BASKETBALL SPIELEND ERLERNEN – Ein Teamsport für Schülerinnen und Schüler LEHRUNTERLAGE / REFERENT ERNST SCHLEMMER Diese Unterlagen können die persönliche Teilnahme am Kurs nicht ersetzen. Ihre praktische Verwendbarkeit ist an Erklärungen und visuelle Eindrücke gebunden, die nur beim Kurs vermittelt werden können! Programmgestaltung (Änderungen vorbehalten): 09,00 – 09,15 09,15 – 09,45 09,45 – 11,15 11,30 – 13,00 14,15 – 14,30 14,30 – 16,00 16,15 – 16,40 16,40 – 17,00 Eröffnung, Organisatorisches Spielgemäße Methodik im Mannschaftsspiel Basketball Der Weg: Spielreihen mit dem Ziel Minibasketball (auch praktische Übungen) Der Umgang mit dem Basketball: Wurf, Fangen/Passen, Dribbling, Befreiungsbewegungen (auch praktische Übungen) Regelkunde 1: Foul, Out Praktische Arbeit mit einer Klasse der HS 6 Wels-Vogelweide Regelkunde 2: Schrittfehler, Dribbling, Rückspiel, 3 und 5 Sekunden Basketball als Schulsport, offene Fragen SPIELGEMÄSSE METHODIK (SPIELREIHEN) Von „kleinen Spielen“ zum großen Mannschaftsspiel Basketball. Quellen: „Die großen Spiele“ von Dietrich / Dürrwächter / Schaller, Hans-Putty-Verlag Wuppertal „Spielen lernt man nur durch Spielen“ ist nur bedingt richtig: Methode A: Elemente wie Dribbeln, Werfen, Passen erlernen und dann zum Spiel „zusammenbauen“ Spielzusammenhänge werden nicht erkannt, daher keine sinnvolle Anwendung möglich. Methode B: einfach spielen lassen mit gelegentlichen Tipps technische „Unarten“ werden zur Gewohnheit Daher: Methode C: Basketballähnliche kleine Spiele (vom Spielgedanken her leicht zu bewältigen), Kinder erkennen selbst Unzulänglichkeiten Erlernen einzelner Teile und Wiedereinbringung ins Spiel, allmähliche Erschwernis und Zusammenführen der Spielgedanken. Spielreihe A: „Mit dem Ball zum Korb“ „Schwarzer-Mann-Basketball“ 3 gegen 1 – Zonendribbling 2 gegen 1 – Zonendribbling 1 gegen 1 mit Ball Spielreihe B: „Mit Partnerhilfe den Ball zum Korb“ „Zickzack-Basketball“ „Viereck-Basketball“ „Halbfeld mit Überzahl seitlich“ 1 gegen 1 ohne Ball 1 + 1 gegen 1 usw. (siehe unten) Methodischer Weg bei der Ausbildung: Spielreihe A (1 x 1 mit Ball) + Übungsreihen für Übungsreihen für Ballhandling Dribbeln Werfen nach Dribbling Verteidigen von Spielern mit Ball Spielreihe B (1 x 1 ohne Ball) + 1 + 1 gegen 1 Fangen Passen Werfen nach Fangen Verteidigen von Spielern ohne Ball 2 gegen 2 Weiterer Aufbau bis 5 gegen 5: 2+1 gegen 2 3 gegen 3; 3+1 gegen 3 4 gegen 4; 4 + 1 gegen 4 5 gegen 5 Der „+ - Spieler“ soll nicht verteidigt werden, er ist eine zusätzliche Anspielstation (die allerdings genützt werden soll!). Es ergeben sich immer neue Spielsituationen und Möglichkeiten. ; Mattenbasketball / Turmball: Zwischen Korb und Freiwurflinie eine Matte (ev. auch erhöht durch Kastenteil etc.). Spiel auf 2 Körbe nach einfachsten Basketballregeln (kein Laufen mit dem Ball, kein Halten, Stoßen, Schlagen etc.), allerdings ohne Dribbling. Jede Mannschaft hat einen Spieler auf der Matte (dem Kasten) beim gegnerischen Korb. Nur dieser Spieler darf auf den Korb werfen. Trifft er, so nimmt der nächste Mitspieler seinen Platz ein. Anspruchsvollere Variante: Werfer darf mit einem Mitspieler den Platz tauschen (es darf aber immer nur 1 Spieler auf der Matte sein!) BALLHANDLING (Bewegungskoordination mit dem Ball, einige Übungen) 1 Ball: 2 Bälle: Ballhändigen