Islamische Gemeinde Nürnberg e.V. , Hessestr. 12-14 - D 90443 Nürnberg Nürnberg, den 12.01.16 Stellungnahme zu den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln Die Islamische Gemeinde Nürnberg verurteilt ausdrücklich die abscheulichen Ereignisse in der Silvesternacht in Köln, als zum Teil stark betrunkene junge Männer junge Frauen sexuell bedrängten und nötigten und dabei die Gelegenheiten nutzten, sie auszurauben. Dass diese Verbrechen die Menschenrechte sowie die Würde des Individuums mit Füßen treten und jeder ethischen Vorstellung widersprechen, darüber gibt es keinen Zweifel. Alle Religionen und Denksysteme, gerade auch die monotheistischen Religionen, verurteilen diese barbarische Rohheit. In jedem Fall ist den Straftätern mit allen Mittel des deutschen Rechtssystems zu entgegnen, unabhängig davon, wer die Täter sind, welcher Herkunft sie sind und welcher Religion sie angehören. Wenn der Schock über dieses Ausmaß der Verachtung der Menschen- und besonders Frauenwürde irgendeinen Nutzen haben kann, dann den, dass er den von Deutschland aufgenommenen Flüchtlingen klar vor Augen führt, dass sie hier in einem Land Zuflucht gefunden haben, in dem die Menschenwürde und das Gesetz zu achten sind und sich jeder moralisch angemessen zu verhalten hat. Dies ist nicht nur ein Gebot gegenüber der deutschen Gesellschaft, sondern entspricht dies vielmehr den Grundprinzipien des islamischen Menschenbildes und seiner Ethik. Nur weil die Täter möglicherweise aus einem arabischen und damit islamischen Herkunftsland stammen, ist es nicht gerechtfertigt, die Religion des Islam als Grund oder Entschuldigung für diese abscheulichen Taten heranzuziehen. Die Islamische Gemeinde legt u. a. auf folgende Punkte großen Wert: Diese Ereignisse sind Verbrechen, die in keinster Weise gerechtfertigt werden können. Die Täter repräsentieren ausschließlich sich selbst; eine Verallgemeinerung dieser Ereignisse auf eine ganze Religion und ihre Angehörigen ist nicht zulässig Die Zivilgesellschaft muss sich vor rassistischen Stimmen in Acht nehmen, welche solche Ereignisse ausnutzen, um Stimmung gegen die Flüchtlinge zu machen. In allen religiösen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen muss ein Bewusstsein für die Achtung des Anderen und des Gesetzes gefördert werden. Islamische Gemeinde Nürnberg e.V. Hessestr. 12-14, 90443 Nürnberg, Germany, Tel. +49 911 284111, Fax +49 911 284112 Email: [email protected] , Internet: www.ign-info.de, Islamische Gemeinde Nürnberg Steuernummer: 241/109/21329 Bankverbindung: Sparkasse Nürnberg, BLZ 76050101, Konto-Nr. 4587853, IBAN: DE21 7605 0101 00045878 53, BIC: SSKNDE77XXX Islamische Gemeinde Nürnberg e.V. , Hessestr. 12-14 - D 90443 Nürnberg Bei all der berechtigten Wut und Enttäuschung vertrauen wir auf die in vielerlei Hinsicht hohe Sensibilität unserer deutschen Gesellschaft und die Kraft, mit einer Stimme zu sprechen, so dass solche Krisen Hand in Hand gemeistert werden können. So wie unzählige Ehrenamtliche sich unermüdlich in der Flüchtlingsarbeit engagieren, wollen auch wir als Muslime unsere Kraft für eine gelingende Integrationsarbeit einsetzen. Als gläubige Muslime bitten wir Gott den Erhabenen, dass er dieses Land beschützt und von ihm jedes Unheil abwendet. Vorstandsvorsitzender Mostafa Eljojo Imam der Moschee Scheich Abdurrahman Al-Hout Islamische Gemeinde Nürnberg e.V. Hessestr. 12-14, 90443 Nürnberg, Germany, Tel. +49 911 284111, Fax +49 911 284112 Email: [email protected] , Internet: www.ign-info.de, Islamische Gemeinde Nürnberg Steuernummer: 241/109/21329 Bankverbindung: Sparkasse Nürnberg, BLZ 76050101, Konto-Nr. 4587853, IBAN: DE21 7605 0101 00045878 53, BIC: SSKNDE77XXX