Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Medizinische Aspekte der Gesundheitsvorsorge 2005/06 Von Lorenz Taferner überarbeitet von Papa Bouba 1 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 1. Allgemeine Anatomie..................................................................................................5 1.1 Anatomie ....................................................................................................................5 1.2 Gliederung des menschlichen Körpers.......................................................................5 1.3 Die Ebenen im Menschen ..........................................................................................5 1.4 Richtungen im Raum:.................................................................................................5 1.5 Die Achsen im Mensch...............................................................................................6 2. Knochen und Gelenke (=Anatomie)...........................................................................6 2.1 Schematischer Aufbau eines Gelenks........................................................................6 2.2 Obere Extremität ........................................................................................................6 2.2.1 Schultergürtel.......................................................................................................6 2.2.1.1 Schulterblatt (scapula) ..................................................................................6 2.2.1.2 Schlüsselbein (clavicula) ...............................................................................7 2.2.1.3 Brustbein (sternum).......................................................................................7 2.2.2 Schultergelenk (auch Gelenk des Schultergürtels) ..............................................7 2.2.3 Freie Extremität ...................................................................................................9 2.2.3.1 Oberarmbein (humerus)................................................................................9 2.2.3.2 Ellbogengelenk (articulacio cubiti)(Verbindung humerus / radius – ulna)....10 2.2.3.3 Elle und Speiche .........................................................................................10 2.2.3.4 Hand ...........................................................................................................11 2.3 Wirbelsäule (columna vertebralis) ............................................................................12 2.3.1 Halswirbelsäule:.................................................................................................12 2.3.2 Brustwirbelsäule ................................................................................................13 2.3.3 Lendenwirbelsäule.............................................................................................13 2.4 Untere Extremität .....................................................................................................13 2.4.1 Beckengürtel (pelvis) .........................................................................................13 2.4.2 Die Gliedmaßen.................................................................................................14 2.4.2.1 Oberschenkelknochen (femur) ....................................................................14 2.3.2.2 Unterschenkel .............................................................................................16 2.4.2.3 Kniegelenk (articulatio genus) .....................................................................18 2.4.2.4 Fuß..............................................................................................................19 3. Muskel .......................................................................................................................21 3.1 Allgemeine Informationen zu den Muskeln...............................................................21 3.2 Muskeln der unteren Extremitäten............................................................................21 3.2.1 Die Hüfte: Muskeln, die auf das Hüftgelenk wirken............................................21 3.2.2 Muskeln des Oberschenkels..............................................................................24 3.2.3 Muskeln des Unterschenkels.............................................................................26 3.3 Hals ..........................................................................................................................30 3.4 Bauchmuskulatur......................................................................................................32 3.5 Rückenmuskulatur....................................................................................................34 3.6 Muskeln der oberen Extremitäten.............................................................................37 3.6.1 Schultergürtel.....................................................................................................37 3.6.1.1 