oben, vorne, unten, hinten... Ball fallen lassen, knapp über dem Boden fangen (auch: von hinten durch die Beine nach vorn greifen) Grätschstand: Ball zwischen den Beinen, 1 Hand von vorn, 1 Hand von hinten, umgreifen Achterkreisen durch die Beine Mit voller Kraft gegen den Boden dribbeln a) aufrecht, b) tief und schnell (Rhythmus?) Wanddribbling - besonders wertvoll!!! Dribbling mit Handwechsel (vorn, durch die Beine, hinten, Drehdribbling) Dribbling vorwärts-rückwärts Grätschsitz; mit einer Hand dribbeln: links außen – Mitte – rechts außen – Mitte usw. Rumpfdrehen mit ausgestreckten Armen, 1 Ball in jeder Hand Jonglieren mit 2 Bällen; auch „über den Boden“ (1 Ball übergeben, anderen dribbeln) 4 x li, 4 x re 1 Ball auf dem anderen jonglieren, eventuell dabei die Bälle wechseln Dribbling mit 2 Bällen synchron und asynchron, dabei auch Seit- und Diagonalschritte „Scheibenwischerdribbling“ Dribbling vorwärts-rückwärts Eine Hand dribbelt, die andere rollt einen Ball usw. WURF-GRUNDSCHULE Wesentlich ist der schnelle Einsatz von Fingern (drücken den Ball weg) und Zehen (drücken gegen den Boden ) Gleichgewicht!). Fehler erkennen! Vorrangig am Wurf beteiligt sind Zeigefinger und Mittelfinger. Zeigefinger gibt die Richtung an („dort flieg hin!“) Schulterbreite Fußstellung: Gleichgewicht auf beiden Beinen;Schutzhand seitlich am Ball. Einhändige Wurftechnik, Wurfhand unter dem Ball, Ball liegt nicht in der Handfläche, nur die Finger liegen am Ball an. Wurf beginnt mit Anheben des Ellbogens in Zielrichtung - komplette Armstreckung, starker Einsatz des Handgelenks erzeugt Rückwärtsrotation des Balles („Nachgreifen“, „Touch the Elbow“, „Keksdose“), Finger zeigen nach dem Wurf leicht nach unten (Zeigefinger zeigt in den Korb). Streckkraft der Beine = eigentliche Beschleunigung des Balles; Arme + Hände = lediglich Feinabstimmung. Häufige Fehler: gestörtes Gleichgewicht (schlechter Stopp, Ball zu weit vor dem Körper, kein Zeheneinsatz etc.) schlechter Griff am Ball (zu lax, kein Fingereinsatz, Ball liegt auf der Handwurzel auf etc.) Ellbogen vor dem Wurf nicht unter dem Ball (Ball wird gestoßen) Unterarm nicht senkrecht (Flugrichtung gestört, da Achse im Handgelenk schief ist) Kein Nachdrücken mit den Fingern (kein „reverse spin“ des Balles) Methodische Übungen: 1) Griff am Ball: Finger halten den Ball (in den Ball „hineingreifen“, ev. Softball!) 2) Übungen für Fangen und Passen (Griff am Ball!) 3) Ball im Sitzen hochwerfen (Ballhaltung, Winkel im Ellbogengelenk höchstens 90 Grad, Streckung im Ellbogengelenk, Bewegung im Handgelenk, Nachdrücken mit den Fingern...) und wieder fangen 4) Ballhaltung vor dem Wurf: Ball selbst vor- hochwerfen und mit Stopp fangen, dabei sofort Wurfbewegung einleiten (kein Wurf). Auch nach Dribbling. 5) Würfe aus dem Stand unmittelbar vor dem Korb – „greif über den Ring in den Korb“ (Handgelenksarbeit). Ballhaltung beachten! Ball nicht zu weit vor dem Körper halten („geh unter den Ball“) 6) Entfernung schrittweise vergrößern, dabei Ganzkörperbewegung aufbauen. Wichtig: Alle 10 Zehen gleich gegen den Boden drücken (Gleichgewicht!) – je weiter die Entfernung, desto energischer! 7) Wurfserien (6 bis 8) aus dem Stand, später aus der Bewegung (Stopp...) 