bewert_iag_2007 - Instituto Austriaco Guatemalteco

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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Instituto Austriaco Guatemalteco
Leistungsbewertung
am IAG
D/DaF
Fassung vom 8. Oktober 1998
einschließlich Anpassungen 2000, 2001, 2003, 2005, 2006,
2007
www.iagcovi.edu.gt
erstellt in Zusammenarbeit mit der DaF-Konferenz
„Eva/lua/ti/on [eva...zion; lat.-fr.-engl.) die; -, -en: a) Bewertung, Bestimmung des Wertes; b) Beurteilung [von Lehrplänen und
Unterrichtsprogrammen] (Päd.]; vgl. ...[at]ion/...ierung.“ ( © Dudenverlag: Fremdwörterbuch 1990)
Leistungsbeurteilung
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Inhaltsverzeichnis
Leistungsbewertung für DaF..................................................................................Seite
3
Was versteht man unter Leistung?.................................................................................
4
1. Zeugnisnote...................................................................................................................
5
2. Primaria
1
-
3...............................................................................................
9
3. Primaria
4
-
6...............................................................................................
10
4. Basico
I -
III.............................................................................................
18
IV -
V..............................................................................................
19
Bachillerato
5. Reifeprüfung (Matura) aus DaF (bisherige Handhabung)............................................. 29
6. Fehlertypologie, Berichtigung (Korrektur, Verbesserung)
und Fehleranalyse........................................................................................................
33
7. Alles auf einen Blick: Übersichten..............................................................................
43
Leistungsbeurteilung
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Leistungsbewertung für Deutsch als Fremdsprache (DaF), 1. Primaria bis V. Secundaria
vorgelegt der 4. DaF-Fachkonferenz, am 8. Oktober 1998
______________________________________________________________
Mit den vorliegenden Richtlinien zur Leistungsbewertung, gültig ab dem Schuljahr 1999,
wird einem langjährigen Anliegen der Fachschaft DaF entsprochen, nämlich eine
verbindliche Vorgangsweise für die Beurteilung mündlicher und schriftlicher Leistungen
im Bereich DaF am IAG zu vereinbaren. Diesem Ansinnen wird durch die Bereitstellung
von Empfehlungen zur Fehlerbeschreibung und -bewertung sowie den Richtlinien zur
Beurteilung der „Textproduktionen“ in den höheren Sekundariaklassen zusätzlich
Rechnung getragen.
Die Richtlinien zur Leistungsbewertung sollen aber nicht nur die Vergleichbarkeit der
Anforderungen, eine sinnvolle Fehlerbeschreibung und -bewertung und die nötige
Kontinuität über die Jahre hinweg sicherstellen, sondern den Fachkollegen/innen auch eine
Hilfestellung bieten und ihnen darüber hinaus jenen Entscheidungsspielraum lassen, den
sie benötigen, um eine gedeihliche Unterrichtsarbeit auch im Sinne der betroffenen
SchülerInnen unserer Schule leisten zu können.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre beweisen immerhin, daß Spielräume im DaFBereich richtig genutzt werden können und dennoch effektive Zusammenarbeit unter
Einhaltung gegebener Richtlinien möglich ist.
Mit Recht und last but not least darf an dieser Stelle auch auf den Umstand verwiesen
werden, dass keine Regelung unumstösslich ist, wenn sich aus der Praxis der Anwendung
gute Gründe ergeben, sie zu ändern oder gegebenenfalls geänderten Bedingungen
anzupassen. Kritik, Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge, besonders im Hinblick
auf die Bewährung der uns selbst gegebenen Richtlinien zur Leistungsbewertung, müssen
weiterhin ehrliches Anliegen bleiben und sind gewiss willkommen.
DaF-Koordinator
Leistungsbeurteilung
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Was versteht man unter „Leistung“?
Leistung ist das Produkt einer physischen bzw. intellektuellen Anstrengung, einer
zumeist sich selbst auferlegten besonderen Beanspruchung innerhalb eines
Erwartungshorizontes.
Die
Leistungserbringung
ist unverzichtbar
für die
Persönlichkeitsentwicklung (Grenzfindungsprozess!); ein maßloser, übertriebener
Leistungswille sowie ein Leistungszwang können destruktiv wirken.
Innerhalb der Schule (hier: DaF) hat die Leistung ihren festen Platz. Das tägliche
Infragestellen von Grenzen, der Erkenntnis- und Erfahrungszuwachs sind
Leistungsphänomene, die als solche kaum bewusst wahrgenommen werden.
Schularbeiten oder Prüfungssituationen dagegen sind in ihrer zäsierenden Stellung
innerhalb des Schulalltages und ihrer Funktion als (umstrittenes) Abbild eines momentanen
Leistungsstandes immer wieder Gegenstand teilweise polemischer Auseinandersetzungen
um den Begriff der Leistung.
Ein Teil der Polemik ist jedenfalls auf einen nicht sachgerechten und wenig
verantwortungsbewussten Umgang mit dem Begriff Leistung zurückzuführen: Der
pädagogischen Verantwortung des Lehrers ist es auferlegt, durch eine behutsame
Handhabung von Leistungsnotwendigkeit und Leistungswillen das Prinzip der Leistung in
den Förderungsauftrag der Schule zu integrieren und es darin zu etablieren.
Folgende Stufen einer Leistungsentwicklung können dabei unterschieden werden:
Voraussetzungen bei
Leistungsplanung
Lehrern
Leistungsdefinition
Leistungskonzept
Leistungserbringung
Leistungskontrolle
Schülern
Leistungsvermögen
Leistungsbereitschaft
Einordnung in Lehrplan
Leistungsmotivation
Übersicht über Leistungsspektrum
Vertrauen in Urteilsvermögen
Leistungsbeurteilung
feste Maßstäbe, Kriterien
Leistungssteigerung
zielgerichtete Auswertung ,
Systematisierung der
der Fehlerphänomene
Anerkennung der Bewertungskriterien
Einsicht, Lern-,
Übungswille
IP/Hauke Lützen/Schulberatung 1998: Leistungsbewertung, IAG
Leistungsbeurteilung
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1. Jahres-(Zeugnis-)note:
Die Jahresnote errechnet sich aus einem mündlichen Teil, einem schriftlichen Teil und
einer eventuell erforderlichen oder vom Schüler gewünschten Feststellungsprüfung:
Vergleiche hiezu Prüfen und Klassifizieren: § 17 Abs. 1 und $ 4 Abs. 3
a) Die ständige Beobachtung der Mitarbeit zählt 50 % der Gesamtnote. Die Mitarbeitsnote setzt sich aus mehreren Einzelnoten zusammen, die sich im Rahmen der
ständigen Beobachtung der Mitarbeit während eines Semesters ergeben:
vgl. Prüfen und Klassifizieren: § 4 Abs. 3
Dazu zählen Hausübungen, mündliche Abfragen, Referate, Unterrichtsbeiträge,
kurze schriftliche Überprüfungen, ... (vgl. Prüfen und Klassifizieren: § 4 Abs. 3).
Über die Bestandteile, die Zahl und die Gewichtung der einzelnen Teilnoten entscheidet
der jeweilige Fachlehrer im Rahmen seines pädagogischen Ermessens!
Unterrichtsinhalte und mögliche Beurteilungskriterien:
(Vgl. hiezu Prüfen und Klassifizieren: § 11 Abs. 2)
DaF-Primaria/mündlich
Primaria
U-Inhalte
Beurteil.-Kriterien
______________________________________________________________
1. Prim.
I. st. Beobachtung
75 %
II. Prüfung
25 %
4. Prim.
_____________________________________
5. Prim.
6. Prim.
I. st. Beobachtung
II. Prüfung
50 %
25 %
- Fragen und Antworten
- Beschreiben
- Darstellen
- Erzählen mit Wortgeländer
u. spontan aus dem Erlebnisumfeld
- Grammatik
- Wortschatz
- Hör- u. Leseverständnis
-
Aussprache
Intonation
Wortschatz (Vokabeln)
einf. Satzstrukturen
gramm. Einzelphänomen
Kenntnisse
(Inhalte der Texte und
Landeskunde)
Die Prozentangaben verstehen sich als Empfehlungen: Der jeweils verantwortliche Fachlehrer entscheidet allein
(oder in Zusammenarbeit mit den JahrgangskollegInnen/ AK) unter Beachtung der Progressionssicherung im
Rahmen des pädagogischen Ermessens über die Gewichtung oder Schwerpunktsetzung.
Die Kenntnis der diesbezüglichen Ausführungen in Prüfen und Klassifizieren: § 11 Abs. 2 über die Art und
Weise des Zustandekommens von Leistungsfeststellungen im Rahmen der ständigen Beobachtung der
Mitarbeit muss vorausgesetzt werden.
Leistungsbeurteilung
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Unterrichtsinhalte und mögliche Beurteilungskriterien:
(Vgl. hiezu Prüfen und Klassifizieren: § 11 Abs. 2)
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DaF-Sekundaria/mündlich
Sekundaria
U-Inhalte
Beurteil.-Kriterien
_______________________________________________________________
1. Sek.
I. Mitarbeitsnote
II. Prüfung
V. Sek.
50 %
25 %
- Hörverständnis
- Leseverständnis
- Grammatik
- Wortschatz
- Nacherzählung
- Inhaltsangabe und
Kommentar
- Erörterung
- Referat
- Vortrag
- Aussprache
- Intonation
- Ausdrucksvermögen
- Satzstrukturen
- gramm. Kenntnisse
in ihrer situat. Anwendung
- Kenntnisse
(Inhalte aus Literatur und
Landeskunde)
- inhaltl. Strukturen v. Texten
Im Falle einer mündlichen Prüfung ist ein Schnitt aus den Noten über die ständige Beobachtung der
Mitarbeit und der Schularbeiten zu ermitteln: Das Ergebnis der mündlichen Prüfung soll mit 25 % in die
Jahresleistung mit einbezogen werden.
Die Prozentangaben verstehen sich als Empfehlungen: Der jeweils verantwortliche Fachlehrer
entscheidet allein (oder in Zusammenarbeit mit den Jahrgangskolleg/innen/ AK) unter Beachtung der
Progressionssicherung im Rahmen des pädagogischen Ermessens über die Gewichtung oder
Schwerpunktsetzung.
Die Kenntnis der diesbezüglichen Ausführungen in Prüfen und Klassifizieren: § 11 Abs. 2 über die
Art und Weise des Zustandekommens von Leistungsfeststellungen im Rahmen der ständigen
Beobachtung der Mitarbeit muss vorausgesetzt werden.
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Weitere Kriterien für die Beurteilung „mündlicher“ Leistungen (= „Sonstiges“)
1.
Allgemeine Artikulation:
-
2.
Gesprächsfähigkeit:
-
3.
Aussprache
Intonation (Sprechen / Lesen)
Sprechtempo
Ausdrucksvermögen (Wortwahl)
zuhören; Fremdäußerungen folgen
nachfragen, Unklarheiten beseitigen
gedanklich folgerichtig reagieren
argumentieren, Meinung begründen
Fremdmeinungen tolerieren
Diskussionsregeln akzeptieren
begründet kommentieren
zusammenfassen
Ideen entwickeln, vortragen, vertreten
Impulse geben
zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem unterscheiden
zusammenhängend vortragen (Referat ...)
Arbeitsergebnisse, Aussagen überprüfen
Allgemeine Lern- und Leistungsbereitschaft:
-
angemessene, verantwortungsbewußte Heftführung
gewissenhafte HÜ-Erledigung
Planung und Ausführung von Arbeitsschriften in angemessener Zeit
Anwendung im Unterricht erarbeiteter Methoden
eigenständige Nutzung fachspezifischer Arbeitsmittel
Darstellung, Veranschaulichung von Lernergebnissen
selbstkritische Einschätzung eigener Leistungen
Anerkennung der eigenen Stellung innerhalb der Gruppe
Initiativen entwickeln
allgemeine Methodenfertigkeiten beweisen
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b) Der schriftliche Teil wird mit 50 % gewichtet, d. h. in der Regel zählen die Schularbeiten zu je 16,66 bzw. 25/50 % (= Ausnahme im IV und V Bachillerato): Über
die Anzahl, Art und Gestaltung der Prüfungsaufgaben entscheidet der jeweilige Fachlehrer allein oder in Zusammenarbeit mit den JahrgangskollegInnen unter Beachtung
der Progressionssicherung im Rahmen des pädagogischen Ermessens.
Die Schüler werden über das angewandte Verfahren am Beginn eines jeden Schuljahres so informiert, dass ihnen das Bewertungsverfahren transparent und möglichst
einsichtig wird.
Diesbezüglich wird auf die einschlägigen Bestimmungen für die Leistungsbeurteilung für
eine Schulstufe in Prüfen und Klassifizieren: § 17 Abs. 1 verwiesen.
2. Primaria 1 - 3:
Der Schwerpunkt der Evaluation im frühen Fremdsprachenerwerb liegt eher auf der
Leistungsfeststellung als auf der Leistungsbewertung. Leistungsfeststellung durch
ständige Beobachtung der Mitarbeit umfasst die Erfassung der Fortschritte im
sprachlichen Handeln, im Ausdrucksvermögen und in der Kreativität des Kindes.
Der Fortschritt in der Leistung soll für Lehrende, Lernende und Eltern erkennbar sein.
Leistungsbewertung setzt Leistungsfeststellung voraus: Den Maßstab für die Leistungsbewertung liefern die Lernziele. Die individuelle Leistungsentwicklung ist vorrangig und
bei der Benotung dementsprechend zu berücksichtigen.
In der 1. Primaria liegt das Hauptgewicht bei den mündlichen Leistungen, dieses nimmt
jedoch ab der 2. Primaria zugunsten vermehrter schriftlicher Leistungsfeststellungen
schrittweise ab. Dabei wird auf die Erfordernisse der jeweiligen Klassengemeinschaft
Rücksicht zu nehmen sein.
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3. Primaria 4 - 6:
a) Anzahl der schriftlichen Prüfungsarbeiten (Schularbeiten):
Aufgrund der Empfehlung des Arbeitskreises der 4. Primaria der Vorjahre wird in der
4. Primaria die erste Schularbeit als Probeschularbeit in die ständige Beobachtung der
Mitarbeit einbezogen, die zweite verbindlich geschrieben.
Im übrigen gilt folgende Aufteilung:
1. Semester
Zeit
2. Semester
Zeit
__________________________________________________________________________
4. Primaria
5. Primaria
6. Primaria
2
2
2
1 U-Stunde
„
„
2
2
2
1 U-Stunde
„
„
Der Umfang (Stoffgebiete) der schriftlichen Prüfungsarbeit umfasst den Stoff von der
Stunde nach der Schularbeit bis jeweils zwei Stunden vor dem nächsten angesetzten
Termin und ist den Schülern rechtzeitig, spätestens jedoch 1 Woche vor dem angesetzten Termin bekanntzugegeben.
In jedem Jahrgang ist pro Semester die letzte Schularbeit (= 3. und 4.) inhaltlich
und zeitlich parallel zu schreiben; für die sechste Primaria ist das verbindlich!
Unabdingbar ist auch die vorangehende Einigung auf gleiche Beurteilungsmaßstäbe
und Terminologie in den Arbeitskreisen.
Realität seit 2000: inhaltlich und zeitlich parallele Schularbeiten für alle PrimariaKlassen mit standardisierten Aufgabenstellungen zu den Prüfungsbereichen
HÖRVERSTÄNDNIS, REGELWISSEN UND TEXTPRODUKTION!
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b) Aufbau der schriftlichen Prüfungsarbeiten (Schularbeiten):
In Klassen, in denen noch keine zusammenhängenden Aufsatzformen erwartet werden
können und die Vermittlung von sprachlichen Basiskenntnissen (Wortschatz,
Morphologie, Syntax) eine übergeordnete Rolle spielt und jeweils gesondert geprüft
werden muss, kann eine Schularbeit aus bis zu 8 vorher durchgenommenen und
geübten Übungsformen bestehen, die vom jeweils verantwortlichen Fachlehrer oder
in Zusammenarbeit mit den JahrgangskollegInnen im AK in den Einzelteilen
entworfen und gewichtet werden.
Die Kriterien der Gewichtung werden den Schülern bekanntgegeben, die Aufgabenstellung muss in den Anforderungen für den Schüler transparent sein. Für alle Aufgabenstellungen gilt darüber hinaus das Prinzip der Angemessenheit im Hinblick auf
den Kenntnisstand der zu prüfenden Lernergruppe.
Eine Schularbeit wird/kann demnach folgende Übungstypologie aufweisen:
a) Übungen zur Überprüfung des Hörverständnisses
(Fragen, Multiple Choice-Aufgaben)
b) Übungen zur Überprüfung des Leseverständnisses
(Fragen zur Lektüre, Multiple Choice-Aufgaben)
c) Übungen zur Anwendung aktuellen Wortschatzes und aktueller Satzmuster
(Einsetzübungen)
d) Umformungsaufgaben ausgehend von den behandelten sprachlichen
Strukturen (Transferaufgaben etc.)
e) eigenständige Textproduktion in enger Anlehnung an die im Lehrbuch
bearbeiteten Textsorten (Dialog, Brief, Nacherzählung, Erzählung etc.)
