1/11 © 2003 Schattauer GmbH 2% Hämophilie-A-Patienten ohne Mutation im FVIII-Gen C. Uen1, J. Oldenburg2,3, J. Schröder2, H.-J. Brackmann4, W. Schramm5, R. Schwaab4, R. Schneppenheim6, J. Graw1 1 GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Entwicklungsgenetik, Neuherberg, 2 Institut für Humangenetik, Universität Würzburg, 3Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie, DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen, Frankfurt am Main, 4 Institut für Transfusionsmedizin und Experimentelle Hämatologie, Universität Bonn, 5 Medizinische Klinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, 6Universitäts-Kinderklinik Hamburg-Eppendorf, Abteilung für pädiatrische Hämatologie und Onkolologie, Hamburg Schlüsselwörter Keywords Hämophilie A Haemophilia A Zusammenfassung Summary In Deutschland leben rund 6000 Hämophilie-A-Patienten. Mit Screening-Methoden können ca. 97% der Mutationen erfasst werden. Für die restlichen Patienten werden alle kodierenden Regionen des FVIII-Gens sequenziert. Von 1350 Patienten wurde bei 80 Patienten zunächst keine Mutation gefunden. In fünf Fällen war eine Inversion im Intron 1 verantwortlich, in 16 Patienten wurden bekannte und bei 19 Patienten neue Mutationen identifiziert. Von den neuen Mutationen lagen 14 in kodierenden Bereichen, die restlichen fünf befanden sich in flankierenden Bereichen von Exons. Neben den als kausal betrachteten Mutationen wurden fünf Polymorphismen identifiziert. Weitere Untersuchungen müssen klären, ob diese Polymorphismen Krankheitsbild und -verlauf beeinflussen. Überraschenderweise wurde bei 23 der 80 Patienten keine kausale Mutation in den untersuchten Regionen identifiziert. Das bedeutet, dass in etwa 2% der Hämophilie-A-Patienten keine Mutation in der cDNA des FVIIIGens gefunden werden kann. Daher müssen auch Mutationen in nicht kodierenden Regionen oder sogar in anderen Genen in Betracht gezogen werden. Eines dieser Gene kodiert für den von-Willebrand-Faktor (vWF). Wir identifizieren in zwei Fällen eine Mutation im vWF-Gen. In Germany, approximately 6000 patients are suffering from haemophilia A. Screening methods cover 97% of the mutations. For the other patients the coding sequences of the FVIII gene have to be sequenced in total. Out of 1350 patients, no mutation was observed in 80 patients. In 5 patients, we observed an inversion in intron 1. Known mutations were detected in 16 patients, and in 19 cases novel mutations were characterized (14 in coding regions and 5 in flanking introns). The mutations are mainly base pair substitutions, small deletions or insertions (max. 4 bp) and predicted to cause amino acid exchanges or frameshifts leading to premature stop codons. Moreover, 5 polymorphisms were identified in exons 14 and 26 as well as in introns 7 and 19. Further studies are necessary to identify their causative effects. Surprisingly, in 23 patients out of this subgroup of 80, no mutation was identified in the FVIII gene. Therefore, mutations in non-coding areas or even in other genes have to be considered responsible for the haemophilia A like phenotype. One of them codes for the von Willebrand factor (vWF). We confirmed in two of our cases mutations in the vWF gene. 2% Haemophilia A patients without mutation in the FVIII gene Hämostaseologie 2003; 23: 1–5 D ie Hämophilie A ist eine X-chromosomal vererbte Krankheit (Xp28), an der in Deutschland etwa 6000 Menschen leiden. Die Häufigkeit beträgt in allen Populationen 1:10000. Hämophilie A wird durch Mutationen im FVIII-Gen verursacht, das für den Blutgerinnungsfaktor VIII kodiert. Das FVIIIGen umfasst 186 kb mit 26 Exons und kodiert für ein reifes Protein aus 