Muskeln am Schultergürtel:.........................................................................37 3.6.1.2 Muskeln, die auf das Schultergelenk wirken ...............................................37 3.6.1.3 Muskeln, die am tuberculum majus ansetzen .............................................38 3.6.1.4 Muskeln, die am tuberculum minor ansetzen..............................................39 3.6.2 Ellbogengelenk ..................................................................................................40 3.6.2.1 Muskeln, die auf das Ellbogengelenk wirken...............................................40 3.6.3 Unterarmmuskulatur ..........................................................................................41 2 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 3.6.3.1 Muskeln die aufs Handgelenk wirken..........................................................42 4. Wirbelsäule ...............................................................................................................43 4.1 Bänder, welche die Wirbelsäule verstärken..............................................................43 4.2 Bandscheibe ............................................................................................................43 4.3 Die 3 Stufen der Körperhaltung................................................................................46 4.4 Haltungsbeurteilung .................................................................................................46 4.4.1 Abweichungen von der aufrechten Körperhaltung.............................................47 4.4.2 Leistungstest nach Matthias ..............................................................................47 4.4.3 Richtlinien für die Haltungsbeurteilung ..............................................................48 4.4.4 Muskuläres Ungleichgewicht (Dysbalance) .......................................................49 4.4.5 Stereotyp ...........................................................................................................50 Stereotypen (von uns besprochen).............................................................................50 5. Muskelfunktionstests...............................................................................................51 5.1 Muskelfunktionstests für Muskeln, die zur Verkürzung neigen.................................52 5.1.1 M. iliopsoas........................................................................................................52 5.1.2 M. rectus femoris ...............................................................................................52 5.1.3 Adduktoren ........................................................................................................52 5.1.4 M. ischiocrurale..................................................................................................53 5.1.5 M. trapezius (seitlicher Nackenstrecker)............................................................53 5.1.6 M. pectoralis major ............................................................................................53 5.1.7 Rückenstrecker im LWS - Bereich .....................................................................53 5.2 Muskelfunktionstests für Muskeln, die zur Abschwächung neigen...........................53 5.2.1 Schulterblattfixatoren .........................................................................................53 5.2.2 Bauchmuskeln ...................................................................................................53 5.2.3 Nackenbeuger ...................................................................................................54 5.2.4 Rückenstrecker in der BWS...............................................................................54 5.2.4 M. glutaeus maximus.........................................................................................54 5.2.5 M. glutaeus medius und minimus ......................................................................54 5.2.6 Überstrecken in der Hüfte beim Gehen .............................................................54 6. Erkrankungen: ..........................................................................................................55 6.1 Etagensyndrom ........................................................................................................55 6.2 Gekreuzten – Syndrome ..........................................................................................55 6.3 Trendelenburg (16.01.2002).....................................................................................55 7. Dehnen ......................................................................................................................56 7.1 Wo wirkt der Dehnreiz? ............................................................................................56 7.2 Dehnverhalten der Strukturen ..................................................................................57 7.3 Dehnen und