Die unter diesen Voraussetzungen erstellte Prüfungsarbeit (Aufgabenstellungen, Texte)
ist jedem Schüler in vervielfältigter Form, ausgenommen kurze und einfache Themenstellungen (zB Aufsatzthemen) und Aufgabenstellungen, bei denen eine schriftliche
Vorlage nicht möglich ist (zB Dikate), zum angesetzten Termin zur Bearbeitung vorzulegen und unter Einhaltung der Zeitvorgabe (meistens 1 Schulstunde) durchzuführen.
(Vgl. hiezu Prüfen und Klassifizieren: § 5 Abs. 7)
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c) Korrektur und Bewertung:
Bei schriftlichen Leistungskontrollen sollten/müssten grundsätzlich drei Gesichtspunkte für die Bewertung berücksichtigt werden: vgl. § 2 Abs. 7
1. Die Beurteilung soll dem DaF-Schüler sowohl einsichtig als auch gerecht erscheinen, ihn aber vor allem in die Lage versetzen, künftig Fehler vermehrt
selbst zu erkennen und zu korrigieren. Dies alles setzt eine entsprechende Erläuterung des Bewertungsverfahrens durch den Lehrer und die Möglichkeit
eines Vergleiches mit anderen Schülerarbeiten innerhalb einer Klasse voraus.
2. Das Bewertungsverfahren soll über einen längeren Zeitraum hinweg unverändert bleiben.
3. Das Korrekturverfahren soll für die KollegInnen ökonomisch sein/bleiben.
Beurteilungskriterien:
Die Aufgaben der Prüfungsarbeit werden mit Punkten bewertet: die Gesamtzahl der
Punkte nach Berücksichtigung der Fehler- und eventuellen Zusatzpunkte ergibt die
Gesamtnote. Die Mindestpunkteanzahl für eine positive Beurteilung wird in Übereinstimmung mit den generell an der Schule geltenden gesetzlichen Bestimmungen
festgesetzt (60 Punkte).
Die Punktebewertung jeder einzelnen Aufgabenstellung richtet sich nach deren Umfang
bzw. nach den möglichen schweren Fehlern (Schwerpunkt): Für jeden schweren
Fehler oder jede nicht ausgeführte Aufgabenstellung wird -1 Punkt abgezogen.
-2 Punkte können für Fehler abgezogen werden, die in Stoffbereichen gemacht
werden, die vor der Schularbeit schwerpunktmäßig wiederholt und geübt worden sind.
Rechtschreibfehler werden mit - 1 Punkt in Abzug gebracht, außer es handelt sich um
schwierige bzw. selten gebrauchte Wörter. Mehre Fehler in ein und demselben Wort
führen zu keinem zusätzlichen Punkteabzug, Wiederholungsfehler ebenfalls nicht.
Satzzeichenfehler werden in der Primaria zwar korrigiert, aber noch nicht als Fehlerpunkte in Abzug gebracht.
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Beurteilungskriterien im Bereich „Textproduktion“:
Für die Beurteilung von Textproduktionsaufgaben werden die drei Teilbereiche Inhalt, Ausdruck und
Sprachrichtigkeit unabhängig voneinander bewertet. Über die Kriterien der Gewichtung und die vorab
festzzulegende Mindestwortanzahl entscheidet der jeweils verantwortliche Fachlehrer allein oder in
Zusammenarbeit mit den JahrgangskollegInnen im AK.
Die Prozentangaben der folgenden Übersicht verstehen sich als Empfehlung, zu berücksichtigen bleibt
dabei im Hinblick auf die Punkteverteilung, ob die Prüfungsarbeit insgesamt nur aus einer
Textproduktionsaufgabe besteht oder einen Teil der Aufgabenstellungen ausmacht.
Bereich
1.
2.
3.
Inhalt
Ausdruck
Sprachrichtigkeit
%
Teilaufgabe
20
- 40 %
20 %
40 - 60 %
5 - 10 Pkte
5 Pkte
10 - 15 Pkte
100 %
25 Pkte
Bei zufriedenstellender Bearbeitung des gestellten Themas wird die vorgesehene Punkteanzahl vergeben:
Mängel in Inhalt, Ausdruck und Sprachrichtigkeit werden durch Punkteabzug bewertet. Dabei können /
sollen die folgenden Richtlinien zur Anwendung gelangen:
1. Inhalt:
Die Gewichtung der Bewertungskriterien für die inhaltliche Leistung kann/soll durch die
Zuordnung einer jeweiligen Höchstpunkteanzahl wie folgt festgelegt werden.
Bereich
1.
Inhalt
%
20 - 40 %
- Aufgabenerfassung (Thema)
- Ordnung der Gedanken
- Ausführung
Leistungsbeurteilung
Teilaufgabe
5 - 10 Pkte
max.
„
„
12
2 Pkte
2 Pkte
6 Pkte
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2. Ausdruck:
Für die Bewertung des Ausdrucksvermögens können/sollen folgende Aspekte herangezogen werden:
a) mündlich:
Kriterien
auffallend gute Beherrschung der
sprachlichen Mittel
sichere Beherrschung der sprachlichen Mittel
Beurteilung
sehr gutes Ausdrucksvermögen (100-90)
gutes Ausdrucksvermögen (90-80)
angemessene Beherrschung der sprachlichen
Mittel, die einzelne ungewandte
Formulierungen und gelegentliche
Ungeschicklichkeiten nicht ausschließt
eingeschränkte Beherrschung der
sprachlichen Mittel mit häufigen Verstössen
gegen das grammatische Regelwissen
unzureichende Beherrschung der sprachlichenMittel mit häufigen groben Verstössen
bis hin zu nahezu völligem bis völligem
sprachlichen Unvermögen
befriedigendes Ausdrucksvermögen (80-70)
genügendes Ausdrucksvermögen (70-60)
ungenügendes Ausdrucksvermögen (60-40)
b) schriftlich:
-
Reichhaltigkeit und Differenziertheit des Vokabulars
Eigenständigkeit in Wortwahl und Formulierung (ausgenommen 4. Prim.)
sinnvoller Gebrauch feststehender Wendungen
Klarheit und Variation im Satzbau
Geschick in der Satzverknüpfung (ausgenommen 4. Prim.)
sprachlich-stilistische Angemessenheit bezüglich der Textsorte
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Einzelfehler im Ausdruck, die als Abweichung nicht toleriert werden können und semantisch
als falsch empfunden werden, werden als schwere Ausdrucksfehler gewertet und führen zu
-2 Punkten Abzug.
Identische Rechtschreib- und Formfehler, ungeschickte, von der Norm abweichende, aber die Kommunikation nicht behindernde Ausdrücke werden als leichte Ausdrucksfehler markiert und mit -1 Punkt nur einmal in Abzug gebracht. Wenn dieser Fehler jedoch im Rahmen
einer Aufgabe oder Teilaufgabe, die ausschließlich auf die Überprüfung der Beherrschung der
betreffenden sprachlichen oder orthographischen Erscheinung abzielt, mehrmals vorkommt, ist diese
Vorgangsweise nicht anzuwenden (zB Diktat).
Sich wiederholende Fehler und Folgefehler werden nur einmal gezählt, aber am Rand kenntlich gemacht
und in Klammern gesetzt, um eine wiederholte Zählung zu vermeiden.
Wenn in ein und demselben Wort verschiedene Fehlertypen vorkommen (z.B. A, G,
R), werden sie alle am Rand kenntlich gemacht. Gerechnet wird nur der am
schwersten wiegende Fehler, es werden also -2 Punkte abgezogen. Die nicht
mitzuzählenden Fehlerzeichen werden in Klammern gesetzt.
Fehlertypologie und Korrekturzeichen:
Fehler
leichter Ausdrucksfehler:
Verständnis gegeben, z.B. fehlende Vorsilbe
schwerer Ausdrucksfehler:
Ausdrücke, die falsch, miß- oder unverständl.
Wiederholungsfehler
Grammatikfehler
Konstruktion/Satzbaufehler
Rechtschreibfehler
Interpunktion/Satzzeichenfehler
Leistungsbeurteilung
Korrekturzeichen
a
A
W
G
Konstr. / S
R und
SZ , Z und --
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3. Sprachrichtigkeit:
Die Kennzeichnung der Fehler erfolgt am Rand einer schriftlichen Arbeit unter Verwendung einheitlicher Korrekturzeichen. Es wird dabei zwischen folgenden Arten von
Fehlern unterschieden:
Korrekturzeichen
G
a, A
r, R
SZ
Fehler
Punkteabzug
Grammatikfehler
Ausdrucksfehler
Rechtschreibfehler
Satzzeichenfehler
-1 (-2) Pkte
-1 (a) / - 2 Pkte( A)
-1 Pkt
-0 Pkte
Falls mit den oben angeführten Korrekturzeichen nicht das Auslangen gefunden werden kann oder vom
jeweils verantwortlichen Fachlehrer bei der Korrektur eine Fehlerdifferenzierung beabsichtigt wird,
kann/soll im Sinne der Vereinheitlichung auf die in den nachfolgenden Tabellen angeführte
Fehlertypologie und die dafür vorgesehenen Korrekturzeichen zurückgegriffen werden. Ihre Verwendung
setzt voraus, daß die Schüler zu Beginn eines jeden Schuljahres in die Fehlertypologie eingeführt und
ihnen die entsprechenden Korrekturzeichen erklärt werden.
Fehlertypologie und Korrekturzeichen:
a) Rechtschreibung:
Fehler
Rechtschreibfehler/Orthographie
einfacher R-Fehler
schwerer R-Fehler
Auslassungsfehler
Getrenntschreibung
Zusammenschreibung
Wiederholungsfehler
Interpunktion/Satzzeichenfehler
Leistungsbeurteilung
Korrekturzeichen
R
r und
R und
W
SZ, Z und --
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b) Sprachrichtigkeit:
Fehler
Korrekturzeichen
S
P
O
AO
DO
GO
PräpO
Kasus
Nom.
Akk.
Dat.
Gen.
GS
mask.
fem.
neutr.
Num.
Sg.
Pl.
Präs.
Prät.
Perf.
Plqperf.
F
Präp.
Konj.
V
VS
Konstr.
WO
Subjekt
Prädikat
Objekt
Akkusativobjekt
Dativobjekt
Genitivobjekt
Präpositionalobjekt
Kasus
Nominativ
Akkusativ
Dativ
Genitiv
Genus
maskulinum
femininum
neutrum
Numerus
Singular
Plural
Präsens
Präteritum
Perfekt
Plusquamperfekt
Futur
Präposition
Konjunktion
Verbform
Verbstellung
Konstruktion/Satzbaufehler
Wortstellung
Leistungsbeurteilung
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Für die Textproduktionsaufgaben gelten folgende Mindestwortanzahlen als Richtwert:
4. Primaria
5. Primaria
50-70
50-70
6. Primaria
70-100
Die Unterschreitung/Überschreitung wird mit +/- 1 Pkt pro 5 % der geforderten Wortanzahl als
Minus- oder Pluspunkte berücksichtigt.
4. Basico I - III und Bachillerato IV - V:
a) Anzahl der schriftlichen Prüfungsarbeiten (Schularbeiten):
Es gilt folgende Aufteilung:
1. Semester
Zeit
2. Semester
Zeit
__________________________________________________________________________
I. Secundaria
(3) 2*
1 U-Stunde
2
1 U-Stunde
II. Secundaria
(3) 2*
„
2
„
III. Secundaria
(3) 2*
„
2
„
__________________________________________________________________________
IV. Bachillerato
(3) 2*
2 davon 4 zweistündig
_________________________________________________________________________
V. Bachillerato

2
davon 2 zweistündig
1 dreistündig
Reduktion der Schularbeitenanzahl im ersten Semester von 3 auf 2 und entsprechender
Ersatz durch andere schriftliche Leistungsfeststellungen wie Grammatik-, Vokabel-,
Hörverständnis- oder Aufsatzarbeiten lt. Beschluss (8:0) der DaFKo vom 12.8.1999
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Der Umfang (Stoffgebiete) der schriftlichen Prüfungsarbeit umfasst den Stoff bis
jeweils zwei Stunden vor dem nächsten angesetzten Termin und ist den Schülern
rechtzeitig, spätestens jedoch 1 Woche vor dem angesetzten Termin bekanntzugeben.
Grundsätzlich gilt: Vom I bis III Basico ist pro Semester 1 Schularbeit inhaltlich und
zeitlich parallel zu schreiben, im IV und V Bachillerato 1 Schularbeit pro Schuljahr.
Eine rechtzeitige Einigung über Aufgabenstellung, Umfang und die Beurteilungsmaßstäbe
(Punktevergabe, Fehlergewichtung, Fehlerkennzeichnung) hat daher in den jeweiligen Aken zu erfolgen.
b) Aufbau der schriftlichen Prüfungsarbeiten (Schularbeiten):
In den Klassen I - V kann eine Schularbeit aus bis zu 4 verschiedenen, vorher
durchgenommenen und (geübten) Aufgabenstellungen bestehen, die vom jeweils
verantwortlichen Fachlehrer oder in Zusammenarbeit mit den JahrgangskollegInnen im AK in den Einzelteilen entworfen und gewichtet werden.
Die Kriterien der Gewichtung werden den Schülern bekanntgegeben, die Aufgabenstellung muss in den Anforderungen für den Schüler transparent sein. Für alle Aufgabenstellungen gilt darüber hinaus das Prinzip der Angemessenheit im Hinblick auf
den Kenntnisstand der zu prüfenden Lernergruppe.
Eine Schularbeit wird/kann/soll demnach folgende Übungstypologie aufweisen:
a)
Aufgabenstellungen zur Überprüfung des Hör- und
Leseverständnisses (Fragen, Multiple Choice-Aufgaben)
b) Grammatik im Kontext; Überprüfung des Wissens in
Form von Transfer-, Einsetzübungen u. ä.
c) Verständnisfragen zu durchgenommenen Lektionsteilen und
zur Lektüre (sogenannte „Textfragen „)
d) Eigene Textproduktion, anfangs noch mehr oder minder
stark gesteuert, dann zusehends freier
(zB Bericht, Erzählung, Inhaltsangabe, Brief, Dialog, Monolog,
Tagebucheintrag, Interview, Erörterung, Szene, etc.)
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Der Anteil der einzelnen Aufgabenbereiche an der Prüfungsarbeit kann/soll anfangs etwa
40 (G) : 30 (L) : 30 % (T) betragen und verschiebt sich mit steigender Klasse/Niveau
zugunsten einer freien Textproduktion bis zu 20 : [30 : 50 %] 80 % im IV Bachillerato.
Im V. Bachillerato kann/soll es zu 100 % freie Textproduktion geben, dennoch ist
eine Beibehaltung der Dreiteilung in der Aufgabenstellung im Hinblick auf die Vorbereitung der Schüler auf die Ablegung der Sprachdiplom II - Prüfung (Hörverständnis,
Leseverständnis, Grammatik/Wortschatz und Textproduktion) dringend zu
empfehlen: Über die prozentmäßige Verteilung, die sich auch nach den gesetzten
Schwerpunkten bzw. den Erfordernissen der betreffenden Klassengemeinschaft
richten wird müssen, entscheidet der jeweils verantwortliche Fachlehrer allein oder
zusammen mit den JahrgangskollegInnen im AK.
Die unter diesen Voraussetzungen erstellte Prüfungsarbeit (Aufgabenstellungen, Texte)
ist jedem Schüler in vervielfältigter Form, ausgenommen kurze und einfache Themenstellungen (zB Aufsatzthemen) und Aufgabenstellungen, bei denen eine schriftliche
Vorlage nicht möglich ist (zB Dikate), zum angesetzten Termin zur Bearbeitung vorzulegen und unter Einhaltung der Zeitvorgabe (meistens 1 Schulstunde) bzw. unter
Beachtung der besonderen Regelungen für das IV und V Bachillerato (mehrstündige
Prüfungsarbeiten) durchzuführen. (Vgl. hiezu Prüfen und Klassifizieren: § 5 Abs. 7)
c) Korrektur und Bewertung:
Bei schriftlichen Leistungskontrollen sollten grundsätzlich drei Gesichtspunkte für
die Bewertung berücksichtigt werden: vgl. § 2 Abs. 7
1. Die Beurteilung soll dem DaF-Schüler sowohl einsichtig als auch gerecht erscheinen, ihn aber vor allem in die Lage versetzen, künftig Fehler vermehrt
selbst zu erkennen und zu korrigieren. Dies alles setzt eine entsprechende Erläuterung des Bewertungsverfahrens durch den Lehrer und die Möglichkeit
eines Vergleiches mit anderen Schülerarbeiten innerhalb einer Klasse voraus.
