Erläuterungen zum Stufenplan, Rolle GBs: a) Hoffnung auf Bündnis (- 1935 Vertrag), auch aus rassischen Gründen und wg. Vermeiden eines 2-Fronten –Krieges b) ab 1937 Einsicht, dass kein Bündnis möglich- neue Devise; „Je eher, desto besser.“ Erläuterungen zu Revisionspolitik-Austritt aus Völkerbund: Austritt wg. harter französ. Haltung zur geheimen Aufrüstung Erl. zu Revisionspolitik-Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht: Am 16. März 1935 nahm Hitler die Verlängerung der Dienstzeit in der französischen Armee und die Erneuerung des französischbelgischen Militärabkommens zum Vorwand, alle Rüstungsbeschränkungen des Versailler Vertrages für nichtig zu erklären. Die Wehrpflicht wurde wieder eingeführt und die Friedenspräsenzstärke auf 550.000 Mann festgelegt. Erläuterungen zu Münchner Abkommen: kein bes. Druck der Westmächte Vermittlung Mussolinis Garantieerklärung GBS und Frs gegenüber Resttschechei (blieb ohne Folgen, aber größere Festigkeit bei der folgenden Polenaktion) übergehen d. SU, die Beistandspakt mit Tschechoslowakei hatte Ausschluss der Tschechoslowakei In der Folge war es zweifelsfrei, WER der Aggressor war. Insofern war die Appeasement-Politik erfolgreich. Erläuterungen zu dt.-poln. NA-Pakt / allgemein Polen: Pakt auf 10 Jahre Polen war eine Militärdiktatur und wollte sich unabhängig von Versailles-Koordinaten machen: NA-Pakt m. SU am 27.5.1932 nach dt. Sudentenlandbesetzung: Polen besetzt tschech. Teschener Gebiet Hitlers Konzept: 1) Ausschaltung als eigenständ. Machtfaktor 2) Juniorpartner gg. d. SU (potenzielles Aufmarschgebiet) Polen sollte nach Kündig. d.dt-poln. Vertrages dem Anti-Komintern- Pakt beitreten 24.10.1938: Ribbentrop trägt poln. Botschafter Lipski eine dt. Globallösung vor: exterritoriale Autotalent Eisenbahn nach Danzig u. Ostpreußen; Beitritt z. Anti-Komintern- Pakt; Danzig z. Dt Reich Ablehnung dieses Konzepts am 19.11.1938 Erläuterungen zu „ Wende 1938 …,ab März Stalins Wendung…“ 17.4.1939: Sh bietet Fr +GB Bündnis auf d. Basis d. Unverletzlichkeit d. Grenzen an (Overy,82) erste brit. Reaktion erst 6 Wo. später (Sondierungsgespräche)/ poln. Sowjetfurcht als Stolperstein D:\75900784.doc Die Münchener Konferenz vom 29. September 1938 fand unter äußerst fragwürdigen Voraussetzungen statt. Sie honorierte die militärische Erpressungspolitik und nahm Hitlers letzte Bedingungen ohne wesentliche Milderung an. Der Einmarsch deutscher Truppen begann am 1. Oktober. Vor allem entschied diese Blitzkonferenz in Abwesenheit der betroffenen tschechoslowakischen Regierung und überging auch die durch Beistandspakt mit Prag verbunden Sowjetunion. Dieser Umstand hat zu der kriegsauslösenden Schwenkung Moskaus und zur sowjetischen Rechtfertigung des Pakts mit Hitler beigetragen. Die Sowjetunion hatte sich schon im März 1938 nach der Österreichaktion bereit erklärt, »unverzüglich im Völkerbund oder außerhalb des Völkerbunds praktische Maßnahmen mit anderen Mächten zu erörtern, wie sie durch die Umstände diktiert werden. Morgen kann es schon zu spät sein, aber heute ist die Zeit dafür noch nicht verpaßt, wenn alle Staaten, besonders die Großmächte, im Problem der kollektiven Rettung des Friedens eine feste, unzweideutige Haltung einnehmen werden.« Aber London, wo inzwischen Halifax anstelle des aus Protest zurückgetretenen Eden das Foreign Office übernommen hatte, winkte ab. Zu riskant erschien eine direkte Einschaltung der Sowjetunion, die militärisch die Tschechoslowakei nur über polnisches Gebiet erreichen konnte. Polen würde dem keinesfalls zustimmen; es war antisowjetisch orientiert, hielt am Pakt mit Berlin fest und erwartete überdies territorialen Gewinn aus einer Dezimierung der Tschechoslowakei. Vor allem argwöhnte Chamberlain, Moskaus Interesse sei es, den Westen in einen Krieg mit Deutschland zu verwickeln, so wie umgekehrt die Sowjetunion Deutschlands Ablenkung nach Osten fürchtete. Daran scheiterte weiterhin die Bildung einer Ost-West-Front, die doch möglicherweise Hitler, der einen