Jugendhaus ohne Rassismus

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Jugendhaus ohne Rassismus
Jugendhaus mit Respekt
Jugendarbeit ohne Rassismus
Evangelische Jugendbildungsstätte
HACKHAUSER HOF e.V
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 Drews, W. (2006):Jugendhaus mit Respekt.
Jugendarbeit ohne Rassismus.
Erw. und überarb. Aufl. Solingen. Evangelische
Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof e.V.
Hackhauser 5 b
42697 Solingen
www.hackhauser-hof.de
E-Mail: [email protected]
2
Jugendhaus ohne Rassismus
Inhalt:
Einleitung
Seite 5
Entwicklung
Seite 11
„Jugendhaus ohne Rassismus“ – eine Initiative
Seite 12
Was will die Initiative „Jugendhaus ohne Rassismus“? Seite 13
Voraussetzungen
Seite 15
Anfangen, aber wie?
Seite 16
Aktionen & Projekte organisieren
Seite 17
Regeln aufstellen
Seite 18
Rahmenbedingungen
Seite 20
Statement: Warum wir gegen Rassismus vorgehen?
Seite 21
Bekenntnis
Seite 22
Demonstration
Seite 23
Netzwerke
Seite 24
Checkliste für ein interkulturelles Jugendzentrum
Seite 25
Aktionen, Projekte, Bausteine
Seite 27
3
Projekte im Jahreskalender
Seite 28
Struktur: „Jugendhaus ohne Rassismus“ im Überblick Seite 29
4
Service - Station - Forum Courage Hackhauser Hof
Seite 30
Z.B. Zehn Ziele interkulturellen Reisen
Seite 31
Z.B. Spiel der Kulturen
Seite 32
Z.B. Courage- Deeskalationstraining
Seite 34
Z.B. Graffiti Projekt
Seite 49
Z.B. Projektentwicklung mit der Zukunftswerkstatt
Seite 51
Z.B. „Wir brauchen keinen Rassismus!“ Videospot
Seite 53
Literatur
Seite 55
Einleitung
Jugendhaus mit Respekt“
Jugendhaus ohne Rassismus –
– mehr als ein Projekt1
Zur Situation
Rassistisch motivierte Gewaltübergriffe gab es nicht erst seit den
Brandanschlägen in Solingen, Mölln und Rostock. Die Namen dieser
Städte gingen durch die Medien, eine lange Liste mit Namen anderer Städte ließe sich anfügen. Auch in den letzten Jahren riss die
rassistisch motivierte Brutalität nicht ab, nur aus den Schlagzeilen
ist sie verschwunden. Die Presse verlor das Interesse und so entstand in der Öffentlichkeit der Eindruck, es würde sich um punktuelle „Entgleisungen“ von Einzelnen handeln. Zu dieser Verharmlosung haben paradoxer- und tragischerweise gerade die Medien mit
ihren Präsentationen von Sensationen beigetragen. Auf jeden neuen Anschlag folgten Unverständnis in der Bevölkerung und Appelle von Seiten der Politik. Mit anderen Worten: Der gesellschaftliche Umgang mit dem Phänomen der rassistischen Gewalt ging über
eine Distanzierung von den Tätern selten hinaus. Dieses Bild wandelte sich, nachdem die Medien im Sommer 2000 über den Anschlag an einer Düsseldorfer S-Bahn berichtet und zeitgleich die
Politik die Greencard für ausländische Fachkräfte einführte. Politiker konnten nun erleben, wie unattraktiv dieses Land für solche
Leute ist.
Auch Wirtschaftsunternehmen begannen, um den Standort
Deutschland bzw. um ihr Image zu fürchten. Konsequenterweise
wurde Imagepflege mit öffentlichen Bekenntnissen und Plakatwänden betrieben. Wurde das Konstrukt des „Ausländers“ bislang dazu
gebraucht, um negative Eigenschaften auf den „Fremden“ („Wirtschaftsflüchtling“, „Sozialschmarotzer“) zu projizieren, gegen die
„man“ sich abzugrenzen und zusammenzuschließen hat („deutsche
1
aus: Hackhauser Hof Jahresbericht 2000
5
Leitkultur“), um von gesellschaftlichen Konflikten (Arbeitslosigkeit,
Armut & Reichtum) abzulenken, so schlug die gesellschaftliche
Stimmung „Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber ...“ genau in
dem Moment um, in dem sie für Politik und Wirtschaft dysfunktional geworden und Schaden für die wirtschaftliche Entwicklung des
Landes zu befürchten waren. Erst dann waren diese gesellschaftlichen Institutionen über Appelle (Aufstand der Aufrichtigen) und
Lippenbekenntnisse hinaus bereit, Geld für die Arbeit gegen rechte
Gewalt der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen, damit couragiertes Handeln gegen Gewalt und Rassismus erlernt werden kann.
Projekte, Projekte, Projekte
So werben seither verschiedene öffentliche Institutionen mit der
Bereitstellung von Projektfinanzierungen (u.a. Xenox, 1 DM pro
EinwohnerIn-Programm des Landes NRW) Jugendfreizeiteinrichtungen, sich mit Projekten gegen Rassismus zu beteiligen. JugendmitarbeiterInnen sind nicht schon allein aus ideologischen Gründen
dazu verpflichtet, sich aus diesen Finanzquellen zu bedienen. Die
zunehmenden Kürzungen der Regelförderung von Jugendeinrichtungen lässt den PädagogInnen kaum Spielraum, diese Möglichkeiten
ungenutzt zu lassen. Auch diejenigen, die bislang auf anderen inhaltlichen Gebieten, z.B. Mädchenarbeit oder Jungenarbeit, ihren
Schwerpunkt gelegt hatten, sehen sich nun gezwungen, Programme
umzuschreiben und abzuändern, um ihre Arbeit finanzieren zu können.
Zur Illusion der Projektarbeit
Der Ansatz der Projektarbeit, im Sinne einer pädagogisch gestalteten Arbeit mit einem fest umrissenen Zeit- und Finanzbudget zu
einem gestimmten Thema, unterliegt einem fatalen Irrtum. Dieser
Irrtum besteht beispielsweise in Bezug auf die antirassistische und
gewaltprophylaktische Jugendarbeit darin, dass sich durch die Erarbeitungen und Erfahrungen, die Jugendliche in Projekten sammeln, Einstellungen und infolge dessen auch Verhalten nachhaltig
ändern. So gut diese Ansätze auch im einzelnen gemeint sein mögen, fraglich bleibt, ob diese tatsächlich zu langfristiger Wirksamkeit führen. Vorurteile und Einstellungen sind hartnäckig, d.h.
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kaum kurzfristig zu ändern. Sie hängen von einem ganzen Netz von
Faktoren wie Einstellungen im Elternhaus, Moden im Freundeskreis
sowie von Erfahrungen in Schule und Freizeit ab.
Jugendarbeit als bedeutsame Institution für den/die Einzelne
Die Jugendarbeit muss zu einer bedeutsamen Institution für den
einzelnen Jugendlichen werden, wenn sie die Autonomie im Denken
und Handeln des jungen Menschen fördern will. Projektarbeit wird
dies schon auf Grund seines umrissenen Zeitrahmens nicht leisten
können.
Die Ergebnisse der Shell-Studie 2000 verdeutlichen indes die
Notwendigkeit einer Jugendarbeit, die durch eine Regelförderung
eine kontinuierliche Begleitung von Jugendlichen gewährleistet. Einige Punkte der 13. Shell-Studie zum Stichwort „Werte“ sollen dies
illustrieren, da in Werten Einstellungen zum Ausdruck gebracht
werden. In der Auswertung der Erhebung kommt die Studie zu folgenden Aussagen:
Möglichkeiten der Regelförderung
Diese Aussagen sprechen für eine Jugendarbeit im Sinne einer Regelförderung. Pädagogische Grundsätze evangelischer Jugendarbeit
wie Partizipation, sinnstiftende Arbeit, Kommunikation, Aufbau und
Leben von tragfähigen Beziehungen, der konstruktive Umgang mit
Grenzen und Konflikten lassen sich nur in einem kontinuierlichen
Arbeitsfeld umsetzen, in dem Kirche Mitarbeitende als BegleiterInnen und PartnerInnen Kindern und Jugendlichen für einen Lebensabschnitt zur Verfügung stellt. Gibt evangelische Jugend diesen Anspruch auf, so wird sie auch ein bedeutsames Feld seelsorgerlicher Arbeit verlieren.
Eine Arbeit, die gerade nicht auf die Durchführung erfolgreicher
Projekte setzt (was den Erfolg kennzeichnet und wie er gemessen
werden kann, wäre gesondert zu diskutieren), sondern auf ein kontinuierliches Beziehungsangebot sowie auf Partizipationsmöglichkeiten, wird auf gesellschaftliche Phänomene wie beispielsweise
Rassismus Bezug nehmen, ohne auf kurzfristige Erfolge zu schielen.
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Als Feuerwehr zur Beseitigung gesellschaftlich unerwünschten
Verhaltens wird sich evangelische Jugendarbeit dabei nicht funktionalisieren lassen.