2. Das Bewertungsverfahren soll über einen längeren Zeitraum hinweg unverändert bleiben.
3. Das Korrekturverfahren soll für die Kollegen/innen ökonomisch sein/bleiben.
Leistungsbeurteilung
19
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Beurteilungskriterien:
Die Aufgaben der Schularbeit werden mit Punkten bewertet: die Gesamtzahl der
Punkte nach Berücksichtigung der Fehler- und eventuellen Zusatzpunkte ergibt die
Gesamtnote. Die Mindestpunkteanzahl für eine positive Beurteilung wird in Übereinstimmung mit den generell an der Schule geltenden gesetzlichen Bestimmungen
festgesetzt (60 Punkte).
Die Punktebewertung jeder einzelnen Aufgabenstellung richtet sich nach deren Umfang
bzw. nach den möglichen schweren Fehlern (Schwerpunkt): Für jeden schweren
Fehler oder jede nicht ausgeführte Aufgabenstellung werden -2 Punkte abgezogen.
-2 Punkte können auch für Fehler abgezogen werden, die in Stoffbereichen gemacht
werden, die vor der Schularbeit schwerpunktmäßig wiederholt und geübt worden sind.
Rechtschreibfehler werden mit - 1 Punkt in Abzug gebracht, außer es handelt sich um
schwierige bzw. selten gebrauchte Wörter. Mehre Fehler in ein und demselben Wort
führen zu keinem zusätzlichen Punkteabzug, Wiederholungsfehler ebenfalls nicht.
Satzzeichenfehler werden mit -0,5 Punkten als Richtwert berücksichtigt.
Nach ihrem Charakter werden die Fehler als Verstösse gegen grammatisches Regelwissen (G), als Fehler im Bereich des Wortschatzes und Ausdrucks (A, a), als solche
im Bereich der Rechtschreibung (R, r) und der Satzzeichensetzung (SZ) gekennzeichnet.
Bewertungskriterien im Bereich „Textproduktion“:
Für die Beurteilung von Textproduktionsaufgaben werden die drei Teilbereiche Inhalt, Ausdruck und
Sprachrichtigkeit unabhängig voneinander bewertet. Über die Kriterien der Gewichtung und die vorab
festzulegende Mindestwortanzahl entscheidet der jeweils verantwortliche Fachlehrer allein oder in
Zusammenarbeit mit den Jahrgangskollegen/innen im AK.
Die Prozentangaben der folgenden Übersicht verstehen sich als Empfehlung, zu berücksichtigen bleibt
dabei im Hinblick auf die Punkteverteilung, ob die Prüfungsarbeit insgesamt nur aus einer
Textproduktionsaufgabe besteht oder letztere einen Teil der Aufgabenstellungen darstellt.
Leistungsbeurteilung
20
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Deutsch als Fremdsprache
1.
2.
3.
Inhalt
Ausdruck
Sprachrichtigkeit
IAG
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Verteilung
I - III
III - IV
IV - V
20-40 %
20 %
40-60 %
12 Pkte
6 Pkte
12 Pkte
20 Pkte
10 Pkte
20 Pkte
40 Pkte
20 Pkte
40 Pkte
100 %
30 Pkte
50Pkte
100 Pkte
Bei zufriedenstellender Bearbeitung des gestellten Themas wird die vorgesehene Punkteanzahl vergeben:
Mängel in Inhalt, Ausdruck und Sprachrichtigkeit werden durch Punkteabzug bewertet. Dabei
können/sollen die folgenden Richtlinien zur Anwendung gelangen:
1. Inhalt:
Die Gewichtung der Bewertungskriterien für die inhaltliche Leistung kann/soll durch die
Zuordnung einer jeweiligen Höchstpunkteanzahl wie folgt festgelegt werden.
1.
Bereich
%
Inhalt
20 - 40 %
- Aufgabenerfassung (Thema)
- Ordnung der Gedanken
- Ausführung
Leistungsbeurteilung
Teilaufgabe
max.
„
„
21
Gesamtaufgabe
12 Pkte
40 Pkte
2 Pkte
3 Pkte
7 Pkte
8 Pkte
8 Pkte
24 Pkte
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
2. Ausdruck:
Für die Bewertung des Ausdrucksvermögens können/sollen folgende Aspekte herangezogen werden:
a) mündlich:
Kriterien
auffallend gute Beherrschung der
sprachlichen Mittel
sichere Beherrschung der sprachlichen Mittel
Beurteilung
sehr gutes Ausdrucksvermögen (100-90)
gutes Ausdrucksvermögen (90-80)
angemessene Beherrschung der sprachlichen
Mittel, die einzelne ungewandte
Formulierungen und gelegentliche
Ungeschicklichkeiten nicht ausschließt
eingeschränkte Beherrschung der
sprachlichen Mittel mit häufigen Verstössen
gegen das grammatische Regelwissen
unzureichende Beherrschung der
sprachlichen
Mittel mit häufigen groben Verstössen bis
hin
zu nahezu völligem bis völligem sprachlichen
Unvermögen
Leistungsbeurteilung
22
befriedigendes Ausdrucksvermögen (80-70)
genügendes Ausdrucksvermögen (70-60)
ungenügendes Ausdrucksvermögen (60-40)
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Weitere Kriterien für die Beurteilung „mündlicher“ Leistungen (= „Sonstiges“)
1.
Allgemeine Artikulation:
-
2.
Gesprächsfähigkeit:
-
3.
Aussprache
Intonation (Sprechen / Lesen)
Sprechtempo
Ausdrucksvermögen (Wortwahl)
zuhören; Fremdäußerungen folgen
nachfragen, Unklarheiten beseitigen
gedanklich folgerichtig reagieren
argumentieren, Meinung begründen
Fremdmeinungen tolerieren
Diskussionsregeln akzeptieren
begründet kommentieren
zusammenfassen
Ideen entwickeln, vortragen, vertreten
Impulse geben
zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem unterscheiden
zusammenhängend vortragen (Referat ...)
Arbeitsergebnisse, Aussagen überprüfen
Allgemeine Lern- und Leistungsbereitschaft:
-
angemessene, verantwortungsbewußte Heftführung
gewissenhafte HÜ-Erledigung
Planung und Ausführung von Arbeitsschriften in angemessener Zeit
Anwendung im Unterricht erarbeiteter Methoden
eigenständige Nutzung fachspezifischer Arbeitsmittel
Darstellung, Veranschaulichung von Lernergebnissen
selbstkritische Einschätzung eigener Leistungen
Anerkennung der eigenen Stellung innerhalb der Gruppe
Initiativen entwickeln
allgemeine Methodenfertigkeiten beweisen
IP/Hauke Lützen/Schulberatung 1998: Leistungsbewertung, IAG
Leistungsbeurteilung
23
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
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b) schriftlich:
-
Reichhaltigkeit und Differenziertheit des Vokabulars
Eigenständigkeit in Wortwahl und Formulierung
sinnvoller Gebrauch feststehender Wendungen
Klarheit und Variation im Satzbau
Geschick in der Satzverknüpfung
sprachlich-stilistische Angemessenheit bezüglich der Textsorte
Einzelfehler im Ausdruck, die als Abweichung nicht toleriert werden können und semantisch
als falsch empfunden werden, werden als schwere Ausdrucksfehler gewertet und führen zu
-2 Punkten Abzug.
Identische Rechtschreib- und Formfehler, ungeschickte, von der Norm abweichende, aber die Kommunikation nicht behindernde Ausdrücke werden als leichte Ausdrucksfehler markiert und mit -1 Punkt nur einmal in Abzug gebracht. Wenn dieser Fehler jedoch im Rahmen
einer Aufgabe oder Teilaufgabe, die ausschließlich auf die Überprüfung der Beherrschung der
betreffenden sprachlichen oder orthographischen Erscheinung abzielt, mehrmals vorkommt, ist diese
Vorgangsweise nicht anzuwenden (zB Diktat). Vgl. dazu § 5 Abs. 10-12.
Sich wiederholende Fehler und Folgefehler werden nur einmal gezählt, aber am Rand kenntlich gemacht
und in Klammern gesetzt, um eine wiederholte Zählung zu vermeiden.
Wenn in ein und demselben Wort verschiedene Fehlertypen vorkommen (z.B. A, G,
R), werden sie alle am Rand kenntlich gemacht. Gerechnet wird nur der am
schwersten wiegende Fehler, es werden also -2 Punkte abgezogen. Die nicht
mitzuzählenden Fehlerzeichen werden in Klammern gesetzt.
Leistungsbeurteilung
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©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Fehlertypologie und Korrekturzeichen:
Fehler
leichter Ausdrucksfehler:
Verständnis gegeben, z.B. fehlende Vorsilbe
schwerer Ausdrucksfehler:
Ausdrücke, die falsch, miß- oder unverständl.
Wiederholungsfehler
Grammatikfehler
Konstruktion/Satzbaufehler
Rechtschreibfehler
Interpunktion/Satzzeichenfehler
Korrekturzeichen
a
A
W
G
Konstr./ S
R und /
SZ, Z und --
3. Sprachrichtigkeit:
Die Kennzeichnung der Fehler erfolgt am Rand einer schriftlichen Arbeit unter Verwendung einheitlicher Korrekturzeichen. Es wird dabei zwischen folgenden Arten von
Fehlern unterschieden:
Korrekturzeichen
G
a, A
r, R
SZ
Fehler
Punkteabzug
Grammatikfehler
Ausdrucksfehler
Rechtschreibfehler
Satzzeichenfehler
-2 Pkte
-1 (a) / - 2 Pkte( A)
-1 Pkt
-0,5 Pkte
Falls mit den oben angeführten Korrekturzeichen nicht das Auslangen gefunden werden kann oder vom
jeweils verantwortlichen Fachlehrer bei der Korrektur eine Fehlerdifferenzierung beabsichtigt wird,
kann/soll im Sinne der Vereinheitlichung auf die in den nachfolgenden Tabellen angeführte
Fehlertypologie und die dafür vorgesehenen Korrekturzeichen zurückgegriffen werden. Ihre Verwendung
setzt voraus, dass die Schüler zu Beginn eines jeden Schuljahres in die Fehlertypologie eingeführt und
ihnen die entsprechenden Korrekturzeichen erklärt werden.
Leistungsbeurteilung
25
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Fehlertypologie und Korrekturzeichen:
a) Rechtschreibung:
Fehler
Rechtschreibfehler/Orthographie
einfacher R-Fehler
schwerer R-Fehler
Auslassungsfehler
Getrenntschreibung
Zusammenschreibung
Wiederholungsfehler
Interpunktion/Satzzeichenfehler
Korrekturzeichen
R
r und
R und
W
SZ, Z und --
b) Sprachrichtigkeit:
Fehler
Korrekturzeichen
Subjekt
Prädikat
Objekt
Nominativ
Akkusativobjekt
Dativobjekt
Genitivobjekt
Präpositionalobjekt
Temporalobjekt
Kausalobjekt
Finalobjekt
Konditionalobjekt
Konzessivobjekt
Lokalerobjekt
Modalobjekt
Kasus
Leistungsbeurteilung
S
P
O
NO
AO
DO
GO
PräpO
TempO
KausO
FinO
KondO
KonzO
LokO
ModO
Ks
26
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
Nominativ
Akkusativ
Dativ
Genitiv
Nomen
Adjektiv
Attribut
Partizip I, Partizip II
Gerundiv
Pronomen
Adverb
Genus
Artikel
maskulinum
femininum
neutrum
Numerus
Singular
Plural
Präsens
Präteritum
Perfekt
Plusquamperfekt
Futur I, Futur II
Indikativ
Konjunktiv I, Konjunktiv II
Imperativ
Aktiv
Passiv
Präposition
Konjunktion
Verbform
Vollverb
Hilfsverb
Modalverb
Funktionsverb(gefüge)
Verbstellung
Konstruktion/Satzbaufehler
Wortstellung
Leistungsbeurteilung
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Nom.
Akk.
Dat.
Gen.
Nn
Adj.
Attr.
P I, P II
Ger.
Pr.
Adv.
GS
Art.
mask.
fem.
neutr.
Num.
Sg.
Pl.
Präs.
Prät.
Perf.
Plqperf.
F I, F II
Ind.
Kon I, Kon II
Imp.
Akt.
Pass.
Präp.
Konj.
Vf
VV
HV
ModV
FV(G)
VS
Konstr.
WO
27
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
c) Mindestwortanzahl:
Die Mindestwortanzahl für eine Textproduktionsaufgabe wird vorgegeben! Folgende
Mindestwortanzahlen gelten für die „Nur-Textproduktion“ als Orientierungshilfe:
1. Basico
2. Basico
3. Basico
4. Bachillerato
5. Bachillerato
_______________________________________________________________________
100-200
100-200
200-300
300-400
400 - 500
Stellt die Textproduktionsaufgabe nur einen Teilbereich der Aufgabenstellung dar, so ist die in der
Tabelle angeführte Mindestwortanzahl um 100 Wörter zu reduzieren.
Die Unterschreitung/Überschreitung wird mit +/- 1 Pkt pro 5 % der geforderten Wortanzahl
als Minus- oder Pluspunkte berücksichtigt.
Eine weitere Möglichkeit zur Bewertung der Sprachrichtigkeit:
Zur Berücksichtigung der Sprachrichtigkeit kann mittels Fehlerprozentformel der Fehlerindex des zu
bewertenden Textes ermittelt und unter Verwendung einer auf den jeweiligen Jahrgang abgestimmten
Fehlerprozenttabelle eine weitere Teilnote errechnet werden.
Fehlerprozent:
Leistungsbeurteilung
28
Fehler x 100
Wörter
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Deutsch als Fremdsprache
5.
Reifeprüfung (Matura):
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
bisherige Handhabung!
Für die ordnungsgemäße Durchführung der Reifeprüfung aus Deutsch als Fremdsprache (DaF)
gelten die Allgemeinen Bestimmungen über die Reifeprüfung am IAG vom 15. März
1993 in der überarbeiteten Fassung vom 18. Juli 1994.
a) Schriftliche Reifeprüfung:
Die Aufgabenstellungen der schriftlichen Reifeprüfung unterscheiden sich nicht wesentlich in ihrer Art, wohl aber in ihrem Umfang von jenen mehrstündiger DaF- Schularbeiten während des 5. Bachillerato: Die Arbeitszeit beträgt vier volle Stunden, die Verwendung eines Wörterbuches (DaF-Wörterbuch) ist gestattet.
Die Prüfungsarbeit soll Aufgaben aus dem Bereich des Grammatischen Regelwissens,
gezielte Fragen zur Lektüre (Leseliste) und eine Textproduktionsaufgabe, die
unter Verwendung einer bestimmten Textsorte und unter Beachtung der vorgegebenen Wortanzahl (mindestens 300, höchstens 500 Worte) bearbeitet werden muß,
beinhalten.
Besteht die Absicht, die Aufgabenstellung der schriftlichen Reifeprüfung bis zu 80 %
als Textproduktionsaufgabe (mindestens 500, höchstens 700 Worte) zu konzipieren,
ist rechtzeitig im Ak mit dem Lehrer des Paralleljahrganges das Einvernehmen
herzu stellen, damit abweichende Aufgabenstellungen, d. h. ungleiche Voraussetzungen und damit eine Benachteiligung der Prüfungskandidaten, von vornherein
ausgeschlossen werden. Bei dieser Gelegenheit wird auch über eine eventuelle
Schwerpunktsetzung bzw. über die Punkteverteilung der Prüfungsarbeit zu befinden sein.
Die Aufgabenstellung hat jedenfalls so zu erfolgen, dass für die Prüfungskandidaten keinerlei Schwierigkeiten mit Spezialvokabular zu erwarten sind.
Die für die Reifeprüfung in Frage kommenden Textsorten sind: Erörterung, Erzählung,
Zeitungsartikel, Bericht, Brief, Rede, Dialog, Innerer Monolog, Interpretation, persönliche Stellungnahme, ... . Jede dieser Textsorten muß in den letzten 3 Schulstufen
geübt worden sein.
Leistungsbeurteilung
29
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Stofflich beziehen sich die gestellten Aufgaben auf anspruchsvollere Grammatikbebereiche, auf die Lektüre bestimmter Werke der Leseliste und auf Sachthemenkreise, die in den letzten 3 Schulstufen im Unterricht behandelt worden sind.
Beispiele für Themenbereiche, die sich aus der Unterrichtsarbeit in DaF ergeben,
sind:
Österreichische, deutsche und schweizerische Landeskunde, Europäische Zeitgeschichte,
Klischees, Reiseerfahrungen, Tourismus, Werbung, Massenmedien, Wirtschaft, Umweltschutz, Musik, Entwicklungshilfe, Erziehung, Schule und Ausbildung, Sport, gegenwärtige
politische, soziale und kulturelle Situation in Guatemala, Soziales Leben, Lektüre, ...
Die Korrektur der schriftlichen Reifeprüfungsarbeiten hat umgehend und unter
Anwendung der geltenden Richtlinien für die Leistungsbewertung bzw. des im
5. Bachillerato zuletzt zur Anwendung gebrachten Korrekturschemas zu erfolgen.
Die korrigierten Prüfungsarbeiten sind einem Kollegen zur Zweitkorrektur
zu übergeben und danach in einer Abschlußbesprechung die Noten festzusetzen.
b)
Mündliche Reifeprüfung:
In der Zeit zwischen schriftlicher und mündlicher Reifeprüfung werden die KandidatInnen bei Fortsetzung des stundenplanmäßigen Unterrichtes auf die mündliche Reifeprüfung vorbereitet.