Zweifrontenkrieg zu fürchten hatte, auch ohne militärische Ausweitung gebremst hätte. Daß Moskau in München nicht beteiligt wurde, ist letztlich auch nicht mit einer Rücksicht auf Polen zu rechtfertigen. Als im Frühsommer 1939 die Westmächte endlich nach Moskau gingen, war es zu spät; die Sowjets schwenkten bereits. Noch weniger ist der Ausschluß der Tschechoslowakei zu rechtfertigen. Für Prag war die Münchener Konferenz ein brutales Diktat, von Anfang an, nicht erst durch Hitlers Vertragsbruch im März 1939, ungültig. Es hat tatsächlich das Schicksal der Tschechoslowakei entschieden. Daran ändern auch die Garantieerklärungen nichts, die England und Frankreich für die Resttschechoslowakei abgaben. Vollends hatten die Konsultations- und Friedensvereinbarungen, die Hitler mit England noch in München und mit Frankreich (6. Dezember 1938) abschloß, nur verbale Bedeutung. Gewiß, Chamberlain konnte als Friedensretter nach London zurückkehren. Und Hitler hatte nicht ganz sein Ziel erreicht; Schacht gegenüber beschimpfte er Chamberlain: »Der Kerl hat mir den Einzug in Prag verdorben.« Zum Einlenken mögen nicht nur die Bedenken der Militärs beigetragen haben, sondern auch die geringe Kriegsbegeisterung, mit der eben jetzt die Berliner Bevölkerung eine waffenstarrende Parade quittiert hatte. Aber das änderte nichts an der Tatsache, daß in München die Grenzen einer sinnvollen Appeasement-Politik endgültig überschritten worden waren. (…) K.-D. Bracher, Die deutsche Diktatur, S. 340f. Hitler-Stalin-Pakt Inhalt: Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt vom 23. August 1939 enthielt folgende Vereinbarungen: - keine aggressive Handlung gegen den Vertragspartner, - Zusicherung strikter Neutralität, - Konsultation über Fragen von gemeinsamem Interesse, - keine Beteiligung an gegnerischen Allianzen, - friedliche Lösung aller Streitigkeiten. Im geheimen Zusatzprotokoll hatten Ribbentrop und Molotow folgende Interessenabgrenzungen vorgenommen: l. Im Baltikum: Nordgrenze Litauens, 2. in Polen: Narew ,Weichsel-San („freundschaftliche Verständigung" über das Schicksal des polnischen Staates), D:\75900784.doc 3. in Südosteuropa: Interesse der Sowjetunion an Bessarabien-völliges politisches Desinteresse Deutschlands an diesen Gebieten, 4. strenge Geheimhaltung. Stalins Gründe für den Hitler-Stalin-Pakt: 1. Vermeiden eines Bündnisses der Westmächte und Nazi-Deutschlands gg. die SU; 2. Erfolglosigkeit der Annäherung an GB, die aufgrund des brit.Antikommunismus sehr schwierig war. Erst nach März 1939 gab es Bemühungen und zwar wg. Polen. Da Polen sich ohne sowjet. Hilfe nicht gegen Dtld. Verteidigen ließ, andererseits Polen zwar die Deutschen, aber auch die Sowjets fürchtete (auf keinen Fall ins Land), blieb eine gemeinsame Politik der SU mit GB bezügl. der dt. Aggression gegen Polen auf der Strecke. 2. Stalin ging davon aus, dass Hitler und der Westen sich in Kriegen untereinander erschöpfen würden, und die Sowjetunion dann das Proletariat in Europa befreien könnte, wie er es nannte. Dazu durfte er sich selbst nicht in einen Krieg verwickeln. 4. Erweiterung des sowjet. Machtbereichs von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer zum Nulltarif Hitlers Gründe: 1. Vermeiden des Zwei-Fronten-Krieges bei seiner Polen-Aktion (Hitler:„Das Gelingen der Isolierung Polens ist entscheidend“) GB und Fr würden nicht eingreifen gegen 2 Großmächte (daher auch die Enttäuschung über die brit. Kriegserklärung am 3. 9.) 2. Beschaffung von Rohstoffen durch sowjet. Lieferungen (Entwertung einer zu erwartenden brit. Seeblockade) Bedeutung des Paktes: für SU: Erfahrung der Münchner Konferenz, die die SU als Faktor der internationalen Politik schlicht ignorierte für Deutschland: Grundlegend ist, dass Hitler seine Expansionsziele in Phasen zu realisieren gedachte und dabei eine gleichzeitige Gegnerschaft Russlands, Frankreichs und GBs zu vermeiden versuchte; keineswegs ging es um den Verzicht auf die „Eroberung von Lebensraum im Osten.“ D:\75900784.doc