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Der im Hackhauser Hof entwickelte Ansatz zu einem „Jugendhaus
ohne Rassismus“ entspricht dem Denken in längerfristigeren pädagogischen Zeitspannen und unterscheidet sich von Projekten und
Kampagnen durch seine konzeptionelle und zeitliche Offenheit. Das
heißt: Die Rahmenkonzeption „Jugendhaus ohne Rassismus“ geht
über einzelne begrenzte Projekte und Kampagnen gegen Rassismus
hinaus. Angestrebt wird vielmehr das Ziel, ein bewusstes antirassistisches Klima einer zivildemokratischen Kultur in der Jugendeinrichtung zu etablieren und dieses nach innen wie nach außen hin zu
leben.
Zivildemokratische Kultur heißt, dass die Unterschiedlichkeit von
Menschen und Lebensformen als Grundwert für selbstverständlich
angenommen wird. Die gemeinsame Kultur ist die Anerkennung von
Gegensätzlichkeiten und Andersartigkeit. Das Recht auf Andersartigkeit wird verteidigt. Die Institutionalisierung einer solchen Kultur soll im Rahmen dieses Ansatzes verfolgt werden.
Ein „Jugendhaus ohne Rassismus“ ist in diesem Zusammenhang
nicht als ein tatsächlicher Zustand, sondern als ein Anstoß für einen Auseinandersetzungsprozess in Jugendeinrichtungen zu verstehen. Das Konzept ist auf den Prozess hin ausgelegt.
Es will Jugendliche und MitarbeiterInnen ermutigen, sich bewusst
dem zu stellen, wie Mädchen und Jungen, Jugendliche und Heranwachsende unterschiedlicher Herkunft und Religion die Jugendeinrichtung als Ort eines menschenwürdigen und lebensschützenden,
bzw. -fördernden Raums erfahren können. Mitbestimmen und gegenseitiges Ernstnehmen sind dabei Merkmale einer antirassistischen Atmosphäre und einer zivildemokratischen Kultur.
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1. Erstens geht es darum, zu erkennen und zu verstehen, wo und
wie im Alltag Rassismus in Strukturen, Situationen und Ereignissen vorkommt, welchen Nutzen Menschen daraus ziehen
und welche Folgen dies für andere hat.
2. Zweitens geht es darum, eigenes Verhalten (der Mitarbeitenden und der Jugendlichen) zu überprüfen (mitmachen oder
wegsehen) und unter Umständen zu korrigieren (was tun, eingreifen, Hilfe holen);
3. Drittens sollte erprobt und durchgespielt werden, wie bei
Diffamierungen und Übergriffen eingegriffen werden kann
und welche Möglichkeiten bestehen, etwas zu tun, (Rollenspiele, Absprachen);
4. Viertens ist zu bedenken, wie gewaltabbauende (deeskalierende) Maßnahmen eingesetzt werden können und
5. Fünftens sind Aktionen und Programme zu entwickeln, die eine
Atmosphäre und ein Klima im Jugendzentrum zur Überwindung
von Rassismus entstehen lassen im Sinne: „Hier ist kein Platz
für Rassismus“.
6.
Dabei sind folgende Voraussetzungen zu bedenken. Jugendliche
brauchen:
 Erlaubnis und Freiräume um Neues auszuprobieren,
 Einfühlungsvermögen der Mit-arbeitenden,
 Solidarität aller gegenüber Diffamierungen,
 Schutz von Seiten der Mitarbeitenden und der BesucherInnen bei Übergriffen
 Kraftvolle Unterstützung, sowohl professionell, als auch personell und strukturell durch die für die Einrichtungen offiziell
Zuständigen (z.B. Presbyterium, Jugendamt usw.)
Im Kontext einer toleranten zivildemokratischen Kultur eines
„Jugendhauses ohne Rassismus“ verpflichten sich Jugendliche
wie Mitarbeitende:
 Rassistische Äußerungen zu thematisieren und klare Positionen demgegenüber einzunehmen;
 Menschen bei Bedrohung zu schützen;
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 direkte Hilfe bei Angriffen und Anfeindungen zu leisten;
 Jugendliche wie Fachkräfte in Konfliktregelungen auszubilden.
Das Seminar „Forum Courage“ bot im Jahr 2000 Teams – bestehend
aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen – die Möglichkeit, erste
Schritte auf dem Weg zu einem „Jugendhaus ohne Rassismus“ vorzubereiten. Der „Griff in den eigenen Kulturbeutel“, das heißt, die
Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunftskultur und mit der eigenen kulturellen Identität bot die Chance zu einer eigenen Standortbestimmung. Es wurden die Merkmale der eigenen Identität untersucht. Dabei spielte der Umgang mit der deutschen Geschichte als
Teil der individuellen Identität die gleiche Rolle, wie die Prägungen
durch die Herkunftsfamilie, das Leben in einem bestimmten Stadtteil,
der Besuch einer bestimmten Schule, dem Engagement im Jugendzentrum. Über die Frage: „Worauf kann ich stolz sein?“ entwickelte
sich eine lebhafte Diskussion, die letztendlich den Grundstein dafür
legte, dass junge Menschen sich dem Gesellschaftsphänomen Rassismus unvoreingenommen öffneten. Weiterhin ging es um die Klärung
der Fragen: Welche Atmosphäre wollen wir in unserem Jugendhaus
haben? Welche Kultur wollen wir dort entwickeln? Und: Was können
wir dazu tun, dass es so wird, wie wir es uns vorstellen? Dabei entdeckten die Mitarbeitenden, dass sie in ihren Einrichtungen nicht bei
Null anfangen müssen, dass es schon „Grundsteine“ gibt, auf die sich
aufbauen lässt. Dies wurde den Jugendlichen beim Erstellen einer
„Checkliste Jugendhaus mit multikultureller Ausrichtung“ deutlich und
als sie von den Portraits der BesucherInnen berichteten, die sie im
Jugend-Treff ausgestellt hatten. Als Fazit des Auseinandersetzungsprozesses mit der eigenen Kultur, mit Sitten und Verhaltensweisen anderer Menschen formulierte schließlich ein Team ein Bekenntnis
für ihr Haus (siehe unten) unter dem sie sich vornehmen, ihre Jugendarbeit zu gestalten. Dies könnte vielleicht das erste „Jugendhaus ohne Rassismus“ werden und so anderen Jugendzentren als Anstoß dienen, ihre eigene Konzeption entsprechend weiterzuentwickeln. Einzelne Projekte können dabei einen Anschub geben. Die Möglichkeiten, die
der Ansatz bietet, werden jedoch - so lässt sich prognostizieren - besonders in einer langfristigen Perspektive zum Tragen kommen.
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Entwicklung
Als Reaktion auf Hetze und Angriffe gegen MigrantInnen bildeten sich in den achtziger und neunziger Jahren
eine Reihe von Initiativen, um sich gegen Rassismus zu
stellen und ihn zu bekämpfen. In diesem Zusammenhang
entstand in Belgien 1988 die Idee zu dem Projekt
„Schule ohne Rassismus“. Mittlerweile gibt es auch in
Deutschland eine Reihe von Schulen, die sich dem Projekt angeschlossen haben.
Die Initiative „Jugendhaus ohne Rassismus“ lehnt sich
an den Ansatz des Schulprojekts an und überträgt ihn
auf Jugendeinrichtungen des Freizeitbereichs.
Im Blick des folgenden Ansatzes sind vor allem kirchliche Jugendzentren. Die Initiative wird sich jedoch
leicht auf andere freie Träger bzw. kommunale Einrichtungen übertragen lassen.
Die hier dargestellte Konzeption soll eine Orientierung
bieten, um sowohl ein antirassistisches Selbstbewusstsein von Jugendeinrichtungen als auch deren Praxis
herauszuarbeiten. In diesem Zusammenhang ist es einerseits notwendig, gegenüber rassistischen Erscheinungs- und Handlungsformen klar und eindeutig Stellung
zu beziehen und sie zurückzuweisen. Andererseits wird
eine zivildemokratische Kultur in Jugendeinrichtungen
aufzubauen zu sein. Beides sind zwei Seiten einer Medaille.
Dazu soll dieses Rahmenkonzept ein Anstoß sein.
Wilfried Drews
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
„Jugendhaus ohne Rassismus“
– eine Initiative
Die Initiative „Jugendhaus ohne Rassismus“ ist als
Rahmenkonzeption
für
Jugendfreizeiteinrichtungen
entworfen worden.
Der Ansatz unterscheidet sich von Projekten und Kampagnen durch seine konzeptionelle und zeitliche Offenheit. Das heißt: Der Ansatz „Jugendhaus ohne Rassismus“ geht über einzelne begrenzte Projekte und Kampagnen gegen Rassismus hinaus. Angestrebt wird vielmehr das Ziel, ein bewusstes antirassistisches Klima einer zivildemokratischen Kultur in der Jugendeinrichtung
einzurichten und nach innen und außen hin zu leben.