Die Vorbereitungszeit auf die mündliche Prüfung beträgt 30 Minuten, die mündliche Prüfung selbst dauert höchstens 15 Minuten. Während der Vorbereitungszeit ist
die Verwendung eines Wörterbuches (DaF-Wörterbuch) nicht? gestattet.
Die mündliche Prüfung besteht aus zwei Teilbereichen:
Dem Prüfungskandidaten ist ein kurzer, geeigneter Originaltext (zB Tagespresse) in
der Länge von 20 - 25 Zeilen vorzulegen, den er vorzulesen und im Gespräch mit
dem Prüfer zu diskutieren hat. Dabei soll der Kandidat beweisen, dass er den Text
verstanden hat und in der Lage ist, seine persönliche Meinung zu dem Thema frei
zu formulieren.
Leistungsbeurteilung
30
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Von den zwei im Anschluss an den Lesetext gestellten Fragestellungen (unabhängig
voneinander) ist eine vom Kandidaten zur ausführlichen Beantwortung während des
Prüfungsgespräches zu wählen.
Die Fragestellungen beziehen sich auf eine Liste mit ca. 15 Themen (Landeskunde,
Literatur, Sachthema), die entweder vom Kandidaten frei erarbeitet oder im Unterricht ab
dem 3. Basico behandelt wurden. Die Fragestellungen können sich auch nur auf die
Leseliste oder nur auf die Sachthemen beziehen.
Die Auswahl der Werke der Leseliste (10 - 15 literarische Werke) und der Schwerpunkte im Bereich der Sachthemen bleibt - in Rücksprache mit dem betreuenden Lehrer dem einzelnen Kandidaten überlassen, doch ist die Liste mit allen erforderlichen Angaben
spätestens vier Wochen vor dem Termin der schriftlichen Reifeprüfung beim Prüfer
abzugeben, so dass allenfalls notwendige Änderungen noch möglich sind.
Eine Liste der in der Schülerbücherei vorhandenen deutschprachigen Texte, die besonders geeignet erscheinen, ist als Empfehlung gedacht und soll den Kandidaten
die Suche bzw. Auswahl erleichtern.
Zur sicheren Beurteilung der Leistung bei der mündlichen Reifeprüfung können
die folgenden Bewertungskriterien herangezogen werden:
-
Sinnerfassendes Lesen
Aussprache
Sprachliche Richtigkeit
Ausdrucksvermögen
Textverständnis
Allgemeine Gesprächsfähigkeit
Sachkenntnisse
Zur praktischen Umsetzung bei der mündlichen Prüfung kann die auf der nächsten Seite
angebotene Tabelle benutzt werden, allerdings muss die Endpunktezahl (Höchstpunktezahl: 38, Mindestpunktezahl: 19) jeweils nach der folgenden Umrechnungstabelle in die
IAG-Note umgerechnet werden:
Punkte der Tabelle
=
Punkte für Endnote
_____________________________________________
38
36
34
32
30
28
26
24
22
18
16
14
12
Leistungsbeurteilung
-
37
35
33
31
29
27
25
23
19
17
15
13
11
100
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
31
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
Instituto Austriaco Guatemalteco
Mündliche Reifeprüfung aus DaF
Haupttermin 20_____/ VA/VB
Prüfer: _____________________
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Name: ____________________________
___________________________________________________________________________
Bewertungskriterien
sehr gut
gut
befriedigend
genügend
nicht genügend
___________________________________________________________________________
1. Sinnerfassendes
Lesen (SL):
2
1,5
1
2. Aussprache (AS):
4
3,5
3 / 2,5
8 / 7,5
7 / 6,5
6 / 5,5 / 5
4,5 / 4
3,5 / 3 / 2,5 / 2
1,5 / 1 / 0,5 / 0
8 / 7,5
7 / 6,5
6 / 5,5 / 5
4,5 / 4
3,5 / 3 / 2,5 / 2
1,5 / 1 / 0,5 / 0
4
3,5
3 / 2,5
2
1,5 / 1 / 0,5 / 0
4
3,5
3 / 2,5
2
1,5 / 1 / 0,5 / 0
3. Sprachliche
Richtigkeit (SR):
4. Ausdrucksvermögen (AV):
5. Textverständnis (TV):
6. Allgemeine Gesprächsfähigkeit:
(AG)
0,5
2
0
1,5 / 1 / 0,5/ 0
7. Sachkenntnisse:
8 / 7,5
7 / 6,5
6 / 5,5 / 5
4,5 / 4
3,5 / 3 / 2,5 / 2
(SK)
1,5 / 1 / 0,5 / 0
___________________________________________________________________________
Erreichte Punktezahl: SL 2/___ AS 4/___ SR 8/___ AV 8/___ TV 4/___ AG 4/___SK 8/__
Summe:
38 / ________
Umrechnungstabelle:
38 - 37 = 100
36 - 35 = 95
34 - 33 = 90
32 - 31 = 85´
30 - 29 = 80
28 - 27 = 75
26 - 25 = 70
24 - 23 =
22 - 19 =
18 - 17 =
16 - 15 =
14 - 13 =
12 - 11 =
65
60
55
50
45
40
Prüfungsfrage (ST, Lit.): _______________________________________________________
Bemerkungen zum
Prüfungsverlauf:
Leistungsbeurteilung
______________________________________________________
32
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Anhang
Empfehlungen, Anregungen und Überlegungen zur Fehlerkorrektur
Fehlerbearbeitung
Die Rolle des Lehrenden
Kennzeichnung und Gewichtung von Fehlern
(PI/San José/Seminar: Leistungsbeurteilung)
Lernberatung: Fehlerkorrektur
Modell eines Fehlerprotokolls
Fehleranalysebogen
Alles auf einen Blick:
DaF-Schularbeiten in Primaria und Sekundaria
Beurteilungskriterien - DaF/mündlich in Primaria und Sekundaria
Leistungsbeurteilung
33
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Empfehlungen, Überlegungen, Anregungen zu Berichtigungen
(Korrekturen, Verbesserungen)
Berichtigungen sind unverzichtbarer Bestandteil jeder systematischen Sprachschulung. Sinnvoll
ausgeführt, können sie die zu erlernende Sprache transparenter machen, inhaltliche und formale
Sachverhalte klären, elementare Strukturen festigen und damit mehr Sicherheit im Umgang mit der
Zielsprache vermitteln.
Das Verfahren einer fruchtbaren Berichtigung kann nicht in mechanischen, stereotypen
Wiederholungsübungen bestehen, auch nicht in einer bloß optischen Kosmetik (indem in den Text
hineinkorrigiert wird). Sie muss vielmehr ausgerichtet sein auf einen kognitiven Umgang mit dem
Fehler. Die Fehlerursache zu erkennen und den jeweiligen Irrtum durch einen Transfer auf andere;
analoge Zusammenhänge zu korrigieren, die Isolierung des Fehlers und dieAnwendung der Norm in neu
zu konzipierenden komplexen Ubungsformen ist ein möglicher Weg zu besserer Sprachbeherrschung .
Fehlerbearbeitung
Der Lernende versteht die Fehlermarkierungen in seinem Text als Aufforderung zu intensiver
Auseinandersetzung mit seinen Fehlleistungen. Die von ihm im einzelnen zu vollziehenden Schritte sind:
- die Definition des Fehlers (zB G: Er musst...: Modalverb, Konjug., Tempus)
- seine Analyse (Mod.vb. 3. Pers. Sing.Präs. ohne t!)
- der Transfer und die Übung (er muß - er kann, sie will; aber: du musst - du kannst und:
er spielt, isst, kommt ...)
- das Unterstreichen/Kennzeichnen der Fehlerstelle (als zusätzlicher Akt einer Bewusstmachung)
- die Formulierung einer Gesetzmäßigkeit/Regel (Die Modalverben - einschließlich „wissen“
bilden die 3. Pers. Sing. Präs. ohne t.)
Die Rolle des Lehrenden ist bei jeder Berichtigung von großer Bedeutung:
- Das Verfahren der begründenden Fehlerbearbeitung muß detailliert vorbereitet und exemplarisch erklärt werden.
- Eine gewissenhafte Korrektur der Schülerarbeiten erscheint selbstverständlich.
- Fehlerkennzeichnungen sind eindeutig und unmissverständlich vorzunehmen. Vorschläge zu
besserer Sprachform oder auf den Inhalt bezogene Kommentare sind von ihnen getrennt anzubringen.
Leistungsbeurteilung
34
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
- Besonders in der Einführungsphase dieser Arbeitsform muss der Lehrende ständig ansprechbar und zu individuellen Hilfeleistungen bereit sein. (Partnerschaftliches Arbeiten ist zu
empfehlen, enthebt aber den Lehrer nicht seiner Leitungs- und Entscheidungsfunktion.)
Allgemein gültige Regeln können gemeinsam formuliert und in einer Sammlung (im Heft bzw. an der
Wand) festgehalten werden. In diesem Fall genügt der Hinweis auf die jeweils gültige Regel.
Wichtig ist nicht, dass jeder Fehler berichtigt wird; eine Schwerpunktbildung nach Art der Fehler („Heute
nur die Grammatikfehler!“) macht die Arbeit übersichtlicher und wirkt Frustrations- und
Ermüdungstendenzen entgegen. Immer aber sollte in der Berichtigung die Trennung nach Fehlerarten
vorgenommen werden. Eine Nummerierung der Fehler innerhalb der Komplexe erleichtert das
systematische Arbeiten und die Kontrolle.
Unerlässlich ist in jedem Berichtigungsvorgang die Eigenkontrolle. Sie kann ergänzt werden durch eine
Partnerkontrolle. Der Lehrende sollte die ihm vorgelegten Berichtigungen wertend kommentieren und
nur in Ausnahmefällen Berichtigungen wiederholen oder noch einmal berichtigen lassen. Die in einen
gründlich angelegten ersten Korrekturvorgang investierte Zeit (insbesondere bei schwachen Schülern)
macht i.a. einen weiteren erheblichen Zeitaufwand überflüssig.
Schularbeiten
sind - wie die Noten - unverzichtbarer Bestandteil des schulischen Prinzips einer Förderung durch
Leistung.
Sie sind als pädagogische Maßnahme innerhalb eines systematisch ablaufenden Lehr- und Lernprozesses
Spiegel des Schüler- und Lehrerverhaltens gegenüber einer stofflichen Einheit mit bewusstseins- und
persönlichkeitsbildenden Elementen.
Schularbeiten sind für Schüler, Lehrer und Eltern eine wichtige Orientierungshilfe im
Notenfindungsprozeß und haben bei sachgerechter und verantwortungsbewusster Planung und
Durchführung einen verlässlichen diagnostischen und prognostischen Aussagewert.
Der Bewertungsmodus einer Schularbeit sollte im allgemeinen in ihren Entwurf einbezogen werden.
Dabei empfiehlt es sich, Mindestanforderungen zu formulieren, durch die eine ausreichende Leistung
definiert wird: Gradweise abzustufende zusätzliche Leistungen entscheiden darüber hinaus über die Noten
„befriedigend“ bis „sehr gut“.
IP/Hauke Lützen/Schulberatung 1998: Leistungsbewertung, IAG
Leistungsbeurteilung
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©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
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Bewertung – DaF
Typische sprachliche Fehlleistungen hispanophoner Schüler und Schülerinnen beim Erlernen der Deutschen Sprache
(Beispiele zu Interferenzen zu den Bereichen Aussprache und Intonation, Lexik, morpho-syntaktische Strukturen, ...)
1. Hinweise und Erläuterungen zu Ergebnissen einer kontrastiven Fehleranalyse
a. Richard J. O’Brien: So seltsam es klingen mag, es ist für jemand, der eine
neue Sprache zu lernen beginnt, mit am schwersten zu begreifen, dass sie
wirklich so verschieden (von seiner Muttersprache) ist ... Die Sprecher zweier
verschiedener Sprachen bedienen sich jeweils anders strukturierter
Sprachsysteme; sie denken verschieden und drücken sich entsprechend
ihren Vorstellungen auf unterschieldiche Weise aus. Ungeachtet gewisser
Ähnlichkeiten
funktionieren
die
beiden
Sprachen
verschieden.
(de Grève, van Passel: Linguistik und Frremdsprachenunterricht, München, 1971, S.66.)
b. Beim Erwerb einer Fremdsprache beeinflusst das bereits ausgebildete
muttersprachliche System den Lernprozess helfend oder störend: Wenn die
Übertragung muttersprachlichen Verhaltens auf die Zielsprache möglich ist,
spricht man von einem positiven Transfer. Wenn die Ausgangsprache zum
Störfaktor wird, weil der Schüler in falscher Analogiebildung abweichende
muttersprachliche Gewohnheiten auf die Zielsprache überträgt, spricht man
von negativem Transfer oder Interferenz.
Störungen zwischen Ausgangs- und Zielsprache (und umgekehrt) oder der
gegenseitige negative Einfluss verschiedener Zweitsprachen werden
„interlinguale Interferenzen“ genannt. Der unangemessene Transfer eines
gelernten Elements auf andere Teilsysteme innerhalb der Zielsprache wird
als„intralinguale Interferenz“ bezeichnet.
c. Das Mittel des konstrastiven Sprachvergleichs zwischen Erst- un d
Zweitsprache steht mit der Erscheinung des Transfers in direkter
Verbindung. Parallele Sprachmuster können als Lernhilfen genutzt werden.
Die Darstellung der Differenzen zwischen den Sprachsystemen gibt dem
Fremdsprachenlehrer Informationen über eine begrenzte Anzahl von
vorhersagbaren Lernschwierigkeiten. Lernfördernde und –hemmende
Faktoren können durch Bewusstmachung das Verständnis für die beiden
Sprachen vertiefen und sprachliche Zusammenhänge aufzeigen.
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Im Rahmen einer kleinen Arbeitsgruppe von Deutschlehrern kann ein
systematischer Vergleich zwischen dem Spanischen und Deutschen mit dem
Ziel einer umfassenden konstrastiven Grammatik aus naheliegenden Gründen
nicht verwirklicht werden. Es war nicht einmal möglich, elementar ausgangsund zielsprachliche Reaktionen in jeweils analogen Situationen zu erfassen und
zu beschreiben.
Die vorliegende Interferenzübersicht gibt keine Antwort auf Fragen nach der
jeweiligen Realisierung von Sprecherabsichten: Was sagt ein Spanier, wenn er
eine höfliche Bitte äußert, und was sagt ein vergleichbarer Deutscher in einer
solchen Situation? Die Arbeitsgruppe hat sich auf das Feld der diagnostischen
Fehleranalysen mündlicher und schriftlicher Sprachäußerungen beschränkt. Als
Ergebnis liegt eine Auswahl von sprachlichen Fehlleistungen vor, die sich durch
Interferenzen erklären lassen.
d. Wer Fehlleistungen anstreicht, notiert und kategorisiert, muss sich die Frage
nach seinem Berechtigungsnachweis gefallen lassen: Woher nimmt man die
Autorität
zu
entscheiden,
was
richtig
oder
falsch
ist?
Fremsprachenlehrer/innen sind fein heraus, wenn sie sich auf die Kompetenz
des muttersprachlichen Sprechers berufen können. Was ist sprachlich
richtig?
Könnte
man
das
vielleicht
im
Hinblick
auf
den
Fremdsprachenunterricht so sagen? – „Alles das, was sich in der konkreten
Sprachverwendung im Rahmen verbindlicher Geltung (bon usage, nicht
durchschnitliche Verbindlichkeit) aus dem formalen Regelsystem aktualisiert,
ist sprachrichtig.“ Und: „Das Regelsystem ist eine vom Sprachgebrauch
abhänige Größe.“
In der Praxis wird sich der geschulte Korrektor bei der Entscheidung, ob eine
sprachliche Äußerung akzeptabel ist oder nicht, von verschiedenen Kriterien
leiten lassen: Ist die Äußerung verständlich, dient sie der Kommunikation?
Drückt sie das aus, was der Schüler/die Schülerin sagen wollte? Ist sie üblich?
Wenn nein, welchen Grund gibt es im vorliegenden Fall, gegen die Redegewohnheit zu verstoßen? Ist die Ausdrucksweise angemessen, oder fällt sie aus
dem Rahmen der Stilebene, des Soziolekts ...? Passt die Äußerung in den
Kontext? Wird ein Verstoß im vorliegenden Kontext nicht doch noch
akzeptabel?
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
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Der lästige Zweifel des Korrektors an seiner normsetzenden Sprachautorität
deutet an, dass es auch dem Kundigen unmöglich ist, den gesamten
Regelapparat der Sprache zu beherrschen. Er mahnt aber auch zur Toleranz.
Während der Anfängerunterricht stärker vom Prinzip der Korrektheit
bestimmt sein muss, wird wohl im Unterricht auf höherem Niveau die
Fehlertoleranz einen größeren Spielraum erhalten können.
