Katholische Kindertagesstätten Konzeption der Kinderkrippe St. Ludwig Träger Katholische Kirchenstiftung St. Ludwig Straßburgerstrasse 14 90443 Nürnberg Inhaltsverzeichnis Vorwort 1. Unsere Krippe 1.1. Geschichte 1.2. Lage 2. Einzugsgebiet und Lebenssituation der Kinder 3. Rahmenbedingungen 3.1. Belegung 3.2. Personal 3.3. Räumlichkeiten 3.4. Öffnung der Gruppen 3.5. Öffnungszeiten 3.6. Schließzeiten 3.7. Tagesablauf 3.8. Essen und Getränke 3.9. Schlafen 3.10. Eingewöhnungszeit 4. Leitbild 4.1. Leitsätze und pädagogische Zielsetzung 5. Spiel 5.1. Freispiel 5.2. Spiel mit Anleitung 5.3. Spiel im Garten 5.4. Stuhlkreis 5.5. Projekte 5.6. Gruppenübergreifende Angebote 6. Wahrnehmungen 6.1. Körperwahrnehmungen 6.2. Taktile Wahrnehmung 6.3. Optische Wahrnehmung 6.4. Akustische Wahrnehmung 6.5. Gustorische und olfaktive Wahrnehmung 7. Bildungs- und Erziehungsbereiche 7.1. Bewegungserziehung 7.2. Spracherziehung 7.3. Sozialerziehung 7.4. Musikalische Erziehung 7.5. Kreativitätserziehung 7.6. Gesundheitserziehung 7.7. Sauberkeitserziehung 7.8. Religiöse Erziehung 7.9. Vorbereitung der Kinder auf den Kindergarten 8. Formen der Zusammenarbeit 8.1. Zusammenarbeit der Mitarbeiter 8.2. Zusammenarbeit mit dem Träger 8.3. Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat 8.4. Zusammenarbeit mit den Eltern 8.5. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 9. Öffentlichkeitsarbeit 10. Qualitätssicherung Schlusswort Seite 2 Seite 2 Seite 2 Seite 2 Seite 2 Seite 2 Seite 2 Seite 2 Seite 3 Seite 3 Seite 3 Seite 3 Seite 4 Seite 4 Seite 5 Seite 5 Seite 6 Seite 6 Seite 7 Seite 7 Seite 7 Seite 7 Seite 7 Seite 7 Seite 8 Seite 9 Seite 9 Seite 9 Seite 10 Seite 10 Seite 10 Seite 11 Seite 11 Seite 12 Seite 13 Seite 13 Seite 14 Seite 14 Seite 14 Seite 14 Seite 15 Seite 16 Seite 16 Seite 16 Seite 16 Seite 16 Seite 17 Seite 17 Seite 17 Seite 18 Vorwort Mit dieser Konzeption will sich die Kinderkrippe der Katholischen Kirchenstiftung „St. Ludwig“ vorstellen. Die Konzeption soll für Transparenz gegenüber Eltern, Träger, Gemeinde und Mitarbeitern sorgen. Im Jahre 2006 wurde die Konzeption gemäß des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes überarbeitet und inhaltlich angepasst 1. Unsere Krippe 1.1. Geschichte Am 15. Januar 1928, als St. Ludwig noch die neue, große Industriepfarrei am Stadtrand von Nürnberg war, wurde das neuerbaute Kinderheim an der Pfälzer Strasse Nr. 3 eingeweiht. Am 13. April des Jahres beginnen die Franziskusschwestern neben dem Kindergarten mit der Betreuung der 1-3 jährigen Kinder. 1990 musste das Haus saniert werden. Träger und Behörden entschlossen sich für einen Neubau an gleicher Stelle. Ende Juli 1990 siedelt die Krippe in die Räumlichkeiten des Caritasverbandes, Pirckheimer Strasse 12 um. Nach 2 Jahren Bauzeit erfolgte der Rückzug ins neue Haus mit 20 Kindern. Ab September 2002 wurde die Leitung der Kinderkrippe erstmalig an eine weltliche Erzieherin übergeben. 1.2. Lage Die Kinderkrippe liegt im Süden Nürnbergs, im Stadtteil Gibitzenhof, zwischen Industriebetrieben (Siemens, MAN), in einem Wohngebiet an einer vielbefahrenen Strasse. Der Ausländeranteil ist sehr hoch. Die Krippe ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, Bus, Straßenbahn und auch mit dem Auto gut zu erreichen. 2. Einzugsgebiet und Lebenssituation unserer Kinder Das Einzugsgebiet unserer Krippe ist die Kirchengemeinde St. Ludwig. Außerdem sind uns Kinder aus dem gesamten Stadtgebiet Nürnberg willkommen. So verschieden jeder Mensch und jede Familie ist, so verschieden sind auch die Lebenssituationen der Kinder in unserer Krippe. Oft sind beide Eltern berufstätig. Viele Kinder leben in Ein- ElternFamilien. In einigen Fällen kommen die Eltern aus anderen Kulturkreisen. Trotzdem gibt es keine großen Integrations- oder Sprachschwierigkeiten. Die Wohnverhältnisse sind oftmals beengt, und auch im Freien gibt es kaum Platz. Die öffentlichen Spielplätze sind nicht Kleinkindgerecht und weisen teilweise Sicherheitsmängel auf. 3. Rahmenbedingungen unserer Krippe 3.1. Belegung Unsere Krippe verfügt über zwei altersgemischte Gruppen, mit je 12 Plätze pro Gruppe. Wir nehmen Kinder ab 9 Monate bis zum Eintritt in den Kinder in den Kindergarten auf. 3.2. Personal Unsere 4 Mitarbeiterinnen verfügen über fachliche Kompetenz und teilweise auch über langjährige Berufserfahrung. Dinogruppe: Igelgruppe: - 1 Erzieherin (auch Leitung) - eine Kinderpflegerin - 1 Erzieherin - eine Kinderkrankenschwester (angestellt als Kinderpflegerin) Reinigungspersonal: Die Krippe wird von der Reinigungsfirma Hausmeister & Dienstleistungs Team gereinigt. Das Mittagessen wird vom Küchenteam in unserer Großküche zubereitet. Frühstück und Vesper werden vom Krippenteam vorbereitet. Der Hausmeister ist für die gesamte Einrichtung zuständig. Für die Buchhaltung der gesamten Einrichtung ist eine Verwaltungskraft zuständig. 3.3. Räumlichkeiten Die Räume in der Kinderkrippe sind Orte, in denen der kindliche Alltag stattfindet. Sie sind offen, hell und freundlich. Sie bieten den Kindern Sicherheit und Schutz. In den Räumen finden die Kinder das Material, mit dem sie sich beschäftigen wollen, Anregungen für alle Sinne, Möglichkeiten sich zu bewegen und zu entspannen. Die Räume werden den vielfältigen Bedürfnissen der Kinder gerecht und sie bieten die nötige Flexibilität. Eine klare Struktur mit einem übersichtlich angeordneten und gut sortierten Materialangebot gibt den Kindern Orientierung und Klarheit. So lernen sie altersentsprechend, Mitverantwortung für die Ordnung zu übernehmen. Wir haben die Gruppenräume nach Spielschwerpunkten eingerichtet. In der Igelgruppe gibt es die Möglichkeit zum Rollen- und Puppenspiel und eine Ruheecke zum Entspannen, Kuscheln, Vorlesen, Platz für Tischspiele. In der Dinogruppe können die Kinder toben, klettern, mit Autos spielen, bauen. Außerdem gibt es eine Kreativecke, ein Sofa und Möglichkeiten zu vielfältigen Sinneserfahrungen. In der Freispielzeit sind die Gruppen „geöffnet“, d.h., dass die Kinder nach eigener Entscheidung wählen wo und was sie spielen möchten. In der Garderobe haben die Kinder die Möglichkeit im Bällebad Sinneserfahrungen zu machen. Der Aufenthalt im Freien ist für unsere Kinder sehr wichtig. Wir haben einen ruhigen, abgegrenzten Garten mit vielen verschiedenen Spielmöglichkeiten. 