Übungsleiter - Kinder: Spielen und Üben im Dialog 1) Mit abwechslungsreichen Spiel. Und Übungsformen Monotonie, Unterforderung und Konzentrationsprobleme vermeiden! "Alte" Inhalte immer wieder "neu" verpacken: Kinder lieben immer wieder neue Herausforderungen! Der Neuigkeitswert von Spielen oder Geräten hat für Kinder einen hohen Aufforderungscharakter! 2) Die Kinder sollten genau wissen, was der Trainer sich für die jeweilige Spielstunde ausgedacht hat. Ziele und Ablauf vor Beginn erläutern einzelne Stundenabschnitte erklären 3) Immer positiv erklären oder korrigieren, auch wenn etwas falsch lief! Loben heißt: Den Lernzuwachs verstärken! 4) Kindern im Training Verantwortung übertragen! Prinzip: Alle Kinder helfen sich gegenseitig! Die Kinder sind mitverantwortlich für den Geräteauf- und -abbau. Die Kinder achten auf herumliegende Bälle! 5) Wünsche der Kinder in die Gestaltung von Spiel- und Übungsstunden mit einbeziehen Trainergespräch vor Beginn der Spielstunde, während der Trinkpause und am Ende der Spielstunde 6) Kindern im Training helfen statt sie bloßzustellen! Gruppen nach Könnensstand einteilen! Aufgabenstellung differenzieren: für Ungeübte und Fortgeschrittene Prinzip: fortgeschrittene Kinder als "Co-Trainer" für Spielanfänger! Rund um das Spiel Vor dem Spiel Fahrt zum Spielort gut vorbereiten "Fahrplan" mit Eltern (Wer fährt wann?) über eine längere Zeit im Voraus erstellen, damit Familien sich abwechseln können. Eine Seniorenmannschaft ihres Vereins übernimmt die "Patenschaft" für die Minis. Eltern informieren keine übertriebenen Ansprüche an die Kinder stellen keine Kritik während des Spiels "Besprechung" vor dem Spiel zeitlich kurz halten (natürlicher Bewegungsdrang) pädagogisch, nicht taktisch ausrichten Der Ausgang des Spiels steht nicht im Vordergrund. Zuversicht und Freude ausstrahlen Ziel: Was im Training geübt wurde, im Spiel anwenden. Kein systematisches Aufwärmen Die Kinder "beschäftigen" sich mit dem Ball (Prellen, Zuspielen, Werfen). Während des Spiels Beim Auswechseln das Rotationsprinzip bevorzugen! nicht nach Spielstand/Taktik auswechseln Alle Spieler sollten möglichst gleiche Spielanteile haben. Betreuung von der Bank Vorbild bewusst sein! Anfeuern, ermutigen, loben und helfen Nicht kritisieren, sondern genau erklären, wie Kinder etwas besser machen können. Keine Kritik gegen den Spielleiter! Ehrliche Freude zeigen, sich mit den Kindern freuen! Pädagogisch pfeifen! je nach Leistungsstand mehr oder weniger großzügige Regelauslegung Bei Fehlern immer erläutern, wie die Kinder etwas besser machen können. In der Halbzeitpause Die Halbzeitpause gehört den Kindern! Ausreichend Getränke anbieten. Die Kinder sollen sich erholen. Die Konzentration der Kinder nicht überfordern weniger Informationen, mehr motivieren Keine fehlerorientierte Kritik Immer an das "Wir-Gefühl" appellieren Beispiel: Alle Kinder bilden einen Kreis, fassen sich an den Händen und rufen laut einen motivierenden Spruch! Praktische Tipps zu typischen Alltagsproblemen Mit akzelerierten Spielern richtig umgehen! In vielen Mannschaften befinden sich einzelne Spieler, die, auch wegen ihrer Körpergröße, sehr viele Tore werfen. Das ist eine schwierige Situation, mit der die Mitspieler, der Übungsleiter, aber auch andere Vereinsmitglieder und die Eltern oft schwer umgehen können. Fast wie selbstverständlich wird erwartet, dass dieser Spieler eben für die zum Sieg nötigen Tore sorgt. Entsprechend verhalten sich die Mitspieler, die ihren wurfgewaltigen Kameraden "suchen" und häufig anspielen. Das kann für die