Zusammenfassung der Diagnostik I Vorlesung

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VO Diagnostik 1 (Prof. Hagemeister SS 2009)


Stichworte: Messen psychischer und psychologischer Phänomene, Ressourcen
Diagnose: Feststellung des Vorhandenseins oder Ausprägungsgrades
psychologischer Merkmale (Verhaltensweisen, Eigenschaften, Fähigkeiten)
unter Beachtung bestimmter Kriterien.  Prognosen
Diagnostizieren in der Psychologie kann als das Aufstellen und Prüfen
idiographischer Hypothesen verstanden werden, diese beziehen sich auf
konkrete Einzelfälle. Diese Hypothesen werden im Laufe des diagnostischen
Prozesses einer Überprüfung unterzogen und die gestützten oder nicht
gestützten Hypothesen machen die Diagnose aus.  Lohn wissenschaftlich
fundierte Entscheidungen!
Psychologisches Diagnostizieren ist ein Prozess, der unter Zuhilfenahme
verschiedener Verfahren zielgerichtete Informationen über psychische Eigenschaften
des in Betracht stehenden Menschen gewinnen will; dieser Prozess bezieht sich auf:

Klärung der Fragestellung

Auswahl der diagnostischen Verfahren

Anwendung und Auswertung derselben

Interpretation und Gutachtenerstellung

Festsetzen der Intervention (keine Diagnose ohne Maßnahmenvorschlag)

Psycholgische Diagnostik ist die wissenschaftliche Disziplin, die
psychologisches Diagnostizieren für die Praxis vorbereitet.

Abgrenzung: Diagnostik vs. Klassifizieren
Bei Diagnostik ist der Maßnahmenvorschlag sehr im Vordergrund
Wichtig Bezug zur experimentellen Psychologie und dem Experiment:
Ein Test (psychologisch diagnostische Verfahren) ist eine wissenschaftliches
Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer
Persönlichkeitsmerkmale, mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über
den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung. Er erhebt unter
standardisierten Bedingungen eine Informationsstichprobe über die Testperson,
wobei die Idee der dem Experiment inhärenten Manipulation insofern Platz greift, als
durch systematisch erstellte Fragen Aufgaben interessiere Verhaltensweisen oder
psychische Vorgänge ausgelöst werden.





Anamneseerhebung (Erfragen der Kranken- und Vorgeschichte)
Exploration (Erkunden von Sachverhalten u. Stimmungen)
(systematische) Verhaltensbeobachtung (Wahrnehmen von Reaktionen
und Aktionen der Person soll persönlichkeitsbezogenen Informationsgewinn
ermöglichen)
Biografisches Inventar (fragt nach überprüfbaren Informationen aus der
Lebensgeschichte)
Assesment – Center (Qualität der Bewältigungsversuche einer Person bei
vorgegeben berufsrelevanten Anforderungen)
1

Arbeitsplatzanalyse (psychologische Bedingungen und psych.
Voraussetzungen eines Arbeitsplatzes)
1. 3 Voraussetzungen (S 9)
Wesentliches Konzept der psychologischen Diagnostik ist das Experiment sowie
Vorstellungen (Voraussetzungen) über den Zusammenhang von Verhalten und
Eigenschaft.
Grundsätzliche Unterscheidung zwischen Verhalten und Verhaltensdisposition (=
psychische Eigenschaft)einer Person.
(Latente) Eigenschaften machen unter bestimmten Bedingungen bestimmte
Verhaltensweisen mehr oder weniger wahrscheinlich.
Konkretes Verhalten kann schwerlich vorhergesagt werden, wenn dann bestenfalls
die grundsätzliche Disposition dazu.
Angelehnt an die experimentelle Idee des systematischen Manipulierens soll bei der
Person Verhalten provoziert werden. Dieses provozierte Verhalten stellt eine
Verhaltenstichprobe der Population aller Verhaltenweisen der Person dar und ist als
Produkt der latenten Eigenschaft dieser Person zu sehen. Umkehrschluss: Die Person
muss die interessierende Verhaltensdisposition in einem gewissen Ausmaß besitzen.
Unterschiedlich sicher können dann Prognosen über künftiges Verhalten gemacht
werden.
Wichtig ist noch die Unterscheidung zwischen Eigenschaften, die sich in Folge
gravierender Life events entscheidend verändern (Intelligenz) oder um
Eigenschaften, die auch ohne Life events einem entwicklungspsychologischen
Wandel ausgesetzt sind (Interessen)
Vorbehalte von Laien gegenüber P.D.
1.4 Gesellschaftspolitische Kritik
Schlagwörter:

Selektion

Autonomieproblem
1.5 Rechtfertigung
Zur Kritik an Selektionsdiagnostik; Förderdiagnostik als Alternative (subjektbezogenes
Interesse der psycholog. Diagnostik), Autonomie geringer, wenn ein dritter als
Auftraggeber zb bei Rechtspflegeentscheidungen
Frühförderung, Schuladministration etc.
S17 Voraussetzungen für Eignungsentscheidungen:

zwischen Menschen bestehen inter- und intraindividuelle Unterschiede der
Kompetenz zur Bewältigung von Berufsanforderungen
2

das Ausmaß dieser Kompetenz ist oft ausschlaggebend für berufliche
Wahlentscheidungen (diese Wahlentsch. Sind unausweichlich, erfolgen so oder
so)
 Vorhersage künftiger berful. Leistungen und Verhaltensweisen ist das Ziel.
 Psycholog. Diagnostik trägt zu sachgerechten Entscheidungen und hilft Willkür zu
reduzieren
Beispiel für ein Verfahren: ZVT (Zahlenverbindungstest)
 Selektionsdiagnostik vs. förderorientierte Diagnostik

