Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Werbung
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Metformin „ratiopharm“ 850 mg - Filmtabletten
Wirkstoff: Metforminhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es
kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Metformin „ratiopharm“ 850 mg und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg beachten?
3. Wie ist Metformin „ratiopharm“ 850 mg einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Metformin „ratiopharm“ 850 mg aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Metformin „ratiopharm“ 850 mg und wofür wird es angewendet?
Der in Metformin „ratiopharm“ 850 mg enthaltene Wirkstoff Metforminhydrochlorid verursacht keine
Erhöhung der Insulinproduktion des Körpers, er verstärkt jedoch die Wirkung des Insulins. Dadurch
werden zu hohe Blutzuckerwerte gesenkt.
Metformin „ratiopharm“ 850 mg dient zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus, Typ 2Diabetes), insbesondere bei übergewichtigen Patienten, bei denen allein durch Diät und körperliche
Betätigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde.

Bei Erwachsenen kann Metformin „ratiopharm“ 850 mg alleine oder in Kombination mit
anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln zum Einnehmen bzw. Insulin angewendet
werden.

Bei Kindern über 10 Jahren und Jugendlichen kann Metformin „ratiopharm“ 850 mg alleine
oder in Kombination mit Insulin angewendet werden.
Bei übergewichtigen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 konnte nach Versagen diätetischer
Maßnahmen unter Behandlung mit Metformin „ratiopharm“ 850 mg als Therapie der ersten Wahl eine
Senkung der Häufigkeit von diabetesbedingten Komplikationen nachgewiesen werden.
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg beachten?
Metformin „ratiopharm“ 850 mg darf nicht eingenommen werden,
 wenn Sie allergisch gegen Metforminhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten
1






sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
wenn Sie unkontrollierten Diabetes haben, zum Beispiel mit schwerer Hyperglykämie (sehr
hohem Blutzucker), Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, schneller Gewichtsabnahme,
Laktatazidose (siehe ,,Risiko einer Laktatazidose" weiter unten) oder Ketoazidose. Die
Ketoazidose ist ein Zustand, bei dem sich als ,,Ketonkörper" bezeichnete Substanzen im Blut
anhäufen, die zu einem diabetischen Präkoma führen können. Zu den Symptomen gehören
Magenschmerzen, schnelle und tiefe Atmung, Schläfrigkeit oder die Entwicklung eines
ungewöhnlichen fruchtigen Geruchs des Atems.
wenn Sie eine schwere Einschränkung der Nierenfunktion haben
bei akuten Zuständen, die zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen können, z.B.:
- Flüssigkeitsmangel (z.B. bei schwerem Durchfall oder Erbrechen)
- schwere Infektionen
Kreislaufversagen (Schock)
Durchführung einer Röntgenuntersuchung unter Verwendung jodhaltiger Kontrastmittel
bis zwei Tage danach
bei akuten oder chronischen Erkrankungen, die zu einer Minderdurchblutung bzw.
Sauerstoffmangel des Gewebes führen können, wie:
- Einschränkung der Herz- und Atemfunktion
- frischer Herzinfarkt
- Kreislaufversagen (Schock)
bei eingeschränkter Leberfunktion , akute Alkoholvergiftung, Alkoholismus
in der Stillzeit (siehe „Schwangerschaft und Stillzeit“)
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Metformin „ratiopharm“ 850 mgFilmtabletten einehmen.
Setzen Sie Ihre Diät fort und achten Sie besonders auf eine gleichmäßige Verteilung der
Kohlenhydratzufuhr über den Tag. Falls Sie übergewichtig sind, sollten Sie Ihre kalorienreduzierte
Diät unter ärztlicher Kontrolle fortsetzen.
Risiko einer Laktatazidose
Metformin „ratiopharm“ 850 mg-Filmtabletten kann vor allem dann, wenn lhre Nieren nicht richtig
funktionieren, eine sehr seltene, aber sehr schwerwiegende Nebenwirkung verursachen, die als
Laktatazidose bezeichnet wird. Das Risiko, eine Laktatazidose zu entwickeln, wird auch durch
schlecht eingestellten Diabetes, schwere Infektionen, längeres Fasten oder Alkoholkonsum,
Dehydrierung (weitere Informationen siehe unten), Leberprobleme und Erkrankungen erhöht, bei
denen ein Teil des Körpers nicht mit genügend Sauerstoffversorgt wird (zum Beispiel bei akuten
schweren Herzerkrankungen).