Zivildemokratische Kultur heißt in diesem Zusammenhang, dass die Unterschiedlichkeit von Menschen und
Lebensformen als Grundwert für selbstverständlich angenommen wird. Die gemeinsame Kultur ist die Anerkennung von Gegensätzen und Andersartigkeit. Das
Recht auf Andersartigkeit wird verteidigt.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Was will die Initiative
„Jugendhaus ohne Rassismus?“
„Jugendhaus ohne Rassismus“ will Menschen in Jugendeinrichtungen dazu motivieren, sich bewusst dem Thema Rassismus zu stellen, sich mit diesem zu befassen, um antirassistische Jugendarbeit zu gestalten und zu etablieren.
In diesem Zusammenhang ist ein „Jugendhaus ohne Rassismus“ nicht als ein tatsächlicher Zustand, sondern als ein Anstoß für einen Auseinandersetzungsprozess in der Einrichtung zu verstehen. Das Konzept ist auf den Prozess hin ausgelegt.
Jugendliche und MitarbeiterInnen setzen sich damit bewusst auseinander, wie Mädchen und Jungen, Jugendliche
und Heranwachsende unterschiedlicher Herkunft und Religion die Jugendeinrichtung als Ort eines menschenwürdigen
und lebensschützenden, bzw. -fördernden Raum erfahren
können. Mitbestimmen und gegenseitiges Ernstnehmen sind
dabei Merkmale einer antirassistischen Atmosphäre und einer zivildemokratischen Kultur.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
1. geht es darum, zu erkennen und zu verstehen, wo und wie im
Alltag Rassismus in Strukturen, Situationen und Ereignissen
vorkommt, welchen Nutzen Menschen daraus ziehen und
welche Folgen dies für andere hat.
2. geht es darum, eigenes Verhalten (der Mitarbeitenden und
der Jugendlichen) zu überprüfen (mitmachen oder wegsehen) und unter Umständen zu korrigieren (was tun, eingreifen, Hilfe holen);
3. sollte erprobt und durchgespielt werden, wie bei Diffamierungen und Übergriffen eingegriffen werden kann und welche Möglichkeiten bestehen, etwas zu tun, (Rollenspiele, Absprachen);
4. sollte überlegt werden, wie gewaltabbauende (deeskalierende) Maßnahmen eingesetzt werden können und
5. sind Aktionen und Projekte zu entwickeln, die eine Atmosphäre und ein Klima im Jugendzentrum zur Überwindung von
Rassismus entstehen lassen im Sinne: „Hier ist kein Platz für
Rassismus“.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Voraussetzungen
in Bezug auf den Umgang miteinander sind:
 Erlaubnis und Freiräume
für BesucherInnen und GruppenteilnehmerInnen, um
Neues auszuprobieren,
 Einfühlungsvermögen
(Empathie) durch die Mitarbeitenden
 Solidarität
aller gegenüber Diffamierungen
 Schutz
bei Übergriffen durch Mitarbeitende und BesucherInnen
 Kraftvolle Unterstützung,
professionell, personell und strukturell durch die für die
Einrichtungen offiziell Zuständigen (z.B. Presbyterium, Jugendamt usw.)
In einer toleranten zivildemokratischen Kultur eines „Jugendhauses ohne Rassismus“ verpflichten sich Jugendliche
wie Mitarbeitende:
 Rassistische Äußerungen zu thematisieren und klare Positionen demgegenüber einzunehmen;
 Menschen bei Bedrohung zu schützen;
 direkte Hilfe bei Angriffen und Anfeindungen zu leisten;
 Jugendliche wie Fachkräfte in Konfliktregelungen
auszubilden.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Anfangen, aber wie?
Zum Beispiel durch:
 Persönliche Auseinandersetzung mit Rassismus
 MitarbeiterInnen ansprechen und für die Initiative gewinnen
 MitstreiterInnen und UnterstützerInnen suchen
 Gruppenmitglieder und HausbesucherInnen ansprechen
„Jugendhaus ohne Rassismus“ kann an einer beliebigen Stelle der
Jugendarbeit ansetzen und sich nach und nach auf weitere Bereiche und Gruppen ausdehnen.
Der Ansatz zum „Jugendhaus ohne Rassismus“ ist jeweils konkret
vor Ort auszugestalten. (Anregungen siehe unter Aktionen, Projekte, Bausteine Seite 27).
Antirassistische Leitlinien/Leitbilder für die Jugendarbeit ohne
Rassismus sind auf die Situation vor Ort zu beziehen. Sie können in
den Regeln2 des Jugendhauses zum Ausdruck kommen.
Eine Selbstverpflichtung3 stellt dabei einen Wegstein dar, der gesetzt werden kann, wenn ein bestimmter Diskussions- und Aktionsprozess bereits erfolgt ist.
Der antirassistische Ansatz eines „Jugendhaus ohne Rassismus“
bleibt nicht auf die Jugendarbeit beschränkt. Er kann über den
Raum der jungen Menschen hinaus in das Leben des Gemeinwesens
hineinwirken.
2
3
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Siehe Seite 18
Siehe Statements Seite 21 f.
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Aktionen & Projekte
organisieren
Rassismus zum Thema machen:
 in Jugend-Treffs,
 in Jugendcafes,
 in Jugendgruppen,
 in MitarbeiterInnenkreisen
 in Ausschüssen
und
 Strategien, Mitbestimmungsformen und Handlungsweisen für ein zivildemokratisches Zusammenleben (z.B. in
Zukunftswerkstätten) entwickeln und einsetzen. Anknüpfungspunkte bieten Musik, Graffiti, Theater,
Sport und Freizeitaktivitäten der Jugendlichen selbst.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Regeln aufstellen!
Bedenkenswertes beim Erarbeiten der Regeln
 Für ein Jugendhaus ist es wichtig, die kulturellen und religiösen
Eigenheiten der BesucherInnen (z.B. bei der Esskultur) zu berücksichtigen.
 Wahrzunehmen ist, dass es unter den Jugendlichen im Jugendtreff viele Gemeinsamkeiten gibt, z.B. gleiche Schule, gleicher
Sportverein, gleiches Viertel, gleiches Alter usw. und einige
Unterschiede, wie Vorlieben für bestimmte Musik, handwerkliche Fertigkeiten, mathematische Fähigkeiten, kultureller und
religiöser Hintergrund der Familie.
 Die Verständigung über und die Festlegung von Regeln im Umgang miteinander stellt eine Basis dafür dar, dass sich in der
Einrichtung eine gute Atmosphäre entwickeln kann.
 Diese Regeln können in einem ersten Schritt von den Verantwortlichen der Einrichtung und dem MitarbeiterInnen-Kreis
bzw. in Kooperation mit einem Initiativ-Kreis aufgestellt werden. Hilfreich ist es, wenn im MitarbeiterInnen-Kreis Menschen zusammenkommen, welche die sozialen und kulturellen
Verschiedenheiten der BesucherInnen und GruppenteilnehmerInnen einer Einrichtung vertreten.

Im zweiten Schritt werden die Regeln den Besuchern bekannt
gemacht.
 In einem dritten Schritt sollte ein Austausch und eine Diskussion mit BesucherInnen und GruppenteilnehmerInnen im Haus
geführt werden. Unter Umständen folgt daraus, einzelne Regeln nach der Auseinandersetzung noch zu verändern. Die Einhaltung der Regeln wird dann
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
 funktionieren, wenn alle - BesucherInnen wie Mitarbeitende aus freien Stücken einzeln zustimmen können und jede/r die
Beachtung der Regeln von allen einfordern kann.
 Bei der Aufstellung der Regeln sollten äußere und innere Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, um unnötige Konflikte
zu vermeiden.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Rahmenbedingungen
für die Entwicklung gemeinsamer Regeln
Im Jugendhaus gelten bestimmte äußere und innere Grundbedingungen, unter denen das Zusammenleben und -arbeiten
im Haus funktioniert. Manche Jugendeinrichtungen sind in
Gemeindehäusern untergebracht, in denen auch andere
Gruppen zusammenkommen. In anderen Häusern wohnt unter
Umständen Personal. Zudem liegen Jugendeinrichtungen
normalerweise in einem Wohngebiet. Auch gibt es bestimmte
gesetzliche Vorgaben wie beispielsweise das Jugendschutzgesetz oder Lärmschutzverordnungen. Diese äußeren Bedingungen lassen sich kaum abändern und müssen in die eigene
Entwicklung von Regeln mit einbezogen werden. Damit das
Zusammenleben gelingen kann, sind hier Verständigungen mit
Menschen im Umfeld der Einrichtung nötig.
Die Inneren Bedingungen sind abhängig von der Art der Jugendeinrichtungen wie
Bauweise, räumliche Möglichkeiten,
Anzahl und Alter der Mitarbeitenden, der BesucherInnen
und der GruppenteilnehmerInnen. Zudem sollten Ausstattung der Einrichtung und nicht zuletzt die finanziellen Spielräume bedacht werden.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Warum wir gegen Rassismus
vorgehen?
Statements als mögliche Selbstverpflichtung
Wir MitarbeiterInnen, GruppenteilnehmerInnen und BesucherInnen der Jugendeinrichtung ...... halten Rassismus für eine
große Unmenschlichkeit, die darauf abzielt, Menschen als minderwertig zu erklären, um einen Grund dafür zu haben, diese
Menschen schlechter zu behandeln, auszugrenzen, zu bekämpfen und umzubringen.