Leistungstests vs. Persönlichkeitstests

Computertests vs. Papier-Bleistift-Tets

Gruppenverfahren vs. Individualverfahren

Kinder vs. Erwachsen, Patienten, Eigeninitiative ...
1.7 Grundsätze
Psychologengesetz und Berufsordnung setzen berufsständisch ethische Richtlinien
fest, die DIN 33430 regelt konkret die Anforderungen an Verfahren und deren
Einsatz bei berufsbezogenen Eignungsbeurteilungen, wobei sie sich in wesentlichen
Teilen auf die Gütekriterien bezieht. Die DIN ist nicht rechtsverbindlich und
repräsentiert die Minimalerfordernisse an die Qualifikation zum psycholog.
Diagnostizieren. S 24 ff
3
2. Testtheoretische Grundlagen
1. Objektivität
2. Reliabilität
3. Validität
4. Normierung
5. Ökonomie
6. Nützlichkeit
7. Zumutbarkeit
8. Unverfälschbarkeit
9. Fairness
10. Skalierung
2.1 OBJEKTIVITÄT
Darunter ist zu verstehen, dass die mit dem Test gewonnenen Ergebnisse
unabhängig vom Untersucher sind. Der Grad der Objektivität ist entscheidend.
Gelangen verschiedene Testleiter zum selbem Ergebnis ist Objektivität gegeben.
1. Durchführungsobjektivität (Testleiterunabhängigkeit)
2. Auswertungsobjektivität (Verrechnungssicherheit)
3. Interpretationsobjektivität
2.1.1 Durchführungsobjektivität (Testleiterunabhängigkeit)
....inwieweit ist das Testverhalten der Tp und ihr Testergebnis unabhängig von
zufälligen oder systematischen Verhaltensvariationen des Testleiters.
Es kann zu Versuchsleitereffekten kommen: Halo-Effekt, Rosenthaleffekt,
geschlechtsspezifische Testleitereffekte. Eine große Rolle spielt die nonverbale
Kommunikation.
Besonders Individualverfahren sind gehandikapt, weil mehr Interaktion zwisch TL
und Tp statt finden muss. Gruppenverfahren weisen eine geringe Interaktion
zwischen Tl und Tps auf. Computerdiagnostik kann die Interaktion auch nicht völlig
ausschalten, weil zu Beginn eine Interaktion unumgänglich ist.
Beim Assesment – Center besonders problematisch.
 ganz klare Instruktion notwendig
 kaum soziale Interaktion zw. TL und Tp
 Umgebung muss auch standardisiert sein
2.1.2 Verrechungssicherheit (Auswertungsobjektivität)
Im Manual muss präzise angegeben sein, wie die Testleistungen zu numerischen
Testwerten zu verrechnen sind, so dass jeder Auswerter zu denselben Ergebnissen
kommt.
4
Bei freiem Antwortformat ist die Verrechnungssicherheit besonders gefährdet, weil
zb. teilrichtige Antworten dennoch als „richtig“ oder „falsch“ kategorisiert werden
müssen (AID 2). Bei der Verrechnung von Teilpunkten ist es noch wahrscheinlicher,
dass der TL Entscheidungsschwierigkeiten hat.
Bei MC-Format ist die Verrechnungssicherheit gegeben, weil der Auswerter keinerlei
Ermessensfreiheit. Gruppenverfahren sind meist mit MC-Format und daher
verrechnungssicher, Individualverfahren sind meist mit freiem Antwortformat und
somit weniger verrechnungssicher.
Computerverfahren sind, egal ob freies oder MC-Format immer verrechungssicher.
2.1.3 Interpretationseindeutigkeit (Interpretationsobjektivität)
Ist gegeben, wenn verschiedene Interpreten anhand derselben
Auswertungsergebnisse zum selben Schluss gelangen.
Bei normierten Verfahren ist sie immer gegeben, wegen den Prozenträngen.
(sehr problematisches Beispiel aus ICD 10: Intelligenzminderung  ICD – Diagnosen
sind eher Klassifikationen, weil sie keine Intervention festsetzen.
Projektive Verfahren sind nicht interpretationseindeutig.
Eine gegebene Interpretationsobjektivität gewährleistet nicht die Objektivität der
diagnostischen Konsequenz.  Konsequenzverbindlichkeit
Die kriteriumsorientierte Diagnostik arbeitet interpretationseindeutig und
konsequenzverbindlich.
2.2 RELIABILITÄT
Die Reliabilität eines Tests beschreibt den Grad der Genauigkeit, mit dem er ein
bestimmtes Persönlichkeitsmerkmal misst (gleichgültig ob er dieses Merkmal auch zu
messen beansprucht).
- Formale Exaktheit der Merkmalserfassung
- Zuverlässigkeit, mit der das Ergebnis richtig, im Sinne von exakt ist
- Messgenauigkeit
 es sollten unter den gleichen Bedingungen die gewonnen Testwerte derselben Tp
übereinstimmen, das geht aber nicht wegen Übungseffekten.
In KTT methodische Auswege um Rel. dennoch zu bestimmen:
1. Paralleltest – Reliabilität
2. Retest – Reliabilität
3. innere Konsistenz
2.2.1 Paralleltest – Reliabilität
Anstatt eine Testwiederholung mit ein und demselben Test, kann eine zweite
Vorgabe mit einem Paralleltest erfolgen, dieser stellt eine völlig gleichwertige Version
5
des ursprünglichen Tests dar. Die Korrelation zwischen Test und Paralleltest,
ermittelt anhand einer Stichprobe von Tpn, beschreibt das Ausmaß in dem die
Relationen der Testwerte (Messungen) der einzelnen Tpn zueinander konstant
bleiben.
Haupteinwand ist, das die KTT Probleme hat einen Paralleltest zu erstellen  so ist
eigentlich die Korrelation zwischen Test und Paralleltest nur ein Kriterium wie gut die
Version des Paralleltests ist. Daher muss an die Güte des Paralleltests einfach
geglaubt werden.
Außer bei Matrizentests, da können die Items hinsichtlich lösungsirrelevanter
Gestaltungsmöglichkeiten variiert werden, aber dann kommen Übungseffekte zum
Tragen.
2.2.2 Retest – Reliabilität (Stabilität)
Wiederholung ein und desselben Tests über einen längeren Zeitraum als Methode zur
Reliabilitätsbestimmung, liefert Infos über den Test und die gemessene Eigenschaft.
Es gibt situationsüberdauernde Merkmale, daher gibt es Aufschluss über die Stabilität
einer Eigenschaft.
2.2.3 Innere Konsistenz (Homogenität)
Messgenauigkeit eines Tests danach beurteilen, wie sehr die einzelnen Teile eines
Tests dasselbe messen. Sollen die Items alle ein und dieselbe Eigenschaft messen,
müssen sie innere Konsistenz zeigen. Ist dies nicht der fall wird das Ergebnis von
Zufälligkeiten überlagert werden und die Einheitlichkeit der Items fehlt.
Split – Half – Methode zur Bestimmung der inneren Konsistenz, die resultierenden
Testwerte der beiden Testteile werden korreliert. Dieses Ergebnis entspricht
allerdings einer Parelltest-Reliabilität für einen Test mit halber Länge und muss nach
Spearman-Brown aufgewertet werden.
2r
rtt= 1 + r
Weitere Methoden: Cronbach – Alpha, Konsistenzanalyse
Standardmessfehler für Konfidenzintervall, in welchem mit der Wahrscheinlichkeit
alpha der wahre Wert der Tp liegt.
Ideale Rel 0,9
2.3. VALIDITÄT (GÜLTIGKEIT)
Unter Validität eines Tests ist zu verstehen, dass er tatsächlich jenes Persönlichkeits
misst, welches er zu messen behauptet.
Das wichtigste Gütekriterium und am schwierigsten zu prüfen.
1. Inhaltliche Gültigkeit
2. Konstruktvalidität
3. Kriteriumsvalidität
6
(4. ein neues Validierungskonzept)
2.3.1 Inhaltliche Gültigkeit
wenn der Tests selbst, definitionsgemäß das optimale Kriterium des interessierenden
Merkmals darstellt.
Triviale Validität und logische Validität sind jedoch exakter Weise nur Spezialfälle der
inhaltlichen Gültigkeit. Beispielweise erreicht man logische Validität durch die
Einhaltung definitorisch festgelegter Regeln bei der Konstruktion eines Tests.
Man erreicht sie durch ein Experten – Rating, jedes Item wird geprüft.
Augenscheinvalidität bedeutet, dass der Tp auchgenscheinlich klar ist und sie
durchschaut, was die Messintention des Tests ist. Das heißt Augenscheinvalidität #
inhaltliche Gültigkeit.
„Ökologische Validität“ zielt auf die Entsprechung psycholog. Diagnostizierens mit
den Anforderungen der „natürlichen Lebensbedingungen“ ab. Es wird nämlich
vorgeworfen, dass die Ergebisse nur labormäßig und wenig repräsentativ für die
psychosoziale Umwelt der Tp sind.
2.3.2 Konstruktvalidität
Erfüllt ein Test gewisse theoretische bzw. theoriegeleitete Vorstellungen in Bezug auf
irgendein Konstrukt, dann ist ihm Konstruktvalidität zuzusprechen.
„Konstrukt“: Merkmale, Zustände, Instanzen, die nicht direkt beobachtbar sind,
sonder aufgrund von Verhaltensbeobachtungen erschlossen werden, zum Beispiel
Angst.
Ansätze zur Konstruktvalidierung:
1. klassische Faktorenanalyse
2. Campell und Fiske
3. nicht – korrelative Ansätze

Klassische Faktorenanalyse
Methode der mutlivariaten Statistik zur Identifizierung derjenigen Anzahl und Art
unabhängiger Dimensionen, sog. Faktoren, die zur Erklärung einer größeren
Anzahl korrelierender Variablen ausreichen. Jede Variable wird als
Linearkombination dieser Faktoren ausfgefasst
Beispiel für eine faktorenanalytische Konstruktvalidierung: Intelligenzkonzept von
Wechsler, es sollen zwei voneinander unabhängige Intelligenzaspekte erfasst
werden: die Verbale- und die praktische Handlungsintelligenz.
Definition nach Wechsler: Intelligenz ist die zusammengesetzte oder globale
Fähigkeit des Individuums, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich
mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinander zu setzen“. Er zielt nur auf die
Messung des Produkts der Intelligenz ab.
7
Auch Einflüsse nicht unmittelbar intellektueller Natur haben Einfluss.
Konstruktnahe Tests (konvergente Validität) und konstruktferne Tests
(diskriminante Validität)  wenn der zu validierende Test im selben Faktor lädt,
wie die ihm konstruktnahen Test und er gleichzeitig in denjenigen Faktoren nicht
lädt, welche durch die ihm konstruktfernen Tests bestimmt sind, ist dir
Konstruktvalidierung gelungen.
Konstruktnahe Tests (konvergente Validität) und konstruktferne Tests
(diskriminante Validität)  wenn der zu validierende Test im selben Faktor lädt,
wie die ihm konstruktnahen Test und er gleichzeitig in denjenigen Faktoren nicht
lädt, welche durch die ihm konstruktfernen Tests bestimmt sind, ist dir
Konstruktvalidierung gelungen.

Ansatz von Campbell und Fiske S 59
Und alle Test auch unter verschiedenen Bedingungen  Korrelationen bilden
dann die sogenannte „Multi Trait Multi Method“
S59 mehr Details....

Die nicht – korrelativen Ansätze

Analyse interindividueller Unterschiede bei Extremgruppen
(Extremgruppenvalidierung)  Mannschafts vs. Induvidualsportler
(Diskriminanzanalyse)

Analyse intraindivueller Unterschiede: Einen Test mehrmals vorgeben.
habituelle Persönlichkeitseigenschaften sollten stabil sein, Stimmung
sollte schwanken.
Insbesondere wenn situative Bedingungen experimentell variiert
werden, sollten sich bei einem validen Test deutliche Veränderungen
zeigen.