3.4. Öffnung der Gruppen Durch gemeinsame Aktivitäten innerhalb ihrer Gruppe erleben die Kinder „ihre“ Gruppe als soziales Zuhause, es bildet sich eine Gruppenidentität. Es ist wichtig, dass sich dieses Zugehörigkeitsgefühl zur Gruppe und den Gruppenerzieherinnen erhalten bleibt. Dazu ist es nötig, dass sich die Gruppe jederzeit auch einmal zurückziehen kann. Da aber die 0-3 Jährigen nach einer gewissen Zeit in der Kinderkrippe und mit wachsender Mobilität Neugier über ihre Gruppe hinaus entwickeln, sind unsere Gruppe in der Freispielzeit „geöffnet“. Die Kinder können ihren eigenen Interessen, Bedürfnissen und Neigungen nachgehen, sie können wählen wo und mit wem sie spielen wollen. Das Öffnen der Gruppen erfordert eine gemeinsame Planung und Reflexion im Team, klare Absprachen über viele Details. 3.5. Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag von 7.00 - 16.30 Uhr Freitag von 7.00 - 15.30 Uhr 3.6. Schließzeiten Wir schließen an 26 Arbeitstage im Jahr - in der Regel 3 Wochen im August und in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. 3.7. Tagesablauf Der Alltag in der Kinderkrippe wird von einem immer wiederkehrenden Rhythmus bestimmt. Er ist für die Krippenkinder besonders wichtig. Die Kinder werden in ihrer kindlichen Entwicklung beeinflusst und geprägt, sie gewinnen an Sicherheit und fühlen sich wohl. Ein typischer Tag in der Kinderkrippe gestaltet sich wie folgt 7:00 Uhr Öffnung der Kinderkrippe 7:00 – 9:00 Uhr Bringzeit der Kinder, Sammelgruppe, Freispiel 9:00 – 9:15 Uhr Gemeinsames Frühstück 9:15 - 9.25 Uhr Morgentreff (Ankündigung der aktuellen Angebote) 9:25 - 11:20 Uhr Freispiel in den Spielecken, verschiedene Angebote (gruppenübergreifende oder mit einzelnen Kinder) 11:20 – 11:35 Uhr Toilettengang und Wickeln der Kinder 11:35 - 11:55 Uhr Stuhlkreis mit Angeboten für die ganze Gruppe 11:55 – 12:00 Uhr Hände waschen 12:00 - 12:20 Uhr Mittagessen 12:20 – 12:25 Uhr Hände, Mund waschen, Zähne putzen, ausziehen 12:25 - 13:50 Uhr Mittagsschlaf 13:50 - 14:00 Uhr Wecken, anziehen, Wickeln der Kinder 14:00 - 14:15 Uhr eine gemeinsame, kleine Vesper 14:15 - 16:30 Uhr Freispielzeit in den Gruppen, Bällebad oder Aufenthalt im Garten je nach Witterung gleitende Abholzeit der Kinder 16:30Uhr Schließung der Kinderkrippe 3.8. Essen und Getränke Ein großes Anliegen ist für uns die Ernährung der Kinder. Deshalb wird die Versorgung der Kinder mit Essen und Getränken während der gesamten Krippenzeit von uns übernommen. In der Küche wird jeden Tag frisch und kindgerecht gekocht. Wir achten auf ausgewogene, gesunde Nahrung. Das Frühstück und die Brotzeit wird ebenfalls von uns zubereitet. Wir geben den Kindern ein abwechslungsreiches, gesundes Essen mit viel Obst und Gemüse, belegte Brote, Joghurt u.a. Durch eine schöne Gestaltung des Essbereiches und eine ansprechende Zubereitung der Speisen, wird ein gemütlicher Rahmen geschaffen, in dem sich Kinder und Erzieherinnen wohl fühlen. Das Vorbild der Erwachsenen ist von großer Bedeutung, da das Ernährungsverhalten der Kinder entscheidend dadurch geprägt wird, wie sich die Erzieherinnen in Esssituationen selber verhalten. In der Einrichtung bekommen die Kinder ungesüßten Kindertee, abgekochtes Wasser und Milch angeboten. Jederzeit ist für die Kinder genug zu trinken, denn sie sind öfters in Bewegung und brauchen viel Flüssigkeit. Soweit keine gesundheitliche Unverträglichkeit besteht, essen und trinken die Kinder die von uns angebotenen Speisen und Getränke. 3.9. Schlafen In der Mittagszeit von 12:25 – 13:50 Uhr halten die Kinder einen Mittagsschlaf. Eine allgemeine Ruhepause ist für die kleine Kinder wichtig. Jedes Kind hat sein eigenes Bett und Bettwäsche. Durch gedämmtes Licht, Musik, Streicheln und Beachtung der Einschlafgewohnheiten der Kinder (Nuckel, Kuscheltier/ Kuscheltuch) wird ihnen eine angenehme Schlafatmosphäre geschaffen. Der Schlafdienst sorgt dafür, dass alle Kinder sich ausruhen können. 3.10. Eingewöhnungszeit Der Eintritt der Kinder in die Kinderkrippe hat für Eltern und Kindern den Charakter der Erstmaligkeit. Jetzt erfolgt eine erstmalige, längere Trennung von der Mutter. Für die Familie ist die Aufnahme ihres Kindes in die Kinderkrippe etwas Neues und Fremdes, das eventuell mit Unsicherheit behaftet ist. Das Kind muss: - eine Beziehung zu einer fremden Betreuungsperson aufbauen - mit vielen anderen Kindern zusammen sein - seinen Rhythmus dem Tagesablauf in der Kinderkrippe anpassen - neue Räume, Spielzeug erkunden - eine mehrstündige Trennung von seinen Eltern verkraften All dies Anforderungen sind mit starken Gefühlen verbunden und können Stress erzeugen. Kinder können diese Situation gut bewältigen, wenn sie anfangs durch eine ihnen vertraute Person begleitet werden. Eingewöhnung heißt für die Erzieher - sensibel Kontakt zu dem Kind herstellen und festigen - zurückhaltend beobachten - verlässlich präsent sein - Gewohnheiten des Kindes kennen lernen - Rituale, die Sicherheit geben, einführen Die Eingewöhnungszeit betrifft: - Kinder (müssen den Übergang bewältigen) - Eltern (begleiten, fördern ihre Kinder, müssen ihren eigenen Übergang bewältigen) - Erzieher ( sind professionelle Begleiter und Förderer der Übergänge Um die Trennungssituation von den Familien positiv zu gestalten und das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen, ist eine individuelle und behutsame Eingewöhnungsphase, nach Möglichkeit stundenweise in Anwesenheit einer Bezugsperson notwendig. Deshalb werden die neuen Kinder zeitlich versetzt aufgenommen, d.h. abgestimmt auf die Zeit der Eltern und den zeitlichen Ablauf des Tages in der Kinderkrippe. Für eine gute, positive Eingewöhnung der Kinder, ist der Aufbau einer Beziehung zwischen Betreuerin und Eltern von großer Wichtigkeit. Die Eingewöhnungszeit sollte zwischen 1-2 Wochen dauern. Die konkrete Dauer und Gestaltung wird individuell mit den Eltern abgesprochen. 4. Leitbild Aus unserer Verantwortung für die Gesellschaft und insbesondere für die Familien und Kindern heraus, stellen wir allen Eltern, die es wünschen ein hochwertiges kind- und familienorientiertes Angebot zur Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder von 9 Monate - 3 Jahren (bis zum Eintritt in den Kindergarten) zur Verfügung. Grundlage unserer Arbeit ist die Überzeugung, dass Kinder eine Gabe Gottes sind. Deshalb achten wir die Würde des Kindes mit seinen Begabungen, seinen Schwächen, sein Recht auf individuelle Entwicklung und auf ein liebens- und lebenswertes Leben. Wir geben den Kindern und Eltern Hilfestellung zur Integration in die Gemeinschaft und Gesellschaft. 4.1. Leitsätze, pädagogische Zielsetzung Im Sinne einer ganzheitlichen Pädagogik bemühen wir uns um einen lebensweltorientierten Ansatz, das heißt wir „holen das Kind da ab, wo es steht“. Die Kinder werden in ihrer Individualität erkannt und gezielt gemäß der im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes aufgezeigten Basiskompetenzen gefördert. Wir erziehen die Kinder zu selbstbewusste, eigenständige Menschen, indem wir ihnen vielfältige Freiräume und Erfahrungsmöglichkeiten bieten. Kinder haben die Möglichkeit im praktischen Alltag die einzelnen Entwicklungsschritte mit unserer Hilfe selbständig zu bewältigen. Sie haben die Möglichkeit ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten durch ständiges Üben und Ausprobieren zu erlernen und zu verinnerlichen. Wir schaffen eine Atmosphäre der Geborgenheit, in der sich die Kinder individuell und frei entfalten können. Während der intensiven und individuell gestalteten Eingewöhnungszeit schaffen wir zwischen Erziehern, Kindern und Eltern die Grundlage für die spätere gute Zusammenarbeit. Vorraussetzung hierfür ist der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen dem Team und Eltern. Durch unser Vorleben vermitteln wir den Kindern Achtung vor Andersdenkende und Andersgläubigen. Eltern sind unsere Erziehungspartner wir unterstützen sie in der Erziehung ihrer Kinder und begegnen ihnen offen, freundschaftlich und selbstbewusst. Wir geben den Eltern Hilfestellung bei Problemen und Fragen der Kindererziehung. Wir geben den Eltern und Kindern Hilfestellung zur Integration in die Gemeinschaft und Gesellschaft, helfen ihnen hier Fuß zu fassen und sich gleichwertig zu fühlen. Die Krippenkinder gehören zur Gemeinde und bringen sich in deren Leben ein. Sie und die Erzieherinnen beteiligen sich an bestimmten Aktivitäten der Gemeinde. Die Anliegen der Kinder und Familien werden in der Gemeinde ins Gespräch gebracht. 5. Das Spiel Das Spiel steht im Mittelpunkt des Tagesgeschehens und ist die wichtigste Methode zur pädagogischen Arbeit. Das Spiel ist die natürlichste Form der Umwelterfahrung und des Lernens. Das Kind erlebt Freude, verarbeitet Erlebnisse, probiert neue Verhaltensweisen aus und erlernt Fähigkeiten wie Geduld, Konzentration, Konfliktbewältigung, Umgehen mit Enttäuschungen, Erkennen von logischen Zusammenhänge und Flexibilität, Einhalten von Regeln. Im Spiel kann das Kind seine Ängste und Wünsche ausdrücken und seine Gefühle kennen lernen und ausleben. Es werden neue Eindrücke verarbeitet und verwertet, wobei Tempo und Rhythmus dieser Erfahrungs- und Lernprozesse dem individuellen Bedürfnis jeden einzelnen Kindes entsprechen. Der Schwerpunkt der Spielaktivitäten in den ersten drei Lebensjahren liegt vor allem in den Bewegungsspielen, den Experimentier- und Konstruktionsspielen und in den ersten Rollenspielen. Der Sozialentwicklung dieser Alterstufe entsprechend handelt es sich vor allem um Allein- bzw. Nebeneinanderspiel, nur kurzfristig wird gegen Ende des dritten Lebensjahres ein erstes „Miteinander“ möglich. 5.1. Freispiel Beim Freispiel ist unsere Hauptaufgabe, die Rolle der Beobachterin zu übernehmen. Die Kinder sollen sich dabei nicht kontrolliert fühlen. Wir unterstützen die Kinder in dieser Zeit bei ihren Aktivitäten, beobachten, beraten, schlichten Streitereien, trösten bei Misserfolgen und Kummer und stehen als Spiel- und Ansprechpartner zur Verfügung. In dieser Zeit werden auch Beschäftigungsangebote gemacht. ( z.B. Bücher lesen, Basteln, Singen, usw., je nach Situation). Diese Angebote können auch gruppenübergreifend stattfinden. Die Angebote orientieren sich an den Interessen der Kinder. Im Freispiel können die Kinder sowohl altersgemischt, als auch situationsorientiert Beschäftigungen wahrnehmen. 5.2. Spielen mit Anleitung Beim Spielen mit Anleitung bietet die Erzieherin neues, unbekanntes Spielmaterial an und führt die Kinder ins Spielgeschehen ein. Dabei werden Alter und Fähigkeit der einzelnen Kinder beachtet. Wir spielen mit und ziehen uns dann langsam aus dem Spielgeschehen zurück und beobachten dann den weiteren Fortlauf des Spielgeschehens. 