Dehntechniken.....................................................................................58 7.3.1 Verschiedene Dehntechniken............................................................................59 7.3.1.1 easy – stretch..............................................................................................59 7.3.1.2 development – stretch.................................................................................59 7.3.1.3 Contract Hold Relax Stretch (CHRS) ..........................................................59 7.3.1.4 3-Stufentechnik nach Evjenth......................................................................59 7.3.1.5 Safe Ballistic Streching ...............................................................................59 7.3.2 Was ist wichtig beim Dehnen?...........................................................................60 7.3.3 Vor dem Dehnen und wie Dehnen?...................................................................60 7.3.4 Dehnen wesentlicher Muskel .............................................................................60 8. Wirbelsäulenerkrankungen .....................................................................................61 8.1 Bandscheibenvorfall .................................................................................................61 3 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 8.1.1 Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall.......................................................61 8.1.2 Therapie ............................................................................................................62 8.2 Degenerative Veränderungen der WS .....................................................................62 8.2.1 Chondrose .........................................................................................................62 8.2.2 Osteochondrose ................................................................................................62 8.2.3 Spondylose........................................................................................................62 8.2.4 Spondylathrose..................................................................................................62 8.3 Wirbelgleiten ............................................................................................................62 8.3.1 Spondylolisthese................................................................................................62 8.3.2 Pseudospondylolisthese ....................................................................................63 8.3.3 Retrolisthese......................................................................................................63 8.4 Skoliosen..................................................................................................................63 8.4.1 skoliotische Fehlhaltung ....................................................................................63 8.4.2 Skoliose .............................................................................................................63 8.4.3 Reihenfolge der Überprüfung bei Skoliose ........................................................64 8.4.4 Morbus Scheuermann (Adoleszentenkyphose) .................................................65 8.5 Kontrollpunkte, -linien, usw. .....................................................................................66 8.5.1 Hauptansichten von Vorne ................................................................................66 8.5.1.1 Grobe Methode ...........................................................................................66 8.5.2 Linie Mikulicz .....................................................................................................66 8.5.3 Füße ..................................................................................................................66 8.5.3.1 Von Seite sieht man: ...................................................................................66 8.5.3.2 Zeichen nach Trendelenburg ......................................................................67 8.5.3.3 Fußgewölbe beurteilen................................................................................67 8.5.3.4 Ansicht von der Seite ..................................................................................67 8.5.3.5 Ansicht von Vorne .......................................................................................68 8.5.4 Sitzen/Sessel.....................................................................................................68 8.5.4.1 Sitzhaltungen ..............................................................................................68 8.5.4.2 Sesselkauf...................................................................................................68 8.5.5 Kräftigungsübungen...........................................................................................68 4 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 1. Allgemeine Anatomie 1.1 Anatomie Topographische Anatomie: