Pressekonferenz KIRCHE – GLAUBE – BEHINDERUNG, 21.9.2007

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Pressekonferenz KIRCHE – GLAUBE – BEHINDERUNG, 21.9.2007
Bischof Dr. Ludwig Schwarz
Die Behindertenseelsorge, NO LIMITS und assista, sowie die Linzer Kirchenzeitung haben im
Vorfeld zum Fest der Begegnung am 28. September 2007 in Altenhof eingeladen, Erfahrungen zum
Thema Kirche-Glaube-Behinderung niederzuschreiben. Darüber hinaus wurde bei der
Medienwerkstatt Hartheim ein Film in Auftrag gegeben, in dem Menschen mit Behinderung über ihre
Freude, ihre Sorgen und Hoffnungen als Glaubende und Kirchenmitglieder Zeugnis geben.
Die Aussagen der Betroffenen sind eine wichtige Orientierung, wo der Schuh drückt und was bei
allen Bemühungen um gute Voraussetzungen für umfassende Teilhabe am kirchlichen Leben, noch
getan werden muss.
Es ist für die Diözese Linz ein Auftrag Verbesserungen zu ermöglichen, wenn Menschen mit
unterschiedlichen körperlichen Gebrechen berichten, dass viele Kirchen und pfarrliche Bauten nur
über Barrieren zu erreichen sind, dass es in den Pfarrheimen an behindertengerechten WC-Anlagen
mangelt, ebenso an Parkplätzen für Behinderten-Fahrzeuge oder dass wegen schlechter akustischer
Lösungen schwerhörige Menschen beim Gottesdienst kaum etwas verstehen.
Unser Baureferat wird und wurde durch diese konkreten Erfahrungen besonders sensibilisiert,
sodass sich dies auch auf konkrete Baumaßnahmen der Diözese auswirkt.
Nachdenklich muss uns stimmen, was eine Rollstuhlfahrerin anmerkt: „Meine Behinderung ist gut
erkennbar und ich erlebe große Hilfsbereitschaft, mir über Barrieren drüber zu helfen. Die
Bereitschaft, bestehende Barrieren möglichst zu beseitigen, lässt allerdings eher zu wünschen übrig.
Dafür fehlen der Blick und die Einsicht, vielleicht auch das Geld. Betroffene bleiben weg, sobald die
Mühe zu groß wird.“
Hier kann uns Frau Fröschl ihre Erfahrungen schildern.
Es geht aber nicht nur um bauliche oder organisatorische Maßnahmen. Unter den Zuschriften finden
sich u. a. folgende Aussagen: „Auch in der Kirche so wie im öffentlichen Leben und in der Politik
sollten Behinderte selbst bestimmen können und nicht von nicht behinderten Menschen vorgesetzt
bekommen, was für sie gut ist!“
Wir möchten verstärkt Bewusstseinsbildende Maßnahmen setzen, deshalb wurde Mag. Rupert Niedl
als Behindertenseelsorger beauftragt.
Der stellvertretende Generaldechant Mag. Helmut Part ist in unserer Diözese besonders für
Menschen mit Hörbehinderung engagiert.
Es gibt Gott sei dank auch sehr viele positive Berichte von Menschen mit Behinderungen darüber,
was sie in der Kirche und aus dem Glauben heraus erleben/erfahren. Von Integration im
Pfarrgemeinderat wird berichtet. Es wird sehr geschätzt, wenn Menschen, die ihre Wohnung nicht
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mehr verlassen können, regelmäßig die Kommunion nach Hause gebracht wird. Es gibt in unserer
Diözese eine Frau, die auch nach ihrem Schlaganfall noch Lektorin ist.
Eltern erleben es wohltuend, wenn ein behindertes Kind in der Vorbereitung zur Erstkommunion bzw.
Firmung und beim Fest selber gut eingebunden wird. So nahmen in einer Pfarre Firmhelfer für ein
stark sehbehindertes Mädchen mit Down-Syndrom die Lieder in Vorbereitung zur Pfarrfirmung auf
Kassette auf, damit das Mädchen diese daheim mit ihrer Patin üben konnte.
Wir wollen in unserer Diözese spezielle Handreichungen für die Feier der Sakramente und
Gottesdienste mit Menschen mit Behinderungen entwickeln. Menschen mit Behinderungen
übernehmen auch das Patenamt. In der Pfarre wünsche ich mir, dass Menschen mit Behinderungen
gleichberechtigt mitarbeiten. Dazu setzten wir diesen Schwerpunkt in unserer Diözese.
Ich lade Sie noch einmal zum Fest am 28.09.2007 ein.
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