Wir sagen nein zu Rassismus. Wir berufen uns auf die Unantastbarkeit der Würde des Menschen sowie auf die Menschenrechte
selbst (so wie sie in der UN-Menschenrechtscharta formuliert
sind), die den Geist unserer Einrichtung bestimmen sollen.
Alle Menschen sind gleichwertig und sollen die gleichen Entwicklungschancen erhalten. Die Trennung von Menschen in schwarz
und weiß, in oben und unten, in deutsch und nicht-deutsch, in behindert und nicht-behindert halten wir für den Versuch, gesellschaftliche Probleme mit "Schwarz (= schlecht) - Weiß (= gut) Malerei" und künstlichen "Sündenböcken" zu lösen.
Jeder Mensch hat ein Recht auf seine (Herkunfts-) Kultur.
Wir sagen nein zu allen Formen von Diskriminierung. Wir gehen
gegen Diskriminierung in unserer Einrichtung vor.
Wir arbeiten in unserer Einrichtung an einer Atmosphäre
und Kultur, in der Rassismus keine Chance hat.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Bekenntnis
der evangelischen Jugend Altenessen-Süd
„Wir,
die Kinder und Jugendlichen aus Altenessen, die wir
uns in diesem Jugendzentrum zu Hause fühlen, sind
es leid, uns in Schubladen wie
Deutsche – Ausländer,
Christen – Muslime u.a.,
Gute – Schlechte,
Leise – Laute,
Liebe – Schwierige,
Erwünschte - Unerwünschte stecken zu lassen.
Jeder Mensch hat ein Recht auf seine Herkunft, Religion, Kultur, Meinung und Identität. Dieses Recht
steht jeder/m zu.
Dieses Recht zu leben heißt nicht, dass es keine
Missverständnisse, keine Konflikte, keine Grenzen
und Grenzverletzungen, keine Störungen, keinen
Streit mehr gibt, sondern dass wir bereit sind zu
lernen, uns und andere zu verstehen.“
Das Bekenntnis formulierten MitarbeiterInnen des Jugendhauses Exil in
Altenessen-Süd während des Seminars „Forum Courage“ im Hackhauser
Hof im Juni 2000.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Demonstration
Das Selbstverständnis der Einrichtung ist durch
die öffentliche Anzeige der Regeln u.U. in Kombination mit einem Logo für alle transparent zu machen, z.B. durch einen erläuternden Aushang.
Für jeden Menschen, der neu in die Einrichtung
kommt, muss direkt sichtbar sein, welcher Geist
in diesem Haus herrscht. Dies kann durch selbst
gestaltete Graffiti, Collagen, Poster oder Transparente zum Thema deutlich gemacht werden,
denn Selbstgestaltetes erhöht die Identifikationsmöglichkeit und die Eigenverantwortlichkeit
gegenüber der Sache.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Netzwerke
als Aufgabe für die Zukunft
Dahinter steckt die Idee, sich mit anderen Jugendeinrichtungen zusammenzuschließen, Netzwerke zu gründen. Andere Einrichtungen aufzufordern, selbst Initiative für ein "Jugendhaus
ohne Rassismus“ zu ergreifen. Zudem kann es
sich anbieten, sich mit anderen antirassistischen
Initiativen auszutauschen und gemeinsame Aktionen durchzuführen. Bei gelungenen Projekten
lohnt es sich, diese anderen weiterzuerzählen
(Öffentlichkeitsarbeit).
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Checkliste
für ein interkulturelles Jugendzentrum
Wie wird sichtbar, dass in dem Jugendzentrum Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Kulturen
und Religionen miteinander leben?
Wie kann dies ein neuer Gast, der das erste Mal das
Haus besucht, sofort erkennen?
Welche Einrichtungsgegenstände, Bilder, Musik,
Spiele usw. sind vorhanden, mit denen sich Jugendliche der unterschiedlichen kulturellen Herkunft
identifizieren können?
Wie wird in den Angeboten sichtbar bzw. berücksichtigt (z.B. beim Essen, bei Spielen), dass Kinder
und Jugendliche unterschiedlicher kultureller Herkunft das Jugendzentrum besuchen?
Woran kann man erkennen, dass im Jugendhaus interkulturell bzw. interreligiös gearbeitet wird?
Gibt es ein interkulturelles Leitbild der Einrichtung?
Wie werden die Eltern der unterschiedlichen Kulturen in der Kinder- und Jugendarbeit bedacht?
Welche Eltern können zur Mitarbeit und zur Hilfe
angesprochen werden?
Sind Elterninformationen und (Freizeit-)formulare,
Konzeption und Hausordnung usw. auch in unterschiedlichen Sprachen (entsprechend der Bevölkerungsstruktur im Stadtteil) vorhanden?
25
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Wie informieren sich die Mitarbeitenden über die
unterschiedlichen Sitten, Gewohnheiten, Gebräuche
der Kulturen, die im Stadtteil leben?
Wie ist der Kontakt zu Kulturvereinen und Kultusvereinen?
Wie gestalten sich diese Kontakte?
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Aktionen, Projekte, Bausteine
Eine Auswahl überwiegend erprobter Projektideen4 seien hier
als Anregungen genannt:
 „Sound for Courage“ – Rockfestival gegen Rassismus
 Courage Radiosendung
 PassantInnenumfrage
 Interkulturelles literarisches Café
 Courage-Trainings
 Courage Gottesdienst
 multikulturelle Kinder-/Jugendgruppe
 multikulturelle Sportgruppe
 multikulturell zusammengesetzte Freizeitgruppen
 multikulturelle Gedenkstättenfahrt
 multikulturelles Jugendcafé
 Multikulti-Disco
 multikultureller MitarbeiterInnen-Kreis
 "Spiele unterschiedlicher Kulturen"
 Graffitiprojekt "Art against racism"
 Ausstellung "Alltagsrassismus"
 Video-Spot „Wir brauchen keinen Rassismus?!“
 selbstgestalteter Antirassismus-Taschenkalender

RAP Songtexte schreiben und aufführen
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Projekte im Jahresverlauf
einplanen
Als Anlass für Projekte und Aktionen können bestimmte
Termine im Jahresverlauf dienen:
Neujahr,
Tag der Auschwitzbefreiung,
Internationaler Tag gegen Rassismus und Diskriminierung,
Freizeiten,
Antikriegstag,
Tag der Menschenrechte,
Christopher Street Day,
Tag des Flüchtlings,
Interkulturelle Woche der ausländischen MitbürgerInnen,
Buß- u. Bettag,
Friedensdekade,
Ramadan,
Weihnachten,
u.a. Gedenktage,
Sport-Großveranstaltungen, z.B. Weltmeisterschaften.
4
Weitere Projektideen sind zusammengestellt in: 101 Projektideen gegen Rassismus. Siehe
Literaturliste.
28
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Struktur: „Jugendhaus ohne Rassismus“
Initiative in der Jugendeinrichtung
Service-Station: Forum Courage
Hackhauser Hof e.V.
Begleitung, Beratung, Medien- Material u. Referenten - Pool
Netzverbund mit anderen Initiativen und
Häusern
Arbeitsgruppe: „Jugendhaus ohne Rassismus“
Vernetzung mit anderen Initiativen
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Service-Station
FORUM COURAGE
Hackhauser Hof
Begleitung von Jugendeinrichtungen bei der
Gestaltung durch:
- Anregung von Projekten zum „Jugendhaus ohne
Rassismus“ in den Jugendeinrichtungen.
- Beratung für Jugendinitiativen/-gruppen, die sich
für Projekte, Aktionen, Programme und
Veranstaltungen im Rahmen von „Jugendhaus ohne
Rassismus“ engagieren wollen.
- Initiative für eine Arbeitsgruppe zum Austausch,
zur Weiterentwicklung und zur Fortbildung von
engagierten Menschen (MultiplikatorInnen) aus den
Jugendeinrichtungen.
- Medien-Pool zur Bereitstellung und Erarbeitung von
Arbeitsmaterialien (Arbeitshilfen, Info-Pool,
Literaturbörse).
- Courage-Trainings um Rassismus im Alltag begegnen
zu können.
- Bildungsseminare zum Thema.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Zum Beispiel . . .
10 Ziele interkultureller Reisen in Jugendgruppen
1. Lernen, auf die eigene Kultur von „außen“ zu blicken.
2. Erkennen lernen, dass es neben der eigenen / europäischen
Lebensform noch andere Lebensformen gibt.
3. Akzeptieren des eigenen kulturell gefärbten Blicks.
4. Umgang mit Befremden.
5. Thematisieren und Ansprechen von Gerechtigkeit und Fairness.
6. Entwicklung von Respekt und Toleranz gegenüber anderen
Kulturen und Religionen.
7. Ermutigung zur Solidarität.
8. Lernen, vernünftig mit Konflikten umzugehen.
9. Andere Kulturen als Bereicherung für das eigene Leben entdecken.
10. Verantwortung für das eigene Leben gegenüber der Welt zu
übernehmen (global denken, lokal handeln).