5.3. Spiel im Garten So oft das Wetter es erlaubt, gehen wir mit den Kindern in den Garten. Die Kinder können ihren Bewegungsdrang ausleben, ihr Immunsystem wird gestärkt und sie sind nicht so anfällig für verschiedene Krankheiten. Die Eltern achten, dass die Kinder der Jahreszeit entsprechend angezogen sind. In den Sommermonaten ist es ganz wichtig, dass die Kinder eingecremt sind und einen Kopfschutz haben. 5.4. Stuhlkreis Mehrmals in der Woche machen wir einen Stuhlkreis. Diese traditionelle Spielform betont die Gemeinsamkeit, die Kinder erfahren Regeln. In diesem Kreis singen, erzählen und spielen wir. 5.5. Projekte Wir beobachten die Kinder und versuchen herauszufinden, in welcher gefühlsmäßigen Situation sie sich befinden und welche Bedürfnisse und Interessen sie haben. Aus der Zusammenfassung und Auswertung der Beobachtungen entwickeln wir dann Projektthemen. Durch verschiedene Angebote führen wir die Kinder an das Thema heran. Bei der Durchführung sollen möglichst alle Sinne der Kinder angesprochen werden. Deshalb beinhaltet unsere Projektarbeit folgende Bereiche: - Bilderbücher - Spiele und Lieder - Basteln und Malen - Kochen und Backen - Bewegungsaktivitäten - Spiele im Freien - Aktivitäten außerhalb der Krippe Krippenkinder gelangen über das Spielen zum Denken und Begreifen. Alles Lernen vollzieht sich über das Handeln und Tun, nicht nur über das Sprechen. Durch die verschiedenen Methoden, die im Rahmen von Projekten eingesetzt werden, erfolgt eine ganzheitliche Förderung der Kinder. 5.6. Gruppenübergreifende Angebote Jede Mitarbeiterin aus unserem pädagogischen Team ist für verschiedene gruppenübergreifende Angebote verantwortlich, die sie gemäß ihrer Interessen und ihrer Begabung gewählt hat. Bei diesen gruppenübergreifenden und meist altershomogenen Gruppen versuchen wir folgende Basiskompetenzen zu fördern - Kreativitätserziehung - Bewegungserziehung (Turnen, Tanzen) - Sinnesschulung - Musikalische Früherziehung (Singen, Musizieren, Rhythmik) - Spracherziehung u.a. 6. Wahrnehmungen „Lernen mit allen Sinnen!“ Kinder erfassen ihre Umwelt mit allen Sinnen. Sie tasten, hantieren, ergreifen, schmecken, riechen, hören und sehen. Sie setzen im Spiel ihren ganzen Körper ein. Die Erzieherin soll die Kinder beim Erkunden ihrer Umwelt begleiten und unterstützen, indem sie eine entsprechende Umgebung schafft und eine Fülle von Sinneserfahrungen zulässt. Damit die Sinne funktionieren können, müssen sie trainiert werden. Dabei wird darauf geachtet, dass der Reiz in der Spielsituation selbst liegt und nicht in einer isolierten Förderung der Sinnestätigkeit. 6.1. Körperwahrnehmung Erfahren des eigenen Körpers durch Körperkontakt: - hier kommt dem pflegerischen Bereich große Bedeutung zu, Körperkontakt beim Waschen, Planschen, Abtrocknen, durch verschiedene Materialien - Körperteile benennen - Ganzkörpererfahrungen ermöglichen - Körperspiele vor dem Spiegel Den Körper spüren: - beim Baden, massieren usw. die einzelnen Körperteile benennen, bewusst wahrnehmen lassen, dem Kind viel Zeit geben, damit es Berührungen empfinden und lokalisieren kann - Möglichkeiten des bewussten Wahrnehmens bieten durch verschiedene Spiele und Materialien - den Garten im Sommer für Wasserspiele, Baden, Plantschen nutzen Körpergrenzen wahrnehmen: - eigene Körpergrenzen erfahren, erleben und spüren - Grenzen erleben lassen durch Materialien zum Hineinsteigen, Darübersteigen, Durchkriechen, Überwinden von Hindernissen Erleben von Körperspannung: - in Verbindung mit Bewegungsgeschichten, rhythmischen Spielen - Spannung und Entspannung spüren - Rückzugsmöglichkeiten schaffen Bewegungskoordination in Verbindung mit Körperwahrnehmung: - Gleichgewichtsspiele, in denen das Kind bewusst seinen Körper wahrnimmt und Veränderungen erleben und spüren kann - Spiele, die Aktivitäten wie Schaukeln, Schieben, Rollen, Ziehen, Tragen beinhalten - verschiedene Geräte und Materialien einsetzen - Alltagsmaterialien anbieten Raumorientierung: - den Raum bewusst erleben lassen - Begriffe erlebbar machen, in Verbindung mit den genannten Geräten und Materialien 6.2. Taktile Wahrnehmung Die taktile Kommunikation ist die „erste Sprache“ des Kindes, auf der die verbale Sprache aufbaut. Daher hat sie im Kleinkindalter besonders große Bedeutung. Aus dem „Greifen“ wird das „Begreifen“ (Begriffsbildung). Sensibilisierung des Tastempfindens: - Materialien mit unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit bereitstellen, zum Angreifen, Abtasten ermuntern - Kinder experimentieren lassen, ihnen genügend Zeit geben, damit sie das Ertastete auch wirklich spüren können - Tastempfinden im Umgang mit Alltagsmaterialien üben - Tastempfinden durch spezielles Material und Spielangebote schulen - für das Tastempfinden der Füße verschiedene Bodenbeschaffenheiten erleben lassen barfuss gehen im Freien Tastempfinden des gesamten Körpers schulen Tastspiele 6.3. Optische Wahrnehmung Auf optische Sinneseindrücke reagieren: - Materialien in verschiedenen Farben und Formen bereitstellen - Farben in Alltagssituationen bewusst wahrnehmen und benennen Optische Eindrücke differenzieren: - Formen, Farben und Größe unterscheiden - Spiele der optischen Differenzierung, Sortier- und Aufräumspiele ermöglichen Optische Eindrücke im Gedächtnis behalten: - Wiederholungen der unterschiedlichen Eindrücke ermöglichen - Wiederholung durch vielfältige Sortier- und Zuordnungsspiele - Erweiterung durch erste z.B. einfache Memorys 6.4. Akustische Wahrnehmung Auf akustische Reize reagieren: - Geräusche in Alltagssituationen bewusst wahrnehmen und benennen - auf Zuruf reagieren Geräusche erkennen: - bestimmte