Schulsanitätsdienst Ausbildungsordnung Lehrplan vom 26.11.2007 gemäß der Empfehlung des Leiters vom 26.04.2006 Anforderungen: Neumitglied: - aktive Mitgliedschaft im SSanD SSanD-Interne Ausbildung SSanH: - abgeschlossene SSanH Ausbildung mit bestandener Prüfung SSan: - abgeschlossene SSanH Ausbildung mit bestandener Prüfung - abgeschlossene SSan Ausbildung mit bestandener Prüfung - alternativ: Nachweis einer Sanitätsausbildung nach § 2 (3) 1 RsanV SSanD-Externe Ausbildung Die folgenden Ausbildungen sind ab der Sanitätsausbildung den SSanD-Internen Ausbildungen höhergestellt. Ersthelfer EH-G nach § 8 b STVZO Sanitätshelfer SAN A/+B/+C nach § 2 (3) 1 RsanV Rettungsdiensthelfer RDH Rettungssanitäter RS Rettungsassistent RettAss SSanD-Interne Fortbildungen AED-Grundschulung (SSanD-AED) Reanimation mit AED Sprechfunkausbildung (IuK) Funkausbildung Führen im Einsatz (FiE) für Einsatzleitung, Wachhabende und Einsatzabwicklung Multiplikatorausbildung (SSan-A) zum fort- und ausbilden von Mitgliedern Abkürzungen SSanD: SSan: 1 UE: Schulsanitätsdienst Schulsanitäter 45 Minuten Schulsanitätshelfer [SSanH] Befähigung: - Übernahme von Einsätzen während der Schulzeit als Zweiter - Volle Einsatzfähigkeit bei Schulveranstaltungen Thema Einführung in die Notfallmedizin Auffinden einer Person AED-Grundschulung Diagnostik Brüche und Verletzungen Transport und Lagerung Rettungsdienst Integrierte Leistelle Hygiene im Sanitätsdienst Einsatzdokumentation Notfallausstattung WGG Notarztindikationen Prüfung schriftlich Prüfung praktisch Unterrichtseinheiten gesamt: 22 Inhalte - Allgemeine Leitsätze (Ernsthaftigkeit, Rechtliche Grundlagen) - Richtiges Verhalten bei Einsätzen (Ruhe, Umfeld, ...) - Umgang mit den Patienten (Vertrauen, Sicherheit) - Themen der SSanH und SSanD-Ausbildung (Allgemeines) - Auffinden einer Person (Atmung, Vitalfunktionen, Anamnese) - Stabile Seitenlage - Psychische Betreuung - Bewusstsein (somnolent, soporös, komatös) - Algorithmus nach Guidelines 2005 - Geräteeinweisung (Beutel, LSU, O2, Handabsaugpumpe) - Beatmung mit Beatmungsbeutel - Anwendung von Sauerstoff - Anwendung einer Handabsaugpumpe, Orosauger - AED-Einweisung - Praxistraining - Blutdruckmessung (palp./ausc.) / Normwerte K/J/E - Puls (radialis/carotis) / Normwerte K/J/E - BZ-Messung / Normwerte K/J/E - Pupillenkontrolle / Bedeutung (kurz) - Atemfrequenz / Normwerte K/J/E - Frakturen und Prellungen (SamSplint, Dreiecktuch, Fingers.) - Wunden (Schürf-, Schnitt-, Platzwunden, Amputationen, ...) - Verbandmittellehre (Steril/nicht Steril, Verbandmittel) - Stabile Seitenlage (wh.), Schocklage, Abdomenlagerung, Flachlagerung, Oberkörper Hochlagerung - Lagerung auf Tragen, Umgang mit der Trage - Tragering, Tragetuch, Fasstechnik - Rettungsdienstwesen, Organisation, Hilfsorganisationen - Fahrzeuge/Rettungsmittel - Ausbildung im Rettungsdienst - Einweisen des Rettungsdienstes - Übergabe eines Patienten - Verhalten bei Einsätzen mit dem Rettungsdienst - Aufgaben/-bereiche der ILSt - Der richtige Notruf, W-Fragen, Notrufnummer(n) - Zahlen und Fakten - Desinfektion, Desinfektionsmittel - Grundlagen der Hygiene - Infektionsschutzbelehrung nach InfektionsschutzG - Impfschutz - Rettungsdienstprotokoll RD/NA - Einsatzprotokoll SSanD (Theoretisches ausfüllen) - Patientenkartei - Notfallrucksack (Checkliste, Erklärung) - Kinderkoffer (Checkliste, Erklärung) - Sanitätsschrank (Checkliste, Erklärung) - Schienensatz, Sanitätstaschen - NA-Indikationen nach Katalog für Bayern - Erkennen einer Notarztindikation - Multiple-Choice-Prüfung - Pro Thema fünf Fragen mit jew. 5 Antwortmöglichkeiten - AED-Prüfung - Ein Fallbeispiel passend zu den Themen der SSanH-Ausb. - Prüfung des Umganges mit den Geräten (LSU, O2, usw.) - AED-Prüfung (Reanimation mit AED, jew. als 1. und 2. Helfer) (T-Theorie: 11 UE / P-Praxis: 4 UE / T/P-Gemischt: 1 UE / X-Prüfung: 5 UE) Notensystem: 1-6 / Bestanden ab einer Gesamtnote von 4. / Einzelnoten dürfen nicht schlechter als 4 sein. UE T/P 1–T 1–T 1–P 1–T 2–P 1 – T/P 1–T 1–P 1–T 1–P 2/4 - T 1/4 – T 1–T 1–T 1–T 2–T 2–X 3–X Schulsanitätsausbildung [SSan] Befähigung: Thema Einführung in die Ausbildung zum Schulsanitäter - Volle Einsatzfähigkeit Inhalte - Themen der SSanH-Ausbildung (Allgemein) - Informationen zur Prüfung - Kurze Wiederholung der SSanH-Themen Anatomie und Physiologie - Bewusstsein (Definition, Überprüfung) - Atmungsorgane und Atmungsphysiologie, Grundlagen, AF, AZV, AMV - Blutkreislauf, Herz, Puls, Blutdruck Vorgehen bei Notfällen - Teambildung, Überblick, Vitalfunktionen, LRSM, Notfallanamnese, Untersuchung, erweiterte Maßnahmen, Überwachung der Vitalfunktionen, Vorsorgliche Maßnahmen Auffinden einer Person - Praktische Wiederholung aus der SSanH-Ausbildung Störungen des Bewusstseins - Ursachen, Formen, Gefahren, Maßnahmen - Anatomie des Gehirns - Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit (wh.) - Gehirnerschütterung, SHT 2+3, Hirnblutung/-druck, Hypoglykämie Störungen von Herz und Kreislauf - Grundlagen (wh.) - Arterielle und venöse Verschlüsse - Lungenembolie, KHK, Herzinfarkt, Angina Pectoris, Herzinsuffizienz, Lungenödem, Hyperone Krise, Kreislaufkollaps, Synkope - unblutiger Aderlass, Medikamente Reanimation - Wiederholung der Maßnahmen der Reanimation - Reanimation bei Jugendlichen, Kindern, Säuglingen (Theoriethema) Schock - Schockarten (Anaphylaktischer, Kardiogener, Volumenmangel relativ/absolut, Septischer, psychogener) - Definition, Erkennen, Maßnahmen, Schocklage, Druckverband Störungen der Atmung - Ursachen für Atemstillstand - Brustkorbverletzungen - Schädigung des Atemzentrums - Asthma bronchiale, Hyperventilationssyndrom - Verlegung der Atemwege, Heimlich-Handgriff - Sauerstoffgabe, Dosierung Störungen des Nervensystems - Begriffsklärung ZNS, VNS, Physiologie, Anatomie - Schlaganfall, Krampfanfall/Epilepsie Hygiene - Begriffe - Infektionswege, Infektionsverhütung - Desinfektion, Impfung Abdomen - Anatomie, Verdauung, Harnorgane, Geschlechtsorgane - Ursachen für Bauchschmerz - Mögliche Erkrankungen Thermische Schäden - Verbrennung/Verbrühung (9er-Regel E/K/J) - Hitzeerschöpfung / Hitzschlag - Sonnenstich - Erfrierung / Unterkühlung Infusions- und Injektionslehre - Infusionen, Lösungen, Aufbau - vorbereiten einer Infusion - Ampullen - Aufziehen eines Medikamentes mit einer Spritze Arzneimittellehre - Definition - Zusammensetzung und Wirkung - Anwendungsformen, Verabreichung (NUR DURCH ARZT!) - Rechtliche Grundlagen Vergiftungen - Aufnahmewege / Giftarten - Grundlagen (5-Finger-Regel) - Beispiele für Wirkungsweise von Giften / spezielle Vergiftungen Frakturen und Gelenksverletzungen - Das Skelett, Knochen, Gelenkaufbau, Gelenkarten, Anatomie - Verletzungen