Falls einer der genannten Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit lhrem Arzt hinsichtlich weiterer
Anweisungen.
Unterbrechen Sie die Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg-Filmtabletten für eine
kurze Zeit, wenn Sie einen Zustand haben, der mit einer Dehydrierung (erheblicher Verlust an
Körperflüssigkeit) verbunden sein kann, wie beispielsweise schweres Erbrechen, Durchfall, Fieber,
Hitzebelastung oder geringere Flüssigkeitsaufnahme als normalerweise. Sprechen Sie hinsichtlich
weiterer Anwe¡sungen mit Ihrem Arzt.
Beenden Sie die Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg-Filmtabletten und wenden Sie
sich unverzüglich an einen Arzt oder an das nächstgelegene Krankenhaus, wenn Sie Symptome
einer Laktatazidose bemerken, da dieser Zustand zum Koma führen kann.
Symptome einer Laktatazidose sind :
2






Erbrechen
Bauchschmerzen
Muskelkrämpfe
allgemeines Unwohlsein mit starker Müdigkeit
Schwierigkeiten beim Atmen
verringerte Körpertemperatur und Herzklopfen
Eine Laktatazidose ist ein medizinischer Notfall und muss in einem Krankenhaus behandelt werden.
Auch bei Störungen der Leberfunktion ist besondere Vorsicht geboten, in diesem Fall entscheidet der
Arzt, ob Metformin „ratiopharm“ 850 mg eingenommen werden soll.
Metformin „ratiopharm“ 850 mg alleine verursacht keine Hypoglykämie (einen zu niedrigen
Blutzuckerspiegel). Wenn Sie jedoch Metformin „ratiopharm“ 850 mg zusammen mit anderen
Arzneimitteln gegen Diabetes einnehmen, die Hypoglykämie hervorrufen können (wie
Sulfonylharnstoffe, Insulin, Meglitinide), besteht ein Risiko eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels.
Wenn Anzeichen einer Hypoglykämie auftreten, wie Schwächegefühl, Benommenheit, vermehrtes
Schwitzen, beschleunigter Herzschlag, Sehstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten, hilft es
normalerweise, wenn Sie etwas essen oder trinken, das Zucker enthält.
Falls bei Ihnen eine größere Operation geplant ist, müssen Sie die Einnahme von Metformin
„ratiopharm“ 850 mg-Filmtabletten während des Eingriffs und für einige Zeit danach unterbrechen,
Ihr Arzt wird entscheiden, wann Sie Ihre Behandlung mit Metformin „ratiopharm“ 850 mgFilmtabletten beenden müssen und wann die Behandlung wieder begonnen werden kann.
Während der Behandlung mit Metformin „ratiopharm“ 850 mg-Filmtabletten wird lhr Arzt mindestens
einmal jährlich oder - falls Sie älter sind und/oder sich lhre Nierenfunktion verschlechtert - auch
häufiger lhre Nierenfunktion kontrollieren.
Bei bakteriellen oder viralen Infektionen kann es zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage mit
der Folge einer Hyperglykämie (Blutzuckererhöhung) kommen, sodass eine Anpassung der
Behandlung durch den Arzt bzw. eine vorübergehende Insulinbehandlung erforderlich ist.
Informieren Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie an einer bakteriellen oder viralen Infektion erkranken
(beispielsweise Grippe, Atemwegsinfekt, Harnwegsinfekt).
Die Behandlung mit Metformin „ratiopharm“ 850 mg bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Bitte halten Sie die vom Arzt vorgeschriebenen regelmäßigen Kontrollen Ihrer Nieren- und Leberfunktionswerte sowie der Blutwerte gewissenhaft ein.
Kinder und Jugendliche
Vor der Behandlung mit Kindern und Jugendlichen mit Metformin muss der Arzt die Diagnose
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) gesichert haben.