2332 Ami- nosäureresten (4). Die mRNA umfasst etwa 9 kb und wird hauptsächlich in der Leber, Milz und in Lymphknoten, aber nicht oder nur in geringer Konzentration im Knochenmark, dem peripheren Blut, in Lymphozyten oder in Endothelzellen nachgewiesen. Die drei Schweregrade bei Hämophilie A korrelieren mit der Restaktivität des Faktors VIII. Je geringer sie ist, desto schwerer und häufiger sind Blutungen: ● schwere Form: FVIII-Restaktivität <2%, ● mittel schwere Form: FVIII-Restaktivität 2-5%, ● milde Form: FVIII-Restaktivität 5-30%. Die schweren Fälle betreffen etwa die Hälfte der Hämophilie-A-Patienten (6). Die Art der Mutation, die Hämophilie A hervorrufen, ist vielfältig. Ungefähr 40% aller schweren Hämophilie-A-Fälle werden von einer Inversion in Intron 22 verursacht (6), während 5-6% von einer Inversion im Intron 1 des FVIII-Gens verursacht sind. Punkmutationen, die entweder zu Stopp-Codons oder Aminosäurenaustausch führen, rufen 30 bis 35% der schweren Fälle hervor. Ein weiterer Anteil ist durch kleine Deletionen/Insertionen (10%) und große Deletionen (5%) verursacht (2, 7). Zur Analyse der Mutationen werden Gradienten-Gelelektrophorese (DGGE), Einzelstrangkonformations-Polymorphismusanalyse (SSCP) und denaturierende Hochdruckflüssigkeitschromatographie (dHPLC) eingesetzt. Mit diesen Methoden wurden ungefähr 650 unter- Downloaded from www.haemostaseologie-online.com on 2017-11-03 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Hämostaseologie 1/2003 2/12 Uen et al. Abb. 1 Identifizierung der Intron-1-Inversion im FVIII-Gen. Bei Intron-1-Inversion (Hämophilie-A-Patienten 3, 14 und 33) ist das PCR-Produkt um ca. 500 bp verkürzt (M: Längenstandard in bp). Tab. 1 Identifizierte Mutationen in kodierenden Bereichen des FVIII-Gens bei 75 Hämophilie-A-Patienten schiedliche Mutationen identifiziert. Alle bisher publizierten Mutationen im FVIIIGen sind in einer Datenbank zusammengefasst und international zugänglich (HAMSTeRs; http://WWW/WebPages/main.dir/ main.htm). In dieser Studie wurden 80 Patienten und 30 mögliche Überträgerinnen untersucht, deren Mutation mittels denaturierender Gradientengelelektrophorese (DGGE), Einzelstrang-Konformationspolymorphismus (SSCP), konformationssensitiver Gelelektrophorese (CSGE) und chemischer Spaltung von Fehlpaarungen (CMC) nicht identifiziert werden konnten. Das gesamte Kollektiv umfasste etwa 1350 Patienten (Oldenburg et al., Hämostaseologie 2003; 23: 6–12). Dafür wurden alle 26 Exons, deren flankierende intronische Bereiche und Promoter des FVIII-Gens komplett sequenziert. Bei 57 Patienten wurden die kausalen Mutationen identifiziert, allerdings blieb bei 23 Patienten die molekulare Ursache ihrer Erkrankung ungeklärt. Patienten, Material und Methoden Patienten, DNA Die Blutproben wurden von verschiedenen Behandlungszentren an das Institut für Humangenetik der Universität Würzburg zur molekularen Diagnostik gesandt. Dort wurde die DNA nach Standardmethoden gewonnen (2). In der vorliegenden Studie wurden 80 Patienten und 30 mögliche Überträgerinnen analysiert, deren mögliche Mutation mit Methoden von SouthernBlot, CMC, DGGE oder dHPLC nicht identifiziert werden konnte (2, 7). PCR, Sequenzierung Die 80 Patienten und 30 möglichen Überträgerinnen wurden zunächst auf eine Inversion im Intron 1 untersucht (1, 5). Alle 26 Exons des FVIII-Gens, deren flankierende Introns, darüber hinaus nicht kodierende Sequenzen des Promoters (1 kb) und des 3’-Endes wurden amplifiziert und Hämostaseologie 1/2003 Downloaded from www.haemostaseologie-online.com on 2017-11-03 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 3/14 Uen et al. sequenziert. Primer und PCR-Bedingungen wurden