8) Stationsbetrieb: Wurfspiele: Einundzwanzig: 2 Gruppen werfen gegeneinander von zwei festgelegten Positionen; jede Mannschaft hat einen Ball; der erste Spieler jeder Gruppe wirft; ist der Wurf erfolgreich, so bekommt die Gruppe 2 Punkte. Fängt der Werfer den Rebound ( auch nach Korberfolg), bevor der Ball den Boden berührt, so darf er noch einen zweiten Wurf ausführen (von dort, wo er gefangen hat). Ein erfolgreicher Nachwurf zählt einen Punkt. Welche Mannschaft hat zuerst 21 oder 22 Punkte? Paarwerfen: Spieler verteilen sich paarweise auf alle Körbe, pro Paar ein Ball. Der erste Spieler darf sich eine Position aussuchen und wirft von dort 10 mal auf den Korb. Der Partner holt jeweils Rebound und passt zum Werfer zurück. Nach 10 Würfen erfolgt Rollentausch. Wer hat mehr Treffer erzielen können? Basketballgolf Wurf von festgelegten Punkten (z.B. um die Zonen herum) in festgelegter Reihenfolge; wer trifft, geht zur nächsten Position; a) wer ist zuerst mit allen Positionen fertig, wer braucht die wenigsten Versuche? Einzelbewerb Wer bringt in 3/5/7 Minuten die längste Trefferserie zustande? Quadrieren Wurf von bestimmten Punkt; gelingt eine Trefferserie (zwei, drei, vier und mehr Treffer hintereinander) so wird die Trefferserie quadriert; einzelne Teilergebnisse werde addiert. Wer hat zuerst 50, 100, 200 Punkte? Freiwurfkönig Gesamte Gruppe bildet eine Reihe; erster Spieler (A) wirft und verfehlt; falls jetzt der Hintermann (B) trifft, ist der Vordermann A ausgeschieden, falls nicht, kann Spieler B seinerseits durch den nächsten Spieler (C) eliminiert werden. Nach erfolgreichem Wurf (bzw. wenn man durch den Hintermann nicht hinausgeworfen wurde) reiht man sich am Ende der Warteschlange wieder ein. LAY UP (KORBLEGER) Lay up sollte sowohl nach dem Fangen eines Zuspiels (von außen und von innen!!!) als auch nach einem Dribbling geübt und beherrscht werden. Grundsätzlich: Spring so hoch wie möglich („Ersatz“ für Dunking!). So nahe wie möglich mit der Wurfhand zum Korb! Ball nicht wegdrücken – er soll ganz weich aufs Wurfbrett treffen und von dort in den Korb fallen. Rhythmus ist wichtig (Schrittfehler!) Übungsreihe: 1) Ohne Berücksichtigung der Schrittregel Lauf zum Korb (Winkel ca. 45°), hoch springen, strecken, Ball ans Brett legen (näheres oberes Eck des Zielvierecks!); rechts (rechte Hand) und links (linke Hand); Absprungbein jeweils gegengleich; 2) wie 1, mit Auftaktschritt (Innenfuß) und einbeinigem Hochsprung; 3) Ballfangen mit Schrittstopp (rechts, dann auch links) nach Vor-Hoch-Werfen, dann nach Dribbling; bei Unsicherheit Ball an der Hüfte einklemmen; 4) Kombination Fangen mit Schrittstopp + einbeiniger Hochsprung + Wurf ans Zielviereck. Rechte Seite: Schrittstopp rechts (rechtes Bein landet zuerst). Zum Wurf das Standbein energisch hochreißen (Hopser); 5) Zwischenstopp abbauen; 6) Zuspiel fangen statt Ball vorwerfen; 7) Ball aus dem Dribbling aufnehmen; 8) Wurfwinkel verändern flacher = höher und weiter außen ansetzen, steiler = weiter innen ansetzen, Ring beachten! Übungsform: „Kreisel“ (auch mit Einbau zusätzlicher Tätigkeiten). Dribbelkreisel, Give-and-go-Kreisel usw. FANGEN 1) Dem Passgeber ein Ziel bieten: Hände (oder eine Hand) entgegenstrecken! 