aufnahme von Wissen mit dessen Prüfung verbinden und damit eine wertschätzende und zugleich kritisch-prüfende Einstellung zum Wissen fördern. Wie können Schulen zu einer gesellschaftlichen Entwicklung beitragen, in der die Aushandlung von Regelungen und Normen an Bedeutung gewinnt? Wie können Schulen Situationen schaffen, in denen junge Menschen die Kontinuität sozialer Beziehungen erleben und erkennen, dass Zusammenarbeit besser ist als die Instrumentalisierung anderer. Warum UMILE? Schulen und LehrerInnen stehen heute vor einer Vielzahl neuer Ansprüche. Damit kommen auch auf die Lehrerbildung völlig neue Aufgaben zu. Sie muss die zukünftigen LehrerInnen auf diese Herausforderungen entsprechend vorbereiten. Die Themen „ökologisch nachhaltige Entwicklung“ und „Umweltbildung“ besitzen von sich aus interdisziplinären Charakter sowie große Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung. Sie eignen sich daher besonders als Anknüpfungspunkte für innovative Entwicklungen in der Schule und in der LehrerInnenbildung. Genau an diesem Gedanken setzt des Netzwerk „Umwelt – Innovation – LehrerInnenbildung“ (UMILE) an. Was ist UMILE? Im Kern ist UMILE eine Unterstützungsstruktur für die Entwicklung und Erforschung von Initiativen in der LehrerInnenbildung. UMILE schafft als horizontales Netzwerk von Personen in der LehrerInnenbildung (LehrerbildnerInnen, LehrerInnen, StudentInnen) Gelegenheit für gegenseitigen Austausch. Das Motto lautet: miteinander und voneinander lernen. Diese Initiativen haben einen gemeinsamen Nenner: die Auseinandersetzung mit Umweltfragen bzw. Fragen ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Kooperation zwischen Schulen und Lehrerbildungseinrichtungen Projekte in der LehrerInnenausbildung Fächerübergreifendes Lehren und Lernen LehrerInnenbildung als reflektierte Praxis Stabilisierung von Innovationen durch die Schaffung struktureller Rahmenbedingungen Eine Initiative des BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und des BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Projektträger: Umweltdachverband ÖGNU. UMILE hat bereits begonnen ... Von Dezember 1997 bis August 2000 arbeiteten im Rahmen des Forschungsprojekes „Umweltbildung in der LehrerInnenbildung“ Teams bestehend aus ProfessorInnen/DozentInnen, LehrerInnen und StudentInnen an sieben LehrerInnenbildungsinstitutionen in Österreich an Initiativen in der umweltbezogenen LehrerInnenausbildung. Sie wurden vom Leitungsteam des Forschungsprojektes am Interuniversitären Institut für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF), Abteilung Schule und gesellschaftliches Lernen, betreut. Gemeinsam konzipierten sie innovative Strategien und didaktische Settings, führten die Projekte durch, erforschten sie begleitend und dokumentierten ihre Arbeit. Vom Forschungsprojekt zum Netzwerk Jetzt geht es darum, die erarbeiteten Erfahrungen weiterzugeben und Entwicklungsund Forschungsteams an allen Ausbildungs-institutionen anzuregen. Die Pilotteams dienen als Kristallisationspunkte um ein österreichweites Netzwerk aufzubauen mit zusätzlicher internationaler Vernetzung: UMILE ist Teil des internationalen OECD-Projektes „Environment and School Initiatives“ (ENSI), in dem seit 1985 innovative Projekte im Bildungsbereich entwickelt und erforscht werden. Die Struktur des Netzwerkes ist kein starres Konzept sondern kann sich im Laufe der Zeit verändern, da sie dem jeweiligen Stand der Diskussion und den Bedürfnissen der Netzwerkteilnehmer nnen angepaßt wird. Die Ziele des Netzwerks - Das große Ziel ist die Förderung der Entwicklung einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft - Konkreter geht es um die Förderung von „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ im Rahmen der Lehrerbildung - Innovationen in der Lehrerbildung sollen durch Umweltbildung nach dem „UMILE-Konzept“ - entwickelt, - erforscht und - institutionalisiert werden. - Berufsfeldbezogene Forschung an Pädagogischen Akademien (im Sinne des neuen Akademiestudiengesetzes) und an Universitäten sollen gefördert werden. Die Teams des Forschungsprojektes bilden den Kern des Netzwerkes. Es sind dies Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an folgenden Institutionen (jeweils mit Name und email Adresse einer Ansprechperson): Institut für Didaktik der Naturwissenschaften an der Universität Salzburg (Dr. Ulrike Unterbruner: [email protected]) Institut für Geografie und Regionalforschung an der Universität Klagenfurt (Dr. Friedrich Palencsar: [email protected]) Institut für Zoologie an der Universität Wien (Dr. Günther Pass: [email protected]) Pädagogische Akademie des Bundes in Oberösterreich, Linz (Dr. Ulrike Prexl: [email protected]) Pädagogische Akademie des Bundes in Niederösterreich, Baden (Dr. Franz Radits: [email protected]) Pädagogische Akademie des Bundes in der Steiermark, Graz (Dr. Franz Rauch: [email protected]) Pädagogische Akademie der Diözese GrazEggenberg (seit 1999) (Mag. Eveline Fuchs: [email protected]) Wer kann am Netzwerk mitarbeiten? Alle Personen die in LehrerInnenbildung tätig sind können am Netzwerk mitarbeiten. Es wird die Einbindung aller mit Lehreraus- und -fortbildung befaßten Institutionen angestrebt (das sind die einschlägigen Institute an den Universitäten und die Akademien laut Akademiestudiengesetz (Pädagogische bzw. Berufspädagogische Akademien, und die / das Land- und Forstwirtschaftliche berufspädagogsche Akademie /Institut). Dabei wird allerdings dem Prinzip eines langsamen und reflektierten Wachstums gefolgt. Zwischen dem Koordinationsteam des Netzwerks und jedem Mitglied wird eine Vereinbarung geschlossen. Evaluation Um den Erfolg zu überprüfen werden die Tätigkeiten im Netzwerk begleitend evaluiert. Elemente der Evaluation sind regelmäßige Aufzeichnungen und der Tätigkeitsbericht der Netzwerkkoordinatioren sowie Rückmeldungen der NetzwerkteilnehmerInnen. Außerdem ist Interviewreihe und eine Materialanalyse durch eine außenstehende Person im Herbst 2001 und 2002 geplant. Darüberhinaus wird das Netzwerk UMILE im Rahmen des internationalen CIDREE Projektes "Networks as support structure for quality developement in education" analysiert. Die UMILE Prinzipien für Projekte im Netzwerk Die Struktur des UMILE Netzwerkes Alle Beteiligten nehmen aktiven Einfluß auf die Gestaltung der Projekte d.h. Ausbildende, Studierende und LehrerInnen an Schulen sind an der Planung, Durchführung und Reflexion der Projekte beteiligt. Das FORUM Umweltbildung übernimmt die Organisation und Netzwerkkoordination. Der wissenschaftliche Träger ist das Interuniversitäre Institut für inter-disziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF), Abteilung „Schule und gesellschaftliche Lernen“ (Kontakt: Dr. Franz Rauch, [email protected]). Lernen erfolgt fächerübergreifend und nicht nur nach Disziplinen fragmentiert d.h. in den Projekten arbeiten ProfessorInnen / LehrerInnen verschiedener Fächer zusammen. Lernen erfolgt in enger Verbindung mit Schulen, in denen im Rahmen von Umweltprojekten „lokales Wissen“ generiert wird „Lokales Wissen“ ist Wissen, das in der Lebensumwelt von SchülerInnen, StudentInnen und LehrerInnen aktiv erarbeitet und wirksam wird, d.h. zu Umweltverbesserungen führt. Dies wird durch eine Kooperation zwischen Universitäten / Pädagogischen Akademien, Schulen und Gemeinden ermöglicht. Lernen enthält eine Forschungskomponente im Sinne systematisch reflektierter Praxis Diese Forschung wird von den beteiligten LehrerbildnerInnen, LehrerInnen und StudentInnen selbst durchgeführt, mit dem Ziel eigene Praxis und Lernen weiterzuentwickeln. Die Innovation wird stabilisiert durch Schaffung struktureller Rahmenbedingungen Die organisatorischen Strukturen der beteiligten Institutionen werden in den Reflexionsprozess einbezogen, um