Selbst- oder Fremdbeobachtung während der Bearbeitung des Tests,
insbesondere bei Entscheidungs- und Lösungsprozessen, soll
feststellen, in wieweit das intendierte Konstrukt erfasst wird. („lautes
Denken“)
2.3.3 Kriteriumsvalidität
Ein bestimmtes Außenkriterium wird mit dem Test korreliert; Problem ein geeignetes
Außenkriterium zu finden.
Mögliche Außenkriterien:
- Übereinstimmungsvalidität: Korrelation mit einem anderen Test, der das selbe
Konstukt erfasst.
- Vorhersagegültigkeit (prognostische Validität): bestimmt sich aus der Korrelation
mit einem Außenkriterium in der Zukunft.
Kritik: wie fern darf die Zukunft sein? Langfristige Prognosen sind
unrealistisch, Durchführung der Validierung schwierig, weil man auch
8
Bewerber anstellen müsste, die als unqualifiziert prognostiziert wurden, um
die Güte der Prognose zu bestimmen.
Die Validierungsversuche sind generell unbefriedigend, aber durch die TaylorRussel Tafeln wird ersichtlich, dass auch wenig valide Test geeignet sind.
Vorallem bei niedriger Selektionsquote bei mittel hohen Grundraten Bsp: Val =0,35
- Grundrate: potentiell geeignete Personen in der unausgelesenen
Bewerberpopulation
- Selektionsquote: Anteil der aufzunehmenden Bewerber im Verhältnis zur
Bewerberzahl
Bessere Prognosen erzielt man mit nicht nur einem einzigen Test sondern mit
mehreren gleichzeitig, dann ist die Validität der Testbatterie als Gesamtpaket
entscheidend. Jedoch stellt sich die Frage der Gewichtung der einzelnen
Testkennwerte zueinander.
2.3.4 Ein neues Validierungskonzept
Ein valider Test sollte zwischen zwei Gruppen erfolgreich differenzieren können. Die
Maßnahme sollte dann auch nur bei einer richtig differenzierten und zugeordneten
Gruppe wirken. Wenn nicht, dann ist der Test nicht valide.
2.4 NORMIERUNG (EICHUNG/ STANDARDISIERUNG)
Ein Test erfüllt das Gütekriterium Normierung, wenn für sein Bezugssystem (Norm)
zur Relativierung des individuellen Testergebnisses folgende Bedingungen gelten:
 Normen sind gültig und nicht veraltet
 Population, für die die Normen gelten, ist definiert
 Stichprobe für die Erstellung der Normen ist repräsentativ
Normorientierte Diagnostik vs. kriteriumsorientierte Diagnostik
2.4.1 Eichen im Sinne von Relativieren
X - xquer
z – Transformation: z =
s
Wertpunkte:
X - xquer
W= s
IQ - Punkte:
Y - yquer
W = s (Y)
*
3 +10
*
15 +100
Referenzpopulation als Eichmaßstab, die 54 % der Refernzpopulation erreichen ein
besseres Ergebnis.
Bsp. zu IQ Werten
IQ ist normalverteilt mit müh = 100 und s = 15
9
Wertpunkte sind auch normalverteilt mit müh ist 10 und s = 3
IQ – Wert von 135
135 – 100 = z = 2,33
15
bzw.
2,33 *15 + 100 = 135
für p = 0,16 (Also 16 % der Refernzpopulation) dies entspricht einem z = 1,00
1 * 15 + 100 = 115  16 der Referenzpopulation erzielt einen höheren Wert als 115
Begriff „normal“: anormal und normal sind relative Begriffe. Normal ist nicht
immer gleich gesund und nicht gesund nicht immer gleich anormal.
Es ist normal, dass ein hoher Prozentsatz der Österreicher irgendwann einmal Karies
hat, aber gesund ist es nicht. Es ist anormal, dass man nie Zahnweh hat, aber es ist
deshalb trotzdem gesund.
14 – 10 = 1,333 = z
3
z = 1,33 entspricht p = 0,0918 9,18 % erzielen ein besseres Ergebnis
Die Testperson erreicht einen Prozentrang von 91.
Testwerte unterscheiden sich signifikant, wenn sich die KIs nicht überschneiden.
KI = xv +/- 1,96 * SFM (5%)
SFM = Wurzel aus: s2 * (1 – rtt)
Welche Reliabilität ist nötig um ein KI mit 95% Wahrscheinlichkeit so abzusichern,
dass 25% der Population die Grenze unter- bzw überschreiten???
2.4.2 Eichung im Sinn von Repräsentativerhebung
Wie erreicht man Repräsentativität der Stichprobe. Durch Größe kann mangelende
Repräsentativität nicht kompensiert werden.
Die Aktualität der Eichtabellen ist sehr problematisch  DIN 33430 alle 8 Jahre muss
man prüfen!
Problem Österreich und Schweiz und andere deutschsprachige Länder...sind
Eichtabellen geeignet?
Es ist sehr aufwendig repräsentative Stichproben zu bekommen – ebenso sind
Zufallsstichproben sehr repräsentativ, aber schwer zu bekommen.
Es reicht auch eine „Klumpenstichprobe“, wo die Klumpen zufällig gewählt werden.
10
Bestimmte Quoten in Bezug auf Alter und Geschlecht oder Schultypen sind wichtig
einzuhalten  Quotenstichprobe.
Bei Stichprobenverzerrungen  Mängel in Repräsentativität in Bezug auf bestimmte
Variable, wenn diese hoch mit der zu erfassenden Eigenschaft korreliert müssen am
Ende alle Tp mit der überrepräsentierten Eigenschaft ausgeschieden werden.
Selbstverständlich stören Mängel in der Repräsentativität nicht, wenn zwischen dem
nicht – repräsentativen Merkmal und den Testwerten in der fraglichen Eigenschaft
kein Zusammenhang besteht.
2.4.3 Kriteriumsorientierte Diagnostik
...bedeutet, dass andere Vergleichsmaßstäbe zur Interpretation eines Testswerts
herangezogen werden als die Testwertverteilung in der Referenzpopulation.
Zum Beispiel absolut festgelegt oder individuumsbezogen.
Soziale vs. individuelle vs. sachliche Norm
Soziale Norm = Normorientierte Diagnostik
Individuelle Norm = Vergleich mit früherer Testung
Sachliche Norm = Kriteriumsorientierte D. (Bezug auf ein Kriterium zb Lernziel)
Anwendungsbereiche sind die pädagogische – psychologische Dagnostik und die
therapiegeleitete Diagnostik
Teilleistungsstörungen im Zuge der förderorientierten D. können nur durch geeichte
Testbatterien entdeckt werden
2.5 SKALIERUNG
Ein Test erfüllt das Gütekriterium Salkierung, wenn die laut Verrechungsvorschriften
resultierenden Testwerte die empirischen Verhaltensrelationen adäquat abbilden.
Angemessenheit der Regelmentierung der Verrechnung der Testleistungen zu
Testwerten (faktische Gegebenheit)
Die Testwerte, die laut den Verrechungsvorschriften resultieren sollen die empirisch
feststellbaren Verhaltensrelationen adäquat abbilden. Das ist nicht immer der Fall zb
HAWIE – R Österreich und Deutschland Problem Items der 19,20,21 schwieriger und
trotzdem 18 zu 17 bei Tp A und B der Testwert hängt nicht nur von einer einzigen
Eigenschaft, dem Wissen ab, sondern auch von der Nationalität (vergleiche auch
speed and power Problem)
Laut KTT ist Schwierigkeit eines Items = relative Lösungshäufigkeit, mit der ein Item
in der Eichstichprobe gelöst wurde.
Die KTT sind ungeeignet einen Test auf Skalierung zu prüfen, daher existiert dieses
Gütekriterium bei KTT auch nicht, es gibt aber andere Gütekriterien in der KTT, die
mit diesem Gk zu tun haben: innere Konsistenz, Faktorenanalyse und
Interkorrelationen.
Die KTT strebt nach eindimensionalen Messungen.
11
Voraussetzung für das Gütekriterium Skalierung ist die Eindimensionalität, wenn
diese gegeben ist, bezieht sie sich weiter auf darauf, ob die Verrechung zu
Testwerten empirisch begründet ist
In KTT: Die innere Konsistenz muss möglichst groß sein, wenn Eindimensionalität
erzielt werden soll: Die Items des selben Tests sollen alle gemeinsam auf einem
einzigen Faktor laden und die Interkorrelationen aller Items nahezu 1 betragen.
Weiters sollen sich die Schwierigkeiten der Items innerhalb des Intervalls 0,05 bis
0,95 verteilen. Trennschärfeindizes sollen sehr hohe Werte annehmen.
Methoden der KTT sind stichprobenabhängig und daher zu kritisieren.
(S 83)
2.5.1 Methoden der Skalierung
Die Probabilistische TT kann prüfen, ob die Verrechungsvorschriften eines Test
verhaltensadäquate Relationen abbilden.  Verrechnungsfairness
Das dichotome-logistische Modell von Rasch muss gelten damit die Anzahl gelöster
Items als Verrechnugsmodus, fair ist.
Notwendigkeitsbeweis des Raschmodells:

Es muss gelten, wenn die Anzahl gelöster Items ein faires Maß für die
Testleistung sein soll.

Es darf nur eine einzige Eigenschaftsdimension gehen. (Eindimensionalität)

Lokal stochastische Unabhängigkeit der Items ist weiters unabdingbar: Ob
eine Testperson ein iTem löst hängt von ihrer Fähigkeit und der Schwierigkeit
des iTems ab und nicht davon, welche Items sie bereits schon gelöst hat und
welche nicht.

Umkehrschluss ist zwingend: Wenn ein Test nicht dem RM entspricht, ist er
auch nicht verrechnungsfair.