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Zum Beispiel…
„In Kultur“ - Spiel der Kulturen
Was passiert und wie gehen Leute mit der Situation um,
wenn sie in eine andere Kultur kommen, in der andere Spielregeln gelten als in der eigenen? Um diese Erfahrung geht es
in diesem Spiel. Egal ob mensch in der Jugendgruppe oder
durch ein Projekt oder eine Aktion in die interkulturelle
Auseinandersetzung einsteigen will, das Spiel eignet sich dazu als ein guter „Türöffner“. Probiert´s aus und sprecht hinterher über das, was Ihr beim Spielen erfahren habt.
Spielverlauf: Es werden Tische mit vier Stühlen zusammengestellt. An jedem Tisch kommen vier SpielerInnen jeweils
zu zweit zusammen. Die Spielregeln werden in der ersten
Runde auf den Tisch in einen Umschlag gelegt. Die TeilnehmerInnen lesen sich die Regeln vor und eröffnen das Spiel.
Die Spielleitung entfernt dann die Anleitungen. Das GewinnerInnenpaar geht einen Tisch weiter, das VerliererInnenpaar bleibt am Tisch. Die Spielanweisungen in den Umschlägen sind von Tisch zu Tisch verschieden. Dies wird den SpielerInnen jedoch nicht mitgeteilt. An dem ersten Tisch sind
alle Buben Trumpf, am zweiten Tisch alle Herzkarten und am
dritten Tisch gelten nur alle Asse als Trumpf.
Ziel ist es, als Erste/r über einen Rundgang aller Tischstationen zu seinem Ausgangstisch zu gelangen.
(Meistens durchschauen die SpielerInnen jedoch das System nach 2-3 Durchgängen. Dann kann das Spiel abgebrochen und besprochen werden.)
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Anleitung: Ihr spielt paarweise zusammen. Eure Aufgabe ist
es, so viele Stiche wie möglich zu bekommen. Ein Stich besteht aus vier Karten. Jede/r muss nacheinander eine Karte
ablegen. Der Stich geht an den Spieler/ die Spielerin,
der/die die höchste Punktkarte der ausgespielten Karte oder Trumpf ausgespielt hat. Das As ist die höchste Karte.
Dann kommen König, Dame, Bube, 10, 9 und 8. Es ist immer
die Kartenfarbe zu bedienen, die ausgespielt wurde. Falls
jemand nicht bedienen kann, so darf er/sie eine andere Farbe abwerfen, oder mit einem Trumpf stechen. Trumpf sind
.... (siehe oben, je nach Spieltisch variierend.) Das Paar mit
dem jüngsten Durchschnittsalter am Tisch darf in der ersten Runde beginnen. Während des Spiels darf nicht gesprochen werden. Jeder Spieltisch hat vor der ersten Runde eine Einspielzeit von 10 Minuten, um die Regeln einzuüben. Das
GewinnerInnen-Paar darf an den nächsten Tisch nach rechts
weitergehen. Das andere Paar bleibt am Tisch sitzen und eröffnet das Spiel mit dem neuen Paar.
Auswertung: Sprecht darüber, was Ihr während des Spielverlaufs erlebt habt. Wo gab es Irritationen? Wie seid Ihr
damit umgegangen? Gab es Stellen, an denen sich einzelne
MitspielerInnen ungerecht behandelt gefühlt haben? Gab es
Stellen an denen sich jemand von den anderen nicht mehr
verstanden gefühlt hat? Wie sind die SpielerInnen aufeinander eingegangen? Wer hat sich angepasst, das Spiel dominiert? Haben Spielparteien eine gemeinsame neue Spielkultur entwickelt? Wie lässt sich die Erfahrung aus dem
Spiel auf das alltägliche Zusammenleben übertragen?
33
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Zum Beispiel . . .
Courage – Deeskalationstraining
Überblick über den inhaltlichen Aufbau des Seminars
Einleitung: Das Problem der Konflikteskalation
1. Konfliktregelungskompetenzen
2. Konflikteinflüsse
3. Wahrnehmung
4. Abgrenzung
4.1 ÜB: „Komm mir näher, geh mir aus dem Weg“ –
4.2ÜB: „Stop, bleib stehn“
5. Eigenes Verhalten in Bedrohungssituationen
5.1 ÜB: Eisbrecher
6. Eigenes Verhalten in Konfliktsituationen
6.1 Acht Prinzipien der Konfliktlösung
6.2 JA-NEIN Konfrontation
6.3 Blockade - Rollenspiel
7. Hinweise zum Verhalten in Bedrohungssituationen
34
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
„Das Problem der Konflikteskalation“
liegt darin, dass mit jeder Eskalationsstufe ganzen Kategorien von Handlungsmöglichkeiten aufgegeben werden und das
eigene Verhalten sowie das des Gegners immer weiter eingeengt wird. Der Übergang von Stufe zu Stufe kann auch als
das Abgleiten von einem Regressionsniveau zu einem noch
niedrigeren Regressionsniveau dargestellt werden.
Konflikteskalation ist gefährlich, weil ...
 Konflikte außer Kontrolle geraten können;
 immer weniger Handlungsalternativen zur Verfügung stehen;
 Gewalt als Handlungsmöglichkeit zunehmend einbezogen und
angewandt wird;
 nicht mehr gemeinsame Lösungen, sondern Sieg oder Niederlage des Gegners im Vordergrund stehen;
 eine Personifizierung des Konfliktes stattfindet;
 Emotionen die Überhand gewinnen;
 Zerstörung und Vernichtung zum eigentlichen Handlungsziel
werden.
Es geht also darum, einer Konflikteskalation Stufen der Deeskalation gegenüberzustellen. Antworten und Handlungsmöglichkeiten auf jeder Stufe zu finden, die Gewalt begrenzen oder ganz
ausschließen sowie auf Kooperation und Verhandlungslösungen
abzielen.“ G. Gugel,5
5
Siehe: www.friedenspädagogik.de
35
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
1.Konfliktregelungskompetenzen
Eine Pädagogik der konstruktiven Konfliktregelung baut auf einem
Zusammenspiel folgender Fähigkeiten auf:
 Deeskalationskompetenzen,
 kommunikativen Kompetenzen,
 Kooperativen Kompetenzen,
 konfrontativen Kompetenzen.
Kommunikative Kompetenzen beziehen sich auf:
 die Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung;
 der Umgang mit den eigenen und fremden Emotionen;
 das Erkennen eigener und fremder Reaktionsweisen die
innerhalb einer Konfliktdynamik störend bzw. hilfreich
sind;
 die Fähigkeit Menschen und Probleme getrennt sehen
zu können;
 die Entwicklung von Einfühlungsvermögen;
 das Respektieren des Gegenübers als Person;
 das Erkennen und formulieren eigener und fremder Interessen;
 die Entwicklung von Möglichkeiten der angemessenen
Selbstbehauptung.
36
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Als Deeskalationskompetenzen bezeichnet Gugel vom Verein
für Friedenspädagogik folgende Aspekte:
 Die Bereitschaft zur Wahrnehmung der körperlichen und psychischen Integrität des Gegners;
 Kenntnisse über Konfliktverläufe;
 Kenntnis über Konfliktbearbeitungsmöglichkeiten;
 Kontrolle der eigenen Emotionen;
 Schaffung vertrauensbildender Maßnahmen.
Grundvoraussetzung für eine deeskalierende Pädagogik ist es, die
physische und psychische Integrität der am Konflikt beteiligten
Personen zu gewährleisten.
Kooperative Kompetenzen beinhalten:
 Fairness,
 der Wille zur Lösung, die alle Seiten berücksichtigt;
 die Vermeidung von Konflikteskalation.
Konfrontative Kompetenzen beziehen sich auf:
 Ich-Stärke (Klarheit, Eindeutigkeit)
 Willenskraft,
 Mut zum Widerspruch,
 die Handlungsbereitschaft einzugreifen,

die Fähigkeit zum aktiven Verhalten.
37
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
2. Konflikteinflüsse
1.Ebene:
(innere Abläufe)
PERZEPTION
 WAHRNEHMUNG
 VORSTELLUNG
 GEDANKEN
2.Ebene:
(Verhalten)
3.Ebene:
(Wirkungen)
38
Konstitution





Wille
EMOTIONEN
STIMMUNGEN
EINSTELLUN-

GEN

HALTUNG
NEIGUNG


ZIELE
ABSICHTEN
MOTIVE
ANTRIEBE
Verhalten
 WORTE
 TATEN
 NON-VERBALE BOTSCHAFTEN
Effekte
 SUBJEKTIVE WIRKUNGEN
 OBJEKTIVE WIRKUNGEN
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
3.Wahrnehmung
ist abhängig von:
1. Objekt (Hintergrund, Umgebung)
Die Umgebung und der Hintergrund beeinflussen die Wahrnehmung.
2.
Subjekt (Erfahrungen)
Jeder Mensch bildet während seiner Entwicklung seinen eigenen,
individuellen Erfahrungsschatz, d.h. er nehme die Umwelt so wahr,
wie er sie wahrzunehmen gelernt habe.