Zu einer möglichen Beeinflussung von Wachstum und Pubertät durch Metformin liegen nur begrenzte
Erfahrungen vor. Bei Kindern und Jugendlichen vor der Pubertät wird daher eine sorgfältige ärztliche
Nachkontrolle empfohlen.
Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Falls Ihnen ein jodhaltiges Kontrastmittel in Ihr Blut gespritzt werden muss, zum Beispiel in
Zusammenhang mit einer Röntgenaufnahme oder einer Computertomografie, müssen Sie die
Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg vor bzw. zum Zeitpunkt der Injektion unterbrechen.
Ihr Arzt wird entscheiden, wann Sie lhre Behandlung mit Metformin „ratiopharm“ 850 mg beenden
müssen und wann die Behandlung wieder begonnen werden kann.
3
Informeren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
einzunehmen/anzuwenden. Möglicherweise müssen Ihr Blutzucker und Ihre Nierenfunktion häufiger
kontrolliert werden oder Ihr Arzt muss eventuell die Dosierung von Metformin „ratiopharm“ 850 mg
anpassen. Es ist besonders wichtig, folgende Arzneimittel zu erwähnen:



Arzneimittel, die die Harnbildung steigern (Diuretika)
Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen (NSARs und COX-2Hemmer wie beispielsweise lbuprofen und Celecoxib)
bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (ACE-Hemmer und AngiotensinII-Rezeptorantagonisten)
Während einer Dauerbehandlung mit Metformin „ratiopharm“ 850 mg kann sowohl das An- als auch
das Absetzen einer zusätzlichen medikamentösen Therapie die Diabetes-Einstellung stören.
Kortison, Medikamente zur Entwässerung (Diuretika) sowie bestimmte Medikamente zur Behandlung
des Asthma bronchiale (ß-Sympathomimetika) können den Blutzuckerspiegel steigern.
Cimetidin (Mittel zur Senkung der Magensäureproduktion) verzögert die Ausscheidung von
Metformin und erhöht dadurch das Risiko einer Laktatazidose (Übersäuerung des Blutes mit
Milchsäure). Dies ist auch bei gleichzeitiger Anwendung folgender Wirkstoffe zu berücksichtigen:
Ranitidin (Mittel zur Senkung der Magensäureproduktion), Amilorid, Triamteren (beides
Entwässerungsmittel), Digoxin (herzstärkendes Mittel), Morphin (starkes Schmerzmittel), Mittel
gegen Herzrhythmusstörungen, wie Procainamid, Chinidin, Chinin; Topiramat (Arzneimittel zur
Behandlung der Epilepsie), Trospium (Mittel gegen Krämpfe im Bereich des Magen-Darmtraktes) und
bestimmte Antibiotika wie Trimethoprim, Cefalexin und Vancomycin.
Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg zusammen mit Alkohol
Meiden Sie während der Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg übermäßigen
Alkoholkonsum sowie die Einnahme alkoholhaltiger Arzneimittel, da dies das Risiko einer
Laktatazidose erhöhen kann (siehe Abschnitt ,,Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen").
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Patientinnen mit Diabetes, die schwanger sind oder dies werden möchten, sollten nicht mit Metformin
„ratiopharm“ 850 mg behandelt werden. Der Blutzuckerspiegel sollte in diesen Fällen mit Insulin auf
normale Werte eingestellt werden. Informieren Sie entsprechend Ihren Arzt, damit dieser die
Behandlung auf Insulin umstellen kann.
Stillzeit
Dieses Arzneimittel darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Eine alleinige Behandlung mit Metformin "ratiopharm" 850 mg führt nicht zu einem
Blutzuckermangel (Hypoglykämie) und hat daher keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder
die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Bei einer Kombinationsbehandlung mit
Sulfonylharnstoffen, Insulin oder anderen Medikamenten mit blutzuckersenkender Wirkung kann die
4
Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durch mögliche Hypoglykämien beeinträchtigt
werden.
3.
Wie ist Metformin „ratiopharm“ 850 mg einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die Dosierung von Metformin „ratiopharm“ 850 mg muss für jeden Patienten speziell vom Arzt
anhand der Blutzuckerwerte festgelegt und durch regelmäßige ärztliche Kontrolle überwacht werden.