Das RM beschreibt die Wahrscheinlichkeit, das Tp v Item i löst in Abhängigkeit
des Personenparameters, das ist die Fähigkeit von v, und des Itemparameters
..., das ist die wahre Schwierigkeit von i.
Das RM ist stichprobenunabhängig  spezifisch objektive Vergleiche: die
Fähigkeit einer Person v oder w ist bestimmbar und vergleichbar unabhängig davon,
welche Items vorgegeben wurden.
Auch der Vergleich zweier Items i und j bezüglich der Itemparameter i und j ist
unabhängig davon möglich, welche Stichprobe dafür verwendet wurde.
Prüfung auf die Geltung des RM geschieht durch den Vergleich der geschätzen
Itemparameter in Bezug auf ein Item bei zwei Teilstichstichproben  Differenz
entscheidend  Koodinatensystem mit 45 Grad gerade.
IQ nicht verrechnugsfair
12
2.5.2 Skalierung und Messegenauigkeit
In der PPT bedarf es keiner Bestimmung der inneren Konsistenz. Indem sich die
Items als modellkonform erweisen sind sie als homogen zu qualifizieren und messen
auch alle dasselbe, eindimensional. Es genügt dementsprechend die Angabe, dass
die Reliabilität im Sinn von innerer Konsistenz infolge der Modellkonformität gegeben
ist.
Die Genauigkeit eines Testergebnisses kann unabhängig von den je sonst noch
getesteten Personen bestimmt werden --> Standard Error of Estimation
Paralelltest sind für die PTT kein Problem und es können aus einem Pool
modellkonformer Items kann jede Teilmenge daraus zu einem Paralleltest
zusammengesetzt werden.
2.5.3 Skalierung und Eichung
?
2.5.4 Ökonomie + 5.5 Wirtschaftlichkeit
Ein Test erfüllt das Gütekriterium Ökonomie, wenn er gemessen am diagnostischen
Informationsgewinn, wenige Ressourcen (Zeit und Geld) beansprucht.
(Lienert: Gruppentest, kurze Durchführungsdauer, wenig Material, einfach zu handhaben,
einfach und bequem auszuwerten)
Ökonomie im Sinne von Wirtschaftlichkeit = Kosten der Untersuchung
In Bezug auf Zeitaufwand muss differenzierter betrachtet werden:
Aufwand des Psychologen, Zeit die es für die Tp dauert usw.
Aufwandsminimierung  aber Sachlichkeit vorrangig, Aufwandsminimierung
nachrangig.
Wirtschaftlichkeit eines Test muss immer auch am diagnostischen Infogewinn
relativiert werden.
2.5.6 Adaptives Testen
Man ist stets bestrebt, den Informationsgewinn unter dem Aspekt der
Wirtschaftlichkeit zu maximieren  adaptives Testen besonders testökonomisch, da
kurze Testlänge und trotzdem messgenau. (in PBT)
Adaptives Testen als Kontradiktion zum konventionellen Testen.
Nachteile des konventionellen Testens:

es ist unökonomisch einer Tp, zu leichte oder zu schwere Items vorzugeben.

Will man in den Extremen Fähigkeitsbereichen messen und zwischen zwei Tp
genau differenzieren, stehen dafür zu wenige Items zur Verfügung (im
HAWIK-III nur 4 bis 5 Items)
13

Die Items in der Reihe ihrer Schwierigkeit nach geordnet vorzugeben ist
motivationsbeeinträchtigend. Zu leichte Items am Anfang demotivieren und zu
schwere frustrieren gegen Ende hin.
Durch die großen SMF in Untertests mit wenig informativen Items, kann man
kaum Hochs und Tiefs identifizieren.
Da nur wenige Items pro Tp informativ sind wird manchmal auf teilrichtige
Antworten zurückgegriffen  Skalierungsproblem!


Idee, dass nicht alle Tp, dieselben Items bearbeiten müssen, sondern nur die, welche
der individuellen Fähigkeit adäquat sind. Die Itemauswahl muss an das
Leistungsvermögen adaptiert werden  nur richtig/falsch Items

Tailored Testing
mit durchschnittlichem Item begonnen, dann entweder das leichteste oder das
schwerste dann erste Schätzung des Personenparameter, dann immer
genauer an die Schätzung angepasste Auswahlstrategie der Items möglich.
-

Beenden, wenn Schätzung sich kaum mehr veränder
60-70 Items sollten im Pool sein
Es können die Leistungen von Personen verglichen werden, die
unterschiedliche Items bearbeitet haben, da jeweils aus der
Modellgleichung der unbekannte Personenparameter geschätzt werden
kann, sofern die Itemparameter bekannt sind.
Branched Testing
Vorteile des adaptiven Testens:
-
Größere Messgenauigkeit bei kürzer Länge
Es wird in allen Fähigkeitsbereichen gleich genau gemessen
Keine motivationalen Beeinträchtigungen durch zu leichte oder zu schwere
Items
Es werden höchst informative Items vorgegeben und deshalb bedarf es keiner
mehrkategoriellen Verrechnung
Leistungsprofil kann problemlos interpretiert werden
Nachteile:
-
Mehr Items müssen konstruiert werden
Aufwendige testtheoretische Analysen
Bindung an Computerdiagnostik
Angebot beschränkt auf große Institutionen
Birnbaum – Modell als Spezialfall des Raschmodells: Rateparameter  3 PL – Modell
Ökonomisches Testen im Sinne von „weniger Items“ bedeutet nicht automatisch,
dass sich die Durchführungsdauer verkürzt.
14
-
Branched Testing
Suboptimale Strategie bei der Itemgruppen vorgegeben werden und dann je
nach Leistungsgüte zur nächsten Gruppe verwiesen wird  so braucht man
keinen Computer (Bsp AID 2)
Ein für adaptives Testen testtheoretisch geeigneter Itempool bietet etliche
zusätzliche Optionen ....weitere Verkürzung der Testlänge, Screenings und
Parallelformen erstellen
Es bringt nicht immer mehr Startgruppen zu wählen, um die Messgenauigkeit
zu erhöhen.
Eine größere Anzahl von Verzweigungsschritten ist wichtig
-
Ist eine Kompensation möglich? Die Möglichkeit, dass eine Tp zu einer
falschen Gruppe verzweigt wird, wenn sie zweimal innerhalb einer Itemgruppe
versagt
2.7 NÜTZLICHKEIT
Ein Test ist dann nützlich,
- wenn für das von ihm gemessene Merkmal praktische Relevanz besteht und
- die auf seiner Grundlage getroffenen psychologischen Entscheidungen
(Maßnahmen) mehr Nutzen als Schaden erwarten lassen.
...wenn er durch keinen anderen Test vertreten werden kann und er hat eine geringe
Nützlichkeit, wenn er ein Merkmal prüft, das mit einer Reihe anderer Tests ebenso
gut untersucht werden könnte.
Relevant ist der Begriff des Nutzens – in wie weit bringt ein Test zur Beantwortung
einer Fragestellung Informationsgewinn mit sich.

Es macht einen Unterschied, ob die angestrebte Diagnose im Interesse der Tp
oder einer Institution liegt, welche Interventionsalternativen gibt es....
Es handelt sich im einfachsten Fall um Alternativentscheidungen: Ja oder nein,
richtig oder falsch....
Beispiel zu Effizienzbetrachtungen: Cerebralschadensdiagnostik
Trefferrate von 0,13 und 0,51 = 0,64 richtige Entscheidungen, das reicht aber nicht
um die Nützlichkeit des Tests abzuschätzen. S109/110
Trefferrate, Grundrate, zufällig richtig entscheiden  ein Test mit geringer Grundrate
würde niemals die Chance haben sich zu bewähren, daher
 Der Entscheidung über den Einsatz des Test muss eine Nutzenfunktion zugrunde
gelegt werden. Bei bestimmten Rahmenbedingungen ist hohe Spezifität (neg.
Diagnose, neg. Zustand) relevant und bei anderen hohe Sensivität (pos. Diagnose,
pos. Zustand)
15
Ein und derselbe Test kann in Abhängigkeit der Nutzenfunktion des jeweiligen
Psychologen „nützlich“ sein oder nicht bei ein und derselben Fragestellung
 2 relevante Nutzenfunktionen im Bsp.:
- Test als Screening
- Keinesfalls eine voreilige pos. Diagnose zu stellen
Daraus resultiert dann der Gesamtnutzen U! S109/110
2.8 ZUMUTBARKEIT
(S111)
...wenn der Test die Tp absolut und relativ zu dem aus seiner Anwendung
resultierenden Nutzen in zeitlicher, psychischer sowie körperlicher Hinsicht schont.
Es muss im Ermessen des Psychologen liegen, abzuwägen was er dem Probanden
zumuten kann und darf.....Pausengestaltung
Differenzierung sehr schwierig, was ist unter Nutzen genau und für wen zu verstehen
 es greifen auch gesellschaftspolitische Werte und Ideologien ein
(Piloten - Bsp)











Testdauer? Bei welchen Populationen?
Unterschiedliche Testdauer bei Leistungs- bzw Persönlichkeitsverfahren
Obligatorische Intelligenztestung?
Wie schwierige Aufgabenstellungen?
Wie intim dürfen die Fragen sein?
Dichotome Antwortformate bei Persönlichkeitstests, bei welchen Populationen?
(Forced –Choice)
Persönlichkeitsfragen und Durchschaubarkeit?  fühlt sich die Tp eventuell
nicht ernst genommen?
Projektive Verfahren ohne Augenscheinvalidität? 
Objektive Persönlichkeitstests (sehr geringe Augenscheinvalidität)?
Computerdiagnostik?
Psycholog. Untersuchungsablauf?
o Kurze Pausen  Erholungseffekt
o Mit der Zeit nimmt aber Motivation dennoch ab mehrere Test zu
bearbeiten
o Persönlichkeitsfragebogen und dann Leistungstest  keine Wirkung
Leistungstest  Pf wirkt sich aus
 Akzeptanz des Test durch die Testperson sehr wichtig!
16
2.9 UNVERFÄLSCHBARKEIT
...wenn die Tp ihr Testergebnis nicht oder nur unwesentlich nach eigenem Belieben
beeinflussen kann.
Bei Leistungstests ist Augenscheinvalidität nicht schlimm, aber bei
Persönlichkeitstests sehr wohl. Eine Tp wird höchst wahrscheinlich sozial erwünscht
und zu ihrem persönlichen Vorteil antworten.
 es soll also die Undurchschaubarkeit der Messintention das Ziel sein bei
Persönlichkeitstests  sollen also keine Augenscheinvalidität haben
Versuche in diese Richtung: Objektive Persönlichkeitstests (nach R.B. Cattell)
Diese täuschen der Tp konzeptgeleitet vor etwas Bestimmtes zu messen,
wohingegen die Messintention eine ganz andere ist. Oder sie trachten, die Tp
experimentell zu manipulieren und provozieren Frustration oder Stress ...
Bsp. Testbatterie OA – TB 75: Flächengrößen Vergleichen, wo die Tp zum Raten
verleitet wird.
2.10 FAIRNESS
...wenn die Testwerte zu keiner systematischen Diskriminierung best. Tp zb aufgrund
der ethischen, soziokulturellen oder geschlechtsspezifischen Gruppenzugehörigkeit
führen.
Unfair ist ein Test dann, wenn er Personen mit exakt der derselben wahren
Eigenschaft unterschiedlich benachteiligt.
 Sprachliche Instruktion (sprachliche Verständlichkeit)
 Technische Handhabung (Computer)
 Inhaltliche Details (zb. religiöse Wertmaßstäbe oder Schichtzugehörigkeit)
Wenn nur einzelne Items benachteiligen  Item – Bias oder insgesamte
Benachteiligung?
 sozioökonomische Handikaps (Culture Fair Tests)
die meisten culture fair – tests kommen ohne Sprache aus
typische Culture Fair Tests:
Matrizentests, da sprachfreie Instruktion (WMT und SPM)
Test in verschiedener Muttersprache
Skepsis bei Computerdiagnostik, kann aber nicht bestätigt werden
Die unterschiedlichen Wahrnehmungstypen visuell, auditiv usw...bei
Computerdiagnostik zb. nur visuell.
Wenn eine signifikant von null abweichende Korrelation zwischen den Testwerten
und der Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gruppe besteht, ist ein Test fair,
aber es müssen Eichtabellen da sein, die gruppenspezifisch differnezieren.
17
Besonderer Aspekt der Fairness: Testerfahrung einer Person, Gewöhnung und
Vertrautheit an Items psycholog. Tests
18
3. Formales
Zu den psychologisch – diagnostische Verfahren zählen:







