GEBRAUCHSINFORMATION LENDORMIN 0,250 MG TABLETTEN Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist LENDORMIN 0,250 MG TABLETTEN und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von LENDORMIN 0,250 MG TABLETTEN beachten? 3. Wie ist LENDORMIN 0,250 MG TABLETTEN einzunehmen? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist LENDORMIN 0,250 MG TABLETTEN aufzubewahren? 6. Weitere Angaben. Lendormin 0,250 mg Tabletten (Brotizolam) - Der arzneilich wirksame Bestandteil ist: Brotizolam 0,250 mg. Die sonstigen Bestandteile (Hilfsstoffe) sind: Laktose - Maisstärke - NatriumCarboxymethyl-Stärke - mikrokristalline Cellulose - Magnesiumstearat Pharmazeutischer Unternehmer: SCS Boehringer Ingelheim Comm.V Avenue Ariane 16 B-1200 Brüssel Hersteller: Delpharm Reims F-51100 Reims Klinikpackung (UD): Boehringer Ingelheim Ellas A.E. 5th km Peanias - Markopoulou - Attica - Griechenland Zulassungsnummer: 205 IS 97 F3 2 1. WAS IST LENDORMIN 0,250 MG TABLETTEN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Pharmazeutische Form und andere Handelsformen Kleine weiβe Spalttablette, gezeichnet "13 A". Blisterpackung zu 30 Tabletten. Stoffgruppe des Präparates oder Wirkmechanismus Schlaf-und Beruhigungsmittel. Therapeutische Indikationen Schwere Schlafstörung, die zu körperlichen Beeinträchtigungen oder psychischen Erkrankungen führen kann. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON LENDORMIN 0,250 MG TABLETTEN BEACHTEN? LENDORMIN darf nicht eingenommen werden, Wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen einen der Bestandteile von LENDORMIN oder gegen Benzodiazepine sind. Wenn Sie an schwere Muskelschwäche, schwere Ateminsuffizienz, schweren Leberfunktionsstörungen oder Atemstillstand während des Schlafes leiden. LENDORMIN ist nicht für Kinder bestimmt. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LENDORMIN ist erforderlich, Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, soll LENDORMIN nur kurzfristig eingenommen werden. Die Behandlungsdauer darf ohne ärztlichen Rat nicht verlängert werden: die Abhängigkeit nimmt mit der Dosis und der Behandlungsdauer zu. Ebenso ist die Abhängigkeitsgefahr bei Alkoholmiβbrauch und vermehrtem Gebrauch von Medikamenten erhöht. Hat sich eine körperliche Abhängigkeit eingestellt, so kann ein plötzliches Absetzen von LENDORMIN zu Entzugssymptomen führen, wie z.B.: Kopf- und Muskelschmerzen, Angstzustände, Schlafstörungen, nervöse Spannung, Verwirrungszustände, Erregbarkeit und, in schweren Fällen, Kribbeln und Gefühllosigkeit der Gliedmaβen, Überempfindlichkeit auf Licht, Lärm und körperliche Berührung, usw. Es kann zu einem verstärkten Auftreten der Symptome, zu deren Behandlung Ihr Arzt Ihnen LENDORMIN verordnet hat, kommen (ReboundPhänomen). Die Behandlung soll daher, je nach ärztlichem Rat, schrittweise abgebrochen werden. Älteren Patienten, Patienten mit Niereninsuffizienz und chronischer Ateminsuffizienz kann eine schwächere Dosierung verschrieben werden. Bei Depressionen und Psychosen soll LENDORMIN nicht allein angewendet werden. Benzodiazepine können anterograde Amnesien (Gedächtsnislücken über einen bestimmten Zeitraum direkt nach der Einnahme der Benzodiazepine) verursachen. Dieses Phänomen tritt in der Regel während der ersten Stunden nach der Einnahme der Tablette auf. Die Patienten sollten die Möglichkeit einer ausreichend langen, ununterbrochenen Schlafdauer (7 bis 8 Stunden) sicherstellen, um dieses Risiko zu mindern. 