2) Ball entgegenspringen (Sprung-oder Schrittstopp – je nach Situation, beides üben) 3) Finger spreizen, Ballkontakt weit vor dem Körper 4) Ball „ansaugen“ (a) abbremsen, b) zupacken, c) an den Körper ziehen) 5) Ball vom Gegner wegziehen (wenn der Gegner sehr nahe ist oder näher kommt: tief!) + sofort: 6) „Face“ – Drehen in die Angriffsrichtung: Beinarbeit beachten, Gutes Gleichgewicht – gebeugte Knie – beachten, ermöglicht ansatzlose und für den Gegner schwer erkennbare Folgebewegungen! EIN BALL IST (beim Basketball) ERST DANN GEFANGEN, WENN „FACE“ VOLLZOGEN IST. PASSEN Kräftiger Einsatz der Finger und des Handgelenks, „scharfe“ Passes Ball nicht vor der Brust halten, sondern bewegen (Oberkörper, Arme – Passfinten!) Brustpass möglichst nur im Lauf oder bei völlig freiem Passweg Einhändige Passes rechts und links lernen und üben! „No-Look-Passes“ üben und anwenden In Bedrängnis oder bei nahe stehendem Verteidiger vor dem Pass die Ballhöhe wechseln (oben antäuschen, unten passen oder umgekehrt!); keinesfalls Brustpass, nicht über den nahen Verteidiger passen!!! 7) Bodenpasses sind langsam: Nicht vom Korb weg, nicht als Querpasses. Ball kräftig auf den Boden aufsetzen, sonst ist er (vor allem im Lauf!) schwer zu fangen. 8) Praktisch gleichzeitig mit dem Pass muss ein Start in Richtung Korb erfolgen („Give and go“, mindestens 2 schnelle Schritte in jedem Fall), je nach Situation als „Cut“ (zwischen Ball und Gegenspieler) oder „Backdoor“ (hinter dem Gegenspieler). Möglichkeiten: a) Cut zum Korb, dort noch öffnen zum Ball, dann „Clear out“, b) Cut abbrechen und Screen für Mitspieler, c) Replace (wieder zurück auf die ursprüngliche oder eine andere frei gewordene Position). 1) 2) 3) 4) 5) 6) EIN PASS IST ERST DANN VOLLENDET, WENN AUCH DER START IN RICHTUNG KORB DURCHGEFÜHRT WURDE. ER BESCHÄFTIGT NICHT NUR DIE GESAMTE DEFENSIVE; SONDERN SCHAFFT AUCH FÜR MITSPIELER LÜCKEN! WER NACH DEM PASS STEHEN BLEIBT, ERLEICHTERT DEM GEGNER DIE VERTEIDIGUNG. „Give and go“ ist die einfachste und wirkungsvollste Art, einen Gegenspieler zu überspielen! Es ist schneller und schwerer zu verteidigen als jedes Dribbling. Einige Übungen für Fangen / Passen: 1 Spieler/in mit Ball: 1) 2) 3) 4) Ball kräftig auf den Boden werfen und beim Hochspringen fangen Ball hochwerfen, aufspringen lassen und unter Kniehöhe fangen (Vorsicht: Finger spreizen!) Pass gegen die Wand, abspringenden Ball fangen (bevor er den Boden berührt!) Wurf gegen das Brett, abspringenden Ball fangen (mit Drehung nach außen, Reboundübung) Aufstellung paarweise gegenüber (Gasse): 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) Ball zurollen und aufnehmen (beides mit 1 Hand) – links und rechts! Ball zuwerfen und fangen (beides mit 1 Hand) – links und rechts Ball zuwerfen (Unterhandwurf) und fangen (beides mit 1 Hand) – links und rechts Ball zuwerfen (Basketballwurf) und fangen (beides mit 1 Hand) – links und rechts Wie vorher, Wurfparabel flacher (= Pass „schärfer“) Wie vorher, als Bodenpass (Ball kräftig aufsetzen). „Speed“-Passes (welches Paar bringt in 20 Sekunden die meisten Passes zusammen) Zu zweit (dritt) im Lauf in Richtung Korb: 1) 2) 3) 4) 5) Spieler A steht, Spieler B passt zu A und startet in Richtung Korb (Give and go, Grundform) – auch langer Pass Wie 1, beide starten jeweils nach Pass (fortgesetztes Give and go, 2 gegen 0) Wie 1 bzw. 2, Pass nach 1 (2) Dribbling 3 gegen 0 – Dreieck bilden! Criss-Cross Gegen Verteidigung: 1) Ohne Fortbewegung (vorgegebener Raum): 2 gegen 1, 3 gegen 2 (ohne, dann mit Korbwurf) 2) Mit