Tests
Biographisches Inventar
Anamneseerhebung
Exploration
Verhaltenbeobachtung
Assessment – Center
Arbeitsplatzanalyse
Innerhalb der Gruppe der Tests:



Tests im Sinne von Leistungstests und objektive Persönlichkeitstests
Persönlichkeitsfragebögen
Projektive Verfahren
Verschiedene Gestaltungsweisen von psychologisch – diagnostischen Verfahren:
1.
2.
3.
4.
Freies Antwortformat vs. Multiple – Choice Format
Power Tests vs. Speed - and - Power Tests
Gruppen vs. Individualverfahren
Papier – Bleistift vs. Computerverfahren
Power – Test: misst Leisungshöhe ohne Zeitbegrenzung
Speed – Test: Bearbeitungsgeschwindigkeit bei leichten Items = Leistung
Speed – and – Power – Test: anspruchsvolle Leistungsanforderung unter
Zeitdruck
Drei psychologische Erhebungstechniken:
 Fragen
 Prüfen
 Beobachten
Prozessstrategien im diagnostischen Prozess:
 Untersuchungsstrategien
 Entscheidungsstrategien





19
3.1 Gestaltungsweisen
Die Frage Power – Test oder Speed – and – Power Test gilt nur für Tests im engeren
Sinne nicht für Fragebögen oder Projektive Verfahren.
3.1.1 Freies Antwortformat vs. Multiple – Choice
Vorteile des MC - Formats
+ Verrechnungssicherheit
+ bei Gruppentestungen MC verwenden
+ geringer Auswertungsaufwand und
geringere Bearbeitungsdauer
+ Inhaltlicher Grund: bei manchen Tests
ist die Aufgabenstellung erst durch
Antwortmöglichkeiten definiert
Nachteile des MC - Formats
- diagnostisch weniger aufschlussreich
- provoziert Rateeffekte  3 PL Modell !
- Forced – Choice (kein Nuancieren) vor
allem bei Pfs  Reaktanz
- Wiedererkennen fällt leichter als
reproduzieren, wenn es um freies
reproduzieren geht nicht geeignet
- Akquiesenz Tendenz bei Pfs, Tendenz
zur Mitte
- Viele Lösungstrategien 
Eindimensionalität?
Auch Tests mit freiem Antwortformat können verrechnungssicher sein und nicht
jedes Mal sind Tests mit freiem Antwortformat auch aufschlussreicher.
Der Rateeffekt ist umso größer je weniger Antwortalternativen es gibt.
A priori Ratewahrscheinlichkeit,
man kann aber nicht zu viele Antwortmöglichkeiten vorgeben, um die
Ratewahrscheinlichkeit gering zu halten, sonst kommen andere unerwünschte Effekte
zum Tragen: Merkfähigkeit, Konzentration, Leistungsmotivation  am besten 3 PL
Modell von Birnbaum bzw Rasch Modell mit Rateparameter, dies würde aber letztlich
einen testtheoretischen Rückschritt bedeuten
Lösungsstrategien: „Produktionsstrategie“, „Versuch – und – Irrtum“ – Strategie,
„Falsifikationsstrategie“
 um Rateeffekt in en Griff zu bekommen: inhaltliche oder formalgestalterische Mittel S130
-
-
-
Möglichkeit 2 richtige Antworten unter den verschiedenen Wahlmöglichkeiten,
Item nur gelöst, wenn beide ausgewählt...bei 5 Antwortmöglichkeiten
Ratewahrscheinlichkeit nur mehr 5 über 2 also 1/10
Besondere Instruktion oder Awmöglichkeiten: Bsp 3DW „Kein Würfel ist
richtig“, „Ich weiß die Lösung nicht“  inwieweit vertretbar, dass manche
Items doch keine Lösung haben?
Sequentielle Vorgabe der Antwortmöglichkeiten
20
Responsesets:
Jene Einflüsse, die sich durch bestimmte Antwortstereotypien der Testperson
verfälschend auf die intendierte Dimension eines Tests auswirken.
1. Formale RSs: jene Tendenzen, die durch das Awformat bedingt sind
- Ja – Sage Tendenz
- Zufällige Beantwortung
- Raten
- Positionseffekte
- Extremitätseffekte
- Neutralitäseffekte
2. Inhaltliche RSs: verfälschte Aw aufgrund des spezifischen Inhalts des Items
- Simulation
- Dissimulations
- Defensive Einstellung
- Soziale Erwünschtheit
- Abweichungsreaktionen
- Lügen
3.1.2 Power- vs. Speed- and-power Test
Die Frage Power oder Speed – and – Power Test gilt nur für Tests im engeren Sinne
nicht für Fragebögen oder Projektive Verfahren.
Gruppenverfahren erzwingen praktisch die Gestaltung als Speed and Power Test
 Problem Ursachen für schlechte Leistungen nicht eindeutig identifizierbar: Mangel
an Schnelligkeit oder Mangel an Fähigkeit?
 Kontaminierung der beiden Eigenschaften  keine Eindimensionalität, keine
förderungsorientierte Diagnostik
Ausnahme der WMT: ist ein S-P-Test und raschhomogen
Entscheidung für Speed Tests aus inhaltlichen Gründen (ZVT Kap. 1.6)
3.1.3 Gruppen- vs. Individualverfahren
Bei Individualverfahren ist der Einsatz ganz spezieller Testmaterial möglich, das geht
bei Gruppenverfahren nicht.
Gruppenverfahren Nachteile:
-
Benachteiligung von Personen mit reudzierter Lesefähigkeit oder
Rechtschreibfähigkeit
Abschreiben
Störung der TP durch andere
21
3.1.4 Papier-Bleistif- vs. Computerverfahren
Mediumsgerechte Nutzung des Computers macht es Möglich Dinge zu erheben und
genauer zu untersuchen, als es damals überhaupt möglich war. Komplexere
Bedingungen, Reaktionszeiten etc...
Kubinger: 3 Arten der Verwendung des Computers:
1. Vereinfachung der Auswertung
2. Steuerung peripherer Geräte
3. Computertests zur Testvorgabe
a. Computergestützte Vorgabe der Verfahren
b. Computervorgabe von PP Verfahren
c. Vorgabe originärer Computerverfahren
i. Simulationen
ii. Verfahren die den Computer mediumsgerecht nutzen
iii. Per Gelegenheit als Computer-Version erstellten Verfahren
Um die Computerversion als Äquivalent zur PP-Version verwenden zu können muss
folgendes gelten:

Beide Versionen messen, dieselbe Eigenschaftsdimension

Mittelwerte der Testwerte stimmt für beide Versionen überein

Verteilung der Testwerte stimmt für beide überein
Agrument dagegen: keine Routine mit dem PC bei älteren Personen?
Entscheidung immer neu treffen: Akzeptanz der Tp? S 141
Verrechungssicherheit und Testleiterunabhängigkeit sind gegeben.
Mediumsgerechte Nutzung des PCs:











Mehr oder weniger komplexe Reizanordungen sind möglich,
Reaktionsschnelligkeit prüfbar
Nur Power - Testung am PC leicht möglich (zb. MTA)
Sequentielle Vorgabe der Awmöglichkeiten bei MC
Nuancieren bei Pfs mit PC leicht möglich
Tailored Testing mit PC leicht möglich
Computersimulationen (Sinnhaftigkeitsprüfung)
Objektive Pfs nutzen die Möglichkeit die Tp experimentell zu manipulieren
Auditive Instruktionsvorgabe
Erstellung von Paralleltests
Itemkonstruktion für Tailored Testing
Raumvorstellung
22
3.2 Erhebungstechniken



Prüfen (Tests)
Fragen (Persönlichkeitsfragebogen)
Beobachten (Verhaltensbeobachtung)
Alternative Prüfen oder Fragen bzw. Beobachten andererseits nicht identisch mit
Leistungs- vs. Persönlichkeitsdiagnostik.
Objektive Persönlichkeitstests grenzwertig zwischen Prüfen und Beobachten und
zwischen Fragen und Beobachten: Prüfen wird eher akzeptiert, als Beobachten
3.2.1 Prüfen
Außer bei den Tests nur noch bei Assesment – Center zb „Postkorb“
Viele Prüfmodalitäten auf S 150 bis 153 aufgelistet
Zum