beschreibt die Lage der einzelnen Regionen des Körpers zueinander Systematische Anatomie: Zusammenfassung von Organen gleicher Funktion zu Organsystemen • Bewegungsapparat a) passiver: Skelettsystem (Knochen, Bänder, Gelenke) b) aktiver: Muskelsystem mit Sehnen, Schleimbeutel, … macht 50 – 70% des Körpergewichtes aus. • Darmsystem • System der Harn und Geschlechtsorgane • Gefäßsystem • Nervensystem • System der Haut 1.2 Gliederung des menschlichen Körpers Körper Stamm Kopf (caput) 4 Extremitäten Hals (collum) Rumpf (truncus) Brust (thorax) Bauch Becken (abdomen) (pelvis) 1.3 Die Ebenen im Menschen 1. Median- oder Symmetrieebene: teilt den Körper in linke + rechte Hälfte 2. Sagitalebene: verläuft parallel zur Medianebene 3. Frontalebene: verläuft parallel zur Stirn durch den Körper 4. Horizontal- oder Transversalebene: verläuft horizontal durch den Körper 1.4 Richtungen im Raum: Rechts Links Näher der Medianebene gelegen; zur Mitte hin Weiter von der Medianebene entfernt; seitlich Nach vorne Nach hinten Bauchwärts(venter Bauch) Rückenwärts(dorsum Rücken) Dextra Sinistra Medial Lateral Anterior Posterior Ventral Dorsal 5 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Weiter oben gelegen Weiter unten gelegen Schädelwerts(cranium Schädel) Steißwerts(cauda Schwanz) Innen Aussen Oberflächlich Tief Dem Rumpf näher Weiter weg vom Rumpf Superior Inferior Cranial Caudal Internus Externus Superficialis Profundus Proximal Distal 1.5 Die Achsen im Mensch • sagitale Achse: von vorne nach hinten • vertikale Achse: von oben nach unten • horizontale Achse: von links nach rechts 2. Knochen und Gelenke (=Anatomie) 2.1 Schematischer Aufbau eines Gelenks Gelenk besteht aus 2 Gelenkskörpern: Kopf (konvex) und Pfanne (konkav). Diese sind mit hyalinen Knorpeln überzogen. Zwischen den beiden Gelenkkörpern liegt der Gelenksspalt, und im Gelenksspalt befindet sich die Gelenksschmiere, dient zur Schmierung und zur Dämpfung, beide Gelenkkörper sind mit Knorpel überzogen und werden durch Diffusion ernährt. Um das Gelenk herum befindet sich die Gelenkskapsel und diese hat zwei Schichten: innere, gefäß- und nervenreiche Schicht und heißt membrana synovialis (produziert die Gelenksschmiere = synovia) äußere, faserreiche Gelenksschicht membrana fibrosa Jedes Gelenk hat eine Limitierung im Bewegungsumfang. Verschiedene Limitierungen: Knochenhemmung: besondere Ausbildung von Knochenenden (Ellbogenhaken) Bandhemmung: Seitenbänder, Kreuzbänder (Kniegelenk) Muskelhemmung: Lage und Länge eines Muskels. (Schultergelenk) -> schwächste Verbindung 2.2 Obere Extremität 2.2.1 Schultergürtel 2.2.1.1 Schulterblatt (scapula) das Schulterblatt ist ein flacher Knochen mit 3 eckiger Grundform (3 Ecken und 3 Kanten) Kanten: a) mediale Kante (margo medialis) b) laterale Kante (margo lateralis) c) obere Kante (margo superior) Ecken: a) untere Ecke (angulus inferior) 6 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 b) laterale Ecke (angulus lateralis) trägt auch die Gelenksfläche für das Schultergelenk (= Gelenkspfanne) c) obere Ecke (angulus superior) Vorderseite des Schulterblattes: = den Rippen zugewandte Seite. Sie ist relativ glatt und leicht ausgehöhlt (facies costalis) Rückseite des Schulterblattes: = den Rippen abgewandte Seite. Auf der Rückseite werden durch einen Knochenfortsatz, die Schulterblattgräte (spina scapulae), 2 Gruben gebildet: 1. Grube oberhalb der Schulterblattgräte: fossa supra spinata 2. Grube unterhalb der Schulterblattgräte: fossa infra spinata Die Schulterblattgräte verdickt sich lateral hin und heißt acromion (Schulterblatthöhe). Vom oberen Rand dicht neben der lateralen Ecke entspringt ein Fortsatz, der Rabenschnabelfortsatz nach oben und außen (processus coracoideus). Zur Sicherung des Gelenkes bildet sich ein Schulterdach zwischen Rabenschnabelfortsatz und acromion und spannt ein Band (ligamentum coracoacromialis) 2.2.1.2 Schlüsselbein (clavicula) Schlüsselbein ist ein leicht s-förmig gekrümmter Knochen mit zwei verdickte Enden: • erste extremitas acromialis (verdicktes Ende Verdingung zur Schulterhöhe) • zweite extremitas sternalis (verdicktes Ende Verbindung zum Brustbein). • Verbindung clavicula (sternales Ende) mit Brustbein = sterno claviculares Gelenk • Verbindung clavicula (acromiales Ende ) mit Schulterhöhe = acromio claviculares Gelenk 2.2.1.3 Brustbein (sternum) 1. Handgriff (manubrium) 2. Körper (corpus) 3. Schwertfortsatz (processus xiphoideus) Am Handgriff besteht eine Verbindung zum Schlüsselbein. 2.2.2 Schultergelenk (auch Gelenk des Schultergürtels) Gelenk: • Gelenkspfanne (= laterale Ecke der Schulterblattes) • der Kopf wird vom Kopf des Oberarmbeines gebildet Kopf relativ groß gegenüber der Gelenkspfanne (4 mal so groß) und die Pfanne ist auch relativ flach -> darum Gefahr der Luxation (heraushüpfen des Kopfes aus der Pfanne). Doch das Gelenk ist relativ gut durch Muskeln gesichert. 