TG 24 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG Seite 1 Begriffe 24.3 Hauseinführung 24.3.1 Tennstellen Die Platzierung der Trennstelle wird nach FDV Art. 21 durch den Eigentümer der Anlage bestimmt. RIT 2.4.1 a Hausanschluss Inhouse-Installation Oberirdische Zuleitung Trennstelle Grobsicherungen Analoges Telefon Analoges Telefon, Splitter und Modem Trennstelle Kabelkasten Schaltkasten Amtsverteiler Hauseinführung Analoges Telefon, NT mit Fax und Modem Sicherungskasten Erdungsschiene Erder Unterirdische Hauseinführung 14. Mai 2016 www.ibn.ch Analoges Telefon, Splitter und Modem TelefonErdung Analoges Telefon, NT mit Fax und Modem T+T Unterirdische Zuleitung Analoges Telefon Bild 24.03.01.01 Überirdische Hauseinführung Version 4 TG 24 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG Seite 2 Begriffe 24.3.2 Verbindungen Bild 24.03.01.02 6 2 7 10 1 4 3 9 TN 11 5 8 Alle Teile der Telefoninstallation sind zu bezeichnen 1 Hauseinführung 7 Trennstelle 2 Anschlussleitung 8 Netzabschluss 3 Inhous-Installation 9 Endgerät 4 Anlageinstallation 10 Anschluss-Ausrüstung 5 Inhouse-Verteiler 11 Überspannungsschutz RIT 1.3.1 RIT 1.3.2 6 Gesamtverbindung 14. Mai 2016 www.ibn.ch Version 4 TG 24 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG Seite 3 Begriffe 24.3.3 Letzte Meile CH: Kupferkabel-Verbindung zwischen den Ortszentralen und den Hausanschlüssen Funk NATEL Satellit Hausanschluss Inhouse-Installation Anschlusszentrale Analoges Telefon Telefonzentrale Ortszentralen Automatische Vermittlereinrichtung Anschlussorgan Automat Analoges Telefon, Splitter und Modem Trennstelle Kabelkasten Schaltkasten Amtsverteiler Hauseinführung Analoges Telefon, NT mit Fax und Modem T+T Erder Bild 24.01.01.02 Als Letzte Meile (engl.: last mile) bezeichnet man bei Strom- und Gasversorgungs- sowie bei Telekommunikationsnetzen (z.B. Telefonnetz, Kabelfernsehen, Internet) den letzten Abschnitt der Leitung, die zum Hausanschluss bzw. zum Teilnehmerhaushalt führt. Sie wird offiziell, insbesondere als Teil des klassischen Telefonnetzes, als Teilnehmeranschlussleitung (TAL) bezeichnet. Die Letzte Meile ist regelmäßig im Besitz von regionalen, nationalen oder internationalen Monopolunternehmen (sogenannten etablierten Netzbetreibern), wobei die Ursache sowohl ein ehemaliges rechtliches Monopol von Staatsbetrieben als auch ein natürliches Monopol von pri-vatwirtschaftlichen Netzbetreibern sein kann. Da die Gesamtheit der Netzanschlüsse -insbesondere in der Fläche wegen der dort geringen Netzdichte- nur sehr kostenintensiv dupliziert werden kann, ändern sich die Eigentumsverhält-nisse an der Letzten Meile allenfalls längerfristig. Um Wettbewerbern ohne eigene Letzte Meile den Zugang zu den Netzanschlüssen zu ermöglichen, können Anbieter durch die sogenannte Entbündelung gegen ein Entgelt an die Besitzer der letzten Meile Zugang zu den Netzanschlüs-sen der etablierten Betreiber erhalten. Die Höhe dieser Gebühren und die Konditionen des Zu-gangs sind ein andauernder Streitpunkt, in deren Spannungsfeld die Regulierungsbehörden stehen. 14. Mai 2016 www.ibn.ch Version 4 TG 24 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG Seite 4 Begriffe 24.3.4 Netzabschluss Netzabschluss im Fernmeldenetz (aktiv, passiv) Telefon-, Telexund Telefaxnetz 1) 2) Anschlussleitung Hausinstallation Anlageinstallation - Steckdose oder Anschlusseleme nt - TVA/PBX (Überführungsverteiler) 1) 2) 1) Trennstelle Netzabschluss 1) M M Modem NT Netzabschlussgerät HV Hauptverteiler AV Amtsverteiler ZV Zwischenverteiler NAG Netzabschlussgerät S-Bus NT 1) 2) 2 1 8 Zweig 1) KEV Kabelendverschluss Zweig