3 Falls Sie bereits andere Medikamente nehmen, lesen Sie bitte auch den Abschnitt "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln". Sollte einer der genannten Warnhinweise bei Ihnen zutreffen, oder früher zutreffend gewesen sein, so informieren Sie bitte Ihren Arzt. Bei Einnahme von LENDORMIN zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol sollte vermieden werden, denn es hätte eine verstärkte sedative Wirkung zur Folge. Schwangerschaft LENDORMIN ist während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen. Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Stillzeit LENDORMIN ist während der Stillzeit nicht zu empfehlen. Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen LENDORMIN kann das Reaktionsvermögen herabsetzen (Sedierung, Amnesie, verminderte Funktion der Muskulatur). Diese Wirkung kann durch gleichzeitigen Alkoholkonsum und Einnahme von Medikamenten mit Wirkung auf das Zentralnervensystem gesteigert werden (siehe § "Bei Einnahme von LENDORMIN zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken" und § "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln"). Dem ist bei jeder Tätigkeit, die ein ausreichendes Konzentrationsvermögen verlangt, Rechnung zu tragen. Bei unzureichender Schlafdauer ist die Wahrscheinlichkeit verminderter Wachsamkeit höher. Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von LENDORMIN: Jede LENDORMIN-Tablette enthält 82,750 mg Laktose. Patienten mit seltenen angeborenen Krankheiten, wie Galaktose-, Laktose- oder Glukose-Unverträglichkeit, sollten dieses Medikament nicht einnehmen. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente (u.a. von Neuroleptika, Schlafmitteln, Anxiolytika, Beruhigungsmitteln, Antidepressiva, narkotischen Schmerzmitteln, Antiepileptika, Betäubungsmitteln und Antihistaminika) kann die Wirkung von LENDORMIN auf das Zentralnervensystem verstärkt werden. Präparate mit Wirkung auf gewisse Leberenzyme (vor allem Zytochrom P 450) können die Wirkung von LENDORMIN beeinflussen. 4 Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. 3. WIE IST LENDORMIN 0,250 MG TABLETTEN EINZUNEHMEN? Wenden Sie LENDORMIN immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Wenn vom Arzt nicht anders verordnet: − Erwachsene: 1 Tablette − Ältere Patienten: ½ - 1 Tablette. Zum Einnehmen. Die Einnahme soll direkt vor dem Schlafengehen, entweder mit etwas Flüssigkeit oder die Tablette unter der Zunge zergehen lassend, erfolgen. LENDORMIN soll auf leeren Magen eingenommen werden. Nach Möglichkeit sollte eine 6 - 7stündige Schlafzeit gegeben sein. Die Höchstdosis von 0,25 mg (= 1 Tablette) soll nicht überschritten werden. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen wird man die Dosis je nach ärztlicher Vorschrift herabsetzen. Die Behandlungsdauer soll so kurz als möglich sein (einige Tage bis 2 Wochen). Die schrittweise Herabsetzung der Dosis ist individuell, je nach ärztlicher Anweisung, festzulegen. In gewissen Fällen kann eine längere Behandlung als 2 Wochen nötig sein; der Arzt wird über eine solche Verlängerung entscheiden. Wenn Sie die Einnahme von LENDORMIN vergessen haben: Wenn Sie die Einnahme der Tabletten vergessen haben, können die Symptome, zu deren Behandlung Ihr Arzt Ihnen LENDORMIN verordnet hat, wieder auftreten. Hat sich eine körperliche Abhängigkeit eingestellt, so kann ein plötzliches Absetzen von LENDORMIN zu Entzugs- oder Reboundsymptomen führen (siehe Abschnitt "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LENDORMIN"). Nehmen Sie nie die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben; setzen Sie die Anwendung mit der vorherigen Dosis fort. Auswirkungen, wenn die Behandlung mit LENDORMIN abgebrochen wird: Bitte wenden Sie sich stets an Ihren Arzt, wenn Sie die Behandlung beenden möchten. Wenn Sie eine größere Menge von LENDORMIN eingenommen haben, als Sie sollten: Je nach der eingenommenen Menge führt eine Überdosierung zu Tiefschlaf, der bis zum Koma führen kann. Die Behandlung wird symptomatisch sein: Magenspülung und/oder Verabreichung aktivierter Medizinalkohle, parenterale Flüssigkeitszufuhr. Auf der Notfallsstation wird man die Atmung sowie Herz und Kreislauf besonders überwachen. Flumazenil (ANEXAT) kann als Antidot gegeben werden. 