der Gelenke, Verstauchung, Brüche der Gelenke - Frakturen (Bruchzeichen sicher/unsicher), Gefahren, Schienen - Typische Verletzungen (SHT, Nasenbein, Kieferbruch, Zahn aus-/abbruch, Schulterluxation, Oberarmfraktur, Unterarmfraktur, Rippenbruch, Unter- / Oberschenkelbrücke) Prüfung schriftlich - Multiple-Choice-Prüfung - Pro Thema fünf Fragen mit jew. 5 Antwortmöglichkeiten Prüfung praktisch - Ein Fallbeispiel passend zu den Themen der SSanH-Ausb. - Prüfung des Umganges mit den Geräten (LSU, O2, usw.) - AED-Prüfung (Reanimation mit AED, jew. als 1. und 2. Helfer) Unterrichtseinheiten gesamt: 26 (T-Theorie: 18 UE / P-Praxis: 3 UE / T/P-Gemischt: 1 UE / X-Prüfung: 4 UE) Notensystem: 1-6 / Bestanden ab einer Gesamtnote von 4. / Einzelnoten dürfen nicht schlechter als 4 sein. UE T/P 1–T 3–T 1–T 1–P 1–T 1–T 1–T 2–P 1–T 1–T 1–T 1–T 1 –T 1–T 1 – T/P 1–T 1–T 2–T 2–X 2–X AED-Grundschulung (SSanD-AED) Befähigung: - Benutzung eines AED im Rahmen des SSanD Voraussetzung: - abgeschlossene SSanH Ausbildung mit bestandener Prüfung AED-Grundschulung - Prüfung schriftlich Prüfung praktisch Unterrichtseinheiten gesamt: 5 Algorithmus nach Guidelines 2005 Geräteeinweisung (Beutel, LSU, O2, Handabsaugpumpe) Beatmung mit Beatmungsbeutel Anwendung von Sauerstoff Anwendung einer Handabsaugpumpe, Orosauger AED-Einweisung Praxistraining Multiple-Choice-Prüfung 21 Fragen zu allen Themenbereichen, Frage n° 21 = Bonusfrage Fallbeispiel: Reanimation mit AED jew. als 1. und 2. Helfer Nachweis des Störungsmanagements am AED (T-Theorie: 1 UE / P-Praxis: 2 UE / X-Prüfung: 2 UE) 1–T 2–P 1-X 1–X Notensystem: 1-6 / Bestanden ab einer Gesamtnote von 4. / Einzelnoten dürfen nicht schlechter als 4 sein. Sprechfunkausbildung (IuK) Befähigung: - Benutzung eines Sprechfunkgerätes am WGG Grundlagen der Fernmeldetechnik - Gerätekunde / Einweisung Unterrichtseinheiten gesamt: 2 Rufnamenregelung Verschwiegenheitspflicht Funkverkehrsabwicklung Motorola T-Reihe, CB-Funk, 4m, 2m, FME, PMR-Funk Geländeübung (T-Theorie: 1 UE / T/P-Gemischt: 1 UE) 1–T 1 – T/P Führen im Einsatz (FiE) Befähigung: - Übernahme der Funktion des Wachhabenden - Übernahme der Funktion des Einsatzleiters Voraussetzung: - abgeschlossene SSan Ausbildung mit bestandener Prüfung Verwaltung Führen von Einsatzkräften Unterrichtseinheiten gesamt: 2 - Einblick in die DV-Arbeit - Erstellen einer SonderDA - Wachmeldungen und weitere Formblätter für den Sanitätsdienst - Spendensammlung - Teambildung - Autorität, Funktionsmanagement, Lagebeurteilung, Verpflegung, Wohl der Einsatzkräfte (T-Theorie: 2 UE) 1–T 1–T Die Helfer bedürfen jeweils einer Einweisung durch einen Einsatzleiter für die jeweilige Position. Der einweisende Einsatzleiter entscheidet über die Eignung des Helfers. Erst dann kann dieser zur Führungskraft ernannt werden. Multiplikatorausbildung (SSanA) Befähigung: - Ausbildung von Mitgliedern in allen Lehrgängen Voraussetzung: - Abschluss aller Ausbildungen des SSanD mit Ausnahme der Multiplikatorausbildung Thema Ausbildungsordnung - Vortragstechniken Unterrichtseinheiten gesamt: 2 Inhalte Ausbildungsordnung spezielles Eingehen auf die jeweiligen Themenbereiche Präsentationen Freies, selbstbewusstes, klares Sprechen (T-Theorie: 2 UE) Die Helfer sollten vor der ersten alleinigen Ausbildung zunächst von Ausbildern unterstützt und beraten werden. UE T/P 1–T 1–T