7 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Pfannenlippe - labrum glenoidale Faserknorpel dem Pfannenrand aufgesetzt verstärkt die Konkavität und vergrößert Pfanne (nicht merken: 3 Flächen: Innenfläche: befestigt am Pfannenrand, zentrale Fläche: geht in den Knorpel der Pfanne über, Außenfläche: inseriert den Knorpel) Gelenke der Schulter und des Schultergürtels 1. Echte Gelenke • Schultergelenk • Sternoclaviculargelenk • Acromioclaviculargelenk 2. Unechte Gelenke • Schulterblatt – Thoraxgelenk 3. Schulterdach: • processus coracoideus • acromion • ligamentum coracoacromialis Welche Bewegungen sind mit dem Schultergürtel möglich? In gewissen Bewegungen arbeiten die einzelnen Gelenke nur nach vorne/hinten und oben/unten 4. Schultergelenk Abduktion / Adduktion Anteversion / Retroversion (vorne/hinten) Rotation (innen und außen) Abduktion / Adduktion Man unterscheidet absolute und relative Abduktion – die absolute ist immer kombiniert mit einer Anteversion Phasen der Abduktion 1.Abduktionsphase 0 - 90 Grad • Gelenk: Schultergelenk • Muskulatur: M. deltoideus, M. supraspinatus 2.Abduktionsphase 90 - 150 Grad • Gelenk: Schultergelenk, Sternoclaviculargelenk, Acromioclaviculargelenk, Schulterblatt - Thoraxgelenk • Muskulatur: M. trapezius, M. serratus anterior 3.Abduktionsphase 150 - 180 Grad • Gelenk: Wirbelsäule, Lateralflexion, Hyperlordisierung • Muskulatur: Rückenmuskulatur PLUS Anteversion 8 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Phasen der Anteversion 1. Anteversionsphase 0 - 60 Grad • Gelenk: Schultergelenk 2. Anteversionsphase 60 - 120 Grad • Gelenke: Schultergelenk, Sternoclaviculargelenk, Acromioclaviculargelenk, Schulterblatt - Thoraxgelenk 3. Anteversionsphase 120 - 180 Grad • Gelenke: Wirbelsäule, Lateralflexion, Hyperlordisierung !!!WICHTIG: Schultergelenk und Schultergürtel nicht verwechseln!!! 2.2.3 Freie Extremität a) proximaler Anteil: Oberarm (humerus) b) mittlerer Anteil: Speiche (radius) -->Daumenwärts, Elle (ulna)--> Kleinfingerwärts c) distaler Anteil: Hand Handwurzel (carpus), Mittelhand (metacarpus), Finger (digiti) 2.2.3.1 Oberarmbein (humerus) 1. proximaler Abschnitt 2. mittlerer Abschnitt: Schaft; corpus humeri 3. distaler Abschnitt ad 1. proximaler Abschnitt: kugeliger Kopf (caput humeri) des Schultergelenks; dann kommt der Hals (collum anatomicum). Der Hals trennt den Kopf von 2 Höckern an der Vorderseite des Knochens: • großer Höcker des Oberarmes liegt lateral (tuberculum majus) • kleiner Höcker des Oberarmes liegt medial (tuberculum minus) Zwischen den Höckern befindet sich die Rinne. ad 2. mittlerer Abschnitt: Schaft - hat in der Mitte an der Außenseite eine kleineErhebung (Rauhigkeit – tuberositas deltoidea hervorgerufen durch den Zug des M. deltoideus) und geht mit zwei scharfen Kanten (distale und laterale Kante) in den lateralen Abschnitt über ad 3. distaler Abschnitt zwei Erhebungen: (größer), epicondylus lateralis (schwächer); distaler Abschnitt hat zwei Gelenkflächen für die Verbindung mit der Elle (Gelenkrolle oder trochlear) und mit der Speiche (radius) (Oberarmköpfchen – außen (lateral)). Oberhalb der trochlear auf der Rückseite ist eine tiefe Grube (fossa olecrani), die den Hakenfortsatz der Elle bei der Streckung des Ellbogengelenks aufnimmt. 9 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 2.2.3.2 Ellbogengelenk (articulacio cubiti)(Verbindung humerus / radius – ulna) 3 Knochen gelenkig verbunden, liegen auch innerhalb einer Gelenkskapsel 1. Speiche – radius 2. Elle – ulna 3. Humerus --> 3 Gelenke: 1. zwischen Speiche - humerus: Kopf: Oberarmköpfchen Pfanne: Kopf der Speiche 2. zwischen Elle - humerus: Kopf: Gelenkrolle, Pfanne: incesura trochlearis 3. zwischen Elle - Speiche: Kopf: Kopf der Speiche Pfanne: Pfanne der Elle (obere Elle Speichengelenk Der Radius ist der proximale Abschnitt des proximalsten Abschnitts der nach oben gerichteten Gelenkspfanne. Das Ellbogengelenk ist ein Scharniergelenk zum Beugen und Strecken. Dieses ist band- und knochengesichert. 2.2.3.3 Elle und Speiche Rauhigkeit auf Elle: tuberositas ulnae Rauhigkeit auf Speiche: tuberositas radii --> Ansatz für die Muskelzüge Die Elle ist im proximalen Abschnitt dünner als die Speiche. Die Speiche hat im distalen Abschnitt das Gelenk zum Handgelenk. Unteres Ellen - Speichengelenk: Kopf: Elle Griffelfortsatz: processus styloideus radius, processus styloideus ulnae (distal seitlich gelegen – Ausläufer des Radius) pronation und supination in beiden Gelenken supination: Handflächen nach oben (Suppe tragen) –beide Knochen sind parallel. pronation: Handflächen nach unten (Brot schneiden) - beide Knochen sind überkreuzt. Der Radius bewegt sich um die Elle. Speiche befindet sich beim Daumen. Elle befindet sich beim kleinen Finger. Speiche: der proximale Teil besteht aus dem Radiuskopf, der an der Oberseite eine flache Gelenksfläche mit einer Rauhigkeit der Speiche (tuberositas radii) aufweist. Danach folgt der Schaft. Das distale Ende ist der Griffelfortsatz. 10 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Elle: der proximale Teil besteht aus dem großen Haken (Ellbogenhaken). Unterhalb befindet sich eine Rauhigkeit (tuberositas ulnae). Danach folgt der Schaft und im distalen Teil der Dolchfortsatz. 