Fortbewegung und Korbwurf: 2 gegen 1, 3 gegen 2 BALLANNAHME, BEFREIUNGSBEWEGUNGEN Pivotieren: „Sternschritt“, Standbein darf nur zum Werfen oder Passen gehoben werden. Ball verteidigen durch Pivotieren: nur 5 Sekunden! Dennoch üben, ebenso nach Fangen zum Passen in eine andere Richtung, als „Face“ (besonders wichtig!). Freilaufen: Der Passweg zu dir muss immer frei sein. Dazu folgende Möglichkeiten: Extremer Tempowechsel; Richtungswechsel (Haken schlagen, unbedingt in Verbindung mit Tempowechsel), Hindernisse ausnützen (eigene Mitspieler, „Sperren“), Finten (Täuschungen, am besten mit dem Oberkörper bei stabilem Gleichgewicht, ergänzend auch zu Tempo- und Richtungswechsel), Wenn der Ball kommt, beim Fangen immer entgegenspringen! Üben: 1 + 1 gegen 1 DRIBBLING Dribbeln ist eine NOTLÖSUNG und dient immer nur zur Verbesserung entweder der Wurf- oder der Passsituation. Jedes andere Dribbling ist ein Fehler! Das bedeutet: Dribbling sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand ohne Blick auf den Ball lernen – man muss immer nach diesen Möglichkeiten Ausschau halten. Wenn man dribbeln muss, dann darf das Dribbling allerdings nie beendet werden, bevor man eine Wurf- oder Passmöglichkeit vorfindet; man verursacht sonst mit großer Wahrscheinlichkeit einen Ballverlust. Im Allgemeinen gilt die Regel: „Dribble nie nahe an die Begrenzungslinien heran, sondern von diesen weg“. Beim Dribbling immer die Position des Verteidigers beachten. So lang sich der Verteidiger neben dem Dribbler befindet, ist er in höchster Foulgefahr. Daher nicht abdrängen lassen, energisch handeln, keinen korrekten Kontakt scheuen! SINNLOSES DRIBBLING ZERSTÖRT JEDE OFFENSIVE; „DRIBBLANSKI“ GEHÖREN IN DEN ZIRKUS, NICHT AUF EIN BASKETBALLFELD! Einige Übungen (siehe auch Ballhandling!): Spieler/in mit 1 Ball: 1) Dribbling im Sitzen, im Liegen – dabei aufstehen – niedersetzen etc. 2) Ganz tief dribbeln, Ball mit nur 1 Hand hin und her bzw. vorwärts-rückwärts „streicheln“ 3) „Ballett“: Coach zeigt die Richtung, alle dribbeln dorthin. Auf realistische Ausführung (wo würde ein Verteidiger sein? – richtige Hand!) achten. Partnerübungen: 1) „Blinde Kuh“: Dribbling mit verbundenen Augen, Partner führt durch Zurufe 2) „Spiegel“: Spieler dribbelt, Partner dribbelt als „Spiegelbild“ 3) 1 gegen 1 mit Dribbelstart (Achtung auf Schrittfehler!) nach Ballübergabe oder (Vorsicht auf die Köpfe!) nach Fallenlassen und Fangen des Balles 4) 1 gegen 1 im Mittel- (Freiwurf-)kreis: Dribbler darf den Kreis nicht verlassen Sonstige Übungen, Spiele: 1) Fangen spielen in allen möglichen Varianten 2) 3 (4)-Felder-Spiel: Jeder gegen jeden. Wer einen Fehler macht (Ball außer Kontrolle), geht ins nächste Feld und kämpft dort weiter. Im ersten Feld bleibt der Sieger übrig. Fouls erklären und sofort abstellen! 3) Dribbelstafette mit Korbwurf (Tempodribbling – höher, Ball weiter vorn spielen) 1 GEGEN 1 MIT BALL FINTEN! – Mit dem Oberkörper „arbeiten“! Fußfinten eher sparsam einsetzen, da damit das Standbein definiert wird. Verteidiger schirmt den Korb ab (hat sich etwas abgesetzt): Drive-Finte + Jump-shot Verteidiger bedrängt dich: Wurf- (Pass-) Finte + Drive Situation eher unklar: Verteidiger mit Wurffinte „heranholen“ + Drive Weitere Variante: Drive + Stopp + Jump-shot Keinen Umweg zum Korb, nicht freiwillig den geraden Weg verlassen. Üben: 1 gegen 1 ab Freiwurflinie nach Ballzurollen durch den Verteidiger, auch von anderen Positionen Angreifer hat den Ball, lässt ihn fallen und packt gleich wieder zu. Bekommt er den Ball, startet er den Angriff, andernfalls Positionswechsel. Spieler mit Ball (Verteidiger) unter dem Korb, Werfer ca 4 – 5 m vom Korb weg, Passgeber in verschiedenen Positionen. Verteidiger passt zum Passgeber und läuft zum Werfer. Werfer bekommt inzwischen den Ball 1 gegen 1. 