2016-04-23_PM_Leistenzerrung

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Eydelstedt, 23.04.2016
Presseinformation
„Heftige Schmerzen, aber keine Gefahr“
Sportmediziner Dr. Peters: „Leistenzerrungen gehören zum Alltag“
SULINGEN. „Gerade Sportler kennen es: Eine schnelle falsche Bewegung, und schon
schießt heftiger Schmerz in den Leistenbereich – der Mediziner spricht von einer
Adduktorenzerrung“, beschreibt Dr. Jens Peters eine Verletzung, die ihm als
Sportmediziner sehr häufig begegnet. Der Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie
der Klinik Sulingen weiß um die beträchtlichen Schmerzen, die die im allgemeinen
Sprachgebrauch als Leistenzerrung bekannte Erkrankung verursacht. „Dennoch ist eine
solche Zerrung keine gefährliche Krankheit und lässt sich gut behandeln.“
Betroffen ist die Adduktorengruppe, bestehend aus sechs Muskeln, die sich an der
Innenseite des Oberschenkels befinden. „Eine Leistenzerrung tritt in der Regel nach
einer plötzlichen Bewegung auf, die entgegen der Muskelrichtung verläuft, wie
beispielsweise bei einer Grätsche“, erläutert Dr. Peters. Daher sind besonders Sportler
gefährdet. „Aber auch im ganz ‚normalen‘ Alltag ist man vor dieser unangenehmen
Zerrung nicht sicher“, verweist der Mediziner auf verschiedene Einflussfaktoren wie
falsche Körperhaltung oder schlechtes Schuhwerk. Wichtig bei der Diagnose ist zudem
die Differenzierung zwischen funktionellen und strukturellen Beschwerdebildern.
„Neben tempointensiven Sportarten wie beispielsweise Fußball oder Hürdenlaufen, bei
denen die Akteure zu schnellen und ruckartigen Bewegungen geradezu gezwungen
sind, können eine falsche Körperhaltung und auch zu wenig Bewegung eine
Leistenzerrung ebenfalls begünstigen“, so der Chefarzt. „Fehlhaltungen oder ungünstige
Bewegungsabläufe schleichen sich oft schnell ein und belasten die Adduktorengruppe,
so dass nur eine kleine falsche Bewegung umgehend zu einer Zerrung führen kann oder
aber sie sich nach und nach entwickelt.“
Je nach Schweregrad fallen die Schmerzen leicht bis heftig aus, beeinträchtigen den
Betroffenen aber in jedem Fall erheblich. „Bei der Untersuchung erhalten wir allein
schon durch die Schilderung des Unfallablaufs, der jeweiligen Schmerzen und bei
welcher Bewegung sie sich bemerkbar machen, richtungsweisende Eindrücke vom
jeweiligen Krankheitsbild“, kommt Dr. Peters auf die Diagnose zu sprechen, zu der auch
Ultraschall, Röntgen- oder Kernspinuntersuchungen hinzugezogen werden können, um
das exakte Ausmaß der Zerrung erkennen zu können.
„Eine Operation ist normalerweise nicht notwendig.“ Stattdessen legen Dr. Peters und
sein Team den Patienten Schonung nahe. „Kein Sport und keine belastenden
Bewegungen – und das über einige Wochen.“ Denn: Die betroffene Muskelgruppe muss
komplett ausgeheilt sein, wenn sie schließlich wieder in Aktion tritt. „In schweren Fällen
werden zu Anfang der Therapie auch Schmerzmittel verordnet“, erklärt der Chefarzt und
nennt als weitere Mittel der Wahl zu Salben, Salbenverbänden oder auch
Lymphdrainagen sowie Wärme- und Reizstromtherapien.
„Der Abheilungsprozess kann sich durchaus über mehrere Wochen hinziehen“, mahnt
der Mediziner zu Geduld. „Man kann sich nicht zu 100 Prozent vor einer Leistenzerrung
schützen, denn sie gehört heutzutage quasi zum Alltag, aber es gibt durch aus
Methoden zur Vorbeugung.“ Wichtig ist beispielsweise Bewegung. „Werden die Muskeln
und Sehnen nicht ausreichend in Aktion gehalten, laufen sie Gefahr, zu versteifen und
zu erstarren und sind dann besonders gefährdet.“
Sportlern wird empfohlen, achtsam zu trainieren, im Vorfeld hinreichend Dehn- und
Aufwärmübungen zu absolvieren und nach dem Sport entsprechende Abkühlphasen
einzulegen. „Für alle gilt: Gutes Schuhwerk und die richtige Körperhaltung sollten nie
vernachlässigt werden.“
Wer mehr über die Alexianer Kliniken Landkreis Diepholz erfahren möchte, findet
detaillierte Informationen im Internet unter www.alexianer-diepholz.de.
BU:
Die Muskelgruppe im Bereich der Leiste sorgt bei Beeinträchtigung unter Umständen für
heftige Schmerzen.
Nähere Informationen zu den Alexianern:
Die Alexianer sind ein Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, in dem bundesweit rund
16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Mit 800-jähriger Tradition betreiben die Alexianer
Krankenhäuser, Einrichtungen der Senioren-, Eingliederungs- und Jugendhilfe, Gesundheitsförderungsund Rehabilitationseinrichtungen, ambulante Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen sowie Werkstätten für
behinderte Menschen und Integrationsfirmen. Träger der Unternehmensgruppe ist die Stiftung der
Alexianerbrüder.
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