3. Situation Auswahl, Interesse)
Es erfolgt eine innere Interpretation der Situation, d.h. eine individuelle Bedeutung wird dem Wahrgenommenen beigemessen. Des
weiteren spielt das eigene Interesse eine große Rolle, d.h. ich
nehme nur das wahr, was ich wahrnehmen will. (Auswahl, selektive
Wahrnehmung).
Wie Vorurteile aufgrund der Wahrnehmung durch Sprache entsteht zeigt die Übungen Flüsterkette (nach Stille
Post).
Flüsterkette:
„In einer Kneipe streiten sich ein Deutscher und ein Türke.
Während der sich entwickelnden Schlägerei zieht der
Deutsche ein Messer. Die Polizei kommt, greift ein und
nimmt den Türken fest.“6
6
Diese Übungen zur visuellen Wahrnehmung sind in dem Heft aja1/93
„Zur Entstehung von Vorurteilen, Feindbilder, und Gewaltbereitschaft“
(siehe Literatur) entnommen.
39
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
4.Abgrenzung
4.1 Übung: „Komm mir näher,
geh mir aus dem Weg“
Anleitung:
Der Protagonist, die Protagonistin steht an der eine Seite des Raums, die
Gruppe auf der anderen Seite. Jede/r nimmt sich aus einem bereitgelegten
Fundus einen Gegenstand (Messer, Beil, Hammer, Schere, Glas, Strick
usw.).
Nacheinander gehen die Personen einzeln direkt auf die gegenüberstehende Person zu. Diese dirigiert die entgegenkommende Person mit den Worten, „Komm mir näher, komm mir näher“ bis zu der Distanz an der ein Unbehagen auftritt. In dieser Situation reagiert die Person sofort und sagt
deutlich, laut und klar: „Stop, geh mir aus dem Weg“. Dieser Aufforderung
ist, durch einen Schritt zur Seite Folge zu leisten. Die entgegenkommende
Person bleibt dann an dieser Stelle stehen bis allen Personen aus der Gruppe ein Platz zugewiesen worden ist. Die Protagonistin, der Protagonist kann
abschließend alle Positionen noch einmal auf sich wirken lassen und u.U. einzelne Personen in der Nähe oder Distanz korrigieren. Dabei soll sie/er sich
vom Gefühl leiten lassen, welche Distanz für sie/ihn zu den „WaffenträgerInnen“ noch angenehm ist. Anschließend gibt es eine neue Runde mit einer
andere Protagonistin, einem anderen Protagonisten.
Ziel der Übung ist es, Bedrohungssituationen einschätzen zu lernen, um
frühzeitig reagieren zu können und um handlungsfähig zu bleiben.
40
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
4.2 Übung: „Stop, bleib stehn“
Diese Übung eignet sich als Weiterführung der Übung „Komm
mir näher, geh mir aus dem Weg“. Im Gegensatz dazu sind
hier keine Waffen im Spiel. Die Gruppe steht auf der einen
Seite des Raumes, eine einzelne Person auf der gegenüberliegenden Seite. Aus der Gruppe gehen Personen einzeln, nacheinander auf die Person auf der anderen Seite zu. Diese hat die
Aufgabe den entgegenkommenden Menschen mit der Stimme
(„Stop, bleib stehen“) aufzuhalten. Die entgegenkommende
Person bleibt dann stehen, wenn sie sich wirklich angesprochen fühlt, wenn sie „erreicht“ worden ist. Fühlt sich die Person nicht angesprochen, so geht sie weiter und der Versuch
die Person aufzuhalten muss wiederholt werden.
Ziel der Übung ist es, die Abgrenzungsfähigkeiten der TeilnehmerInnen zu stärken, ihre eigenen Kräfte zu mobilisieren
und so zum Ausdruck zu bringen, dass das Gegenüber von der
Ernsthaftigkeit überzeugt ist.
41
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
5.Eigenes Verhalten in Bedrohungssituationen
5.1 ÜB: Eisbrecher
Bei dieser Übung können die Teilnehmenden die Erfahrung machen, wie strategisches, solidarisches Verhalten zum Schutz führen kann.
Einleitend wird folgende Geschichte erzählt:
„Es lebte einmal eine Inuitkolonie auf der wohl schönsten, geräumigen Eisscholle in der ganzen Arktis, glücklich und zufrieden seit
Inuitgedenken.
Doch eines Tages passierte etwas, was sie nicht kannten. Ein ehrgeiziger Geschäftsmann aus Düsseldorf hatte Absatzproblem mit
seinem hochprozentigen Getränk bekommen. Um sein Absatzgeschäft anzukurbeln hatte er sich einen besonderen Gag ausgedacht. Er wollte sein Getränk mit original echtem Arktiseis verkauften. Also schickte er seine „Eisbrecher“ in ferne frostige Gefilde, dahin wo die Inuit wohnen, um original Arktiseis abzubauen,
mit dem er sein Getränk aufpeppen und konkurrenzfähig machen
kann.“
1. DURCHGANG
Während die TeilnehmerInnen als Inuit auf dem schwimmenden
Eisberg stehen, beginne die ModeratorInnen, den Eisberg (Tapetenpapier) Stück für Stück abzutragen.
Beobachtung: „Wie reagieren die „Inuit“ auf diesen Angriff?“
Im Anschluss an diese Übung erfolgt eine Reflexion unter folgenden Fragestellungen: „Wie habe ich das erlebt, was passierte?“
„Was habe ich gedacht?“
„Wie habe ich mich gefühlt?“
„Was habe ich gemacht?“
42
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
„Wie habe ich die anderen erlebt?“ (Auf wen bin ich zugegangen,
wer ist auf mich zugekommen?)
„Wie habe ich die „Eisbrecher“ erlebt?“ (Wie habe ich mich ihnen
gegenüber verhalten?)
„Was hat sich im Verlauf der Aktion verändert?“
2. DURCHGANG
Die TeilnehmerInnen sprechen sich nun ab. bevor die „Eisbrecher“
kommen und überlegen sich eine Taktik, wie sie ihre Lebensgrundlage (die Scholle) möglichst weitläufig schützen können, ohne Gewalt anzuwenden.
Auswertungsfragen: „Wie erging es dir in diesem Durchgang?
„Was war anders?“„Womit habt ihr was bewirkt?“
Abschlußfrage: „Was bedeutet die Übung für mein Verhältnis zu
Gewaltangriffen?“
43
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
6. Eigenes Verhalten in Konfliktsituationen
6.1 Acht Prinzipien der Konfliktlösung7
1. Interesse
Regel: Beziehe Dich auf die Interessen und nicht auf die Positionen!
2.
Menschen
Regel: Unterscheide zwischen den Menschen und dem Problem!
3.
Optionen
Regel: Überlege Dir viele Handlungsmöglichkeiten, bevor Du
Dich entscheidest, was zu tun ist. Durchdenke nicht nur Deinen
eigenen Schritt, sondern eine Reihe von möglichen Schritten
und Gegenbewegungen!
4.
Kriterien
Regel: Achte darauf, dass das Ergebnis allgemein verbindlichen
Kriterien genügen soll!
5.
Sichtweisen
Regel: Es gibt mehrere Sichtweisen: Deine, ihre und vielleicht
noch weitergehende!
6.
Mittel
Regel: Beachte die Einheit von Mittel und Ziel!
7.
Ziele
Regel: Verfolge nur solche Ziele, die sowohl für Dich wie für
die andere Seite(n) gut sind, auch wenn die andere Seite sich
nicht entsprechend verhält.
8.
Macht
Regel: Macht ist die Fähigkeit, die eigenen Ziele zu erreichen,
nicht andere dominieren.
7
44
aus: Besemer, Ch. (1993).a.a.O. S.33.
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
6.2 JA-NEIN Konfrontation
In dieser Paarübung gibt es die Position JA („Ich behalte das
Kaugummi im Mund!“)und die Position NEIN („Du nimmst das Kaugummi aus dem Mund!“). Zu Beginn der Übung verständigen sich
die PartnerInnen, welche Position sie einnehmen. Die JA-Position
bekommt ein Kaugummi und beginnt genüsslich zu kauen. Die Aufgabe der NEIN-Position ist es, zu erreichen, dass das Gegenüber
das Kaugummi aus dem Mund nimmt.
Spielregel: Beide Personen haben ausschließlich das Wort ihrer
Position zur Verfügung, JA bzw. NEIN. Jede/r soll seine Position
durchsetzen. Körperkontakt ist nicht erlaubt. Gegenstände dürfen nicht zur Hilfe genommen werden. Alle Beteiligten bleiben im
Raum.
Jegliche Form von Gestik und Stimmmodulation ist erlaubt und
kann ausprobiert werden.
Im Anschluss an die Übung haben beide die Möglichkeit sich zunächst zu zweit über ihre Erfahrung mit der Übung auszutauschen. Anschließend führen beide noch einmal die Übung mit vertauschten Rollen durch.