2.2.3.4 Hand a) 8 Handwurzelknochen: 2 Reihen zu je 4 Handwurzelknochen (proximale und distale Reihe der Handwurzelknochen) von radial nach ulnae (vom Daumen bis zum kleinen Finger) wird aufgezählt: •proximale Reihe: Kahnbein, Mondbein, Dreiecksbein, Erbsenbein • distale Reihe: großes Vieleck, kleines Vieleck, Kopfbein, Hakenbein • Merksatz: Es fährt ein Kahn im Mondenschein dreieckig um das Erbsenbein, vieleckig groß, vieleckig klein der Kopf muss bei dem Haken sein. • proximales Handgelenk: Radius und proximale Reihe der Handwurzelknochen • distales Handgelenk: proximale und distale Reihe der Handwurzelknochen Bewegungen in der Hand: radial Abduktion (knicken daumenwärts), ulna Abduktion (knicken kleinfingerwärts), palmar flexion (nach unten, Bewegung zur Handfläche hin), dorsal flexion (nach oben; Bewegung zum Handrücken hin) b) 5 Mittelhandknochen: bestehen aus 5 Röhrenknochen und werden unterteilt in: (distal nach proximal) Basis (mit Handwurzelknochen verbunden), Schaft, Köpfchen (mit Fingern verbunden) c) 5 Fingerknochen: Grundglied, Mittelglied und Endglied. Alle Finger haben 3 Glieder, nur der Daumen hat 2 Glieder. 11 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 2.3 Wirbelsäule (columna vertebralis) Doppelt S – förmig gekrümmt 2 physiologische Krümmungen nach vorne: Lordose: HWS und Lendenwirbelsäule 2 physiologische Krümmungen nach hinten: Kyphose: Brustwirbelsäule und Kreuz- und Steißbein Gelenksfortsätze: 4 Gelenkflächen Wirbelkörper (Corpus vertebrae): bilden den Wirbelkanal und bestehen aus: Wirbelloch (foramen vertebrale), 2 Wirbelgelenken, 4 Gelenksfortsätzen (oben und unten), 2 Querfortsätzen (processus transversus), 1 Dornfortsatz (processus spinosus) häufig geteilt. Funktion der Wirbelsäule a) Stützen: statische Funktion b) Bewegen: dynamische Funktion c) Tresorfunktion: Rückenmark Die Wirbelsäule wird eingeteilt in: 1. HWS mit 7 Halswirbeln (vertebrae cervicales) 2. Brustwirbelsäule mit 12 Brustwirbeln (vertebrae thoracicae) 3. Lendenwirbelsäule mit 5 Lendenwirbeln (vertebrae lumbales) 4. Kreuzbein verwachsen = Os sacrum (5 Kreuzwirbeln = vertebrae sacrales) 5. Steißbein verwachsen = Os coccygis (4-5 Steißbeinwirbeln = vertebrae coccygie) Dazwischen liegen die Zwischenwirbelscheiben (discus intervertebralis) 2.3.1 Halswirbelsäule: Halswirbel haben einen gespaltenen Dornfortsatz mit Ausnahme des 1ten und des 7ten Halswirbels. 1. Halswirbel: Atlas – Träger des Kopfes – hat keinen Wirbelkörper - 2 Seitenstücke (sind durch vorderen (arcus anterior - auf Innenseite -> Gelenksfläche, verbunden mit 2ten Halswirbel) und hinteren (arcus posterior - rudimentärer Dornfortsatz) Bogen verbunden) Der Atlas hat also keinen eigentlichen Querfortsatz + Dornfortsatz - oberes (Nicken) und unteres (Drehen) Kopfgelenk, der vordere Bogen trägt die Gelenksfläche für den Fortsatz des 2. Halswirbels. 2. Halswirbel: Axis mit dem großen Fortsatz am Wirbelkörper (dens axis - Zahn in den 1ten Halswirbel) 3. Der 3. bis 6. Halswirbel entsprechen dem prinzipiellen Aufbau des Wirbels. Der 12 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Dornfortsatz ist jedoch gespalten. 4. Der 7. Halswirbel (vertebra prominens) hat keinen gespaltenen Dornfortsatz und ist länger als de anderen Halswirbeln. Er hat einen großen Dornfortsatz, der als erster durch die Haut tastbar ist. 2.3.2 Brustwirbelsäule Die Dornfortsätze der Halswirbeln zeigen schräg nach unten und überlappt sich wie Dachziegeln, sie tragen Gelenkflächen zur Verbindung mit den Rippen an den Querfortsätzen. 2.3.3 Lendenwirbelsäule massiger, kräftiger als Brustwirbelsäule hat einen gerade nach hinten zeigenden Dornfortsatz (processus costalis). Sie sind platt. 2.4 Untere Extremität 2.4.1 Beckengürtel (pelvis) 1 Kreuzbein (os sacrum) 3 Hüftbeine (os coxae): sie bestehen jeweils aus Darmbein (os ilium), Schambein (os pubis), Sitzbein (os ischii). Diese 3 Knochen bilden die Hüftgelenkspfanne (acetablulum). Zwischen Sitz- und Schambein befindet sich ein Loch (foramen obturatum). Hüftknochen Darmbein und Sitzbein Darmbein (os ilium) besteht aus dem Körper (grenzt an die Hüftegelenkspfanne an) und Darmbeinschaufel, die sich nach oben zum Darmbeinkamm (crista iliaca) verdickt. 13 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Das Darmbein besitzt nach vorne und hinten je 2 Knochenvorsprünge. • vorderer - oberer Darmbeinstachel (spina iliaca anterior superior) • vorderer - unterer Darmbeinstachel (spina iliaca anterior inferior) • hinterer - oberer Darmbeinstachel (spina iliaca posterior superior) • hinterer - unterer Darmbeinstachel (spina iliaca posterior inferior) • Darmbeinkamm: crista iliaca Nach hinten zu setzt sich das Darmbein fort und wird durch eine Einschnürung vom Körper des Sitzbeines getrennt und trägt nach hinten zu eine Verdickung. Das ist der Sitzbeinhöcker (tuber ischiadicum). Das Schambein besteht aus einem Körper, einem oberen und unteren Schambeinast (ramus) und einem Schambeinkamm. In die Gelenkspfanne ragt der Kopf des Oberschenkels hinein. 