Ändern Sie keinenfalls von sich aus die verschriebene Dosierung, sondern sprechen Sie mit Ihrem
Arzt.
Die empfohlene Dosis beträgt:
Erwachsene:
 Alleinige Behandlung mit Metformin und in Kombination mit anderen blutzuckersenkenden
Arzneimitteln zum Einnehmen
Die übliche Dosierung für Erwachsene zu Beginn der Behandlung sind 500 mg oder 850 mg
Metforminhydrochlorid*) pro Tag, während oder nach einer Mahlzeit.
Nach 10 – 15 Tagen kann der Arzt – je nach den Blutzuckerwerten – die Dosis anpassen. Eine
langsame Dosissteigerung kann sich günstig auf die Verträglichkeit auswirken.
Pro Tag dürfen nicht mehr als 3.000 mg Metformin eingenommen werden.
 Kombination mit Insulin
Metformin und Insulin können kombiniert werden, um eine bessere Einstellung des
Blutzuckerspiegels zu erreichen. Ihr Arzt wird Ihnen Metformin in der üblichen Anfangsdosierung
von 2 – 3 Filmtabletten Metformin „ratiopharm“ 850 mg täglich verschreiben; die Insulindosis richtet
sich nach Ihren Blutzuckerwerten.
Falls Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion haben, wird lhr Arzt lhnen möglicherweise eine
niedrigere Dosis verordnen.
Ältere Patienten:
Bedingt durch die bei älteren Patienten häufig eingeschränkte Nierenfunktion wird der Arzt die
Dosierung entsprechend der Nierenfunktion anpassen.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen:
 Alleinige Behandlung mit Metformin und in Kombination mit Insulin
Metformin „ratiopharm“ 850 mg kann bei Kindern über 10 Jahren und bei Jugendlichen angewendet
werden.
Die übliche Anfangsdosis sind 500 mg oder 850 mg Metformin einmal täglich, während oder nach
einer Mahlzeit.
Nach 10 bis 15 Tagen sollte die Dosierung entsprechend den Blutzuckerwerten angepasst werden.
Eine langsame Dosissteigerung kann sich günstig auf die Verträglichkeit auswirken.
Die maximal empfohlene Tagesdosis ist 2.000 mg Metformin, aufgeteilt auf 2 – 3 Einzelgaben.
Zum Einnehmen.
Die Filmtabletten sind unzerkaut zu oder nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1
Glas Wasser) einzunehmen. Bei Einnahme von 2 - 3 Filmtabletten sind diese über den Tag verteilt,
d.h. z. B. jeweils 1 Filmtablette zu oder nach den Mahlzeiten einzunehmen.
Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange die Behandlung mit Metformin „ratiopharm“ 850 mg dauert.
5
*) Zur Erreichung Ihrer individuellen Dosis kann es notwendig sein, dass Ihnen Ihr Arzt ein anderes Metformin
hältiges Arzneimittel verordnet.
Wenn Sie eine größere Menge von Metformin „ratiopharm“ 850 mg eingenommen haben, als
Sie sollten
Bei Dosierungen von bis zu 85.000 mg wurde kein Blutzuckermangel beobachtet, auch wenn es unter
diesen Umständen zu einer Laktatazidose (Übersäuerung des Blutes mit Milchsäure) kam. Bei starker
Überdosierung oder Vorhandensein von Begleitrisiken kann es zu einer Laktatazidose kommen.
Anzeichen können unter anderem das Auftreten von Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen,
Muskelschmerzen und –krämpfen sein. Ebenso können tiefe, schnelle Atmung sowie
Bewusstseinstrübung und Koma auftreten. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der
im Krankenhaus behandelt werden muss.
Wenn Sie zu viele Filmtabletten eingenommen haben oder ein Kind einige Filmtabletten geschluckt
hat, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt/Notarzt. Dieser kann entsprechend der Schwere der
Überdosierung über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden. Halten Sie eine Packung des
Arzneimittels bereit, damit sich der Arzt über den aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.
Für den Arzt:
Zur Therapie bei Intoxikation finden Sie Hinweise am Ende dieser Gebrauchsinformation!
Wenn Sie die Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Nehmen Sie statt dessen einfach die übliche folgende Dosis zur gewohnten Zeit ein.