der HAMsTERs-Datenbank entnommen und für die Amplifikation der Exons 3, 4, 14, 21 und 22 sowie der 3’-UTR und des Promoters in unserem Labor optimiert (5). Ein Aliquot des gereinigten PCR-Produkts wurde an einem ABI-3100 Sequenzer unter Benutzung des BigDye Terminator Cycle Sequenzierungskits (beides Applied Biosystems, Weiterstadt, Deutschland) sequenziert. Jede identifizierte Mutation oder Polymorphismus wurde durch Wiederholungssequenzierung bestätigt. Tab. 2 Mutationen in nicht kodierenden Bereichen des FVIII-Gens Ergebnisse und Diskussion Ergebnisse der männlichen Patienten Unter 80 Hämophilie-A-Patienten wurden fünf Patienten identifiziert, deren Erkrankung durch eine Intron-1-Inversion hervorgerufen wird (#3, 14, 33, 76 und 79). Diese Inversion wurde zunächst von Brinke und Mitarbeitern (3) und später von Bagnall und Mitarbeitern (1) charakterisiert. Beispielhaft ist die Identifizierung der Intron1-Inversion der Patienten 3, 14 und 33 in Abbildung 1 dargestellt. Bagnall und Mitarbeiter berichteten, dass diese Inversion bei etwa 5% der Hämophilie-A-Patienten vorkommt – unsere Zahlen sind wesentlich geringer (5/1350 = 0,4%). Für die restlichen 75 Patienten wurde ein Protokoll für eine direkte Hochdurchsatzsequenzierung entwickelt, um alle kodierenden Regionen, deren flankierenden intronische Bereiche und den Promoter des FVIII-Gens zu sequenzieren. Es wurden bei 16 Patienten Mutationen identifiziert, die in HAMsTeRS bekannt waren. Darüber hinaus wurden 19 neue Mutationen charakterisiert. Die in kodierenden Bereichen entdeckten Mutationen sind in Tabelle 1 dargestellt. Bei den hier beobachteten Mutationen handelt es sich hauptsächlich um Basenaustausche, die entweder zu einem StoppCodon oder zu Aminosäurenaustausch führen. Zwei Mutationen (R282C und R2307Q) wurden jeweils in zwei Patienten (25 und 29 bzw. 41 und 120) gefunden, Hämostaseologie 1/2003 während die Insertion eines Adeninrests im Codon 1441 bei drei Patienten (18, 80, 114) beobachtet wurde. Alle anderen Mutationen wurden jeweils bei einem Patienten nachgewiesen. In drei Patienten wurden Mutationen identifiziert, deren Frequenz insgesamt sehr hoch ist (R593C, R2159C, R2307Q). Alle Insertionen eines Adeninrests wurden in kurzen Poly-A-Bereichen gefunden. Neben Insertionen einer einzigen Base wurde auch eine Insertion (Patient 9) von vier Basen identifiziert (insGGAG). Zu Stopp-Codons führten acht neu identifizierte Mutationen und damit zur Verkürzung des FVIII-Proteins. Die Deletion im Codon 2319 (delC) führte zum Verlust der C-terminalen 14 Aminosäuren. Offenbar spielen diese endständigen 14 Aminosäuren bei der Funktion des FVIII-Proteins oder für dessen Stabilität im Blut eine wichtige Rolle. Bei einer neu identifizierten Deletion fehlten vier Basen (delAAAG; Patient 72), die an der Position 423 den Verlust eines Lysinrests bedingen sowie eine Leserasterverschiebung, die ihrerseits zum Einbau von 21 neuen Aminosäuren führt. Diese neuen 21 Aminosäuren weisen keine Homologien mit einem bekannten Protein auf. Die Deletion zerstört neben der BDomäne auch die Bereiche A3, C1 und C2 des FVIII-Proteins und damit einen großen Teil des Blutgerinnungsfaktors. Die Häu- figkeit von Deletionen ist in diesem Bereich besonders hoch. In allen Fällen (1 oder 4 bp Insertion oder Deletion) wird der reguläre Leserahmen zerstört, und nach kurzer Zeit bricht die Translation wegen eines neuen Stopp-Codons ab. Zusätzlich zu den Mutationen, die in kodierenden Bereichen gefunden wurden, wurden bei acht Patienten sechs Mutationen in nicht kodierenden Regionen gefunden (Tab. 2). Die Mutation im Intron 6 ist eine bereits beschriebene Mutation, während die anderen