2.4.2 Die Gliedmaßen • • • proximaler Anteil: Oberschenkelbein (femur), Kniescheibe (patella) mittlerer Anteil: Schienbein (tibia), Wadenbein (fibula) distaler Anteil: Fußwurzel (tarsus), Mittelfuß (metatarsus), Zehen (digiti) 2.4.2.1 Oberschenkelknochen (femur) Der Oberschenkel ist der größte Röhrenknochen des Menschen. Er besteht aus dem a) proximalen Ende, b) Schaft und c) dem distalen Ende. a) proximales Ende: Der proximale Abschnitt besteht aus dem Kopf des Oberschenkelbeines dem Hals, dem großen Rollhöcker (trochanter major - außen / lateral) und kleiner Rollhöcker (trochanter minor - innen / medial) b) Schaft: Rückseite des Schaftes besitzt eine verdickte Leiste (linea aspera) linea aspera und die teilt sich in zwei Lippen: eine geht zur linea intertrochanterica und die andere zum trochanter minor Kante zwischen trochanter major und trochanter minor: linea intertrochanterica Hüftgelenk: Kopf: Kopf des Oberschenkelbeines Pfanne: acetabulum (3 Knochen des Hüftbeines) Bewegung im Hüftgelenk: Außenrotation Innenrotation, Beugen Strecken, Abduktion und Adduktion. Das Hüftgelenk ist bandgesichert. 3 starke Bandsicherungen: Band Ursprung Ansatz Ligamentum iliofemorale Spina iliaca anterior inferior Ligamentum ischiofemorale Ligamentum pubofemorale Hinterer Pfannenrand Eminentia iliopubica Linea intertrochanterica (stärkstes Band) Innenseite trochanter major Linea intertrochantercia-strahlt in das ligamentum ilioformale ein 14 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Bewegungen im Hüftgelenk 1. Beugen vom Kniewinkel abhängig (alle 3 Bänder sind entspannt) Knie 0° Hüfte 90° Knie 90° Hüfte 120° aktiv Hüfte 145° passiv 2. Strecken (Hyperextension) vom Kniewinkel abhängig Knie 0° Hüfte 20° Knie 90° Hüfte 10° aktiv Hüfte 30° passiv (Beckenkippung) Hemmung der Streckung besonders durch ligamentum iliofemorale und der M. ischiocrurales bei gebeugtem Knie. ligamentum iliofemorale verhindert das Absinken des Beckens (nach hinten Kippen) 3. Abduktion (maximale beidseitige Abduktion 90°) Hemmung der Abduktion durch ligamentum pubofemorale Tänzer 120° - 130° aktiv 180° passiv Beckenkippung und Hyperlordisierung 4. Adduktion (relative und absolute) relative Adduktion 0° (aus Abduktion) absolute Adduktion 30° Kombinationsbewegung mit Ante- oder Retroversion Hemmung der Adduktion durch ligamentum iliofemorale 5. Innenrotation Hemmung der Innenrotation durch ligamentum ischiofemorales 6. Außenrotation Hemmung der Außenrotation durch ligamentum iliofemorales und ligamentum pubofemorales c) distales Ende: distaler Abschnitt des femurs (Oberschenkelbein) 2 Gelenkflächen für die Verbindung mit dem Kniegelenk – condylus medialis (innen) und condylus lateralis (außen) getrennt durch die fossa intercondylaris (auf der Rückseite durch eine tiefe Grube getrennt). links und rechts von den beiden condylen befinden sich 2 Knochenvorsprünge – epicondylus medialis und epicondylus lateralis – außen aufgesetzt auf die condylen(Gelenkskörper) 2 Köpfe – condylus medialis condylus lateralis beide sind konvex 15 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 2.3.2.2 Unterschenkel besteht aus Schienbein (tibia) (innen) und Wadenbein (fibula) (außen). Der Kräftigere der beiden Knochen ist das Schienbein. Das Schienbein stellt die alleinige Verbindung zwischen femur und Fußskelett her. Tibia und fibula sind durch die membrana interossea verbunden. Schienbein (tibia) • proximaler Abschnitt besteht aus den condylen • Schaft • distaler Abschnitt Beide condylen haben zwei nach oben zeigende Gelenkflächen, die die Pfanne des Kniegelenkes bilden. Diese beiden condylen sind durch eine Erhebung getrennt – eminencia intercondylaris. Durch diese Trennung entstehen zwei kleine Flächen area intercondylaris anterior und die area intercondylaris posterior (vordere und hintere). Dort setzen die Kreuzbänder an. Unterhalb der beiden condylen am Schaft befindet sich die Rauhigkeit (tuberositas tibiae), diese dient als Ansatz für den Quadrizepsmuskel. Der laterale Condylus trägt an seiner Unterseite eine Gelenkfläche mit dem Wadenbeinköpfchen. Das distale Ende ist durch einen medialen Knochenvorsprung (bildet distal den inneren Knöchel) gekennzeichnet. An der Unterseite befindet sich die Gelenksfläche für das Sprungbein. 16 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Wadenbein (fibula): proximaler Abschnitt: wird gebildet vom Wadenbeinköpfchen – hat eine Gelenkfläche zur Verbindung mit der tibiae – keine Gelenkfläche zum Kniegelenk. Nach dem Wadenbeinköpfchen kommt der Schaft und am distalen Ende befindet sich ein Knochenvorsprung, der den äußeren Knöchel bildet. Medialer und lateraler Meniskus haben die Aufgabe die Unebenheiten im Gelenk auszugleichen und die Punktauflagen auf Flächenauflagen zu erweitern. • Der mediale Meniskus ist mit dem medialen Seitenband verwachsen und ist halbmondförmig. • Der laterale Meniskus ist nicht verwachsen und kreisförmig. 