Beispiel:
Verbinde die Zahlen
Wie viele Beine hat ein Hund
Was ist das Gegenteil von
Was ist das Gemeinsame von
Analogieschlüsse .....
3.2.2 Fragen






Selbsteinschätzung bei Pfs
Projektive Verfahren provozieren Stimmungslagen
Biographisches Inventar fragt nach Fakten
Anamneseerhebung
Exploration (Klärung der Sachlage)
Beim Assesmentcenter
Fragemodalitäten der Persönlichkeitsfragebogen:



Statments (3 Statements bewerten)
Q-sort Methode (Kärtchen sortieren)
Reden Sie manchmal über Dinge von denen Sie nichts verstehen?
Fragemodalitäten der Projektiver Verfahren:



Rorschach – Formdeute Verfahren (Was könnte das sein?)
Familie in Tieren
TAT (Thematischer Apperzeptionstest) Welche Geschichte könnte mit diesem
Bild verbunden sein?
23
Anamneseerhebung und Exploration: S 161

Exploration: (entscheidungsorientiertes Gespräch)
aus der medizinischen Fachsprache stammender Begriff für das Eruieren
psychopathologischer Erscheinungen mittels Befragung des Patienten.
Ermittlung normaler psychischer Vorgänge. Zur Klärung von Unklarheiten
Widersprüche und Lücken Hinweise zur Interpretation des Testergebnisses.
Oder zur Untersuchung der Persönlichkeitseigenschaften, Interessen,
Werthaltungen, Einstellungen, Problemen, Erwartungen
Unterscheidung: allgemeine oder informierende E. vs. gezielte E.
- Allgemein/informierend: Tatsachen
- gezielte E: Aufhellung von Problemen und Zusammenhängen

Anamnese: (Sammlung der typischerweise mit dem Sachverhalt in
Verbindung stehenden Informationen)  Fakten!
Vorgeschichte eines Tatbestandes insbesondere einer Erkrankung, einer
Störung
Unterscheidung: somatische A. vs. biographische A. vs sozioökonomische A.
- somatische A. biologische Entwicklung
- biographische A.
- sozioökonomische A.
 Gesprächsleitfaden
 besonders wichtig: kurze, verständliche Erklärungen, einfaches klares
Deutsch, Vermeidung von Fremdwörtern, Fachausdrücke, Vermeidung von
Suggestivfragen dem Gesprächspartner fair gegenüber treten
Themen, die sowohl in Anamnese als auch Exploration inhaltlich repräsentiert sind:



Biologische Chancen oder Risiken
Psychosoziale Chancen oder Risiken
Psychische Chancen oder Risiken
o Umgebungsbedingungen
o Organismusbedingungen
o Kognitive, emotionale, motivationale, soziale Bedingungen
(Westhoff und Kluck, 2003)
 Formaler Rahmen der Entwicklung, Lebensumstände
 Verhältnis zu Eltern und Geschwistern
 Entwicklungsauffälligkeiten und entscheidende Lebensereignisse
 Sozialkontakte seit der Kiga Zeit
 Schule, Ausbildung, Beruf
 Zukunftserwartungen
(Boerner, 2004)
24
3.2.3 Beobachten
Gelegenheitsbeobachtung vs. systematische Verhaltensbeobachtung
Gelegenheitsbeobachtungen dienen dem Gewinn eines qualitativen Eindrucks
Zb. verhaltensbezogene Einschätzskalen
Systematische Verhaltensbeobachtung erhebt wissenschaftlichen Anspruch: die auf
das Verhalten eines oder mehrerer Menschen gerichtete, nicht dem Zufall
überlassene, methodisch kontrollierte Wahrnehmung mit der Absicht, dadurch etwas
für die Persönlichkeit Charakteristisches zu erfahren.
 nicht Beteiligter passiv teilnehmender Beobachter
Bedenklich: jeder anwesende Beobachter beeinflusst das Verhalten  Videokamera,
Einwegspiegel  ethisch bedenklich!
Aber mit der Zeit vergisst die Person darauf, dass sie beobachtet wird!
Vorteil: reales Verhalten wird erfasst
Wichtig anschließend Infos kategorisieren!
Fehlerquellen:

Beobachtungsfehler

Zeitaspekt

Verhalten der Personen durch Beobachter verzerrt  Einwegspiegel?!

Kategorisierung (fehlende Interraterrel.)
 gründliche Einschulung unabdingbar, um Fehler zu minimieren und man sollte
zunächst Beobachten ohne zu interpretieren.
-
Graphologie (Feinmotorik)
-
Assessmentcenter (kann zu Verhaltensbeobachtung gezählt werden)
Ist ein psychologisch – diagnostisches Verfahren, das künftige
Anforderungssituationen zu simulieren versucht, um die Eignung einer Person
an deren Verhalten beobachtbar zu machen.
zb. Postkorb, Vortrag, Präsentation, Gruppendiskussion
Beobachter der Teilnehmer sind Führungskräfte des jeweiligen Unternehmens,
da dann höhere ökologische Validität
Wichtig ist, dass konzeptgeleitet beurteilt wird und systematisch vorgegangen
wird, sonst eher Gelegenheitsbeobachtung.
Sind die Verhaltensweisen situationsüberdauernd?
Kaum Durchführungsobjektivität, weil spezifische Übungen gemacht werden
müssen....
25
3.3 Prozess – Strategien
1. Untersuchungsstrategien
2. Entscheidungsstrategien
3.3.1 Untersuchungsstrategien
Planung:
 Klärung der Fragestellung
 Liegt ein Anforderungsprofil vor?
o Angemessen operationalisiert?
o Mögliche psycholog. Konstrukte: Arbeitshaltung, Kognitive Fähigkeiten,
Sozialkompetenz und Administrative Kompetenz, Organisationsfähigkeit
usw
 Auswahl der psychologisch diagnostischen Verfahren
 Soll die Sammlung der typischerweise strukturiert oder unstrukturiert erfolgen?
Mit Fragebogen? Selber ausfüllen oder nicht?
.....
 Nicht mitschreiben erst nachher
 Soll ein Gutachten oder ein Befund erstellt werden
Interpretation des Befunden und das Festsetzen des Maßnahmenvorschlages
machen das Produkt der diagnostischen Arbeit zum psycholog Gutachten
 An wen wird das GA ausgehändigt
 PP oder C Testung
3.3.2 Entscheidungsstrategien
Relation der Anforderungen abklären, sind Gewichtungen vorhanden oder nicht?
Unterschiedliche Wertigkeiten einzelner Eigenschaften müssen transparent sein und
zwar von Anfang an ( Klinische Urteilsbildung).
Klinische Urteilsbildung: Intuition, Erfahrung und Fachwissen des Psychologen bilden
ein Urteil über qualitative + quantitative Ergebnisse der Untersuchung, ohne dass die
Regeln genauer bekannt sind.
Statistische Urteilbildung: diejenigen Gesetzmäßigkeiten für einen individuellen Fall
entscheidend zu machen, welche in vorangegangenen Studien an mehr oder weniger
großen Stichproben erhoben wurden
Die Feststellung der Relation der Anforderungen ist strategisch wichtig, um eventuell
abklären zu können, ob:



Stufenweise, ergebnisabhängige Testung (morge stage)
Ist jede einzelne Anforderung unabdingbar?
Kompensatorische vs. konjunktive Anforderungen
konjunktiv  multiples Minimum Kriterium, wer bestimmte Anforderungen nicht
in einem bestimmten Mindestmaß erfüllt ist auszuscheiden
kompensatorisch  ein Tief in der einen Eigenschaft kann durch ein Hoch in der
anderen wettgemacht werden
26