Entwicklung sowohl der Mannschaft als auch des betreffenden Spielers selbst sehr gefährlich sein, es kann hemmen. Die Lösung: Den Fortgeschrittenen neue Aufgaben geben (z.B. SpielmacherFunktion statt Haupttorschütze). Niederlagen positiv bewerten Wenn eine Mannschaft aus recht kleinwüchsigen Spielern besteht, die körperlich hoffnungslos unterlegen sind, besteht die Gefahr, dass alle die Lust verlieren. Was tun? Es gibt wohl kein Spiel, in dem trotz einer hohen Niederlage nicht Situationen vorkommen, auf die die Spieler mit Recht stolz sein können: das einzige Tor, das besonders glanzvoll zustande kam, gute Abwehrleistungen, eine gute Torhütervorstellung. Weil Kinder dazu neigen, ihre guten Taten zu betonen und zu besprechen, sollte der Trainer dies fördern und gute Leistungen - und seien es noch so wenige gewesen - unabhängig vom Spielausgang herausstellen. Häufig Spiele bestreiten, die knapp ausgehen. Integration neuer Spieler gut vorbereiten! Wenn mitten im Jahr ein neuer Spieler zum Training kommt, entsteht die Frage, wie er integriert werden könnte. Es gibt zwei Möglichkeiten: Erstens: Er hat bereits Spielerfahrung in einem anderen Verein gesammelt, dann wird der "Neue" meist freudig begrüßt. Zweitens: Er ist ein Anfänger. Dann ist er für die Mannschaft anfangs meist "uninteressant". Auf diese Konstellation sollten Sie als Übungsleiter vorbereitet sein. Sie dürfen z.B. nicht allzu neutral, schon gar nicht abstoßend auf den neuen Spieler wirken. Deshalb: Neuen Spielern mindestens die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie den alten. An die "erfahrenen" Kinder appellieren, sich um die Neuen zu kümmern! Mit Kritik der Eltern sorgfältig umgehen! Auf die Hilfe der Eltern können und dürfen wir nicht verzichten. Da viele Kinder von Vater oder Mutter zum Training und zum Spiel gefahren werden, bleibt es nicht aus, dass die Erwachsenen dabei sind und sich dabei natürlich besonders über ihr Kind freuen oder ärgern. Was also tun, wenn sie in das Spiel hineinrufen, ihr Kind anfeuern oder verunsichern, wenn sie es bei einem Torerfolg bejubeln oder bei einem Fehler tadeln? Mit Geduld und Fingerspitzengefühl sollte erreichbar sein, dass sich die Eltern Mäßigung auferlegen, dass aber auch die Kinder nicht ständig zu den Eltern gucken, um Lob oder Tadel von ihnen zu fordern. Reden Sie mit den Eltern, schreiben Sie ihre Grundsätze für Training und Spiel doch einmal in Form eines Elternbriefes auf. Viele Kinder in einer kleinen Sporthalle ständig im Blickfeld zu haben, ist vor allem für Trainer-Neulinge sehr schwer. Aber auch versierten Trainern fehlt oft die Erfahrung zur Lösung solcher Probleme. Dazu einige Tipps: Eltern oder ältere Jugendliche aus der B- oder A-Jugend als Helfer gewinnen. Ältere, erfahrene Trainer "im Ruhestand" als "Mentoren" gewinnen. Deren Erfahrungen können für Trainer-Anfänger Gold wert sein. Richten Sie in Ihrem Verein einen "Trainer-Stammtisch" ein, wo sich alle Jugendtrainer und Schülerwarte zum Gedankenaustausch treffen. Dort erhalten Sie Rat und Unterstützung. Es ist umstritten, ob bei unseren Kleinsten bereits eine ärztliche Kontrolle nötig ist. Die Verantwortung der Übungsleiter für die Gesundheit der Kinder ist jedoch nicht zu leugnen. Beispielsweise kann ein nur wenig kürzer geratenes Bein auf Dauer zu Beschwerden führen, die durch häufiges Sporttreiben noch verschlimmert werden. Ob der Stützapparat der Kinder normal ausgebildet oder einen krankhaften Befund aufweist, kann der Übungsleiter meist nicht beurteilen. Es sollte ein Orthopäde zu Rate gezogen werden.