Geräusche mit ihrer Ursache identifizieren - Geräusche erkennen und benennen Geräusche differenzieren: - Laut- leise, hoch-tief erkennen und nachmachen Im Gedächtnis behalten: - Wiederholungen der unterschiedlichen Eindrücke ermöglichen 6.5. Gustorische und Olfaktive Wahrnehmung (Schmecken und Riechen) Diese beiden Bereiche sind im Alltag eingebettet: Geschmack und Geruch wahrnehmen: - beim gemeinsamen Frühstück, Mittagessen, beim gemeinsamen Kochen, Backen Differenzieren und Vergleichen: - Unterscheiden von Geschmacksqualitäten - Vergleichen und verbalisieren 7. Bildungs- und Erziehungsbereiche Die Kinder finden in unserer Krippe Nähe und Geborgenheit, Sicherheit, Trost und Schutz. Sie sollen sich individuell und frei entwickeln können. Dabei haben sie ein Recht auf einen geregelten Tagesablauf und Bezugspersonen. Das ist in diesem Alter ganz wichtig. Ausgangspunkt unserer pädagogischen Arbeit ist die individuelle Persönlichkeit jedes einzelnes Kindes. 7.1. Bewegungserziehung Bewegung ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Das Bedürfnis sich zu bewegen ist in keiner Phase des Lebens so intensiv vorhanden wie im Kleinkindalter. Körperliches Wohlbefinden ist eine wesentliche Voraussetzung für eine gesunde seelische und geistige Entwicklung des Kindes. Bewegung ist verbunden mit der Sinneswahrnehmung, mit der Erkundung der Umwelt, der Entwicklung der Sprache und des Verstehens und mit der Freude an der Musik und Rhythmus. Im Vordergrund steht dabei immer das Spiel des Kindes. Glückliche Kinder sind Kinder, die sich frei und häufig auch im Freien bewegen können. Kennen lernen des eigenen Körpers und dessen Möglichkeiten, Beziehung zum eigenen Körper gewinnen: - entdecken, welche Bewegungsmöglichkeiten in den einzelnen Körperteilen steckt - Bewegungsmöglichkeiten in verschiedenen Lagen erproben - Bewegungen vor dem Spiegel Freude an der Bewegung erleben: - Maximale Nutzung der Räumlichkeiten und des Gartengeländes, um den natürlichen Bewegungsdrang des Kindes zu befriedigen - Geräte für verschiedenartige Bewegungserfahrungen zur Verfügung stellen - Bewegungsspiele mit Kindern spielen - Mitmachgeschichten erfinden und gestalten - aktive Umsetzung eines beliebten Bilderbuches Vielfältige Bewegungserfahrungen machen: - Spontane Bewegung herausfordern durch offene Bewegungsangebote (Bewegungsbaustelle u.a.) - Alltagsmaterial zur Verfügung stellen Elementare Bewegungsformen einüben: - Formen des Gehens, Laufens erproben - Gehbewegungen durch „Bewegungskontraste“ schulen (z.B. Riesen- Zwerge) - Hüpfen und Springen auf weichen Unterlagen - natürliche Gegebenheiten für Klettern, Steigen, Kriechen, Krabbeln nutzen - Rollen und Wälzen auf der Wiese oder im Sand - verschiedenartige Materialien zum Werfen und Fangen bereitstellen Schulung der sensomotorischen Koordination: - Balancieren- möglichst barfuss - Geräte einsetzen, die den Gleichgewichtssinn beanspruchen - Grobmotorische Bewegungsabläufe einüben (Musik und Bewegung koordinieren, großflächiges Malen usw.) Körper-, Bewegungs- und Handlungserfahrungen durch verschiedenartige Materialien erwerben: - Naturmaterial - „Wertloses“ Material - Möbelstücke - Gymnastikbehelfe und Geräte Formen der Bewegungserziehung: - Bewegung im Garten - regelmäßiges Turnen - - kleine Spaziergänge Kreis- und Bewegungsspiele Tanzen 7.2. Spracherziehung Sprache ist ein Wesensmerkmal des Menschen. Mit ihrer Hilfe teilt er sich mit, findet Kontakt, erweitert seinen Erfahrungshorizont und erwirbt neue Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Sprache ist eng verknüpft mit Wahrnehmung und Bewegung, aus denen sie die Begriffsgrundlagen schöpft. Die Sprache hat einen wesentlichen Anteil an Denken und Intelligenz, aber auch an Neugierde, Phantasie und Kreativität. Die Sprache kann nur im Sozialkontakt erlernt werden und sollte von Kindern spielerisch als etwas lustvolles, angenehmes und aktives „bewirkendes“ erlebt werden. Am Besten erwirbt und erweitwert das Kind seine Sprachkompetenz in einer Atmosphäre der Geborgenheit und in ganz konkreten Handlungssituationen. Deshalb ist es wichtig, dass die Spracherziehung frühzeitig im Kontakt zwischen Erzieher und Kind eingebunden wird. Lautrepertoire auf- und ausbauen: - durch spielerischen Umgang mit lauten, Nachahmung und Lautmalerei (Tierlaute Bilderbuch) - Rhythmisieren, Summen, Singen Wortschatz, Begriffe erwerben und verfestigen: - nachahmendes Sprechen und Benennen (Alltagssituationen- Essen, Kleidung, Spielzeug, Einzelbilder, erste einfache Bilderbücher) - Verknüpfung von Wort und Erleben (Erfahrungsbegriffe) - Verfestigung des Wortschatzes durch oftmalige Wiederholung in verschiedenen Zusammenhängen Sprache als Kommunikationsmittel einsetzen: Gerade bei jüngeren Kindern ist es wichtig, dass die verbale Kommunikation durch nonverbale Kommunikationsmittel gestützt und deutlich gemacht wird: eindeutige Signale der Körpersprache, Mimik und Gestik erleichtern Aufmerksamkeit und Verstehen. - Hören und Verstehen (Handeln mit Sprache begleiten oder Sprache mit Handeln begleiten) - Einfache Kommunikationsmuster einüben und in den Alltag einbinden - Eigene Bedürfnisse sprachlich kundtun - Unterstützung durch Musik (z.B. Aufräumlied) Sprache strukturieren, in Sätzen sprechen: - einfache Handlungen mit Sätzen begleiten - fertige Sprachmuster durch Wiederholung einprägen (Reime, Sprüche, Fingerspiele) - Sätze erweitern - Aufforderungen und Fragen / Antworten einüben Einüben von Verhältniswörtern und Vorwörtern: - Raumbegriffe erfahren und verfestigen (oben, unten) durch begleitendes Sprechen beim Spielen und in Alltagssituationen Sprachgedächtnis üben und erweitern: - Einfache, sprachlich gegebene Aufträge ausführen - Gehörtes merken und wiedergeben - Personen benennen - Einfache Geschichten aus der realen Welt und dem Erleben des Kindes erzählen lassen Für die Sprachentwicklung des Kindes ist das Sprachvorbild der Erzieherin überaus wichtig. Die Erzieherin soll klar, deutlich und einfach sprechen. Einfache Sätze, grammatikalisch richtig, keine Verkleinerungen, in der Wirklichkeits- und nicht in der Möglichkeitsform. Wenn das Kind erlebt, dass ihm geduldig und aufmerksam zugehört wird und dass es nicht korrigiert wird, dann wird es auch sprechen. Formen der Spracherziehung: - Fingerspiele, Sprüche - Bilderbücher - Erzählungen der Kinder - Integration der Sprache in den alltäglichen Umgang miteinander 7.3. Sozialerziehung Sozialerziehung findet im Krippenalltag statt. Sozialverhalten in der Krippe bedeutet für uns, dass die Kinder untereinander teilen und sich aufeinander einlassen. Sie knüpfen Kontakte zu anderen Kinder und Erwachsene, spielen miteinander. Sie trösten sich gegenseitig, dabei wird Freude und Leid miteinander geteilt und es kann sich gegenseitiges Verständnis entwickeln. Durch die altersgemischten Gruppen lernen die älteren Kinder Rücksicht auf die jüngeren Kindern zu nehmen. Die Kinder lernen sich gegenüber anderen durchzusetzen und auch nein zu sagen. Sie müssen sich mit Konfliktsituationen auseinandersetzen und Lösungen finden, bei denen die Erzieherinnen Unterstützung bieten. Sie erweben soziale Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen, die es ihnen ermöglicht, sich der menschlichen Gesellschaft anzupassen, ohne auf ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung verzichten zu müssen. Sie lernen andere zu respektieren und deren Bedürfnisse zu akzeptieren. Ein Großteil des sozialen Lernens findet im täglichen Umgang miteinander statt. Dabei lernen die Kinder auch über das Verhalten der Erwachsenen, die eine Vorbildfunktion für die Kinder sein müssen. Das bedeutet dass auch die Erwachsenen sich an die Regeln und Grenzen in der Kinderkrippe halten müssen. Formen der Sozialerziehung: - Freispiel - Stuhlkreis - Täglicher Umgang miteinander - Gemeinsames Essen 7.4. Musikalische Erziehung Alle Elemente der Musik lassen sich durch Bewegung erfahrbar machen. Musikerziehung ist ohne Einbeziehung von Bewegung und Spiel nicht vorstellbar. Freude an der Musik wecken, Musik über Bewegung erlebbar machen - einfache Lieder vorsingen dabei Wiege und Schaukelerfahrung spüren lassen - auf akustische Sinneseindrücke körperlich reagieren - Geräusche, Klänge aufnehmen, erkennen und differenzieren vielfältige Musik anbieten - traditionelles Liedgut , altersgemäß anbieten - Einsatz musikalischer Signale für verschiedene Alltagssituationen - experimentieren mit verschiedenen Instrumenten - Einsatz verschiedener Instrumente zur Untermalung und Begleitung von Geschichten, Fingerspiele Bilderbücher - Einsatz der Stimme oder eines Instrumentes zur Bewegungsbegleitung - mit der eigenen Stimme experimentieren - Gesang und Bewegung koordinieren, markante Stellen im Lied mit Gesten unterstreichen - Verbindung von Musik und Bewegung durch Kreisspiele - Musikalische Gestaltung von Festen, gemeinsames Singen und/oder Spielen von bekannten Liedern Formen der Musikerziehung: - experimentieren mit verschiedenen Instrumenten (Körperinstrumente, ORFFInstrumente, Alltagssachen u.a.) - musizieren mit selbstgebastelten Instrumenten tägliches gemeinsames Singen mit einfachen, altersgemäßen Liedern Sing- und Bewegungsspiele 7.5. Kreativitätserziehung Im spielerischen Umgang mit den verschiedenen Materialien, Gegenständen kann das Kleinkind experimentieren und seine Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln. Das Gestalten mit unterschiedlichen Materialien fördert die Phantasie und stärkt sein Selbstvertrauen. Formen der Kreativitätserziehung: - freies kreatives Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien wie: Farbe, Papier, Knete, Naturmaterialien - zeichnen, malen, experimentieren mit Dickmalstiften, Fingerfarbe, Flüssigfarbe, Schere, Kleber, verschiedene Papiersorten - einfache Faltarbeiten - kleine Geschenke für die Eltern an Weihnachten, Mutter- und Vatertag usw. - Gemeinschaftsarbeiten - Spielen mit Naturmaterialien 7.6. Gesundheitserziehung Die Gesundheitserziehung und Pflege nimmt im Alter von 1 - 3 Jahren einen großen Platz ein. Wir legen großen Wert auf: - gesunde, frisch zubereitete Mahlzeiten - viel Aufenthalt in der freien Natur - der Jahreszeit entsprechende Kleidung - Gewährleistung von Schlaf- und Ruhepausen - Erlernen einfacher , hygienischer Maßnahmen: Hände waschen, Zähne putzen, 7.7. Sauberkeitserziehung Die Sauberkeitserziehung nimmt in unserer Kinderkrippe einen hohen Stellenwert ein. Unter Sauberkeitserziehung verstehen wir nicht nur das Wickeln und die Hinführung zum selbstständigen Benutzen der Toilette, sondern auch die Körperpflege, wie z.B. das Anhalten der Kinder zum selbstständigen Hände und Gesicht waschen und abzutrocknen. Dazu bekommen sie täglich die Möglichkeit und die Unterstützung der Erzieherinnen. In unserer Kinderkrippe werden mit den Kindern ab 2 Jahren die Zähnen geputzt. Dabei lernen sie den Umgang mit Zahncreme und Zahnbürste. Bei der Sauberkeitserziehung ist die Absprache mit den Eltern unbedingt erforderlich. Der Zeitpunkt für den Beginn der Entwöhnung von den Windeln in der Kinderkrippe bestimmen die Eltern, in Absprache mit dem Krippenpersonal. Das Sauberwerden wird durch folgende Punkte erleichtert: - den Body gegen zweiteilige Unterwäsche eintauschen - dem Kind Hosen anziehen, die es selbst öffnen und herunter ziehen kann Nur wenn es in der Einrichtung und zu Hause Übereinstimmung gibt, kann die Sauberkeitserziehung gelingen. 