Sollen die p-d Verfahren für ein Screening eingesetzt werden? (grob
klassifizierende Vorauswahl) (Sequentielle Diagnostik)
In Selektionsdiagnostik muss man zwischen Bestenauswahl oder Auswahl
Geeigneter unterscheiden
Norm vs kriteriumsorientierte Diagnostik
Kriteriumsorientierte D.: fordert vom Psy. mehr, da ein Kriterium fachlich
begründbar festgelegt werden muss
Zb. wie lange muss ein Rehabilitant nach einem Schädel - Hirn Trauma eine
Sortieraufgabe fehlerfrei lösen können um am Arbeitsmarkt für wenig anspruchsvolle
Tätigkeiten vermittelt werden kann?
Förderungsorientierte vs. Selektionsdiagnostik: bei Selektionsdiagnostik
Standardprogramm, aber förderorientierte D. ergebnisabhängige Auswahl weiterer
psycholog-diagnostischer Verfahren, um die geeigneten Fördermaßnahmen festlegen
zu können. Bezieht sich auf Testing the Limits (welche Bedingungen/Belastungen
führen zu einer Verbesserung der Testleistung der Person oder sind diese noch
akzeptabel?)
Reicht die einmalige Vorgabe der Tests aus oder sollen diese ein zweites Mal
vorgegeben werden?
27
4. Inhalte
1. Leistungsdiagnostik
2. Persönlichkeitsdagnostik
3. Diagnostik „hybrider“ Eigenschaften
4. Biographie
4.1 Leistungsdiagnostik
a. Intelligenztests: Zusammenstellung von Untertests zu einer Testbatterie
b. Spezielle Leistungstests: Erfassen eine bestimmte Fähigkeit
Beide erfassen kognitive Fähigkeiten  Kognitionsdiagnostik besser!
4.1.1 Intelligenz – Testbatterien
meist in Anlehnung an eine Intelligenztheorie (oft Wechsler oder Thursone), aber nie
exakt einer solchen entsprechend (Ausnahme: Berliner-Intelligenz Struktur Test)
Def. (Cattell): „Intelligenz definiert das Bündel aller kognitiven Voraussetzungen, die
notwendig sind, um Wissen zu erwerben und Handlungskompetenzen zu erwerben –
wobei Kognition sich bezieht auf, jeden Prozess, durch den das Lebewesen Kenntnis
von einem Objekt erhält oder sich seiner Umwelt bewusst wird: Wahrnehmung,
Erkennen, Vorstellen, Urteilen, Gedächtnis, Lernen, Denken, Sprache...!“
Einzelverfahren
AID 2
HAWIE – R, HAWIK – III
K-ABC
Gruppenverfahren
IST-2000-R (S 185)
KFT 4-12+R
WIT
PSB-R 4-6, PSB-R 6-13
Verfahrensbeschreibung + Kritik IST – 2000 R und AID 2 (S 185)
In Anlehnung an
misst
Gütekriterien
IST - 2000 - R
Thurstone; Cattell, Guilford,
Jäger
1. Schlussfolgerndes
2. Denken, Wissen
a. Verbales
numerisches,
figurales Wissen
b. Verbale numerische
figurale Intelligenz
c. Merkfähigkeit
Verstößt gegen Skalierung
AID 2
Wechsler
Teilleistungsstörungen
Keine prognostische Val,
keine Absicherung der
theoriegeleiteten
Anlehnung
28
Maß
Kein IQ Maß
Intelligenzprofil
4.1.2 Spezielle Leistungstests
Nach den Intelligenzfaktoren von Thurstone:









Verbal Comprehension
Space
Memory
Preceptual Speed
Reasoning
Intellektuelle Lernfähigkeit
Aufmerksamkeit und Konzentration
Entwicklungstests
Technisches Verständis
Verbal Comprehension

Aus WIT: Sprichwörter und Gleiche Wortbedeutung (Untertests)
Aus IST-2000R: Gemeinsamkeiten und Analogien (Untertests)
Aus AID 2: Funktionen Abstrahieren (Untertests)

Spezieller Leistungstest hierzu WST (Wortschatztest), Zuordnung zu VC aber
nicht eindeutig, weil auch Memory erfasst wird, da das Wiedererkennen von
Worten verlang wird und nicht das Reproduzieren.
Es sollen Gedächtnisinhalte geprüft werden, die sehr früh in der Ontogenese
gelernt werden und bis in hohe Alter behalten werden  Einsatz in der
gerontopsychologischen und neuropsychologischen Diagnostik zb bei
Demenz

Ähnlich LEWITE (Lexikon Wissen Test)

Entwicklungstests zur Erfassung der Sprachentwicklung zb. HSET
(Heidelberger Sprachentwicklungstest)
Space
Räumliches Vorstellungsvermögen, Raumvorstellung, fast in jedem Intelligenztest
gibt es einen entsprechenden Untertest dazu, da diese Fähigkeit als eine wichtige
Komponente von Intelligenz in solchen Testbatterien abgeprüft wird.
3 DW (Dreidimensionaler Würfeltest)
Schlauchfiguren
 Aus WIT: Spiegelbilder und Abwicklungen (Untertests)
Aus IST 2000R: Würfelaufgaben (Untertests)
Aus AID2: Antizipieren und Kombinieren figural, Synthetisieren und Analysieren
29
abstrakt (Untertests)
 3 DW einschlägiger Leistungstest
 Schlauchfiguren
Problem: messen die PP Verfahren zu Raumvorstellung wirklich was sie messen
sollen, oder vielleicht auch Reasoning?
Memory
Schwerpunkt auf Gedächtnis und nicht auf intellektueller Lernfähigkeit
 Beispiel LGT 3 (Lern und Gedächtnistest)
Beispiel VLT und NVLT (Non-verbaler Lerntest)
 Aus WIT: Gedächtnis (Untertests)
Aus IST-2000R: Merkfähigkeit (Untertests)
Aus AID2: Merken und Einprägen (nur KZ), Unmittelbares Reprod.
Vorgegebenes Lernmaterial unter standardisierten Testbedingungen, mit einfachen,
individuellen eben verfügbaren Lerntechniken gelernt werden und dann langfristig
aus dem Gedächtnis wieder abrufen!
intellektuelle Lernfähigkeit: Lerntests erfassen das initiierte oder auch nicht initierte
Ausbilden bestimmter Bearbeitungsstrategien in ziemlich komplexen
Problemlösesituationen.
Kritik am LGT 3:
o Es wird vom Autor ein Gesamtwert bestimmt und zugleich werden zwei Faktoren
postuliert.
o Es fehlen Ergebnisse zur Skalierung, es kann nicht differenziert werden, woran
eine schlechte Leistung lag.
Weiters: NVLT und VLT (Non)-Verbaler Lerntest  Wiedererkennungsleistung!
Zu Demenz: LAMBDA (Lernen auswendig Merken Belastbarkeit, Denken analytisch)
und BAT (Berliner Amnesie Test)  Lernstrategie
Perceptual Speed (S 197)
Kognitive Leistungsgeschwindigkeit ZVT (Zahlenverbindungstest)  extrem leichte
Aufgabenstellung  Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
Teilweise Operationalisierung auch über Aufmerksamkeit und Konzentration!
Reasoning
Ist die Fähigkeit, Gesetzmäßigkeiten oder logisch zwingende Zusammenhänge
erkennen und zweckentsprechend verwerten zu können.
30

Vor allem Matrizentests WMT (Wiener Matrizentest) und SPM (Standard
Progressiv Matrices)

Syllogismen (spez. LT)

Untertests: Analogien und Zahlenreihen und Matrizen aus IST2000R
Rechnen in Symbolen

Hohe Affinität zu Culture Fair Tests, da das Testmaterial meist sprachfrei ist
 Bezug zur Intelligenztheorie von Cattell: Fluid und Cystallized Inelligence
Fluide Intelligenz ist mit den Culture Fair Tests assoziert, also
kulturunabhängig und unabhängig von der Lerngeschichte der Tp
Zb. Bei CFT 20 (Grundintelligenzskala) Reasoningtests
Reasoning Tests sind nicht gleich culture Fair zb Analogien ist sprachlich daher nicht
cultur fair
Intellektuelle Lernfähigkeit
intellektuelle Lernfähigkeit: Lerntests erfassen das initiierte oder auch nicht initierte
Ausbilden bestimmter Bearbeitungsstrategien in ziemlich komplexen
Problemlösesituationen.
Statusgiagnostik vs. Prozessdiagnostik
Statusdiagnostik: kann Progbosen über künftige Leistungen nur machen, wenn sie
davon ausgeht, dass das bis zum Testzeitpunkt Gelernte ist nicht nur für das
gegenwärtige Leistungsvermögen repräsentativ, sondern auch für die weitere
Entwicklung:
 das gegenwärtige Wissen und Können ist Voraussetzung für zukünftiges Aneignen
 das gegenwärtige Wissen und Können des bisher Gelernten als Beweis von
Lernfähigkeit
 herkömmliche Leistungstests, auch Intelligenztests, zielen auf die Feststellung der
momentanen Leistung ab
 Lerntests (Prozessdianostik) wollen die Fähigkeit zur Leistungssteigerung infolge
unmittelbar gegebener Lernanregungen prüfen. Diese Tests provozieren nicht nur
eine Ausgangsleistung, sondern sie erfassen die Entwicklung der Fähigkeit, die dieser
Leistung zugrunde liegt, indem die Lösung eines Items bei immer komplexeren
Aufgabenstellungen von der bei dem vorausgehenden Item gewonnen Einsicht
abhängt.
 Es geht um Entwicklung und Veränderung innerhalb einer psychologischen
Untersuchung  Prozessdiagnostik!
Bessere Verhaltensrepräsentation der Lernfähigkeit bei Lerntests
Erhebung relevanter Verhaltensweisen im Sinne ökologischer Validität.
 valide Lernerfolgsprognose!
 auch Kinder mit Handikaps zb können hier ihr Potential entfalten!
31
Genereller Aufbau:
1. Vor – Test
2. Lernphase (allgemeine Lösungshinweise oder spezifische Denkhilfen 
Informationsgewinn für den Psychologen, wie gut die Hilfestellung angenommen
werden konnte – fehlerorientierte Weiterführung zum nächsten angemessenen
Item)
3. Nach – Test
Bezeichnung „adaptiv“ für Lerntests irreführend  weil die angepasste Itemvorgabe
nicht die Hilfestellung der PBT benötigt ist nämlich schlicht nur an der Beschreibung
und Typisierung einer einzigen Tp interessiert!
Bsp: Kritik an ACIL (Adaptive Computergestütze Intelligenz-Lerntestbatterie)
Es wird je Untertest die Anzahl bearbeiter Items, andererseits die Anzahl gegebener
Hilfestellungen verrechnet – weniger lernfähige Personen benötigen mehr
Hilfestellungen und mehr Items zum Erreichen eines höheren Leistungsniveaus, die
Summe beider ergibt die Schrittzahl welche zwischen 12 (optimal) und 132 (schlecht)
liegt  Skalierung verletzt und man kann bei leistungsstarken so kaum etwas über
Lernfähigkeit aussagen (S 204)
Aufmerksamkeit und Konzetration
Beide synonym zu verwenden, aber es geht um die Messung einer
situationsüberdauernden Eigenschaft (Fähigkeit), also um etwas Charakteristisches
einer Tp und nicht um einen momentanen Zustand # nicht wie im Alltag
(„konzentriere dich!“) besser daher „Konzentrationsfähigkeit oder Fähigkeit zur
Aufmerksamkeit“)
Def: Konzentration bzw Aufmerksamkeit bezeichnet die Fähigekeit, einer
ausgewählten Handlung mit ausreichender situationsangepasster Stetigkeit und
Präzision nachgehen zu können und andere, dafür irrelevante Dinge außer Acht zu
lassen.