1 gegen 1 auf Halbfeld, übers ganze Feld VERTEIDIGEN VON 1-GEGEN-1-SITUATIONEN G-G-G-G (Grundhaltung – Gleichgewicht – Gleitschritte – Geduld) Standbein beachten, (Innen-) Schulter beachten: Beides erleichtert die richtige Reaktion auf den ersten Schritt. Es ist nicht die Aufgabe des Verteidigers, dem Gegner den Ball wegzunehmen! Gegner „bearbeiten“ (verunsichern, scheinbar attackieren), möglichst vom Korb „abdrängen“ (Beinarbeit! Beachte: Ein Foul begeht jener Spieler, der einen Körperkontakt verursacht – also jemand, der sich auf den anderen zu bewegt). Einen Spieler mit Ball zu verteidigen ist die Kunst, durch intensive Beinarbeit und ohne Körperkontakt zunächst in seinen Laufweg zum Korb zu kommen und dann immer zu bleiben, wobei je nach Situation durch dosiertes Nachgeben oder durch einfaches Stehenbleiben dem Gegner die Verantwortung für einen Körperkontakt zugeschanzt wird. Beinarbeit lehren und üben, keinen Griff zum Ball aus schlechten Positionen dulden! 1 GEGEN 1 OHNE BALL Am angenehmsten ist es für den Verteidiger, wenn er sich problemlos gleichzeitig auf seinen Gegenspieler und auf den Ball konzentrieren kann, weil beide nicht in Bewegung sind. Also: Den Verteidiger durch ständiges Bewegen in Schwierigkeiten bringen! Dabei nicht auf Finten und Tempowechsel vergessen! Wenn sich der Verteidiger nur auf den Ball konzentriert und dich aus den Augen verliert: Starte sofort zum Korb! Wenn sich der Verteidiger hingegen voll auf dich konzentriert und den Ball nicht sieht: Dräng scheinbar zum Ball und beachte dabei stets den ballführenden Mitspieler, gib ihm eventuell ein (vereinbartes?) Zeichen. Er wird den Pass nicht genau auf dich spielen können, aber: Du siehst den Ball fliegen, dein Verteidiger nicht, das sichert dir den entscheidenden Vorsprung!) Übungen: Give-and-go-Kreisel mit Verteidiger, auch mit 2 Eröffnungsmöglichkeiten (links oder rechts) Spiele 2 gegen 2 und 3 gegen 3 REGELKUNDE 1) Foul: Wer absichtlich oder fahrlässig Körperkontakt verursacht (z.B. durch Verkürzen der Entfernung, Hinschlagen, Halten, Stoßen usw.), begeht ein Foul. Die wichtigsten Kriterien: a) Zylinderprinzip (Mann im Zylinder ist geschützt) b) Vertikalprinzip (Zylinder gilt auch oberhalb und unterhalb des Spielers) c) Legale Position – beide Füße im Laufweg des Gegners, dann Mitbewegung erlaubt d) Abstand hinter dem Gegner für normale Bewegung Strafen für Fouls: a) „normale“ Fouls: Einwurf nächst der Stelle des Vergehens b) Foul in der Wurfbewegung: 2 Freiwürfe c) Foul in der Wurfbewegung, trotzdem Korb: Korb zählt, 1 zusätzlicher Freiwurf („Bonuswurf“) Aufstellung bei Freiwürfen: Team A hat Freiwürfe: Die beiden korbnächsten Aufstellungsplätze besetzen Spieler der Mannschaft B, die nächsten Spieler der Mannschaft A. Auf einer Seite kann noch ein Spieler von B stehen. Das ergibt mit dem Werfer am Freiwurfraum ein