7.8. Religiöse Erziehung Katholische Einrichtungen sind traditionell dem Anspruch verpflichtet, Antworten auf die Lebensbedingungen von Kindern und Eltern zu geben. Die katholische Kirche kann nach ihrem eigenen Selbstverständnis Partner der Familien sein. Die Krippe leistet dazu einen grundsätzlichen Beitrag da sie den aktuellen Erfordernissen der Familien entsprechen. Die Basis der Religiosität sind Erfahrungen, die Kinder untereinander und zusammen mit den Erwachsenen machen. Besonders im Kleinkindalter werden in den Kindern durch konkrete Erfahrungen menschliche Grundhaltungen entwickelt. Diese Grundhaltungen können zur Stützung religiöser Haltungen beitragen. Menschliche Grundfähigkeiten, wie Vertrauen, Lebensbejahung, Beziehungsfähigkeit, Offenheit und Toleranz sind die Basis christlicher, aber auch anderer religiöser Haltungen. Wir vermitteln den Kindern Achtung vor der Schöpfung durch unser eigenes Handeln und Vorleben. Religiöse Erziehung bedeutet auch eine enge Kooperation mit der Pfarrgemeinde, aber auch der politischen Gemeinde. In diesem Zusammenhang besteht die Möglichkeit Eltern einzubeziehen. Sie erhalten die Anregung das Leben einer Kirchengemeinde kennen zulernen oder über eine andere Sichtweise wahrzunehmen. Formen der religiösen Erziehung: - Gemeinsames Mittagsgebet - Bilderbuchbetrachtungen biblischer Geschichten: Nikolaus, Martin, Weihnachten, Ostern - Kindgerechte Feiern der Feste des kirchlichen Jahreskreises: St. Martin, Nikolaus, Weihnachten, Ostern - Beteiligung zu bestimmten Anlässen in der Gemeinde: Pfarrfest, Pfarrgemeinderat, Gottesdienst 7.9. Vorbereitung der Kinder auf den Kindergarten In jedem Krippenjahr bilden wir eine gruppenübergreifende Gruppe aus allen Kindern, die im Herbst in den Kindergarten gehen. Einmal in der Woche führen wir mit ihnen spezielle Angebote durch, die sie auf den Kindergarten vorbereiten sollen. Der Wechsel in den Kindergarten ist auch für Krippenkinder mit zahlreichen Veränderungen und Anforderungen verbunden. Die Kinder müssen die ihnen vertraute Umgebung, die Betreuungspersonen und Spielpartner verlassen und Abschied nehmen. Sie sind herausgefordert sich auf neue Räumlichkeiten, Regeln und Bezugspersonen einstellen. Sie können aber auf ihre gemachten Erfahrungen und erworbenen Kompetenzen zurückgreifen. Um den Übergang in den Kindergarten zu erleichtern, dürfen die Kinder öfter den Kindergarten besuchen. So lernen sie die Erzieherinnen kennen und die Erzieherinnen können die Kinder beobachten und sich auf sie einstellen. Deshalb ist die Zusammenarbeit zwischen den Erzieherinnen der Krippe und des Kindergartens sehr wichtig. Mit den zukünftigen Kindergartenkinder wird über die bevorstehenden Veränderungen gesprochen, wir versuchen die Kinder neugierig auf den Kindergarten zu machen. Wir erstellen gemeinsam mit den Kindern einen Kindergartenpass. Der Abschied wird festlich gestaltet. Ein gemeinsames Essen an einem schön gedeckten Tisch, das gemeinsame Singen und Spielen soll den Abschied erleichtern. Die Kinder werden persönlich verabschiedet, sie bekommen ihren Kindergartenpass, ihre Mappe mit den gesammelten Bastelarbeiten und ein kleines Geschenk mit. Die ehemaligen Krippenkinder dürfen jederzeit die Krippe besuchen. Die Erzieherinnen bleiben mit den Erzieherinnen des Kindergartens im Kontakt und verfolgen die Entwicklung der Kinder. 8. Formen der Zusammenarbeit 8.1. Zusammenarbeit der Mitarbeiter Für unsere gemeinsame pädagogische Arbeit mit den Kindern ist es wichtig, dass das Krippenteam in regem Austausch untereinander steht und kollegiale Kontakte zueinander pflegt. Flexibilität, Kontaktfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit sowie Kommunikationsfähigkeit und Bereitschaft sind die Grundlagen einer guten Zusammenarbeit. Gruppenübergreifende Aktionen: Zum Anfang des Krippenjahres plant das Team gemeinsam die pädagogische Arbeit. Es werden Absprachen getroffen wie Schließungstage, Urlaubsplanung, Dienstpläne, Veranstaltungen, Jahresthema usw. Das Teamgespräch findet einmal pro Woche statt. Hier werden aktuelle Absprachen getroffen und organisatorische Aufgaben erledigt Das Mitarbeitergespräch findet einmal im Jahr (meist im Juni, Juli) statt. Im Mitarbeitergespräch reflektiert eine jede Erzieherin ihre geleistete Arbeit, ihre Zukunftspläne und ganz besonders um die aktuelle Situation der Zusammenarbeit der Teammitglieder. Gruppeninterne Aktionen: Neben dem täglichen Dialog findet einmal pro Woche ein Gruppenteam statt, in dem aktuelle Gruppenereignisse, Beobachtungen und Elterngespräche vor- und nachbereitet werden. 8.2. Zusammenarbeit mit dem Träger Die Krippenleitung nimmt regelmäßig Kontakt auf zum Träger oder Trägervertreter. Hier werden in erster Linie verwaltungstechnische Probleme erörtert. Die Leitung nimmt an den verschiedenen Gesprächen und Ausschüssen teil, und bringt die Probleme der Krippe ein. Am Ende des Krippenjahres übergibt die Leiterin dem Träger einen Jahresbericht, in dem ein Rückblick über das vergangene Jahr und ein Ausblick auf das kommende Jahr enthalten sind. 8.3. Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat In jedem Jahr wird im Oktober ein Elternbeirat für das aktuelle Krippenjahr gewählt. Dieser wird in einer allgemeinen Elternversammlung in geheimer Wahl gewählt. Der Elternbeirat trägt durch seine beratende Funktion Mitverantwortung für die Belange der Kinderkrippe. Außerdem ist die Mithilfe des Elternbeirates bei Festen und Veranstaltungen von großer Bedeutung, denn ohne die Mithilfe der Eltern sind solche Veranstaltungen nicht möglich. Der Erlös dieser Feste und Veranstaltungen kommt den Kindern zugute. 