Wenn Sie die Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg abbrechen
Setzen Sie bitte Metformin „ratiopharm“ nicht plötzlich und ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab, da
es sonst zu einer Verschlechterung Ihres Zustandes kommen kann. Bei Auftreten von
Nebenwirkungen wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfür gibt und
ob andere Arzneimittel für die Behandlung in Frage kommen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Metformin „ratiopharm“ 850 mg kann eine sehr seltene (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten
betreffen), aber sehr schwerwiegende Nebenwirkung, die sogenannte Laktatazidose, hervorrufen
(siehe Abschnitt ,,Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen"). Falls diese bei lhnen auftritt, müssen
Sie die Einnahme von Metformin „ratiopharm“ 850 mg beenden und umgehend einen Arzt oder
das nächstgelegene Krankenhaus aufsuchen, da eine Laktatazidose zum Koma führen kann.
Sehr häufig: (betrifft mehr als 1 Behandelten von 10)
Zu Therapiebeginn können Magen-Darmbeschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Bauchschmerzen und Appetitverlust auftreten. Diese Beschwerden sind in der Regel vorübergehend
und können durch Einnahme der Filmtabletten mit oder nach den Mahlzeiten vermindert werden. Eine
langsame Steigerung der Dosierung durch den Arzt kann die Magen-Darmunverträglichkeit ebenfalls
mindern.
6
Falls diese Beschwerden länger anhalten, setzen sie Metformin „ratiopharm“ 850 mg ab und sprechen
Sie mit Ihrem Arzt.
Häufig: (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100)
 Geschmacksstörungen – metallischer Geschmack.
Gelegentlich: (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000)
 Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit.
Sehr selten: (betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000)
 Bei langfristig mit Metformin behandelten Patienten wurde eine Senkung der Aufnahme von
Vitamin B12 über den Darm sowie eine Senkung der Blutspiegel beobachtet. Dies sollte bei
Patienten mit einer bestimmten Form der Blutarmut (megaloblastäre Anämie) als mögliche
Ursache in Betracht gezogen werden.
 abnorme Leberfunktionstests oder Leberentzündung, die nach Absetzen von Metformin
wieder verschwinden.
 Erythem (entzündliche Hautrötung), Urticaria (Nesselsucht), Pruritus (Juckreiz)
Kinder und Jugendliche
Begrenzte Daten für Kinder und Jugendliche zeigten, dass die Nebenwirkungen in Art und Schwere
jenen glichen, wie sie für Erwachsene gemeldet wurden.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können
Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
Wie ist Metformin „ratiopharm“ 850 mg aufzubewahren?
Nicht über 25°C lagern.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis:“ angegebenen
Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des
angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
7
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Metformin „ratiopharm“ 850 mg enthält
 Der Wirkstoff ist: Metforminhydrochlorid
1 Filmtablette enthält 850 mg Metforminhydrochlorid (entsprechend 662,36 mg Metformin).
 Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern: Natriumstärkeglykolat, Maisstärke, Povidon, kolloidales Siliciumdioxid,
Magnesiumstearat; Filmüberzug: Hypromellose, Propylenglykol, Macrogol 6000, Talkum,
Titandioxid (E 171).
Wie Metformin „ratiopharm“ 850 mg aussieht und Inhalt der Packung
Metformin „ratiopharm“ 850 mg sind weiße längliche Filmtabletten.
Metformin „ratiopharm“ 850 mg ist in Blisterpackungen aus PVC-/PVDC-/Aluminiumfolie mit 30
und 100 Filmtabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
ratiopharm Arzneimittel Vertriebs-GmbH
Albert-Schweitzer-Gasse 3
A-1140 Wien
Tel.-Nr.: +43/1/97007-0
Fax-Nr.: +43/1/97007-66
e-mail: [email protected]
Hersteller
Merckle GmbH
Ludwig-Merckle-Straße 3
89143 Blaubeuren
Deutschland
Z.Nr.: 1-23693
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Jänner 2017.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Therapie bei Überdosierung:
Die wirksamste Methode zur Entfernung von Laktat und Metformin aus dem Körper ist die
Hämodialyse.
8
Herunterladen