Verhältnis A:B = 3:3. Alle übrigen Spieler müssen sich außerhalb des 6,25-m-Kreises und oberhalb der Freiwurflinie aufhalten. Die 5 Spieler seitlich am A Freiwurfraum dürfen ihre Plätze verlassen, sobald der Ball die Hand des Werfers verlässt, alle anderen erst, wenn er den Korbring berührt oder im Korb landet. Strafe bei Verstößen: a) Werfer übertritt Kein Korb, Einwurf von der Seite; b) Werfer trifft: Korb zählt auf jeden Fall. c) Werfer trifft nicht, Verstoß durch Mitspieler Einwurf von der Seite d) Werfer trifft nicht, Verstoß durch Gegner Wurf wird wiederholt. B A B B A 2) Ball im Out: Anders als bei Fußball!!! - Der Ball ist im Out, wenn er den Boden, eine Person oder einen Gegenstand auf oder außerhalb der Begrenzungslinien berührt. Berührt ein Spieler den Ball während eines Sprunges, so wird es so gewertet, als hätte er den Ball an der Stelle des Abspringens berührt. 3) Schritte (Fortbewegen mit dem Ball): Grundsätzlich darf kein Spieler mehr als 2 Fußkontakte für das Fortbewegen mit dem Ball in Anspruch nehmen. Um beim Fangen des Balles im Lauf anzuhalten, stehen ihm also maximal 2 Kontakte zur Verfügung. Wichtig ist die Rolle des Standfußes: Definition des Standfußes: a) Spieler bekommt den Ball, während er auf beiden Füßen steht bzw. während eines Sprunges, bei dem er gleichzeitig auf beiden Füßen landet: Beide Füße werden als Standfuß anerkannt b) Spieler bekommt den Ball im Lauf oder während eines Sprunges, bei dem er zuerst auf einem und dann erst auch auf dem anderen Fuß landet: Jener Fuß, der zuerst auf den Boden trifft, ist der Standfuß. Der Standfuß darf zum Werfen und zum Passen gehoben werden; zu einem Dribbling aber erst dann, wenn der Ball die Hand verlassen hat. Ein Springen mit dem Ball ist daher nur möglich, wenn der Ball vor der Landung die Hand verlässt. 4) Dribbling: Ein Dribbling ist beendet, sobald der Ball in einer oder beiden Händen zur Ruhe kommt. Ein weiteres Dribbling kann dann nicht angeschlossen werden („Doppeldribbling“). Während eines korrekten Dribblings können zwischen den Dribbelschlägen beliebig viele Schritte gesetzt werden. 5) Rückspiel: Es ist verboten, den Ball wieder ins Rückfeld zu bringen, sobald er die Mittellinie überschritten hat. Beachten: Standort eines Spielers ist jene Stelle, an der er den Boden berührt oder (im Sprung) zuletzt berührt hat. 6) 3 Sekunden: Es ist Spielern der angreifenden Mannschaft verboten, sich im trapezförmigen Freiwurfraum mehr als 3 Sekunden aufzuhalten 7) 5 Sekunden: a) Ein nah bewachter Spieler darf den Ball nur 5 Sekunden „verteidigen“ – außer, er dribbelt. b) Für einen Einwurf und für einen Freiwurf stehen dem Spieler 5 Sekunden zur Verfügung Strafen bei Vergehen gegen die Regeln 2 bis 7: Einwurf nächst der Stelle des Vergehens Selbst diese 7 Regeln müssen im Schulbetrieb nicht gleich alle beachtet werden – es genügt, sie bei gegebenen Anlässen (Beispiel 3 Sekunden: „Fauler“ Spieler steht nur unter dem Korb und wartet auf den Ball) einzuführen. Es spricht auch nichts dagegen, Regeln zu Trainings- bzw. Übungszwecken abzuändern (Beispiel: Nur 3 Dribbelschläge erlauben). Zu beachten sind jedenfalls die Foulregel (auch wegen der Sicherheit!), die Outregel, die Schrittregel und die Dribbelregel. Ohne diese würde kein Basketballspiel entstehen können. Auch die Einführung dieser Regeln