die Innovationen zu institutionalisieren. Die Kommunikation im UMILE Netzwerk wird durch ein Koordinationsteam und einen Beirat gefördert. Das Koordinationsteam und der Beirat stellen ihr methodisches und inhaltliches Wissen sowie ihre Erfahrungen und Kompetenzen zur Verfügung. Zentrale Ansprechpartnerin ist die Netzwerkkoordinatorin (Mag. Regina Steiner, FORUM Umweltbildung, [email protected]). Die Koordinatorin unterstützt das Netzwerk durch: - - Zur Arbeitsphilosophie des Netzwerkes Persönlicher Austausch gelingt am besten in überschaubaren Gruppen (10 bis 15 Personen) auf Basis geteilter Interessen und einer Vertrauensbeziehung. Dem langsamen und reflektierten auf Qualität bedachten Wachstum des UMILE-Netzwerkes kommt daher besondere Bedeutung zu. Es ist deshalb als Aufbau thematischer und/oder regionaler Teilnetze konzipiert, die untereinander ebenfalls Austausch pflegen (Gesamtnetzwerktreffen, elektronische Kommunikation). - Mitarbeit an der Konzeption und dem Aufbau des Netzwerks Organisation von einem Netzwerktreffen pro Jahr Erweiterung des Netzwerks um neue Mitglieder Herausgabe eines „Newsletters“ (eine Ausgabe pro Jahr) Informationsdrehscheibe Unterstützung bei Organisation und Durchführung von Austauschtreffen in Regional- und Themengruppen Vermittlung von Beratungs- und Fortbildungswünschen der Netzwerkmitglieder Projektanträgen und Publikation von Produkten aus dem Netzwerk Betreuung und Aktualisierung einer Webpage Finanzmanagement Einberufung und organisatorische Betreuung des Beirates Marketing (z.B. Artikel in Zeitschriften der Pädagogischen Akademien und Universitäten, Beiträge in der Zeitschrift „Umwelt und Bildung“) Zusammenarbeit mit dem ENSI Projekt Verfassen eines jährlichen Tätigkeitsberichtes (Evaluation) Unterstützungsgremium Das Unterstützungsgremium besteht aus VertreterInnen des Bildungsministeriums (Personen die für Lehrerbildung an Pädagogischen Akademien und Universitäten zuständig sind), des ENSI Projekts sowie nach Bedarf ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis (Österreich und International). Die Aufgaben des Unterstützungsgremiums beziehen sich auf Beratung in bezug auf Strategieentwicklung und Evaluation, sowie Unterstützung in administrativer und finanzieller Hinsicht. Was erhalten Sie durch das Netzwerk - Gelegenheit für gegenseitige Unterstützung durch Erfahrungsaustausch österreichweit und international im Rahmen von Netzwerktreffen und durch elektronische Kommunikation - Weiterbildung im Rahmen von Netzwerktreffen und Seminaren - Hilfestellungen bei der Organisation inhaltlicher und finanzieller Unterstützung - Publikationsmöglichkeit im UMILENewsletter - Informationen über Tagungen und Kongresse - fachliche und gesellschaftliche Öffentlichkeit (Präsenz des UMILENetzwerkes in einschlägigen Medien) Was bringen Sie ins Netzwerk ein - Sie führen einer Initiative, die dem UMILE Konzept entspricht, innerhalb von zwei Jahren durch, evaluieren bzw. erforschen und dokumentieren sie. - Sie beachten den ethischen Code des Netzwerkes. - Sie nehmen am Erfahrungsaustausch teil und bringen ihre eigenen Erfahrungen ein. (Netzwerktreffen und elektronische Kommunikation) - Sie versuchen, im Rahmen der Initiativen Kooperationen aufzubauen mit Lehrenden an der Universität/Pädagogischen Akademie, mit LehrerInnen an Schulen und anderen relevanten Personen und Institutionen (z.B. in der Gemeinde). - Sie publizieren im Newsletter. Interessenten am UMILE Netzwerk erhalten regelmäßig Informationen (z.B. Newsletter) und können in das Netzwerk einsteigen. Ein Ausstieg aus dem Netzwerk ist jederzeit möglich. Auch Sie sind herzlich eingeladen, in das Netzwerk „Umwelt – Innovation - LehrerInnenbildung“ einzusteigen! Weitere Information bei: FORUM Umweltbildung Mag. Regina Steiner Hellbrunnerstr. 34 A 5020 Salzburg Tel: 0662/8044-5815 Fax: 0662/8044-5822 Email: [email protected]