intronischen Mutationen in dieser Studie zum ersten Mal identifiziert wurden. Die Mutationen in den Introns 6 und 22 wurden in je zwei verschiedenen Patienten (69 und 70 bzw. 6 und 39) beobachtet. In Patient 35 wurde in der zweiten Base des Intron 22 ein Austausch T→A beobachtet. Diese Position ist essenziell für ein korrektes Spleißen in allen Introns. Aus diesem Grund kann vermutet werden, dass dieser Austausch einen neuen offenen Leserahmen verursacht. Die Mutation von T→C in den Patienten 69 und 70 an der Position +3 im Intron 6 hat vermutlich den gleichen Effekt wie die Mutation im Intron 22 und führt wahrscheinlich zu einem alternativen, aber funktionsunfähigen Spleiß-Produkt. Die anderen intronischen Mutationen sind nicht an derart konservierten Stellen wie die genannten Mutationen im Intron 6 und 22. Die expe- Downloaded from www.haemostaseologie-online.com on 2017-11-03 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 4/15 Hämophilie ohne FVIII-Mutation Tab. 3 Identifizierte Polymorphismen im FVIII-Gen rimentelle Überprüfung der möglichen Auswirkungen auf das Spleißmuster steht in allen Fällen aus. Neben funktionellen Mutationen wurden während der Sequenzierung auch Polymorphismen identifiziert (Tab. 3), die die Funktion des FVIII-Proteins zunächst offensichtlich nicht beeinflussen. Ein erster Polymorphismus (C→G) wurde in Codon 1241 identifiziert: Er führt zu einem Aminosäureaustausch Asp→Glu. Ein stiller (bekannter) Polymorphismus wurde in Exon 14 (Codon 1269 A→C: Ser→Ser) identifiziert. Da dieser Austausch die Aminosäuresequenz nicht ändert, wirkt er sich auf das FVIII-Protein nicht aus. Ein weiterer bekannter Polymorphismus wurde in der 3’-UTR des Exons 26 (Position 8728 A→G) gefunden. Da dieser Bereich nicht mehr translatiert wird, ist eine Wirkung auf die Stabilität der mRNA nicht auszuschließen. Neben den bekannten Polymorphismen wurden im Rahmen dieser Studie zwei neue Polymorphismen in den Introns 7 und 19 charakterisiert. Da die Polymorphismen zum Teil bei Patienten vorkommen, für die eine andere Mutation als kausal betrachtet wird, ist der Effekt dieser Polymorphismen auf die Funktion des FVIII-Proteins noch unklar.Auch in diesen Fällen muss die mRNA der Patienten direkt untersucht werden, um funktionelle Aussagen zu ermöglichen. Analyse möglicher Konduktorinnen Tab. 4 Mutationen bei Konduktorinnen Außer den 80 Hämophilie-A-Patienten untersuchten wir auch 30 mögliche Überträgerinnen, bei deren Familien die Mutation noch unklar ist. Beim Screening auf die Intron-1-Inversion wurde eine Überträgerin (#90) mit dieser Inversion identifiziert. Bei vier weiteren Überträgerinnen wurden die kausalen Mutationen charakterisiert (Tab. 4), die auch in der HAMsTERS Datenbank beschrieben waren. Die Mutation C→T (nt 6402), die bei der Überträgerin 32 zu einem Stopp-Codon führte, war bereits 37-mal in schweren Fällen von Hämophilie A identifiziert worden. Folge der anderen drei Mutationen sind unterschiedliche Aminosäureaustausche. Außer kausalen MutaDownloaded from www.haemostaseologie-online.com on 2017-11-03 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Hämostaseologie 1/2003 5/16 Uen et al. tionen wurden auch bei den möglichen Überträgerinnen ebenfalls verschiedene Polymorphismen gefunden (Tab. 5). Überraschenderweise wurde in 39 von 80 männlichen Patienten und 25 von 30 möglichen Überträgerinnen keine kausale Mutation gefunden. Die Patienten ohne erkennbare Mutation litten an Hämophilie A unterschiedlichen Schweregrads. Dass in ca. 2% der Hämophilie-A-Patienten keine Mutation im FVIII-Gen gefunden wird, beobachteten auch Vidal und Mitarbeiter (9) an einer geringeren Gesamtzahl (n = 45). In