17 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 2.4.2.3 Kniegelenk (articulatio genus) Kopf: condylus medialis und condylus lateralis des femur (= proximaler Gelenkskörper und wird durch die condylen des femurs gebildet (Kopf)). Pfanne: condylus medialis und condylus lateralis der tibia (=distaler Gelenkskörper) Zwischen dem Kopf und der Pfanne liegen die medialen und die lateralen Menisken. Bandgesichertes Gelenk: Kreuzbänder, Seitenbänder mediales – epicondylus medialis des femurs und setzt knapp unterhalb des medialen condylus der tibia an laterales – epicondylus lateralis und setzt am Wadenbeinköpfchen (fibula Köpfchen) an Kreuzbänder des Kniegelenkes ligamentum cruciatum anterius (LCA) (vorderes Kreuzband) entspringt an der area intercondylaris anterior und verläuft zum lateralen condylus des femurs. ligamentum cruciatum posterius (LCP) (hinteres Kreuzband) entspringt am medialen condylus des femurs und verläuft zum area intercondylaris posterior Das ligamentum patella verbindet femur und patella (ist Fortsetzung der Quadrizepssehne) Seitenbänder des Kniegelenkes lateraler epicondylus mit Wadenbeinköpfchen (laterales Seitenband ligamentum collaterale fibular LCF) medialer epicondylus des femur mit knapp unterhalb des medialen condylus der tibia angesetzt (ligamentum collaterale tibide LCT) Mediales Seitenband ist verwachsen mit dem Meniskus – laterales Seitenband nicht verwachsen mit dem Meniskus. 18 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Bewegungen im Kniegelenk 1. 2. 3. 4. Beugen (Seitenbänder entspannt) - Flexion Strecken (Seitenbänder gespannt) - Extension Innenrotation (Bänder gekreuzt und gespannt) – nur bei gebeugten Knie Außenrotation (Bänder parallel und entspannt) – nur bei gebeugten Knie Kreuzbänder: bei der Innenrotation wickeln sich die Kreuzbänder ineinander und hemmen eine zu starke Innenrotation. Bei der Außenrotation sind die Kreuzbänder entspannt. Die Seitenbänder sind bei der Beugung entspannt und bei der Streckung gespannt. Distaler Abschnitt von tibia und fibula Der distale Abschnitt der tibia hat einen Knochenvorsprung. Dieser ist sehr kräftig und bildet den inneren Knöchel. Die tibia trägt am distalen Ende zwei Gelenkflächen für das Sprunggelenk. Der distale Abschnitt der fibula besitzt einen Knochenvorsprung, der den äußeren Knöchel bildet. Die fibula trägt am distalen Ende eine Gelenkfläche für das Sprunggelenk. 2.4.2.4 Fuß Besteht aus den 7 Fußwurzelknochen, aus den 5 Mittelfußknochen und den 5 Zehen. 7 Fußwurzelknochen: Sprungbein, Kahnbein, Würfelbein, Fersenbein und 3 Keilbeine Sprungbein (talus): hat einen Kopf einen Hals und einen Körper. Das Sprungbein setzt sich nach oben zu einer Gelenksrolle fort, die für die gelenkige Verbindung mit der tibia sorgt. Am weitesten distal liegt der Kopf des Sprungbeins. Nach proximal folgt der Hals und dann der Körper. Der Körper schaut aus wie eine Schnecke (trochlear) und besitzt 3 Gelenksflächen (2 seitliche zur tibia und eine nach oben zur fibula). 2 Gelenksflächen sind für den inneren und äußeren Knöchel (malleolen), die das Sprungbein wie eine Gabel umfassen. Das Würfelbein liegt lateral. Das Kahnbein liegt distal zum Sprungbein. Nach vorne kommen Hals und Kopf des Sprungbeines. Der Kopf ist gelenkig verbunden mit dem Kahnbein. Nach unten zu ist das Sprungbein mit dem Fersenbein verbunden, das sich nach hinten zu in den Fersenbeinhöcker fortsetzt (= Ansatz für die Archillessehne). Das Fersenbein hat eine starke Verdickung (Fersenhöcker) die hervorgerufen wird durch den Zug der Achillessehne. Vor dem Kahnbein liegen die 3 Keilbeine. Am weitesten lateral von allen Fußwurzelknochen liegt das Würfelbein. 19 Med. Aspekte der Gesundheitsvorsorge WS 2005/06 Die Bänder des oberen Sprunggelenks mediales und laterales Seitenband mediales Seitenband (ligamentum deltoideum): 3 Bänderzüge entspringen am inneren medialen Knöchel und verlaufen vom Kahnbein zum Fersenbein und zum Sprungbein. laterales Seitenband: vom äußeren Knöchel zur vorderen Spitze des Sprungbeines (ligamentum talofibulare anterior) zur hinteren Spitze des Sprungbeines (ligamentum talofibulare posterior) und dann zum Fersenbein (ligamentum calcaneofibulare) Unteres Sprunggelenk: 2 Abschnitte: vorderer Anteil Kopf: Kopf des Sprungbeines Pfanne: vom Kahnbein, vom Fersenbein und einem Band das sich zwischen Kahnbein und Fersenbein spannt – das Pfannenband (kurzes Band) hinterer Anteil: Kopf: Fersenbein Pfanne: Sprungbein Bewegungen: Supination: heben des inneren Fußrandes Pronation: heben des äußeren Fußrandes Oberes Sprunggelenk = Bandgesichert Kopf: Gelenksrolle (trochlear, Körper) des Sprungbeines !!! NICHT DER KOPF DES SPRUNGBEINES !!! Pfanne: distales Ende der Unterschenkelknochen tibia (2 Gelenkflächen) fibula (1 Gelenkfläche) – Malleolengabel Bewegungen: Plantarflexion: Bewegung zur Fußsohle Dorsalflexion: Bewegung zum Fußrücken Fußwurzelknochen Basis, Schaft und Köpfchen Basen der Mittelfußknochen stehen mit den Fußwurzelknochen in Verbindung und die Köpfchen stehen mit den Zehen in Verbindung. Bewegung im unteren Sprunggelenk: Pronation (Heben des äußeren Fußrandes) und Supination (Heben des inneren Fußrandes) 20