5 Falls Sie zu viel LENDORMIN genommen haben, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt, Ihren Apotheker oder an das Informationszentrum für Vergiftungsunfälle (070/245.245). 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann LENDORMIN Nebenwirkungen haben. Systemorganklasse Häufigkeit Psychiatrische Erkrankungen: Verminderte Erregbarkeit Hervortreten einer unterschwelligen Depression Unruhe Nervosität Reizbarkeit Albträumen Störungen der Libido Verwirrung Selten Gelegentlich Selten Selten Selten Gelegentlich Selten Selten Erkrankungen des Nervensystems: Schläfrigkeit tagsüber geringere Aufmerksamkeit Kopfschmerzen Schwindel Koordinationsstörungen Anterograde Amnesie Häufig Selten Häufig Gelegentlich Selten Selten Augenerkrankungen: Sehstörung (Doppeltsehen) Selten Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufig Affektionen der Leber und Gallenblase: Veränderte Leberfunktionswerte Gelbsucht Selten Selten Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Hautreaktionen Selten Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen: Muskelschwäche Selten Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Müdigkeit Selten Paradoxe Reaktionen Selten Entzugserscheinungen Selten Rebound-Erscheinungen Selten Die unerwünschten Nebenwirkungen wurden je nach Häufigkeit wie folgt eingestuft: Sehr häufig (≥ 1/10) ; häufig (≥ 1/100, < 1/10) ; weniger häufig (≥ 1/1.000, < 1/100) ; selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) ; sehr selten (< 1/10.000). 6 Die meisten beobachteten unerwünschten Nebenwirkungen hängen mit der pharmakologischen Wirkung des Produktes zusammen. Die Symptome wie Schläfrigkeit am Tag, verminderte Erregbarkeit, verminderte Wachsamkeit, Verwirrung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Muskelschwäche, Ataxie (Koordinationsschwierigkeiten) oder Doppeltsehen treten vor allem zu Beginn der Behandlung auf und verschwinden in der Regel während der Behandlung. Eine anterograde Amnesie kann schon bei einer therapeutischen Dosis auftreten. Dieses Risiko erhöht sich mit höheren Dosierungen. Diese Wirkungen auf das Gedächtnis können mit unangemessenem Verhalten verbunden sein. Wenn Reaktionen wie Nervosität, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit und/oder Albträume nach Einnahme Brotizolam in therapeutischen Dosierungen auftreten, sollte die Behandlung beendet werden. Entzugs- oder Rebound-Erscheinungen können ein Hinweis darauf sein, dass sich eine Abhängigkeit eingestellt hat (siehe Abschnitt "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von LENDORMIN"). Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind und die Sie für schwerwiegend erachten. 5. WIE IST LENDORMIN 0,250 MG TABLETTEN AUFZUBEWAHREN? In der Originalverpackung aufbewahren. Nicht über 25°C lagern. Für Kinder unzugänglich und ausser Sicht aufbewahren. Verfalldatum: Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden: EXP. Monat/Jahr (die ersten beiden Ziffern geben den Monat, die nachstehenden das Jahr an - das Verfalldatum ist der letzte Tag des angegebenen Monats). 6. WEITERE ANGABEN Für Informationen zu diesem Arzneimittel wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. SCS Boehringer Ingelheim Comm.V Avenue Ariane 16 B-1200 Brüssel Tel.: 02/773.33.11 Verschreibungspflichtig A. Dieser Beipackzettel wurde zuletzt überarbeitet am: 05.02.2010 B. Dieser Beipackzettel wurde bestätigt am: 03.01.2011