Abschließend erfolgt eine Auswertung in der Gruppe mit den
Fragestellungen:
„Hast Du Deine Position durchsetzen können?“ („Wenn ja, wie
hast du´s gemacht?“ „Wenn nein, was hat Dich daran gehindert?“)
„Welche Position war Dir vertrauter?“
„Welche Gefühle hat das Verhalten Deines Gegenübers ausgelöst?“
„Welches Verhalten Deines Gegenübers hast Du als Provokation
erlebt?“
45
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
6.3 Übung: „Kirchenasyl –Blockade“
Es werden zwei Gruppen gebildet.
Eine Blockade-Gruppe will verhindern, dass die, sich in der Kirche befindende, AsylbewerberInnen in ein Herkunftsland abgeschoben werden sollen. Die Gruppe befürchtet, dass die
Menschen, denen die Gemeinde per Gemeindeversammlungsund Presbyteriumsbeschluss Kirchenasyl gewährt hat, in ein
Land abgeschoben werden, in denen diese um Leib und Leben
fürchten müssen. Der Gruppe ist bekannt, dass Menschen
während der Abschiebung immer wieder zu Tode gekommen
sind (z. B an Knebeln erstickt, oder durch einen Sturz aus einem Fenster).
Die Gruppe blockiert die Kirchentüre, hinter der sich die bedrohten Menschen befinden und überlegt sich, auf wie sie die
Ordnungsvollzugsgruppe daran hindern kann, an die unverschlossene Türe zu kommen.
Eine Ordnungsvollzugs-Gruppe hat die Aufgabe, die Abschiebung, die bereits rechtlich geregelt ist, durchzusetzen, d.h.
durchzuführen. Dazu müssen sie die Blockade durch die aufheben. Der Gruppe ist bekannt, dass dieser unrechtmäßige Zustand weiterhin auch politisch nicht geduldet werden kann. Es
darf keinen rechtsfreien Raum geben. Dies würde einem gesellschaftlichen Chaos nur Vorschub leisten.
Spielregeln:
Jede/r entscheidet zu wie viel Krafteinsatz er/sie bereit ist.
Jede/r hat die Möglichkeit, zu jeder Zeit aus der Übung auszusteigen.
AussteigerInnen bleiben bis zum Ende der Aktion als BeobachterInnen im Raum.
Beide Gruppen haben jeweils 10 Minuten Zeit sich zu überlegen, wie sie der Situation umgehen wollen.
46
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
7.Hinweise zum Verhalten in
Bedrohungssituationen
1.Sich seelisch auf mögliche Bedrohungssituationen vorbereiten, indem man mögliche Situationen für sich durchspielt
und mit anderen bespricht. Ziel ist es dabei, sich darüber
klar zu werden, zu welchem persönlichen Risiko man bereit
ist. Es ist besser, sofort die Polizei zu alarmieren und Hilfe
zu holen, als sich nicht für ein eigenes Eingreifen entscheiden zu können und somit passiv zu bleiben und nichts zu tun.
2.Ruhig bleiben. Panik, Hektik und hastige Bewegungen sollten
möglichst vermieden werden, um nicht reflexartige Reaktionen beim Gegenüber herauszufordern. Eigenes ruhiges Verhalten wirkt sich meist auch auf andere entspannend aus.
3.Aktiv werden, das heißt, man soll sich von der eigenen
Angst nicht lähmen lassen. Es ist besser eine Kleinigkeit direkt zu tun, anstatt lange darüber nachzudenken, was man
tun kann. Ein einziger Schritt, ein kurzes Ansprechen – jede
Aktion verändert die Situation und kann auch andere dazu
anregen, ihrerseits einzugreifen.
4.Lehnen Sie die Opferrolle ab, gehen Sie aus der zugewiesenen Opferrolle heraus. Flehen und Bitten Sie nicht, verhalten Sie sich nicht unterwürfig. Seien Sie sich darüber im
Klaren, was sie erreichen wollen, welches Ziel sie verfolgen
und zeigen Sie was sie wollen. Ergreifen Sie die Initiative,
um Handlungsfähig zu bleiben.
5.Halten Sie Kontakt zum Gegenüber, zum Angreifer, zur
Gegnerin. Sehen Sie ihr gegenüber an, bleiben Sie im Blick47
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
kontakt, versuchen Sie Kommunikation herzustellen bzw.
aufrecht zuhalten.
6.Reden und Zuhören. Teilen Sie das Offensichtliche mit,
sprechen Sie ruhig, laut und deutlich. Hören Sie zu, was Ihr
Gegenüber sagt. Aus den Antworten können Sie ihr weitere
Vorgehen bestimmen.
7.Nicht drohen oder beleidigen. Machen Sie keine geringschätzenden Äußerungen gegenüber dem Angreifer, der
AngreiferIn. Schüchtern Sie nicht ein, drohen Sie nicht,
versuchen Sie nicht Angst einzujagen. Kritisieren Sie das
Verhalten, aber werten Sie die Person als Mensch nicht ab.
8.Holen Sie sich Hilfe durch die umstehenden, unbeteiligten
Personen. Holen Sie sie aus der ZuschauerInnen-Position
heraus. Wenden Sie sich dabei nicht an die anonyme Masse
„Kann mir mal jemand helfen“ sondern sprechen Sie konkret
einzelne Personen an. „Sie in der blauen Jacke, rufen sie die
Polizei“. Viele sind bereit zu helfen, wenn jemand anders den
ersten Schritt macht oder sie persönlich angesprochen
werden.
9.Tun Sie etwas Unerwartetes, was den Gegenüber von seinem Handlungskonzept abbringt, ihn in seinem Denkvorgang
irritiert, so dass für ihn eine Konfusion entsteht. Fallen Sie
aus der Rolle, seien Sie kreativ und nutzen Sie einen Überraschungseffekt zu ihrem Vorteil aus.
10. Vermeiden Sie Körperkontakt, denn Körperkontakt ist in
der Regel eine Grenzüberschreitung, die schnell zu weiteren
Aggressionen führen kann. U.U. ist es besser, direkt Kontakt zum Opfer aufzunehmen.
48
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Zum Beispiel . . .
„art against racism“
Graffit Projekt
Eine Graffiti-Aktion ist eine gute Sache, um das Jugendcafe
oder den Jugendtreff zu verzieren und gleichzeitig Farbe gegen Rassismus zu bekennen.
Am Besten arbeiten mehreren Leuten zusammen. Das macht
mehr Spaß und bringt mehr Ideen. Zuerst sollte ein Motiv, eine
Szene überlegt werden, eben das, was im Jugendhaus zum
Ausdruck kommen soll. In vielen Einrichtungen kann es Stress
geben, direkt auf die Wand zu malen: statt dessen Holzrahmen
aus gehobelten Dachlatten und Winkeln zusammenschrauben,
diese mit einem weißen Bettlaken oder einem Baumwolltuch
(möglichst stramm) beziehen und am Rahmen festtackern. Anschließend ist die Leinwand mit normaler weißer Wandfarbe
zweimal zu grundieren. Am einfachsten und schnellsten geht es
mit einer Rolle. Alternativ können auch Holzspanplatten oder
Rigipsplatten grundiert werden. Nach dem Trocknen kann mit
dem „Malen“ anfangen werden. Dazu sind einige Versuche auf
altem Papier sinnvoll. Mit Sprühdosen ist anders umzugehen als
mit Pinseln. Am besten ausprobieren und die Phantasie fließen
lassen. Für den Anfang ist leichte Effekte zu erziehen, wenn
mensch mit Linien anfängt und diese verschiedenfarbig ausgestaltet. Farbdosen und spezielle Sprühcaps bieten Graffitioder Life-Style Läden (Dosen aus Baumärkten sind demgegenüber viel teurer und wegen des zu hohen Drucks wenig geeignet!) Zu beachten ist, nur Farben der gleichen Marke verwenden. Unterschiedliche Marken decken untereinander nicht.
Beim Sprühen selbst nur leichten Druck ausüben (damit die
Farbe nicht verläuft). An einen dekorativen Platz (Blickfang) im
Jugendzentrum können Kunstwerk das Haus verschönern und
gleichzeitig Farbe bekennen.
49
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Wenn’s mehrere Bilder werden, könnten sie zu einer Ausstellung zusammengefasst und die Öffentlichkeit eingeladen werden.
Benötigtes Material:
Holzleisten oder Holzsteckrahmen,
Schrauben, Winkel
Baumwollstoff
Tacker & Klammern
Bleistifte, Papier
Dispersionsfarbe weiß,
Farbroller
Sprühdosen,
Caps
50
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Zum Beispiel . . .
Projektentwicklung mit der
Zukunftswerkstatt
Die Zukunftswerkstatt ist eine einfache Methode
auf gute Ideen zu kommen und diese Ideen auch zu
verwirklichen.8
Jede Werkstatt ist aus drei aufeinanderfolgende
Phasen aufgebaut:
1. Kritikphase
In dieser Phase werden Kritik, Ärger, Frust, Beschwerden z.B. zum
Thema „Für ein kreatives multikulturelles Jugendhaus“ geäußert und
auf Zetteln geschrieben.
Diese Kritikpunkte werden in Positiv-Aussagen umformuliert.
2. Utopiephase
Ausgehend von den Positiv-Aussagen spinnen die
TeilnehmerInnen die
8
Eine genaue Beschreibung der Methode Zukunftswerkstatt ist nachzuschlagen in: Müllert. N.R. (1996). Moderatorenfibel Zukunftswerkstätten. Siehe Literatur-Liste.