diesen Fällen kann die krankheitsverursachende Mutation entweder in den großen Introns des FVIII-Gens oder in anderen Genen lokalisiert sein, die für mit dem FVIII-Protein in Wechselwirkung tretende Proteine kodieren. In diesem Zusammenhang ist der von-Willebrand-Faktor (vWF) zu nennen, ein Protein, das FVIII bindet. Die entsprechende Region wird von den Exons 18 bis 24 des vWF-Gens kodiert. Es ist bekannt, dass Mutationen in diesem Bereich für die von-WillebrandErkrankung Typ 2N verantwortlich sind (8). Obwohl die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind, wurde in einer Untergruppe des hier beschriebenen Kollektivs bereits in zwei Fällen eine kausale Mutation im vWF-Gen identifiziert (Patient #57; vermutliche Überträgerin #47). Die vorliegenden Untersuchungen haben unser Wissen um die Mutationen im FVIII-Gen vertieft, die für Hämophilie A verantwortlich sind. Zusammen mit den Untersuchungen der Gruppe von J. Oldenburg (Hämostaseologie 2003; 23: 6–12) sind sie Voraussetzung für funktionelle Überlegungen, welche Bereich des FVIII-Proteins für die Ausprägung einer schweren oder leichten Form oder für die Entwicklung von Hemmkörpern verantwortlich sind. Außerdem rücken unsere Untersuchungen weitere Aspekte stärker in den Vordergrund: Neben Mutation in den kodierenden Abschnitten, den Exons, spielen sehr wahrscheinlich auch Mutationen in den Introns eine wichtige Rolle. Dieser Aspekt kann nur befriedigend geklärt werden, wenn aus den Spuren der FVIII-mRNA in Hämostaseologie 1/2003 Tab. 5 Polymorphismen bei Konduktorinnen den Blutzellen ausreichend Material für Untersuchungen gewonnen werden kann. 4. Schlussfolgerungen 5. ● ● Es ist zu prüfen, in wie weit die beobachteten Polymorphismen die FVIII Aktivität beeinflussen. Etwa 1-2% der Hämophilie-A Patienten sind möglicherweise falsch diagnostiziert. Eine Therapie mit FVIII-Präparaten ohne vWF bleibt in diesen Fällen möglicherweise ohne Wirkung. Danksagung Wir danken Klara Fizi für die technische Unterstützung. Die Untersuchungen wurden teilweise mit Mitteln des Deutschen Human-Genom-Projekts gefördert (Kennzeichen 01KW9905/9). Literatur 1. Bagnall RD, Waseem N, Green PM, Gianelli F. Recurrent inversion breaking intron 1 of the factor VIII gene is a frequent cause of severe hemophilia A. Blood 2002; 99: 168-74. 2. Becker J, Schwaab R, Möller-Taube A, Schwaab U, Schmidt W, Brackmann HH, Grimm T, Olek K, Oldenburg J. Characterization of the factor VIII defect in 147 patients with sporadic hemophilia A: family studies indicate a mutation type–dependent sex ratio of mutation frequencies. Am J Hum Genet 1996; 58: 657-70. 3. Brinke A, Tagliavacca L, Naylor J, Green P, Giangrande P, Gianelli F. Two chimaeric transcription units result from an inversion breaking 6. 7. 8. 9. intron 1 of the factor VIII gene and a region reportedly affected by reciprocal translocations in T-cell leukaemia. Hum Mol Genet 1996; 5: 1945-51. Gitschier J, Wood WI, Goralka TM, Wion KL, Chen EY, Eaton DH, Vehar GA, Capon DJ, Lawn RM. Characterization of the human factor VIII gene. Nature 1984; 312: 326-30. Klopp N, Oldenburg J, Uen C, Brackmann H-J, Schneppenheim R, Schramm W, Schwaab R, Graw J. 11 hemophilia A patients without mutations in the entire factor VIII encoding gene. Thromb Haemost 2002; 88: 357-60. Lakich D, Kazazian HH jr, Antonarakis SE, Gitschier J. Inversions disrupting the factor VIII gene as a common cause of severe hemophilia A. Nat Genet 1993; 5: 236-41. Leuer M, Oldenburg J, Lavergne JM, Ludwig M, Fregin A, Eigel A, Ljung R, Goodeve A, Peake I, Olek O. Somatic mosaicism in hemophilia A: a fairly common event. 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