In einigen Fällen kann bei der Entscheiung über die Sprachrichtigkeit die
kontrastive Grammaktikbetrachtung weiterhelfen. Dabei ist es manchmal
nützlich, den Schüler/die Schülerin den Sachverhalt in seiner Muttersprache
ausdrücken zu lassen, damit man vergleichen kann.
Wenn der Kontext nicht weiterhalf, ist bei einigen der Interferenzbeispiele der
folgenden Liste dieser Weg zur Überprüfung der Interpretation des Fehlers
eingeschlagen worden.
e. In der vorliegenden Übersicht zu Interferenzerscheinungen sind aus
Gründen der Beschränkung orthographische Bereiche nicht aufgenommen
worden. In der Liste zur Aussprache und Betonung werden vor allem solche
elementare lautliche Phänomene vorgestellt, die sich in der Unterrichtspraxis
als
gravierende,
das
Verständnis
behindernde
Schwierigkeiten
herausgestellt haben. Die Zusammenstellung ist nicht komplett. Vor allem im
Bereich der Konsonantenhäufung lassen sich noch mehr und noch
kompliziertere Lautkombinationen anführen. Der Abschnitt über die
Betonung ist vermutlich zu knapp. Jedoch führt schon die konsequente
Beachtung des Stimmritzenverschlusslautes und der Wechsel von kurzen
und langen Vokalen zusammen mit den Hinweisen zur Betonung zu einer
enormen Abschwächung des nicht-deutschen Akzents. In die Gruppe der
Konsonanten, deren Artikulation für Spanischsprachige schwierig ist, sind
das stimmhafte S und das Zäpfchen-R zusätzlich aufgenommen worden,
weil einige Sprachlehrer auf die Verfeinerung der Aussprache Wert legen. /s/
statt /z/ und /r/ (leicht gerollt) statt /R/ beeinträchtigen die Verständigung
nicht.
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
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Eigens erwähnt werden soll, dass Störungen nicht erst beim Nachsprechen
auftreten, sondern schon beim Hören: Das Schema der in der Muttersprache
funktionell verwendeten Redeelemente beeinflusst die Entscheidung beim
Abhören. So wird zum Beispiel /e:/ oft als /i/ gehört und wiedergegeben.
Im lexikalischen Bereich treten Störungen in der frühen Anfängerphase
kaum auf. Sie machen sich zuerst in der Unterrichtsphraseologie bemerkbar
(clase -Unterricht) und in idiomatischen Ausdrücken (Tengo seis años. – Ich
bin sechs.). In späteren Lernabschnitten werden Wortfehler häufiger: Es
treten Unschärfen in der Kenntnis der Wortbedeutungen auf. Wörter werden
im negativen Transfer in Situationen eingeschleust, in denen sie nicht
verwendet werden dürften. Der Schüler verwechselt “úmfahren’’ mit
“‘umfáhren”, “braungebrannt’’ mit “abgebrannt’’ oder füllt formale
Scheinentsprechungen mit gleichem Inhalt (espectáculo – Spektakel). Er
verirrt sich in Kollokationsfeldern und sagt: “Sie sind aber hoch!’’ wenn er
“groß’’ meint und fragt sich verwirrt, warum man sagen darf “Betten
machen’’ (hacer las camas), aber nicht “Koffer machen’’ (hacer las maletas –
Koffer packen).
Schwierigkeiten erwachsen aus der Divergenz von “despertarse“ gleich
“aufwachen, wecken’’ und umgekehrt der Konvergenz von “escuela, colegio,
academia, plantel’’ und “Schule’’.
Im morpho-syntaktischen Bereich sind nur bei interlingualen Interferenzen
die unkorrekten zielsprachlichen Äußerungen mit den muttersprachlichen
Entsprechungen unterlegt worden. In Fällen von vermuteter intralingualer
Störung (, die im Grammatikbereich aufgrund ihrer Häufigkeit eine
besondere Rolle spielt,) ist auf Zusätze in spanischer Sprache verzichtet
worden. Es wurden außerdem Beispiele für Vermeidungstendenzen
aufgenommen, in denen dem Schüler konkrete Grammatikfehler oft nicht
nachgewiesen werden können, weil er Satzkonstruktionen aus der
Muttersprache auf die Zielsprache überträgt und als grammatisch korrekte
Ersatzmuster einbaut. In diesen Fällen, so z. B. beim Passiv, sind zur
Verdeutlichung der unterschiedlichen syntaktischen Anlage spanischdeutsche Satzpaare aufgeführt worden.
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
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Die Tatsache, dass dem deutschen Gebrauch des Hauptverbs “werden’’ im
Spanischen verschiedene Strukturmuster entsprechen, führte zur
Entscheidung, die Interferenzen im Umfeld dieses Wortes nicht dem Bereich
der Lexik zuzuordnen. In diesem Zusammenhang soll auch auf den Aspekt
der Problemüberschneidung und Mehrdimensionalität hingewiesen werden,
der methodisch im Hinblick auf die Häufung von Schwierigkeiten eine Rolle
spielt. Der Problemfächer um “despertarse – aufwachen, wecken’’ ist, wie
die in unserer Liste aufgenommenen Beispiele zeigen (B 1.4), ein Musterfall
für Interferenz bei unterschiedlicher Verbart in Ausgangs- und Zielsprache
und für Divergenz. Die Lernschwierigkeiten, deren Ursachen im
muttersprachlichen Element “despertarse’’ liegt, gehören verschiedenen
Bereichen an. Dass einzelne Gebiete und Erscheinungen jeweils in den Teilen
über Lexik und Grammatik vorkommen, ist kein Nachteil, da auf diese Weise
verschiedene Gesichtspunkte des Fehlerproblems deutlich werden.
f. Wer
Interferenzlisten
im
Zusammenhang
mit
umfassenden
Fehleruntersuchungen und kontrastivem Sprachvergleich sieht, wird an
bescheidene Ansätze zur kontrastiven Fehleranalyse keine zu hohen
Erwartungen stellen und im Auge behalten, dass Interferenzen keineswegs
die einzigen Fehlerquellen sind.
Worin liegt nun aber der Nutzwert von Interferenzlisten? Da der latente
Einfluss der Muttersprache und die Störfaktoren aus bereits bekannten
Teilsystemen der Zweitsprache nie völlig versiegen, muss im Rahmen des
gegen Fehler abgesicherten Lernens methodische Vorsorge gegen
Interferenzen getroffen werden. Das Vorwissen des Lehrers um potentielle
Konflikte und Fehler und die Kenntnis der Gründe für sprachliches
Fehlverhalten geben Möglichkeiten an die Hand, Mittel und Wege zur
Vorbeugung und Therapie für eine begrenzte Anzahl von Fällen zu finden.
Zielpublikum von Interferenzlisten sind vor allem Sprachlehrer und alle
diejenigen, die sich mit der Herstellung von didaktischem Material für den
Fremdsprachenunterricht befassen.
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Interferenzlisten können grundlegende Informationen vermitteln, wenn
Sprachmaterial ausgewählt und graduiert werden soll. Wenn z. B. in die rein
audio-lingualen Einführungslektionen von VORWÄRTS ein spezieller
Aussprachekurs eingepasst werden soll, der auf die Bedürfnisse
Spanischsprachiger zugeschnitten ist, kann sich die Auswahl des
Lautmaterials am phonetischen Teil der vorliegenden Interferenzliste
orientieren. Bei der Herstellung von Kontrollübungen als Abschluss des
Grundkurses
von
KOMM
BITTE
spielten
Überlegungen
zu
Interferenzproblemen in den Bereichen Phonetik, Lexik und Grammatische
Struktur in den Phasen der Zusammenstellung des sprachlichen
Grundmaterials und der Komposition der Aufgaben eine zentrale Rolle.
In Fragen der Lehrplangestaltung für Schüler mit Grundkenntnissen wurden
Bereiche der Grammatik des eingeführten Lehrwerks und die Liste der
Fehlertypen einer kontrastiven Fehleranalyse einander gegenüber gestellt,
damit Gesichtspunkte für die stoffliche und zeitliche Schwerpunktbildung und
die Herstellung gestuften Übungsmaterials gewonnen werden konnten. Als
eine der Grundlagen für die Beurteilung von Fehlern in schriftlichen
Sprachäußerungen konnte eine Interferenzliste mit zur Zusammenstellung
einheitlicher Kriterien zur Fehlerbewertung beitragen.
Interferenzlisten erreichen eine größere Aussagekraft, wenn sie ergänzt
werden durch detaillierte Stoffpläne, die die Fehlerbereiche nennen, und
durch Übersichten, welche die Fehlerhäufigkeit in Beziehung zu den in
Betracht kommenden Lernstufen setzen.
Leistungsbeurteilung
41
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Deutsch als Fremdsprache
2.
IAG
A. Beispiele von Interferenzen im Bereich von Aussprache und Betonung
(Hans-Jürgen Krause)
1. Vokale
1.1 /a:/ , /i:/ , /u:/
1.2 /e:/ , /e/
lange
Vokale: sagen
kurze
Vokale: Affe
Besen, Gebot
1.3 /o:/
1.4 /y:/ , /y/
Ofen
Düne, dünn
1.5 /ø/ , /œ/
Öfchen, öffnen
/a/ , /i/ , /u/
2.
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Glottisschlag
/./
. ein . Engel
3.
3.1
Konsonanten
/v/
wir
3.2
/h/
holen
3.3
/x/ , /x/
ich, ach
3.4
/S/
Asche
3.5
/-t/
geht
3.6
/ts/
zu
3.7
/n/
Inge
Leistungsbeurteilung
Im Span. keine wesentliche Unterschied
zwischen langen und kurzen Vokalen.
Im Span. kein langes geschlossenes /e:/
u. kein unbetontes /e/.
Im Span. kein langes geschlossenes /o:/
Im Span. kein /y:/ , /y/. Ausweichen in
Rchtg. /i/.
Imi Span. kein /ø/ , /œ/. Ausw. in Rchtg.
/e/ wie in Berg.
Stimmritzen-Verschlußlaut vor Vokal im
Silbenanlaut. Im Span. unbekannt.
Im Span. kein Unterschied zw. /b/ u. /v/;
alles klingt /b/.
Im Span. Buchst. h stumm. Dt.
Hauchlaut wird ersetzt durch gutturalen
ach-Laut.
Für ich-Laut keine Entsprechung, für
ach-Laut Näherungswert /gi/ , /iS/ oder
guturales /ix/ statt /ix/.
Im Span. unbek. Bes. Schwierigk. im
absoluten Anlaut.
Auslautendes t wird weggelassen oder,
wie alle stimml. Verschlusslaute, zu
wenig explosiv artikuliert.
Im Span. nur (unhöfl.) akustisches
Zeichen
zur
Errregung
von
Aufmerksamkeit.
Zu starker Verschluss wie im span.
‘‘cinco’’.
42
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
3.8
/z/
3.9 /r/
3.10 /-m/
3.11 /-n/
4.
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
Konsonantenhäufungen
(im Spanisch
unbekannt)
/St/
/Sp/
/Sv/
/tsv/
/pf/
/-st/
4.7 /tst/
5.
IAG
Sonne
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Im Span. kein stimmh. s im Wortanlaut
oder zw. Vokalen.
Im Span. kein Zäpfchen-R.
Kein m am Wortende (außer in
schallnachahmenden
Wörtern
wie
‘‘catapum’’); jedoch span. un baile klingt
wie /um’ baile/, span. en Valencia wie
/emba’
lenθia/.
Deshalb
fällt
Unterscheidung schwer.
Regen
dem
den
Stadion
Spanien
schwer
zwei
Pferd
hast
Schwierigkeiten im absoluten Anlaut:
vorgesetztes offenes, kurzes /e/ + /s/.
Ausweichen in Rchtg. auf /es’ bai/.
Auslassen von /p/
Tendenz /t/ wegzulassen, bes. bei
weiterer Häufung: denkst, Gespenst.
/-t/ wird weggelassen.
Arzt
Betonung
5.1
Wortbetonung im Deutschen tendiert zur Betonung der ersten Silbe. Das
Spanische bevorzugt die vorletzte Silbe. Wenn der Spanischsprachige
dieses Muster auf das Deutsche überträgt, sagt er ‘‘arbéiten’’ statt
‘‘árbeiten’’.
5.2
Die Benennug des Subjekts durch Personalpronomen beim Verb ist im
Spanischen nicht notwendig und wird nur zur Hervorhebung gebraucht.
Deshalb besteht bei Spanischsprachigen die Neigung, das deutsche
Personalpronomen stark zu betonen.
5.3
Deutsch sprechende Spanischsprachige neigen dazu, die Stimme am
Satzende nicht deutlich genug abfallen zu lassen, so dass der Eindruck
eines schwebenden Satzschlusses entsteht.
Leistungsbeurteilung
43
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
B. Beispiele von Interferenzen im Bereich der Lexik (Rudolf Moller)
1. Verben
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
1.7
Leistungsbeurteilung
gefallen/ etw. gerne tun – gustar
+
Ihm gefällt reiten.
Le gusta cabalgar.
Er reitet gern.
behalten – quedarse con
+
Darf ich mit dem Buch bleiben?
¿Me puedo quedar con el libro?
Darf ich das Buch behalten?
einsteigen – subir
+
Ich steige auf den Bus.
Yo subo al autobus.
Ich steige in den Bus ein.
aufwachen/wecken – despertar(se)
+
Ich wache mich auf.
+
Ich wecke mich auf.
Me despierto
Ich wache auf.
+
Meine Mutter wacht mich auf.
Mi madre me despierta.
Meine Mutter weckt mich.
ähneln – parecerse
+
Er ähnelt sich seinem Bruder.
Se parece a su hermano.
Er ähnelt seinem Bruder.
gewinnen gegen/ im Spiel schlagen – ganar
+
Ich gewinne meinen Vater im Schach.
Yo le gano a mi padre al ajedrez.
Ich schlage meinen Vater im Schach.
gehen/fahren – ir
+
Wir gehen mit dem Bus.
Vamos en autobus.
Wir fahren mit dem Bus.
44
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
1.8
1.9
1.10
1.11
1.12
1.13
1.14
1.15
Leistungsbeurteilung
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
setzen/stellen/legen – poner
+
Wir stellen die Bücher auf den Tisch.
Ponemos los libros en la mesa.
Wir legen die Bücher auf den Tisch.
kennen/kennenlernen – conocer
+
Als ich ihn kannte ...
Cuando le conocí …
Als ich ihn kennenlernte ...
wissen/erfahren – saber
+
Als ich es wusste ...
Cuando lo supe ...
Als ich es erfuhr …
nehmen – coger
+
Sollen wir die Bleistifte holen?
¿Tenemos que coger los lápices?
Sollen wir die Bleistifte nehmen?
+
Wir holen ein Taxi.
Cogemos un taxi.
Wir nehmen ein Taxi.
versprechen – prometer/asegurar
+
Ich verspreche dir, dass ich es nicht war.
Te prometo que yo no he sido.
Ich versichere dir, dass ich es nicht war.
verzeihen/erlassen/begnadigen – perdonar
+
Der Tyrann verzeiht ihm die Strafe.
El tirano le perdona el castigo.
Der Tyrann erläßt ihm die Strafe/begnadigt ihn.
gehören (zu) – pertenecer a
+
Die Schraube gehört meinem Fahrrad.
La tuerca pertenece a mi bicicleta.
Die Schraube gehört zu meinem Fahrrad.
erkennen/anerkennen/untersuchen – reconocer
+
Der Arzt hat mich erkannt.
El médico me ha reconocido.
Der Arzt hat mich untersucht.
+
Im Nebel konnten wir den Berg nicht anerkennen.
En la niebla no podíamos reconocer el monte.
Im Nebel konnten wir den Berg nicht erkennen.
45
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
1.16 lernen/studieren – estudiar
+
Hast du die Vokabeln studiert?
¿Has estudiado el vocabulario?
Hast du die Vokabeln gelernt?
+
Ich muss noch Geschichte studieren.
Tengo que estudiar historia.
Ich muss noch Geschichte lernen.
1.17 sich etwas machen lassen – hacerse
+
Er macht sich einen Anzug.
Se está haciendo un traje.
Er lässt sich einen Anzug machen.
1.18 kochen/backen/brennen – cocer
+
Gekochter Ton
barro cocido
gebrannter Ton
1.19 stehlen/bestehlen – robar
+
Ich wurde gestohlen.
Yo fui robado.
Ich wurde bestohlen.
1.20 beschlagnahmen/entführen – secuestrar
+
Die Illustrierte wurde entfürht.
La revista fue secuestrada.
Die Illustrierte wurde beschlagnahmt.
2. Substantive
2.1
2.2
2.3
Leistungsbeurteilung
Geschwister – hermanos
+
Ich habe vier Brüder. (auch wenn Mädchen gemeint sind)
Tengo cuatro hermanos.
Ich habe vier Geschwister.
Söhne/Kinder – hijos
+
Meine Eltern haben fünf Söhne. (siehe 2.1)
Mis padres tienen cinco hijos.