51
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
verrücktesten Ideen zum Thema unabhängig von jeglichen
Realisierungsmöglichkeiten (Geld, Macht, Grenzen
spielen keine Rolle).
3. Realisierungs-/ Umsetzungsphase
Aus den besten Ideen der Utopiephase werden diejenigen ausgewählt, die verwirklicht werden sollen.
Aus den ausgewählten Phantasien sind Forderungen
abzuleiten, aus denen wiederum Ziele formuliert
werden. Durch die Erstellung eines Rasterplans (Wer
macht was, wann, wo, mit wem? nehmen die Projekte
konkrete Formen an. Je detaillierter das Projekt
ausgearbeitet wird, umso leichter lässt es sich umsetzen.
Die TeilnehmerInnen des Seminars „We are one?“
haben folgende Projekte für ihre Einrichtungen erarbeitet:
- ein Disputraum
- Anti-Stress-Programm
- einen Platz für eigene Ideen schaffen
- Internationales Kochen
- interkulturelle Themenabende
- ein Raum zum abreagieren gestalten
gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen
Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen
- interkulturelle Fortbildung für Ehrenamtliche
- Vernetzung zwischen verschiedenen Jugendhäusern
- ein Ökoprojekt
52
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Zum Beispiel . . .
„Brauchen wir Rassismus? Wir brauchen keinen Rassismus!“
Projekt: Video-Spot gegen Rassismus
Das Projekt lässt sich leicht in die laufenden Arbeit eines
Jugendhauses aufnehmen. Fernsehen und Kino sind fester Bestandteil jugendlicher Freizeitbeschäftigung und
bieten eine leichte Anknüpfungsmöglichkeit
für das
Thema. Kino oder eine Spot selbst zu machen hat deshalb
einen besonderen Reiz. Zudem bietet das Projekt vielen
unterschiedlichen „Talenten“ die Möglichkeit sich einzubringen (Ideen spinnen, Erfahrungen, Phantasie, Lust auf
Leute zuzugehen, Comics zeichnen, Kamera- und Schneidetechnik).
Als Projekt-Planung bieten sich folgende Schritte an:
1. Vorstellung des Projekts (ca. 20 Min.)
Als Einführung Film eignet sich der Spot „Schule ohne Rassismus“, den SchülerInnen der Gesamtschule in Schwerte
gedreht haben.
2. Brainstorming, Ideen und Stoffsammlung zum Thema
(1 Stunde)
53
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
3. Klärung der Frage: (1 Stunde)
Was soll in dem Film ausgedrückt werden?
Wie soll der Ablauf aussehen?
(Einstieg, Spannungsbogen, Infos, Witz, Abschluß)
4. Erstellung des „Drehbuchs“ (1 Stunde)
Elemente:
 Rundgang durch die Fußgängerzone, Passantenbefragung
(Eindrücke)
 Gespräch im Jugendzentrum (Erfahrungen)
 Wandschmiereren und andere rassistische Propaganda (Realitäten)
 Graffiti (Aktion)
 Comics (Auflockerung)
 ...
5. Filmen, Aufnahmen vor Ort (4-6 Stunden)
6. Schnitt-Technik (ca. 6- 8 Stunden)
- Materialsichtung (was haben wir?)
- Materialauswahl (was nahmen wir?)
- Zusammenstellung des Materials (Schnitt, Kommentare, Unterton, O-Ton)
7. Präsentation des Spots
- z.B. in Jugendzentren, in Schulen mit anschließendem Gespräch
54
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Literatur
für die Praxis:
Abt. Bildung und Kultur der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen. Unterschiede wahrnehmen, -Gemeinsamkeiten stärken. Arbeitshilfe für die gewerkschaftliche Arbeit zu den Themen
Diskriminierung, Rassismus, Interkulturelle Gleichstellungspolitik..
Hauptverwaltung, Kanzelstr.8, 40472 Düsseldorf. Tel.: 0211 – 9040
434, Fax.:0202 – 9040 – 299.
Aktion Courage. (Hg.). Der Europäische Pass gegen Rassismus.
Unterrichtsmaterialien. Bonn.
Aktion Courage. (1995). Handbuch Schule ohne Rassismus. Bonn.
Aktion Courage.(1997) Rassismus begreifen. Schwerte. Haus Villigst.
Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland. aja
1/93. Zur Entstehung von Vorurteilen, Feindbildern und Gewaltbereitschaft.
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in NRW (Hrsg.).
Couragiert und evangelisch. 40 Beispielhafte Projekte zur Überwindung von Gewalt und Rassismus. Haus Villigst 58239 Schwerte.
www.buendnis-ekvw.de
Arbeitsgruppe SOS Rassismus-NRW. (1993). 101 Projektideen gegen Gewalt und Rassismus. Mülheim an der Ruhr. Verlag an der
Ruhr.
ARIC-NRW: Info-Mappe Diskriminierung. Duisburg.
Besemer, C. (1993) Mediation – Vermittlung in Konflikten. Baden.
Stiftung Gewaltfreies Leben, Werkstatt für Gewaltfreie Aktion.
55
„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Blum, H. Beck, D. (2003). Wege aus der Gewalt. Trainingshandbuch
für MultiplikatorInnen in der Jugendarbeit. 2. Aufl. Bonn. Verlag
Stiftung Mitarbeit.
Bremer Jungenbüro (2004). Respekt. Antirassistische Jungen- und
Mädchenarbeit gegen Ausgrenzung und Gewalt. Dokumentation.
Rückertstr. 25, 28199 Bremen. www.bremer-jungenbuero.de
Gugel, G. u.a. (2004). Zivilcourage lernen. Analysen. Modelle. Arbeitshilfen. Themen und Materialien. 1. Aufl. Bonn. Bundeszentrale
für politische Bildung.
Evangelische Jugend im Rheinland (2005). Alle anders, alle gleich.
Evangelische Jugendarbeit in der multikulturellen Gesellschaft. 1.
Aufl. Köln. Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im
Rheinland. [email protected]
Evangelische Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof e.V. (1999).
„We are one!?“ unveröffentlichtes Arbeitsmaterial des Seminars
„We are one!?“. Solingen. Evangelischen Jugendbildungsstätte
Hackhauser Hof e.V.
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und Rechtsextremismus als Herausforderung politischer
Jugendbildung. Jahrbuch 2002. Akademieweg 11. 73087
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Gewaltakademie Villigst im Amt für Jugendarbeit der EkvW.
(1996). Impulse und Übungen. Zur Thematisierung von Gewalt und
Rassismus in der Jugendarbeit, Schule und Bildungsarbeit. Haus
Villigst. 58229 Schwerte. www.gewaltakademie.de
Gewaltakademie Villigst im Amt für Jugendarbeit der EkvW.
(2002). Impulse und Übungen. Zur Thematisierung von Gewalt und
Rassismus in der Jugendarbeit, Schule und Bildungsarbeit. Band
2. Haus Villigst, 58229 Schwerte. www.gewaltakademie.de
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
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Schami, R. (1996). Loblied und andere Olivenkerne. München.
Carl Hanser Verlag.
Verein für Arbeitnehmerbildung, DGB Thüringen e.V. (1998). Bausteine nichtrassistischer Bildungsarbeit. Erfurt. DGB Bildungswerk Thüringen e.V.
zum Vertiefen und Weiterlesen:
Cavalli-Sforza, F. u. Cavalli-Sforza, L. (1996). Verschieden und
doch gleich. München. Knaur-Verlag.
Cohen, C. (1994).Verbotene Spiele. Theorie und Praxis antirassistischer Erziehung. Hamburg. Argument-Verlag.
Essed, P., Mullard,C. (1991). Antirassistische Erziehung. Felsberg. Migro-Verlag.
Helsper, W. Wenzel, H. (Hrsg.). Pädagogik und Gewalt.
Studien zur Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung 5.
Opladen. Leske und Budrich Verlag.
Kalpaka, A., Wilckening, C. (1997). Mulitikulturelle Lerngruppen.
Veränderte Anforderungen an das pädagogische Handeln. Ein
Seminarkonzept. Lübeck. hiba-Weiterbildungsverbände,
Tel.:0451 – 79 26 79.
Loenhoff, J.(1992). Interkulturelle Verständigung. Zum Problem grenzüberschreitender Kommunikation. Opladen.Verlag Leske+Budrich.
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„Jugendhaus ohne Rassismus – Jugendhaus mit Respekt“
Mosse, L. M. (1995). Die Geschichte des Rassismus in Europa.
Frankfurt/Main. Fischer Taschenbuch.
Riepe, G. u. Riepe, R.(1995): Du schwarz ich weiß. Bilder und
Texte gegen den alltäglichen Rassismus. 3. Aufl. Wuppertal. Peter Hammer Verlag.
Weidner, J., Kilb, R., Kreft, D. (Hrsg.) Gewalt im Griff. Band
1: Neue Formen des Anti-Aggressivitäts-Trainings. 3. Auf.
Weinheim und Basel. Beltz Verlag.
Internet:
www.friedenspädagogik.de
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