sollte aber anlassbezogen erfolgen – bereits die Spielreihen geben dazu Anlass genug! Übrigens: Die vielen Basketballregeln sind nicht erfunden worden, sondern dadurch entstanden, dass sich im Spiel Entwicklungen zeigten, die unerwünscht waren. Dem Spiel liegen 3 Grundsätze zugrunde, die durch Regelanpassungen „verteidigt“ werden: a) Es muss schnell bleiben, daher kein Zeitschinden ermöglichen; b) es muss fair bleiben, daher übermäßig harten und gefährlichen Körperkontakt unterbinden, Werfer besonders schützen (Ausscheiden mit 5 Fouls, Freiwürfe ab 4 Teamfouls usw.); c) es muss Bewegungskoordination auf hohem Niveau verlangen. BASKETBALL ALS SCHULSPORT Einige Punkte, die für Basketball als Schulsport sprechen: Basketball ist schon im Anfänger-Stadium sehr bewegungsintensiv und vielseitig: Der ganze Körper spielt mit (Beine: Laufen, Springen, Arme: Werfen, Passen, Rumpf: Springen, Fintieren usw.) An die koordinativen Fähigkeiten werden ebenso hohe Ansprüche gestellt wie an die athletischen (Geschicklichkeit und Körperbeherrschung dominieren und entwickeln sich auch beim Spiel, übergroße Härte oder Brutalität werden von den Regeln verhindert Basketball ist ein Teamsport, der Einzelne ist allein machtlos. Helfen und auf andere vertrauen, ein Rädchen im Getriebe sein, seine Fähigkeiten in den Dienst der Gruppe stellen, sich ein- und gegebenenfalls auch unterordnen, Führungsqualität entwickeln… - das sind für einen guten Basketballer selbstverständliche Anforderungen. – Soziale Erziehung! Der Entwicklung unserer Gesellschaft in die Richtung des ichbezogenen Menschen sollte durch die verstärkte Beachtung der Teamfähigkeit gegengesteuert werden! – Basketball bietet eine Lösung dazu! Erziehung zu Disziplin und Fairness; Disziplinierung durch das Spiel und seine Regeln, Verlässlichkeit, Kampfgeist, Durchhaltevermögen usw.. Basketball fordert den kompletten Menschen: Neben den körperlichen und charakterlichen Anforderungen sind auch geistige Leistungen notwendig: Die fast unbegrenzten taktischen Möglichkeiten und Varianten erfordern sehr früh ständiges strategisches Denken und eine hohe Aufmerksamkeit. Die Erziehung und Ausbildung erfasst daher sowohl den Körper als auch den Geist, formt Gestalt und Charakter. Anregung zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung Der Mannschaftssport Basketball bietet außerdem die große Chance der Integration immigrierter Jugendlicher in ein soziales Gefüge der gegenseitigen Anerkennung! Usw. Unterrichtseinheit: Schule: HS 6 Wels-Vogelweide Halle 1 Klasse: 3 a Schulstufe: 7. Knaben: 12 Mädchen: 10 Halle 2 Klasse: 3 b Schulstufe: 7. Knaben: 12 Mädchen: 10 Reale Dauer: 14,35 bis 16,00 Uhr = 85 Minuten 5 Begrüßen (Händeschütteln, Abklatschen…) 10 Schwarzer-Mann-Basketball 5 Wurfgrundschule: Schwerpunkt Hand 10 Wurfspiel: „Einundzwanzig“ 5 Fangschulung: Ball „ansaugen“ 5 Passspiel: Tigerball 10 Mattenbasketball 10 Ballhandling, Dribbling, 20 Minibasketballspiel 5 Freiwurf-Wettkampf Spiele: 60 Minuten Übungen: 25Minuten 5 Fangenspielen mit Ballberühren 10 Zickzackbasketball 5 Wurfgrundschule: Schwerpunkt Beine 10 Wurfspiel: Basketballgolf 5 Fangschulung:Gleichgewicht, Face 10 Halbfeld mit Überzahl 10 Ballhandling, Dribbling 5 Dribbelspiel: 3 (4) Felder 20 Minibasketballspiel 5 Freiwurf-Wettkampf Spiele: 60 Minuten Übungen: 25 Minuten