8.4. Zusammenarbeit mit den Eltern Die Eltern sind die Haupterzieher des Kindes. Deshalb ist es wichtig, dass die Erzieher in Kontakt mit ihnen kommen und bleiben. Die Elternarbeit beginnt bei den Vorstellungsgesprächen und in der Eingewöhnungsphase des Kindes. Wir bieten unsere Hilfe in allen Fragen an, die ihr Kind betreffen. Dies geschieht auf verschiedenen Wegen: Das normale Alltagsgespräch: beim Bringen und Abholen der Kinder. Hier kann kurz auf die aktuelle Befindlichkeit des Kindes oder der Familie eingegangen werden Die Elterngespräche: Ein- zweimal pro Krippenjahr bitten wir die Eltern zu einem Termingespräch. Hier erkundigen wir uns über die Gedanken und Wünsche der Eltern, berichten ihnen über den Entwicklungsstand ihres Kindes. Jederzeit können zusätzlich Gespräche von beiden Seiten vereinbart werden. Ein Elterngespräch und ein Fragebogen zum Abschluss der Eingewöhnungszeit soll sicherstellen dass die Eingewöhnungszeit abgeschlossen ist. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zum Austausch zwischen Eltern und Erziehern. Mehrmals im Jahr bieten wir verschiedene Elternveranstaltungen an. Die Teilnahme ist freigestellt. Wir bieten Elternabende zu bestimmten Themen, Bastelnachmittage usw. an. Einmal im Monat findet ein Elterncafe statt. Die Eltern lernen sich gegenseitig kennen, tauschen ihre Erfahrungen aus. Zum Anfang des Krippenjahres findet ein allgemeiner Elternabend statt. Im Rahmen dieses Abends findet auch die Wahl des Elternbeirates statt. Fragebogenaktion: Anhand dieser Aktion versuchen wir einmal im Jahr anonym die Wünsche und die Kritik der Eltern an unserer Arbeit zu ermitteln. Die Ergebnisse werden veröffentlicht. So können wir unsere Arbeit reflektieren und den Gegebenheiten anpassen. Wenn das Kind die Krippe verlässt, bitten wir die Eltern einen Abschlussfragebogen auszufüllen. Sie haben die Möglichkeit ihre Eindrücke, Anmerkungen und Kritiken anzubringen. Auch Verbesserungsvorschläge sind willkommen. Wir versuchen diese im Rahmen des Möglichen in unsere Arbeit einfließen zu lassen. Schriftliche Informationen: Im Eingangsbereich liegen Informationsmaterialien von verschiedenen Institutionen aus. An der Elterninfowand wird über allgemeines, dass alle Eltern betrifft informiert. An den Pinnwänden jeder Gruppe befinden sich gruppenbezogene Informationen, wie Geburtstagsfeiern, Aufrufe zu Sammlungen, Lieder, Fingerspiele, die wir gelernt haben, Zeichnungen und Bastelarbeiten der Kinder. Außerdem ist dort der Wochenplan ausgehängt. Gut informierte Eltern können aktiv am Krippengeschehen teilnehmen. Wir sind auf ihre Hilfe nicht nur in der alltäglichen Erziehungsarbeit, sondern auch bei der Organisation von Festen und Aktionen angewiesen. Über eine tatkräftige Mithilfe freuen wir uns sehr. Mitwirkungsmöglichkeiten der Eltern: - durch den Elternbeirat - schriftliche Elternbefragung und das persönliche Gespräch mit den Eltern - Mitorganisation und Hilfe bei der Durchführung von Festen - Bastel- und Spiele Nachmittage - Garten und Spielplatzgestaltung - Renovieren, Reparieren - Einbeziehung der Eltern in die Planung und Durchführung von Projekten 8.5. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Treten in Bezug auf ein Kind Probleme auf, die von der Krippe nicht allein bewältigt werden kann, werden die Eltern in einem persönlichen Gespräch auf andere Einrichtungen aufmerksam gemacht (z.B. Jugendamt, Frühförderungsstellen, Gesundheitsamt, Erziehungsberatungsstellen, Caritas, etc.). 9. Öffentlichkeitsarbeit Die Krippe möchte sich nach außen öffnen. Durch die Teilnahme an Aktivitäten der Gemeinde möchten wir unseren Teil für ein gutes Miteinander beitragen. Im Pfarrbrief werden regelmäßig Artikel von und über die Krippe veröffentlichen. Durch Flyer, Präsentation im Internet, Tag der offenen Tür u.a. versuchen wir die Öffentlichkeit auf uns aufmerksam zu machen. 10. Qualitätssicherung Da die allgemeinen Anforderungen an die Qualität unserer pädagogischen Arbeit ständig ansteigen, wollen wir unsere Arbeit durch die Erstellung eines Qualitätshandbuches sichern. In diesem Handbuch werden alle Arbeitsprozesse in ihrer optimierten Form dokumentiert. Im Teamgespräch werden die Dienstleistungsangebote weiter entwickelt. Dazu finden Diskussionen über neue pädagogische Ansätze statt, werden gemeinsame Vorhaben geplant, koordiniert und organisiert. Bei gruppenübergreifenden Themen und Veranstaltungen, werden die Aufgaben an die einzelnen Gruppen oder Erzieher delegiert. In der Vor- und Nachbereitungszeit reflektiert die einzelne Erzieherin die Situation der Kinder und/ oder der Gesamtgruppe und legt pädagogische Maßnahmen fest. In dieser Zeit werden auch Elterngespräche geführt. Durch externe Fortbildungen wird die fachliche und persönliche Kompetenz der Mitarbeiter geschult. Es werden auch Arbeitskreise zu fachspezifischen Themen besucht. Schlusswort Wir hoffen, dass es uns gelungen ist die Konzeption unserer Arbeit schlüssig darzulegen. Sie ist die Grundlage und Orientierung unserer pädagogischen Arbeit. Natürlich sind wir uns dabei bewusst, dass unsere Arbeit stets in produktiver Auseinandersetzung mit dem Leitbild unserer Einrichtung und den gesellschaftspolitischen Strömungen stehen muss. Wir sind offen für einen konstruktiven Dialog, um der Lebenswelt unserer Kinder gerecht zu werden, denn die Kinder stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Es ist uns bewusst, dass die Konzeption einer ständigen Wandlung unterworfen ist, d.h. wir werden sie überprüfen und weiterentwickeln und sie auf neue Gegebenheiten oder pädagogische Bedürfnisse hin überarbeiten.