VoIP, Paketvermittlungsnetz 2) HV S-Bus NT 1) 2 1 8 - Modem (Router) - IP-PBX 1) Amt 1) Amt ZV NTBA ISDN ADSL Filter Splitter TVA PBX Überführungsverteiler Paketvermittlung Modem Router Basisanschluss Primäranschluss Netzabschlussgerät Trennstelle Amtsverteiler Zwischenverteiler Hausverteiler Kabelendverschluss Breitband Dienstintegriert Telexnetz Fernmeldenetz Breitband RJ45 TT83 Aktiv Passiv ISDN 1) Amt ZV 1) HV 2) Zweig Zweig 1) Zweig AV HV 2) S-Bus NT 1) 1 KEV 2 8 ISDN Dienstintegriertes Netz Netzabschlussgerät - Basisanschluss (NT) - Primäranschluss (NAG) Zweig 1) ONU Cu-Zuleitung LWL-Zuleitung Zweig Zweig HV Zweig ADSL Breitbandanschluss - ONU bei LWL - Multiplexer - Modem (Router) Schnittstellen Übergabestellen 14. Mai 2016 www.ibn.ch Version 4 TG 24 3 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG ÜBERTRAGUNGSSCHUTZ Seite 5 Begriffe 24.3.5 Übertragungsschutz Elektronische Bauteile wie Mikroprozessoren und CMOS-Schaltungen sind besonders empfindlich gegen Überspannungen. Überschreiten diese Überspannungen die Spannungsfestigkeit der Anlagen, so können an Geräten und Leitungen Zerstörungen auftreten. Dagegen sind sie zu schützen. 24.3.5.1 Die Erdung Telefon-Frei- und Kabelleitung NS-Frei- und Kabelleitung NS-Freileitung 3 mm Cu blank 2,5 mm2 NS-Kabelleitung Wasserleitung Wasserzähler Bild 24.03.02.01 Fundamenterder Potentialausgleich gemäss SEV 4113.19979 Das Schutzkonzept der Telekommunikation sieht einen Grobschutz auf Seite der Fernmeldeleitungen und einen Feinschutz auf der Apparateseite vor. BK 24.3.2.2 Spannungsfestigkeit von Anlagen, Ausrüstungen und Bauelementen Kabelanlagen 2 kVeff zwischen Bündel und Mantel Elektromechanische Bauteile: 4kV Elektronische Bauteile: 1kV 14. Mai 2016 www.ibn.ch Version 4 TG 24 3 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG ÜBERTRAGUNGSSCHUTZ Seite 6 Begriffe 24.3.5.2 Schutzkonzept einer Hausinstallation Bei der Installation von Kommunikationsanlagen wird normalerweise mit dem Grobschutz und dem Feinschutz gearbeitet. Grobschutz Der Grobschutz wird bei der Hauseinführung angewendet und er sorgt dafür, dass die Isolationsspannung der Hausinstallation nie erreicht wird. Funkenstrecke Grobsicherung (Schmelzsicherung) Varistor (Spannungsabhängiger Widerstand:VDR) Überspannnungsableiter (Gasgefüllte Entladungsröhre: UA12, BLUTZ) Feinschutz Der Feinschutz wird am Geräteeingang angewandt und er schützt die angeschlossenen Einrichtungen vor intern erzeugten Überspannungen und er reduziert die vom Grobschutz kommenden Restspannungen. Diode Zenerdiode Varistor (Spannungsabhängiger Widerstand:VDR) Kondensator (nur bei kurzen Spannungs- bzw StromStössen wirksam) Verursacher von Überspannungen Athmosphärische Entladungen (Blitze) Erdschlüsse im Versorgungsnetz Transiente Spannungen verursacht durch Schaltvorgänge (z.B. Transformatoren) Direkte Stromübertritte in Starkstrom- und Schwachstromanlagen TG 24 3 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG ÜBERTRAGUNGSSCHUTZ Seite 7 Begriffe Grobschutz eingangs Hausinstallation und Feinschutz in den Apparaten Elektronik 230 V Netz Feinschutz der empfindlichen Elektronik mit Varistoren (Variable Resistor), VDR (Voltage Dependent Resistor), spannungsabhängigen Widerständen, Einbau durch den Apparatehersteller. Baumstruktur der verlegten Betriebserden Die Betriebserden dürfen vom zentralen Erdpunkt weg nur aufgezweigt und nie wieder zusammengeführt werden. In verbotenen, gossflächigen Schlaufen können Spannungen induziert werden, die die Funktion der Anlage stören. Betriebserde Blutz (Blitzschutz) = in Verbindungsstecker eingebauter UA a Schaltkasten b Trennbügel - Trennstelle bei unterirdischer Einführung - Grobschutz der Teilnehmeranlage vor induzierten Überspannungen durch Erdströme - Standort nach Telefonforschriften Überspannungsableiter (UA) zwischen Ader gegen Erde Geerdeter Kabelmantel T-Draht 2 2,5 mm gelb-grün Zentraler Erdungspunkt (Erder, Potentialausgleich) Bild 24.3.6.1 Feinschutz Baumstruktur Blutz Überspannungsableiter Schaltkasten Trennstelle Grobschutz Standort Trennstelle Erde Unterirdisch Oberirdisch Zentraler Erdpunkt Geerdeter Kabelmantel Induzierte Überspannung Trennbügel a,b TG 24 3 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG ÜBERTRAGUNGSSCHUTZ Seite 8 Begriffe 24.3.5.3 Schutzkonzept Kommunikationsverkabelung Kommunikationserden in Gebäuden können nach folgendem Konzept errichtet werden. TG 24 3 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG ÜBERTRAGUNGSSCHUTZ Seite 9 Begriffe 24.3.5.4 Grobsicherung Funktion Welche Funktionen hat eine Grobsicherung? - Sie dient als Trennstelle zwischen Freileitung (Drähten) und Hausinstallation. Die Grobsicherung dient der Sicherung von Leitungen und Apparaten. Sie bittet einen Schutz gegen atmosphärische Entladungen und Starkstrom. Wann wird die Grobsicherung montiert? - Bei direkter Zuführung der Freileitungs-Drähte zu den Schwachstromeinrichtungen, also bei blanken und isolierten Drähten muss klar weiterhin die Grobsicherung eingesetzt werden. Welche Teile sind in der Grobsicherung vorhanden? Leistungsmerkmale Skizze Grobfunkenstrecke - Blitzschutz - Ansprechspannung ca. 3000VDC oder 1100VAC Netzzuleitung Freileitung L Grobsicherung E Grobfunkenstrecke Überspannungsschutz Überstromschutz mit Röhrensicherung Überspannungsschutz Erde E Bild 24.3.4.1 A InhousInstallation Feinfunkenstrecke EPCOS Typ N80-A230X (10kA) - Ansprechspannung ca. 200VAC (Polleiter vom Netz auf TelefonFreileitung) Überstromschutz - Röhrensicherungen Sicherung o Schlauchkabel Typ S 2x2 15A (violetter Ring) Typ S 6x2 o Kabel Typ P 1x2 15A (violetter Ring) o Kabel Typ F 1x2 40A (gelber Ring) Erdungsleitung - Ø 3mm Cu blank Achtung! Für neue Anschlüsse wird nur noch das Schlauchkabel verwendet. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dies die beste Variante ist. Die Grob-Funkenstrecke ist schon lange nicht mehr in der Grobsicherung vorhanden. Bei der Schlauchleitung sind die Adern unter einem metallischen Schirm. Der Schirm ist zusätzlich mit einem 0,8 mm Cu-Draht umwickelt. Dieser Schirm schützt die Adern von hochfequenten Einkopplungen durch Blitztätigkeiten und muss geerdet werden. 14. Mai 2016 www.ibn.ch Version 4 TG 24 3 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN TELEKOMMUNIKATIONSTECHNIK HAUSEINFÜHRUNG ÜBERTRAGUNGSSCHUTZ Seite 10 Begriffe 24.3.5.5 Schaltkasten DerSchaltkasten dient als Trennstelle zwischen Anschlussleitung und der Hausleitung. Zum Schutz der Endgeräte und deren Installation ist der Schaltkasten mit Überspannungsableitern ausgerüstet und geerdet. Der Schaltkasten ist in verschiedenen Grössen erhältlich (z.B. ET2/6 – für 6 Leitungen). Der Schaltkasten wird von durch die Swisscom festgelegt und ist in Apund UP-Ausführungen erhältlich. Die modernen Schaltkästen sind mit Blutz (Blitzschutz Steckern) ausgerüstet. Im BlutzStecker sind die Überspannungsableiter (Varistoren = Variable Resistor, Veränderbarer Widerstand) schon eingebaut. Installationsrohr Steigleitung (KRF/KRFW) Kunstoffdeckel (Provisorischer Dekel) Installationskabel/-drähte (U72/I83) 2x0,6 mm Anschlussklemmen mit Überspannungsableiter Grundplatte Stammerdleitung Amtskabel Erdungsklemme Einführungsrohr Installationsrohr (M20) zum Potentialausgleich (KRF/KRFW)