Meine Eltern haben fünf Kinder.
Brille – gafas/lentes
+
Er trägt Brillen.
Lleva gafas.
Er trägt eine Brille.
46
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
2.4
Lunge – pulmones
+
Er hat gute Lungen.
Tiene buenos pulmones.
Er hat eine gute Lunge.
2.5 Papier – papel
+
Hebt die Papiere auf.
Recoged los papeles.
Hebt das Papier auf.
Anmerkung: Papiere spanisch: documentación
2.6 Teller/Gericht/Gang – plato
+
Das ist ein typisch spanischer Teller.
Es un plato típico español.
Das ist ein typisch spanisches Gericht.
2.7 Abend/Nacht – tarde/noche
+
Gestern nacht war ich im Theater.
Ayer por la noche estuve en el teatro.
Gestern abend war ich im Theater.
2.8 Junge/junger Mann – chico
+
Ein Junge bediente uns.
Un chico nos atendió.
Ein junger Mann bediente uns.
2.9 Dorf/Ort/Kleinstadt
+
Durango ist ein Dorf in Vizcaya.
Durango es un pueblo en Vizcaya.
Durango ist eine Kleinstadt in Vizcaya.
2.10 Wohnung/Haus – casa
+
Das Badezimmer in unserem Haus ...
El cuarto de baño en nuestra casa …
Das Badezimmer in unserer Wohnung ...
2.11 Bauwerk/Denkmal – monumento
+
Der Kölner Dom ist ein berühmtes Denkmal.
La catedral de Colonia es un monumento famoso.
Der Kölner Dom ist ein berühmtes Bauwerk.
2.12 Waage/Gewicht – peso
+
Lege das Paket auf das Gewicht.
Pon el paquete en el peso.
Lege das Paket auf die Waage.
Leistungsbeurteilung
47
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
2.13 Unterricht/Klasse – clase
+
Heute gibt es keine Klasse.
Hoy no hay clases.
Heute ist kein Unterricht.
3. Präpositionen
3.1
3.2
3.3
auf/in – en
+
Wir waren in einem Berg.
Estábamos en un montaña.
Wir waren auf einem Berg.
bei – con
+
Wir haben Klasse mit Herrn Meier.
Tenemos clase con el señor Meier.
Wir haben Unterricht bei Herrn Meier.
+
Er ist mit dem Direktor.
Esta con el Director.
Er ist beim Direktor.
für/in – en
+
Er gibt viel Geld in Platten aus.
Gasta mucho dinero en discos.
Er gibt viel Geld für Platten aus.
4. Adverbien
4.1
4.2
4.3
Leistungsbeurteilung
sehr/viel – mucho
+
Ich freue mich viel.
Me alegro mucho.
Ich freue mich sehr.
lange – mucho
+
Hast du viel gewartet?
¿Has esperado mucho?
Hast du lange gewartet?
möglichst wenig – lo menos posible
+
Er will das Wenigste arbeiten.
Quiere trabajar lo menos posible.
Er will möglichst wenig arbeiten.
48
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
5. Adjektive
5.1
5.2
5.3
hoch/groß/laut – alto
(klein/niedrig/leise – bajo)
+
Unser Lehrer ist hoch.
Nuestro profesor es alto.
Unser Lehrer ist groß.
+
Sprich nicht so hoch.
No hables tan alto.
Sprich nicht so laut.
groß – mucho
+
Ich habe viel Hunger.
Tengo mucha hambre.
Ich habe großen Hunger.
kurz – poco
+
in wenig Zeit
en poco tiempo
in kurzer Zeit
C. Beispiele von Interferenzen im Bereich morpho-syntaktischer Strukturen
(auf der Grundlage einer Fehleranalyse von Dr. Johannes Menke)
1. Verb
1.1
1.2
Leistungsbeurteilung
Perfekt mit “sein’’:
Im Spanischen ohne Entsprechung.
+
Er hat schon gegangen.
Se ha ido ya.
Er ist schon gegangen.
Starke und unregelmäßige Verben:
Analogie zur Konjugation schwacher und ähnlich klingender Verben
(siehe gesonderte Liste).
+
Sie ist nicht gekommt.
gekommen.
49
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
1.3
Partizip II von Verben mit Verbzusatz:
Im Spanischen ohne Entsprechung. Analogie zur Bildung des
Partizips II von untrennbaren Verben.
+
Die Vorstellung hat gerade geanfangen.
angefangen
1.4
Partizip II ohne “ge-’’:
Analogie zur Bildung des Partizips II anderer Verbgruppen.
+
Haben Sie die Polizei gealarmieren?
alarmiert
1.5
3. Person Sg. von Modalverben und dem Verb “wissen’’:
Analogiebildung zur entsprechenden Form anderer Verben.
+
Sie musst aber auch ikommen.
muss
1.6
Infinitivkonstruktionen mit “zu’’ in Sätzen mit Verben mit Zusatz:
Verben mit Zusatz:
+
Er spielte, anstatt zuabtrocknen.
abzutrocknen
1.7
Infinitivkonstruktionen mit “zu’’ in Sätzen mit Verben mit fester
Vorsilbe: Verwechslung mit trennbaren Verben.
+
Sie versprachen, sich wieder verzutragen.
Sie versprachen, sich wieder zu vertragen.
1.8
Reflexive Verben, die im Spanischen nicht reflektiert werden:
+
Ich habe mit ihm unterhalten.
mich mit ihm
sich
sich
sich
sich
sich
sich
Leistungsbeurteilung
unterrhalten
irren
streiten
bemühen
(kurz) entschließen
überlegen
50
–
–
–
–
–
–
conversar
fallar
reñir
tratar de
decidir
pensar, reflexionar
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Deutsch als Fremdsprache
1.9
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Nicht-reflexive Verben, die im Spanischen reflektiert werden:
+
Wann wollen Sie sich heiraten?
Sie heiraten
heiraten
umziehen
(Wohnung wechseln)
ertrinken, ersticken
bereuen
-
casarse
trasladarse
-
ahogarse
arrepentirse
1.10 Verben mit reflexivem oder nicht-reflexivem Gebrauch, die im
Spanischen nur reflexiv sind:
+
Wir waren am Strand und haben uns gebadet.
haben gebadet.
1.11 Nicht reflexive Verben, die im Spanischen reflexiv gebraucht
werden:
- wenn besondere Ausdrucksstärke erzielt werden soll:
+
Er fiel sich von der Leiter.
Se cayó de la escalera.
Er fiel von der Leiter.
- wenn der Beginn einer Handlung angezeigt werden soll:
+
Das Baby ist (sich) geschlafen.
El bebé se ha dormido.
Das Baby ist eingeschlafen.
1.12 Verben mit Präpositionen, die im Spanischen keine Präposition
haben:
+
Ich bitte Sie Wasser.
Le pido agua.
Ich bitte Sie um Wasser.
Leistungsbeurteilung
51
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
bitten um
teilnehmen an
sich bewerben um
danken für
wählen zu
warten auf
raten zu
Eindruck machen auf
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-
pedir
participar
solicitar
agradecer
elegir
esperar
aconsejar
impresionar
1.13 Verben ohne Präpositionen, die im Spanischen eine Präposition
haben:
+
Er heiratete mit ihr.
Se casó con ella.
Er heiratete sie.
zufällig begegnen
beenden
–
–
tropezar con (fam.)
acabar (con)
1.14 Verben mit Präpositionen, die von Spanischen Entsprechungen
abweichen:
+
Ich glaube nicht in Wunder.
No creo en milagros.
Ich glaube nicht an Wunder.
glauben an
sich erinnern an
denken an
sich lehnen an
grenzen an
sich wenden an
adressieren an
teilnehmen an + Dat.
erkennen an + Dat.
leiden an + Dat.
sterben an + Dat.
vorbeikommen/gehen/
fahren an
gratulieren zu
Leistungsbeurteilung
52
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
creer en
acordarse de
pensar en
apoyarse en
lindar con
dirigirse a
dirigir a
participar en
reconocer por
sufrir de
morir de
–
–
pasar delante de
felicitar por
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
berechtigen zu
sich verlieben in
übersetzen in
sorgen für
sich handeln um
aufpassen auf
©PEM/DaFKo, 1998-2007
–
–
–
–
–
–
antworten auf
–
sich vorbereiten auf
–
bestehen auf
–
bestehen aus
–
fragen nach
–
riechen nach
–
sprechen, reden über + Akk.
von + Dat. –
schreiben über
–
sich freuen über
–
sich freuen über
–
lachen über
–
weinen über
–
klagen über
–
sich wundern über
–
autorizar para
enarmorarse de
traducir a
cuidar a
tratarse de
atender a ,
poner atención a
contestar a
prepararse para
insistir en
consistir en
preguntar por
oler a
hablar sobre, de
escribir sobre
escribir sobre
alegrarse de
reir sobre
llorar por
quejarse de
asombrarse/
extrañarse de
Angst haben vor
–
tener miedo de
1.15 Passivkonstruktionen werden von Spanischsprachigen im Deutschen
vermieden, da sie im Spanischen vorrangig im Schriftlichen (Bericht,
Gebrauchsanweisung, ...) vorkommen. Deutsche Passivformen
werden oft durch Konstruktionen mit „man“ ersetzt.
Im Spanischen gibt es neben der Konstruktion aus „ser+participio“
andere, in der gesprochenen und geschriebenen Sprache
vorhandene „construcciones pasivas“:
a) Konstruktionen mit „se“ und b) mit „estar + participio“. An die
Stelle von „estar“ können auch „quedar bzw. resultar + participio“
treten. Dazu kommen c) unpersönliche Konstruktionen mit der 3.
Person Pl. des Verbs oder der „forma átona“ des
Personalpronomens als „complemento indirecto“.
„Voz pasiva“ mit Modalverben kennen die die Spanischsprachigen
nicht.
Leistungsbeurteilung
53
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Beispiele für passivische Konstruktionen:
a) No se trabaja los lunes.
Montags wird nicht gearbeitet.
Se han exportado dos mil autos.
Es sind 2000 Autos exportiert worden.
b) La gente está mal pagada.
Die Leute werden schlecht bezahlt.
Los futbolistas resultaron abucheados.
Die Fußballer wurden ausgepfiffen.
c) Me han prohibido la entrada.
Mir wurde der Eintritt verboten.
1.16 werden als Hauptverb bezeichnet in der Regel eine
Zustandsveränderung, die im Spanischen auf verschiedene Weise
ausgedrückt wird:
a) ponerse + adjetivo
b) volverse + adjetivo
c) hacerse + adjetivo
d) estar + gerundio oder (in Konstruktionen ähnlich dem deutschen
„Es wird ....“ entspricht im Spanischen
e) venir + sujeto
Beispiele:
a) Se ha puesto enfermo.
Er ist krank geworden.
b) El vino se vuelve agrio.
Der Wein wird sauer.
c) Me hago viejo.
Ich werde alt.
d) El tiempo está mejorando.
Das Wetter wird schön.
Está aproximandose el invierno.
e) Viene el invierno.
Es wird Winter.
Leistungsbeurteilung
54
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
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Spanischsprachige neigen zu Umschreibungen, wörtlichen
Übersetzungen oder benennen statt des Vorlaufs den Endzustad,
wenn sie eine Zustandsänderung ausdrücken wollen:
+
Einige Jungen spielen Fußball, aber bald sind sie
müde und ...
... , aber sie werden schnell müde und ...
2. Substantiv
2.1
2.2
2.3
Artikel, vor allem bei solchen Substantiven, die mit festen
Vorstellungen hinsichtlich der Zugehörigkeit zum “weiblichen oder
männlichen Prinzip’’ verbunden werden:
die Sonne
–
el sol
der Mond
–
la luna
das Mädchen
–
la niña
Neigung, Personen (Namen) durch Präpositionen mit dem Verb zu
verbinden. Nachbildung zu Konstruktionen mit persönlichem “a’’.
+
Er schreibt zu Hans einen Brief.
Escribe una carta a Juan.
Er schreribt Hans einen Brief.
Hinzufügen des bestimmten Artikels nach “alle’’ als Nachbildung des
Spanischen:
+
Alle die Kinder!
¡Todos los niños!
Alle Kinder!
Weglassen des unbestimmten Artikels vor “ andere’’ und “halb’’:
+
andere Hose
otro pantalón
eine andere Hose
+
halbe Stunde später
media hora más tarde
eine halbe Stunde später
Leistungsbeurteilung
55
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
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3. Kasussystem
3.1
n-Endungen des flektierten Substantivs fehlen:
Einfluss anderer Formen.
Schwache Deklination Mask. Sing., besonders bei Genitiv
und Dativ:
+
des Menschen, dem Mensch
des Menschen, dem Menschen
Dativ Plural, besonders wenn Nominativ Plural ohne –n:
+
den Bruder
den Brüdern
3.2. obligatorische n-Endung attributiver Adjektive werden durch
andere Endungen ersetzt: redundante Wiederholung des ersten
Kasussignals.
+
meinen schönes Gartens
schönen
3.3. Dativ-Akkusativ-Unterscheidung besonders bei Personen problematisch; persönliches „n“ verführt zum Gebrauch des Dativs.
+ Er bittet dem Freund.
den Freund
3.4. Nominativ, besonders nachgestellt, wird durch Akkusativ ersetzt:
Verwechslung mit Akkusativobjekt.
+ Es weht einen kalten Wind.
ein kalter Wind
3.5. Apposition: Nichtbeachtung der Übereinstimmung im
zwischen
Substantiv und seiner Erweiterung:
Unüberlegte, wörtliche Übersetzung aus dem Spanischen.
Leistungsbeurteilung
56
Kasus
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+ Diesen Herrn, mein Kollege, schätze ich sehr.
A este señor, compañero mio, io aprecio mucho.
…., meinen Kollegen, ….
3.6. Rektion der Verben:
Akkusativ-Ergänzung im Deutschen – complemento indirecto im
Spanischen: Austausch Akkusativ – Dativ!
fragen
-
preguntar
3.7. Unechte reflexive Verben mit Akkusativobjekt oder doppeltem
Objekt (Akkusativ + Dativ):
Pronomen im Spanischen nicht unterschieden.
+ Ich wasche mir nach der Arbeit.
Me lavo después del trabajo.
Ich wasche mich nach der Arbeit.
+ Ich wasche mich vor dem Essen die Hand.
Me lavo las manos antes de comer.
Ich wasche mir vor dem Essen die Hände.
3.8. Reflexivpronomen im Dativ: Parallelformen zu eingeschliffenen
Formen, wie: ich wasche/kämme mich.
+ Ich denke mich, ...
mir
3.9. Dativ-Akkusativ-Unterscheidung im Zusammenhang mit Personalpronomen problematiscvh, siehe 3.3.
Leistungsbeurteilung
57
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3.10. Richtiger Gebrauch der Fragepronomen „wer – wen – wem“
schwierig, weil im Spanischen die Flexion fehlt und durch Präpositionen ersetzt wird.
+ Wen kommt da?
Wer
4. Pronomen
4.1
Possessivpronomen: Bevorzugung von „sein“ vor „ihr – Ihr“ oder
gegenseitige Verwechslung der drei Formen, da im Spanischen nur
das auf „s“ anlautende „su“ existiert.
+
4.2
Personalpronomen in der 3. Person: Vermutlich Unsicherheit aus
der
Interferenz 4.1.
+
4.3
seine Tasche, seine Tasche
ihre
, Ihre
Wie geht es Sie?
Ihnen
Demonstrativpronomen wird durch Personalpronomen ersetzt:
+
Sie ist Fräulein Becker.
Es la Señorita Becker.
Das ist Fräulein Becker.
4.4
Indefinitpronomen:
- „einer“ wird mit dem unbestimmten Artikel verwechselt:
+ Ich suche meinen Kuli!
Hier ist ein.
einer
Leistungsbeurteilung
58
+ Ich brauche Blumen!
Hier sind eine.
welche
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- „etwas“ wird mit „Sache“ umschrieben, Einfluss des spanischen
„cualquier cosa“:
+ Suchst du eine Sache?
Buscas alguna cosa?
Suchst du etwas?
+ Es ist eine wichtige Sache.
Es una cosa importante.
Es ist etwas Wichtiges.
- Konstruktionen mit „man“ werden durrch solche mit Personalpronomen ersetzt.
In der Redeabsicht ähnliche (zumeist unpersönliche) Konstruktionen im Spanischen sind zB:
+ Se habla español.
Man spricht Spanisch.
(Eigentlich falscher Gebrauch von „man“ im Deutschen.)
+ Le robaron las joyas.
Man hat ihm die Juwelen gestohlen.
Vivimos para obrar.
Man lebt, um zu schaffen.
Es preciso ..., Hay que ...
Man muss ...
Unos piensan …, Hay quien piensa …
Man denkt manchmal …
La gente dice …
Man sagt …
Leistungsbeurteilung
59
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5. Adjektive
5.1. Unflektiertes Adjektiv als Prädikatsnomen:
Behandlung wie attributives Adjektiv.