Selektive Aufmerksamkeit (konzentrative A.)
Geteilte Aufmerksamkeit (distributive A.)
Daueraufmerksamkeit
Kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit
 Konzentrationstests
2 Aufgabenstellungen: Rechenaufgaben und Durchstreichaufgaben
Beispiele:




Test d2
WAS?: Durchstreichaufgaben
Besonderheit: man kann eine Arbeitskurve erstellen
Kritisch: optische Differenzierung von d und p (Legasthenie!)
32



FAIR (Frankfurter Aufermksamkeits Inventar)
Anstatt d und p: Kreis und Quadrat
Bearbeitung muss der Reihe nach erfolgen



Arbeitskurve Mainzer Revision
Aufwendige Auswertung
Zumutbar wegen Rechenaufgaben?

Arbeitsleistungsserie (C-Test)

Cognitrone (selektive Aufmerksamkeit)

Dauf (selektive Aufmerksamkeit)

Signal-Detection (selektive Aufmerksamkeit)

Vigilanz  erfasst Daueraufmerksamkeit (aufmerksames Beobachten und
häufiges Reagieren)
V: aufmerksames Beobachten; erfordert selten Reagieren
Bei Konzentrationstests sind C – Test wirtschaftlcher  da stets die
Reaktionsschnelligkeit der Tp im Vordergrund steht.
Für Anforderungen, die Aufmerksamkeit ohne Zeitdruck verlangen eigenen sich diese
Verfahren nicht und auch keine höheren kog. Leistungen

INKA (Inverntar komplexer Aufmerksamkeit) erfordert höhere kognitive
Leistungen
beinhaltet neben einer Durchstreichaufgabe auch das vorige Kodieren der
Zeichen
Kritik: nicht alltäglich relevante Aufgaben  nicht ökologisch valide
Technisches Verständnis
Das Erfassenkönnen von Ursache - Wirkungs - Zusammenhängen technischer
(naturwissenschaftlicher) Art sowie von technischen Konstruktionsprinzipien.
-
Technisch konstruktives Denken
Technisch praktisches Handeln
Daher wird technisches Verständnis oft als ein spezieller Aspekt der praktischen
Intelligenz aufgefasst
Beispiele:
MTA (Mechanisch technisches Auffassungsvermögen)
MTP (Mannheimer Test zur Erfassung des physikalisch technischen Problemlösens)
 nicht diskriminativ genug für Eignungsdiagnostik in diesem Bereich, da im Beruf
extreme Anforderungen gestellt werde, kann man die Verwendung eines solchen
33
Test mit dem Einsatz eines IQ-Tests bei einem geistig behinderten Menschen
vergleichen.
Entwicklungstests
„Kleinkindertests“ (Charlotte Bühler, Hildegard Hetzer)
Bsp: Bayley Sacales of Infant Development II und Denver II Entwicklungsskalen alle
nicht deutschsprachig  nicht Rasch konform, Skalierung verletzt!
Wiener Entwicklungstest (WET)
Entwicklungstest 6 Monate – 6 Jahre (ET 6-6)
 beide erstellen ein Entwicklungsprofil und sind förderungsorientiert
Zusatzqualifikation erforderlich, da Entwicklungsdiagnostik eng an
neuropsychologische Diagnostik angrenzt (Beeinträchtigung der normalen
Hirnentwicklung)
34
6. Gutachten
„Ein psychologisches Gutachten ist eine wissenschaftliche Leistung, die darin besteht,
aufgrund wissenschaftlicher anerkannter Methoden und Kriterien nach feststehenden
Regeln der Gewinnung und Interpretation von Daten zu konkreten Fragestellungen
Aussagen zu machen.“
Das psychologische Gutachten demonstriert den diagnostischen Prozess und „... es
ist Antwort eines Experten, des Psychologen, auf Fragen, zu denen er aufgrund
seines Fachwissens, des aktuellen Forschungsstandes und seiner Erfahrung Stellung
nimmt.“
Begriffe:
 „gutachterliche Stellungnahme“:
Aus der Psychologie fundierte Antwort auf eine genau eingeschränkte Detailfrage.
Beispiel: „Wie ist das emotionale Milieueinzuschätzen, in der XY aufwuchs?“
 psychologische Stellungnahme: fachliche Bewertung eines bereits vorliegenden
psychologischen Gutachtens oder einer gegeben Fragestellung ohne eigene
Datenerhebung.
 (Untersuchungs-) Befund: ... ist die für Nicht-Psychologen verständlich aufbereitet
Aussage über Ergebnisse einer psychologischen Untersuchung.
 Unterschied zwischen Befund und Gutachten auch rechtlich:
Teilbereiche des Gutachtens
auch rechtlich relevant/ definiert
Befund
Gutachten
Feststellung und Beschreibung von
Tatsachen – Darstellung der
erhobenen Informationen
Schlussfolgerung aus den
dargestellten Tatsachen
Vollständig,
objektiv,
verständlich
Beantwortung der gestellten Frage,
subjektiv,
nachvollziehbar
 Befund = Feststellung und Beschreibung von Tatsachen, die der
Sachverständige durch Sinneswahrnehmung und mit wissenschaftliche,
künstlerischen oder gewerblichen Methoden ermittelt hat.
Rein deskriptiv abgefasste Ergebnisse aus:
o Sammlung der typischerweise mit dem gegebenen Sachverhalt in
Verbindung stehenden Informationen
o Entscheidungsorientiertes Gespräch
o Tests
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Persönlichkeitsfragebogen
Projektive Verfahren
Verhaltensbeobachtung
Biographisches Inventar
Assessment-Center
Arbeitsplatzanalyse
Gutachten = ist die Schlussfolgerung aus den ermittelten Tatsachen durch
Anwendung des Fachwissens oder die Bekanntgabe von Erfahrungssätzen zu
einem bestimmten Sachverhalt
Rein deskriptiv abgefasste Ergebnisse + Intervention und Interpretation
 Gesamtheit von Befund und Gutachten
6.1 Allgemeine Regeln zur Gutachtenerstellung
 Ist die Person überhaupt testbar?
 Checkliste
 Argumentationskette muss klar und inhaltlich nachvollziehbar sein für den
Adressaten
 Achtung gegenüber dem Lebensentwurf
Begutachtung muss so dargestellt werden, dass der Adressat das Verfahren,
in das er einbezogen war, wieder erkennt und nachfragen kann.
 Ein Psychologe muss aussagefähige Aufzeichnungen machen
 Es sollen Fachtermini vermieden werden
 Man soll sich strikt an die vom Auftraggeber gestellten Fragen halten
 Verfahren müssen alle namentlich angeführt werden
 Ergebnisbeschreibung und Interpretation klar voneinander abgrenzen
 Dezidierte Beantwortung der Fragestellung
 Wertende Aussagen sollen vermieden werden.
 Die Testperson den gegebenen Interventionsvorschlag (samt
Begründung) in eigene Worte fassen lassen.
 Je nach Adressat  (Nicht-) Fachtermini
 Die schriftliche Fassung eines Gutachtachtens sollte nicht (automatisch) dem
Klienten selbst gegeben werden.
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 Genaue Zahlenangaben (etwa für den „Intelligenzquotienten“) zu vermeiden:
geringer Aussagewert, geringer Informationswert für Testperson,
„Zahlenakrobatik“; gegenseitige Vergleiche
besser: Beratung über individuelle Stärken und Schwächen
Der Adressat hat die gutachterlichen Aussagen und Maßnahmen(-vorschläge)
erst dann einsichtig akzeptiert, wenn er fähig ist, diese seinerseits, mit
eigenen Erklärungen und Begründungen, zu verteidigen.


Bemühen und Objektivität, Freiwilligkeit des Klienten
Haubl: Datenschutz, psychologisches Wissen nur dann heranziehen, wenn es
zu einer Erweiterung der Selbsthilfefähigkeit der Tp führt
 „Nichts ist schlimmer an einem Gutachten als am Ende die sinngemäße
Bemerkung, dass es zur Beantwortung der Fragestellung noch weiterer
Befunde (insbesondere psychologischer) bedarf.“
 Zusammenfassung am Ende des Gutachtens: Fragestellung
eingesetzte psychologisch-diagnostische Verfahren, wesentlichen Ergebnisse in
interpretierter Form getroffene Maßnahmen bzw. gegebener
Maßnahmenvorschlag
KEINE neuen Aspekte
 Bescheinigung der Seriosität des Gutachtens
Qualifizierung der Unterschrift des Psychologen als rechtsverbindlich
 unüberprüfte Aussagen  Konjunktiv
Grundsätzlich überprüfbare Fakten (Geburt, Geburtsort, Beruf etc.) 
Indikativ
„Ich versichere, dieses Gutachten nach sorgfältiger psychologischer Testung
und nach genauer Erhebung der im Gutachten zu beurteilenden Tatsachen
nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der berufsethisch
festgeschriebenen Richtlinien für die Erstellung Psychologischer Gutachten
abgefasst zu haben.“
 Immer KIs berechnen und immer konzeptkonform interpretieren: gemessene
Eigenschaft nicht nur Name des Untertests
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