Langinterview Dr. Haupt – 5054 Zeichen (inkl. Leerzeichen) Besseres Gedächtnis und höhere geistige Beweglichkeit Ginkgo-Extrakt fördert Hirndurchblutung Vergessen ist menschlich, vergessen ist alltäglich. Wenn aber die Vergesslichkeit mit der Zeit zunimmt, wenn die Konzentration nachlässt und diese Veränderungen sogar Anlaß zu Sorge geben, dann ist es an der Zeit, etwas für die Leistungsfähigkeit der Gehirnzellen zu unternehmen. Wir sprachen mit dem Psychiater Priv.-Doz. Dr. med. Martin Haupt vom Neuro-Centrum Düsseldorf über Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen und über Möglichkeiten, die Hirnleistung zu trainieren und zu verbessern. Redaktion: Herr Dr. Haupt, kann man das Gehirn überhaupt trainieren? Dr. Haupt: Oh ja. Die Verschaltungen – wir sprechen von Synapsen – die im Gehirn das Fühlen, Denken, Lernen und Erinnern erst möglich machen, sind ja in dauerndem Umbau, in Umgestaltung. Durch diese Neuverknüpfungen können wir uns auf aktuelle Anforderungen einstellen, uns neu orientieren, aber auch Unnützes vergessen. Ohne Herausforderungen wird das Gehirn träge. In gewisser Weise ist es mit einem Muskel vergleichbar, der auch nur dann optimale Leistung erbringt, wenn er gebraucht und trainiert wird. Redaktion: Muskeln brauchen Sauerstoff und Nährstoffe zum Funktionieren. Was braucht unser Hirn? Dr. Haupt: Auch unser Hirn kann nur dann richtig funktionieren, wenn es ausreichend Sauerstoff bekommt. Nährstoffe und Sauerstoff müssen über feinste Blutgefäße alle Bereiche des Gehirns durchströmen. Auch die Botenstoffe des Gehirns müssen in einem ausgewogenen Gleichgewicht zueinander ausgeschüttet werden. Aber dieser Idealfall kann mit zunehmendem Alter, aus dem Gleichgewicht geraten. Und mit jedem Lebensjahrzehnt wird deutlicher, dass wie alle unsere Organe eben auch unser Gehirn altert. Konzentrationsfähigkeit, Flexibilität und Gedächtnis leiden in der Folge. Redaktion: Wann sind diese Veränderungen normal, ab wann gilt es, aufzupassen? Dr. Haupt: Darauf gibt es keine einfache Antwort. Wenn Menschen vergesslicher werden, ist das in der Tat bis zu einem gewissen Grad normal und individuell unterschiedlich ausgeprägt. Machen sich die Menschen darüber Sorgen, sind diese nicht selten begründet. Auch, wenn diese Veränderungen sich dann noch nicht objektiv messen lassen – wir sprechen von subjektiven Gedächtnisstörungen – können sie ein Alarmsignal sein. Spätestens jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Gehirnzellen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Zum Beispiel gibt es hier Hinweise auf die Wirksamkeit eines Spezialextrakts aus den Blättern des Ginkgobaums. Wissenschaftliche Studien wurden in relevantem Umfang allerdings nur für den Spezialextrakt EGb 761 durchgeführt. Redaktion: Geht es bei diesem Spezialextrakt (in Tebonin konzent, rezeptfrei, Apotheken) vor allem um eine Verbesserung der Durchblutung? Dr. Haupt: Die Wirkstoffe des Spezialextraktes verbessern nicht nur die Fließfähigkeit des Blutes, wodurch wird die Gehirndurchblutung gesteigert wird. In der Tat spielt die Fähigkeit des Extraktes eine große Rolle, auch die Vernetzung der Nervenzellen zu verbessern. Denn hierdurch bleiben sowohl die Gedächtnisleistung als auch die Konzentrationsfähigkeit länger erhalten. Zudem wirken sie auf Botenstoffe des Gehirns und normalisieren die Informationsverarbeitung im Gehirn, die für geistige Beweglichkeit und mentale Leistungskraft wichtig sind. Ganz wichtig ist es aber, dass so einer möglichen Verschlimmerung der Symptome entgegengewirkt wird. Redaktion: Welche Dosierung des Extraktes ist hierfür nötig? Dr. Haupt: Der Spezialextrakt sollte mindestens acht Wochen lang eingenommen werden. Dabei reicht als tägliche Dosis eine Tablette mit 240 mg des Wirkstoffes aus. Erste positive Wirkungen lassen sich üblicherweise nach zwei- bis drei Wochen feststellen, ein ganz normaler Zeitraum für ein wirkungsvolles Medikament auf natürlicher Basis. Es spricht auch nichts gegen eine langfristige Anwendung, denn der Ginkgo-Spezialextrakt ist gut verträglich und kann auch zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen werden. Redaktion: Gibt es zu dem Spezialextrakt Studien? Dr. Haupt: Allen Untersuchungen gemeinsam ist die Feststellung, dass die Anforderungen des Alltags wieder mit neuer Sicherheit, belastbarer und konzentrierter bewältigt werden. Eine Studie konnte beispielsweise aufzeigen, dass sich die Genauigkeit von Computerarbeit nach acht Wochen Einnahme um durchschnittlich 30 Prozent verbesserte. Redaktion: Gibt es neben einer Tebonin-Einnahme noch andere Tipps, wie die grauen Zellen fit gehalten werden können? Dr. Haupt: Nun, es gibt einfache und sehr wirkungsvolle Methoden, das Gedächtnis zu trainieren. Sehr gute Übungen finden Sie zum Beispiel auf der Internetseite mental-aktiv.de. Aber auch körperliche Bewegung – vor allem an der frischen Luft – kann ein Mittel sein, der Gehirnleistung auf die Sprünge zu helfen. Auf jeden Fall lohnt es sich, seinen grauen Zellen Hilfestellung zu geben. Denn eine gute Durchblutung sowie eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen ist der Schlüssel zu Gedächtnis und geistiger Beweglichkeit.