+
Das Buch ist altes.
alt
5.2. Komparation: Nachbildungen zu den Formen des Spanischen.
+
mehr warm, mehr viel warm
más caliente, mucho más caliente
wärmer, sehr viel wärmer
+
die mehr geliebte Lehrerin
la profesora más querida
die meist geliebte Lehrerin
die beliebteste Lehrerin
5.3. Adjektive mit Präpositionen, die von spanischen
Entsprechungen abweichen:
interessiert an
schuld an
arm/reich an
gesund/krank an
bekannt mit
verwandt mit
zufrieden mit
+
Leistungsbeurteilung
-
interesado en
culpable de
pobre/rico en
sano/enfermo de
conocido de
pariente de
contento de
die mehr geliebte Lehrerin
la profesora más querida
die meist geliebte Lehrerin
die beliebteste Lehrerin
60
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6. Syntax
6.1. Unflektiertes Adjektiv als Prädikatsnomen:
Stelle des Prädikats im Hauptsatz. Im Spanischen stehen die Prädikatsteile in geschlossener Gruppe.
- zweiteilige Zeitform:
+ Er hatte geschlafen lang und fest.
Er hatte lang und fest geschlafen.
- Verb mit Verbzusatz:
+ Sie ruhten sich aus unter einem Baum.
Sie ruhten sich unter einem Baum aus.
- Modal- und Hauptverb:
+ Sie sollte mitbringen ihre.
Sie sollte ihren Bruder mitbringen.
6.2. Stelle des Prädikats im Nebensatz:
Endposition.
Der finite Teil hat keine
+ ..., weil wir hatten verschlafen.
..., weil wir verschlafen hatten.
6.3. Inversion: Reihenfolge 1. Prädikat, 2. Subjekt wird nicht beachtet.
+ Als ..., er ordnete ...
Als ..., ordnete er ...
6.4. Stellung von „nicht“. Im Spanischen Erststellung bzw. keine Stellung
vor dem Prädikatsteil, dem präpositionellen ......
+ Er las nicht das Buch.
Er las das Buch nicht.
+ Er nicht las die Zeitung regelmäßig.
Er las die Zeitung nicht regelmäßig.
Leistungsbeurteilung
61
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6.5. Pronominalsubjekt wird durch Nachstellung einer passivischen
Konstruktion weggelassen,
- im Hauptsatz nach vorgestelltem Nebensatz bei
gleichem Subjekt:
+ Während er ein Bad nahm, las in einem Kriminalroman.
Während er ein Bad nahm, las er in einem Kriminalroman.
- bei vorangestellter es-Konstruktion bei gleichem Subjekt:
+ Der Dame gefiel es nicht, stand auf und ging weg.
..., sie stand auf und ...
6.6. Unpersönliches Subjekt: Pronomen wird weggelassen wie
im Spanischen
+ Regnet! Kann sein, dass ...
Está lloviendo! Puede ser, ...
Es regnet! Es kann sein, dass ...
6.7. Konjunktionen:
- Divergenz:
cuando (cuándo)
si
después
-
porque (por qué)
para
-
wenn
wenn
nach
nachdem
weil
für
+ Wenn er nach Hause kam, ...
Cuando llegó a casa, ...
Als er ...
+ Warum ich krank war, ...
Porque estaba enfermo, ...
Weil ich krank war, ...
Leistungsbeurteilung
62
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
+ ... für mit dir spielen
.... para jugar contigo
..., um mit dir zu spielen
6.8. Finaler Nebensatz: „damit (nicht_“ wird auch bei Subjektwechsel
durch Infinitiv nach „um ... zu“ ersetzt. Analogie zum ausdruck
eines finalen Gedankens durch Infinitiv bei gleichem Subjekt im
Hauptund Nebensatz.
+ Die Eltern schicken die Kinder zur Schule, um etwas zu
lernen.
Los padres mandan a los hijos a la escuela para aprender.
…, damit sie etwas lernen.
6.9. Konsekutivsatz: „ohne dass“ wird auch bei Subjektwechsel durch
Infinitiv nach „ohne ...zu“ ersetzt. Analogie zum Ausdruck eines
konsekutiven Gedankens durch Infinitiv bei gleichem Subjekt im
Haupt- und Nebensatz.
+ Die Hausangestellte bestahl uns, ohne etwas zu merken.
La empleada nos robó, sin darnos cuenta (nosotros).
…, ohne dass wir etwas merkten.
7.
Negation mit „kein“: Im Spanischen keine Oppostion wie bei
„nicht – kein“.
+ Ich habe nicht (den) Schlüssel.
No tengo (la) llave.
Ich habe keinen Schlüssel.
Leistungsbeurteilung
63
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
3. Literaturauswahl:
Arbeitsgruppe VORWÄRTS, Buenos Aires: Phonetikkurs, Probefassung. Manuskript. Buenos Aires 1976.
Delattre, Pierre: Comparing the Phonetic Features of English, German, Spanish and French. Heidelberg 1965.
Deutsches Kulturinstitut Barcelona: Interferenzquellen für hispanophone Deutschschüler. Barcelona 1973.
Interferenzlisten zum Fortbildungsseminar 1973. Manuskript.
Doyé, Peter: Systematische Wortschatzvermittlung im Englischunterricht. Hannover, Dortmund 1971.
de Gréve, van Passel: Linguistik und Fremdsprachenunterricht. München 1971.
Köhring, Beilharz: Begriffswörterbuch Fremdsprachendidaktik und –methodik. München 1973.
Lepiorz, Gerhard: Deutsche und spanische Aussprache. In: Der deutsche Lehrer im Ausland (7-8/1975).
Nickel, Gerhard (Hrsg.): Angewandte Sprachwissenschaft und Deutschunterricht. München 1973.
Schubiger, Maria: Einführung in die Phonetik. Berlin 1970.
Seco, Manuel: Gramática esencial del español. Madrid 1974.
Leistungsbeurteilung
64
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
KORREKTUR UND BEWERTUNG VON
SCHRIFTLICHEN ARBEITEN
Bei der Beurteilung von schriftlichen Arbeiten werden die drei Teilbereiche AUSDRUCK, INHALT und
SPRACHRICHTIGKEIT unabhängig voneinander bewertet und wie folgt gewichtet:
AUSDRUCK
max. 20P bzw. 20%
INHALT
max. 40P bzw. 40%
SPRACHRICHTIGKEIT
max. 40P bzw. 40%
GESAMT
max. 100P bzw.100%
1. AUSDRUCK:
Bei der Bewertung des Ausdrucksvermögens sind folgende Aspekte zu beachten:
* Reichhaltigkeit und Differenziertheit des Vokabulars
* Eigenständigkeit in Wortwahl und Formulierung
* sinnvoller Gebrauch feststehender Wendungen
* Klarheit und Variation im Satzbau
* Geschick in der Satzverknüpfung
* sprachlich-stilistische Angemessenheit im Hinblick auf die Textsorte
2. INHALT:
Die Gewichtung der Bewertungskriterien für die inhaltliche Leistung wird durch die Zuordnung einer jeweiligen
Maximalpunktezahl wie folgt festgelegt:
* Aufgabenerfassung (Thema)
* Ordnung (der Gedanken)
* Ausführung
max. 8P
max. 8P
max. 24P
3. SPRACHRICHTIGKEIT:
Die Kennzeichnung der Fehler erfolgt am Rand des Textes, es wird dabei zwischen folgenden Arten von Fehlern
unterschieden:
G
a, A
r
z
Grammatikfehler
Ausdrucksfehler
Rechtschreibfehler
Zeichensetzungsf.
Abzug von 2P
Abzug von 1P(a) bzw. 2P(A)
Abzug von 1P
Abzug von ½P
Die Mindestwörterzahl des Textes wird vorgegeben, bei Unterschreitung derselben wird 1P pro 5% der
gewünschten Wörterzahl abgezogen.
Im selben Ausmaß kann eine Überschreitung der geforderten Wörterzahl in Form von Zusatzpunkten berücksichtigt
werden.
Leistungsbeurteilung
65
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
KENNZEICHNUNG UND GEWICHTUNG VON
FEHLERN
1. RECHTSCHREIB- UND ZEICHENSETZUNGSFEHLER:
Für Verstösse gegen die Rechtschreibung (r) wird jeweils 1P abgezogen. Auch für mehrere Verstösse im selben
Wort wird insgesamt nur ein Punkt abgezogen (z.B. “fargeste“ statt “Fahrgäste“ - nicht 3P, sondern 1P). Sich
wiederholende Fehler werden jedesmal in Klammern am Rand vermerkt, aber nur einmal gezählt.
Für Verstösse gegen die Zeichensetzung (z) wird jeweils ½P abgezogen. Wiederholt sich ein Fehler der gleichen
Art, wird er jedesmal am Rand vermerkt und jedesmal gezählt.
2. GRAMMATIKFEHLER:
Es wird zwischen Grammatikfehlern in einem einzelnen Wort und sogenannten Blockfehlern unterschieden, d.h.
zwei oder mehrere Fehler in einem einzigen Satzteil bzw. Satzglied. Für beide Fehlertypen werden jeweils 2P
abgezogen.
Sich wiederholende Fehler werden nur einmal gezählt; sie werden am Rand kenntlich gemacht und in Klammern
gesetzt.
Beispiele:
Blockfehler
G
G
G
G
Er hat spät gekommt. (Fehler im Hilfsverb und im Partizip)
Sie darfen nicht gekommen. (Fehler im Modalverb und im Infinitiv)
Die Leute war unzufriedene. (Fehler im Hilfsverb und im Prädikatsnomen)
... obwohl er kommte sehr früh. (Fehler in der Verbform und in der Wortstellung)
Fehler in einem Substantiv oder seinem Artikel und im dazugehörigen Attribut:
G
G
G
G
der kleiner Kind
Die Leute ist unzufriedene.
Er besuchte einem gute Freund.
seines alter Vater
Fehler in der adverbialen Bestimmung; Fehler in der Präposition und im Substantiv:
G
G
Das Bild hängt in die Wand.
Das Bild hängt in die dunkler Wand.
Fehler im Infinitiv mit Auslassung von “zu“:
G
Er arbeitet, um Geld verdient.
Leistungsbeurteilung
66
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
3. AUSDRUCKSFEHLER:
Unterschieden wird zwischen leichten (a) und schweren (A) Ausdrucksfehlern. Wortbildungsfehler (= falsche Voroder Nachsilben) und Ausdrücke, die zwar falsch, trotzdem aber für jeden Österreicher mühelos verständlich sind,
werden als leichte Fehler (a, Abzug von 1P) gewichtet. Falsche Wortwahl und Ausdrücke, die falsch, unverständlich
oder missverständlich sind, werden als schwere Fehler (A, Abzug von 2P) gewichtet.
Sich wiederholende Fehler werden nur einmal gezählt; sie werden am Rand kenntlich gemacht und in Klammern
gesetzt.
Beispiele:
Falsche Wortwahl
A
A
A
a
a
Das Bild hängt in der Wand.
Vor ein paar Jahren, wenn er noch in Wien wohnte...
Er liegt sich die Frage vor.
Er antwortet die Frage.
Sie haben schöne Bekleidung an.
Falsche Wortbildung
A
a
a
a
a
Stadtprüfung (statt: Staatsprüfung)
Staatprüfung (statt: Staatsprüfung)
reichvolle Sammlung (statt: reichhaltige, wertvolle Sammlung)
mit Gold beschmückt (statt: verziert)
religiösisch (statt: religiös)
Ungebräuchliche Eindeutschung
A
A
auf Campo (statt: aufs Land)
Proprietär (statt: Eigentümer, Besitzer)
Fehlendes Wort
a
A
Wenn er käme! (statt: Wenn er doch käme!)
Das ist Frage. (statt: das ist die/eine Frage)
Überflüssiges Wort
a
A
Das weiß nur der Gott.
Er ist zum dem Bahnhof gegangen.
Wenn in ein und demselben Wort verschiedene Fehlertypen vorkommen (z.B. A,G,r), werden
sie alle am Rand kenntlich gemacht. Gerechnet wird nur der am schwersten wiegende Fehler,
es werden also 2P abgezogen. Die nicht mitzuzählenden Fehlerzeichen werden in Klammern
gesetzt.
Leistungsbeurteilung
67
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
LERNBERATUNG:
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Fehlerkorrektur
Streichen Sie die Fehler nur an, aber korrigieren Sie sie nicht und geben Sie keinen Kommentar. Lassen
Sie die Schüler die Fehler nach folgenden Gesichtspunkten klassifizieren:
- Syntaxfehler (Wortstellung im Satz)
- Morphologie (Konjugation, Artikel, Deklination u. ä.)
- Lexik (falscher Wortgebrauch)
Lassen Sie die Schüler zB mit Hilfe des Fehleranalysebogens feststellen, in welchem Bereich sie die
meisten Fehler gemacht haben. Lassen Sie in einem ersten Durchgang nur diese Fehler vom Schüler
korrigieren.
Falls es sich um Syntax oder Morphologie handelt, lassen Sie die entsprechenden Grammatikteile im
Arbeitsbuch (Inhaltsverzeichnis oder Schlagwortregister) und in verschiedenen, guten Grammtiken
suchen.
Lassen Sie feststellen, ob und wo sich für die Schüler brauchbare Erklärungen finden.
Lassen Sie anschließend in der Gruppe besprechen, was die Schüler aus ihren Fehlern gelernt haben.
Leistungsbeurteilung
68
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
FEHLERANALYSEBOGEN
GRAMMATIK
Verb
* Konjugation
* Stammformen
* Sonstiges
Nomen
* Kasus
* Numerus
* Genus
Adjektiv
* Deklination
* Steigerung
Pronomen
* Deklination
* Verwendung
Syntax
* Stellung des Verbs
* Sonstiges
AUSDRUCK
* Wortwahl
* Wortbildung
* fehlendes/überfl. Wort
RECHTSCHREIBUNG
ZEICHENSETZUNG
Leistungsbeurteilung
69
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
SPEZIELLER FEHLERANALYSEBOGEN
VERB
VERB
* Präsens
* Perfekt
* Futur
* Präteritum
* Plusquamperfekt
* Imperativ
* Konjunktiv
* Passiv
* Modalverben
* Reflexive Verben
* Trennbare Verben
* Gebrauch der Zeiten
SPEZIELLER FEHLERANALYSEBOGEN
PRONOMEN
PRONOMEN
* Possesivpronomen
* Personalpronomen
* das Pronomen “es“
* Relativpronomen
SPEZIELLER FEHLERANALYSEBOGEN
FALSCHE WORTWAHL
FALSCHE WORTWAHL
* Substantiv
* Verb
* Adjektiv
* Präposition
* Konjunktion
Leistungsbeurteilung
70
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Fehlerprotokoll
Modell eines „Fehlerprotokolls“:
Fehlertyp
T1
T2
T3
T4
T5
T6
T7
T8
T9
GrK
GrG
T
M
H
St
V
SV
WO
A
Präp-.
Ref.
R
X
Bez.
Ü
Zeichenerklärung:
T1
GrK
GrG
T
M
H
WO
V
SV
W
A
Präp.
Ref.
R
X
Bez.
SZ
Ü
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
1. Text etc.
Kasusfehler (N, G, D, A)
Genusfehler (m, f, n)
Tempus (Präs., Prät., Perf., Fut., Plusqperf.
Modus (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ)
falsches Hilfs- oder Modalverb
falsche Wortstellung
falsche Konjugation des Verbs
falsche Stammform des Verbs
falsches Wort
falscher Ausdruck
falsche Präposition
Reflexivpronomen fehlt
Rechtschreibung
hier fehlt ein Wort
Bezug: falscher Konnektorengebrauch oder falsches Pronomen
Zeichenfehler: Komma fehlt oder steht falsch, ? fehlt etc.
Welche Fehler hätte ich vermeiden können?
Lalande, J.F.: Die Rolle des Schreibens im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. Neue Entwicklungen in den USA. In: Heid,
Manfred (Hrsg.): Die Rolle des Schreibens im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. S. 103 ff. München: Iudicium, 1989.
Leistungsbeurteilung
71
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Deutsch als Fremdsprache
IAG
©PEM/DaFKo, 1998-2007
Übersicht 1
DafKo/98-07
Mündliche Beurteilung:
DaF
Unterrichtsinhalte und mögliche Beurteilungskriterien:
(Vgl. hiezu Prüfen und Klassifizieren: § 11 Abs. 2)
DaF-Primaria/mündlich
Primaria
U-Inhalte
Beurteil.-Kriterien
______________________________________________________________
1. Prim.
I. st. Beobachtung
75 %
- Fragen und Antworten
- Beschreiben
- Darstellen
II. Prüfung
25 %
- Erzählen mit Wortgeländer
4. Prim.
u. spontan auf dem Erlebnis_____________________________________
umfeld
- Grammatik
5. Prim.
I. st. Beobachtung
50 %
- Wortschatz
6. Prim.
II. Prüfung
25 %
- Hör- u. Leseverständnis
Unterrichtsinhalte und mögliche Beurteilungskriterien:
(Vgl. hiezu Prüfen und Klassifizieren: § 11 Abs. 2)
- Aussprache
- Intonation
- Wortschatz (Vokabeln)
- einf. Satzstrukturen
- gramm. Einzelphänomen
- Kenntnisse
(Inhalte der Texte und
Landeskunde)
DaF-Sekundaria/mündlich
Sekundaria
U-Inhalte
Beurteil.-Kriterien
_______________________________________________________________
1. Sek.
I. Mitarbeitsnote
II. Prüfung
V. Sek.
50 %
25 %
- Hörverständnis
- Leseverständnis
- Grammatik
- Wortschatz
- Nacherzählung
- Inhaltsangabe und
Kommentar
- Erörterung
- Referat
- Vortrag
- Aussprache
- Intonation
- Ausdrucksvermögen
- Satzstrukturen
- gramm. Kenntnisse
in ihrer situat. Anwendung
- Kenntnisse
(Inhalte aus Literatur und
Landeskunde)
- inhaltl. Strukturen v. Texten
Im Falle einer mündlichen Prüfung ist ein Schnitt aus den Noten über die ständige Beobachtung der Mitarbeit und
der Schularbeiten zu ermitteln: Das Ergebnis der mündlichen Prüfung soll mit 25 % in die Jahresleistung mit
einbezogen werden.
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
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Die Prozentangaben verstehen sich als Empfehlungen: Der jeweils verantwortliche Fachlehrer entscheidet allein
(oder in Zusammenarbeit mit den JahrgangskollegInnen/ AK) unter Beachtung der Progressionssicherung im
Rahmen des pädagogischen Ermessens über die Gewichtung oder Schwerpunktsetzung. Die Kenntnis der
diesbezüglichen Ausführungen in Prüfen und Klassifizieren: § 11 Abs. 2 über die Art und Weise des
Zustandekommens von Leistungsfeststellungen im Rahmen der ständigen Beobachtung der Mitarbeit muss
vorausgesetzt werden.
Übersicht 2
Weitere Kriterien für die Beurteilung „mündlicher“ Leistungen (= „Sonstiges“)
1.
Allgemeine Artikulation:
-
2.
Gesprächsfähigkeit:
-
3.
Aussprache
Intonation (Sprechen / Lesen)
Sprechtempo
Ausdrucksvermögen (Wortwahl)
zuhören; Fremdäußerungen folgen
nachfragen, Unklarheiten beseitigen
gedanklich folgerichtig reagieren
argumentieren, Meinung begründen
Fremdmeinungen tolerieren
Diskussionsregeln akzeptieren
begründet kommentieren
zusammenfassen
Ideen entwickeln, vortragen, vertreten
Impulse geben
zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem unterscheiden
zusammenhängend vortragen (Referat ...)
Arbeitsergebnisse, Aussagen überprüfen
Allgemeine Lern- und Leistungsbereitschaft:
-
angemessene, verantwortungsbewußte Heftführung
gewissenhafte HÜ-Erledigung
Planung und Ausführung von Arbeitsschriften in angemessener Zeit
Anwendung im Unterricht erarbeiteter Methoden
eigenständige Nutzung fachspezifischer Arbeitsmittel
Darstellung, Veranschaulichung von Lernergebnissen
selbstkritische Einschätzung eigener Leistungen
Anerkennung der eigenen Stellung innerhalb der Gruppe
Initiativen entwickeln
allgemeine Methodenfertigkeiten beweisen
IP/Hauke Lützen/Schulberatung 1998: Leistungsbewertung, IAG
Leistungsbeurteilung
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Übersicht 3
Korrekturprinzipien für den mündlichen Unterricht
1. Nützlichkeit
Nur dann korrigieren, wenn der Sprecher von der Korrektur profitiert.
2. Relativität
Nützlich ist eine Korrektur nur dann, wenn andere nützliche Unterrichtsaktiviäten nicht durch sie gestört werden.
3. Eigenwert des
kommunikativen
Verhaltens
Das sprachliche Kriterium ist i.a. dem mitteilungsbezogenen unterzuordnen. Nach Beendigung einer kommunikativen Phase können FehlerSchwerpunkte besprochen (und geübt) werden.
4. Lernerbezogenheit
Ein sensibler Lernender wird anders korrigiert als ein wenig sensibler.
5. Schwerpunkt
Korrekturgeschehen auf wenige Schwerpunkte beschränken. Anfänger
nicht durch zu viele Erfolgskriterien überfordern.
6. Rederecht
Der jeweilige Sprecher sollte immer Anspruch auf Beibehaltung seiner
(Sprecher-)Rolle haben. Er gibt zu verstehen, wann Korrektur einsetzen
kann.
7. Eigenkorrektur
Grundsätzlich sollte der Sprecher seine Fehler (nach Hinweis, Hilfe)
selbstkorrigieren. Kann / will er das nicht, springt die Klasse ein.
8. K-Zeitpunkt
Korrektur wird (erst) dann eingeleitet, wenn der Sprecher bereit ist, sich
darauf zu konzentrieren.
Nicht zu früh korrigieren: eine mögliche Selbstkorrektur nicht behindern!
9. Rückmeldung
Der Lernende ist angewiesen auf eine sachliche Beurteilung seiner
(Selbst-)Korrekturleistung.
10. Wiederholung
Bei Fremdkorrektur Lernenden nach Abschluß der Korrekturphase
fehlerfreie Fassung wiederholen (nicht nachplappern!) lassen.
IP/Hauke Lützen/Schulberatung 1998: Leistungsbewertung, IAG
Leistungsbeurteilung
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IAG
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Übersicht 4
DaFKo/99-07
Auf einen Blick:
DaF-Schularbeiten in Primaria und Sekundaria ab 1.1.2000
Primaria:
Aufgrund der Empfehlung des Arbeitskreises der 4. Primaria der Vorjahre wird in der
4. Primaria die erste Schularbeit als Probeschularbeit in die ständige Beobachtung der
Mitarbeit einbezogen, die zweite verbindlich geschrieben.
Im übrigen gilt folgende Aufteilung:
1. Semester
Zeit
2. Semester
Zeit
___________________________________________________________________________________________
4. Primaria
5. Primaria
6. Primaria
Sekundaria:
(1+) 1
2
2
1 U-Stunde
„
„
2
2
2
1 U-Stunde
„
„
neue Aufteilung gültig ab 1.1.2000 lt. Beschluss der DafKo vom 12.8.1999
1. Semester
Zeit
2. Semester
Zeit
___________________________________________________________________________________________
I. Secundaria
II. Secundaria
III. Secundaria
(3) 2*
(3) 2*
(3) 2*
1 U-Stunde
„
„
2
2
2
1 U-Stunde
„
„
___________________________________________________________________________________________
IV. Bachillerato
(3) 2*
2 davon 4 zweistündig
__________________________________________________________________________________________
V. Bachillerato

2
davon 2 zweistündig
1 dreistündig
Reduktion der Schularbeitenanzahl im ersten Semester von 3 auf 2 und entsprechender
Ersatz durch andere schriftliche Leistungsfeststellungen wie Grammatik-, Vokabel-,
Hörverständnis- oder Aufsatzarbeiten lt. Beschluss (8:0) der DaFKo vom 12.8.1999.
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
Sekundaria:
IAG
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Stand bis zum 12.8.1999 auslaufend mit 31.12.1999
1. Semester
Zeit
2. Semester
Zeit
__________________________________________________________________________
I. Secundaria
3
1 U-Stunde
2
1 U-Stunde
II. Secundaria
3
„
2
„
III. Secundaria
3
„
2
„
__________________________________________________________________________
IV. Bachillerato
3
2
oder:
2
2 davon 1 zweistündig
_________________________________________________________________________
V. Bachillerato
Secundaria:
2
davon 1 zweistündig
1 dreistündig
neue Aufteilung gültig ab 1.1.2000
1. Semester
Zeit
2. Semester
Zeit
__________________________________________________________________________
I. Secundaria
2*
1 U-Stunde
2
1 U-Stunde
II. Secundaria
2*
„
2
„
III. Secundaria
2*
„
2
„
__________________________________________________________________________
IV. Bachillerato
2*
2 davon 1 zweistündig
_________________________________________________________________________
V. Bachillerato

2
davon 1 zweistündig
1 dreistündig
Reduktion der Schularbeitenanzahl im ersten Semester von 3 auf 2 und entsprechender Ersatz
Durch andere schriftliche Leistungsfeststellungen wie Grammatik-, Vokabel-, HörverständnisOder Aufsatzarbeiten lt. Beschluss (8:0) der DaFKo vom 12.8.1999
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
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Prüfungsarbeiten aus Deutsch-/DaF
________________________________________________________________________
Deutsch-/DaF-Prüfungsarbeiten (schriftlich) in der Primaria:
Primaria
1. Semester
2. Semester
Jahrgang
Anzahl
Zeitdauer/Arbeit
Anzahl
Zeitdauer/Arbeit
4. Primaria
2
1 UE
2
1 UE
5. Primaria
2
1 UE
2
1 UE
6. Primaria
2
1 UE
2
1 UE
Evaluation
60 Minuten
6. Primaria
Die schriftlichen Prüfungsarbeiten können, wenn es die räumliche und technische Ausstattung der Schule erlaubt und die
SchülerInnen damit vertraut sind, auch elektronisch verfasst werden.
Deutsch-/DaF-Prüfungsarbeiten (schriftlich) in der Sekundaria:
Sekundaria
1. Semester
2. Semester
Jahrgang
Anzahl
Zeitdauer/Arbeit
Anzahl
Zeitdauer/Arbeit
1. Básico
2
1 UE
2
1 UE
2. Básico
2
1 UE
2
1 UE
3. Básico
2
1 UE
2
1 UE
4. Bachillerato
2
2 UE
2
2 UE
5. Bachillerato
2
2 UE
5. Bachillerato
1
3 UE
Reifeprüfung
240 Minuten
Die schriftlichen Prüfungsarbeiten konnen, wenn es die raumliche und technische Ausstattung der Schule erlaubt und die
SchulerInnen damit vertraut sind, auch elektronisch verfasst werden.
DaFKo/2006-01-11
DaFKo/2007-01-11
1 UE = 1 Unterrichseinheit = 50 Minuten
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
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Empfehlungen, Überlegungen, Anregungen zu Berichtigungen
(Korrekturen, Verbesserungen)
Berichtigungen sind unverzichtbarer Bestandteil jeder systematischen Sprachschulung. Sinnvoll
ausgeführt, können sie die zu erlernende Sprache transparenter machen, inhaltliche und formale
Sachverhalte klären, elementare Strukturen festigen und damit mehr Sicherheit im Umgang mit der
Zielsprache vermitteln.
Das Verfahren einer fruchtbaren Berichtigung kann nicht in mechanischen, stereotypen
Wiederholungsübungen bestehen, auch nicht in einer bloß optischen Kosmetik (indem in den Text
hineinkorrigiert wird). Sie muß vielmehr ausgerichtet sien auf einen kognitiven Umgang mit dem
Fehler. Die Fehlerursache zu erkennen und den jeweiligen Irrtum durch einen Transfer auf andere;
analoge Zusammenhänge zu korrigieren, die Isolierung des Fehlers und dieAnwendung der Norm in neu
zu konzipierenden komplexen Ubungsformen ist ein möglicher Weg zu besserer Sprachbeherrschung .
Fehlerbearbeitung
Der Lernende versteht die Fehlermarkierungen in seinem Text als Aufforderung zu intensiver
Auseinandersetzung mit seinen Fehlleistungen. Die von ihm im einzelnen zu vollziehenden Schritte sind:
- die Definition des Fehlers (zB G: Er musst...: Modalverb, Konjug., Tempus)
- seine Analyse (Mod.vb. 3. Pers. Sing.Präs. ohne t!)
- der Transfer und die Übung (er muß - er kann, sie will; aber: du mußt - du kannst und:
er spielt, isst, kommt ...)
- das Unterstreichen/Kennzeichnen der Fehlerstelle (als zusätzlicher Akt einer Bewußtmachung)
- die Formulierung einer Gesetzmäßigkeit/Regel (Die Modalverben - einschließlich „wissen“
bilden die 3. Pers. Sing. Präs. ohne t.)
Leistungsbeurteilung
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Deutsch als Fremdsprache
IAG
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Die Rolle des Lehrenden ist bei jeder Berichtigung von großer Bedeutung:
- Das Verfahren der begründenden Fehlerbearbeitung muss detailliert vorbereitet und exemplarisch erklärt werden.
- Eine gewissenhafte Korrektur der Schülerarbeiten erscheint selbstverständlich.
- Fehlerkennzeichnungen sind eindeutig und unmissverständlich vorzunehmen. Vorschläge zu
besserer Sprachform oder auf den Inhalt bezogene Kommentare sind von ihnen getrennt anzubringen.
- Besonders in der Einführungsphase dieser Arbeitsform muss der Lehrende ständig ansprechbar und zu individuellen Hilfeleistungen bereit sein. (Partnerschaftliches Arbeiten ist zu
empfehlen, enthebt aber den Lehrer nicht seiner Leitungs- öund Entscheidungsfunktion.)
Allgemein gültige Regeln können gemeinsam formuliert und in einer Sammlung (im Heft bzw. an der
Wand) festgehalten werden. In diesem Fall genügt der Hinweis auf die jeweils gültige Regel.
Wichtig ist nicht, dass jeder Fehler berichtigt wird; eine Schwerpunktbildung nach Art der Fehler („Heute
nur die Grammatikfehler!“) macht die Arbeit übersichtlicher und wirkt Frustrations- und
Ermüdungstendenzen entgegen. Immer aber sollte in der Berichtigung die Trennung nach Fehlerarten
vorgenommen werden. Eine Nummerierung der Fehler innerhalb der Komplexe erleichtert das
systematische Arbeiten und die Kontrolle.
Unerlässlich ist in jedem Berichtigungsvorgang die Eigenkontrolle. Sie kann ergänzt werden durch eine
Partnerkontrolle. Der Lehrende sollte die ihm vorgelegten Berichtigungen wertend kommentieren und
nur in Ausnahmefällen Berichtigungen wiederholen oder noch einmal berichtigen lassen. Die in einen
gründlich angelegten ersten Korrekturvorgang investierte Zeit (insbesondere bei schwachen Schülern)
macht i.a. einen weiteren erheblichen Zeitaufwand überflüssig.
IP/Hauke Lützen/Schulberatung 1998: Leistungsbewertung, IAG
Leistungsbeurteilung
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Schularbeiten
sind - wie die Noten - unverzichtbarer Bestandteil des schulischen Prinzips einer Förderung durch
Leistung.
Sie sind als pädagogische Maßnahme innerhalb eines systematisch ablaufenden Lehr- und Lernprozesses
Spiegel des Schüler- und Lehrerverhaltens gegenüber einer stofflichen Einheit mit bewußtseins- und
persönlichkeitsbildenden Elementen.
Schularbeiten sind für Schüler, Lehrer und Eltern eine wichtige Orientierungshilfe im
Notenfindungsprozess und haben bei sachgerechter und verantwortungsbewusster Planung und
Durchführung einen verlässlichen diagnostischen und prognostischen Aussagewert.
Der Bewertungsmodus einer Schularbeit sollte im allgemeinen in ihren Entwurf einbezogen werden.
Dabei empfiehlt es sich, Mindestanforderungen zu formulieren, durch die eine ausreichende Leistung
definiert wird: Gradweise abzustufende zusätzliche Leistungen entscheiden darüber hinaus über die Noten
„befriedigend“ bis „sehr gut“.
IP/Hauke Lützen/Schulberatung 1998: Leistungsbewertung, IAG
Leistungsbeurteilung
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Weitere Kriterien für die Beurteilung „mündlicher“ Leistungen (= „Sonstiges“)
1.
Allgemeine Artikulation:
-
2.
Gesprächsfähigkeit:
-
3.
Aussprache
Intonation (Sprechen / Lesen)
Sprechtempo
Ausdrucksvermögen (Wortwahl)
zuhören; Fremdäußerungen folgen
nachfragen, Unklarheiten beseitigen
gedanklich folgerichtig reagieren
argumentieren, Meinung begründen
Fremdmeinungen tolerieren
Diskussionsregeln akzeptieren
begründet kommentieren
zusammenfassen
Ideen entwickeln, vortragen, vertreten
Impulse geben
zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem unterscheiden
zusammenhängend vortragen (Referat ...)
Arbeitsergebnisse, Aussagen überprüfen
Allgemeine Lern- und Leistungsbereitschaft:
-
angemessene, verantwortungsbewußte Heftführung
gewissenhafte HÜ-Erledigung
Planung und Ausführung von Arbeitsschriften in angemessener Zeit
Anwendung im Unterricht erarbeiteter Methoden
eigenständige Nutzung fachspezifischer Arbeitsmittel
Darstellung, Veranschaulichung von Lernergebnissen
selbstkritische Einschätzung eigener Leistungen
Anerkennung der eigenen Stellung innerhalb der Gruppe
Initiativen entwickeln
allgemeine Methodenfertigkeiten beweisen
IP/Hauke Lützen/Schulberatung 1998: Leistungsbewertung, IAG
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